Kontextmodul 2 Gesprächsführung 1 - ThomasGalliker.ch
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<strong>Kontextmodul</strong> 2 / Gruppe 3 06.03.2009<br />
<strong>Gesprä<strong>ch</strong>sführung</strong> 1<br />
<strong>Kontextmodul</strong> 2<br />
<strong>Gesprä<strong>ch</strong>sführung</strong> 1<br />
1 Hören – Aktives/Passives Zuhören<br />
Unter Hören versteht man ganz generell den physikalis<strong>ch</strong>en Vorgang des Empfangens von S<strong>ch</strong>allwellen mit<br />
dem akustis<strong>ch</strong>en Sinnesorgan, den Ohren. In der Kommunikationstheorie genügt dieser Empfangsvorgang<br />
jedo<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, um eine Kommunikation zwis<strong>ch</strong>en zwei Gesprä<strong>ch</strong>spartner zu ermögli<strong>ch</strong>en. Die Empfänger<br />
müssen die S<strong>ch</strong>allwellen ni<strong>ch</strong>t nur hören - sie müssen zuhören, um einen Dialog zu ermögli<strong>ch</strong>en. Beim<br />
Zuhören wird unter zwei vers<strong>ch</strong>iedenen Arten des Zuhörens unters<strong>ch</strong>ieden: Dem aktiven und dem passiven<br />
Zuhören.<br />
1.1 Passives Zuhören<br />
Beim passiven Zuhören ist der Empfänger ni<strong>ch</strong>t in unmittelbarem Kontakt mit dem Sender. Obwohl der<br />
Empfänger hört, was der Sender sagen will, fliessen die Worte an ihm vorbei. Er ist mit etwas anderem<br />
bes<strong>ch</strong>äftigt. Diese Art des Zuhörens kennzei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> daran, dass der Empfänger den Blickkontakt mit dem<br />
Sender vermeidet. Der Empfänger versu<strong>ch</strong>t jedo<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />
• typis<strong>ch</strong>e Bejahungen wie "jaja", "hm", "a<strong>ch</strong>", "okay"<br />
• und/oder dur<strong>ch</strong> bejahendes Kopfnicken<br />
den Sender zu bestätigen. Diese Art des Zuhörens kann beim Sender grosse Verunsi<strong>ch</strong>erung auslösen. Er<br />
fühlt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ernst genommen, verunsi<strong>ch</strong>ert oder gar abgewertet. Oft ziehen si<strong>ch</strong> 'ges<strong>ch</strong>ädigte' Sender na<strong>ch</strong><br />
einem sol<strong>ch</strong>en Gesprä<strong>ch</strong> zurück.<br />
Andere passive Zuhörer reagieren nur auf subjektiv nützli<strong>ch</strong>e Informationen. Alle anderen Informationen<br />
werden konsequent übergangen. Typis<strong>ch</strong>e Erkennungsmerkmale dieses Gesprä<strong>ch</strong>styps sind:<br />
• ständiger We<strong>ch</strong>sel von aktiver und passiver Körperhaltung<br />
• häufige Ungeduldsreaktionen<br />
• besondere Gewi<strong>ch</strong>tung von S<strong>ch</strong>lagworten<br />
• die Antwort des Empfängers liegt oft s<strong>ch</strong>on auf der Zunge, bevor der Sender fertig gespro<strong>ch</strong>en hat<br />
• dem Sender ins Wort fallen<br />
• wenig konstruktives Gesprä<strong>ch</strong>; keine klare Gesprä<strong>ch</strong>sri<strong>ch</strong>tung<br />
S<strong>ch</strong>nelles Reden und Argumentieren gelten im Ges<strong>ch</strong>äftsleben als positives Leistungsmerkmal. Gerade<br />
deswegen ist die letztgenannte Art des Zuhörens sehr weit verbreitet. Während der Sender sendet bereitet<br />
si<strong>ch</strong> der Empfänger bereits auf seinen nä<strong>ch</strong>sten Auftritt vor – ohne dabei genau auf die empfangen<br />
