Atel: Minutes of the 111th Annual General Meeting - Alpiq
Atel: Minutes of the 111th Annual General Meeting - Alpiq
Atel: Minutes of the 111th Annual General Meeting - Alpiq
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Aare-Tessin AG für Elektrizität<br />
Bahnh<strong>of</strong>quai 12, CH-4601 Olten<br />
P r o t o k o l l<br />
___________<br />
der 111. ordentlichen <strong>General</strong>versammlung der Aktionäre,<br />
vom Donnerstag, 27. April 2006, 11.00 – 12.40 Uhr,<br />
in der Stadthalle Kleinholz in Olten<br />
Präsident:<br />
Dr. W. Bürgi, Grenchen<br />
Vizepräsident:<br />
Regierungsrat Ch. Wanner, Messen<br />
CEO:<br />
G. Leonardi, Bodio<br />
Stimmenzähler:<br />
Andrew Larsson, Zürich<br />
Silvia Forster, Olten<br />
Ursula Rudolf, Lostorf<br />
Ruedi Sutter, Zürich<br />
Guido Imbacher, Basel<br />
Protokollführer und<br />
Sekretär des VR:<br />
P. Schib, Küttigen<br />
Anwesende Aktionäre: 483<br />
Vertretene Aktien:<br />
1'924’844<br />
(entsprechend 96,34 % aller Aktienstimmen)<br />
Anwesende Gäste: 490<br />
O:\M\MC\MC-P\Internet\Review\GV_Protokoll_2006.doc
- 2 -<br />
Traktanden<br />
1. Konzernrechnung 2005<br />
Antrag des Verwaltungsrates:<br />
Genehmigung der Konzernrechnung 2005.<br />
2. Jahresbericht und Jahresrechnung 2005 der Aare-Tessin AG für Elektrizität<br />
Antrag des Verwaltungsrates:<br />
Genehmigung des Jahresberichtes und der Jahresrechnung 2005.<br />
3. Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
Antrag des Verwaltungsrates:<br />
Erteilung der Entlastung.<br />
4. Verwendung des Bilanzgewinnes<br />
Jahresgewinn 2005<br />
Gewinnvortrag<br />
Bilanzgewinn<br />
CHF 159'718'104.--<br />
CHF 21'801'923.--<br />
CHF 181'520'027.--<br />
Antrag des Verwaltungsrates:<br />
Dividende von CHF 28.-- je Aktie auf dem dividendenberechtigten<br />
Aktienkapital von CHF 299'900'000.--<br />
CHF 83'972'000.--<br />
Zuweisung an die allgemeine Reserve CHF 6'900'000.--<br />
Zuweisung an die Ausgleichsreserve<br />
CHF 70'000'000.--<br />
Gewinnvortrag auf neue Rechnung<br />
CHF 20'648'027.--<br />
5. Wahlen<br />
a) Verwaltungsrat<br />
Anträge des Verwaltungsrates:<br />
Wiederwahl von Dr. Marcel Guignard und Dr. Giuliano Zuccoli für eine Amtsdauer<br />
von drei Jahren.<br />
Neuwahl von Dr. Dominique Dreyer, Philippe V. Huet, Jean-Philippe Rochon,<br />
Hans E. Schweickardt und Dr. Alex Stebler für eine Amtsdauer von drei Jahren.<br />
b) Revisionsstelle<br />
Antrag des Verwaltungsrates:<br />
Wiederwahl der Ernst & Young AG für eine Amtsdauer von einem Jahr.<br />
c) Konzernprüfer<br />
Antrag des Verwaltungsrates:<br />
Wiederwahl der Ernst & Young AG für eine Amtsdauer von einem Jahr.<br />
---------
- 3 -<br />
Dr. W. Bürgi, Präsident des Verwaltungsrates, übernimmt gemäss Art. 9 der Statuten<br />
den Vorsitz, begrüsst Aktionäre und Gäste und eröffnet die 111. ordentliche <strong>General</strong>versammlung<br />
2006.<br />
Der Präsident trifft folgende Feststellungen für die Durchführung der <strong>General</strong>versammlung<br />
bzw. lässt folgende Beschlüsse fassen:<br />
• Die Einladung zur <strong>General</strong>versammlung ist gemäss den aktienrechtlichen Bestimmungen<br />
rechtzeitig und unter Bekanntgabe der Verhandlungsgegenstände sowie der<br />
Anträge des Verwaltungsrates erfolgt. Die Publikation erfolgte im Schweizerischen<br />
Handelsamtsblatt vom 5. April 2006 sowie in weiteren Tages- und Finanzzeitungen.<br />
• Der Geschäftsbericht mit den Berichten der Revisionsstelle und des Konzernprüfers<br />
ist seit dem 15. März 2006 zur Einsicht der Aktionäre am Sitz der Gesellschaft in Olten<br />
aufgelegen und wurde auf Wunsch den Aktionären zusammen mit den Eintrittsund<br />
Stimmkarten zugesandt.<br />
• Der Präsident bestimmt gemäss Art. 9 Abs. 2 der Statuten als Protokollführer Peter<br />
