ausführliches Wahlprogramm - bei AL / Grüne in Tübingen
ausführliches Wahlprogramm - bei AL / Grüne in Tübingen
ausführliches Wahlprogramm - bei AL / Grüne in Tübingen
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GRÜN WIRKT<br />
für e<strong>in</strong> lebenswertes Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Programm zur Kommunalwahl<br />
am 7. Juni 2009<br />
<strong>AL</strong>/GRÜNE<br />
TÜBINGEN<br />
www.waehlt-al-gruene.de
GRÜN WIRKT<br />
Titelmotiv:<br />
Texte:<br />
Redaktion:<br />
Fotos:<br />
Layout:<br />
Susanne Bächer<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
Redaktionsgruppe <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
Matthias Bruder, Roland de Beauclair, Carsten Ellwart,<br />
Bernd Gugel, Helene Herb<br />
Evelyn Ellwart-Mitsanas<br />
Druck: Gulde-Druck Tüb<strong>in</strong>gen, 2009<br />
Papier:<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Mundoplus, 100% Altpapier<br />
Gebhard Weber-Ke<strong>in</strong>ath,<br />
Büro <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>, Am Lustnauer Tor 6, 72074 Tüb<strong>in</strong>gen<br />
www.waehlt-al-gruene.de
PROGRAMM<br />
Lebenswertes Tüb<strong>in</strong>gen für alle:<br />
ökologisch, sozial,<br />
basisdemokratisch, weltoffen<br />
Liebe Tüb<strong>in</strong>ger<strong>in</strong>nen, liebe Tüb<strong>in</strong>ger,<br />
geme<strong>in</strong>sam mit Ihnen möchten wir uns für e<strong>in</strong> ökologisches, soziales,<br />
demokratisches und weltoffenes, kurz für e<strong>in</strong> lebenswertes Tüb<strong>in</strong>gen<br />
e<strong>in</strong>setzen. In 10 Kapiteln haben wir e<strong>in</strong>ige wichtige Aspekte unserer<br />
Vorstellungen vom lebenswerten Tüb<strong>in</strong>gen zusammengestellt, ohne<br />
Anspruch auf Vollständigkeit, aber mit e<strong>in</strong>deutigen Schwerpunkten:<br />
1. Für e<strong>in</strong> nachhaltiges, klimafreundliches Tüb<strong>in</strong>gen Seite 4<br />
2. Für e<strong>in</strong> soziales, gerechtes Tüb<strong>in</strong>gen 10<br />
3. Für e<strong>in</strong> familienfreundliches Tüb<strong>in</strong>gen 17<br />
4. Für e<strong>in</strong> wissbegieriges Tüb<strong>in</strong>gen 22<br />
5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen 25<br />
6. Für e<strong>in</strong>e umweltfreundliche Mobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen 37<br />
7. Für e<strong>in</strong> kulturell lebendiges Tüb<strong>in</strong>gen 44<br />
8. Für e<strong>in</strong> sportliches Tüb<strong>in</strong>gen 47<br />
9. Für e<strong>in</strong> erfolgreiches, umsichtig wirtschaftendes Tüb<strong>in</strong>gen 49<br />
10. Für e<strong>in</strong> weltoffenes und demokratisches Tüb<strong>in</strong>gen 56<br />
Am 7. Juni 2009 ist Kommunalwahl.<br />
Wir bitten Sie um Ihr Vertrauen und um Ihre Stimmen für die<br />
Menschen, die sich als Stadträt<strong>in</strong>nen und Stadträte für diese Ziele<br />
e<strong>in</strong>setzen wollen - Seite 62.<br />
<br />
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GRÜN WIRKT<br />
1<br />
Für e<strong>in</strong> nachhaltiges,<br />
klimafreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Artensterben und Erderwärmung<br />
schreiten weiter <strong>in</strong> bedrohlichem<br />
Ausmaß voran. Ob<br />
auch kommende Generationen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>takten Ökosystem<br />
leben werden, ist heute<br />
fraglicher denn je. Wenn es<br />
nicht gel<strong>in</strong>gt, wirtschaftliche<br />
