„Wermsdorf-Briefe“ – Belege mit einigen Fragezeichen - Forge-em.de
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<strong>„Wermsdorf</strong>-<strong>Briefe“</strong> <strong>–</strong> <strong>Belege</strong> <strong>mit</strong> <strong>einigen</strong> <strong>Fragezeichen</strong><br />
(Eine Ergänzung zu <strong>de</strong>n bisher bekannten Fakten <strong>de</strong>s Handbuches von E. Knüppel)<br />
Volker Thimm, Eutin<br />
Um die <strong>„Wermsdorf</strong>-<strong>Briefe“</strong> herum, hier speziell <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Einschreib<strong>em</strong>arken SbPA und <strong>de</strong>n<br />
dazugehören<strong>de</strong>n Einlieferungsscheinen, rankten sich verschie<strong>de</strong>ne Gerüchte und man wußte<br />
letztlich nicht, was nun stimmt o<strong>de</strong>r nicht.<br />
Selbst erfahrene DDR-Philatelisten, Kenner <strong>de</strong>r damaligen Szene, konnten dazu keine<br />
Angaben machen. Immer wie<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> man bei Nachfragen auf noch eventuelle Zeitzeugen<br />
aus d<strong>em</strong> VEB Philatelie verwiesen, die u. U. bereit sind darüber zu sprechen bzw. zu<br />
schreiben, wenn <strong>de</strong>nn überhaupt.<br />
Auch bei <strong>de</strong>r jetzigen Nachfolge <strong>de</strong>s VEB Philatelie Wermsdorf, d<strong>em</strong><br />
DPS<br />
(Deutscher Philatelie Service GmbH)<br />
hielt man sich <strong>mit</strong> Auskünften diesbezüglich zurück und teilte nur <strong>mit</strong>, daß im damaligen VEB<br />
nicht gest<strong>em</strong>pelt wur<strong>de</strong> und die Briefe dazu alle vermutlich in Richtung Berlin geschickt<br />
wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Nun aber, seit März 2012, liegt die schriftliche Antwort eines Zeitzeugen, welcher<br />
namentlich nicht erwähnt wer<strong>de</strong>n möchte, vom VEB Philatelie Wermsdorf vor, <strong>de</strong>r zu<br />
<strong>de</strong>n Fragen nach <strong>de</strong>r Herkunft bzw. St<strong>em</strong>pelung von <strong>Belege</strong>n <strong>de</strong>s sogenannten „Buch-<br />
Exportes“ bzw. <strong>de</strong>r <strong>„Wermsdorf</strong>-<strong>Briefe“</strong> <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Einschreib<strong>em</strong>arken SbPA, sich wie<br />
folgt äußert:
Leseabschrift<br />
Betr.: Briefe <strong>mit</strong> „Son<strong>de</strong>r-Selbstbedienungs- Einschreibezetteln“<br />
Inwieweit <strong>de</strong>r Buchexport solche <strong>Belege</strong> angefertigt hat, ist mir nicht bekannt.<br />
……<br />
Der VEB Philatelie fertigte erstmals, auf Kun<strong>de</strong>nbestellung, zur<br />
„Nationalen Briefmarkenausstellung in Halle 1984“<br />
Briefe an.<br />
Da die Streifen damals nur an ein<strong>em</strong> Automaten auf <strong>de</strong>r Aufstellung abgegeben wur<strong>de</strong>n,<br />
mußten Mitarbeiter <strong>mit</strong> adressierten und frankierten Umschlägen und Münzgeld für <strong>de</strong>n<br />
Automaten ausgerüstet, nach Halle fahren.<br />
Die Briefe bekamen <strong>de</strong>n Wertteil und die Quittungen <strong>de</strong>n Quittungsteil aufgeklebt. Dann<br />
wur<strong>de</strong>n die Briefe bei d<strong>em</strong> Son<strong>de</strong>rpostamt aufgeliefert.<br />
Alle nachfolgen<strong>de</strong>n Briefe dieser Art wur<strong>de</strong>n komplett beim VEB Philatelie konfektioniert, die<br />
Rollen <strong>de</strong>r SEZ bekam <strong>de</strong>r Betrieb 2- 3 Tage vor Beginn <strong>de</strong>r Ausstellung.<br />
Eingeliefert zur St<strong>em</strong>pelung wur<strong>de</strong> alles Material in Dahme, ein<strong>em</strong> Betrieb <strong>de</strong>r Post <strong>de</strong>r DDR<br />
und Betriebsteil <strong>de</strong>s ZAW (Zentralamt für Werbung).<br />
Einen „Zweitst<strong>em</strong>pel“ hat <strong>de</strong>r VEB ni<strong>em</strong>als besessen, darüber wachte die Post streng.<br />
MfG ……<br />
Zusammenfassend dürfte so<strong>mit</strong> feststehen, daß <strong>de</strong>r VEB Philatelie Wermsdorf auf <strong>de</strong>r<br />
Briefmarkenausstellung 1984 in Halle erstmalig <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Anfertigung solcher <strong>Belege</strong> „einstieg“,<br />
wobei bisher alle bekannten Briefe, so wie <strong>de</strong>r Zeitzeuge <strong>mit</strong>teilt, auf d<strong>em</strong> Son<strong>de</strong>rpostamt <strong>de</strong>r<br />
Ausstellung aufgeliefert wur<strong>de</strong>n.<br />
Diese bekannten <strong>Belege</strong> sind noch als Eilsendungen (bei allen weiteren Veranstaltungen<br />
ist dieses nicht mehr <strong>de</strong>r Fall gewesen) aufgeliefert wor<strong>de</strong>n, <strong>mit</strong> Datum vom 06.07.84 und
ückseitig, unterhalb <strong>de</strong>s Absen<strong>de</strong>rs:<br />
befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Tagesst<strong>em</strong>pel <strong>de</strong>s PA 7264 Wermsdorf, vom 09.07.84.<br />
Auch sind <strong>mit</strong> Datum vom 16.11.84 noch zwei weitere <strong>„Wermsdorf</strong>-<strong>Briefe“</strong> <strong>mit</strong><br />
Tagesst<strong>em</strong>pel<br />
701 Leipzig 1<br />
und ein<strong>em</strong><br />
Son<strong>de</strong>rst<strong>em</strong>pel,
<strong>mit</strong> Absen<strong>de</strong>r:<br />
bekannt.<br />
Vermutlich ab 1985,<br />
<strong>de</strong>r Zeitzeuge schreibt:<br />
... Alle nachfolgen<strong>de</strong>n Briefe dieser Art wur<strong>de</strong>n komplett beim VEB Philatelie konfektioniert..<br />
… Eingeliefert wur<strong>de</strong>n diese dann zur St<strong>em</strong>pelung in Dahme, ein<strong>em</strong> Betrieb <strong>de</strong>r Post <strong>de</strong>r<br />
DDR und Betriebsteil <strong>de</strong>s ZAW (Zentralamt für Werbung)…