Informationen zu a<strong>ch</strong>ten.<br />
Die enorme Störanfälligkeit der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Kommunikation ist eine unbestrittene Tatsa<strong>ch</strong>e. Gerade<br />
deswegen ist es unvermeidbar, dass Rückkopplungen zum Gesagten bzw. Gehörten erstellt werden müssen.<br />
(Man erinnere si<strong>ch</strong> an die Worte: "Gesagt heisst ni<strong>ch</strong>t verstanden und verstanden heisst ni<strong>ch</strong>t<br />
einverstanden"). Wer sein Gegenüber verstehen will, muss also ni<strong>ch</strong>t passiv sondern aktiv zuhören.<br />
1.2 Aktives Zuhören<br />
Der aktive Zuhörer unters<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> wesentli<strong>ch</strong> vom<br />
passiven Zuhörer. Die Grundeinstellung zum<br />
Gesprä<strong>ch</strong>spartner ist komplett anders als beim passiven<br />
Zuhören. Der aktive Zuhörer stellt den Sender in den<br />
Mittelpunkt des Gesprä<strong>ch</strong>s. Diese Art der <strong>Gesprä<strong>ch</strong>sführung</strong><br />
wird au<strong>ch</strong> als "ni<strong>ch</strong>t-direktive <strong>Gesprä<strong>ch</strong>sführung</strong>" bezei<strong>ch</strong>net.<br />
Auf Lösungsvors<strong>ch</strong>läge, direkte Fragen, Unterbre<strong>ch</strong>ungen<br />
und eigene Interpretationen wird bewusst verzi<strong>ch</strong>tet.<br />
Aber was ist den genau der Grund, warum Mens<strong>ch</strong>en eher<br />
zum passiven als zum aktiven Zuhören verleiten? Der<br />
amerikanis<strong>ch</strong>e Psy<strong>ch</strong>otherapeut Carl R. Rogers vermutet dieses Phänomen in der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en I<strong>ch</strong>-<br />
Bezogenheit. Jeder Mens<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> präsentieren und von si<strong>ch</strong> reden. Diese I<strong>ch</strong>-Bezogenheit steht in<br />
direktem Konflikt mit der Personenorientiertheit. Je stärker eine<br />
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Vermeidung von Du-Bots<strong>ch</strong>aften als<br />
wi<strong>ch</strong>tiges Merkmal des aktiven Zuhörens
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<strong>Gesprä<strong>ch</strong>sführung</strong> 1<br />
Person diese Charakteristik hat, umso weniger wird diese den<br />
Willen und die Fähigkeit haben, aktiv zuzuhören.<br />
Man stelle si<strong>ch</strong> vor, ein Patient wird vom Arzt empfangen. Der<br />
Patient klagt über starke Kopfs<strong>ch</strong>merzen. No<strong>ch</strong> ehe er sein<br />
Problem fertig bes<strong>ch</strong>rieben kann, fällt ihm der Arzt ins Wort und<br />
erklärt die Ursa<strong>ch</strong>e des Problems und mit wel<strong>ch</strong>em Mittel das<br />
Problem am effizientesten bekämpft werden kann. Das ist ein<br />
sehr gutes Beispiel für eine fehlges<strong>ch</strong>lagene Partnerorientierung.<br />
Jeder Mens<strong>ch</strong> kennt si<strong>ch</strong> selbst am besten. Deshalb ist der<br />
Patient im genannten Beispiel au<strong>ch</strong> selber in der Lage, sein<br />
Problem zu bes<strong>ch</strong>rieben ohne dass ihn der Arzt dabei<br />
unterstützt.<br />
Aktives Zuhören ist eine Eigens<strong>ch</strong>aft,<br />
die trainiert werden kann.<br />
1.2.1 Eigens<strong>ch</strong>aften des aktiven Zuhörens<br />
Zu den Eigens<strong>ch</strong>aften des aktiven Zuhörens zählen folgende:<br />