Schib, Sekretär des Verwaltungsrates.<br />
• Die <strong>General</strong>versammlung wählt einstimmig im Sinne von Art. 9 der Statuten als Stimmenzähler:<br />
- Andrew Larsson, Direktor UBS, Zürich<br />
- Silvia Forster, Vizepräsidentin des Stadtrates, Olten<br />
- Ursula Rudolf, Gemeindepräsidentin, Lostorf<br />
- Ruedi Sutter, Direktor CS, Zürich und<br />
- Guido Imbacher, Basler Versicherung, Basel.<br />
Den Stimmenzählern sind Sektoren zugewiesen worden, die sie mit Unterstützung<br />
von bereits bezeichneten Hilfspersonen betreuen.<br />
• Die Präsenz der Revisionsstelle und des Konzernprüfers ist gemäss Art. 729 c Abs. 1<br />
OR Voraussetzung für die Beschlussfassung über die Jahresrechnung und die Verwendung<br />
des Bilanzgewinnes. Als Vertreter der gewählten Revisionsstelle und des<br />
Konzernprüfers, der Ernst & Young AG, Zürich, ist Herr Alessandro Miolo anwesend.<br />
• Die Beschlüsse werden mit der absoluten Mehrheit der vertretenen Stimmen gefasst<br />
(Art. 10 der Statuten). Stimmberechtigt sind alle anwesenden Aktionäre, die die Zutrittskarten<br />
bei der Eingangskontrolle abgegeben haben.<br />
• Die Abstimmungen und Wahlen werden in Anlehnung an Art. 10 der Statuten <strong>of</strong>fen<br />
durchgeführt, s<strong>of</strong>ern nicht im Einzelfall die Mehrheit der anwesenden Aktionäre ein<br />
geheimes Abstimmungsverfahren beschliesst oder der Präsident dies anordnet.<br />
• Die heutige <strong>General</strong>versammlung wird auch auf Bild- und Tonträger aufgenommen.<br />
• Es sind keine Anträge der Aktionäre zuhanden der <strong>General</strong>versammlung eingegangen.<br />
• Neu, GV mit Simultanübersetzung in F, I und E.
- 4 -<br />
Der Präsident stellt fest, dass damit alle gesetzlichen und statutarischen Anforderungen<br />
für die Durchführung der <strong>General</strong>versammlung gemäss vorgelegten Traktanden erfüllt<br />
sind.<br />
Vor der Behandlung der Traktanden referiert der Präsident zum Thema "Energieknappheit<br />
– auch eine Zukunftschance“ (Referat siehe Beilage).<br />
Gemäss Auszählung der Eingangskontrolle sind 483 Aktionäre und Aktionärsvertreter<br />
anwesend, die 96,34 % aller Aktienstimmen vertreten. Die sich im Besitz der <strong>Atel</strong> befindlichen<br />
37’855 Aktienstimmen sind nicht stimmberechtigt und deshalb nicht vertreten.<br />
Die an der <strong>General</strong>versammlung vertretenen Aktienstimmen teilen sich wie folgt auf:<br />
2'924’844<br />
vertreten sind.<br />
Namenaktien, wovon<br />
13’048 Namenaktien durch Organe<br />
3’768 Namenaktien durch den unabhängigen<br />
Stimmrechtsvertreter, Dr. Ulrich Glättli<br />
Das absolute Mehr beträgt demzufolge 1'462’423 Stimmen.<br />
1. Konzernrechnung 2005<br />
Der Präsident weist darauf hin, dass die Konzernrechnung die gesamte <strong>Atel</strong>-Gruppe<br />
mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften umfasst. Wie bereits im Finanzbericht<br />
eingehend dargelegt, blickt die <strong>Atel</strong> auf ein hervorragendes Geschäftsjahr<br />
2005 zurück. Die <strong>Atel</strong>-Gruppe erwirtschaftete das beste Ergebnis in<br />
ihrer Firmengeschichte und baute ihre Marktposition weiter aus. Die erreichten<br />
Höchstwerte von Absatz, Umsatz und Gewinn festigten die Position der <strong>Atel</strong> als<br />
führende Energiedienstleisterin in der Schweiz.<br />
Der CEO, G. Leonardi, präsentiert die Geschäftsentwicklung der <strong>Atel</strong>-Gruppe im<br />
Einzelnen (Referat siehe Beilage).<br />
Herr Alessandro Miolo, Ernst & Young AG, bestätigt, dass die Revisionsstelle zum<br />
Revisionsbericht über die Jahresrechnung der <strong>Atel</strong>-Gruppe keine Ergänzungen<br />
anzubringen hat.<br />
Die Diskussion wird nicht verlangt.<br />
Die <strong>General</strong>versammlung genehmigt einstimmig die Konzernrechnung für das<br />
Jahr 2005.
