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Weg Nr. 7 - Kulturtreff Stuttgart-Ost

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Architektur und Kunst<br />

Der Sichtbetonbau wurde 1974 bis 1976 nach Plänen von Rainer L.<br />

Neusch aufgrund der beengten Platzverhältnisse bewusst als multifunktionales<br />

Gemeindezentrum erbaut. Daher fällt das Bauwerk auf<br />

den ersten Blick nicht als Kirche auf, sondern fügt sich unauffällig in die<br />

Umgebung ein. Der lediglich symbolisierte Turm ist nur an den Schallöffnungen<br />

und an dem markanten<br />

Kreuz zu erkennen.<br />

Drei Geschosse schieben<br />

sich übereinander: im Untergeschoss<br />

sind Gemeinderäume,<br />

im Obergeschoss<br />

Wohnungen untergebracht.<br />

Der Kirchenraum im Erdgeschoss<br />

kann mittels Faltwand<br />

um den Gemeindesaal<br />

vergrößert werden kann.<br />

Man betritt das Gebäude durch ein Bronzeportal. Es erzählt im Relief<br />

die Aussendung des Heiligen Geistes und nimmt damit Bezug zum<br />

Gemeindenamen. Ein zweites Bronzeportal führt in den Kirchenraum.<br />

Altar, Ambo und Tabernakel aus Muschelkalk bilden die Mitte des Raumes.<br />

Das Bronzekreuz an der Altarrückwand verdient eine besondere<br />

Beachtung: bei genauerem Betrachten erkennt man, dass der österliche,<br />

also auferstandene Christus dargestellt ist, der vor dem leeren Grab, in<br />

Form der Durchbrechung des Kreuzes, steht. Die Altarraumgestaltung<br />

und die Bronzearbeiten stammen von dem Bildhauer Gerhard Tagwerker.<br />

Das Außenkreuz, der abstrakte Kreuzweg und die Fenster wurden von<br />

Gudrun Müsse-Florin geschaffen. Die Herkunft der beiden Holzstatuen<br />

lässt sich nicht genau bestimmen. Die spätgotische Marienstatue<br />

vom Ende des 15. Jahrhunderts zeigt Maria mit dem Jesuskind und<br />

der Weltkugel. Die Josefsstatue aus dem 18. Jahrhundert bringt die<br />

Verehrung des Arbeiterheiligen Josef in der Arbeitergemeinde Heilig<br />

Geist zum Ausdruck.<br />

Gemeinde und kirchliches Leben<br />

Oft als „Betonburg“ bezeichnet, herrscht in der Kirche Heilig Geist<br />

trotzdem eine sehr familiäre Atmosphäre. Die Gemeinde arbeitet eng<br />

mit der katholischen St.-Nikolaus-Gemeinde zusammen und ist Trägerin<br />

der Kindertageseinrichtung Arche Noah in der Raitelsbergsiedlung. Es<br />

gibt viele Angebote, unter anderem Fünfundzwanzig Plus, die sich mit<br />

monatlichen Aktivitäten an junge Erwachsene ab 25 Jahren richtet. Sie ist<br />

eine gemeinsame Aktion der katholischen Seelsorgeeinheit <strong>Stuttgart</strong>-<strong>Ost</strong><br />

und der evangelischen Kirchengemeinden im <strong>Ost</strong>en. In der Heilig-Geist-<br />

Kirche feiert auch die vietnamesische muttersprachliche Gemeinde<br />

St. Josef ihre Gottesdienste.<br />

Wir überqueren den Platz Richtung Hackstraße und gehen beim Gebäude<br />

<strong>Nr</strong>. 166 links durch den Torbogen in den idyllischen Innenbereich<br />

der Straßenbahnersiedlung. In der Abelsbergstraße geht es rechts<br />

zur Haltestelle Raitelsberg (Stadtbahn U9), wo unsere Route endet. Wer<br />

Interesse hat, kann durch die Raitelsbergsiedlung (erbaut 1926-28) spazieren,<br />

deren Aufsiedlung mit 722 Wohnungen für 3.000 Menschen Anlass<br />

zur Gründung der zwei Kirchen in der Boslerstraße war.<br />

<strong>Ost</strong>wege_7.indd 22 19.09.2011 18:11:16

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