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3.7 Limitierende Reaktanten<br />
Limitierende Reaktanten<br />
3.7<br />
Nehmen Sie an, Sie wollen mehrere belegte Brote zubereiten <strong>und</strong> verwenden dafür<br />
jeweils eine Scheibe Käse <strong>und</strong> zwei Scheiben Brot, Bt=Brot, K=Käse <strong>und</strong> Bt 2 Ka=<br />
Käsebrot. Wenn wir die Abkürzungen verwenden, kann das Rezept zur Zubereitung<br />
eines belegten Brotes wie eine chemische Gleichung aufgestellt werden:<br />
2 Bt + K ¡ Bt 2 K<br />
Wenn Sie 10 Scheiben Brot <strong>und</strong> 7 Scheiben Käse haben, können Sie nur 5 belegte<br />
Brote zubereiten, bevor Ihnen das Brot ausgeht. Es bleiben 2 Scheiben Käse übrig.<br />
Die Anzahl der belegten Brote wird von der Anzahl des vorhandenen Brots begrenzt.<br />
Eine analoge Situation tritt in chemischen Reaktionen auf, wenn einer der Reaktanten<br />
vor den anderen verbraucht wird. Die Reaktion kommt zum Erliegen, wenn<br />
einer der Reaktanten vollständig verbraucht ist. Von den anderen Reaktanten bleibt<br />
ein Überschuss zurück. Nehmen Sie z.B. an, es liegt eine Mischung von 10 mol H 2<br />
<strong>und</strong> 7 mol O 2 vor, die zu Wasser reagieren:<br />
2 H 2 (g) + O 2 (g) ¡ 2 H 2 O(g)<br />
Aus der Beziehung 2 mol H 2 ≏ 1 mol O 2 ergibt sich die Stoffmenge von O 2 , die für<br />
die Reaktion mit H 2 benötigt wird:<br />
Mol O 2 = (10 mol H 2 )¢ 1 mol O 2<br />
≤ = 5 mol O 2<br />
2 mol H 2<br />
Zu Beginn der Reaktion liegen 7 mol O 2 vor, so dass 7 mol O 2 – 5 mol O 2 = 2 mol O 2<br />
übrig bleiben, wenn das gesamte H 2 verbraucht ist. Das betrachtete Beispiel ist in<br />
Abbildung 3.15 auf molekularer Ebene dargestellt.<br />
Der Reaktant, der in einer Reaktion vollständig verbraucht wird, wird entweder<br />
limitierender Reaktant oder limitierendes Reagenz genannt, weil er die Menge des gebildeten<br />
Produkts begrenzt bzw. limitiert. Die anderen Reaktanten werden manchmal<br />
mit Überschussreaktanten oder Überschussreagenzien bezeichnet. In unserem Beispiel<br />
ist der limitierende Reaktant H 2 . Wenn also das gesamte H 2 verbraucht ist, kommt<br />
die Reaktion zum Stillstand. O 2 ist ein Überschussreaktant <strong>und</strong> nach dem Erliegen<br />
der Reaktion bleibt ein Teil des O 2 zurück.<br />
Es gibt keine Einschränkungen für die Ausgangsmengen der Reaktanten einer Reaktion.<br />
Viele Reaktionen werden mit einem Überschuss eines Reaktanten durchge-<br />
vor der Reaktion<br />
10 H 2 <strong>und</strong> 7 O 2<br />
nach der Reaktion<br />
10 H 2 O <strong>und</strong> 2 O 2<br />
Abbildung 3.15: Beispiel eines limitierenden Reaktanten.<br />
H 2 wird vollständig in der Reaktion verbraucht<br />
<strong>und</strong> ist daher der limitierende Reaktant.<br />
Weil am Beginn der Reaktion mehr als die stöchiometrische<br />
Menge an O 2 vorhanden war, bleibt ein<br />
Teil am Ende der Reaktion zurück. Die Menge des<br />
gebildeten H 2 O hängt direkt von der Menge des<br />
verbrauchten H 2 ab.<br />
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