- 5 -<br />
2. Jahresbericht und Jahresrechnung 2005 der Aare-Tessin AG für Elektrizität<br />
Der Präsident hält fest, dass der in der handelsrechtlichen Jahresrechnung ausgewiesene<br />
Jahresgewinn für das Geschäftsjahr 2005 rund 160 Mio CHF beträgt. Der<br />
Verwaltungsrat beantragt, die Dividende aufgrund der günstigen Ergebnisentwicklung<br />
auf CHF 28.-- pro Namenaktie zu erhöhen.<br />
Herr Alessandro Miolo, Ernst & Young AG, bestätigt, dass die Revisionsstelle zum<br />
Revisionsbericht über die Jahresrechnung der <strong>Atel</strong> AG keine Ergänzungen anzubringen<br />
hat.<br />
Die Diskussion wird nicht verlangt.<br />
Die <strong>General</strong>versammlung genehmigt einstimmig den Jahresbericht und die Jahresrechnung<br />
2005.<br />
3. Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
Der Präsident verweist auf Art. 7 Ziff. 5 der Statuten, wonach die <strong>General</strong>versammlung<br />
über die Entlastung der Verwaltung zu beschliessen hat. Personen,<br />
welche in irgendeiner Weise an der Geschäftsführung teilgenommen haben, sind<br />
nicht stimmberechtigt.<br />
Die Diskussion wird nicht verlangt.<br />
Die <strong>General</strong>versammlung erteilt dem Verwaltungsrat für das Geschäftsjahr 2005<br />
einstimmig Entlastung.<br />
Der Präsident dankt allen Kollegen des Verwaltungsrates für die geleistete Arbeit<br />
im bewegten und stark belasteten 2005. Es war ein besonderes Jahr! Sein Dank<br />
geht aber auch an alle Aktionäre. Sie gaben der <strong>Atel</strong> wiederum die Chance, sich<br />
weiter zu entwickeln. Er denkt speziell an die Engagements der <strong>Atel</strong> im Ausland.<br />
4. Verwendung des Bilanzgewinnes<br />
Der Präsident erläutert den Antrag des Verwaltungsrates für die Gewinnverwendung.<br />
Aufgrund des erfolgreich verlaufenen Geschäftsjahres und der guten operativen<br />
Geschäftsergebnisse stellt der Verwaltungsrat den Antrag, die Dividende auf<br />
CHF 28.-- je Namenaktie zu erhöhen.<br />
Der Verwaltungsrat beantragt der <strong>General</strong>versammlung, den Bilanzgewinn des<br />
Geschäftsjahres 2005 demnach wie folgt zu verwenden:
- 6 -<br />
Jahresgewinn 2005<br />
Gewinnvortrag<br />
Bilanzgewinn<br />
CHF 159'718'104.--<br />
CHF 21'801'923.--<br />
CHF 181'520'027.--<br />
Dividende von CHF 28.-- je Aktie auf dem dividendenberechtigten<br />
Aktienkapital von CHF 299'900'000.--<br />
CHF 83'972'000.--<br />
Zuweisung an die allgemeine Reserve CHF 6'900'000.--<br />
Zuweisung an die Ausgleichsreserve<br />
CHF 70'000'000.--<br />
Gewinnvortrag auf neue Rechnung<br />
CHF 20'648'027.--<br />
Die <strong>General</strong>versammlung beschliesst einstimmig die beantragte Verwendung des<br />
Bilanzgewinnes.<br />
5. Wahlen<br />
a) Verwaltungsrat<br />
Der Präsident teilt mit, dass mit der heutigen <strong>General</strong>versammlung die Amtsdauer<br />
im Verwaltungsrat von Dr. Walter Bürgi, Dr. Marcel Guignard, Dr. h.c.<br />
Heinrich Steinmann und Dr. Giuliano Zuccoli endet. Dr. Marcel Guignard und<br />
Dr. Giuliano Zuccoli stellen sich zur Wiederwahl.<br />
Rolf Büttiker und Ulrich Fischer haben auf diese <strong>General</strong>versammlung ihre Demission<br />
eingereicht. Dr. h.c. Heinrich Steinmann und der Sprechende stellen<br />
sich für eine weitere Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.<br />
Urs B. Rinderknecht hat bereits mit dem Closing demissioniert.<br />
Dr. h.c. Heinrich Steinmann war seit 1994 im Verwaltungsrat. Er war Präsident<br />
des Mehrheitsaktionärs Motor-Columbus AG, er war rund um die Uhr verfügbar<br />
und stand ihm bei schwierigen Problemen immer zur Seite. Er hat vor allem für<br />
den unternehmerischen Spielraum gesorgt, den man braucht um eine Gruppe<br />
