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ausführliches Wahlprogramm - bei AL / Grüne in Tübingen

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GRÜN WIRKT<br />

für e<strong>in</strong> lebenswertes Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Programm zur Kommunalwahl<br />

am 7. Juni 2009<br />

<strong>AL</strong>/GRÜNE<br />

TÜBINGEN<br />

www.waehlt-al-gruene.de


GRÜN WIRKT<br />

Titelmotiv:<br />

Texte:<br />

Redaktion:<br />

Fotos:<br />

Layout:<br />

Susanne Bächer<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

Redaktionsgruppe <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

Matthias Bruder, Roland de Beauclair, Carsten Ellwart,<br />

Bernd Gugel, Helene Herb<br />

Evelyn Ellwart-Mitsanas<br />

Druck: Gulde-Druck Tüb<strong>in</strong>gen, 2009<br />

Papier:<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Mundoplus, 100% Altpapier<br />

Gebhard Weber-Ke<strong>in</strong>ath,<br />

Büro <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>, Am Lustnauer Tor 6, 72074 Tüb<strong>in</strong>gen<br />

www.waehlt-al-gruene.de


PROGRAMM<br />

Lebenswertes Tüb<strong>in</strong>gen für alle:<br />

ökologisch, sozial,<br />

basisdemokratisch, weltoffen<br />

Liebe Tüb<strong>in</strong>ger<strong>in</strong>nen, liebe Tüb<strong>in</strong>ger,<br />

geme<strong>in</strong>sam mit Ihnen möchten wir uns für e<strong>in</strong> ökologisches, soziales,<br />

demokratisches und weltoffenes, kurz für e<strong>in</strong> lebenswertes Tüb<strong>in</strong>gen<br />

e<strong>in</strong>setzen. In 10 Kapiteln haben wir e<strong>in</strong>ige wichtige Aspekte unserer<br />

Vorstellungen vom lebenswerten Tüb<strong>in</strong>gen zusammengestellt, ohne<br />

Anspruch auf Vollständigkeit, aber mit e<strong>in</strong>deutigen Schwerpunkten:<br />

1. Für e<strong>in</strong> nachhaltiges, klimafreundliches Tüb<strong>in</strong>gen Seite 4<br />

2. Für e<strong>in</strong> soziales, gerechtes Tüb<strong>in</strong>gen 10<br />

3. Für e<strong>in</strong> familienfreundliches Tüb<strong>in</strong>gen 17<br />

4. Für e<strong>in</strong> wissbegieriges Tüb<strong>in</strong>gen 22<br />

5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen 25<br />

6. Für e<strong>in</strong>e umweltfreundliche Mobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen 37<br />

7. Für e<strong>in</strong> kulturell lebendiges Tüb<strong>in</strong>gen 44<br />

8. Für e<strong>in</strong> sportliches Tüb<strong>in</strong>gen 47<br />

9. Für e<strong>in</strong> erfolgreiches, umsichtig wirtschaftendes Tüb<strong>in</strong>gen 49<br />

10. Für e<strong>in</strong> weltoffenes und demokratisches Tüb<strong>in</strong>gen 56<br />

Am 7. Juni 2009 ist Kommunalwahl.<br />

Wir bitten Sie um Ihr Vertrauen und um Ihre Stimmen für die<br />

Menschen, die sich als Stadträt<strong>in</strong>nen und Stadträte für diese Ziele<br />

e<strong>in</strong>setzen wollen - Seite 62.<br />

<br />

www.waehlt-al-gruene.de


GRÜN WIRKT<br />

1<br />

Für e<strong>in</strong> nachhaltiges,<br />

klimafreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Artensterben und Erderwärmung<br />

schreiten weiter <strong>in</strong> bedrohlichem<br />

Ausmaß voran. Ob<br />

auch kommende Generationen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>takten Ökosystem<br />

leben werden, ist heute<br />

fraglicher denn je. Wenn es<br />

nicht gel<strong>in</strong>gt, wirtschaftliche<br />

Entwicklung von Energie- und<br />

Landverbrauch zu entkoppeln,<br />

s<strong>in</strong>d die Aussichten denkbar<br />

schlecht. Die Industriestaaten,<br />

deren Wohlstand gewaltige<br />

Mengen an Rohstoffen und<br />

Energie verbraucht, müssen<br />

vorleben, dass e<strong>in</strong>e grundsätzliche<br />

Wende möglich ist.<br />

Bundespolitisch müssen hierfür<br />

noch wesentlich klarere<br />

Weichenstellungen getroffen<br />

werden. Aber entscheidend für<br />

die Wende ist die Bereitschaft<br />

aller, ihren jeweils eigenen<br />

Beitrag zur Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

und zum schonenden Umgang<br />

mit der Natur zu leisten. Der<br />

Kommunalpolitik kommt da<strong>bei</strong><br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle zu, weil die<br />

Stadt <strong>in</strong> besonderem Maße <strong>bei</strong>spielgebend<br />

se<strong>in</strong> muss und weil<br />

die Entscheidungen im Rahmen<br />

der Stadt- und Verkehrsplanung<br />

gravierende Auswirkungen für<br />

die Umwelt haben.<br />

In großen Schritten zum<br />

kle<strong>in</strong>en CO2-Ausstoß<br />

Die Energiepolitik von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

basiert auf den drei Pfeilern<br />

Energiee<strong>in</strong>sparung, erneuerbare<br />

Energie und Energieeffizienz. Diese<br />

Bereiche sollen <strong>in</strong> den kommenden<br />

fünf Jahren so stark vorangetrieben<br />

werden, dass Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e bundesweite<br />

Vorreiterrolle e<strong>in</strong>nimmt.<br />

Energie e<strong>in</strong>sparen, Gebäude<br />

sanieren<br />

Die Reduzierung des Energieverbrauchs<br />

wirkt nicht nur dem Klimawandel<br />

entgegen, sondern ist auch<br />

aus wirtschaftlichen und sozialen<br />

Gründen dr<strong>in</strong>gend geboten. Der<br />

Energieverbrauch aller städtischen<br />

Gebäude ist zu dokumentieren und<br />

soweit wie möglich zu reduzieren.<br />

Nicht zuletzt unserem Drängen ist es<br />

zu verdanken, dass endlich e<strong>in</strong>e Gebäudesanierungsliste<br />

vorliegt, die den<br />

energetischen und baulichen Zustand<br />

der städtischen Gebäude beschreibt.<br />

Diese Liste ist die Voraussetzung<br />

dafür, dass e<strong>in</strong>e Entscheidung über<br />

die Rangfolge der Sanierung getroffen<br />

werden kann. Für private und<br />

öffentliche Neubauten muss dort,<br />

wo die Stadt E<strong>in</strong>fluss nehmen kann,<br />

m<strong>in</strong>destens KfW 40 Energiestandard,<br />

besser noch Passivhausstandard<br />

verb<strong>in</strong>dlich werden. Gebäude,<br />

die nicht saniert werden können und<br />

auch nicht aus historischen Gründen<br />

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1. Für e<strong>in</strong> nachhaltiges, klimafreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />

erhaltenswert s<strong>in</strong>d, müssen nach und<br />

nach <strong>in</strong> Passivhausstandard neu gebaut<br />

werden.<br />

Wir setzen uns außerdem dafür e<strong>in</strong>,<br />

dass ab 2010 <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen ke<strong>in</strong>e<br />

neuen Ölheizungen mehr <strong>in</strong> Betrieb<br />

genommen werden. Stattdessen sollen<br />

Biomasse-gefeuerte Heizungen<br />

und Biomasse-Blockheizkraftwerke<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden. Es ist wichtig,<br />

die Bevölkerung für dieses Ziel zu<br />

gew<strong>in</strong>nen.<br />

Es ist s<strong>in</strong>nvoll, dass die städtische<br />

Wohnungsbaugesellschaft GWG die<br />

kommunalen Wohnungen besitzt<br />

und bezüglich Energieverbrauch<br />

und Wohnqualität zügig auf e<strong>in</strong>en<br />

zukunftsfähigen Stand br<strong>in</strong>gt. Belegungsrechte<br />

der Stadt nach sozialen<br />

Kriterien s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wichtige Bed<strong>in</strong>gung<br />

für die Abgabe der kommunalen<br />

Wohnungen an die GWG.<br />

Energie e<strong>in</strong>sparen,<br />

Stromverbrauch verr<strong>in</strong>gern<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> streben e<strong>in</strong>e stetige Verr<strong>in</strong>gerung<br />

des Stromverbrauches <strong>in</strong><br />

Tüb<strong>in</strong>gen an. Die Stilllegung von<br />

Geräten mit hohem Energieverbrauch<br />

soll mittels Prämien belohnt<br />

werden. Konkret fordern wir die<br />

E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Förderprogramms<br />

für den Austausch von Heizungspumpen<br />

<strong>in</strong> privaten Gebäuden, die<br />

e<strong>in</strong>en hohen Stromverbrauch aufweisen.<br />

Die Pumpen s<strong>in</strong>d durch verbrauchsarme<br />

Modelle zu ersetzen.<br />

2010 soll der Austausch von Heizungspumpen<br />

mit hohem Stromverbrauch<br />

<strong>in</strong> allen städtischen<br />

Gebäuden abgeschlossen se<strong>in</strong>.<br />

Des Weiteren fordern wir die E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>es Förderprogramms für<br />

die Stilllegung von Stromheizungen<br />

im Stadtgebiet Tüb<strong>in</strong>gen.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

unterstützen<br />

Initiativen wie<br />

die Bürger-Solar-<br />

Anlage auf dem<br />

Wildermuth-<br />

Gymnasium.<br />

<br />

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GRÜN WIRKT<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />

das Wasserkraft-<br />

Potential kle<strong>in</strong>erer<br />

Fließgewässer<br />

wie der Ste<strong>in</strong>lach<br />

ausnutzen.<br />

Hierfür sollte pro Jahr e<strong>in</strong>e angemessene<br />

Summe zur Verfügung stehen.<br />

100 % erneuerbare<br />

Energiequellen bis 2030<br />

Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen soll bis Ende<br />

2030 ihren Energiebedarf vollständig<br />

aus erneuerbaren Energiequellen<br />

decken. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern, dass der<br />

Geme<strong>in</strong>derat diesem Ziel durch e<strong>in</strong>en<br />

Beschluss Nachdruck verleiht.<br />

Es ist e<strong>in</strong> konkreter Fahrplan zu erar<strong>bei</strong>ten,<br />

der den Weg zur Erreichung<br />

dieses Ziels aufzeigt.<br />

Stadtwerke<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wirken im Aufsichtsrat<br />

der Stadtwerke darauf h<strong>in</strong>, dass diese<br />

ihre Eigenproduktion an erneuerbarer<br />

Energie verstärken. Ziel der<br />

Stadtwerke soll es langfristig se<strong>in</strong>, so<br />

viel Energie wie möglich lokal und<br />

dezentral aus erneuerbaren Energiequellen<br />

zu gew<strong>in</strong>nen. Der verbleibende<br />

Energiebedarf kann aus anderen<br />

Regionen zugekauft werden,<br />

sofern erneuerbar erzeugt. Die jetzt<br />

beschlossene Beteiligung an e<strong>in</strong>em<br />

Kohlekraftwerk darf am Ziel, diesen<br />

Strom langfristig nicht zu benötigen,<br />

nichts ändern.<br />

Solarenergie<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern die E<strong>in</strong>führung<br />

e<strong>in</strong>er Solarsatzung für die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen.<br />

Diese soll die Nutzung der<br />

Solarthermie sowohl für Neubauten<br />

als auch für Bestandsbauten verb<strong>in</strong>dlich<br />

vorschreiben, sobald Gebäude<br />

saniert oder umgebaut werden und<br />

sofern solartechnisch s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Die Solardachbörse ist weiter zu betreiben.<br />

Biomasse<br />

Wir befürworten die verstärkte<br />

Nutzung heimischer Biomasse zur<br />

Energiegew<strong>in</strong>nung. Dies soll mit<br />

Kraft-Wärme-Kopplung geschehen.<br />

Wir wollen, dass vorrangig lokale<br />

und regionale Reststoffe und Nebenprodukte<br />

verwertet werden. Für<br />

die Land- und Forstwirtschaft der<br />

Region bietet dies neue E<strong>in</strong>nahmequellen,<br />

wodurch die regionale Wirtschaft<br />

gestärkt wird. Es muss jedoch<br />

streng darauf geachtet werden, dass<br />

dies nicht zu e<strong>in</strong>er Übernutzung der<br />

betroffenen Ökosysteme führt.<br />

Wasserkraft<br />

Wir setzen uns für den Ausbau der<br />

Wasserkraft im Stadtgebiet Tüb<strong>in</strong>gen<br />

e<strong>in</strong>. Das technisch nutzbare Potenzial<br />

der kle<strong>in</strong>eren Fließgewässer wie<br />

z.B. Ammer, Ste<strong>in</strong>lach und Goldersbach<br />

ist nicht ausgeschöpft. Deshalb<br />

fordern wir den Bau neuer Wasser-<br />

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1. Für e<strong>in</strong> nachhaltiges, klimafreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />

kraftanlagen und die Reaktivierung<br />

stillgelegter Anlagen. Falls die Stadtwerke<br />

Tüb<strong>in</strong>gen an der Nutzung bestimmter<br />

Wasserkraftstandorte ke<strong>in</strong><br />

Interesse haben sollten, wollen wir<br />

Bürgerbeteiligungsprojekte anregen.<br />

Die Belange der Gewässerökologie<br />

s<strong>in</strong>d zu berücksichtigen. Die Durchgängigkeit<br />

der Gewässer muss gewährleistet<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Energieeffizienz<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich für den Ausbau<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)<br />

e<strong>in</strong>. Konkret sollen die Stadtwerke<br />

das Heizwerk Morgenstelle vom<br />

Land Baden-Württemberg übernehmen<br />

und auf KWK umstellen. Wir<br />

unterstützen die Gründung von Energiegesellschaften,<br />

<strong>bei</strong> denen sich<br />

BürgerInnen direkt an Anlagen zur<br />

Erzeugung erneuerbarer Energie beteiligen<br />

können.<br />

Müllvermeidung<br />

Obwohl die Müllhoheit <strong>bei</strong>m Kreis<br />

liegt, sollte die Stadt darauf h<strong>in</strong>wirken,<br />

dass Müll <strong>in</strong> allen Bereichen<br />

zunächst e<strong>in</strong>mal vermieden wird.<br />

E<strong>in</strong>e Stadt mit dem Ehrgeiz, Umwelthauptstadt<br />

zu werden, muss sich<br />

auch für Müllvermeidung engagieren:<br />

durch Überzeugungsar<strong>bei</strong>t und<br />

durch geeignete Auflagen.<br />

Natur – und<br />

Landschaftsschutz <strong>in</strong><br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Flächenverbrauch endlich<br />

stoppen<br />

In den letzten 50 Jahren hat sich das<br />

Siedlungsgebiet Tüb<strong>in</strong>gens mehr als<br />

verdoppelt; der massive Flächenverbrauch<br />

hat gravierend negative Auswirkungen<br />

auf Natur und Umwelt,<br />

<strong>in</strong>sbesondere auf Lebensräume für<br />

Tiere und Pflanzen, Erholungsräume<br />

für Menschen sowie auf Wasser und<br />

Boden. Die drastische Senkung des<br />

Flächenverbrauchs für Siedlungsbau<br />

und Verkehr ist für <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> e<strong>in</strong> besonders<br />

wichtiges Ziel!<br />

Neubaugebiete, die die bisherigen<br />

Siedlungsgrenzen überschreiten,<br />

lehnen <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> aus ökologischen<br />

Gründen ab. Für Gewerbeflächen<br />

müssen zunächst die vorhandenen<br />

Brachen vollständig erhoben und<br />

überplant werden. Die bauliche Entwicklung<br />

ist auf ehemals bebaute<br />

Flächen (Siedlungsbrachen, Konversions-<br />

und Altlastenflächen) sowie<br />

auf Baulücken zu lenken. Da<strong>bei</strong> ist<br />

noch mehr als bisher auf flächensparende<br />

Bauweise (mehrstöckige Bebauung<br />

<strong>in</strong> Gewerbegebieten, Parkhäuser<br />

statt Parkplätze) zu achten. In<br />

locker bebauten Bereichen s<strong>in</strong>d unter<br />

Beachtung ökologischer Belange<br />

weitere Baumöglichkeiten zu schaffen.<br />

Umwidmung von überdimensionierten<br />

Verkehrsflächen zu Bauland<br />

ist e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit, Wohn- und<br />

Gewerbefläche ohne Neuversiegelung<br />

zu schaffen (Berl<strong>in</strong>ger R<strong>in</strong>g,<br />

Waldhäuser Straße).<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

wollen den<br />

Flächenverbrauch<br />

stoppen. Siehe<br />

Kapitel 5 „Für<br />

e<strong>in</strong>e behutsame<br />

Stadtentwicklung“<br />

Zur Elektromobilität<br />

siehe Kapitel 6.<br />

<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Versickerung von Regenwasser<br />

Durch die Entsiegelung von H<strong>in</strong>terhöfen,<br />

Wegen und Parkflächen, durch<br />

den Rückbau von Straßen sowie<br />

durch die Begrünung von Dächern<br />

kann für die Natur zusätzliche Fläche<br />

zurückgewonnen werden. Der Abfluss<br />

von Regenwasser nach starken<br />

Unwettern wird außerdem gepuffert<br />

(Hochwasserschutz). Deshalb<br />

haben sich <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> erfolgreich<br />

für die E<strong>in</strong>führung der gesplitteten<br />

Abwassergebühr e<strong>in</strong>gesetzt, <strong>bei</strong> der<br />

die Kosten für die Beseitigung des<br />

Niederschlagswassers gerecht auf<br />

die Verursacher verteilt werden. Aus<br />

ökologischen und ökonomischen<br />

Gründen ist es dr<strong>in</strong>gend geboten, die<br />

zunehmende Versiegelung von Siedlungsflächen<br />

und die damit verbundene<br />

direkte E<strong>in</strong>leitung von Niederschlagswasser<br />

zu verh<strong>in</strong>dern. Nicht<br />

verschmutztes Niederschlagswasser<br />

soll an Ort und Stelle versickern.<br />

Lebensräume der<br />

<strong>in</strong>nerstädtischen Tier- und<br />

Pflanzenvielfalt erhalten<br />

Tüb<strong>in</strong>gen ist reich an Stadtbiotopen.<br />

Manche von ihnen s<strong>in</strong>d letzte<br />

Reste von Landschaftsräumen, die<br />

im Lauf der vergangenen Jahrzehnte<br />

von Siedlungsfläche vere<strong>in</strong>nahmt<br />

worden s<strong>in</strong>d. Sie verdienen Schutz<br />

und Aufmerksamkeit. Die Stadtbiotopkartierung<br />

muss reaktiviert, der<br />

Schutz der <strong>in</strong>nerörtlichen Natur von<br />

Stadtplanung und städtischer Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />

ernst genommen werden.<br />

Stadtbiotope können groß oder<br />

kle<strong>in</strong> se<strong>in</strong> – vom viele Hektar umfassenden<br />

„Außenbereich <strong>in</strong>nerhalb des<br />

Innenbereichs“ (z.B. Österbergnordhang)<br />

bis h<strong>in</strong> zu „Trittste<strong>in</strong>en für die<br />

Natur“ von wenigen Quadratmetern<br />

<strong>in</strong> der Altstadt.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> befürworten alle privaten<br />

und städtischen Initiativen, den bebauten<br />

Bereich ökologisch aufzuwerten.<br />

Durch Fassadenbegrünung<br />

und das Anpflanzen e<strong>in</strong>heimischer<br />

Sträucher und Stauden können Nistund<br />

Unterschlupfmöglichkeiten wie<br />

auch Futterreserven z.B. für S<strong>in</strong>gvögel<br />

und Schmetterl<strong>in</strong>ge geschaffen<br />

werden. Dachbegrünungen schaffen<br />

neue Lebensräume. Wir befürworten<br />

die Renaturierung und den Rückbau<br />

von Gewässerbarrieren an Neckar,<br />

Ammer, Goldersbach und Ste<strong>in</strong>lach.<br />

• Die Stadt muss eng mit den lokalen<br />

NaturschützerInnen, den<br />

Naturschutzverbänden und Universitäts<strong>in</strong>stituten<br />

zusammenar<strong>bei</strong>ten,<br />

um den sachverständigen<br />

Rat möglichst frühzeitig<br />

zu allen strittigen Planungen<br />

e<strong>in</strong>zuholen.<br />

•<br />

Innerstädtische Biotope müssen<br />

mite<strong>in</strong>ander vernetzt werden.<br />

• Gewässerrandstreifen<br />

erhalten bleiben.<br />

müssen<br />

• Die Biotopkartierungen, die die<br />

Stadt betreffen, s<strong>in</strong>d öffentlich<br />

zugänglich zu machen. Das<br />

Kartenmaterial wird <strong>in</strong> computergestützte<br />

Datenbanken<br />

e<strong>in</strong>gelesen, und kann dann mit<br />

anderen Datenbanken vernetzt<br />

und ausgewertet werden.<br />

• Dort, wo die Stadt öffentliche<br />

Flächen bepflanzt, sollen Blumenmischungen<br />

verwendet<br />

werden, die für Bienen und andere<br />

Insekten nützlich s<strong>in</strong>d. Ins-<br />

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1. Für e<strong>in</strong> nachhaltiges, klimafreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

gesamt ist auf Artenvielfalt und<br />

heimische Pflanzen zu achten.<br />

Die längst geplanten - und vorgeschriebenen<br />

- Ausgleichsmaßnahmen<br />

für Großprojekte<br />

müssen umgesetzt werden.<br />

Städtische Grundstücke (z.B.<br />

bereits verbuschte Flächen an<br />

Trockenhängen) sollen <strong>in</strong> Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

mit Umweltgruppen<br />

vorbildlich gepflegt<br />

und entwickelt werden.<br />

Es muss e<strong>in</strong>e Lösung gefunden<br />

werden, die sowohl e<strong>in</strong>e kulturelle<br />

Nutzung des Schlosshofs<br />

ermöglicht, als auch dem<br />

Schutzanspruch der Fledermäuse<br />

gerecht wird.<br />

Die Platanenallee ist schonend<br />

zu behandeln.<br />

Bei der Weiterführung des<br />

Stadttaubenprojekts darf es ke<strong>in</strong>e<br />

„wilden“ Fütterungen mehr<br />

•<br />

geben. E<strong>in</strong>e Reduktion der<br />

Taubenpopulation ist nur durch<br />

e<strong>in</strong>en weiterh<strong>in</strong> konsequenten<br />

Austausch (Sterilisation) der<br />

Gelege zu erreichen.<br />

Den Sch<strong>in</strong>dhauwald wollen wir<br />

als Erholungswald ausweisen.<br />

Förderung regionaler und<br />

ökologischer Produkte<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich dafür e<strong>in</strong>,<br />

dass die Stadt als Verbraucher<strong>in</strong> energie-<br />

und ressourceneffiziente Produkte<br />

aus der Region bevorzugt. In<br />

K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtungen und<br />

Schulen sollen möglichst Nahrungsmittel<br />

aus regionalem, ökologischem<br />

Anbau verwendet werden. Dort, wo<br />

kurzfristig ke<strong>in</strong>e regionalen Anbieter<br />

gefunden werden, müssen die Verträge<br />

zeitlich begrenzt abgeschlossen<br />

werden, damit sich hiesige Angebote<br />

mit e<strong>in</strong>er zukünftigen Perspektive<br />

entwickeln können.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />

Lebensräume<br />

erhalten: die<br />

Platanenallee ist<br />

dafür schonend zu<br />

behandeln.<br />

<br />

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GRÜN WIRKT<br />

2<br />

Für e<strong>in</strong> soziales,<br />

gerechtes Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Ausgrenzung wegen<br />

Armut verh<strong>in</strong>dern<br />

Die Zahl derer, die mit<br />

weniger als der Hälfte des<br />

Durchschnittse<strong>in</strong>kommens<br />

leben, ist <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren gestiegen. Dramatisch<br />

zugenommen hat die Zahl armer<br />

K<strong>in</strong>der - auch <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen!<br />

Ehrenamt<br />

Tragfähige soziale Netze kommen<br />

nicht ohne die Beteiligung ehrenamtlich<br />

aktiver MitbürgerInnen aus. Diese<br />

Initiativen, Selbsthilfegruppen,<br />

sozialen Vere<strong>in</strong>e und Gruppen s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> ihrer Ar<strong>bei</strong>t auf verlässliche kommunale<br />

Zuschüsse angewiesen. Auch<br />

wenn <strong>in</strong> Zukunft Sparrunden drohen<br />

sollten, steht für <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fest: Dieser<br />