Entwicklung von Energie- und<br />
Landverbrauch zu entkoppeln,<br />
s<strong>in</strong>d die Aussichten denkbar<br />
schlecht. Die Industriestaaten,<br />
deren Wohlstand gewaltige<br />
Mengen an Rohstoffen und<br />
Energie verbraucht, müssen<br />
vorleben, dass e<strong>in</strong>e grundsätzliche<br />
Wende möglich ist.<br />
Bundespolitisch müssen hierfür<br />
noch wesentlich klarere<br />
Weichenstellungen getroffen<br />
werden. Aber entscheidend für<br />
die Wende ist die Bereitschaft<br />
aller, ihren jeweils eigenen<br />
Beitrag zur Energiee<strong>in</strong>sparung<br />
und zum schonenden Umgang<br />
mit der Natur zu leisten. Der<br />
Kommunalpolitik kommt da<strong>bei</strong><br />
e<strong>in</strong>e wichtige Rolle zu, weil die<br />
Stadt <strong>in</strong> besonderem Maße <strong>bei</strong>spielgebend<br />
se<strong>in</strong> muss und weil<br />
die Entscheidungen im Rahmen<br />
der Stadt- und Verkehrsplanung<br />
gravierende Auswirkungen für<br />
die Umwelt haben.<br />
In großen Schritten zum<br />
kle<strong>in</strong>en CO2-Ausstoß<br />
Die Energiepolitik von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
basiert auf den drei Pfeilern<br />
Energiee<strong>in</strong>sparung, erneuerbare<br />
Energie und Energieeffizienz. Diese<br />
Bereiche sollen <strong>in</strong> den kommenden<br />
fünf Jahren so stark vorangetrieben<br />
werden, dass Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e bundesweite<br />
Vorreiterrolle e<strong>in</strong>nimmt.<br />
Energie e<strong>in</strong>sparen, Gebäude<br />
sanieren<br />
Die Reduzierung des Energieverbrauchs<br />
wirkt nicht nur dem Klimawandel<br />
entgegen, sondern ist auch<br />
aus wirtschaftlichen und sozialen<br />
Gründen dr<strong>in</strong>gend geboten. Der<br />
Energieverbrauch aller städtischen<br />
Gebäude ist zu dokumentieren und<br />
soweit wie möglich zu reduzieren.<br />
Nicht zuletzt unserem Drängen ist es<br />
zu verdanken, dass endlich e<strong>in</strong>e Gebäudesanierungsliste<br />
vorliegt, die den<br />
energetischen und baulichen Zustand<br />
der städtischen Gebäude beschreibt.<br />
Diese Liste ist die Voraussetzung<br />
dafür, dass e<strong>in</strong>e Entscheidung über<br />
die Rangfolge der Sanierung getroffen<br />
werden kann. Für private und<br />
öffentliche Neubauten muss dort,<br />
wo die Stadt E<strong>in</strong>fluss nehmen kann,<br />
m<strong>in</strong>destens KfW 40 Energiestandard,<br />
besser noch Passivhausstandard<br />
verb<strong>in</strong>dlich werden. Gebäude,<br />
die nicht saniert werden können und<br />
auch nicht aus historischen Gründen<br />
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1. Für e<strong>in</strong> nachhaltiges, klimafreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />
erhaltenswert s<strong>in</strong>d, müssen nach und<br />
nach <strong>in</strong> Passivhausstandard neu gebaut<br />
werden.<br />
Wir setzen uns außerdem dafür e<strong>in</strong>,<br />
dass ab 2010 <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen ke<strong>in</strong>e<br />
neuen Ölheizungen mehr <strong>in</strong> Betrieb<br />
genommen werden. Stattdessen sollen<br />
Biomasse-gefeuerte Heizungen<br />
und Biomasse-Blockheizkraftwerke<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden. Es ist wichtig,<br />
die Bevölkerung für dieses Ziel zu<br />
gew<strong>in</strong>nen.<br />
Es ist s<strong>in</strong>nvoll, dass die städtische<br />