weiter zu entwickeln. Er war zudem ein ausgezeichneter Stratege. Er war<br />
massgeblicher Architekt für die „Neue <strong>Atel</strong>“, nicht immer zur Freude der neuen<br />
zukünftigen Aktionäre, aber immer im Sinne der <strong>Atel</strong>. Ausserdem konnte er zuhören,<br />
war bereit, auf gegenteilige Meinungen einzugehen, konnte die richtigen<br />
Fragen stellen, und vor allem war er nicht langfädig, eine Zeichnung oder Grafik<br />
genügte. Ebenfalls war er entscheidungsfreudig. Für den Präsidenten war er ein<br />
jederzeit motivierender Ansprechpartner, den ein Präsident braucht, um nicht<br />
neben die zulässige Bandbreite zu geraten.<br />
Urs B. Rinderknecht war seit 1995 im Verwaltungsrat. Als „Banker“ und Jurist<br />
mit umfassenden Kenntnissen in Finanz- und Organisationsfrgen, mit breiter Erfahrung<br />
in anderen Verwaltungsräten hat er Massgebendes zur Entwicklung<br />
beigetragen. Als Vertreter des UBS-Aktienpaketes bei der Motor-Columbus hatte<br />
er in der letzten, hektischen Zeit eine nicht immer einfache Aufgabe. Mit seinem<br />
Naturell hat er sie auch souverän gemeistert.
- 7 -<br />
Ulrich Fischer war seit 1986 im Verwaltungsrat. Als ehemaliger Mitarbeiter der<br />
Motor-Columbus hatte er ein enormes Wissen in der Elektrizitätswirtschaft, insbesondere<br />
im Bereich Kernenergie. Als Jurist war er pr<strong>of</strong>ilierter Kenner der<br />
Elektrizitätsgesetzgebung und als langjähriger Nationalrat äusserst bewandert<br />
auf dem politischen Parkett.<br />
Rolf Büttiker war seit 2004 im Verwaltungsrat. Als ehemaliger Gemeinderatspräsident,<br />
Nationalrat und heutiger Ständeratspräsident ist er Vollblutpolitiker<br />
auf allen Ebenen. Er trat immer für das politisch Mach- und Umsetzbare ein. Er<br />
war sicher in Analysen, Beurteilungen und Einschätzungen von politischen Entwicklungen.<br />
Die verabschiedeten Verwaltungsräte werden geehrt.<br />
Wechsel im Aktionariat (Carmen)<br />
Aus vielen Gesprächen ist dem Präsident bekannt, dass der Aktionariatswechsel<br />
innerhalb der Motor-Columbus AG und insbesondere die damit<br />
verbundenen Transaktionen schwer verständlich sind. Die Aktionäre können<br />
sich trösten, er habe auch nicht immer alles begriffen. Er betont nochmals:<br />
Heute ist dieses Thema nicht traktandiert und folglich sind hierüber auch keine<br />
Beschlüsse zu fassen. Diese erfolgen an einer ausserordentlichen <strong>General</strong>versammlung<br />
im Sommer/Herbst dieses Jahres. Den Aktionären soll an dieser<br />
Stelle die Transaktion nochmals beschrieben werden.<br />
Ende eines langen Weges<br />
Am 29. September 2005 hat ein Konsortium, bestehend aus EDF International,<br />
EOS Holding, den traditionellen, um die Stadtwerke Lugano und die Wasserwerke<br />
Zug erweiterten Minderheitsaktionären der <strong>Atel</strong> sowie <strong>Atel</strong> selbst, die Beteiligung<br />
der UBS von 58,5 % an der Motor-Columbus AG erworben. Am<br />
23. März 2006 ist dieser Kauf definitiv vollzogen worden, nachdem zwischenzeitlich<br />
verschiedene Suspensiv-Bedingungen erfüllt werden konnten. Damit ist<br />
ein langer und teilweise auch langwieriger Prozess um die dauerhafte Neuordnung<br />
des Aktionariats der Motor-Columbus AG und <strong>Atel</strong> zu einem (mindestens<br />
vorläufigen) Ende gekommen.<br />
Begonnen hat dieser Prozess in den 80er Jahren, als die damalige SBG ein<br />
grösseres Aktienpaket an Motor-Columbus AG von der Alusuisse zurückkaufte<br />
und dann sukzessive zu einer Mehrheit von schliesslich 75 % ausbaute. Im Jahr<br />
1996 verkaufte UBS je 20 % an EDF und RWE mit dem Ziel, eine schweizerisch-europäische<br />
Energieholding zu schaffen. Aufgrund der unterschiedlichen<br />