• Der aktive Zuhörer hört dem Sender aufmerksam und konzentriert zu<br />
• Der aktive Zuhörer versu<strong>ch</strong>t in Blickkontakt des Senders zu bleiben<br />
• Der aktive Zuhörer hat die Absi<strong>ch</strong>t, den Sender zu verstehen<br />
• Der aktive Zuhörer versu<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> in die Lage des Senders zu versetzen<br />
• Der aktive Zuhörer versu<strong>ch</strong>t eine gute Beziehung zum Sender aufzubauen<br />
Die letztgenannte Eigens<strong>ch</strong>aft, die zwis<strong>ch</strong>enmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Beziehung, hat wohl den grössten Einfluss auf ein<br />
gutes Gesprä<strong>ch</strong>. Bis dies jedo<strong>ch</strong> der Fall ist, muss einige Zeit verstrei<strong>ch</strong>en. In einem guten Gesprä<strong>ch</strong> wird der<br />
Gesprä<strong>ch</strong>spartner zuerst begleitet (sog. "pacing"). Der Partner fühlt si<strong>ch</strong> angenommen und akzeptiert.<br />
Aussagen werden klarer und Probleme können besser geortet werden. Erst na<strong>ch</strong> einiger Zeit kann der<br />
Empfänger anfangen, das Gesprä<strong>ch</strong> zu führen (sog. "leading"). Diese Einstellung überträgt si<strong>ch</strong> automatis<strong>ch</strong><br />
au<strong>ch</strong> auf den Gesprä<strong>ch</strong>spartner, wenn der Zuhörer im Verlauf des Gesprä<strong>ch</strong>s zum Sender wird.<br />
1.2.2 Te<strong>ch</strong>niken des aktiven Zuhörens<br />
In der na<strong>ch</strong>folgenden Tabelle werden die wi<strong>ch</strong>tigsten Te<strong>ch</strong>niken des aktiven Zuhörens illustriert und jeweils<br />
mit einem Kommentar oder einem Beispiel ergänzt.<br />
1. Paraphrasieren Die Aussage wird mit eigenen Worten wiederholt.<br />
Paraphrasierung: (grie<strong>ch</strong>.) para = dazu, neben und fraseïn = reden, sagen<br />
2. Verbalisieren Die Gefühle, die Emotionen des Gegenübers werden gespiegelt.<br />
Beispiel: "Di<strong>ch</strong> hat das natürli<strong>ch</strong> masslos geärgert."<br />
3. Na<strong>ch</strong>fragen "Na<strong>ch</strong>dem Du dies gesagt hast, hat Hans Meier ni<strong>ch</strong>t reagiert?"<br />
4. Zusammenfassen So wie in einem Zeitungsartikel unter dem Titel der Inhalt in geraffter Form<br />
gedruckt wird, kann bei Gesprä<strong>ch</strong>en das Gehörte mit wenigen Worten<br />
zusammengefasst werden.<br />
5. Klären Unklares muss geklärt werden: "Du hast gesagt, du hättest sofort reagiert. War<br />
das no<strong>ch</strong> am glei<strong>ch</strong>en Tag?"<br />
6. Weiterführen "Dann hat der Vorgesetzte das Gesprä<strong>ch</strong> gesu<strong>ch</strong>t. Wie hat er si<strong>ch</strong> verhalten?"<br />
7. Abwägen "War die Belästigung s<strong>ch</strong>limmer als "das Ni<strong>ch</strong>t-Ernstgenommen-Sein" ?"<br />
1.2.3 Zusammenfassung<br />
Zusammenfassend bes<strong>ch</strong>rieben folgende fünf Punkte das aktive Zuhören am besten:<br />
• Ehrli<strong>ch</strong>es Interesse zeigen: Der Zuhörer ist konzentriert bei der Sa<strong>ch</strong>e. Er tritt meinungslos und ohne<br />
Vorurteile dem Partner gegenüber.<br />
• Eine ni<strong>ch</strong>t-beurteilende Haltung wird eingenommen: Keine Kritik und kein guter Rat wird erteilt. Der<br />
Empfänger akzeptiert den Sender.<br />
