Der Virtuelle Deutschland-Takt - KBS 550 bis 579 ... - Franken in Takt
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571 Naumburg - Nebra - Roßleben - Re<strong>in</strong>sdorf (- Sondershsn.)<br />
Die Preußische Staatsbahn eröffnete 1889 die e<strong>in</strong>gleisige Unstrutbahn von<br />
Naumburg talaufwärts <strong>bis</strong> zum Bahnhof Re<strong>in</strong>sdorf (bei Artern) an der Hauptbahn<br />
Erfurt - Sangerhausen. 1905 begann der Abbau von Kalivorkommen zwischen<br />
Roßleben, Wangen und Lossa und 1925 wurde e<strong>in</strong> Zementwerk bei Karsdorf<br />
errichtet. Für den dadurch rapide anwachsenden Güterverkehr wurden die<br />
Bahnhöfe ausgebaut. Zudem diente die Unstrutbahn als Entlastungsstrecke für<br />
die Thür<strong>in</strong>ger Stammbahn zwischen Naumburg und Erfurt. Das Unstruttal sah<br />
dadurch alle möglichen Lok- und Zuggattungen, sogar abgebügelte E-Loks mit<br />
Dieselvorspann. <strong>Der</strong> Betrieb rollte bei Tag und bei Nacht ! Die Reichsbahn untersuchte<br />
Mitte der 1970er Jahre sogar den zweigleisigen Ausbau oder die<br />
Elektrifizieren zur Erhöhung der Streckenkapazität.<br />
Nach der „Wende“ traf der Niedergang der Industrie <strong>in</strong> der ehemaligen DDR auch<br />
die Unstrutregion und fast alle Gleisanschließer stellten ihren Betrieb e<strong>in</strong>. Da<br />
auch auf den Hauptstrecken die Zahl der Güterzüge rapide zurückg<strong>in</strong>g kamen<br />
ke<strong>in</strong>e Umleiterzüge mehr auf die Unstrutbahn. Viele Gleisanlagen wurden daher<br />
nicht mehr benötigt und verkamen zusehends. Ende 2001 wurde auf dem<br />
thür<strong>in</strong>gischen Abschnitt Re<strong>in</strong>sdorf - Nebra der Güterverkehr ganz e<strong>in</strong>gestellt und<br />
Ende 2006 folgte der Personenverkehr. Sachsen-Anhalt setzt im Unstruttal h<strong>in</strong>gegen<br />
weiter auf Schienenverkehr und konnte ab 10.4.09 erreichen, dass die Züge<br />
wieder <strong>bis</strong> Nebra zum Besucherzentrum der Himmelsscheibe von Nebra fahren.<br />
Vom 8.10.11 <strong>bis</strong> 31.1.12 wurde die Unstrutbahn für umfassende Sanierungsarbeiten<br />
komplett gesperrt. Die noch aus dem Jahr 1887 stammende Saalebrücke<br />
bei Naumburg wurde neu gebaut und die<br />
Bahnhöfe an die Entwicklung angepasst:<br />
Aufwändige Stellwerkstechnik verschwand<br />
und neue Bahnsteige entstanden. Da nur<br />
noch wenig Rücksicht auf den Güterverkehr<br />
genommen werden muss konnten <strong>in</strong> Karsdorf,<br />
Re<strong>in</strong>sdorf (bei Nebra, ehemals Vitzenburg)<br />
und Freyburg die Bahnsteige <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verkehrsgünstigeren<br />
Lage angelegt werden.<br />
Beim VD-T wäre der Abschnitt Re<strong>in</strong>sdorf -<br />
Nebra natürlich nicht stillgelegt, sondern<br />
durch e<strong>in</strong> neues Bedienungskonzept aufge-<br />
<strong>Der</strong> <strong>Virtuelle</strong> <strong>Deutschland</strong>-<strong>Takt</strong> (VD-T), www.vd-t.de, © Jörg Schäfer, Mai 2013 - Seite 48 65