Interessen der drei Aktionärsgruppen konnte diese Absicht aber nie verwirklicht<br />
werden. Hingegen hat sich <strong>Atel</strong> in dieser Periode sehr erfolgreich zur grössten<br />
schweizerischen Energiegesellschaft mit europäischer Dimension entwickelt.<br />
Im Frühling 2004 hat UBS die Beteiligung von 20 % der RWE an Motor-Columbus<br />
AG zurückgekauft und damit erneut eine Mehrheitsposition erreicht. Gleichzeitig<br />
erklärte UBS, dass sie die gesamte Beteiligung umgehend verkaufen wolle,<br />
weil nicht mehr zum Kerngeschäft der Bank passend. Praktisch im gleichen
- 8 -<br />
Zeitpunkt hat EOS den Erwerb eines Paketes von 10 % an Motor-Columbus AG<br />
bekannt gegeben, das später dann auf 15 % aufgestockt wurde. In den folgenden<br />
Monaten haben zahlreiche Interessenten mehr oder weniger verbindliche<br />
Vorschläge und Offerten zum Erwerb der Motor-Columbus-Beteiligung unterbreitet.<br />
Im Frühjahr 2005 zeichnete sich dann eine konsortiale Lösung ab, welche<br />
einerseits die traditionellen Minderheitsaktionäre der <strong>Atel</strong>, ergänzt um die<br />
Stadtwerke Lugano und die Wasserwerke Zug, anderseits die beiden grossen<br />
Aktionäre der Motor-Columbus AG, die EDF und EOS sowie die <strong>Atel</strong> selbst umfasste.<br />
Am 29. September 2005 hat dann, wie erwähnt, diese Gruppierung den<br />
Kauf der UBS-Beteiligung an Motor-Columbus AG unterzeichnet und am<br />
23. März 2006 vollzogen.<br />
Transaktion in mehreren Schritten<br />
Mit diesem Kauf wird das Aktionariat von Motor-Columbus AG und <strong>Atel</strong> eine wesentliche<br />
und tiefgreifende Veränderung erfahren.<br />
• Vor der Transaktion umfasste das Aktionariat der Motor-Columbus AG die<br />
UBS mit 35,5 %, die EDF und RWE mit je 20 %, die Deutsche Bank mit<br />
10 % sowie verschiedene kleinere Gruppierungen und Einzelaktionäre mit<br />
insgesamt 15 %. Dann erwarb UBS das Paket der RWE und ging auf<br />
55,6 %. Gleichzeitig kaufte EOS das Paket von 10 % der Deutschen Bank.<br />
Die Motor-Columbus AG ihrerseits besass 58,5 % an der <strong>Atel</strong>. Die Gruppe<br />
der Minderheitsaktionäre, bestehend aus EBM, EBL, Kt. Solothurn und<br />
Stadt Aarau, besass zusammen rund 30 %. Rund 6 % befanden sich bei<br />
den Stadtwerken Mailand, AEM, der Rest breit gestreut im Publikum.<br />
• Mit dem Kauf der Motor-Columbus-Beteiligung durch das erwähnte Konsortium<br />
hat sich vorerst nur das Aktionariat der Motor-Columbus AG verändert,<br />
während die Aktionärsverhältnisse bei der <strong>Atel</strong> unverändert blieben. Die<br />
Motor-Columbus AG befindet sich nun vorübergehend im Besitz der EDF-<br />
Gruppe mit 42 %, der EOS mit 32 %, der <strong>Atel</strong>-Minderheitsaktionäre mit<br />
15 % und der <strong>Atel</strong> selbst mit 7 %; weitere 4 % liegen bei Einzelaktionären.<br />
• Durch den Kauf der Mehrheit an der Motor-Columbus AG wurde das Käuferkonsortium<br />
gemäss Börsengesetz verpflichtet, den <strong>Atel</strong>-Aktionären ein Umtauschangebot<br />
zu <strong>of</strong>ferieren. Sie haben die Unterlagen dazu von Ihrer Bank<br />
erhalten. Inzwischen wurde Ihnen von der <strong>Atel</strong> auch ein Schreiben zu diesem<br />
Thema zugestellt. Der Verwaltungsrat der <strong>Atel</strong> empfiehlt den Aktionären,<br />
das Umtauschangebot nicht anzunehmen. Wenn Sie Aktionär der <strong>Atel</strong><br />
bleiben wollen, müssen Sie somit nichts unternehmen.<br />
• Die Empfehlung der Übernahmekommission vom 7. April 2006 wurde von<br />
einem Minderheitsaktionär der <strong>Atel</strong> bei der Eidgenössischen Bankenkommission<br />
(EBK) beanstandet. Die EBK wird nächstens darüber entscheiden.<br />
Die Umsetzung der industriellen Zielsetzung ist dadurch grundsätzlich nicht<br />
in Frage gestellt.