Bereich ist alles andere als üppig<br />

ausgestattet und Kürzungen kommen<br />

hier nicht <strong>in</strong> Frage.<br />

BonusCard<br />

Armut darf nicht zwangsläufig bedeuten,<br />

an den Rand der Gesellschaft<br />

gedrängt zu werden. Durch gezielte<br />

Preisnachlässe <strong>bei</strong> kommunalen<br />

E<strong>in</strong>richtungen im Rahmen der Bonus-Card<br />

muss Tüb<strong>in</strong>gen weiterh<strong>in</strong><br />

dazu <strong>bei</strong>tragen, dass auch Menschen<br />

mit niedrigem E<strong>in</strong>kommen am gesellschaftlichen<br />

Leben teilnehmen<br />

können.<br />

Tüb<strong>in</strong>ger Ar<strong>bei</strong>tslosentreff<br />

Für diejenigen, die Ar<strong>bei</strong>tslosengeld<br />

II erhalten, ist die Beratung<br />

im Tüb<strong>in</strong>ger Ar<strong>bei</strong>tslosentreff e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Unterstützung. Diese E<strong>in</strong>richtung<br />

muss deshalb kommunal<br />

gefördert werden.<br />

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2. Für e<strong>in</strong> soziales, gerechtes Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Bezahlbarer Wohnraum <strong>in</strong><br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Die Lage auf dem Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Wohnungsmarkt ist nach<br />

wie vor sehr angespannt. Die<br />

Nachfrage liegt deutlich über<br />

dem Angebot; es fehlt vor allem<br />

an preisgünstigen Wohnungen<br />

für Familien mit K<strong>in</strong>dern,<br />

für Alle<strong>in</strong>erziehende und<br />

Studierende.<br />

Diese schwierige Situation hat <strong>AL</strong>/<br />

<strong>Grüne</strong> im letzten Jahr veranlasst, als<br />

ersten Schritt e<strong>in</strong>en Workshop zum<br />

Thema „Schaffung und Förderung<br />

von preisgünstigem Wohnungsbau“<br />

e<strong>in</strong>zufordern. Die vielfältigen Ideen,<br />

die zur Lösung des Problems geäußert<br />

wurden, tragen wir nun Stück<br />

für Stück <strong>in</strong> die Verwaltung.<br />

Mietspiegel<br />

So haben wir im Haushalt 2009 dafür<br />

gesorgt, dass Mittel für Erbbauz<strong>in</strong>sen<br />

zur Verfügung stehen, die es<br />

der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft<br />

GWG ermöglichen, unter Inanspruchnahme<br />

des neu aufgelegten<br />

Landeswohnraumförderungsprogramms<br />

günstige Mietwohnungen zu<br />

erstellen. In diesem Zusammenhang<br />

fordern wir e<strong>in</strong>en aussagekräftigen<br />

Mietspiegel.<br />

herunter gewirtschafteter Wohnquartiere<br />

erwiesen.<br />

Wohnagentur<br />

Im Bereich der Wohnraumförderung<br />

setzen wir auch auf Eigen<strong>in</strong>itiative.<br />

Daher unterstützen wir die Idee e<strong>in</strong>er<br />

unabhängigen Wohnagentur. E<strong>in</strong>e<br />

solche Agentur, getragen von der<br />

Stadt, Wohnungsbauunternehmen<br />

und geme<strong>in</strong>nützigen E<strong>in</strong>richtungen,<br />

kann Wünsche und Möglichkeiten<br />

von Wohnungssuchenden und Bauwilligen<br />

e<strong>in</strong>erseits mit den Potenzialen<br />

vor Ort andrerseits zusammenbr<strong>in</strong>gen.<br />

Sie kann sie geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den Beteiligten tragfähige und<br />

f<strong>in</strong>anzierbare Projekte entwickeln.<br />

Auch der Anstoß zur Gründung von<br />

Wohnungsbaugenossenschaften, wie<br />

sie <strong>in</strong> anderen Städten weit verbreitet<br />

s<strong>in</strong>d, könnte von e<strong>in</strong>er solchen Agentur<br />

ausgehen.<br />

Der Tüb<strong>in</strong>gen Miethäuser-Syndikat<br />

Vere<strong>in</strong> soll eng <strong>in</strong> die Durchführung<br />

e<strong>in</strong>gebunden werden, da sich dessen<br />

Mitglieder durch die Sanierung der<br />

Schell<strong>in</strong>gstraße e<strong>in</strong>e hohe Kompetenz<br />

<strong>in</strong> der Erstellung von bezahlbarem<br />

Wohnraum angeeignet haben.<br />

GWG<br />

Die GWG hat sich bereits auf dem<br />

südlichen Stäudach und an der Stuttgarter<br />

Straße als geeigneter Partner<br />

<strong>bei</strong> der Schaffung von günstigem<br />

Wohnraum bzw. <strong>bei</strong> der Vitalisierung<br />

11<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Älter werden <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Auch Tüb<strong>in</strong>gen als vergleichsweise<br />

junge Stadt muss sich mit<br />

dem demographischen Wandel<br />

ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />

Nahversorgung<br />

Die Themen Nahversorgung (siehe<br />

Kapitel Wirtschaft), Erreichbarkeit,<br />

Teilhabe, Barrierefreiheit, Versorgung-<br />

und Beratungsangebote vor<br />

Ort spielen da<strong>bei</strong> e<strong>in</strong>e große Rolle.<br />

Hier müssen zukünftig von der Stadt<br />

für ihre BürgerInnen weitere Angebote<br />

geschaffen bzw. vorhandene<br />

Strukturen ausgebaut und verbessert<br />

werden.<br />

Stadtseniorenplan<br />

Um alle Ansätze zu bündeln, hat die<br />

Stadt begonnen, e<strong>in</strong>en Stadtseniorenplan<br />

aufzustellen, was <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

sehr begrüßen. Nach Auftaktveranstaltung<br />

und Stadtteilspaziergängen,<br />

<strong>bei</strong> denen die TeilnehmerInnen ihr<br />

Quartier auf Zukunftsfähigkeit für<br />

Ältere abgeklopft haben, werden<br />

nun Handlungskataloge zusammengestellt.<br />

Was dar<strong>in</strong> aufgelistet ist, soll<br />

die Stadtverwaltung <strong>in</strong> den kommenden<br />

Jahren umsetzen.<br />

Im häuslichen Umfeld bleiben<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen, dass dem überwiegenden<br />

Wunsch älterer Menschen,<br />

auch <strong>bei</strong> Pflegebedürftigkeit <strong>in</strong> ihrem<br />

häuslichen und sozialen Umfeld zu<br />

bleiben, entsprochen wird, und legen<br />

deshalb Wert auf quartiersbezogene<br />

und ausdifferenzierte Angebote, die<br />

darauf zielen, die wohnortnahe Versorgung<br />

zu gewährleisten.<br />

Generationenübergreifende<br />

Projekte<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> halten außerdem generationenübergreifende<br />

Ansätze für wichtig,<br />

denn Ältere und Junge können<br />

sich <strong>in</strong> vielen Lebensbereichen ergänzen.<br />

Wir begrüßen schon vorhandene<br />

Angebote, <strong>bei</strong>spielsweise K<strong>in</strong>derbetreuung,<br />

Lernen im Tandem,<br />

Begleitung <strong>bei</strong> der Berufssuche,<br />

„Mehr-Generationen-Wohnen“, das<br />

Projekt „Alt kontaktiert Jung“ sowie<br />

Besuchsdienste.<br />

Wohnen im Alter<br />

Wir werden, wie schon bisher, darauf<br />

achten, dass altengerechtes Wohnen,<br />

geme<strong>in</strong>schaftliches Wohnen im Alter,<br />

Wohnformen für Jung und Alt von<br />

der Stadt und ihren Gesellschaften<br />

WIT und GWG besonders unterstützt<br />

werden. Wir sehen die Notwendigkeit,<br />

Beratungs- und Koord<strong>in</strong>ationsstellen<br />

für Ältere und Beh<strong>in</strong>derte<br />

f<strong>in</strong>anziell ausreichend auszustatten.<br />

Dazu gehört <strong>bei</strong>spielsweise auch<br />

das Angebot „Selma“ (selbständig<br />

Leben im Alter), es ist für manche<br />

Ältere e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Alternative zu<br />

e<strong>in</strong>er Heimunterbr<strong>in</strong>gung.<br />

Ehrenamtliche Strukturen<br />

ausdehnen<br />

Tüb<strong>in</strong>gen verfügt über e<strong>in</strong> reiches<br />

Angebot an weitgehend ehrenamtlich<br />

getragenen Strukturen wie der<br />

Altenbegegnungsstätte Hirsch oder<br />

dem Stadtseniorenrat, die für Tüb<strong>in</strong>gen<br />

hervorragende Ar<strong>bei</strong>t leisten.<br />

Solche Strukturen gilt es <strong>in</strong> der Zukunft<br />

auch auf die Teilorte auszudehnen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere wenn dort<br />

Hausgeme<strong>in</strong>schaften und Betreutes<br />

Wohnen e<strong>in</strong>gerichtet werden.<br />

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2. Für e<strong>in</strong> soziales, gerechtes Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Der Seniorenbörse des Stadtseniorenrates<br />

kommt hier e<strong>in</strong>e besondere<br />

Rolle zu. Sie fungiert als Anlaufstelle<br />

für Ältere, die ihr Wissen und ihre<br />

Fähigkeiten auch nach dem aktiven<br />

Berufsleben der Geme<strong>in</strong>schaft zur<br />

Verfügung stellen wollen und neue<br />

Aufgaben suchen.<br />

Seniorengerechte Angebote<br />

Es ist erfreulich, dass die Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Handwerksbetriebe bereits seniorengerechte<br />

Angebote machen. Die<br />

Bedürfnisse von Älteren müssen<br />

jedoch <strong>in</strong> allen Zweigen der Dienstleistungen,<br />

auch der städtischen, Berücksichtigung<br />

f<strong>in</strong>den (Internetauftritt!).<br />

In der Erwachsenenbildung<br />

spielen die Volkshochschule und die<br />

Familienbildungsstätte e<strong>in</strong>e zentrale<br />

Rolle.<br />

Im Pflege- und Betreuungsbereich<br />

verfügt die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen mit ihrer<br />

Altenhilfe Tüb<strong>in</strong>gen gGmbH selbst<br />

über Betreuungsangebote auf verschiedenen<br />

Ebenen. Bei stationärer<br />

Pflege, aufsuchender Pflege, Tagespflege<br />

und <strong>bei</strong>m Betreuten Wohnen<br />

kann die Altenhilfe Tüb<strong>in</strong>gen den<br />

Betreuungspart übernehmen. Sie hat<br />

sich im Wettbewerb mit den vielen<br />

Altenbetreuungse<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />

Tüb<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den letzten Jahren gut<br />

behauptet.<br />

für gerontopsychiatrische Betreuung<br />

bereitgestellt worden. Damit<br />

können altersverwirrte Menschen <strong>in</strong><br />

den städtischen E<strong>in</strong>richtungen besser<br />

versorgt und gefördert werden. Für<br />

<strong>AL</strong>/ <strong>Grüne</strong> ist es auch <strong>in</strong> Zukunft<br />

wichtig, dieses kommunale Angebot<br />

<strong>in</strong> hoher Qualität zu sichern und an<br />

die Bedürfnisse der Älteren <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

anzupassen.<br />

Demenzbetreuung<br />

Besonders <strong>bei</strong> der Demenzbetreuung<br />

hat sich die Altenhilfe Tüb<strong>in</strong>gen profiliert<br />

- durch den Fachtag Demenz,<br />

durch Angebote für betreuende Angehörige<br />

und durch die Umstrukturierung<br />

<strong>in</strong>nerhalb ihrer Häuser. Auf<br />

Vorschlag von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>n ist für diese<br />

Umstrukturierung e<strong>in</strong> Zuschuss<br />

13<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Barrierefreies Tüb<strong>in</strong>gen<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> treten e<strong>in</strong> für e<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>sames Leben von<br />

beh<strong>in</strong>derten und nicht beh<strong>in</strong>derten<br />

Menschen <strong>in</strong> allen<br />

Lebenszusammenhängen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam Plan entwickeln<br />

Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen hat sich dem<br />

Ziel verpflichtet, e<strong>in</strong>e barrierefreie<br />

Stadt zu werden, damit Menschen<br />

mit e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung <strong>in</strong> größtmöglicher<br />

Selbstbestimmung am Leben<br />

<strong>in</strong> der Stadt teilhaben können: Zusammen<br />

mit den VertreterInnen der<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen soll<br />

die Stadt festlegen, welche der bestehenden<br />

Barrieren <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen rasch<br />

abgebaut werden.<br />

Unter anderem s<strong>in</strong>d folgende Punkte<br />

für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

wichtig:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Bauliche Mängel <strong>bei</strong> den öffentlichen<br />

Wegen zu beheben<br />

E<strong>in</strong> vorbildlich beh<strong>in</strong>dertengerechter<br />

neuer Busbahnhof<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplätze für Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong>derung <strong>bei</strong> der Stadtverwaltung<br />

Weiterbildung für Erzieher-<br />

Innen zum Thema <strong>in</strong>tegrative<br />

Betreuung von K<strong>in</strong>dern mit und<br />

ohne Beh<strong>in</strong>derung<br />

Wohnprojekte für Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong>derung im Rahmen<br />

von städtischen Bauvorhaben<br />

Barcelona als Leitbild für<br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Die Erklärung von Barcelona von<br />

1995 „Die Stadt und die Beh<strong>in</strong>derten“<br />

soll Leitbild der Tüb<strong>in</strong>ger Politik<br />

werden. Das bedeutet neben konkreten<br />

Maßnahmenkatalogen, die<br />

Stadt setzt sich dafür e<strong>in</strong>, dass „die<br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger mehr Verständnis<br />

für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen,<br />

ihre Rechte, Bedürfnisse<br />

sowie ihre Möglichkeiten der Teilhabe<br />

am Leben <strong>in</strong> der Gesellschaft<br />

entwickeln.“<br />

Barrierefrei im Internet<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung können<br />

über das Internet Herausforderungen<br />

des Alltags unter Umständen selbständig<br />

erledigen und damit ihre<br />

e<strong>in</strong>geschränkte Mobilität zum<strong>in</strong>dest<br />

teilweise kompensieren. Inzwischen<br />

können viele Behördengänge,<br />

<strong>bei</strong>spielsweise das Anfordern von<br />

Briefwahlunterlagen und Ausweispapieren<br />

sowie das Anmelden am<br />

neuen Wohnort, ganz oder teilweise<br />

über das sogenannte E-Gouverment<br />

erledigt werden. Beim Internetauftritt<br />

der Stadt und ihrer Betriebe ist<br />

darauf zu achten, dass die Websites<br />

auch von Beh<strong>in</strong>derten une<strong>in</strong>geschränkt<br />

genutzt werden können.<br />

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2. Für e<strong>in</strong> soziales, gerechtes Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Geschlechtergerechtes<br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> stehen für e<strong>in</strong>e gleichberechtigte<br />

Gesellschaft. Dass<br />

Frauen und Männer gleichberechtigt<br />

an allen Bereichen des<br />

gesellschaftlichen Lebens teilhaben,<br />

sollte im 21. Jahrhundert<br />

e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit se<strong>in</strong>.<br />

Gleichberechtigt <strong>in</strong> der<br />

Ar<strong>bei</strong>tswelt<br />

Leider kann von e<strong>in</strong>er geschlechtergerechten<br />

Gesellschaft und Ar<strong>bei</strong>tswelt<br />

noch immer ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>.<br />

Der Anteil vollerwerbstätiger Frauen<br />

stagniert <strong>in</strong> Deutschland auf niedrigem<br />

Niveau; Frauen üben überproportional<br />

häufig schlecht bezahlte<br />

Tätigkeiten und M<strong>in</strong>i-Jobs aus; noch<br />

immer geht die E<strong>in</strong>kommensschere<br />

berufstätiger Frauen und Männer<br />

weit ause<strong>in</strong>ander; noch immer s<strong>in</strong>d<br />

Frauen <strong>in</strong> Führungs- und Spitzenpositionen<br />

deutlich unterrepräsentiert.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> sehen es daher weiterh<strong>in</strong><br />

als e<strong>in</strong>e dr<strong>in</strong>gliche Aufgabe an, auf<br />

e<strong>in</strong>en grundlegenden gesellschaftlichen<br />

Wandel h<strong>in</strong>zuwirken, der<br />

bestehende Hierarchien des Geschlechterverhältnisses<br />

aufbricht<br />

und wirkliche Gleichstellung <strong>in</strong> allen<br />

Bereichen ermöglicht. Selbstverständlich<br />

auch <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen!<br />

Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g<br />

Wir verstehen Gleichstellungspolitik<br />

als e<strong>in</strong>e Querschnittsaufgabe,<br />

die <strong>in</strong> allen Politikfeldern <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Kommune e<strong>in</strong>e zentrale Rolle<br />

spielt. Für uns ist daher die konsequente<br />

Umsetzung von „Gender<br />

Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g“ <strong>in</strong> der kommunalen<br />

Verwaltung e<strong>in</strong> wichtiges Ziel. Das<br />

heißt, es geht um die systematische<br />

E<strong>in</strong>beziehung der jeweiligen Lebenssituationen,<br />

Interessen und Bedürfnisse<br />

von Frauen und Männer<br />

<strong>bei</strong> allen kommunalpolitischen Entscheidungen.<br />

Um e<strong>in</strong>e wirkliche Gleichstellung<br />

von Männern und Frauen <strong>in</strong> Familie,<br />

Beruf und Gesellschaft zu erreichen,<br />

müssen gerade auf kommunaler Ebene<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen geschaffen<br />

werden, die es Frauen und Männern<br />

ermöglichen, Familie und Beruf zu<br />

vere<strong>in</strong>baren. Dazu gehören neben<br />

ausreichenden K<strong>in</strong>derbetreuungsmöglichkeiten<br />

auch flexible Ar<strong>bei</strong>tszeitmodelle<br />

für alle Hierarchiestufen.<br />

Dr<strong>in</strong>gend zu unterstützen s<strong>in</strong>d<br />

darüber h<strong>in</strong>aus unternehmerische<br />

Initiativen von Frauen.<br />

Frauen <strong>in</strong> Kommunalpolitik<br />

Wir wollen mehr Frauen für kommunalpolitische<br />

Gremien gew<strong>in</strong>nen.<br />

Deshalb stellen wir die Hälfte unserer<br />

Listenplätze <strong>bei</strong> den Wahlen für<br />

Frauen bereit.<br />

Geschlechterdemokratie muss „von<br />

unten“ gelebt werden. Partizipationsangebote<br />

für Mädchen und Frauen<br />

s<strong>in</strong>d deshalb gerade <strong>in</strong> der Kommune<br />

wichtig. Wir wollen <strong>in</strong> relevanten<br />

Entscheidungsgremien der Stadt,<br />

zum Beispiel <strong>in</strong> Aufsichtsräten und<br />

Stiftungen, e<strong>in</strong>en höheren Anteil an<br />

Frauen.<br />

Girls Day und Neue Wege<br />

für Jungs<br />

Auf kommunaler Ebene wollen wir<br />

dazu <strong>bei</strong>tragen, dass im Bildungssystem<br />

die Idee der pr<strong>in</strong>zipiellen<br />

15<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Gleichstellung von frühester K<strong>in</strong>dheit<br />

an verankert wird. „Girls Day“<br />

und „Neue Wege für Jungs“ haben<br />

sich <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen zu Erfolgsprojekten<br />

entwickelt. Wir wollen solche<br />

geschlechtsspezifischen Angebote<br />

ausbauen - auch für Jungen und<br />

Mädchen aus Migrationszusammenhängen.<br />

Beruf und Familie<br />

Die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und<br />

Familie muss <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen kont<strong>in</strong>uierlich<br />

verbessert werden. Frauen,<br />

die K<strong>in</strong>der erziehen, <strong>in</strong>sbesondere<br />

Alle<strong>in</strong>erziehende oder Studierende,<br />

s<strong>in</strong>d auch <strong>bei</strong> uns überproportional<br />

häufig arm oder von Armut bedroht.<br />

Damit für diese Frauen Berufstätigkeit,<br />

die Teilnahme an e<strong>in</strong>er Fortoder<br />

Weiterbildung und generell die<br />

Teilnahme am öffentlichen Leben<br />

gewährleistet werden kann, muss die<br />

Kommune weiter alle Anstrengungen<br />

unternehmen und neue, flexible, dem<br />

Bedarf entsprechende K<strong>in</strong>derbetreuungsplätze<br />

schaffen. Wir schlagen<br />

vor, e<strong>in</strong>en eigenen Tüb<strong>in</strong>ger „Vere<strong>in</strong>barkeitspreis“<br />

auszuschreiben, mit<br />

dem Firmen, Behörden, Institutionen<br />

und Vere<strong>in</strong>e ausgezeichnet werden,<br />

die diesbezüglich besonders <strong>in</strong>novativ<br />

s<strong>in</strong>d. Auch kommunale Initiativen<br />

zu Frauenförderung und Network<strong>in</strong>g<br />

wie das offene Netzwerk „Women<br />

after Work“ s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Schritt, Frauen im Ar<strong>bei</strong>tsleben aktiv<br />

zu unterstützen.<br />

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Für e<strong>in</strong> familienfreundliches<br />

Tüb<strong>in</strong>gen 3<br />

K<strong>in</strong>der und Familien <strong>in</strong><br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Der Landkreis Tüb<strong>in</strong>gen hatte<br />

im letzten Jahr das größte<br />

Geburtenplus im ganzen Land:<br />

Aktuell leben 13.500 K<strong>in</strong>der und<br />

Jugendliche <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen. Diese<br />

erfreuliche Bilanz ist für <strong>AL</strong>/<br />

<strong>Grüne</strong> zugleich Verpflichtung.<br />

Wir stellen e<strong>in</strong>e zukunftsorientierte<br />

Politik für K<strong>in</strong>der und<br />

Familien <strong>in</strong> den Mittelpunkt der<br />

Kommunalpolitik.<br />

K<strong>in</strong>der- und Familienpolitik ist e<strong>in</strong><br />

Querschnittspolitikfeld, d.h. sie lässt<br />

sich nur im Zusammenspiel von<br />

Bildungs-, Ar<strong>bei</strong>tsmarkt-, Frauenund<br />

Umweltpolitik, von Städtebau-,<br />

Wohnungs- und Verkehrspolitik verwirklichen.<br />

Aus Sicht von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

ist e<strong>in</strong>e gezielte K<strong>in</strong>der- und Familienpolitik<br />

auch e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />

Standortpolitik. Langfristige Investitionen<br />

<strong>in</strong> diesen Bereich stärken den<br />

Standort Tüb<strong>in</strong>gen und machen ihn<br />

attraktiv für se<strong>in</strong>e BürgerInnen. Das<br />

lokale „Bündnis für Familie“, das<br />

seit 2006 <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen besteht, ist mit<br />

se<strong>in</strong>en mehr als 60 Institutionen und<br />

E<strong>in</strong>zelpersonen e<strong>in</strong> wichtiger Part-<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />

dass Bildung für alle<br />

gleichermaßen zur<br />

Verfügung steht.<br />

17<br />

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GRÜN WIRKT<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen<br />

sich für kle<strong>in</strong>e<br />

Gruppen und hohe<br />

Betreuungsschlüssel<br />

<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derbetreuung<br />

e<strong>in</strong>.<br />

ner, um K<strong>in</strong>der- und Familienpolitik<br />

<strong>in</strong> der Praxis umzusetzen.<br />

K<strong>in</strong>der brauchen Räume<br />

Sie müssen daher <strong>in</strong> der Planung<br />

des öffentlichen Raums vermehrt<br />

berücksichtigt werden; sie brauchen<br />

Spiel- und Bolzplätze, verkehrsberuhigte,<br />

sichere Straßen und Quartiere.<br />

K<strong>in</strong>der brauchen aber auch zuhause<br />

Räume zum Leben, Spielen, Toben<br />

und Lernen. Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />

muss daher vermehrt bezahlbaren<br />

Wohnraum für Familien fördern und<br />

die Bedürfnisse von Familien <strong>bei</strong> der<br />

Stadtplanung berücksichtigen. Noch<br />

immer liegt ke<strong>in</strong> aktueller Mietspiegel<br />

vor - das muss sich ändern!<br />

Zudem wollen wir den Tüb<strong>in</strong>ger<br />

K<strong>in</strong>dersommer erhalten und die Träger<br />

anderer K<strong>in</strong>derfreizeiten <strong>in</strong> ihrer<br />

Ar<strong>bei</strong>t unterstützen.<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie<br />

und Beruf<br />

Die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und<br />

Beruf ist gerade <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen als Universitätsstadt<br />

mit e<strong>in</strong>em hohen Anteil<br />

an AkademikerInnen e<strong>in</strong> zentrales<br />

Thema, <strong>in</strong>sbesondere die unzureichende<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung.<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung<br />

Tüb<strong>in</strong>gen hat <strong>in</strong> letzter Zeit <strong>bei</strong>m<br />