• Eine ni<strong>ch</strong>t-dirigistis<strong>ch</strong>e Haltung wird eingenommen: Das sofortige Anbieten von Lösungsvors<strong>ch</strong>lägen<br />
wird unterlassen. Zur Erinnerung: "Pacing" vor "Leading".<br />
• Empathismus: Der Empfänger ma<strong>ch</strong>t eine e<strong>ch</strong>te Absi<strong>ch</strong>t geltend, si<strong>ch</strong> in die Lage des Senders versetzen<br />
zu wollen und die Spra<strong>ch</strong>e des Senders verstehen zu wollen.<br />
• Sender und Empfänger bemühen si<strong>ch</strong> stetig, ein objektives Gesprä<strong>ch</strong> zu führen. Die I<strong>ch</strong>-Bezogenheit<br />
darf dabei ni<strong>ch</strong>t im Mittelpunkt des Gesprä<strong>ch</strong>s stehen.<br />
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2 Gesprä<strong>ch</strong>sphasen<br />
Jedes Gesprä<strong>ch</strong> besteht aus drei Phasen; Gesprä<strong>ch</strong>seröffnung, Gesprä<strong>ch</strong>sthema und Gesprä<strong>ch</strong>sausstieg.<br />
Das Gesprä<strong>ch</strong>sthema kann, vor allem in formellen Gesprä<strong>ch</strong>en, weiter gegliedert werden in<br />
Informationsphase, Diskussionsphase und Ergebnisphase.<br />
• Gesprä<strong>ch</strong>seröffnung<br />
• Gesprä<strong>ch</strong>sthema<br />
• Informationsphase<br />
• Diskussionsphase<br />
• Ergebnisphase<br />
• Gesprä<strong>ch</strong>sausstieg<br />
2.1 Gesprä<strong>ch</strong>seröffnung<br />
Jedes Gesprä<strong>ch</strong>, ob formell oder informell, hat eine Gesprä<strong>ch</strong>seröffnung bzw. Ausgangspunkt.<br />
2.1.1 Spontane Gesprä<strong>ch</strong>e<br />
Als Beispiel eines spontanen seien zufällige Begegnungen mit Bekannten genannt. Hier trifft man immer ein<br />
ähnli<strong>ch</strong>es Gesprä<strong>ch</strong>smuster an:<br />
Hans: "Hallo Sepp, lange ni<strong>ch</strong>t gesehen!"<br />
Sepp: "Hallo Hans, ebenfalls. Wie geht's dir?"<br />
Hans: "Gut, danke der Na<strong>ch</strong>frage. Und dir?"<br />
Sepp: "Gut danke!"<br />
Diese Standardfloskeln mit unverbindli<strong>ch</strong>en Höfli<strong>ch</strong>keiten haben die Funktion die Beziehung zu si<strong>ch</strong>ern.<br />
Sol<strong>ch</strong>e informellen Gesprä<strong>ch</strong>e können au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dieser Gesprä<strong>ch</strong>seröffnung glei<strong>ch</strong> wieder mit einem<br />
Gesprä<strong>ch</strong>sausstieg beendet werden.<br />
Hans: "Du, i<strong>ch</strong> muss weiter, mein Zug fährt glei<strong>ch</strong>."<br />
Sepp: "I<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>, s<strong>ch</strong>ön di<strong>ch</strong> wieder mal getroffen zu haben. Ts<strong>ch</strong>üss."<br />
Hans: "Find i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>, sollten uns mal auf ein Bier treffen. Ts<strong>ch</strong>üss."<br />
Eine sol<strong>ch</strong>e Gesprä<strong>ch</strong>skonstellation ist si<strong>ch</strong>er allen bekannt. Entweder haben es beide wirkli<strong>ch</strong> eilig oder das<br />
gegenseitige Interesse an einem Gesprä<strong>ch</strong>e fehlt. Wäre nun Hans an einem Gesprä<strong>ch</strong> interessiert kann er<br />
die Gesprä<strong>ch</strong>sbereits<strong>ch</strong>aft testen, wie etwa: „Hast du einen Moment Zeit“ oder „Darf i<strong>ch</strong> di<strong>ch</strong> mal was<br />
Fragen“? Weiter kann au<strong>ch</strong> mit einem Themenangebot das Gesprä<strong>ch</strong> aufzubauen versu<strong>ch</strong>t werden. Etwa mit:<br />