- 9 -<br />
• Im Verlauf der nächsten Monate, nach dem Abschluss des publizierten<br />
Pflichtangebotes, sollen gemäss Konsortialvereinbarung Motor-Columbus<br />
AG und <strong>Atel</strong> derart umstrukturiert werden, dass alle Aktionäre der Motor-<br />
Columbus AG und der <strong>Atel</strong> auf gleicher Ebene vereinigt sind und nur noch<br />
eine einzige Führungsgesellschaft an der Spitze des Konzerns steht. Dies<br />
soll durch eine Fusion der Motor-Columbus AG in die <strong>Atel</strong> im Sommer 2006<br />
erreicht werden. Nach Vollzug dieser Umstrukturierung wird das Aktionariat<br />
der zusammengelegten Motor-Columbus AG/<strong>Atel</strong> zu 40 % die <strong>Atel</strong>-Minderheitsaktionäre,<br />
zu 25 % die EDF-Gruppe, zu 18 % die EOS und zu 17 %<br />
das Publikum umfassen, wovon die AEM ungefähr 5 % und die <strong>Atel</strong> selbst<br />
ungefähr 11 % halten werden.<br />
• Dieser Zustand wird rund 1 ½ Jahre anhalten. In dieser Zeit wird die vereinbarte<br />
Zusammenführung der Motor-Columbus AG/<strong>Atel</strong> mit der EOS und mit<br />
den schweizerischen Aktiven der EDF-Gruppe vorbereitet. Sie soll Ende<br />
2007 vollzogen werden. Dies wird zu einer erneuten Veränderung der Aktionärsverhältnisse<br />
führen, weil EOS und EDF Vermögensteile einbringen wollen<br />
und als Gegenleistung ihre Beteiligung erhöhen können. Die daraus entstehende<br />
neue Gesellschaft, die auch einen neuen Namen erhalten soll,<br />
wird gemäss Vereinbarung des Erwerbskonsortiums folgende Eigentümer<br />
haben: <strong>Atel</strong>-Minderheitsaktionäre und EOS je 30 %, EDF mindestens 25 %,<br />
AEM und weitere Aktionäre 15 %. Je nach Wert der eingebrachten Vermögensteile<br />
und entsprechenden Ausgleichstransaktionen können sich davon<br />
noch Abweichungen ergeben. Diese finale Struktur soll dann langfristig bestehen<br />
bleiben, da die entsprechende Konsortialvereinbarung auf eine Dauer<br />
von 15 Jahren abgeschlossen wurde.<br />
Industrielle Zielsetzung der Transaktion<br />
Ziel dieser sehr komplexen, mehrere Einzelschritte umfassenden und recht lang<br />
dauernden Transaktion ist die Schaffung der führenden Energiegesellschaft der<br />
westlichen Schweiz mit europäischer Ausrichtung und Dimension. Es soll eine<br />
Unternehmensgruppe geschaffen werden, welche sowohl in der Romandie wie<br />
in der Deutschschweiz verwurzelt ist. Die neue Gesellschaft soll einheitlich und<br />
unternehmerisch geführt werden und europaweit in den Schwerpunkten Produktion,<br />
Transport, Vertrieb, Versorgung, Handel und Services tätig sein. EOS<br />
wird ihre gesamten betrieblichen Aktiven und Aktivitäten in die neue Gesellschaft<br />
einbringen. Auch EDF hat die Absicht, ihre schweizerischen Aktiven in<br />
die neue Gesellschaft einzubringen.<br />
Die neue Gesellschaft soll von einer schweizerischen Mehrheit kontrolliert bleiben,<br />
mit EDF aber gleichzeitig einen strategischen, starken internationalen Partner<br />
haben. Die Kotierung an der Schweizer Börse soll erhalten bleiben. Für ihre<br />
Aktionäre soll sie einerseits, wie schon bisher, eine energiewirtschaftliche Plattform<br />
bieten, anderseits eine finanzielle Wertsteigerung ermöglichen. Die neue<br />
Gesellschaft wird den Sitz der Holding nach Neuenburg verlegen, während die<br />
Geschäftsleitung in Olten bleibt. Das Steuersubstrat an den bisherigen Standorten<br />
Lausanne und Olten soll nach Möglichkeit erhalten bleiben.