Ausbau der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dbetreuung<br />

große Anstrengungen unternommen.<br />

Dennoch gibt es Wartelisten.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen für Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e<br />

bedarfsgerechte Betreuungsquote für<br />

K<strong>in</strong>der unter drei Jahren.<br />

Für <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> spielt die Qualität<br />

der K<strong>in</strong>derbetreuung e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Rolle. Nach wie vor kann <strong>in</strong>sbesondere<br />

im K<strong>in</strong>dergartenbereich der<br />

Bildungs- und Orientierungsplan<br />

nur mühsam umgesetzt werden. Zu<br />

große Gruppen und e<strong>in</strong> niedriger Betreuungsschlüssel<br />

erlauben es nur <strong>in</strong><br />

Ansätzen, Elemente frühk<strong>in</strong>dlicher<br />

Bildung im S<strong>in</strong>ne von spielerischem<br />

Lernen umzusetzen.<br />

Chancengleichheit<br />

Insbesondere die sprachliche Förderung<br />

kann <strong>in</strong> großen Gruppen nicht<br />

so gut gel<strong>in</strong>gen. Sprachförderung im<br />

Vorschulalter ist aber e<strong>in</strong>e Voraussetzung<br />

für die spätere Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des. K<strong>in</strong>der, die schon früh<br />

<strong>in</strong> ihrem Spracherwerb gefördert<br />

werden, haben bessere Chancen –<br />

unabhängig von ihrem sozialen Status<br />

oder ihrer ethnischen Herkunft.<br />

Noch entscheidet <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen so wie<br />

überall <strong>in</strong> Deutschland die soziale<br />

Herkunft über die Bildungschancen<br />

von K<strong>in</strong>dern. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen, dass<br />

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3. Für e<strong>in</strong> familienfreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />

die Herkunft nicht zum begrenzenden<br />

Faktor wird, sondern dass gleiche<br />

Chancen für alle gelten! Auch deshalb<br />

ist uns die frühe Förderung von<br />

K<strong>in</strong>dern so wichtig.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>n treten für Initiativen e<strong>in</strong>,<br />

die Hilfe zu Selbsthilfe anbieten (siehe<br />

die Projekte LeiTa, Patenschaften,<br />

Ausbildung von Mentoren).<br />

Verh<strong>in</strong>derung von K<strong>in</strong>derarmut<br />

E<strong>in</strong> weiteres zentrales Thema ist<br />

die Verh<strong>in</strong>derung von K<strong>in</strong>derarmut.<br />

Während die grundsätzliche<br />

Zuständigkeit hier <strong>bei</strong>m Bund liegt<br />

und <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> e<strong>in</strong>e Anpassung der<br />

K<strong>in</strong>derregelsätze von Hartz IV fordern,<br />

müssen besondere Härtesituationen<br />

vor Ort abgefangen werden.<br />

Wenn K<strong>in</strong>der arm s<strong>in</strong>d, dann fehlt es<br />

nicht nur an Geld, sondern oft auch<br />

an Bildung, Gesundheit, sozialen<br />

Kontakten. K<strong>in</strong>derarmut beschädigt<br />

das Selbstwertgefühl der K<strong>in</strong>der, bee<strong>in</strong>trächtigt<br />

die Herausbildung ihrer<br />

Fähigkeiten und ihrer persönlichen<br />

Autonomie und gefährdet das Niveau<br />

ihrer schulischen und beruflichen<br />

Ausbildung. Diesen Armutskreislauf<br />

zu durchbrechen ist e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Aufgabe, die auch von kommunaler<br />

Seite geleistet werden muss.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> haben sich dafür e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

dass bedürftigen K<strong>in</strong>dern und<br />

Jugendlichen e<strong>in</strong> verbilligtes Mittagessen<br />

<strong>in</strong> Schule und K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

angeboten wird. Die Aktion<br />

Sahnehäubchen ist unterstützenswert,<br />

da sie benachteiligten K<strong>in</strong>dern<br />

Möglichkeiten bietet, an Spiel, Kultur-<br />

und Sportveranstaltungen teilzunehmen<br />

und anderes mehr. (siehe<br />

KInder brauchen Räume. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

wollen sie ihnen geben.<br />

dazu auch im Kapitel 2: „Ausgrenzung<br />

durch Armut verh<strong>in</strong>dern“)<br />

19<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Jugend <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Jugendliche bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Phase der Orientierung<br />

und Identitätssuche, zu der auch<br />

das Austesten von Grenzen und<br />

Konflikte mit den Normen der<br />

Erwachsenen gehören.<br />

Dies führt oft dazu, dass Jugendliche<br />

<strong>in</strong> der öffentlichen Wahrnehmung<br />

als die Verursacher von Problemen<br />

angesehen werden - und von der Jugendar<strong>bei</strong>t<br />

folglich die Lösung dieser<br />

Probleme erwartet wird. Al/<strong>Grüne</strong><br />

setzen dieser e<strong>in</strong>seitigen Sichtweise<br />

e<strong>in</strong> anderes Verständnis von Jugend<br />

entgegen. Für uns s<strong>in</strong>d Jugendliche<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e Bereicherung.<br />

Nur wenn Jugendliche Freiräume<br />

und Möglichkeiten haben, können<br />

sie zu verantwortungsvollen, engagierten<br />

und kreativen Mitgliedern<br />

unserer Gesellschaft heranwachsen.<br />

Jugendliche brauchen Orte<br />

Dieser Grundsatz gilt im Bereich<br />

der Stadtplanung wörtlich: Jugendliche<br />

brauchen Orte, an denen sie sich<br />

treffen und aufhalten können. Kickplätze,<br />

Skateranlagen oder Jugendtreffs<br />

müssen fester Bestandteil jedes<br />

Quartiers se<strong>in</strong> und bereits <strong>bei</strong> der Planung<br />

bedacht werden. Auf dem Egeria-Gelände<br />

könnte zum Beispiel e<strong>in</strong><br />

Jugendraum für Lustnau geschaffen<br />

werden, der auch für ältere Jugendliche<br />

attraktiv ist. In Pfrondorf sollte<br />

ebenfalls e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes Angebot<br />

entstehen. Die selbstverwalteten<br />

Jugendtreffs <strong>in</strong> den Teilorten müssen<br />

e<strong>in</strong>e angemessene Begleitung durch<br />

die Fachabteilung der Stadt erfahren.<br />

In der Innenstadt ist e<strong>in</strong>e Erweiterung<br />

des Angebots dr<strong>in</strong>gend notwendig.<br />

Jugend-Café<br />

E<strong>in</strong> Jugendcafé nach Reutl<strong>in</strong>ger<br />

Vorbild, wo sich Jugendliche cliquen-<br />

und milieuübergreifend ohne<br />

Konsumzwang <strong>in</strong> angenehmer Atmosphäre<br />

aufhalten können, wäre e<strong>in</strong>e<br />

echte Ergänzung zu den bestehenden<br />

Angeboten. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> unterstützen<br />

den Antrag des Jugendgeme<strong>in</strong>derats<br />

auf baldige Umsetzung im Verlauf<br />

des Projekts „Innen:Stadt“.<br />

Öffentlicher Raum<br />

Der öffentliche Raum wird von Jugendlichen<br />

oft anders genutzt als<br />

von anderen Altersgruppen. Hier<br />

wollen sie sich mit Gleichaltrigen<br />

treffen, hier wollen sie zusammen<br />

se<strong>in</strong>, ohne Geld ausgeben zu müssen.<br />

Der öffentliche Raum soll öffentlich<br />

bleiben! Die Balance zwischen dem<br />

Ruhebedürfnis von AnwohnerInnen<br />

e<strong>in</strong>erseits und der Dynamik von<br />

Jugendlichen andererseits muss im<br />

E<strong>in</strong>zelfall immer wieder neu gefunden<br />

werden. Repressive Maßnahmen<br />

wie die Überwachung öffentlicher<br />

Plätze mit Kameras oder e<strong>in</strong> generelles<br />

Alkoholverbot für den öffentlichen<br />

Raum lehnen wir ab. Solche<br />

Maßnahmen führen lediglich zu Verlagerung<br />

der Probleme und stellen<br />

ke<strong>in</strong>e echte Lösung dar.<br />

Gewaltprävention<br />

Wichtig f<strong>in</strong>den <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> die Angebote<br />

zur Gewaltprävention, z.B.<br />

„tima“ oder „Pfunzkerle“, die weiterh<strong>in</strong><br />

gefördert werden sollen. Diese<br />

Ar<strong>bei</strong>t wirkt sich nachhaltig aus und<br />

ist e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Investition.<br />

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3. Für e<strong>in</strong> familienfreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Mobile Jugendar<strong>bei</strong>t<br />

Die E<strong>in</strong>richtung mobiler Jugendar<strong>bei</strong>t<br />

<strong>in</strong> der Innenstadt war e<strong>in</strong><br />

richtiger Schritt. Hier geht es um<br />

Unterstützung für Jugendliche mit<br />

Hilfebedarf und nicht um Ordnungspolitik.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Erprobungsphase<br />

sollte das Konzept auch auf die<br />

Stadtteile, z.B. auf die Nord- und<br />

Südstadt, ausgeweitet werden.<br />

Jugend-Kultur<br />

E<strong>in</strong> anderer wichtiger Ar<strong>bei</strong>tsbereich<br />

der kommunalen Jugendar<strong>bei</strong>t ist die<br />

Förderung von Jugendkultur. Sie ist<br />

unserem Verständnis nach eigenständig<br />

und wertvoll und ke<strong>in</strong>e „m<strong>in</strong>derwertige<br />

Vorstufe“ der so genannten<br />

„Hochkultur“. Auch Jugendkultur<br />

braucht Räume und Möglichkeiten,<br />

um sich zu entfalten. Die Bemühungen<br />

der Stadtverwaltung, Flächen<br />

zum legalen Sprühen bereitzustellen,<br />

müssen endlich <strong>in</strong>tensiviert<br />

werden. Auch Proberäume für Bands<br />

und Tanzgruppen sollten <strong>in</strong> ausreichender<br />

Anzahl und zu bezahlbaren<br />

Preisen zur Verfügung stehen. Hier<br />

wäre e<strong>in</strong>e Kooperation des Kulturamts<br />

mit dem „Runden Tisch Kultur“<br />

s<strong>in</strong>nvoll. Die erfolgreiche Ar<strong>bei</strong>t<br />

des Jugendkulturbüros im Epplehaus<br />

und <strong>in</strong> der Musikwerkstatt muss weiterh<strong>in</strong><br />

gefördert werden.<br />

Jugend-Geme<strong>in</strong>derat<br />

Nicht zuletzt ist die Partizipation an<br />

der Kommunalpolitik von Jugendlichen<br />

e<strong>in</strong> zentrales Anliegen von<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>. Der Jugendgeme<strong>in</strong>derat<br />

(JGR) muss noch konsequenter als<br />

bisher <strong>in</strong> die politischen Entscheidungsprozesse<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Die Begleitung des JGRs durch e<strong>in</strong>zelne<br />

Geme<strong>in</strong>deratsmitglieder als<br />

Mentor<strong>in</strong>nen und Mentoren hat sich<br />

bewährt. Die Kooperation muss aber<br />

immer wieder neu mit Leben gefüllt<br />

werden. Dann kann der Jugendgeme<strong>in</strong>derat<br />

dazu <strong>bei</strong>tragen, Tüb<strong>in</strong>gen<br />

für Jugendliche zu e<strong>in</strong>er lebenswerten<br />

Stadt zu machen!<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fördern<br />

Jugendkultur und<br />

fordern mehr<br />

eigene Räume für<br />

Jugendliche.<br />

21<br />

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GRÜN WIRKT<br />

4<br />

Für e<strong>in</strong> besseres<br />

Schulsystem <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Die Stadt ist auch für<br />

Inhalte zuständig<br />

Die überkommenen<br />

Zuständigkeiten – das Land<br />

für die Inhalte, die Kommunen<br />

für die Gebäude – s<strong>in</strong>d längst<br />

aufgeweicht. Das Interesse der<br />

Kommunen beschränkt sich<br />

zwangsläufig nicht mehr nur<br />

auf die Schulgebäude, sondern<br />

sie s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> die <strong>in</strong>nere<br />

Schulentwicklung mit<br />

e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Neue kommunale Aufgaben<br />

Die F<strong>in</strong>anzierung der Schulsozialar<strong>bei</strong>t<br />

und der Kernzeitbetreuung, die<br />

E<strong>in</strong>richtung von Schülercafés und<br />

Mensen, die pädagogische Ausgestaltung<br />

der Nachmittagsangebote,<br />

die Koord<strong>in</strong>ation der Kooperation<br />

von Schulen mit Vere<strong>in</strong>en, die Hausaufgabenbetreuung<br />

und besondere<br />

Unterstützungsmaßnahmen für<br />

SchülerInnen <strong>in</strong> schwierigen Lebenslagen<br />

oder die psychologischen<br />

Beratungsstellen – die Kommunen<br />

s<strong>in</strong>d auf vielerlei Weise an der <strong>in</strong>haltlichen<br />

Ar<strong>bei</strong>t der Schulen beteiligt.<br />

Geme<strong>in</strong>sam lernen<br />

In ke<strong>in</strong>er anderen Stadt Baden-Württembergs<br />

wechseln so viele K<strong>in</strong>der<br />

an Gymnasien wie <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen und<br />

mehr als doppelt so viele Schüler<br />

wie im Landesdurchschnitt erreichen<br />

<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen das Abitur. E<strong>in</strong> Drittel<br />

weniger junge Menschen als im Landesdurchschnitt<br />

verlassen <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

die Schule ohne Schulabschluss.<br />

Aber von diesen haben doppelt so<br />

viele wie im Landesdurchschnitt ke<strong>in</strong>en<br />

deutschen Pass. Die Gruppe der<br />

jungen Menschen, die ke<strong>in</strong>en Schulabschluss<br />

erreichen, gibt Anlass zur<br />

Sorge, denn ohne Schulabschluss<br />

s<strong>in</strong>d sie nahezu chancenlos auf dem<br />

Berufsausbildungs- und Ar<strong>bei</strong>tsmarkt.<br />

Ursachen und Begleitumstände<br />

von Schulabbrüchen müssen<br />

deshalb e<strong>in</strong>gehend betrachtet und<br />

problematisiert werden. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

fordern, dass geme<strong>in</strong>sam mit den<br />

Schulen Kriterien für e<strong>in</strong>e gezielte<br />

Erhebung und Befragung entwickelt<br />

werden. Auf dieser Basis sollen konkrete<br />

Vorschläge zur Verbesserung<br />

der Situation der bildungsbenachteiligten<br />

Gruppen entstehen.<br />

Basisschule<br />

Die Dreigliedrigkeit des Schulsystems<br />

ist nicht zeitgemäß und entspricht<br />

nicht den Grundsätzen der<br />

Chancengleichheit. Auch viele Eltern<br />

f<strong>in</strong>den die frühe E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> drei<br />

Kategorien nach der vierten Klasse<br />

nicht richtig. Dass Bildung und soziale<br />

Herkunft aufs Engste mite<strong>in</strong>ander<br />

verkoppelt s<strong>in</strong>d, ist ke<strong>in</strong>esfalls zu<br />

akzeptieren. <strong>AL</strong>/ <strong>Grüne</strong> setzen sich<br />

für längeres geme<strong>in</strong>sames Lernen,<br />

für die Basisschule als Schule der<br />

Zukunft e<strong>in</strong>. Wir fordern e<strong>in</strong>e Schule,<br />

die selbständig und eigenverant-<br />

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4. Für e<strong>in</strong> besseres Schulsystem <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

wortlich ar<strong>bei</strong>ten kann. In der Basisschule<br />

werden K<strong>in</strong>der nicht nach<br />

vier Jahren geme<strong>in</strong>samen Lernens<br />

getrennt, sondern lernen bis zur 10.<br />

Klasse geme<strong>in</strong>sam mit <strong>in</strong>dividueller<br />

und differenzierter Verantwortung.<br />

Sie können nach der 10. Klasse e<strong>in</strong>en<br />

mittleren Bildungsabschluss absolvieren.<br />

Danach können sie e<strong>in</strong>e berufliche<br />

Ausbildung beg<strong>in</strong>nen oder e<strong>in</strong>e<br />

höhere Schulqualifikation anstreben.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern e<strong>in</strong>e Lernkultur,<br />

die sich an den Lernbedürfnissen<br />

und <strong>in</strong>dividuellen Fähigkeiten der<br />

K<strong>in</strong>der orientiert und nicht die soziale<br />

Herkunft der Schüler<strong>in</strong>nen besiegelt.<br />

Wir wollen, dass alle K<strong>in</strong>der die<br />

gleichen Chancen haben!<br />

Ganztagsschule bietet Chancen<br />

Die Ganztagesschule als e<strong>in</strong> wesentlicher<br />

Bestandteil des pädagogischen<br />

Konzepts ermöglicht mehr eigenverantwortliches,<br />

projektbezogenes und<br />

soziales Lernen <strong>in</strong> der Schule. Sie<br />

dient der <strong>in</strong>dividuellen Förderung<br />

der SchülerInnen im S<strong>in</strong>ne der Basisschulen.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern flächendeckend<br />

Ganztagesschulen, die allen<br />

K<strong>in</strong>dern Entwicklungschancen bietet<br />

und den Eltern die Vere<strong>in</strong>barkeit von<br />

Familie und Beruf erleichtert.<br />

Pädagogisches Gesamtkonzept<br />

Für erfolgreiche Bildungsprozesse<br />

und e<strong>in</strong> gutes Lernklima ist e<strong>in</strong> pädagogisches<br />

Gesamtkonzept nötig. Am<br />

Ganztagsschule<br />

bietet Chancen.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

setzen sich<br />

dafür e<strong>in</strong>, dass<br />

diese bald an<br />

den Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Schulen Realität<br />

wird.<br />

23<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Nachmittag soll nicht e<strong>in</strong>fach der bisherige<br />

Vormittagsunterricht fortgeführt<br />

werden. Vielmehr ist e<strong>in</strong> neuer<br />

Lern- und Ar<strong>bei</strong>tsrhythmus s<strong>in</strong>nvoll,<br />

<strong>bei</strong> dem sich Konzentrations- mit<br />

Entspannungsphasen, ruhige Ar<strong>bei</strong>t<br />

und Bewegung abwechseln.<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne unterstützen wir die<br />

Initiative „Neue Sekundarschule“<br />

(Französische Schule).<br />

Personelle Ausstattung<br />

Die Schulen müssen personell so<br />

ausgestattet se<strong>in</strong>, dass sie ihren pädagogischen,<br />

aber auch den organisatorischen<br />

Aufgaben gerecht werden<br />

können. Schulsozialar<strong>bei</strong>t ist für uns<br />

e<strong>in</strong>e absolute Notwendigkeit an allen<br />

Schulen.<br />

Sanierungen der Schulen<br />

Die geplanten energetischen Sanierungen<br />

der Tüb<strong>in</strong>ger Schulen s<strong>in</strong>d<br />

zum Teil schon erfolgreich abgeschlossen<br />

worden (Wildermuth-<br />

Gymnasium, Geschwister-Scholl-<br />

Schule). Wir wollen aber Schule<br />

nicht nur <strong>in</strong>haltlich neu gestalten,<br />

sondern stellen auch neue Anforderungen<br />

an die Architektur! SchülerInnen<br />

und LehrerInnen sollten ihre<br />

Schule als „Lernhaus“ erleben können,<br />

das sie morgens gerne betreten,<br />

weil sie sich auf neues Wissen und<br />

neue Erfahrungen freuen!<br />

Schulessen<br />

Die Möglichkeit, an der Schule zu<br />

Mittag zu essen, ist für viele Schüler-<br />

Innen e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung,<br />

damit ihr Schulalltag gel<strong>in</strong>gen kann.<br />

Gesundes Essen, leckeres Essen und<br />

geme<strong>in</strong>sames Essen fördert die Geme<strong>in</strong>schaft<br />

und erleichtert das Erlernen<br />

von sozialer Kompetenz. <strong>AL</strong>/<br />

<strong>Grüne</strong> haben deshalb die f<strong>in</strong>anzielle<br />

Unterstützung für das Schulessen<br />

dr<strong>in</strong>gend gefordert. Schmackhaftes,<br />

gesundes Essen ist ke<strong>in</strong> Luxus. Familien,<br />

die im Besitz e<strong>in</strong>er Bonuscard<br />

s<strong>in</strong>d, erhalten das Essen auf<br />

e<strong>in</strong>en Euro bezuschusst.<br />

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Für e<strong>in</strong>e behutsame<br />

Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

5<br />

Ökologische und soziale<br />

Stadtplanung<br />

Nachhaltigkeit <strong>in</strong> der<br />

Stadtplanung bedeutet für<br />

uns Freiflächen zu schonen<br />

und Verkehr zu reduzieren.<br />

Was wir heute planen, darf<br />

nicht auf Kosten nachfolgender<br />

Generationen gehen!<br />

Gleichwertig neben den ökologischen<br />

stehen für uns die sozialen<br />

Aufgaben der Stadtplanung.<br />

Tüb<strong>in</strong>gen soll auch weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

lebendige Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität<br />

se<strong>in</strong>! Die Stellen <strong>in</strong> der<br />

Stadt, an denen sich Menschen nur<br />

ungern aufhalten, wie z.B. der Europaplatz<br />

und die Mühlstraße, müssen<br />

an die Wünsche und Bedürfnisse ihrer<br />

Nutzer angepasst werden.<br />

Für uns geht Innenentwicklung vor<br />

Landschaftsverbrauch! Wir wünschen<br />

uns lebendige Stadtteile mit<br />

möglichst vielfältigen Nutzungen.<br />

Wir wollen Naherholungsräume erhalten,<br />

bezahlbare Mietwohnungen<br />

schaffen und die Innenstadt weiterentwickeln.<br />

Die Bedürfnisse von<br />

älteren Menschen, von Familien<br />

mit K<strong>in</strong>dern und von Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong>derung müssen <strong>in</strong> der Stadtplanung<br />

besonders berücksichtigt<br />

werden. Die Stadt selbst hat nur beschränkte<br />

Mittel, um den Sozialen<br />

Wohnungsbau zu fördern und zu<br />

sichern – aber diese Mittel muss sie<br />

besser nutzen!<br />

Innenentwicklung hat Vorrang<br />

Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er zukunftsfähigen<br />

Stadtentwicklung wollen <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

Gebiete mit kle<strong>in</strong>teiliger Nutzungsvielfalt<br />

statt separater Gebiete für<br />

Wohnen und Gewerbe. Wir befürworten<br />

e<strong>in</strong>e kompakte Bebauung,<br />

die Quantität mit Qualität verb<strong>in</strong>det.<br />

Das Beispiel der Tüb<strong>in</strong>ger Südstadt<br />

(Städtebaulicher Entwicklungsbereich<br />

Stuttgarter Straße /Französisches<br />

Viertel) zeigt, wie das möglich<br />

ist.<br />

Saiben und Egeria<br />

Raum für Wohnen und Raum für<br />

Ar<strong>bei</strong>t sollen <strong>in</strong> enger Verb<strong>in</strong>dung<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />

Brachgebiete wie das<br />

Egeria-Areal nutzen<br />

und entwickeln.<br />

25<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Die Südstadt<br />

1903: Beg<strong>in</strong>n<br />

der Bebauung<br />

von „Tüb<strong>in</strong>gens<br />

Südstadt“ <strong>in</strong>mitten<br />

von Feldern und<br />

Wiesen. Gut zu<br />

erkennen s<strong>in</strong>d die<br />

Hech<strong>in</strong>ger Straße<br />

von Nord nach Süd<br />

und die<br />

Reutl<strong>in</strong>ger Straße<br />

von Ost nach<br />

West.<br />

mite<strong>in</strong>ander geschaffen werden und<br />

zwar ausschließlich im Innenbereich<br />

und auf Brachen, nicht auf der grünen<br />

Wiese. Wir lehnen deshalb e<strong>in</strong>e<br />

Bebauung des Geländes jenseits der<br />

Bahnl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> Derend<strong>in</strong>gen (Saiben)<br />

genauso ab wie das überzogene Vorhalten<br />

von Flächen <strong>in</strong> Neubaugebieten.<br />

Dagegen begrüßen wir den Kauf<br />

des viele Jahre lang brachliegenden<br />

Egeria-Areals durch die städtische<br />

Grundstücksgesellschaft ausdrücklich.<br />

Mühlenviertel<br />

Seit der Gründung der städtischen<br />

Wirtschaftsgesellschaft (WIT) vor<br />

fünf Jahren stehen <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> h<strong>in</strong>ter<br />

dem Instrument der Brachflächenentwicklung<br />

durch die WIT. Das<br />

erste Projekt der Grundstücksgesellschaft,<br />

das kurz vor der Fertigstellung<br />

stehende Mühlenviertel <strong>in</strong><br />

Derend<strong>in</strong>gen, hat alle Erwartungen<br />

übertroffen und zeigt bereits deutlich<br />

die Vorzüge e<strong>in</strong>er Stadtplanung, die<br />

sich an den Interessen der Stadt und<br />

ihrer BewohnerInnen ausrichtet:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Wiederbeleben von Brachflächen<br />

mit gemischter Nutzung<br />

für Wohnen, Gewerbe und<br />

Dienstleistungen.<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und Nutzung vorhandener<br />