„Was ma<strong>ch</strong>t die Arbeit“ und „Immer no<strong>ch</strong> als Bierbrauer tätig?“ Bei spontanen Gesprä<strong>ch</strong>en ist oft au<strong>ch</strong> eine<br />
Kompetenzklärung dabei. Beispielsweise beim Fragen na<strong>ch</strong> dem Weg: „Sind sie von hier?“, klärt die<br />
Kompetenz ab.<br />
Bei spontanen Gesprä<strong>ch</strong>en wird in der Gesprä<strong>ch</strong>seröffnung meistens<br />
1. Die Beziehung gesi<strong>ch</strong>ert<br />
2. Kompetenzklärung<br />
3. die Gesprä<strong>ch</strong>sbereits<strong>ch</strong>aft erfragt<br />
4. das erste Thema eingeführt<br />
2.1.2 Formelle Gesprä<strong>ch</strong>e<br />
Formelle Gesprä<strong>ch</strong>e kann man so nennen, wenn mindestens ein Gesprä<strong>ch</strong>spartner das Gesprä<strong>ch</strong> geplant<br />
hat, beispielsweise Mitarbeitergesprä<strong>ch</strong>e.<br />
Hier kann der Chef die Beziehungssi<strong>ch</strong>erung zuerst erstellen. Wenn er dem Mitarbeiter zuerst persönli<strong>ch</strong>e<br />
Fragen stellt wie „Geht's ihn gut? Wie geht's den Kindern?“. Somit hat er die Mögli<strong>ch</strong>keit das Gesprä<strong>ch</strong> auf<br />
eine persönli<strong>ch</strong>e Eben zu bringen.<br />
Als nä<strong>ch</strong>stes sollten Informationen zum Thema gegeben werden. Somit wird dem unvorbereiteten<br />
Gesprä<strong>ch</strong>spartner die Mögli<strong>ch</strong>keit gegeben, si<strong>ch</strong> auf das Gesprä<strong>ch</strong> einzustellen. Beim Mitarbeitergesprä<strong>ch</strong>,<br />
wenn der Chef dem Angestellten sagt: „Es geht um die Fehler in der Produktion von letzter Wo<strong>ch</strong>e“. So ist der<br />
Gesprä<strong>ch</strong>spartner gefasst und weiss um was der Grund für das Gesprä<strong>ch</strong> sein könnte und der Chef kann mit<br />
„i<strong>ch</strong> habe Abklärungen getroffen und...“ weiterfahren. Fehlte die Information zum Thema, würde der<br />
Mitarbeiter ni<strong>ch</strong>t vom ersten Wort an den Zusammenhang begreifen.<br />
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<strong>Gesprä<strong>ch</strong>sführung</strong> 1<br />
Diese Informationen sind au<strong>ch</strong> gut zum Abglei<strong>ch</strong>en von Fakten. Bei einem Telefongesprä<strong>ch</strong> zum Beispiel.<br />
Wenn ein Ges<strong>ch</strong>äftsführer einen anderen Ges<strong>ch</strong>äftsführer anruft und si<strong>ch</strong> als Ges<strong>ch</strong>äftsführer vorstellt und<br />
si<strong>ch</strong> auf zum Beispiel auf ein Treffen bezieht. Beispiel frei na<strong>ch</strong> Pawlowski:<br />
Person Text Kommentar<br />
Dr. Kress:<br />
Alf:<br />
Dr. Kress:<br />
Alf:<br />
Kress!<br />
Guten Tag, Herr Dr. Kress, Alf Selke, Werbeagentur H&H.<br />
S<strong>ch</strong>ön dass i<strong>ch</strong> Sie direkt errei<strong>ch</strong>e<br />
Haben Sie ein paar Minuten Zeit für mi<strong>ch</strong>?<br />
Worum geht es, Herr Selke?<br />
Viellei<strong>ch</strong>t erinnern Sie si<strong>ch</strong> an mi<strong>ch</strong>. Wir haben uns letzten<br />
Monat an der IWA in Hannover getroffen. Unsere Agentur<br />
hatte dort einen Stand.<br />
I<strong>ch</strong> bin der Ges<strong>ch</strong>äftsführer<br />
Beziehungssi<strong>ch</strong>erung<br />
Gesprä<strong>ch</strong>sbereits<strong>ch</strong>aft<br />