Wohnungsbaugesellschaft GWG die<br />
kommunalen Wohnungen besitzt<br />
und bezüglich Energieverbrauch<br />
und Wohnqualität zügig auf e<strong>in</strong>en<br />
zukunftsfähigen Stand br<strong>in</strong>gt. Belegungsrechte<br />
der Stadt nach sozialen<br />
Kriterien s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wichtige Bed<strong>in</strong>gung<br />
für die Abgabe der kommunalen<br />
Wohnungen an die GWG.<br />
Energie e<strong>in</strong>sparen,<br />
Stromverbrauch verr<strong>in</strong>gern<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> streben e<strong>in</strong>e stetige Verr<strong>in</strong>gerung<br />
des Stromverbrauches <strong>in</strong><br />
Tüb<strong>in</strong>gen an. Die Stilllegung von<br />
Geräten mit hohem Energieverbrauch<br />
soll mittels Prämien belohnt<br />
werden. Konkret fordern wir die<br />
E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Förderprogramms<br />
für den Austausch von Heizungspumpen<br />
<strong>in</strong> privaten Gebäuden, die<br />
e<strong>in</strong>en hohen Stromverbrauch aufweisen.<br />
Die Pumpen s<strong>in</strong>d durch verbrauchsarme<br />
Modelle zu ersetzen.<br />
2010 soll der Austausch von Heizungspumpen<br />
mit hohem Stromverbrauch<br />
<strong>in</strong> allen städtischen<br />
Gebäuden abgeschlossen se<strong>in</strong>.<br />
Des Weiteren fordern wir die E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>es Förderprogramms für<br />
die Stilllegung von Stromheizungen<br />
im Stadtgebiet Tüb<strong>in</strong>gen.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
unterstützen<br />
Initiativen wie<br />
die Bürger-Solar-<br />
Anlage auf dem<br />
Wildermuth-<br />
Gymnasium.<br />
<br />
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GRÜN WIRKT<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />
das Wasserkraft-<br />
Potential kle<strong>in</strong>erer<br />
Fließgewässer<br />
wie der Ste<strong>in</strong>lach<br />
ausnutzen.<br />
Hierfür sollte pro Jahr e<strong>in</strong>e angemessene<br />
Summe zur Verfügung stehen.<br />
100 % erneuerbare<br />
Energiequellen bis 2030<br />
Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen soll bis Ende<br />
2030 ihren Energiebedarf vollständig<br />
aus erneuerbaren Energiequellen<br />
decken. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern, dass der<br />
Geme<strong>in</strong>derat diesem Ziel durch e<strong>in</strong>en<br />
Beschluss Nachdruck verleiht.<br />
Es ist e<strong>in</strong> konkreter Fahrplan zu erar<strong>bei</strong>ten,<br />
der den Weg zur Erreichung<br />
dieses Ziels aufzeigt.<br />
Stadtwerke<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wirken im Aufsichtsrat<br />
der Stadtwerke darauf h<strong>in</strong>, dass diese<br />
ihre Eigenproduktion an erneuerbarer<br />
Energie verstärken. Ziel der<br />
Stadtwerke soll es langfristig se<strong>in</strong>, so<br />
viel Energie wie möglich lokal und<br />
dezentral aus erneuerbaren Energiequellen<br />
zu gew<strong>in</strong>nen. Der verbleibende<br />
Energiebedarf kann aus anderen<br />
Regionen zugekauft werden,<br />
sofern erneuerbar erzeugt. Die jetzt<br />
beschlossene Beteiligung an e<strong>in</strong>em<br />
Kohlekraftwerk darf am Ziel, diesen<br />
Strom langfristig nicht zu benötigen,<br />
nichts ändern.<br />
Solarenergie<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern die E<strong>in</strong>führung<br />