Infrastruktur und Verkehrserschließung.<br />

Hohe Qualität von Städtebau<br />

und Architektur durch Wettbewerbe<br />

und vorgeschaltete Auswahlverfahren<br />

<strong>bei</strong> der Grundstücksvergabe.<br />

Vielfältige Bau- und Wohnformen<br />

mit energetisch zukunftsweisendem<br />

Standard.<br />

Mit dichter Bebauung und Nutzungsmischung<br />

vermeiden wir nicht nur<br />

Flächenverbrauch und Verkehr, wir<br />

eröffnen auch neue Möglichkeiten:<br />

Das Ar<strong>bei</strong>ts- und das Wohnumfeld<br />

werden <strong>in</strong>teressanter und lebendiger!<br />

Wo Moderne und Geschichte <strong>in</strong> dich-<br />

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5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

ter Bebauung <strong>bei</strong>e<strong>in</strong>ander stehen, wo<br />

Natur und Kultur zusammen spielen,<br />

wo sich die Lebensformen mischen,<br />

können lebendige Quartiere entstehen.<br />

Brachflächen<br />

Vielfalt sollte daher auch für die<br />

noch zu entwickelnden Brachgebiete<br />

angestrebt werden. Wir denken da<strong>bei</strong><br />

an den Bereich um den Westbahnhof,<br />

an den Bauhof im Schleifmühlenweg,<br />

an das Egeria-Gelände, das<br />

Queck-Areal und den ehemalige Güterbahnhof.<br />

Letzteres Projekt dümpelt<br />

schon seit längerem vor sich h<strong>in</strong><br />

und muss <strong>in</strong> Zukunft mit Nachdruck<br />

betrieben werden. Denn wenn die<br />

Wohnungen erst e<strong>in</strong>mal im Umland<br />

gebaut worden s<strong>in</strong>d, dann steht zu<br />

befürchten, dass sich – <strong>bei</strong> s<strong>in</strong>kender<br />

Gesamtbevölkerungszahl – niemand<br />

mehr für die Tüb<strong>in</strong>ger Brachflächen<br />

<strong>in</strong>teressiert. Zur städtebaulichen Innenentwicklung<br />

zählt auch der Ausbau<br />

vorhandener Bausubstanz (z.B.<br />

Dachausbau mit Gauben). Die städtischen<br />

Bauvorschriften bzw. Satzungen<br />

s<strong>in</strong>d daraufh<strong>in</strong> zu überprüfen,<br />

ob sie dieses Ziel unterstützen;<br />

ggf. sollten sie geändert werden.<br />

Waldhäuserstraße<br />

Weil wir die Flächen <strong>in</strong>nerhalb des<br />

Stadtgebiets nutzen wollen, unterstützen<br />

wir auch das Vorhaben, die<br />

Ränder der Waldhäuserstraße auf der<br />

Höhe des Bärenspitzes zu bebauen.<br />

Wir wollen, dass nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger<br />

Teil der Grünfläche für die Bebauung<br />

geopfert wird, vor allem geht es<br />

darum, die völlig überdimensionierte<br />

Waldhäuserstraße zurückzubauen<br />

- und nur gebunden an diesen Straßenrückbau<br />

ist das Vorhaben für uns<br />

akzeptabel. Weitere Projekte dieser<br />

Art zum Beispiel im Kreuzungsbereich<br />

Schönblick/Berl<strong>in</strong>er R<strong>in</strong>g können<br />

mit unserer vollen Unterstützung<br />

rechnen.<br />

Schlachthof<br />

Das Areal des Schlachthofes h<strong>in</strong>gegen<br />

würden wir gerne <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er jet-<br />

Die Südstadt<br />

2009:<br />

Nicht nur das<br />

Neckartal ist<br />

komplett zugebaut<br />

sondern Teile der<br />

umliegenden Berge,<br />

wie <strong>bei</strong>spielsweise<br />

der Galgenberg.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen<br />

sich e<strong>in</strong> für<br />

Innenentwicklung<br />

statt Landschaftsverbrauch.<br />

27<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Das Wurster<br />

& Dietz-Areal<br />

ist e<strong>in</strong> Beispiel<br />

für gelungene<br />

Innenentwicklung.<br />

zigen Struktur belassen. Wir s<strong>in</strong>d der<br />

Me<strong>in</strong>ung, dass e<strong>in</strong>e Stadt auch unsanierte<br />

Quartiere braucht, die durch<br />

ihre Geschichte und ihren Charme<br />

<strong>bei</strong>spielsweise KünstlerInnen zum<br />

kreativen Schaffen animieren.<br />

Weilheimer Wiesen<br />

Die Stadtverwaltung plant weitreichende<br />

Veränderungen auf den<br />

Weilheimer Wiesen. Wir stehen h<strong>in</strong>ter<br />

diesen Plänen, soweit es darum<br />

geht, den Festplatz zu verbessern,<br />

die Parkplätze zu ordnen und den<br />

Parksuchverkehr vor dem Freibad<br />

zu verh<strong>in</strong>dern. Wir f<strong>in</strong>den es richtig,<br />

die Weilheimer Wiesen für FußgängerInnen<br />

und RadfahrerInnen besser<br />

zugänglich zu machen. Auch die<br />

geplante Beteiligung der Nutzer an<br />

den Kosten durch Parkgebühren unterstützen<br />

wir. Jedoch setzen wir uns<br />

dafür e<strong>in</strong>, dass der Flächenverbrauch<br />

<strong>bei</strong> all diesen Maßnahmen so ger<strong>in</strong>g<br />

wie möglich ist. E<strong>in</strong>e überdimensionierte<br />

Planung mit großen Vorhalteflächen<br />

z.B. für e<strong>in</strong> Hallenbad oder<br />

e<strong>in</strong>e Leichtathletikarena, deren Realisierung<br />

völlig ungeklärt ist, lehnen<br />

wir ab.<br />

Anstatt weitere Parkplätze bereitzustellen,<br />

die nur an wenigen Tagen im<br />

Jahr <strong>bei</strong> Großereignissen gebraucht<br />

werden, müssen wir alle Möglichkeiten<br />

zur Verkehrsverr<strong>in</strong>gerung nutzen;<br />

wir müssen auf Ausweichparkplätze<br />

z.B. <strong>bei</strong>m Behördenzentrum<br />

h<strong>in</strong>weisen, entsprechende Bus-Shuttles<br />

e<strong>in</strong>richten und das Radfahren<br />

zum Festplatz attraktiver machen.<br />

Damit der E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> Landschaft<br />

und Umwelt möglichst ger<strong>in</strong>g bleibt,<br />

sollen die neuen Flächen nur wenig<br />

nach Westen ausgreifen. Sie sollen<br />

wasserdurchlässig ausgeführt und<br />

begrünt werden. Nicht nur aus ökologischen<br />

Überlegungen s<strong>in</strong>d wir für<br />

diese „kle<strong>in</strong>e Lösung“ <strong>bei</strong> den Weilheimer<br />

Wiesen. Wir sehen uns auch <strong>in</strong><br />

der Verantwortung, städtische Gelder<br />

effizient e<strong>in</strong>zusetzen. Die von uns<br />

befürwortete „kle<strong>in</strong>e Lösung“ würde<br />

ca. 1,4 Mio Euro weniger kosten als<br />

die derzeitige Planung – Geld, das an<br />

anderer Stelle nutzbr<strong>in</strong>gender e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden kann.<br />

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5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Lebensqualität im<br />

öffentlichen Raum<br />

Auch dichte Bebauung will<br />

durchgrünt se<strong>in</strong>. Nicht nur<br />

wegen der Kaltluftschneisen<br />

oder weil es dem Auge wohl<br />

tut. Naturelemente und<br />

Durchlässigkeit für Mensch und<br />

Tier br<strong>in</strong>gen, ganz abgesehen<br />

von den umweltfreundlichen<br />

Aspekten, mit sich, dass sich<br />

jederzeit etwas ereignen kann.<br />

(Siehe auch Kapitel 1: Für e<strong>in</strong><br />

nachhaltiges, klimafreundliches<br />

Tüb<strong>in</strong>gen.)<br />

Straßen sollen nicht nur unter dem<br />

Gesichtspunkt gestaltet werden, wie<br />

die Verkehrsteilnehmer von A nach<br />

B gelangen, sondern auch unter<br />

dem Gesichtspunkt der Lebensqualität<br />

der Menschen, die an diesen<br />

Straßen wohnen und ar<strong>bei</strong>ten. <strong>AL</strong>/<br />

<strong>Grüne</strong> setzen sich deshalb für die<br />

vermehrte Ausweisung von Spielstraßen<br />

e<strong>in</strong>. (Siehe auch Kapitel 6)<br />

Tüb<strong>in</strong>gen ist reich an Stadtbiotopen.<br />

Auch sie s<strong>in</strong>d Teil der Lebensqualität<br />

der Stadt und verdienen Schutz<br />

und Aufmerksamkeit. Viele der vorhandenen<br />

Grünflächen, ob privat<br />

oder öffentlich, s<strong>in</strong>d stark verbesserungsfähig.<br />

Die Stadt muss hier<br />

mit gutem Beispiel vorangehen. Die<br />

Stadtgärtnerei soll nicht so sehr Pflegeleichtigkeit<br />

oder re<strong>in</strong> gefälligen<br />

Parkcharakter anstreben, sondern im<br />

Zweifelsfall e<strong>in</strong>e naturnahe Gestaltung<br />

bevorzugen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam planen<br />

Im Gegensatz zu anderen Gruppierungen<br />

im Geme<strong>in</strong>derat haben<br />

wir ke<strong>in</strong>e Angst davor, dass dem<br />

Geme<strong>in</strong>derat durch zu viel Bürgerbeteiligung<br />

die Planungshoheit aus<br />

der Hand genommen wird. Vielmehr<br />

s<strong>in</strong>d wir der Auffassung, dass Initiativen<br />

für e<strong>in</strong>e Stadtplanung von<br />

den BürgerInnen ausgehen sollten,<br />

denn sie wissen häufig genau, was <strong>in</strong><br />

ihrem Quartier fehlt und wie es gestaltet<br />

werden soll. Die Aufgabe der<br />

Verwaltung ist es, auf Grundlage dieser<br />

Ideen die weitere Planung voranzutreiben,<br />

so wie dies <strong>bei</strong>spielsweise<br />

<strong>in</strong> der Corrensstraße vorgesehen ist.<br />

Dort wo es solche Initiativen (noch)<br />

nicht gibt, die Innenentwicklung aber<br />

angestoßen werden soll, halten wir es<br />

für wichtig, dass die Verwaltung ihre<br />

Konzepte von Anfang an und kont<strong>in</strong>uierlich<br />

<strong>in</strong> Bürgerversammlungen<br />

und Planungswerkstätten vorstellt,<br />

um so die BürgerInnen zu motivieren<br />

und zu beteiligen. Die Interessen<br />

e<strong>in</strong>zelner Quartiere müssen selbstverständlich<br />

immer gegen Interessen<br />

der Gesamtstadt abgewogen werden.<br />

Das Thema Innen:Stadt!<br />

weiterverfolgen<br />

Mit dem Projekt Innen:Stadt! hat<br />

Oberbürgermeister Palmer e<strong>in</strong> umfangreiches<br />

Vorhaben zum Stadtumbau<br />

angestoßen. Die städtebaulichen<br />

Mängel im Bereich zwischen Blauer<br />

Brücke, Europaplatz und Technischem<br />

Rathaus sollen schrittweise<br />

behoben werden. Wir versprechen<br />

uns von diesem Projekt dr<strong>in</strong>gend<br />

nötige Verbesserungen <strong>in</strong> Bezug auf<br />

den Verkehr und e<strong>in</strong>e Aufwertung der<br />

Tüb<strong>in</strong>ger Innenstadt; außerdem e<strong>in</strong>e<br />

29<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Steigerung der Aufenthaltsqualität,<br />

die sowohl BewohnerInnen als auch<br />

BesucherInnen zugute kommt. Was<br />

das Problemprojekt „Blaue Brücke“<br />

betrifft, erklären wir uns ausdrücklich<br />

mit den vorliegenden Planungsvorschlägen<br />

der Verwaltung e<strong>in</strong>verstanden.<br />

Wir erwarten e<strong>in</strong>e baldige<br />

Lösung.<br />

S<strong>in</strong>nvolle Ergänzungen von Flächen<br />

für Handel, Dienstleistungen<br />

und Wohnen können die Innenstadt<br />

beleben und als E<strong>in</strong>kaufsstandort<br />

stärken. Wir bestehen jedoch darauf,<br />

dass mittels Gutachten <strong>in</strong> jedem Fall<br />

geprüft wird, wie sich weitere Handelsflächen<br />

für bestimmte Sortimente<br />

auf die bestehenden Geschäfte <strong>in</strong> der<br />

Alt- und Innenstadt auswirken. Hier<br />

gilt es, überzogene Entwicklungen<br />

zu verh<strong>in</strong>dern.<br />

Technisches Rathaus<br />

Der bauliche Zustand des technischen<br />

Rathauses ist desolat. Neben<br />

e<strong>in</strong>er Sanierung kann auch e<strong>in</strong> Neubau<br />

die richtige Antwort se<strong>in</strong>. Wir<br />

unterstützen die Idee, e<strong>in</strong> universitätsnahes<br />

Tagungshotel anzusiedeln.<br />

Wir halten das Grundstück des Technischen<br />

Rathauses für gut geeignet,<br />

wenngleich auch andere Standorte<br />

denkbar wären. Offen ist noch, wie<br />

e<strong>in</strong>e adäquate, d.h. bezahlbare und<br />

gut gelegene Lösung für e<strong>in</strong> neues<br />

Technischen Rathaus gefunden werden<br />

kann. Derzeit fließt die Ammer<br />

nahezu unbemerkt am Technischen<br />

Rathaus vor<strong>bei</strong>. Wir wollen, dass<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich öffentliche Fußwege<br />

entstehen und dass Fluss und<br />

Bäume erlebt werden können. Der<br />

öffentliche Raum muss aufgewertet<br />

werden.<br />

Museum<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> unterstützen die Pläne,<br />

den Bereich zwischen Wilhelmstraße<br />

und Altem Botanischen Garten, wo<br />

bisher Ladenbaracken stehen, neu<br />

zu bebauen. Wir erwarten e<strong>in</strong>en prägnanten<br />

Baukörper mit Durchgängen<br />

zum Park und erhoffen uns e<strong>in</strong>e gestalterische<br />

Verbesserung der Situation<br />

<strong>bei</strong>m Museum. Die Entwürfe, die<br />

auch im Gestaltungs<strong>bei</strong>rat diskutiert<br />

wurden, stimmen zuversichtlich.<br />

Stadtbücherei<br />

Ihrer Bedeutung entsprechend muss<br />

die Stadtbücherei auch weiterh<strong>in</strong><br />

zentral gelegen, bequem zugänglich<br />

und vom Straßenraum aus wahrnehmbar<br />

se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Verlagerung<br />

an den Europaplatz lehnen wir ab.<br />

Denkbar ist für uns die Erweiterung<br />

der Stadtbücherei sowie der Kulturhalle<br />

am derzeitigen Standort unter<br />

E<strong>in</strong>beziehung der jetzigen Räume<br />

des Kulturamts.<br />

Mühlstraße<br />

Die beschlossenen bauliche Umgestaltung<br />

der Mühlstraße alle<strong>in</strong> reicht<br />

aus unsrer Sicht nicht aus, um die<br />

Situation für AnwohnerInnen und<br />

alle, die zu Fuß oder mit dem Rad<br />

unterwegs s<strong>in</strong>d, wirklich zu verbessern.<br />

Wir befürworten die <strong>bei</strong>dseitige<br />

Sperrung für den motorisierten Individualverkehr!<br />

Die 2008 durchgeführte<br />

Verkehrsuntersuchung zeigt,<br />

dass dies machbar ist. Flankierende<br />

Maßnahmen, die die zusätzlichen<br />

Belastungen <strong>in</strong> anderen Stadtteilen<br />

m<strong>in</strong>imieren können, stellen wir <strong>in</strong><br />

Kapitel 6 zur Diskussion.<br />

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5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Z<strong>in</strong>serdreieck<br />

Wir versprechen uns von der neuen<br />

Verkehrsführung im Z<strong>in</strong>serdreieck<br />

nicht nur e<strong>in</strong>en Zeitgew<strong>in</strong>n für Busse,<br />

sondern auch mehr Aufenthaltsqualität<br />

<strong>in</strong> der für den motorisierten Verkehr<br />

gesperrten südlichen Karlstraße.<br />

Auch <strong>in</strong> der Friedrichstraße, die<br />

derzeit nicht zum Flanieren e<strong>in</strong>lädt,<br />

eröffnen sich Möglichkeiten für e<strong>in</strong>e<br />

ansprechende Gestaltung.<br />

Europaplatz<br />

Der Europaplatz als Entree zu unserer<br />

Stadt für alle Bahnreisenden ist<br />

<strong>in</strong> <strong>in</strong>diskutablem Zustand. Zudem ist<br />

der Busbahnhof unübersichtlich und<br />

unnötig groß. Wir setzen uns daher<br />

sehr für e<strong>in</strong>e Neuorganisation des<br />

Busbahnhofs und e<strong>in</strong>e Umgestaltung<br />

des gesamten Vorplatzes e<strong>in</strong>.<br />

Als Bestandteil dieser Umgestaltung<br />

und zur F<strong>in</strong>anzierung des gesamten<br />

Vorhabens s<strong>in</strong>d wir für e<strong>in</strong>e Bebauung<br />

im nördlichen Bereich, die<br />

Handel, Dienstleistung und Wohnen<br />

enthalten soll. Wenn es wirtschaftlich<br />

vertretbar ist, können wir uns<br />

vorstellen, das Technische Rathaus<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Neubau an den Europaplatz<br />

zu verlagern.<br />

Blaue Brücke<br />

Zu den Bauste<strong>in</strong>en im Projekt Innen:<br />

Stadt! gehört auch die Ru<strong>in</strong>e an der<br />

Blauen Brücke. Leider beh<strong>in</strong>dern<br />

die derzeit schwer abstimmbaren<br />

Vorstellungen von Besitzer, Stadt,<br />

Interessenten und Banken die Weiterentwicklung<br />

an dieser wichtigen<br />

Stelle. Hier erhoffen wir uns e<strong>in</strong>en<br />

Durchbruch.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich e<strong>in</strong> für die Vision von der<br />

autofreien Mühlstraße. Siehe auch Kapitel 6.<br />

31<br />

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GRÜN WIRKT<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen<br />

sich e<strong>in</strong> für den<br />

Bestandschutz der<br />

Tüb<strong>in</strong>ger Altstadt<br />

und wollen den<br />

E<strong>in</strong>zelhandel stärken.<br />

Wohnen, ar<strong>bei</strong>ten und (er-)<br />

leben <strong>in</strong> der Altstadt<br />

Die historische Bausubstanz,<br />

der Nutzungsmix und die kurzen<br />

Wege und machen den Reiz der<br />

Tüb<strong>in</strong>ger Altstadt aus.<br />

Nichtsdestoweniger haben Wohnbevölkerung<br />

und E<strong>in</strong>zelhandel es oft<br />

nicht leicht, mit den Gegebenheiten<br />

zurechtzukommen. Es gibt wieder<br />

mehr leer stehende Läden, e<strong>in</strong>deutig<br />

aus konjunkturellen Gründen. Den<br />

BewohnerInnen machen Events,<br />

Kneipenlärm und andere Nachtruhestörungen<br />

weiterh<strong>in</strong> zu schaffen,<br />

auch wenn die so genannte nächtliche<br />

„Doppelstreife“ aus Polizei<br />

und kommunalen Ordnungshütern<br />

zu e<strong>in</strong>er Verbesserung der Situation<br />

<strong>bei</strong>getragen hat.<br />

BI Altstadt<br />

„Die Belastungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe<br />

e<strong>in</strong> Problem“, wie es die Bürger<strong>in</strong>itiative<br />

Altstadt zusammenfasst. In der<br />

BI Altstadt sehen wir e<strong>in</strong>e Ansprechpartner<strong>in</strong>.<br />

Sie vertritt viele Betroffene<br />

und versucht, e<strong>in</strong>en Ausgleich<br />

zwischen den unterschiedlichen<br />

Interessen von Gewerbetreibenden,<br />

AnwohnerInnen und VeranstalterInnen<br />

herzustellen.<br />

Bausubstanz erhalten<br />

Nach wie vor fehlt e<strong>in</strong> Ensembleschutz<br />

für die Tüb<strong>in</strong>ger Altstadt.<br />

Der Altstadt-Bebauungsplan, der<br />

u.a. die Wohnnutzung oberhalb des<br />

ersten Obergeschosses schützt und<br />

die Zulassung weiterer Gaststätten<br />

<strong>in</strong> der Altstadt verh<strong>in</strong>dert, darf nicht<br />

e<strong>in</strong>geschränkt werden. Der Stadt<br />

kommt e<strong>in</strong>e Vorbildfunktion <strong>bei</strong>m<br />

Erhalt historischer Bausubstanz zu.<br />

Wir setzen uns daher z.B. für e<strong>in</strong>e<br />

Umnutzung der Alten Silcherschule<br />

im Bestand e<strong>in</strong> und s<strong>in</strong>d auch bereit,<br />

dafür e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Verkaufserlös<br />

zu akzeptieren.<br />

E<strong>in</strong>zelhandel<br />

Bedauerlicherweise werden E<strong>in</strong>zelhandelsflächen<br />

oft nur nach größtmöglichem<br />

Profit und nicht im Interesse<br />

des tatsächlichen Bedarfs<br />

vermietet. Dadurch ist die Vielfalt<br />

des Warenangebots bedroht. Die<br />

Stadt selbst sollte <strong>bei</strong> ihren eigenen<br />

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5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Gebäuden mit gutem Beispiel vorangehen,<br />

aber auch als Vermittler<strong>in</strong><br />

für vernünftige private Ladenvermietungen<br />

helfen. Denn der Branchenmix<br />

<strong>in</strong> der Altstadt muss unbed<strong>in</strong>gt<br />

erhalten bleiben; nur vielfältige E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten<br />

verschaffen der<br />

Altstadt die notwendige Publikumsfrequenz.<br />

Um den E<strong>in</strong>zelhandel, der<br />

auch <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> der Krise steckt,<br />

zu stärken und die Nahversorgung<br />

mit Waren des täglichen Bedarfs zu<br />

sichern, schlagen wir vor, dass die<br />

WIT (Wirtschaftsgesellschaft Tüb<strong>in</strong>gen)<br />

sich stärker der Sorgen der<br />

Geschäfte, aber auch der kle<strong>in</strong>en<br />

Unternehmen annimmt. E<strong>in</strong>e dafür<br />

geschulte Person sollte mit dieser<br />

Aufgabe betraut werden.<br />

Pfleghof<br />

Wir begrüßen die Erstellung e<strong>in</strong>er<br />

größeren E<strong>in</strong>zelhandelsfläche <strong>in</strong><br />

der Pfleghofstraße und hoffen, dass<br />

dadurch Angebotslücken geschlossen<br />

werden können. Dies ist auch<br />

<strong>in</strong>sofern von Bedeutung, als es offensichtlich<br />

e<strong>in</strong>e neue Entwicklung<br />

gibt: SeniorInnen suchen vermehrt<br />

sanierte Kle<strong>in</strong>wohnungen <strong>in</strong> der Altstadt.<br />

Gerade für diesen Personenkreis<br />

ist e<strong>in</strong>e zentrale Wohnlage ideal<br />

und e<strong>in</strong>e Versorgung mit Gütern des<br />

täglichen Bedarfs e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Voraussetzung.<br />