- 10 -<br />
Die Umsetzung dieser Zielsetzungen wird alle Beteiligten vor erhebliche Herausforderungen<br />
stellen. Es gilt nicht nur, zahlreiche technische, finanzielle,<br />
rechtliche und organisatorische Probleme zu lösen, welche die Umstrukturierungen<br />
und Zusammenführungen mit sich bringen werden. Es gilt in erster Linie,<br />
verschiedene gesellschaftliche und unternehmerische Kulturen zusammenzuführen<br />
und daraus ein neues, multikulturelles, schlagkräftiges und erfolgreiches<br />
Unternehmen zu schaffen, das im europäischen Wettbewerb bestehen<br />
und die Erfolgsgeschichte der <strong>Atel</strong> weiterführen kann.<br />
Die Voraussetzungen zur Verwirklichung dieser Zielsetzungen sind gegeben.<br />
Der Zeitpunkt dafür ist gut, wie auch die verschiedenen Bewegungen auf europäischer<br />
Ebene zeigen. Sowohl <strong>Atel</strong> wie EDF haben langjährige Erfahrungen im<br />
Umgang mit verschiedenen Kulturen, Umfeldern und Nationalitäten und auch<br />
die Westschweiz kann mit anders sprachigen Partnern bestens umgehen. Die<br />
Zusammenführung der industriellen Aktivitäten und Kompetenzen eröffnet neue<br />
Marktchancen und Wertsteigerungspotentiale. Es gilt, diese rasch nutzbar zu<br />
machen und dann auch effektiv zu nutzen.<br />
Der Präsident wünscht der neuen Gesellschaft mit dem neuen Aktionariat ein<br />
gutes Gelingen und eine Zukunft, die ebenso erfolgreich, nachhaltig und<br />
dynamisch ist wie die bisherige Geschichte der <strong>Atel</strong>.<br />
Der Verwaltungsrat schlägt der <strong>General</strong>versammlung Dr. Marcel Guignard und<br />
Dr. Giuliano Zuccoli zur Wiederwahl vor.<br />
Der Verwaltungsrat schlägt der <strong>General</strong>versammlung Dr. Dominique Dreyer,<br />
EOS, Philippe V. Huet, EDF, Jean-Philippe Rochon, EDF, Hans E.<br />
Schweickardt, EOS, und Dr. Alex Stebler, EBM zur Wahl in den Verwaltungsrat<br />
vor. Die Wahlvorschläge inklusive Lebensläufe wurden am Eingang verteilt.<br />
Die Diskussion wird nicht verlangt, und es werden keine weiteren Vorschläge<br />
eingereicht.<br />
Der Präsident schlägt vor, die Wahlen in den Verwaltungsrat global durchzuführen.<br />
Die <strong>General</strong>versammlung stimmt der Globalwahl des Verwaltungsrates mit<br />
2'924'737 Ja-, 71 Nein-Stimmen und 36 Enthaltungen zu.<br />
Die <strong>General</strong>versammlung wählt mit 2'924'759 Ja-, 50 Nein-Stimmen und 35<br />
Enthaltungen Dr. Marcel Guignard und Dr. Giuliano Zuccoli für eine weitere<br />
Amtsdauer von drei Jahren und Dr. Dominique Dreyer, Philippe V. Huet, Jean-<br />
Philippe Rochon, Hans E. Schweickardt und Dr. Alex Stebler neu für eine Amtsdauer<br />
von drei Jahren in den Verwaltungsrat.<br />
Der Präsident gratuliert den Gewählten. Diese haben Annahme der Wahl erklärt.
