project endreport - node - new orientations for democracy in europe
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<strong>node</strong>< researchaustria<br />
How Democratic is eGovernment? Public Knowledge<br />
Management and Governmentality <strong>in</strong> Europe<br />
Kurzfassung<br />
dern manifestieren, lassen sich allerd<strong>in</strong>gs schwer mit Ansprüchen auf Repräsentativität<br />
und basisdemokratisches Vorgehen vere<strong>in</strong>baren. Der zeitliche Aufwand für demokratische<br />
Me<strong>in</strong>ungsbildungsprozesse wird <strong>in</strong>nerhalb der Gruppe zugunsten der<br />
Effizienz von politischer Arbeit verknappt. Dies erfolgt e<strong>in</strong>erseits mit der Begründung<br />
chronischer Ressourcenknappheit im ehrenamtlichen Engagement, andererseits<br />
aber auch mit dem Verweis auf den Vorbildcharakter privatwirtschaftlicher Rationalität.<br />
Die Argumentationsweise ist <strong>in</strong> solchen Belangen <strong>in</strong>nerhalb der Gruppe<br />
<strong>in</strong>konsistent und heterogen. Wie im gesamten Kontext von Governance bzw. der<br />
Erörterungen von „deliberativer“ oder „partizipatorischer“ Demokratie bleiben<br />
damit Fragen der Legitimität, der Repräsentativität und versteckter Hierarchisierung<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Gruppe selbst offen.<br />
Die Ausgangsthese für unsere Studie, nämlich die von e<strong>in</strong>em Zielkonflikt zwischen<br />
adm<strong>in</strong>istrativer und ökonomischer Effizienz/Effektivität und e<strong>in</strong>em strukturellen<br />
Wandel zugunsten erweiterter Partizipation f<strong>in</strong>det sich po<strong>in</strong>tiert als Urteil bei<br />
Johan P. Olsen wieder: „“The bad <strong>new</strong>s is that it is easier to make Europe effective<br />
than democratic” (Olsen 2000). Im Großen und Ganzen stützen die Ergebnisse unserer<br />
Analysen diese pessimistische Sicht. Fraglos ergeben sich im Rahmen von eGovernment<br />
neue Mitbestimmungspotenziale. Sie drohen aber von den etablierten<br />
Machteliten <strong>in</strong>strumentalisiert zu werden bzw. im politisch-ökonomischen Kontext<br />
von New Governance auf bloßes Outsourc<strong>in</strong>g von Verwaltungshandeln reduziert zu<br />
werden. Zivilgesellschaftliches Engagement muss sich also e<strong>in</strong>e hohe Aufmerksamkeit<br />
für Öffnungen und Widersprüche, die zur politischen Intervention genutzt werden<br />
können, wie auch für die Gefahren der Instrumentalisierung von Engagement<br />
bewahren. Anders als aus e<strong>in</strong>er naiven technikdeterm<strong>in</strong>istischen Sicht wird die<br />
Frage nach der Verteilung von Macht als Essenz der Politik durch die Kommunikation<br />
<strong>in</strong> Computernetzwerken nicht aufgelöst. Sie wird aber wieder e<strong>in</strong>mal neu aufgeworfen.<br />
><strong>node</strong><<br />
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