Die Campus-Entwicklung<br />

wohlwollend-kritisch<br />

begleiten<br />

Mit dem städtebaulichen<br />

Wettbewerb zum Campus<br />

Wilhelmstraße wurden<br />

Ideen zur Umgestaltung des<br />

Universitätsviertels gesucht.<br />

Es geht da<strong>bei</strong> nicht nur um die Bereitstellung<br />

von Räumlichkeiten<br />

(Mensa, UB-Erweiterung, Institutsgebäude,<br />

Studentisches Service-<br />

Center…), sondern auch um e<strong>in</strong>e<br />

stadtplanerische Vision für die nächsten<br />

Jahrzehnte, die identitätsstiftend<br />

für die Universität und die Stadt se<strong>in</strong><br />

kann.<br />

Daneben hat die Universität erhebliche<br />

Ausbaupläne auf der Morgenstelle.<br />

Im Altkl<strong>in</strong>ikum geht der<br />

Umbauprozess weiter: ehemalige<br />

Kl<strong>in</strong>ikgebäude werden nach und<br />

nach für andere universitäre Zwecke<br />

umgenutzt.<br />

Campusentwicklung<br />

geht nur mit<br />

Beteiligung der Stadt<br />

- <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />

grüne Flächen<br />

erhalten.<br />

33<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Wilhelmstraße<br />

Wir wollen, dass die Universität<br />

Tüb<strong>in</strong>gen sich entwickeln kann,<br />

und unterstützen sie daher <strong>in</strong> ihrem<br />

Anliegen, das Campus Wilhelmstraße<br />

neu zu gestalten. Die Idee e<strong>in</strong>es<br />

Universitätsplatzes neben der Neuen<br />

Aula mit umliegenden zentralen<br />

Nutzungen halten wir für gut. So<br />

könnte das Universitätsviertel e<strong>in</strong>en<br />

neuen Mittelpunkt bekommen.<br />

E<strong>in</strong>e Verkehrsberuhigung würde die<br />

Aufenthaltsqualität dort wesentlich<br />

verbessern. Die Konzentration von<br />

Instituten bedeutet e<strong>in</strong>e erhebliche<br />

Verbesserung der Energiebilanz, vor<br />

allem dann, wenn verstreute, oft <strong>in</strong><br />

schlechtem Zustand bef<strong>in</strong>dliche Gebäude<br />

verlassen werden.<br />

Das Mite<strong>in</strong>ander von Universität und<br />

Stadt zeigt sich auch <strong>in</strong> der historisch<br />

gewachsenen baulichen Verzahnung.<br />

Wir sehen es als unsere Aufgabe<br />

an, darauf h<strong>in</strong>zuwirken, dass dieser<br />

Zusammenhang sichtbar bleibt. Die<br />

Campusentwicklung darf die Stadt<br />

nicht ausschließen!<br />

Grünräume<br />

Alle Tüb<strong>in</strong>gerInnen und speziell die<br />

Menschen, die <strong>in</strong> den umliegenden<br />

Gebieten wohnen, haben e<strong>in</strong> Interesse<br />

daran, dass das Universitätsgelände<br />

durchlässig bleibt. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

werden auf Grünräume, Freiflächen<br />

und Verknüpfung der Nutzungen<br />

achten; ebenso auf e<strong>in</strong>en behutsamen<br />

Umgang mit der historischen Bausubstanz.<br />

Visionen brauchen Freiräume,<br />

aber die Verwurzelung darf nicht<br />

verloren gehen.<br />

Morgenstelle<br />

Die Erweiterungspläne für den<br />

Campus Morgenstelle begleiten wir<br />

kritisch-konstruktiv. Wir können<br />

sie <strong>in</strong>sbesondere deshalb mittragen,<br />

weil durch die Überbauung der Parkplätze<br />

der Flächenverbrauch ger<strong>in</strong>g<br />

gehalten wird. Wir setzen uns dafür<br />

e<strong>in</strong>, dass die Auswirkungen auf die<br />

Landschaft, <strong>in</strong>sbesondere am Übergang<br />

zum Käsenbachtal, berücksichtigt<br />

werden.<br />

Uni und Stadt zusammen<br />

Das hohe Entwicklungstempo, ausgelöst<br />

durch die Konkurrenz um<br />

Fördermittel für Spitzenforschung,<br />

droht Handlungsspielräume e<strong>in</strong>zuengen,<br />

weil alternativlos geplant<br />

wird. Im Interesse e<strong>in</strong>er guten Stadtplanung<br />

werden wir <strong>bei</strong> geeigneten<br />

Anlässen weiterh<strong>in</strong> auf Wettbewerbe<br />

und Mehrfachbeauftragungen pochen.<br />

Die Planungshoheit der Stadt<br />

darf nicht <strong>in</strong> Frage gestellt werden.<br />

Es bleibt e<strong>in</strong>e Herausforderung,<br />

hier gute Verfahren zu f<strong>in</strong>den. Die<br />

Universität möchte ihre Pläne bald<br />

umsetzen. Der Geme<strong>in</strong>derat hat das<br />

Bedürfnis und die Pflicht, die Stadtentwicklung<br />

zu lenken, und muss<br />

da<strong>bei</strong> auch erörtern, wie sich Umgestaltungen<br />

langfristig auf die Gesamtstadt<br />

auswirken.<br />

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5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Teilorte<br />

Für die Teilorte gilt ebenso<br />

wie für die gesamte<br />

Stadt: Innenentwicklung vor<br />

Außenentwicklung - ke<strong>in</strong>e<br />

Neubaugebiete außerhalb der<br />

bestehenden Siedlungsgrenzen!<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> werden <strong>bei</strong> e<strong>in</strong>er Ausweisung<br />

von Baugebieten weiterh<strong>in</strong><br />

dafür sorgen, dass auf die jeweilige<br />

Ortsentwicklungsprognose geachtet<br />

wird. Hier hat sich die Verwaltung<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren entgegen ihrer<br />

eignen Absichten unökologisch verhalten.<br />

Die Teilorte weisen häufig<br />

darauf h<strong>in</strong>, dass sie Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen<br />

erhalten wollen und dafür<br />

Bevölkerungszuwachs brauchen.<br />

Umnutzung städtischer<br />

Gebäude<br />

Wir h<strong>in</strong>gegen schlagen die Um- und<br />

Mehrfachnutzung von städtischen<br />

Gebäuden <strong>in</strong> den Teilorten vor, so<br />

dass sie für verschiedene geme<strong>in</strong>schaftliche<br />

Zwecke genutzt werden<br />

können.<br />

Eigene K<strong>in</strong>derbetreuung<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung sollte möglichst <strong>in</strong><br />

jedem Teilort weitergeführt werden,<br />

und zwar von der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dbetreuung<br />

bis zur Ganztagesbetreuung von<br />

Schulk<strong>in</strong>dern, und <strong>in</strong> Absprache mit<br />

Eltern und öffentlichen Trägern soll<br />

es <strong>bei</strong> Bedarf zusätzliche Betreuungsangebote<br />

geben. Wir begrüßen<br />

die Runden Tische, zu denen die entsprechenden<br />

Fachabteilungen Eltern,<br />

Mitglieder des Ortschaftsrats und<br />

Auch <strong>bei</strong> den<br />

Teilorten wie<br />

Bebenhausen ist<br />

Innenentwicklung<br />

und damit die<br />

Vermeidung von<br />

Neubaugebieten das<br />

Ziel von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

35<br />

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GRÜN WIRKT<br />

städtische Mitar<strong>bei</strong>terInnen regelmäßig<br />

e<strong>in</strong>laden.<br />

Nahversorgung<br />

Die Stadt muss sich verantwortlich<br />

fühlen für die Nahversorgung, auch<br />

wenn die Bevölkerungszahl e<strong>in</strong>es<br />

Teilortes ke<strong>in</strong>en Supermarkt möglich<br />

macht. Dann muss die Nahversorgung<br />

anders organisiert werden<br />

– z.B. durch die Beschäftigung von<br />

Langzeitar<strong>bei</strong>tslosen bzw. Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong>derung oder durch andere<br />

kommunale Förderungen. Auch Genossenschaftsläden<br />

können e<strong>in</strong>e Lösung<br />

se<strong>in</strong>. (Siehe auch Kapitel 9) Die<br />

entsprechenden Modelle sollen von<br />

der Stadt erar<strong>bei</strong>tet und gegebenenfalls<br />

abgerufen werden können.<br />

Für ältere BewohnerInnen <strong>in</strong> den<br />

Teilorten sollen wohnortsnahe Angebote<br />

bereitgestellt werden.<br />

Räume für Vere<strong>in</strong>e<br />

Vere<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d wichtig für das Leben <strong>in</strong><br />

den Teilorten. Wir begrüßen es, wenn<br />

Vere<strong>in</strong>saktivitäten <strong>in</strong> städtischen<br />

Räumen stattf<strong>in</strong>den können, <strong>in</strong> den<br />

Zeiten, wo diese nicht für städtische<br />

Aufgaben gebraucht werden. Dafür<br />

s<strong>in</strong>d räumliche Mischnutzungskonzepte<br />

zu erar<strong>bei</strong>ten.<br />

die Realisierung <strong>in</strong> Aussicht gestellt<br />

werden. Das s<strong>in</strong>d wichtige Schritte<br />

auf dem Weg zu e<strong>in</strong>er verlässlichen<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t.<br />

Sanierungen<br />

Die Sanierungs- und Energiebewertungslisten<br />

werden hoffentlich zu e<strong>in</strong>er<br />

regelmäßigen Pflege, Sanierung<br />

und Renovierung der städtischen Liegenschaften<br />

<strong>in</strong> den Teilorten führen.<br />

Die entsprechenden Gelder müssen<br />

dann nicht mehr quasi als Haushaltsgeschenke<br />

e<strong>in</strong>geklagt werden.<br />

B28<br />

Die Neckartalgeme<strong>in</strong>den werden sich<br />

<strong>in</strong> der kommenden Legislaturperiode<br />

mit dem Bau der B28 beschäftigen<br />

müssen. Die Anra<strong>in</strong>er auf der Bahnseite<br />

haben das berechtigte Interesse<br />

an Lärmschutz und möglichst ger<strong>in</strong>ger<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung durch die neue<br />

B28. Wir unterstützen sie <strong>in</strong> diesem<br />

Anliegen.<br />

Teilorte im Haushalt<br />

Die Zufriedenheit <strong>in</strong> den Teilorten<br />

hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren deutlich<br />

verbessert. Es hat sich bewährt,<br />

dass Wünsche der Teilorte an den<br />

städtischen Haushalt schon vor den<br />

Haushaltsberatungen von der Verwaltung<br />

wahrgenommen und kommentiert<br />

wurden. E<strong>in</strong> Teil dieser<br />

Wünsche wurden so <strong>in</strong> die Vorlagen<br />

übernommen, <strong>bei</strong> anderen konnte<br />

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Für umweltfreundliche<br />

Mobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

6<br />

Wir wollen, dass alle Ziele <strong>in</strong><br />

Tüb<strong>in</strong>gen bequem mit dem Bus,<br />

zu Fuß oder mit dem Fahrrad<br />

erreicht werden können. Ziel der<br />

Stadtentwicklung, nicht zuletzt<br />

im S<strong>in</strong>ne des Klimaschutzes,<br />

muss es se<strong>in</strong>, die Attraktivität<br />

aller Alternativen zum<br />

Autofahren deutlich zu erhöhen<br />

und vor allem die große Zahl der<br />

<strong>in</strong>nerstädtischen Kurzfahrten<br />

(3km) drastisch zu senken.<br />

Der Autoverkehr ist an vielen Stellen<br />

<strong>in</strong> der Stadt e<strong>in</strong> zentrales H<strong>in</strong>dernis<br />

für mehr Wohn- und Aufenthaltsqualität.<br />

Wir wollen, dass die Menschen<br />

bessere Luft zum Atmen haben, weniger<br />

von Lärm geplagt werden und<br />

dass die <strong>in</strong>nerstädtischen Wege und<br />

Plätze nicht vom Autoverkehr dom<strong>in</strong>iert<br />

werden. Wir wollen den Anteil<br />

des Verkehrs im „Umweltverbund“<br />

(zu Fuß, Rad, Bus, Bahn) mittelfristig<br />

von derzeit 65 % auf 80 % erhöhen.<br />

Regionalstadtbahn<br />

Im Stadtgebiet Tüb<strong>in</strong>gen wurde der<br />

ÖPNV <strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten<br />

stetig ausgebaut – mit großem<br />

Erfolg <strong>bei</strong> den Fahrgastzahlen.<br />

Noch viel zu tun bleibt <strong>bei</strong>m Stadt-<br />

Umland-Verkehr, wo bis heute der<br />

Autoverkehr dom<strong>in</strong>iert, der auch die<br />

Stadt belastet. Die Zahlen aus dem<br />

Verkehrsgutachten machen es deutlich:<br />

70% aller Autofahrer im Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Stadtgebiet entfallen auf den<br />

Stadt-Umland-Verkehr (ohne Durchgangsverkehr<br />

auf den Bundesstraßen).<br />

Wir wollen, dass Tüb<strong>in</strong>gen und<br />

die Region e<strong>in</strong>e Regionalstadtbahn<br />

bekommt. Für die Verkehrsplanung<br />

und die Stadtentwicklung ist dies e<strong>in</strong><br />

Schlüsselprojekt.<br />

Regionalstadtbahn bedeutet, die Züge<br />

aus dem Umland nach Tüb<strong>in</strong>gen auf<br />

e<strong>in</strong>en Stadtbahnverkehr im dichten<br />

Takt und weiteren Haltepunkten umzustellen.<br />

Die Stadtbahnen enden<br />

nicht am Tüb<strong>in</strong>ger Hauptbahnhof,<br />

sondern verkehren umsteigefrei weiter<br />

über e<strong>in</strong>e Straßenbahnneubaustrecke<br />

Hauptbahnhof – Mühlstraße<br />

- Universität – Morgenstelle – Waldhäuser<br />

Ost zu den wichtigsten Zielen<br />

im Stadtgebiet. Die vorliegende Studie<br />

belegt die technische und betriebliche<br />

Machbarkeit. Sie besche<strong>in</strong>igt<br />

e<strong>in</strong>en volkswirtschaftlichen Nutzen<br />

und empfiehlt e<strong>in</strong>e Weiterverfolgung<br />

des Projekts. Derzeit ist die standardisierte<br />

Bewertung der Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>in</strong> Ar<strong>bei</strong>t.<br />

Die Erfahrungen mit diesem System<br />

aus Karlsruhe und Heilbronn zeigen,<br />

dass damit die Fahrgastzahlen des<br />

ÖPNV im Stadt-Umland-Verkehr<br />

vervielfacht werden können.<br />

Für Tüb<strong>in</strong>gen versprechen wir uns<br />

zahlreiche Vorteile:<br />

•<br />

weniger <strong>in</strong> die Stadt e<strong>in</strong>strömender<br />

Autoverkehr<br />

37<br />

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GRÜN WIRKT<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

bequeme Erreichbarkeit von<br />

Kl<strong>in</strong>iken und Universität<br />

die Stärkung der Innen- und<br />

Altstadt als E<strong>in</strong>kaufs- und Nah-<br />

Tourismusziel durch optimale<br />

Erreichbarkeit aus dem Umland<br />

die Chance auf e<strong>in</strong>e umfassende<br />

Verkehrsberuhigung im<br />

Bereich zwischen Bahnhof und<br />

Wilhelmstraße<br />

im Bereich der Universität ergeben<br />

sich im Zusammenhang<br />

mit der Campus-Entwicklung<br />

ideale Möglichkeiten zur städtebaulichen<br />

Aufwertung des<br />

Gebiets.<br />

Wir wollen die planerischen Schritte<br />

zur Vorbereitung der Regionalstadtbahn<br />

zügig voranbr<strong>in</strong>gen. Mit dem<br />

Bau soll begonnen werden, sobald<br />

die zu erwartenden Bundes- und<br />

Landeszuschüsse verfügbar s<strong>in</strong>d.<br />

Schienenverkehr<br />

Im Vorgriff auf die Regionalstadtbahn<br />

fordern wir die E<strong>in</strong>richtung<br />

weiterer Haltepunkte auf den bestehenden<br />

Bahnstrecken, z.B. Tüb<strong>in</strong>gen-Behördenzentrum,<br />

Tüb<strong>in</strong>gen-Freibad/Paul-Horn-Arena<br />

und<br />

Gewerbegebiet Unterer Wert. E<strong>in</strong>e<br />

verbesserte Anb<strong>in</strong>dung der Teilorte<br />

an den ÖPNV wollen wir durch die<br />

Wieder<strong>in</strong>betriebnahme der Haltepunkte<br />

Bühl und Kilchberg erreichen.<br />

Das Angebot auf den regionalen<br />

Schienenstrecken muss weiter verbessert<br />

werden (z.B. Taktverdichtungen<br />

und Verbesserungen im Spätund<br />

Wochenendverkehr <strong>in</strong> Richtung<br />

Rottenburg, Möss<strong>in</strong>gen, Reutl<strong>in</strong>gen;<br />

15-M<strong>in</strong>uten-Takt auf der Ammertalbahn<br />

<strong>in</strong> der Hauptverkehrszeit).<br />

Wir wollen die Idee weiterverfolgen,<br />

zwischen Derend<strong>in</strong>gen und Hauptbahnhof<br />

e<strong>in</strong>e häufig verkehrende<br />

Zugverb<strong>in</strong>dung als Vorläufer zur<br />

Stadtbahn zu schaffen. Dazu muss<br />

nur e<strong>in</strong> kurzes Teilstück der Bahnstrecke<br />

zweigleisig ausgebaut werden.<br />

Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass<br />

der Bund dies <strong>in</strong> Angriff nimmt.<br />

Am Tüb<strong>in</strong>ger Hauptbahnhof s<strong>in</strong>d<br />

dr<strong>in</strong>gend Verbesserungen erforderlich.<br />

Deshalb stehen auf Antrag von<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> seit 2005 Gelder dafür<br />

im städtischen Haushalt bereit. E<strong>in</strong>e<br />

zentrale Forderung von uns ist, alle<br />

Bahnsteige barrierefrei zugänglich<br />

zu machen.<br />

Busverkehr<br />

Beim TüBus haben wir <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren zahlreiche Verbesserungen im<br />

Angebot erreicht. Dennoch gibt es<br />

immer noch zeitliche und räumliche<br />

Lücken im Fahrtangebot.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> erwarten e<strong>in</strong>e Qualitätsoffensive<br />

<strong>bei</strong>m TüBus:<br />

•<br />

•<br />

Wir wollen, dass der Ursra<strong>in</strong>er<br />

R<strong>in</strong>g <strong>in</strong>s L<strong>in</strong>iennetz e<strong>in</strong>gebunden<br />

und Bühl besser erschlossen<br />

wird.<br />

Wir fordern darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>en<br />

(m<strong>in</strong>destens) 30 m<strong>in</strong>-Takt<br />

auf allen L<strong>in</strong>ien zu den Kernzeiten,<br />

<strong>in</strong> Bereichen mit guter<br />

Nachfrage e<strong>in</strong>en ganztägigen<br />

15-m<strong>in</strong>-Takt, so z.B. für Weilheim,<br />

Kilchberg, Bühl und<br />

Hirschau.<br />

• Zusätzlich zu e<strong>in</strong>zelnen Änderungen<br />

der L<strong>in</strong>ien soll grundle-<br />

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6. Für umweltfreundliche Mobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

•<br />

gend geprüft werden, <strong>in</strong>wieweit<br />

das L<strong>in</strong>iennetz neu geordnet<br />

werden muss, um optimale Verb<strong>in</strong>dungen<br />

und günstige Betriebsabläufe<br />

zu ermöglichen.<br />

Die Vorrangschaltungen für<br />

Busse an den Ampelanlagen<br />

müssen endlich <strong>in</strong> Betrieb genommen<br />

werden.<br />

• Wir wollen den TüBus benutzerfreundlicher<br />

machen. Dazu<br />

gehören e<strong>in</strong>fach zu bedienende,<br />

funktionierende Automaten <strong>in</strong><br />

den Bussen nahe <strong>bei</strong>m E<strong>in</strong>stieg<br />

und an Haltestellen, weiter gehört<br />

dazu z.B. e<strong>in</strong>e Tag und<br />

Nacht erreichbare Ansprechstelle,<br />

e<strong>in</strong> zentral gelegenes<br />

Kundenbüro sowie freundliche,<br />

auskunftsbereite BusfahrerInnen.<br />

Zusätzlich wünschen<br />

wir uns beleuchtete und saubere<br />

Wartehäuschen, <strong>in</strong> denen die<br />

Fahrgäste vor W<strong>in</strong>d und Regen<br />

geschützt s<strong>in</strong>d. Vor allem<br />

aber gehört dazu, Zugangsh<strong>in</strong>dernisse<br />

für ältere Menschen<br />

und Gehbeh<strong>in</strong>derte abzubauen.<br />

Nach dem Vorbild anderer Städte<br />

wollen wir für den TüBus<br />

e<strong>in</strong>e Mobilitätsgarantie (garantierte<br />

Anschlusssicherung,<br />

Ersatzbeförderung mit Taxi <strong>bei</strong><br />

Verspätungen).<br />

• Für die Nutzerfreundlichkeit<br />

ganz entscheidend ist es, den<br />

bisherigen Omnibusbahnhof<br />

durch e<strong>in</strong>en ansprechenden und<br />

übersichtlichen Neubau mit e<strong>in</strong>fachen<br />

Umstiegsmöglichkeiten<br />

zu ersetzen.<br />

•<br />

Wir wollen, dass der TüBus für<br />

noch mehr Menschen als bisher<br />

•<br />

•<br />

attraktiv wird. Daher begrüßen<br />

wir die Kooperation zwischen<br />

dem Stadtverkehr und Teilauto<br />

e.V. Wir setzen uns auch dafür<br />

e<strong>in</strong>, dem Jobticket zu größerer<br />

Verbreitung zu verhelfen.<br />

Unser Stadtverkehr soll ökologisch<br />

vorbildlich se<strong>in</strong>. Bei der<br />

Anschaffung von Bussen sollen<br />

<strong>in</strong>novative, CO2-arme Antriebstechniken<br />

immer geprüft werden<br />

(z.B. Hybridbusse, Brennstoffzelle…).<br />

ÖPNV ist nur dann gut, wenn<br />

alle die Möglichkeit haben, ihn<br />

zu nutzen. E<strong>in</strong> kostenloser Busverkehr<br />

für alle ist e<strong>in</strong>e richtige<br />

Zielsetzung, aber mit den<br />

bestehenden Ref<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten<br />

nicht umsetzbar.<br />

Den größeren sozialen Effekt<br />

erreichen wir mit gezielten Vergünstigungen.<br />

Wir setzen uns<br />

daher weiterh<strong>in</strong> für vergünstigte<br />

Fahrsche<strong>in</strong>e für Bonuscard-InhaberInnen<br />

e<strong>in</strong>.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen<br />

sich für e<strong>in</strong>en<br />

benutzerfreundlichen<br />

Öffentlichen Nahverkehr<br />

<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

e<strong>in</strong>.<br />

39<br />

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GRÜN WIRKT<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />

die Mühlstraße für<br />

den motorisierten<br />

Individualverkehr<br />

sperren.<br />

• Um das Tüb<strong>in</strong>ger Angebot im<br />

ÖPNV f<strong>in</strong>anzieren zu können,<br />

wollen wir, dass der Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Stadtverkehr e<strong>in</strong>en angemessenen<br />

schaffen, immer mehr Menschen für<br />

Alternativen zum Auto zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Zur konkrete Entlastung könnte <strong>bei</strong>tragen,<br />

den Verkehr von und zu den<br />

Anteil der naldo-E<strong>in</strong>nah-<br />

Schnarrenbergkl<strong>in</strong>iken und dem<br />

men bekommt. Die Verträge<br />

zur Kostenaufteilung müssen<br />

dergestalt angepasst werden,<br />

dass Angebotsverbesserungen,<br />

Campus Morgenstelle endlich effektiv<br />

über die Ebenhalde zu lenken.<br />

Zentrale Punkte aus Sicht von <strong>AL</strong>/<br />

<strong>Grüne</strong> s<strong>in</strong>d:<br />

e<strong>in</strong>e Steigerung des Fahrgastaufkommens<br />

und die damit verbundenen<br />

• Sperrung der Mühlstraße für<br />

E<strong>in</strong>nahmen tatsäch-<br />

den motorisierten Individu-<br />

lich auch dem TüBus zugute<br />

kommen.<br />

alverkehr. Diese Maßnahme<br />

steigert die Sicherheit und die<br />

Aufenthaltsqualität für Fußgänger<br />

und Radler. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus wirkt sich der Wegfall<br />

des Durchgangsverkehrs auch<br />

positiv auf Z<strong>in</strong>serdreieck und<br />

Neckarbrücke aus.<br />

Automobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Nachdem das Verkehrsgutachten nun<br />

vorliegt, gibt es ke<strong>in</strong>e Ausrede mehr,<br />

sich vor e<strong>in</strong>er Neuordnung des <strong>in</strong>nerstädtischen<br />

Straßennetzes zu drücken.<br />

Die drohende Mehrbelastung<br />

durch den Autoverkehr <strong>in</strong> der Weststadt<br />

kann nur abgemildert werden,<br />

wenn wir es mit guten Argumenten<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Zu überprüfen ist auch die<br />