- 11 -<br />
Der Präsident teilt mit, dass sich der Verwaltungsrat unter Vorbehalt der Wahlen<br />
durch die <strong>General</strong>versammlung für eine einjährige Amtsdauer wie folgt konstituiert<br />
hat:<br />
Präsident:<br />
Vizepräsident:<br />
VR-Sekretär:<br />
Dr. Rainer Schaub<br />
Regierungsrat Christian Wanner<br />
Alain Moilliet<br />
b) Revisionsstelle<br />
Der Präsident führt aus, dass gemäss den Statuten eine Revisionsgesellschaft<br />
für eine einjährige Amtsdauer zu wählen ist. Der Verwaltungsrat schlägt die<br />
Ernst & Young AG zur Wiederwahl vor.<br />
Die Ernst & Young AG, Zürich, ist von der <strong>Atel</strong> unabhängig und gilt gemäss den<br />
Anforderungen des Aktienrechtes als besonders befähigt. Die Ernst & Young<br />
AG hat schriftlich Annahme der Wahl erklärt.<br />
Die Diskussion wird nicht verlangt.<br />
Die <strong>General</strong>versammlung wählt einstimmig die Ernst & Young AG für die Amtsdauer<br />
von einem Jahr als Revisionsstelle.<br />
c) Konzernprüfer<br />
Der Präsident führt aus, dass gemäss den Statuten auch ein Konzernprüfer zu<br />
wählen ist. Er schlägt die Ernst & Young AG zur Wiederwahl vor, welche die<br />
Annahme der Wahl schriftlich erklärt hat.<br />
Die Diskussion wird nicht verlangt.<br />
Die <strong>General</strong>versammlung wählt einstimmig die Ernst & Young AG für die Amtsdauer<br />
von einem Jahr als Konzernprüfer.<br />
Der Präsident schliesst die <strong>General</strong>versammlung. Die nächste <strong>General</strong>versammlung findet<br />
am Donnerstag, 26. April 2007, statt.<br />
Schluss der 111. ordentlichen <strong>General</strong>versammlung: 12.40 Uhr
- 12 -<br />
Der Präsident: Die Stimmenzähler: Der Protokollführer und Sekretär:<br />
___________________ ___________________ _________________<br />
Dr. W. Bürgi A. Larsson P. Schib<br />
___________________<br />
S. Forster<br />
___________________<br />
U. Rudolf<br />
___________________<br />
R. Sutter<br />
___________________<br />
G. Imbacher<br />
Der Präsident gratuliert seinem Nachfolger und langjährigen <strong>Atel</strong>-Verwaltungsrat Dr.<br />
Rainer Schaub zu seiner Wahl als Verwaltungsratspräsident der <strong>Atel</strong>. Er ist glücklich,<br />
einen Nachfolger zu haben, welcher beste Voraussetzungen für das Zusammenführen<br />
von zwei Gesellschaften mit unterschiedlichen Kulturen mit sich bringt und dem er eine<br />
intakte Unternehmung mit voll motivierten Mitarbeitern übergeben kann. Er übergibt<br />
seinem Nachfolger den Badge als Symbol für die Übertragung der Verantwortung und<br />
wünscht der neuen <strong>Atel</strong> für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und alles Gute.<br />
Dr. R. Schaub dankt für die freundlichen Worte und freut sich auf die neue Aufgabe als<br />
Verwaltungsratspräsident der <strong>Atel</strong>. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung werden auch in<br />
Zukunft der Erfolgsgeschichte der <strong>Atel</strong> verpflichtet sein. Die Zusammenführung <strong>Atel</strong>/<br />
EOS wird anforderungsreich sein, er hat aber viel guten Willen gespürt. Es steht jedoch<br />
noch viel Umsetzungs- und Kleinarbeit bevor. Ziel ist es, eine erfolgreiche Elektrizitätsgesellschaft<br />
zu strukturieren und die verschiedenen Unternehmenskulturen zu einer Einheit<br />
verschmelzen zu lassen. Er ist jedoch der Überzeugung, dass dies gelingen wird.<br />
Für Ch. Wanner ist es eine besondere Ehre, als Vizepräsident der <strong>Atel</strong> und Landammann<br />
des Kantons Solothurn Dr. Walter Bürgi zu verabschieden. Es war eindrücklich,<br />
wie Dr. W. Bürgi stets die Sache selber und nicht etwa seine Person in den Vordergrund<br />
gestellt hat. Er hat das Gefühl dafür gehabt, was politisch machbar und auch mehrheitsfähig<br />
war, insbesondere in der Energiepolitik. Er konnte aber auch auf Leute zugehen<br />
und mit ihnen Gespräche führen und sie fühlten sich verstanden. Auch in schwierigeren<br />
Situationen ist Walter Bürgi stets hinter seinen Mitarbeitern gestanden. Auch im Namen
- 13 -<br />
des gesamten Regierungsrates der Regierung des Kantons Solothurn gilt es, Herrn Dr.<br />
W. Bürgi für seine geleisteten Dienste im Interesse des Unternehmens <strong>Atel</strong> aber auch<br />
des Kantons Solothurn zu danken.<br />
Beilagen:<br />
- Ansprachen des Verwaltungsratspräsidenten und des CEO