e<strong>in</strong>er Solarsatzung für die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen.<br />
Diese soll die Nutzung der<br />
Solarthermie sowohl für Neubauten<br />
als auch für Bestandsbauten verb<strong>in</strong>dlich<br />
vorschreiben, sobald Gebäude<br />
saniert oder umgebaut werden und<br />
sofern solartechnisch s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Die Solardachbörse ist weiter zu betreiben.<br />
Biomasse<br />
Wir befürworten die verstärkte<br />
Nutzung heimischer Biomasse zur<br />
Energiegew<strong>in</strong>nung. Dies soll mit<br />
Kraft-Wärme-Kopplung geschehen.<br />
Wir wollen, dass vorrangig lokale<br />
und regionale Reststoffe und Nebenprodukte<br />
verwertet werden. Für<br />
die Land- und Forstwirtschaft der<br />
Region bietet dies neue E<strong>in</strong>nahmequellen,<br />
wodurch die regionale Wirtschaft<br />
gestärkt wird. Es muss jedoch<br />
streng darauf geachtet werden, dass<br />
dies nicht zu e<strong>in</strong>er Übernutzung der<br />
betroffenen Ökosysteme führt.<br />
Wasserkraft<br />
Wir setzen uns für den Ausbau der<br />
Wasserkraft im Stadtgebiet Tüb<strong>in</strong>gen<br />
e<strong>in</strong>. Das technisch nutzbare Potenzial<br />
der kle<strong>in</strong>eren Fließgewässer wie<br />
z.B. Ammer, Ste<strong>in</strong>lach und Goldersbach<br />
ist nicht ausgeschöpft. Deshalb<br />
fordern wir den Bau neuer Wasser-<br />
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1. Für e<strong>in</strong> nachhaltiges, klimafreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />
kraftanlagen und die Reaktivierung<br />
stillgelegter Anlagen. Falls die Stadtwerke<br />
Tüb<strong>in</strong>gen an der Nutzung bestimmter<br />
Wasserkraftstandorte ke<strong>in</strong><br />
Interesse haben sollten, wollen wir<br />
Bürgerbeteiligungsprojekte anregen.<br />
Die Belange der Gewässerökologie<br />
s<strong>in</strong>d zu berücksichtigen. Die Durchgängigkeit<br />
der Gewässer muss gewährleistet<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Energieeffizienz<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich für den Ausbau<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)<br />
e<strong>in</strong>. Konkret sollen die Stadtwerke<br />
das Heizwerk Morgenstelle vom<br />
Land Baden-Württemberg übernehmen<br />
und auf KWK umstellen. Wir<br />
unterstützen die Gründung von Energiegesellschaften,<br />
<strong>bei</strong> denen sich<br />
BürgerInnen direkt an Anlagen zur<br />
Erzeugung erneuerbarer Energie beteiligen<br />
können.<br />
Müllvermeidung<br />
Obwohl die Müllhoheit <strong>bei</strong>m Kreis<br />
liegt, sollte die Stadt darauf h<strong>in</strong>wirken,<br />
dass Müll <strong>in</strong> allen Bereichen<br />
zunächst e<strong>in</strong>mal vermieden wird.<br />
E<strong>in</strong>e Stadt mit dem Ehrgeiz, Umwelthauptstadt<br />
zu werden, muss sich<br />
auch für Müllvermeidung engagieren:<br />
durch Überzeugungsar<strong>bei</strong>t und<br />
durch geeignete Auflagen.<br />
Natur – und<br />
Landschaftsschutz <strong>in</strong><br />
Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Flächenverbrauch endlich<br />
stoppen<br />
In den letzten 50 Jahren hat sich das<br />
Siedlungsgebiet Tüb<strong>in</strong>gens mehr als<br />
verdoppelt; der massive Flächenverbrauch<br />
hat gravierend negative Auswirkungen<br />
auf Natur und Umwelt,<br />
<strong>in</strong>sbesondere auf Lebensräume für<br />
Tiere und Pflanzen, Erholungsräume<br />