Basisinfo<br />
Klärung der Rollenbeziehung<br />
Dr. Kress: Ja, i<strong>ch</strong> erinnere mi<strong>ch</strong>. War das ni<strong>ch</strong>t Halle 5:<br />
Kommunikation und Information?<br />
Fakten abglei<strong>ch</strong>en<br />
Alf: Ri<strong>ch</strong>tig Wir spra<strong>ch</strong>en über die Mögli<strong>ch</strong>keit ... ...<br />
Die Klärung der Rollenbeziehung ist au<strong>ch</strong> ein wi<strong>ch</strong>tiger Punkt beim Abglei<strong>ch</strong>en der Fakten auf Sa<strong>ch</strong>ebene. So<br />
wird die Kompetenz geklärt und ermittelt, ob das Gesprä<strong>ch</strong> überhaupt geführt werden kann.<br />
2.2 Gesprä<strong>ch</strong>sthemen<br />
Jedes Gesprä<strong>ch</strong> hat ein Thema, eine Sa<strong>ch</strong>e, um die es geht. Meistens sind es sogar mehrere Themen.<br />
2.2.1 Themenauswahl<br />
Es sind oft die Gesprä<strong>ch</strong>sziele und die Gesprä<strong>ch</strong>sökonomie, die die Auswahl der Themen bestimmen. Häufig<br />
ist es klug, Themen zu vermeiden, die das Gelingen des Gesprä<strong>ch</strong>s gefährden könnten. Au<strong>ch</strong> ist es Sinnvoll,<br />
nebensä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Themen, die zum Abs<strong>ch</strong>weifen verleiten könnten, weg zu lassen. Es kann aber au<strong>ch</strong> ganz<br />
einfa<strong>ch</strong> die Zeit sein, die uns zur Themenauswahl zwingt. Es ist oft besser, eine Sa<strong>ch</strong>e gründli<strong>ch</strong> zu erörtern,<br />
als zehn Themen nur mal eben anzureissen.<br />
Bei der Auswahl der Themen sollten sie si<strong>ch</strong> folgende Fragen stellen:<br />
Wie sieht mein Zeitbudget aus?<br />
Was kann i<strong>ch</strong> den Gesprä<strong>ch</strong>steilnehmern inhaltli<strong>ch</strong> oder au<strong>ch</strong> emotional zumuten?<br />
Über wel<strong>ch</strong>e Themen kann i<strong>ch</strong> mein Gesprä<strong>ch</strong>sziel am si<strong>ch</strong>ersten errei<strong>ch</strong>en?<br />
2.2.2 Themenankündigung<br />
Wenn man zu Beginn eines Gesprä<strong>ch</strong>es ankündigt. Worum es gehen wird, setzt man einen inhaltli<strong>ch</strong>en<br />
Rahmen (Gesprä<strong>ch</strong>sorganisation) und bereitet die Gesprä<strong>ch</strong>steilnehmer auf das vor, was auf sie zu kommt.<br />
Die Themenankündigung dient ni<strong>ch</strong>t nur der Gesprä<strong>ch</strong>sorganisation, sondern au<strong>ch</strong> der<br />
Beziehungsgestaltung. Gerade im berufli<strong>ch</strong>en Alltag weckt der Appell: „Kann i<strong>ch</strong> Sie mal spre<strong>ch</strong>en?“ beim<br />
einen Missmut und Ungeduld („Muss der mir meine kostbare Zeit rauben?“), beim anderen Ängste („Was will<br />
der wohl von mir?“).<br />
2.2.3 Informationsphase<br />
In der Informationsphase geht es darum, dass alle Gesprä<strong>ch</strong>steilnehmer über die Ist-Situation informiert sind.<br />
Für die ans<strong>ch</strong>liessende Diskussion ist die Informationsphase sehr wi<strong>ch</strong>tig. In der Praxis wird sie aber oft zu<br />
früh beendet.<br />
2.2.4 Diskussionsphase<br />
Wenn alle über den Sa<strong>ch</strong>verhalt informiert sind, beginnt die Diskussionsphase. Jeder Gesprä<strong>ch</strong>steilnehmer<br />
teilt seine Ansi<strong>ch</strong>ten mit. Die Diskussion ist beendet, wenn man das Problem gelöst hat oder wenn man einen<br />