Variante: Auflösung des E<strong>in</strong>bahnstraßenr<strong>in</strong>ges<br />

um den Alten<br />

Botanischen Garten. Dies<br />

verkürzt Fahrstrecken für viele<br />

Verb<strong>in</strong>dungen und vermeidet so<br />

unnötigen Verkehr.<br />

Aufbauend darauf soll geprüft<br />

werden, welche Chancen sich<br />

durch e<strong>in</strong>e Beruhigung der <strong>in</strong>neren<br />

Wilhelmstraße bis zum<br />

Universitätsbereich ergäben.<br />

In der Altstadt sollen nur noch<br />

Anwohnerparkplätze ausgewiesen<br />

werden, um dem Parksuchverkehr<br />

e<strong>in</strong> Ende zu bereiten.<br />

Das macht das E<strong>in</strong>kaufen attraktiver<br />

und das Wohnen angenehmer.<br />

Der Sch<strong>in</strong>dhau-Basistunnel soll<br />

möglichst bald realisiert werden.<br />

Erst wenn die B27 nicht<br />

mehr die Südstadt zerschneidet,<br />

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6. Für umweltfreundliche Mobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

eröffnen sich dort weitere Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

• Den Neubau der B28 zwischen<br />

Tüb<strong>in</strong>gen und Rottenburg lehnen<br />

wir weiterh<strong>in</strong> ab. Die Zerschneidung<br />

des Neckartals ist<br />

die falsche Antwort auf die Herausforderung,<br />

mit den großen<br />

Verkehrsmengen umzugehen,<br />

und wird zu noch mehr Verkehr<br />

führen.<br />

•<br />

•<br />

Wir plädieren für die Ausweitung<br />

der Parkraumbewirtschaftung.<br />

Für Fahrzeuge des Teilauto-<br />

Vere<strong>in</strong>s soll die Stadt attraktive<br />

Stellplätze zur Verfügung stellen.<br />

• Die gesundheitlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

durch den Autoverkehr<br />

verlangen unsere Aufmerksamkeit.<br />

Wir wollen z.B.,<br />

dass der Erfolg der Umweltzone<br />

zeitnah geprüft und die Umweltzone<br />

<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen gegebenenfalls<br />

verschärft wird.<br />

Straßenraum für Alle - Shared<br />

space<br />

Nicht überall ist Platz, um die verschiedenen<br />

Verkehrsarten im Straßenraum<br />

zu trennen. An e<strong>in</strong>zelnen,<br />

belebten Stellen <strong>in</strong> der Innenstadt<br />

kann „shared space“ e<strong>in</strong> zukunftsweisendes<br />

Konzept se<strong>in</strong>. Das Konzept<br />

wurde bereits <strong>in</strong> mehreren deutschen<br />

Kommunen angewandt. Markierungen<br />

und Beschilderungen werden<br />

entfernt, die verschiedenen Verkehrsteilnehmer<br />

nutzen den Straßenraum<br />

gleichberechtigt. Dieses Konzept<br />

fördert reduzierte Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

und gegenseitige Rücksichtnahme.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen, dass <strong>bei</strong> der Umgestaltung<br />

von Straßen dieses Konzept<br />

jeweils als mögliche Alternative<br />

untersucht wird.<br />

Elektromobilität<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzten sich für e<strong>in</strong>e rasche<br />

E<strong>in</strong>führung von Elektrofahrzeugen<br />

im Straßenverkehr e<strong>in</strong>. Diese<br />

können die Belastung durch Lärm<br />

und Abgase <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen deutlich<br />

reduzieren. Wir fördern diese Entwicklung,<br />

<strong>in</strong>dem wir uns für die<br />

E<strong>in</strong>richtung öffentlich zugänglicher<br />

Ladestationen für Elektrofahrzeuge<br />

e<strong>in</strong>setzen ( z.B. <strong>in</strong> den städtischen<br />

Parkhäusern). Da<strong>bei</strong> ist darauf zu<br />

achten, dass ausschließlich Strom<br />

aus erneuerbaren Energiequellen genutzt<br />

wird.<br />

Rad fahren <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Immer noch gibt es viele Lücken<br />

im Radwegenetz der Stadt. Die<br />

In der Altstadt<br />

sollen zusätzliche<br />

Abstellplätze für<br />

Fahrräder geschaffen<br />

werden.<br />

41<br />

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GRÜN WIRKT<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

wollen den<br />

Ammerbegleitweg<br />

von der Weststadt<br />

<strong>in</strong> die Altstadt bald<br />

realisieren.<br />

städtischen Mittel werden teilweise<br />

ausgegeben, ohne die Gesamtsituation<br />

im Auge zu haben, und oft unter<br />

Sachzwängen, z.B. unzureichendem<br />

Planungsstand. Wir fordern e<strong>in</strong> Gesamtkonzept<br />

für die Radwegeentwicklung,<br />

damit Dr<strong>in</strong>glichkeit und<br />

Nutzen verschiedener Maßnahmen<br />

abgewogen werden können. Dafür<br />

muss die mit den Verbänden erar<strong>bei</strong>tete<br />

Mängelliste als Grundlage<br />

dienen. Das jährliche Radwegebauprogramm<br />

muss so rechtzeitig im<br />

Ausschuss diskutiert werden, dass<br />

die entsprechenden Maßnahmen<br />

auch noch im Laufe des Jahres geplant<br />

und umgesetzt werden können.<br />

E<strong>in</strong>zelne Forderungen:<br />

•<br />

•<br />

Die Radverb<strong>in</strong>dung zwischen<br />

Südstadt und Innenstadt muss<br />

dr<strong>in</strong>gend verbessert werden,<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Eisenbahnstraße.<br />

Der Ammerbegleitweg als Verb<strong>in</strong>dung<br />

von Weststadt und<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Altstadt soll baldmöglichst realisiert<br />

werden.<br />

Die Altstadt soll – mit Ausnahme<br />

des Marktplatzes – von 20<br />

Uhr bis 9 Uhr für den Radverkehr<br />

freigegeben werden.<br />

In der Altstadt sollen zusätzliche<br />

Abstellplätze für Fahrräder<br />

geschaffen werden.<br />

Im Zusammenhang mit der Neugestaltung<br />

des Europaplatzes<br />

soll dort e<strong>in</strong>e Fahrradstation<br />

mit Abstellplätzen, Verleih und<br />

Reparaturservice angesiedelt<br />

werden.<br />

Wir wollen <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> System<br />

zum e<strong>in</strong>fachen Ausleihen<br />

von Fahrrädern und Pedelecs<br />

etablieren, wie es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Großstädten bereits erfolgreich<br />

realisiert wurde.<br />

Die Fahrradmitnahmemöglichkeiten<br />

<strong>in</strong> Stadtbussen soll verbessert<br />

werden<br />

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6. Für umweltfreundliche Mobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Zu Fuß gehen<br />

<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Im bebauten Tüb<strong>in</strong>ger Stadtgebiet<br />

s<strong>in</strong>d viele Fußwege e<strong>in</strong>mal geplant<br />

gewesen und dann wegen autofreundlicher<br />

Prioritäten und/oder aus<br />

Kostengründen nicht angelegt worden<br />

oder Stückwerk geblieben. E<strong>in</strong>e<br />

von uns beantragte Untersuchung des<br />

Stadtplanungsamtes im Jahr 2003<br />

hat 27 derartige „vergessene“ Fußwege<br />

benannt, von denen unter Boris<br />

Palmer e<strong>in</strong>ige realisiert oder <strong>in</strong> Angriff<br />

genommen worden s<strong>in</strong>d. Hier<br />

kann noch viel geschehen. Auch die<br />

Teilorte sollten <strong>in</strong> den Genuss e<strong>in</strong>es<br />

solchen Programms kommen.<br />

Das Spielraumverbundkonzept wäre<br />

mit der Schaffung zusätzlicher Fußwege<br />

bestens kompatibel. Wenn<br />

Fußwege und Staffeln entsprechend<br />

konzipiert werden würden, könnten<br />

für K<strong>in</strong>der zudem neue Spiel- und<br />

Bewegungsmöglichkeiten ohne Reservatcharakter<br />

geschaffen werden.<br />

Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass die<br />

Missstände (z.B. fehlende Unterhaltung,<br />

private Inbesitznahme, Beschilderung)<br />

zügig behoben werden.<br />

In der Altstadt muss geme<strong>in</strong>sam mit<br />

den Beh<strong>in</strong>dertenverbänden auf geeignete<br />

Pflasterbeläge geachtet werden.<br />

Fahrrad- und Fußgängertunnel sorgen mit für die<br />

Realisierung der Vision von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>: Alle Ziele<br />

<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen sollen bequem zu Fuß, zu Bus oder mit<br />

Fahrrad erreicht werden können.<br />

43<br />

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GRÜN WIRKT<br />

7<br />

Für e<strong>in</strong> kulturell<br />

lebendiges Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Das kulturelle Leben <strong>in</strong><br />

der Stadt fördern<br />

Tüb<strong>in</strong>gen ist Kulturstadt. Das<br />

ganze Jahr über pulsiert es <strong>in</strong><br />

Tüb<strong>in</strong>gens Gassen und Straßen<br />

von Festen, Festivals, Märkten,<br />

Kulturevents und Partynächten.<br />

Täglich mehr als 100<br />

Veranstaltungen: Ausstellungen,<br />

Theateraufführungen, K<strong>in</strong>ofilme,<br />

Vere<strong>in</strong>sfeste, Discos und<br />

Tanznächte, Konzerte, Lesungen,<br />

Führungen <strong>in</strong> Museen und <strong>in</strong><br />

der Stadt. Dies alles wird von<br />

Tüb<strong>in</strong>gerInnen angeboten und<br />

von Tüb<strong>in</strong>gerInnen genutzt.<br />

Kultur ist Ausdruck e<strong>in</strong>er lebendigen<br />

Stadt.<br />

Wir brauchen Kultur<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> f<strong>in</strong>den, dass Kultur mehr<br />

ist als Schmuck für die Stadt, sie<br />

dient der Befriedigung e<strong>in</strong>es Grundbedürfnisses<br />

der Menschen <strong>in</strong> unserer<br />

Stadt. Kultur br<strong>in</strong>gt Jung und<br />

Alt zusammen, Menschen unterschiedlichster<br />

Herkunft und Milieus.<br />

Kultur schafft Geme<strong>in</strong>schaft, Kultur<br />

eröffnet neue Räume und hält Türen<br />

auf <strong>in</strong> andere Welten. Die Ar<strong>bei</strong>t<br />

der Künstler und Kulturschaffenden<br />

ist e<strong>in</strong> Gut, das angemessen bezahlt<br />

werden soll. Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />

muss mit der Pflege ihrer Kultur Sorge<br />

für ihre BürgerInnen tragen.<br />

Kultur braucht Strukturen<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen Tüb<strong>in</strong>gen auch <strong>in</strong><br />

Zukunft als lebendige, vielseitige<br />

Kulturstadt erhalten und fördern.<br />

Von der neuen Kulturamtsleitung erwarten<br />

wir die Moderation zur Erar<strong>bei</strong>tung<br />

e<strong>in</strong>es Kulturkonzepts, <strong>in</strong> das<br />

bereits bestehende Strukturen des<br />

Tüb<strong>in</strong>ger Kulturlebens e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden sollen. Wir denken da<strong>bei</strong> an<br />

den „Runden Tisch Kultur“, <strong>in</strong> dem<br />

sich e<strong>in</strong>e Vielzahl freier Kulturschaffender<br />

und viele Initiativen wie der<br />

Club Voltaire aber auch <strong>in</strong>stitutionelle<br />

Kulturträger wie das LTT, das<br />

soziokulturelle Zentrum Sudhaus,<br />

die VHS, der Künstlerbund und die<br />

Musikschule engagieren. Selbstverständlich<br />

wünschen wir uns e<strong>in</strong>e Erweiterung<br />

des kulturellen Spektrums<br />

durch neue <strong>in</strong>teressante Initiativen.<br />

Kultur ist Wert<br />

und braucht f<strong>in</strong>anzielle<br />

Unterstützung<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> s<strong>in</strong>d der Auffassung, dass<br />

weitere f<strong>in</strong>anzielle Kürzungen des<br />

Kulturetats die Vielfalt Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Kultur unwiederbr<strong>in</strong>glich zerstören<br />

würden. Dies würde das Aus für<br />

viele Vere<strong>in</strong>e, E<strong>in</strong>richtungen und Initiativen<br />

bedeuten und Neues könnten<br />

sich nicht etablieren. Da Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />

e<strong>in</strong>en berechtigten Anspruch<br />

auf Planbarkeit ihrer Etats<br />

haben, muss die Stadt ihre Förderzusagen<br />

verlässlich und transparent<br />

gestalten. Zukünftig wird es wichtig<br />

se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e gute Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

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7. Für e<strong>in</strong> kulturell lebendiges Tüb<strong>in</strong>gen<br />

zwischen der Stadt, Kulturträgern,<br />

Kulturschaffenden, Förderern, Sponsoren<br />

und Publikum zu suchen.<br />

Kultur ist <strong>in</strong>itiativ<br />

und braucht Initiative<br />

Die „Kultur von unten“ ist demokratisch<br />

gewachsen und muss sich neben<br />

den „Leuchttürmen“ der Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Kultur auch weiterh<strong>in</strong> behaupten<br />

können. Neben der Förderung der<br />

bewährten großen E<strong>in</strong>richtungen<br />

muss sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kreativen Stadt wie<br />

Tüb<strong>in</strong>gen immer auch Neues entwickeln<br />

können. Deshalb braucht der<br />

städtische Kulturetat e<strong>in</strong>en flexiblen<br />

Fördertopf für Projektmittel, die von<br />

Kulturschaffenden und freien Initiativen<br />

beantragt werden können.<br />

Kultur eröffnet Räume<br />

und braucht Räume<br />

Tüb<strong>in</strong>gen verfügt über e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

reizvoller Stätten im öffentlichen<br />

Raum, die auch für Kulturveranstaltungen<br />

genutzt werden oder werden<br />

können. Diese Nutzung kann nur im<br />

verständigen Ausgleich zwischen<br />

den berechtigten Interessen von<br />

Kunstschaffenden, NutzerInnen,<br />

AnwohnerInnen und den jeweiligen<br />

Umfeldern erfolgen. Die Kunst im<br />

öffentlichen Raum ist zu fördern.<br />

Sie sollte bereits <strong>bei</strong> der zukünftigen<br />

Für e<strong>in</strong> sportliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Quartierplanung mite<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Kulturelles Schaffen und Kreativität<br />

braucht Raum zur Entfaltung.<br />

Das Kulturamt der Stadt soll künftig<br />

e<strong>in</strong>e Börse für Ausstellungs- und<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

wollen Kultur im<br />

öffentlichen Raum<br />

unterstützen. Zur<br />

Eröffnung der<br />

Tüb<strong>in</strong>ger Kulturnacht<br />

2008 wurde die<br />

Neckarbrücke<br />

vom Tanztheater<br />

Treibhaus zur<br />

Meeresenge mit<br />

Sirenen gemacht.<br />

45<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Auch die Jugend<br />

braucht Kultur.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />

dafür sorgen, dass<br />

die Jugend Räume<br />

und Möglichkeiten<br />

bekommt, um<br />

sich zu entfalten<br />

Siehe Kapitel 3,<br />

Jugendkultur.<br />

Veranstaltungsräume <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

und Umgebung e<strong>in</strong>richten und diese<br />

Dienstleistung als Service anbieten.<br />

Da<strong>bei</strong> sollten dr<strong>in</strong>gend geme<strong>in</strong>same<br />

Möglichkeiten und Interessen mit<br />

der Universität genutzt werden.<br />

Kultur br<strong>in</strong>gt Vielfalt<br />

und braucht Vielfalt<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich für den Erhalt<br />

der kulturellen Bandbreite Tüb<strong>in</strong>gens<br />

e<strong>in</strong>. Dies schließt Bildungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

soziokulturelle Zentren<br />

und kle<strong>in</strong>e Alternativprojekte ebenso<br />

e<strong>in</strong> wie Hochkultur, neue Initiativen<br />

und Brauchtumspflege. Dies<br />

alles ist unverzichtbar für die Vielfalt<br />

der unterschiedlichen Lebensentwürfe<br />

der Bürger dieser Stadt.<br />

Tüb<strong>in</strong>gen ist ständige oder vorübergehende<br />

Heimat für Menschen aus<br />

aller Welt. Aufgeschlossenheit und<br />

Offenheit für die kulturellen Ausdrucksformen<br />

aller Bevölkerungsgruppen<br />

ist Ausdruck e<strong>in</strong>es bunten<br />

und vielfältigen Tüb<strong>in</strong>gen. Dazu gehört<br />

auch die Förderung kultureller<br />

und sozialer Vere<strong>in</strong>igungen von MigrantInnen<br />

sowie die Pflege und der<br />

Ausbau der Städtepartnerschaften<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Teilen der Welt.<br />

Lokale Kultur muss auch den Landschafts-<br />

und Denkmalschutz als kulturelle<br />

Aufgabe betrachten. Schutz<br />

und Pflege von typischen Formen<br />

der über Jahrtausende gewachsenen<br />

Kulturlandschaft und die Beschäftigung<br />

mit der lokalen Geschichte<br />

fördern die besondere Identität und<br />

Ausstrahlung dieser Region.<br />

In der engen Zusammenar<strong>bei</strong>t von<br />

Stadt und Universität auch auf kulturellem<br />

Gebiet sehen wir große Potentiale<br />

für Tüb<strong>in</strong>gen.<br />

Filmstadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Die Tüb<strong>in</strong>ger Filmfestivallandschaft<br />

ist <strong>in</strong> den letzten Jahren bunter geworden.<br />

Das muss e<strong>in</strong>e Neuausrichtung<br />

der Struktur und Förderung<br />

der verschiedenen Filmfestivals zur<br />

Folge haben: Französisches Filmfestival,<br />

C<strong>in</strong>e Lat<strong>in</strong>o, Frauenfilmfestival,<br />

Arabisches Filmfestival, Afrikanisches<br />

Filmfestival sollen erhalten<br />

bleiben, aber künftig untere<strong>in</strong>ander<br />

abgestimmt mite<strong>in</strong>ander kooperieren.<br />

K<strong>in</strong>der brauchen Kultur<br />

Gerade K<strong>in</strong>der brauchen für ihre<br />

Entwicklung Kultur.<br />

Musik, Kunst, Spiel, Kreativität,<br />

Freude und Tanz s<strong>in</strong>d dafür besonders<br />

wichtig. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich<br />

e<strong>in</strong> für den Erhalt und den Ausbau<br />

kultureller Angebote für K<strong>in</strong>der. Diese<br />

sollen nicht an E<strong>in</strong>kommen und<br />

Herkunft gekoppelt se<strong>in</strong>. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

setzen sich für e<strong>in</strong> verstärktes Zusammenspiel<br />

von Schulen und Kulturschaffenden<br />

e<strong>in</strong> und wollen Initiativen<br />

<strong>in</strong> dieser Richtung fördern.<br />

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Für e<strong>in</strong> sportliches<br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

8<br />

Sport ist Bewegung, soziale<br />

Kompetenz, Verantwortung,<br />

Erfolgserlebnis, Gesundheit,<br />

Integration und Freude am<br />

Leben. Die im Sportbereich<br />

aktiven Menschen übernehmen<br />

e<strong>in</strong>e wichtige gesellschaftliche<br />

und oft auch <strong>in</strong>tegrative<br />

Aufgabe, die von der Politik<br />

aktiv unterstützt werden muss.<br />

Die Vitaität e<strong>in</strong>er Gesellschaft<br />

zeigt sich unter anderem <strong>in</strong><br />

ihrer Fähigkeit zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Da<strong>bei</strong> geht es nicht nur um e<strong>in</strong><br />

reibungsloses Mite<strong>in</strong>ander, sondern<br />

auch darum, die Potentiale<br />

aller hier lebenden Menschen zu<br />

nuzen.<br />

Sportstätten <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Im Jahr 2001 entstand unter maßgeblicher<br />

Beteiligung von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> die<br />

Grundlage für die Festlegung e<strong>in</strong>es<br />

Sportstättenleitplans. Dies war nötig,<br />

denn die Situation der Sportanlagen<br />

<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen verlangte nach dr<strong>in</strong>genden<br />

Maßnahmen. Inzwischen hat<br />

sich e<strong>in</strong>iges getan: In der Kernstadt<br />

und auch <strong>in</strong> den Stadtteilen konnten<br />

neue Sportanlagen errichtet oder bestehende<br />

Anlagen saniert werden.<br />

Sportentwicklungsplan für<br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Wir müssen für die Zukunft berücksichtigen,<br />

dass das Sportverhalten<br />

der Tüb<strong>in</strong>ger BürgerInnen e<strong>in</strong>em<br />

Wandel unterliegt. Sportvere<strong>in</strong>e stehen<br />

für viele Menschen nicht mehr<br />

im Zentrum ihrer sportlichen Aktivitäten<br />

– sie treiben Sport wann und<br />

wo sie wollen.<br />

Der nicht organisierte Sport konfrontiert<br />

uns mit neuen Bedürfnissen, der<br />

demographische Wandel bee<strong>in</strong>flusst<br />

das Bewegungsverhalten der Bevölkerung.<br />

Beschäftigte haben unterschiedlichste<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeiten, K<strong>in</strong>der<br />

besuchen Ganztagsschulen, und<br />

nicht zuletzt ist unsere Gesellschaft<br />

von Individualisierung geprägt.<br />

Grundsätzlich gilt, dass Bewegung,<br />

Spiel und Sport wieder <strong>in</strong> den Stadtalltag,<br />

<strong>in</strong> das Alltagsleben der Wohnquartiere<br />

<strong>in</strong>tegriert werden müssen.<br />

Von Juni 2007 bis April 2008 fand<br />

mit lokalen Planungs- und Expert-<br />

Innengruppen sowie mit InteressenvertreterInnen<br />

des organisierten<br />

Sports, der Schulen, der Stadtverwaltung,<br />

der Kommunalpolitik und<br />

sonstiger Institutionen e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

Prozess <strong>in</strong> der Sportentwicklungsplanung<br />

statt.<br />

Der da<strong>bei</strong> erar<strong>bei</strong>tete Sportentwicklungsplan<br />

für Tüb<strong>in</strong>gen resultiert <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em umfangreichen Maßnahmenkatalog,<br />

den <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> <strong>in</strong> guter Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

mit allen Beteiligten<br />

umsetzen wollen. Ausgehend von<br />

der Tatsache, dass nur etwa 5% aller<br />

Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong> Sportanlagen<br />

stattf<strong>in</strong>den, ergaben sich da<strong>bei</strong><br />

folgende wichtige mittelfristige Aufgaben:<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />

die Menschen da<strong>bei</strong><br />

unterstützen, Sport<br />

zu treiben, wann und<br />

wo sie wollen.<br />

47<br />

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GRÜN WIRKT<br />

In Sportanlagen<br />

f<strong>in</strong>den nur 5 Prozent<br />

aller Bewegungsaktivitäten<br />

statt.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />

zusätzliche Räume<br />

als „Spiel- und<br />

Sportgelegenheiten“<br />

erschließen.<br />

•<br />

•<br />

Re<strong>in</strong>tegration von Sport, Spiel<br />

und Bewegung <strong>in</strong> das Alltagsleben<br />

der Menschen, <strong>in</strong>sbesondere<br />

durch Maßnahmen im unmittelbaren<br />

Wohnumfeld.<br />

Erschließung zusätzlicher Räume<br />

als „Spiel- und Sportgelegenheiten“<br />

(Gehwege, Parkplätze,<br />

öffentliche Freiflächen<br />

und private Freiflächen, Parks).<br />

• E<strong>in</strong>richtung, Öffnung und Gestaltung<br />

quartiersbezogener<br />

Bewegungsräume (Schulhöfe,<br />

Freizeitspielfelder) für alle.<br />

• Kooperationen zwischen dem<br />

„organisierten“ Vere<strong>in</strong>ssport<br />

und dem „nicht organisierten“<br />

Sport, mit dem erklärten Ziel:<br />

Alle Spielflächen sollen für alle<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

•<br />

Die Kooperation der Stadt mit<br />

dem Sport<strong>in</strong>stitut der Universität<br />

Tüb<strong>in</strong>gen halten <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

für s<strong>in</strong>nvoll und notwendig. Sie<br />

sollte besonders <strong>bei</strong> der wechselseitigen<br />

Nutzung von Sportanlagen<br />

ausgeweitet werden.<br />

• Erhalt und Weiterentwicklung<br />

der Sportstätten für Vere<strong>in</strong>ssport,<br />

Breiten- und Spitzensport.<br />

Übertriebener Leistungssport<br />

darf den K<strong>in</strong>dern ihre K<strong>in</strong>dheit<br />

nicht rauben. Es geht uns nicht<br />

um Rekorde, sondern um Bewegungsfreude.<br />

Diesen neuen Anforderungen wird<br />

sich auch die kommunale Sportförderung<br />

stellen müssen.<br />

<strong>Grüne</strong> und alternative Sportpolitik<br />

basiert <strong>in</strong> jedem Fall auf ökologischen<br />

Standards und auf Nachhaltigkeit.<br />

Müllvermeidung und<br />

schonender E<strong>in</strong>satz von Ressourcen<br />

sollten selbstverständlich se<strong>in</strong>: Neue<br />

Sportanlagen werden nach ökologischen<br />

Kriterien gebaut, nutzen Solartechnik<br />

und haben begrünte Dächer.<br />

Sie bef<strong>in</strong>den sich an natur- und<br />

landschaftsverträglichen Standorten,<br />

die an den Nahverkehr angebunden<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

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Für e<strong>in</strong> erfolgreiches und<br />