für Menschen sowie auf Wasser und<br />
Boden. Die drastische Senkung des<br />
Flächenverbrauchs für Siedlungsbau<br />
und Verkehr ist für <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> e<strong>in</strong> besonders<br />
wichtiges Ziel!<br />
Neubaugebiete, die die bisherigen<br />
Siedlungsgrenzen überschreiten,<br />
lehnen <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> aus ökologischen<br />
Gründen ab. Für Gewerbeflächen<br />
müssen zunächst die vorhandenen<br />
Brachen vollständig erhoben und<br />
überplant werden. Die bauliche Entwicklung<br />
ist auf ehemals bebaute<br />
Flächen (Siedlungsbrachen, Konversions-<br />
und Altlastenflächen) sowie<br />
auf Baulücken zu lenken. Da<strong>bei</strong> ist<br />
noch mehr als bisher auf flächensparende<br />
Bauweise (mehrstöckige Bebauung<br />
<strong>in</strong> Gewerbegebieten, Parkhäuser<br />
statt Parkplätze) zu achten. In<br />
locker bebauten Bereichen s<strong>in</strong>d unter<br />
Beachtung ökologischer Belange<br />
weitere Baumöglichkeiten zu schaffen.<br />
Umwidmung von überdimensionierten<br />
Verkehrsflächen zu Bauland<br />
ist e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit, Wohn- und<br />
Gewerbefläche ohne Neuversiegelung<br />
zu schaffen (Berl<strong>in</strong>ger R<strong>in</strong>g,<br />
Waldhäuser Straße).<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
wollen den<br />
Flächenverbrauch<br />
stoppen. Siehe<br />
Kapitel 5 „Für<br />
e<strong>in</strong>e behutsame<br />
Stadtentwicklung“<br />
Zur Elektromobilität<br />
siehe Kapitel 6.<br />
<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Versickerung von Regenwasser<br />
Durch die Entsiegelung von H<strong>in</strong>terhöfen,<br />
Wegen und Parkflächen, durch<br />
den Rückbau von Straßen sowie<br />
durch die Begrünung von Dächern<br />
kann für die Natur zusätzliche Fläche<br />
zurückgewonnen werden. Der Abfluss<br />
von Regenwasser nach starken<br />
Unwettern wird außerdem gepuffert<br />
(Hochwasserschutz). Deshalb<br />
haben sich <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> erfolgreich<br />
für die E<strong>in</strong>führung der gesplitteten<br />
Abwassergebühr e<strong>in</strong>gesetzt, <strong>bei</strong> der<br />
die Kosten für die Beseitigung des<br />
Niederschlagswassers gerecht auf<br />
die Verursacher verteilt werden. Aus<br />
ökologischen und ökonomischen<br />
Gründen ist es dr<strong>in</strong>gend geboten, die<br />
zunehmende Versiegelung von Siedlungsflächen<br />
und die damit verbundene<br />
direkte E<strong>in</strong>leitung von Niederschlagswasser<br />
zu verh<strong>in</strong>dern. Nicht<br />
verschmutztes Niederschlagswasser<br />
soll an Ort und Stelle versickern.<br />
Lebensräume der<br />
<strong>in</strong>nerstädtischen Tier- und<br />
Pflanzenvielfalt erhalten<br />
Tüb<strong>in</strong>gen ist reich an Stadtbiotopen.<br />
Manche von ihnen s<strong>in</strong>d letzte<br />
Reste von Landschaftsräumen, die<br />
im Lauf der vergangenen Jahrzehnte<br />
von Siedlungsfläche vere<strong>in</strong>nahmt<br />
worden s<strong>in</strong>d. Sie verdienen Schutz<br />
und Aufmerksamkeit. Die Stadtbiotopkartierung<br />
muss reaktiviert, der<br />
Schutz der <strong>in</strong>nerörtlichen Natur von<br />
Stadtplanung und städtischer Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />
ernst genommen werden.<br />
Stadtbiotope können groß oder<br />