Kompromiss finden konnte.<br />
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<strong>Gesprä<strong>ch</strong>sführung</strong> 1<br />
2.2.5 Ergebnisphase / Themenwe<strong>ch</strong>sel<br />
Es empfiehlt si<strong>ch</strong>, beim we<strong>ch</strong>seln des Themas klare Grenzen zu ziehen, damit deutli<strong>ch</strong> wird, dass das Thema<br />
beendet ist und ein neues Thema beginnt. Oft ist es zweckmässig, ein Thema damit abzus<strong>ch</strong>liessen, dass wir<br />
das Ergebnis no<strong>ch</strong> einmal zusammenfassen. Es kann au<strong>ch</strong> sinnvoll sein, na<strong>ch</strong>zufragen, ob no<strong>ch</strong> Fragen<br />
offen sind. Damit kann man vermeiden, dass das Thema später no<strong>ch</strong> einmal angespro<strong>ch</strong>en wird.<br />
2.3 Gesprä<strong>ch</strong>sausstieg<br />
Beim Gesprä<strong>ch</strong>sausstieg vergewissert si<strong>ch</strong> der Gesprä<strong>ch</strong>sführer, dass es keine weiteren Fragen, Themen,<br />
etc. gibt. Wenn es keine Fragen gibt, bedankt si<strong>ch</strong> der Gesprä<strong>ch</strong>sführer für das gute Gesprä<strong>ch</strong>. Am S<strong>ch</strong>luss<br />
verabs<strong>ch</strong>ieden si<strong>ch</strong> die einzelnen Teilnehmer.<br />
3 Fazit<br />
Der Unters<strong>ch</strong>ied zwis<strong>ch</strong>en aktivem und passivem Zuhören ist, dass der Empfämger den Sender beim aktiven<br />
Zuhören in den Mittelpunkt und ni<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> selbst wie beim passiven Zuhören. Bei einem guten Gesprä<strong>ch</strong> wird<br />
der Sender zuerst begleitet und erst später vom Empfänger geführt. Weitere wi<strong>ch</strong>tige Punkte beim aktiven<br />
Zuhören sind, ehrli<strong>ch</strong>es Interesse zeigen, eine ni<strong>ch</strong>t-beurteilende Haltung einnehmen und dem Sender<br />
zeigen, dass man ihn verstehen will.<br />
Jedes Gesprä<strong>ch</strong> ist in drei Teile aufgeteilt. Diese drei Teile sind die Gesprä<strong>ch</strong>seröffnung, das<br />
Gesprä<strong>ch</strong>sthema und der Gesprä<strong>ch</strong>sausstieg. Der eigentli<strong>ch</strong>e Teil des Gesprä<strong>ch</strong>s ist das Gesprä<strong>ch</strong>sthema.<br />
Dabei geht es darum die Themen für das Gesprä<strong>ch</strong> sorgfälltig auszuwählen. Es ist immer sinnvol die Themen<br />
anzukündigen, damit die Teilnehmer den inaltli<strong>ch</strong>en Rahmen kennen und wissen, was auf sie zukommt.<br />
Zuerst wird über das Thema informiert, dana<strong>ch</strong> diskutiert und am S<strong>ch</strong>luss werden no<strong>ch</strong> einmal die Ergebnisse<br />
zusammengefasst.<br />
4 Quellenverzei<strong>ch</strong>nis<br />
• Enzyklopädie Wikipedia, Aktives Zuhören, Stand 18.01.2009,<br />
URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Aktives_Zuh%C3%B6ren (abgerufen am 02.03.2009)<br />
• Knill+Knill Kommunikationsberatung, Hören – Hinhören – Zuhören, Stand: unbekannt.<br />
http://www.rhetorik.<strong>ch</strong>/Hoeren/Hoeren.html (abgerufen am 20.03.2009)<br />
• Bay, R. H., Erfolgrei<strong>ch</strong>e Gesprä<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> aktives Zuhören, Renningen 1988<br />
• Pawlowski, K., Konstruktiv Gesprä<strong>ch</strong>e führen, Mün<strong>ch</strong>en 2005<br />
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