9<br />

umsichtig wirtschaftendes Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Universitätsstadt<br />

Als Universitätsstadt mit wenig<br />

produzierendem Gewerbe<br />

hat Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges<br />

Gewerbesteueraufkommen<br />

und somit traditionell nur<br />

begrenzte E<strong>in</strong>nahmen. Der größte<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber Tüb<strong>in</strong>gens, die<br />

Universität mit dem Kl<strong>in</strong>ikum,<br />

zahlt ke<strong>in</strong>e Gewerbesteuer,<br />

das Land als Besitzer großer<br />

Flächen <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen zahlt ke<strong>in</strong>e<br />

Grundsteuer.<br />

Universitätsnahem Gewerbe<br />

e<strong>in</strong>e Chance bieten<br />

E<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter Wirtschaftsstandort<br />

ist Tüb<strong>in</strong>gen dennoch vor allem für<br />

universitätsnahe Unternehmen, wie<br />

die hier ansässigen, teilweise weltweit<br />

tätigen Mediz<strong>in</strong>technik- und<br />

Biotechnologiebetriebe. Um Firmenneugründungen<br />

und Firmen im<br />

universitätsnahen Bereich besonders<br />

zu fördern, wurde der Technologiepark<br />

Tüb<strong>in</strong>gen-Reutl<strong>in</strong>gen gegründet.<br />

Er dient als Standort für neues<br />

Gewerbe, das aus der Universität<br />

herauswächst oder die Nähe der Universität<br />

benötigt. <strong>AL</strong>/ <strong>Grüne</strong> haben<br />

die E<strong>in</strong>richtung des Technologieparks<br />

unterstützt und stehen weiter<br />

h<strong>in</strong>ter diesen Zielen.<br />

Weiche Standortfaktoren<br />

weiter pflegen<br />

Alle Unternehmen betonen, dass<br />

Faktoren wie Kultur- und Bildungsangebote<br />

und gute K<strong>in</strong>derbetreuung<br />

für sie wichtige Standortfaktoren<br />

s<strong>in</strong>d; ebenso wichtig wie e<strong>in</strong>e gute<br />

Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur. Das heißt,<br />

dass Investitionen <strong>in</strong> diesen Bereichen<br />

e<strong>in</strong>e Stärkung der Wirtschaft<br />

bedeuten.<br />

Handel und Dienstleistungen<br />

stärken<br />

Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen hat e<strong>in</strong> Zentrenund<br />

Märkte-Konzept entwickelt mit<br />

dem Ziel, dass großflächiger Handel<br />

<strong>in</strong>nerstädtisch angesiedelt wird.<br />

Die vorgesehenen Bereiche Depot<br />

und Hagellocher Weg s<strong>in</strong>d nun entwickelt.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit dem Tüb<strong>in</strong>ger<br />

E<strong>in</strong>zelhandel muss sorgfältig<br />

abgewogen werden, wieviel zusätzliche<br />

Handelsflächen Tüb<strong>in</strong>gen noch<br />

braucht und <strong>in</strong>wieweit e<strong>in</strong>e schonende<br />

Planung <strong>in</strong> der Altstadt und<br />

auf dem Europaplatz den noch offenen<br />

Bedarf decken kann. Wir wünschen<br />

uns e<strong>in</strong>e gute wohnortnahe<br />

Versorgung der Bevölkerung und der<br />

hier gegebenenfalls auch länger verweilenden<br />

Gäste. Kaufkraftb<strong>in</strong>dung<br />

kann auch durch die E<strong>in</strong>führung<br />

e<strong>in</strong>es regionalen Gutsche<strong>in</strong>systems<br />

oder e<strong>in</strong>er regionalen Währung gefördert<br />

werden. Der Europaplatz als<br />

Tor zur Stadt muss vordr<strong>in</strong>glich auch<br />

als Wirtschaftsstandort genutzt werden,<br />

wo<strong>bei</strong> hier sorgfältig über den<br />

49<br />

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GRÜN WIRKT<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />

Handel und<br />

Dienstleistungen<br />

stärken, auch<br />

mit e<strong>in</strong>em<br />

ausgewogenen<br />

Märktekonzept.<br />

Branchenmix nachgedacht werden<br />

muss. Ziel da<strong>bei</strong> ist es, Kunden, die<br />

<strong>in</strong>s Umland abgewandert s<strong>in</strong>d, wieder<br />

zurück zu gew<strong>in</strong>nen, ohne da<strong>bei</strong><br />

Kunden aus der Altstadt abzuziehen.<br />

Die Schaffung neuer zusammenhängender<br />

Flächen für den Handel darf<br />

den Charakter der Altstadt nicht zerstören.<br />

Wünsche der Händler nach<br />

H<strong>in</strong>weisschildern, Bänken, Passantenstoppern<br />

müssen mit Händlern,<br />

den Hütern der Stadtbildsatzung und<br />

dem Geme<strong>in</strong>derat geme<strong>in</strong>sam erörtert<br />

werden. Die Umgestaltung der<br />

Verkehrsführung am Z<strong>in</strong>serdreieck<br />

dient der Aufwertung von Friedrichstraße<br />

und Karlstraße als E<strong>in</strong>kaufsstraßen.<br />

Unverwechselbares Profil<br />

Tüb<strong>in</strong>gen hat <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren zusammen mit dem HGV die<br />

regionalen Stärken betont und unverwechselbare<br />

attraktive Angebote entwickelt<br />

und weiterverfolgt wie den<br />

Umbrisch-Provençalischen Markt,<br />

den Regionalmarkt und das Schokoladenfestival.<br />

H<strong>in</strong>gegen passt e<strong>in</strong>e<br />

überzogene Eventkultur mit großen<br />

Lautsprechern unserer Me<strong>in</strong>ung<br />

nach nicht <strong>in</strong> die Tüb<strong>in</strong>ger Altstadt,<br />

im Gegensatz zum Beispiel zu Slow-<br />

Food und Slow-City Projekten.<br />

Zulieferverkehr<br />

E<strong>in</strong> Verkehrsproblem <strong>in</strong> der Altstadt<br />

ist die Anlieferung zu den Läden zu<br />

jeder Tageszeit durch e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

unterschiedlichster Lieferanten. Wir<br />

unterstützen deshalb die Idee e<strong>in</strong>er<br />

City-Logistik. City-Logistik bedeutet,<br />

dass die Geschäfte <strong>in</strong> der Altstadt<br />

ihre Zulieferungen über die Branchen<br />

h<strong>in</strong>weg koord<strong>in</strong>ieren und so<br />

organisieren, dass wenige Lieferwagen<br />

<strong>in</strong> die Altstadt fahren und jeweils<br />

mehrere Läden mit unterschiedlichen<br />

Waren beliefern. Denkbar wäre der<br />

E<strong>in</strong>satz von Elektrofahrzeugen und<br />

Lastenrädern. Diese Maßnahmen<br />

würden die Aufenthaltsqualität <strong>in</strong><br />

der Altstadt wesentlich verbessern<br />

helfen.<br />

Nahversorgung sichern<br />

Aus ökologischen und sozialen<br />

Gründen ist es s<strong>in</strong>nvoll, wenn die<br />

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9. Für e<strong>in</strong> umsichtig wirtschaftendes Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Menschen die Geschäfte für ihre täglichen<br />

Bedürfnisse zu Fuß erreichen<br />

können. Besonders für Ältere und<br />

Beh<strong>in</strong>derte ist diese fußläufige Erreichbarkeit<br />

wichtig, auch um möglichst<br />

lange im vertrauten Quartier<br />

wohnen zu können.<br />

Trotz des Bedarfs nach fußläufiger<br />

Nahversorgung geht die Zahl der<br />

kle<strong>in</strong>en Läden weiter zurück, denn<br />

die Menschen s<strong>in</strong>d nicht bereit, für<br />

Lebensmittel mehr zu bezahlen als<br />

im Supermarkt. Mit diesen Preisen<br />

kann e<strong>in</strong> Lebensmittelgeschäft<br />

<strong>in</strong> Gebieten von weniger als 6000<br />

E<strong>in</strong>wohnern nicht mehr rentabel geführt<br />

werden. Diese Lücke muss <strong>in</strong><br />

Gebieten mit weniger potentiellen<br />

Kund<strong>in</strong>nen und Kunden anders gefüllt<br />

werden, zum Beispiel durch ehrenamtliche<br />

Ar<strong>bei</strong>t, durch geförderte<br />

Ar<strong>bei</strong>t oder durch f<strong>in</strong>anzielles Engagement<br />

der Kommune. „Cap-Läden“,<br />

die für Beh<strong>in</strong>derte <strong>in</strong>tegrative<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplätze schaffen, oder „Bonusläden“,<br />

die Langzeitar<strong>bei</strong>tslosen<br />

Chancen bieten, können Teil e<strong>in</strong>er<br />

tragfähigen Lösung se<strong>in</strong>.<br />

Wir regen an, <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen und Umgebung<br />

e<strong>in</strong>e Gesellschaft für Cap-<br />

Läden zu gründen, ähnlich wie es sie<br />

<strong>in</strong> S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen bereits gibt.<br />

Regionale Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

Für ganz Deutschland ist e<strong>in</strong> Rückgang<br />

der Bevölkerung vorhergesagt,<br />

der allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> unserer Region<br />

deutlich später e<strong>in</strong>setzen wird. Angesichts<br />

dieser Herausforderung halten<br />

wir die Zusammenar<strong>bei</strong>t der Kommunen<br />

<strong>in</strong> unserer Region, wie sie<br />

zum Beispiel <strong>in</strong> den Regionalplänen<br />

vorgesehen ist, schon jetzt für sehr<br />

s<strong>in</strong>nvoll. Geme<strong>in</strong>same Zentren- und<br />

Märktekonzepte begrüßen wir.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> haben e<strong>in</strong>en Antrag zur<br />

Bildung von regionalen Gewerbeflächenpools<br />

gestellt. Bei solchen Pools<br />

wird der Wettstreit der Kommunen<br />

um ansiedelnde Betriebe vermieden<br />

durch e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Gewerbeflächenplanung<br />

und <strong>bei</strong>spielsweise<br />

e<strong>in</strong>e anteilsmäßige Verteilung von<br />

Gewerbesteuere<strong>in</strong>nahmen.<br />

Handwerk<br />

Die zahlreichen Sanierungsvorhaben<br />

der Stadt und der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft<br />

GWG unterstützen<br />

das örtliche Handwerk, ebenso<br />

die verschiedenen ökologischen<br />

Beratungsangebote für Hausbesitzende.<br />

Hier wirken Ökologie und<br />

Ökonomie <strong>bei</strong>spielhaft zusammen.<br />

Es ist wichtig, dass diese Aufgabe<br />

weiterh<strong>in</strong> höchste Priorität hat. Von<br />

Bund und Land geförderte Sanierungsprogramme<br />

wie das für den<br />

östlichen Altstadtrand haben ebenfalls<br />

Aufträge für Handwerker zur<br />

Folge. Auch die Ausweisung e<strong>in</strong>es<br />

Ensembleschutzes für die Altstadt<br />

könnte zu neuen Aufträgen für das<br />

Handwerk führen, weil die Hausbesitzenden<br />

die Renovierungsar<strong>bei</strong>ten<br />

dann von der Steuer absetzen können.<br />

Tourismus<br />

Die Stärken Tüb<strong>in</strong>gens gilt es auch<br />

für den Tourismus zu nutzen. Die<br />

Aufenthalts- und Übernachtungszahlen<br />

steigen und könnten sich<br />

noch weiter erhöhen. Wir wünschen<br />

uns spezielle Angebote für<br />

verschiedene Zielgruppen, <strong>in</strong> denen<br />

Information, Kultur und Erholung<br />

komb<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d. Potentielle Veran-<br />

51<br />

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GRÜN WIRKT<br />

Um die Stärken<br />

Tüb<strong>in</strong>gens für den<br />

Tourismus noch<br />

mehr zu nutzen,<br />

wollen <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />

das Parkleitsystem<br />

verbessern.<br />

stalter könnten das Stadtmuseum,<br />

der Schwäbischem Heimatbund, das<br />

Kulturamt, das Forstamt oder der<br />

Schwäbische Albvere<strong>in</strong> se<strong>in</strong>. Auch<br />

Tüb<strong>in</strong>ger Gesundheitstage mit Angeboten<br />

der Kl<strong>in</strong>iken s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Anziehungspunkt<br />

für auswärtige Besucher,<br />

ebenso wie die vielfältigen<br />

Veranstaltungen, Kongresse, aber<br />

auch Feste der Universität.<br />

Auch e<strong>in</strong>e neue, zu Tüb<strong>in</strong>gen passende<br />

Art von Ökotourismus können<br />

wir uns vorstellen. Unsere Stadt<br />

gilt als vorbildlich, was ökologische<br />

Richtl<strong>in</strong>ien und Projekte betrifft. Es<br />

gibt Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher<br />

aus verschiedenen Teilen der Welt,<br />

die großes Interesse an den Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Besonderheiten haben. Die Stadt,<br />

die Universität, das Umweltzentrum,<br />

der Bürger- und Verkehrsvere<strong>in</strong> und<br />

weitere Initiativen könnten entsprechende<br />

Programme anbieten.<br />

Wir unterstützen die Bestrebungen<br />

von Stadt und Universität, durch e<strong>in</strong><br />

Tagungshotel vermehrt Kongresse<br />

nach Tüb<strong>in</strong>gen zu holen.<br />

Um den Touristen die Orientierung<br />

zu erleichtern, wollen wir e<strong>in</strong> besseres<br />

Parkleitsystem. Auch die erst vor<br />

wenigen Jahren errichteten Orientierungsstelen<br />

für Besucher der Altstadt<br />

s<strong>in</strong>d leider nicht gut geeignet und<br />

eher verwirrend als hilfreich.<br />

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9. Für e<strong>in</strong> umsichtig wirtschaftendes Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Der Tüb<strong>in</strong>ger Haushalt<br />

Ausgeglichene Haushalte,<br />

Konjunkturprogramme<br />

Wir wollen unseren K<strong>in</strong>dern<br />

und Enkeln ke<strong>in</strong>e überschuldete<br />

Stadt übergeben! Deshalb ist es<br />

uns wichtig, ausgeglichene und<br />

genehmigungsfähige Haushalte<br />

zu erstellen, möglichst wenig<br />

neue Schulden zu machen und<br />

die schon vorhandenen abzuzahlen.<br />

Wir wollen Kredite nur<br />

<strong>bei</strong> Ref<strong>in</strong>anzierungsaussichten<br />

aufnehmen und <strong>in</strong> guten Jahren<br />

Rücklagen für schlechte Jahre<br />

bilden. Das Vorziehen ohneh<strong>in</strong><br />

geplanter Investitionen,<br />

um antizyklisch auf e<strong>in</strong>en<br />

Konjunkture<strong>in</strong>bruch zu reagieren,<br />

ist s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Vorausschauende mittelfristige<br />

F<strong>in</strong>anzplanungen<br />

Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen ist leider weder<br />

jetzt noch <strong>in</strong> Zukunft <strong>in</strong> der<br />

Lage, alles Wünschenswerte sofort<br />

zu f<strong>in</strong>anzieren. Deshalb befürworten<br />

wir langfristige Entwicklungsprogramme,<br />

die notwendige und<br />

wünschenswerte Vorhaben <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e<br />

Schritte zerlegen, die der jeweiligen<br />

Haushaltslage angemessen s<strong>in</strong>d. Für<br />

die wichtigsten Bereiche s<strong>in</strong>d Jahres<strong>in</strong>vestitionssummen<br />

e<strong>in</strong>zuplanen.<br />

Ohne klar erkennbare Rahmenwerte<br />

besteht die Gefahr, dass diejenigen<br />

am ehesten bedient werden, die am<br />

lautesten schreien.<br />

Zuschüsse für soziale,<br />

kulturelle und ökologische<br />

E<strong>in</strong>richtungen<br />

Auch <strong>bei</strong> knapper werdenden Spielräumen<br />

steht für <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fest:<br />

Wir halten es nicht für angebracht,<br />

Zuschüsse an soziale, kulturelle<br />

oder ökologische E<strong>in</strong>richtungen zu<br />

kürzen, um damit den städtischen<br />

Haushalt zu sanieren. Die möglichen<br />

E<strong>in</strong>sparungen s<strong>in</strong>d gewöhnlich ger<strong>in</strong>g,<br />

der angerichtete Schaden ist<br />

dagegen groß. In ke<strong>in</strong>em dieser Bereiche<br />

kann von üppigen Zuschüssen<br />

geredet werden.<br />

Wir unterstützen Vertragsregelungen<br />

mit Vere<strong>in</strong>en, die kommunale<br />

Zuschüsse erhalten.<br />

Begleitend erwarten wir von der<br />

Verwaltung Förderrichtl<strong>in</strong>ien für<br />

alle Zuschussbereiche und e<strong>in</strong>e regelmäßige<br />

Überprüfung des Gesamtaufwandes<br />

und der Leistungen.<br />

Die Zuschussempfänger müssen<br />

angemessen kontrolliert und beraten<br />

werden, damit die Kommune nicht<br />

für Missmanagement <strong>in</strong> die Bresche<br />

spr<strong>in</strong>gen muss.<br />

Der K<strong>in</strong>derbetreuungsbereich<br />

ist uns lieb und teuer<br />

Der Ausbau der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dbetreuung<br />

und Ganztagesbetreuung <strong>in</strong> Schule<br />

und K<strong>in</strong>dergarten wird <strong>in</strong> der Zukunft<br />

sehr viel Geld kosten. Dies<br />

gilt auch für die Verbesserung des<br />

Versorgungsstandards und die Erhöhung<br />

des Personalschlüssel, wie von<br />

Eltern und Gesamteltern<strong>bei</strong>rat dr<strong>in</strong>gend<br />

gefordert. Die F<strong>in</strong>anzierungshilfen<br />

durch Bund und Land s<strong>in</strong>d<br />

noch völlig offen.<br />

Diese Aufgaben s<strong>in</strong>d – wie andere<br />

auch – den Kommunen von Bund<br />

53<br />

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GRÜN WIRKT<br />

und Land übertragen worden, ohne<br />

sie f<strong>in</strong>anziell entsprechend auszustatten.<br />

Hier muss die Stadt mit den<br />

Kommunalverbänden auf Gegenf<strong>in</strong>anzierung<br />

durch Bund und Land<br />

drängen.<br />

Für die K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

streben wir weder den Nulltarif<br />

für die Eltern noch die volle Kostendeckung<br />

durch die Eltern an. Wir<br />

wollen die jetzige Lösung, nämlich<br />

die Staffelung nach E<strong>in</strong>kommen und<br />

K<strong>in</strong>derzahl, <strong>bei</strong>behalten bzw. ausweiten.<br />

E<strong>in</strong>nahmen<br />

Wir unterstützen die Stadt <strong>bei</strong> der<br />

Erschließung von F<strong>in</strong>anzquellen.<br />

Fördermöglichkeiten von EU, Bund<br />

und Land sollen für unsere Stadt genutzt<br />

werden. Wenn nötig, muss dafür<br />

eigens e<strong>in</strong>e Fachkraft e<strong>in</strong>gestellt<br />

werden, die Fördermöglichkeiten<br />

aufspürt. Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen wird<br />

sich weiter um die Aufnahme <strong>in</strong> Förderprogramme<br />

von Bund und Land<br />

bewerben. Allerd<strong>in</strong>gs sehen fast alle<br />

Förderprogramme e<strong>in</strong>e Gegenf<strong>in</strong>anzierung<br />

vor; das heißt, dass die<br />

Stadt e<strong>in</strong>en eigenen Anteil erbr<strong>in</strong>gen<br />

muss.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> haben im Geme<strong>in</strong>derat<br />

beantragt, dass die Kommune an Planungsgew<strong>in</strong>nen<br />

<strong>bei</strong> der Ausweisung<br />

von Bauland beteiligt wird, desgleichen<br />

<strong>bei</strong> der Höherqualifizierung<br />

von Flächen durch neue Bebauungspläne.<br />

Die Verwaltung erar<strong>bei</strong>tet derzeit<br />

neue Richtl<strong>in</strong>ien für e<strong>in</strong> solches<br />

Bodenmanagement.<br />

Haushaltswahrheit<br />

In der kommenden Legislaturperiode<br />

wird die Kameralistik durch die<br />

Doppik als Buchführungspr<strong>in</strong>zip <strong>in</strong><br />

der Kommune ersetzt. Sie ähnelt der<br />

kaufmännischen Buchführung und<br />

macht es daher möglich, das Vermögen<br />

der Stadt zu bewerten, ebenso<br />

den Vermögensverlust, der durch Sanierungsaufschub,<br />

aber auch durch<br />

normale Nutzung entsteht. Wir hoffen,<br />

dass dadurch e<strong>in</strong> Anreiz besteht,<br />

dem Werteverlust besser als bisher<br />

entgegenzuwirken. So könnten <strong>bei</strong>spielsweise<br />

gleich nach der Inbetriebnahme<br />

e<strong>in</strong>es Sportplatzes oder<br />

e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>derhauses Rücklagen für<br />

se<strong>in</strong>e Sanierung gebildet werden.<br />

Wir fordern immer noch e<strong>in</strong> der Budgetierung<br />

entsprechendes Berichtswesen.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Abteilungen<br />

können im Rahmen ihres Budgets<br />

Abweichungen und Umschichtungen<br />

vornehmen, ohne den Geme<strong>in</strong>derat<br />

<strong>in</strong>formieren zu müssen. Das stärkt<br />

die Selbstverantwortung der Abteilungen.<br />

Der Geme<strong>in</strong>derat sollte aber<br />

am Ende e<strong>in</strong>es Jahres über die größten<br />

Abweichungen e<strong>in</strong>en Bericht erhalten,<br />

damit er diese Informationen<br />

<strong>in</strong> neue Haushaltsüberlegungen e<strong>in</strong>fließen<br />

lassen kann.<br />

Geschlechtergerechter<br />

Haushalt und demokratische<br />

Mitwirkung<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich dafür e<strong>in</strong>, dass<br />

<strong>bei</strong> der Gestaltung des Haushalts die<br />

Methode des „Gender Budget<strong>in</strong>g“ als<br />

Teilstrategie von Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g<br />

e<strong>in</strong>geführt wird. Das kommunale<br />

Haushaltsverfahren ist daraufh<strong>in</strong><br />

zu analysieren, welche Wirkungen<br />

die Entscheidungen über Ausgaben<br />

und E<strong>in</strong>nahmen auf die Lebenslagen<br />

von Frauen und von Männern haben.<br />

Die Gender-Perspektive soll <strong>in</strong> jede<br />

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9. Für e<strong>in</strong> umsichtig wirtschaftendes Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Phase haushaltspolitischer Entscheidungen<br />

<strong>in</strong>tegriert und <strong>in</strong> die Aufstellung<br />

von Haushaltsplänen e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden. Damit e<strong>in</strong>her geht e<strong>in</strong>e<br />

Veränderung der Prioritätensetzung,<br />

die sich an der Verwirklichung der<br />

Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern ausrichtet. Gender Budget<strong>in</strong>g<br />

geht als Strategie jedoch über<br />

Haushaltsverfahren h<strong>in</strong>aus und zielt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em umfassenden S<strong>in</strong>ne auf die<br />

Gleichstellung der Geschlechter <strong>bei</strong><br />

der Teilhabe an Ressourcen.<br />

Städtisch vor Privat<br />

Public Private Partnership, d.h. Modellen,<br />

<strong>bei</strong> denen private Firmen<br />

öffentliche Investitionen vorf<strong>in</strong>anzieren,<br />

stehen wir sehr skeptisch<br />

gegenüber, weil sie den kommunalen<br />

Handlungsspielraum durch die<br />

vertraglich festgelegten Zahlungen<br />

über Jahre e<strong>in</strong>engen. Sie können dort<br />

s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, wo mit e<strong>in</strong>em privaten<br />

Partner spezielle Kenntnisse oder<br />

Erfahrungen für die Stadt nutzbar<br />

gemacht werden können.<br />

55<br />

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GRÜN WIRKT<br />

10<br />

Für e<strong>in</strong> weltoffenes<br />

demokratisches Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Weltoffenes Tüb<strong>in</strong>gen:<br />

