Heimo Kuchling - Werner Berg Museum
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äuerlichen Realität dienstbar machte, tat er es auch<br />
mit der expressionistischen Manier - und darin liegt<br />
von Beginn an seine Stärke.<br />
<strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> sprach von einer >AnverwandlungErneuerung von Innen<br />
herFarbbegegnungKunstbetriebs< als >Bauernmaler<<br />
bei Seite geschoben wurde. Wie für den städtischen<br />
Maler Stillebenrequisiten, Aktmodelle oder Menschen<br />
auf der Straße Material, Rohstoff waren, so<br />
waren es für <strong>Berg</strong> Bauern. Nicht die Realität des<br />
bäuerlichen Menschen und Lebens fesselte ihn, sondern<br />
deren vitale Kraft und deren Religiosität. Diese<br />
wollte er formen.<br />
Alles zum Ausdruck zu bringen, eine Vielheit in eine<br />
Einheit zu verwandeln, ist ein künstlerisches Unternehmen,<br />
das von den Erscheinungen der Welt zu<br />
deren Wesen führt. Dieses liegt nicht >hinter den<br />
Dingengroße Form< vor. Sie<br />
wird, wie schon gesagt, nicht durch ein mechanisches<br />
>Weglassen von Details< erreicht, wie der<br />
Ausspruch Max Liebermanns mißverstanden wurde,<br />
sondern durch eine Konzentration auf das Wesen<br />
der Modelle, wie es der Maler erkennt. Für den jungen<br />
Maler äußerte sich die bäuerliche Welt als<br />
höchst überraschende Erscheinung. Dieser liegt<br />
jedoch ein Potential zugrunde, das in einer expressionistisch<br />
anmutenden Malweise nicht direkt zum<br />
Ausdruck kommt. Je mehr sich diese Erkenntnis in<br />
<strong>Berg</strong> festigte, desto wichtiger wurde eine Umwandlung<br />
von Erscheinungen in eine Bildform, die aus<br />
diesem Potential erwächst, desto intensiver wurde<br />
der Wunsch, ja die Notwendigkeit, die >große Form<<br />
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