Mite<strong>in</strong>ander leben,<br />

vone<strong>in</strong>ander lernen.<br />

Tüb<strong>in</strong>gen kann sich zu Recht<br />

als e<strong>in</strong>e Stadt mit hoher<br />

Internationalität bezeichnen,<br />

als e<strong>in</strong>e Stadt mit großer<br />

ethnischer, kultureller und<br />

religiöser Vielfalt. Tüb<strong>in</strong>ger<br />

und Tüb<strong>in</strong>ger<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d nicht<br />

nur die Menschen, die hier<br />

geboren und aufgewachsen<br />

s<strong>in</strong>d, sondern auch die<br />

vielen hier heimisch gewordenen<br />

Ar<strong>bei</strong>tsmigrantInnen<br />

und deren Familien, die hier<br />

lebenden Flüchtl<strong>in</strong>ge und<br />

AsylbewerberInnen sowie die<br />

Studierenden und Lehrenden aus<br />

vielen Teilen der Welt.<br />

Aus unserer Sicht ist Integration e<strong>in</strong><br />

Prozess, der sowohl von den Zugewanderten<br />

als auch von der e<strong>in</strong>heimischen<br />

Bevölkerung ausgeht. Wir<br />

begrüßen die vielfältigen kulturellen<br />

und sozialen Initiativen <strong>in</strong> unserer<br />

Stadt und wollen, dass alle Menschen<br />

<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen gleichberechtigt am gesellschaftlichen,<br />

politischen und sozialen<br />

Leben teilhaben können.<br />

E<strong>in</strong>e Vielzahl bürgerschaftlicher<br />

Gruppen und Vere<strong>in</strong>e engagiert<br />

sich seit Jahren für e<strong>in</strong> gel<strong>in</strong>gendes<br />

Mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen, so die<br />

Migrantenverbände, der Gesprächskreis<br />

Integration, die Interkulturelle<br />

Woche, das Forum Internationales<br />

Tüb<strong>in</strong>gen, um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen.<br />

Sie alle leisten e<strong>in</strong>e wichtige und<br />

wertvolle Ar<strong>bei</strong>t. E<strong>in</strong>e besondere<br />

Aufgabe haben die städtische Sozialar<strong>bei</strong>t<br />

und das Asylzentrum <strong>in</strong> ihrem<br />

Engagement für Flüchtl<strong>in</strong>ge. Diese<br />

Akteure brauchen auch weiterh<strong>in</strong> die<br />

Wertschätzung und Unterstützung<br />

durch Stadtverwaltung und Geme<strong>in</strong>derat.<br />

Im S<strong>in</strong>ne der Chancengleichheit<br />

wollen <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> darauf h<strong>in</strong>wirken,<br />

dass alle Tüb<strong>in</strong>gerInnen Zugang zu<br />

Bildung, Erwerbsar<strong>bei</strong>t und Gesundheitsversorgung<br />

haben: Wir wollen,<br />

dass sie sich <strong>in</strong> allen gesellschaftlichen<br />

Feldern frei betätigen können,<br />

sei es <strong>in</strong> der Kultur, sei es im Sport<br />

– oder eben auch <strong>in</strong> der Politik!<br />

Zu unserem Verständnis von Integration<br />

gehört auch, dass die Stadtverwaltung<br />

Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

e<strong>in</strong>stellt. Wir begrüßen<br />

es, dass 2008 <strong>in</strong> der Stadtverwaltung<br />

e<strong>in</strong>e Stabstelle für Integration<br />

geschaffen wurde und dass jetzt an<br />

e<strong>in</strong>em Integrationskonzept gear<strong>bei</strong>tet<br />

wird. Wir s<strong>in</strong>d an diesem Konzept<br />

sehr <strong>in</strong>teressiert und werden se<strong>in</strong>e<br />

Umsetzung aufmerksam verfolgen.<br />

Zum<strong>in</strong>dest solange unsere Forderung<br />

nach e<strong>in</strong>em kommunalen Wahlrecht<br />

für Nicht-EU-Bürger<strong>in</strong>nen und –bürger<br />

noch nicht erfüllt ist, schlagen<br />

wir vor, e<strong>in</strong>en Fachrat für Migration<br />

und Integration <strong>in</strong>s Leben zu rufen.<br />

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10. Für e<strong>in</strong> weltoffenes demokratisches Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Dieser sollte die Belange von Migrant<strong>in</strong>nen<br />

und Migranten vertreten<br />

und die Möglichkeit bekommen, auf<br />

politische Entscheidungen E<strong>in</strong>fluss<br />

zu nehmen.<br />

Tüb<strong>in</strong>gen sagt ja zur Aufnahme<br />

von Flüchtl<strong>in</strong>gen<br />

E<strong>in</strong> weiteres zentrales Anliegen von<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> ist die Unterstützung von<br />

Flüchtl<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> unserer Stadt. Daher<br />

befürworten wir e<strong>in</strong>e Beteiligung<br />

Tüb<strong>in</strong>gens an der Kampagne „Save<br />

Me“ zur Aufnahme von Flüchtl<strong>in</strong>gen.<br />

Als Deutsche mahnt uns unsere eigene<br />

Geschichte, nicht die Augen<br />

vor dem Schicksal der Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />

zu verschließen. Wir wollen, dass<br />

unser Land mehr Mitverantwortung<br />

für Fluchtursachen und Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />

übernimmt. Dazu gehört, dass alles<br />

getan wird, um das Sterben an den<br />

EU-Grenzen zu beenden. Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />

müssen auf legalem Weg Aufnahme<br />

f<strong>in</strong>den, sie dürfen <strong>in</strong> der reichen EU<br />

nicht länger entrechtet oder wie Gefangene<br />

behandelt werden.<br />

Farbe bekennen gegen<br />

Rassismus<br />

Wir wenden uns gegen rechtsradikales<br />

Gedankengut, das auf Menschenfe<strong>in</strong>dlichkeit<br />

beruht und die geschichtlichen<br />

Tatsachen verharmlost<br />

oder negiert. Rassismus und Neofaschismus<br />

haben ke<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen.<br />

Mit unserem konsequenten<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wenden<br />

sich gegen<br />

rechtsradikales<br />

Gedankengut und<br />

bekennen Farbe<br />

gegen Rassismus<br />

wie ganz Tüb<strong>in</strong>gen<br />

<strong>bei</strong> dem Bürgerfest<br />

„Vielfalt statt<br />

E<strong>in</strong>falt“ 2007<br />

bewiesen hat.<br />

57<br />

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GRÜN WIRKT<br />

2007 setzte<br />

Tüb<strong>in</strong>gen den<br />

Gegnern der<br />

Toleranz e<strong>in</strong><br />

Bekenntnis zu<br />

Vielfalt, Demokratie<br />

und Weltoffenheit<br />

entgegen.<br />

und gewaltfreien Vorgehen gegen die<br />

Kundgebung der Jungen Nationaldemokraten<br />

im Sommer 2007 haben<br />

wir Tüb<strong>in</strong>gerInnen Flagge gezeigt.<br />

Wir setzen den Gegnern der Toleranz<br />

e<strong>in</strong> Bekenntnis zu Vielfalt, Demokratie<br />

und Weltoffenheit entgegen.<br />

Die Stadt sollte <strong>in</strong> Zukunft aber zum<br />

Verbot rechtsextremistischer Demonstrationen<br />

alle Rechtswege ausschöpfen<br />

und sich zur Wehr setzen,<br />

wenn das Recht auf freie Me<strong>in</strong>ungsäußerung<br />

dazu genutzt wird, rechtsextreme,<br />

<strong>in</strong>tolerante und menschenfe<strong>in</strong>dliche<br />

Propaganda zu betreiben.<br />

Friedenspolitik und<br />

Städtepartnerschaften<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> haben e<strong>in</strong>e lange Tradition<br />

friedenspolitischer Aktivitäten<br />

auch auf kommunaler Ebene. Daher<br />

freut es uns besonders, dass Villa El<br />

Salvador nun endlich auch zu Tüb<strong>in</strong>gens<br />

Partnerstädten gehört.<br />

Dadurch wird auch das Engagement<br />

des AK Peru gewürdigt, der den<br />

Kontakt zu Villa El Salvador seit<br />

vielen Jahren pflegt. Wir wollen die<br />

Beziehungen zu Villa El Salvador<br />

<strong>in</strong>tensivieren und hoffen, dass es<br />

auch zu e<strong>in</strong>em stärkeren Austausch<br />

zwischen den <strong>bei</strong>den Verwaltungen<br />

kommt, zum Beispiel <strong>bei</strong>m Thema<br />

Wasser als begrenzter Ressource.<br />

Wir unterstützen den Vorstoß des<br />

Oberbürgermeisters, der nun auch<br />

e<strong>in</strong>e Partnerschaft mit e<strong>in</strong>er Stadt<br />

<strong>in</strong> Afrika anstrebt. Über diese Idee<br />

wird <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen erfreulicherweise<br />

lebhaft diskutiert. Zwei wesentliche<br />

Argumente sprechen – wie schon <strong>bei</strong><br />

Villa El Salvador <strong>in</strong> Peru - für e<strong>in</strong>e<br />

solche Partnerschaft. Zum e<strong>in</strong>en hat<br />

nach wie vor der „alte“ Gedanke der<br />

Völkerverständigung Gültigkeit, auf<br />

dem die Städtepartnerschaften basieren,<br />

die <strong>in</strong> der Nachkriegszeit gegründet<br />

wurden. Sie waren und s<strong>in</strong>d<br />

als Beitrag zum Frieden gedacht.<br />

Das zweite Argument, das für e<strong>in</strong>e<br />

Entwicklungspartnerschaft zwischen<br />

e<strong>in</strong>er Stadt <strong>in</strong> Afrika und Tüb<strong>in</strong>gen<br />

spricht, ist der Gedanke, dass sich <strong>in</strong><br />

den afrikanischen Städten die globalen<br />

Herausforderungen der nächsten<br />

Jahrzehnte besonders deutlich zeigen<br />

werden: der Klimawandel, die<br />

Grenzen des Wachstums, das Wohlstandsgefälle,<br />

die Umweltprobleme.<br />

Und auch hier gilt: Nur wenn wir<br />

mit den Auswirkungen unseres Handelns<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er globalisierten Welt direkt<br />

konfrontiert werden, s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong><br />

der Lage, dieses zu h<strong>in</strong>terfragen und<br />

Lösungsstrategien auf kommunaler<br />

Ebene zu entwickeln. Daher sollte<br />

der Erfahrungsaustausch über Themen<br />

wie Klimaschutz, Partizipation<br />

<strong>in</strong> der Kommune, Müllverwertung<br />

etc. im Vordergrund e<strong>in</strong>er solcher<br />

Partnerschaft stehen.<br />

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10. Für e<strong>in</strong> weltoffenes demokratisches Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Garant für e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende Partnerschaft<br />

s<strong>in</strong>d bürgerschaftlich engagierte<br />

Menschen und Gruppierungen<br />

<strong>in</strong> <strong>bei</strong>den Kommunen, die e<strong>in</strong>e solche<br />

Partnerschaft tragen und mit Leben<br />

füllen. Auf dem Workshop „Partnerstadt<br />

<strong>in</strong> Afrika“ hat sich gezeigt, dass<br />

zwischen Moshi <strong>in</strong> Tansania und<br />

Tüb<strong>in</strong>gen mit Abstand die meisten<br />

Kontakte bestehen. Wir würden daher<br />

e<strong>in</strong>e Partnerschaft mit Moshi den<br />

anderen Städten, die noch <strong>in</strong> der Diskussion<br />

s<strong>in</strong>d, vorziehen.<br />

Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen kann <strong>in</strong> Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

mit dem Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Wirtschaftliche Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

Entsendeorganisation für<br />

den Freiwilligendienst „Weltwärts“<br />

werden, um Tüb<strong>in</strong>ger BürgerInnen<br />

von 18 bis 28 Jahren e<strong>in</strong>e Lerngelegenheit<br />

<strong>in</strong> Villa El Salvador oder <strong>in</strong><br />

der Partnerstadt <strong>in</strong> Afrika zu ermöglichen.<br />

Wir unterstützen die Idee e<strong>in</strong>es<br />

„Welt-Hauses“ für globales Lernen.<br />

Demokratie wächst von unten<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen die demokratische<br />

Beteiligung der BürgerInnen am öffentlichen<br />

Leben stärken. Wenn Geme<strong>in</strong>derat,<br />

Verwaltung und Bevölkerung<br />

mite<strong>in</strong>ander im Dialog stehen,<br />

wenn es e<strong>in</strong>en breiten Wettstreit der<br />

Ideen und Me<strong>in</strong>ungen gibt, ist die<br />

Chance am größten, dass jeweils die<br />

für Tüb<strong>in</strong>gen beste Lösung gefunden<br />

wird. Wir stehen deshalb für öffentliche<br />

Debatten und transparente Entscheidungen<br />

e<strong>in</strong>. Alle hier lebenden<br />

Gruppen sollen <strong>in</strong> die Weiterentwicklung<br />

von Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden. Es gilt, Handlungs- und<br />

Gestaltungsmöglichkeiten für alle zu<br />

eröffnen, denn Heimat ist dort, wo<br />

geme<strong>in</strong>sam gehandelt werden kann.<br />

Gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em größer werdenden<br />

Europa gew<strong>in</strong>nt die kommunale<br />

bürgernahe Ebene an Bedeutung.<br />

Wir stehen plebiszitären Elementen<br />

<strong>in</strong>nerhalb der kommunalen Demokratie,<br />

also Bürgerentscheiden,<br />

aufgeschlossen gegenüber. Wie die<br />

Bevölkerung wirklich über kontroverse<br />

Themen denkt, bleibt ungeklärt,<br />

wenn man sie nicht fragt.<br />

Demokratische Kontrolle<br />

städtischer Unternehmen<br />

Energie- und Wasserversorgung,<br />

Stadtbusse, Schwimmbäder, Wohnungsbau<br />

und -verwaltung, Altenpflege,<br />

Wirtschaftsförderung, die<br />

Entwicklung <strong>in</strong>nerstädtischer Gebiete<br />

- viele Aufgaben hat die Stadt<br />

<strong>in</strong> Form von GmbHs organisiert, die<br />

ihr ganz oder mehrheitlich gehören.<br />

Das birgt die Gefahr, dass die Gesellschaften<br />

e<strong>in</strong> Eigenleben entwickeln,<br />

das sich der demokratischen Kontrolle<br />

durch Öffentlichkeit und Geme<strong>in</strong>-<br />

<strong>AL</strong> <strong>Grüne</strong><br />

unterstützen Städtepartnerschaften<br />

und<br />

Globales Lernen wie<br />

hier am Beispiel von<br />

Thema Wasser <strong>in</strong> der<br />

Partnerschule des<br />

Uhland-Gymnasiums<br />

„Fe y Alegría“ <strong>in</strong><br />

Villa El Salvador.<br />

59<br />

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GRÜN WIRKT<br />

derat entzieht. Fast alle Aufsichtsräte<br />

der städtischen Gesellschaften tagen<br />

nicht-öffentlich, und die VertreterInnen<br />

des Geme<strong>in</strong>derats <strong>in</strong> diesen<br />

Gremien werden zum Stillschweigen<br />

verpflichtet. Der Aufsichtsrat der<br />

WIT tagt se<strong>in</strong>er Satzung nach „<strong>in</strong><br />

geeigneten Fällen“ öffentlich - bis<br />

heute hat die Geschäftsleitung nicht<br />

e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Fall für geeignet befunden.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern, dass die Sitzungen<br />

aller Aufsichtsgremien öffentlich<br />

tagen, weil die städtischen<br />

Gesellschaften Aufgaben der Dase<strong>in</strong>svorsorge<br />

wahrnehmen, dem<br />

Geme<strong>in</strong>wohl verpflichtet s<strong>in</strong>d und<br />

aus öffentlichen Mitteln f<strong>in</strong>anziert<br />

werden. Nur <strong>in</strong> begründeten Ausnahmefällen<br />

darf nicht-öffentlich<br />

verhandelt werden - etwa <strong>bei</strong> Personalangelegenheiten<br />

oder um sensible<br />

<strong>in</strong>terne Unternehmensdaten vor der<br />

Konkurrenz zu schützen. Die E<strong>in</strong>sicht<br />

<strong>in</strong> Akten der städtischen Gesellschaften<br />

muss dem Geme<strong>in</strong>derat<br />

ebenso möglich se<strong>in</strong> wie <strong>in</strong> Akten<br />

der Verwaltung. Daneben wollen wir<br />

<strong>bei</strong> den GeschäftsführerInnen der<br />

städtischen GmbHs das Bewusstse<strong>in</strong><br />

dafür schärfen, dass sie <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

e<strong>in</strong>en öffentlichen Auftrag erfüllen.<br />

Bei künftigen Entscheidungen<br />

über die Struktur städtischer E<strong>in</strong>richtungen<br />

werden wir darauf achten,<br />

dass sie von vornhere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e wirksame<br />

Beteiligung von Öffentlichkeit<br />

und Geme<strong>in</strong>derat vorsehen.<br />

Kommission für Anfragen<br />

und Beschwerden aus der<br />

Bürgerschaft<br />

Viele Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger wenden<br />

sich mit Vorschlägen und Beschwerden<br />

an Verwaltung, Ratsfraktionen<br />

oder e<strong>in</strong>zelne StadträtInnen.<br />

Das Engagement e<strong>in</strong>zelner Personen<br />

oder Gruppen verdient Respekt,<br />

Dank und besonders Unterstützung<br />

von unserer Ratsfraktion. Deshalb<br />

ist für uns wichtig, dass Anliegen<br />

der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger auch<br />

auf direktem Wege dem Geme<strong>in</strong>derat<br />

vorgelegt werden können. Um<br />

diese Bürgernähe zu ermöglichen,<br />

schlagen wir die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es<br />

kommunalen Petitionsausschusses<br />

vor, <strong>in</strong> dem jede Geme<strong>in</strong>deratsfraktion<br />

mit e<strong>in</strong>em oder zwei Mitgliedern<br />

vertreten se<strong>in</strong> soll. Entsprechend den<br />

vorgebrachten Themen werden sachkundige<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter<strong>in</strong>nen und Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

der Verwaltung h<strong>in</strong>zugezogen.<br />

Wenn dem Geme<strong>in</strong>derat der Kontakt<br />

zur Bürgerschaft ohne Umwege und<br />

zeitraubende Verfahren möglich ist,<br />

kann er darüber h<strong>in</strong>aus se<strong>in</strong>e wichtigsten<br />

Aufgaben besser erfüllen: der<br />

Stadtverwaltung die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

ihrer Ar<strong>bei</strong>t für unsere Stadt<br />

bürgernäher vorgeben und die Ar<strong>bei</strong>t<br />

der Stadtverwaltung kontrollieren<br />

bzw. korrigieren.<br />

Direkte Demokratie <strong>bei</strong>m<br />

Tüb<strong>in</strong>ger Haushalt<br />

Gerade wenn die F<strong>in</strong>anzen knapper<br />

werden, kommt den Haushaltsberatungen<br />

und e<strong>in</strong>er ehrlichen Information<br />

über die F<strong>in</strong>anzströme <strong>in</strong> der<br />

Stadt besondere Bedeutung zu. <strong>AL</strong>/<br />

<strong>Grüne</strong> fordern e<strong>in</strong>en Bürgerhaushalt.<br />

Der Bürgerhaushalt stellt e<strong>in</strong>e neue<br />

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10. Für e<strong>in</strong> weltoffenes demokratisches Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Qualität der Beteiligung dar, die <strong>in</strong>sbesondere<br />

durch die Rechenschaftslegung<br />

über den Umgang mit den<br />

Vorschlägen der Bevölkerung erreicht<br />

wird. Wer will, kann bspw. per<br />

Tastatur und Mausklick se<strong>in</strong>e Vorschläge<br />

zur Verwendung der Gelder<br />

an die Internetseite der Stadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />

schicken. Grundvoraussetzung<br />

ist die e<strong>in</strong>gängige und verständliche<br />

Darstellung der für den jeweiligen<br />

Haushalt entscheidenden Fragen.<br />

Hier wurden unter Oberbürgermeister<br />

Palmer erste Schritte für e<strong>in</strong>e verbesserte<br />

Information vorgenommen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus muss e<strong>in</strong> Bürgerhaushalt<br />

die folgenden Bed<strong>in</strong>gungen<br />

erfüllen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Im Zentrum der Beteiligung<br />

stehen f<strong>in</strong>anzielle Angelegenheiten,<br />

es geht um begrenzte<br />

Ressourcen.<br />

Die Beteiligung f<strong>in</strong>det auf der<br />

Ebene der Gesamtstadt statt.<br />

Es handelt sich um e<strong>in</strong> auf Dauer<br />

angelegtes und wiederholtes<br />

Verfahren. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Referendum<br />

zu haushalts‐ oder<br />

steuerpolitischen Fragen ist<br />

ke<strong>in</strong> Bürgerhaushalt.<br />

• Der Prozess beruht auf e<strong>in</strong>em<br />

eigenständigen Diskussionsund<br />

Entscheidungsprozess, der<br />

mittels Internet oder Bürgerversammlungen<br />

geführt wird.<br />

E<strong>in</strong>e schriftliche Befragung<br />

alle<strong>in</strong> ist demnach ke<strong>in</strong> Bürgerhaushalt.<br />

Ebenso nicht die<br />

bloße Öffnung bestehender<br />

Verwaltungsgremien oder Institutionen<br />

der repräsentativen<br />

Demokratie.<br />

•<br />

Die Verwaltung und der Geme<strong>in</strong>derat<br />

müssen Rechenschaft<br />

darüber ablegen, <strong>in</strong>wieweit die<br />

im Verfahren geäußerten Vorschläge<br />

aufgegriffen und umgesetzt<br />

werden.<br />

Informationen e<strong>in</strong>fach<br />

zugänglich machen<br />

Bürgernahe Verwaltung bedeutet<br />

auch, Informationen e<strong>in</strong>fach zugänglich<br />

zu machen. Wir wollen, dass das<br />

städtische Internetangebot ausgebaut<br />

wird – z.B. mit zusätzlichen Umweltdaten.<br />

Besonders geeignet ist<br />

auch der Bereich der Stadtplanung.<br />

Wir wollen, dass Daten zu bestehenden<br />

und im Verfahren bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Bebauungsplänen, zu Biotopen, zu<br />

denkmalrechtlichen Sachverhalten<br />

usw. kartographisch aufbereitet verfügbar<br />

gemacht werden (Web-GIS).<br />

Immer ist da<strong>bei</strong> darauf zu achten,<br />

dass die Websites der Stadt und ihrer<br />

Betriebe auch von Beh<strong>in</strong>derten<br />

une<strong>in</strong>geschränkt genutzt werden<br />

können. Die Möglichkeiten, Anträge<br />

an die Verwaltung auch auf elektronischem<br />

Weg zu stellen, s<strong>in</strong>d noch<br />

recht bescheiden. Hier wünschen wir<br />

uns e<strong>in</strong>en deutlichen Ausbau.<br />

<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern darüber h<strong>in</strong>aus,<br />

dass diese Informationen auch für<br />

Menschen ohne Internetzugang zugänglich<br />

se<strong>in</strong> müssen.<br />

61<br />

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Wir wollen uns als StadträtInnen für diese Ziele e<strong>in</strong>setzen.<br />

Ulrike Baumgärtner Roland de Beauclair Helga Vogel Arvid Goletz<br />

Annette Schmidt Bernd Gugel Evelyn Ellwart-<br />

Mitsanas<br />

He<strong>in</strong>rich Schmanns<br />

Aynur Soylemez Alisa Volkert Susanne Bächer Bruno Gebhart-<br />

Pietzsch<br />

Dr. Birgit Locher-F<strong>in</strong>ke Mark Obrembalski Dr. Doris Bartelt-Rutz Christian Kühn<br />

Monika Petersen Daniel Lede-Abal Helene Herb Wolfgang G. Wettach<br />

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62


Am 7. Juni 2009 ist Kommunalwahl. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> Tüb<strong>in</strong>gen.<br />

Stella Tauber Erhard Glück Ines Roth Dieter Zeller<br />

Aster Yeman<br />

Benedikt Spr<strong>in</strong>ger Beate Kolb Vahdett<strong>in</strong> Aygül<br />

Ingeborg Graf<br />

Berndt Rüdiger Paul<br />

Veronika Siegfried<br />

Marc Mausch<br />

Nele Schönau Walter Schwenn<strong>in</strong>ger Tilla Kepl<strong>in</strong>ger<br />

Holger August<strong>in</strong><br />

Nani Mosquera-<br />

Schwenn<strong>in</strong>ger<br />

Gebhard Weber-<br />

Ke<strong>in</strong>ath<br />

Bärbel Schmid<br />

Manfred Weidmann<br />

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Sagen Sie uns, was Sie<br />

für Tüb<strong>in</strong>gen wollen!<br />

An unserem Infostand <strong>in</strong> der Tüb<strong>in</strong>ger Innenstadt<br />

jeden Freitag und Samstag.<br />

An unseren Infoständen <strong>in</strong> den Stadtteilen<br />

(siehe Tagespresse).<br />

Am KandidatInnentelefon jeden Mittwoch<br />

von 18 Uhr bis 22 Uhr unter (0 70 71) 2 33 31.<br />

Auf unserer Homepage unter<br />

www.waehlt-al-gruene.de<br />

Per E-Mail an <strong>in</strong>fo@waehlt-al-gruene.de<br />

Per Postkarte an das Büro <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>,<br />

Am Lustnauer Tor 6, 72074 Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Spenden-Konto:<br />

<strong>AL</strong> Konto Nr. 27 96 97<br />

BLZ 641 200 20<br />

KSK Tüb<strong>in</strong>gen<br />

<strong>AL</strong>/GRÜNE<br />

TÜBINGEN<br />

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