kle<strong>in</strong> se<strong>in</strong> – vom viele Hektar umfassenden<br />
„Außenbereich <strong>in</strong>nerhalb des<br />
Innenbereichs“ (z.B. Österbergnordhang)<br />
bis h<strong>in</strong> zu „Trittste<strong>in</strong>en für die<br />
Natur“ von wenigen Quadratmetern<br />
<strong>in</strong> der Altstadt.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> befürworten alle privaten<br />
und städtischen Initiativen, den bebauten<br />
Bereich ökologisch aufzuwerten.<br />
Durch Fassadenbegrünung<br />
und das Anpflanzen e<strong>in</strong>heimischer<br />
Sträucher und Stauden können Nistund<br />
Unterschlupfmöglichkeiten wie<br />
auch Futterreserven z.B. für S<strong>in</strong>gvögel<br />
und Schmetterl<strong>in</strong>ge geschaffen<br />
werden. Dachbegrünungen schaffen<br />
neue Lebensräume. Wir befürworten<br />
die Renaturierung und den Rückbau<br />
von Gewässerbarrieren an Neckar,<br />
Ammer, Goldersbach und Ste<strong>in</strong>lach.<br />
• Die Stadt muss eng mit den lokalen<br />
NaturschützerInnen, den<br />
Naturschutzverbänden und Universitäts<strong>in</strong>stituten<br />
zusammenar<strong>bei</strong>ten,<br />
um den sachverständigen<br />
Rat möglichst frühzeitig<br />
zu allen strittigen Planungen<br />
e<strong>in</strong>zuholen.<br />
•<br />
Innerstädtische Biotope müssen<br />
mite<strong>in</strong>ander vernetzt werden.<br />
• Gewässerrandstreifen<br />
erhalten bleiben.<br />
müssen<br />
• Die Biotopkartierungen, die die<br />
Stadt betreffen, s<strong>in</strong>d öffentlich<br />
zugänglich zu machen. Das<br />
Kartenmaterial wird <strong>in</strong> computergestützte<br />
Datenbanken<br />
e<strong>in</strong>gelesen, und kann dann mit<br />
anderen Datenbanken vernetzt<br />
und ausgewertet werden.<br />
• Dort, wo die Stadt öffentliche<br />
Flächen bepflanzt, sollen Blumenmischungen<br />
verwendet<br />
werden, die für Bienen und andere<br />
Insekten nützlich s<strong>in</strong>d. Ins-<br />
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1. Für e<strong>in</strong> nachhaltiges, klimafreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
gesamt ist auf Artenvielfalt und<br />
heimische Pflanzen zu achten.<br />
Die längst geplanten - und vorgeschriebenen<br />
- Ausgleichsmaßnahmen<br />
für Großprojekte<br />
müssen umgesetzt werden.<br />
Städtische Grundstücke (z.B.<br />
bereits verbuschte Flächen an<br />
Trockenhängen) sollen <strong>in</strong> Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
mit Umweltgruppen<br />
vorbildlich gepflegt<br />
und entwickelt werden.<br />
Es muss e<strong>in</strong>e Lösung gefunden<br />
werden, die sowohl e<strong>in</strong>e kulturelle<br />
Nutzung des Schlosshofs<br />
ermöglicht, als auch dem<br />
Schutzanspruch der Fledermäuse<br />
gerecht wird.<br />
Die Platanenallee ist schonend<br />
zu behandeln.<br />
Bei der Weiterführung des<br />
Stadttaubenprojekts darf es ke<strong>in</strong>e<br />
„wilden“ Fütterungen mehr<br />
•<br />
geben. E<strong>in</strong>e Reduktion der<br />
Taubenpopulation ist nur durch<br />
e<strong>in</strong>en weiterh<strong>in</strong> konsequenten<br />
Austausch (Sterilisation) der<br />
Gelege zu erreichen.<br />
Den Sch<strong>in</strong>dhauwald wollen wir<br />
als Erholungswald ausweisen.<br />
Förderung regionaler und<br />
ökologischer Produkte<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich dafür e<strong>in</strong>,<br />
dass die Stadt als Verbraucher<strong>in</strong> energie-<br />
und ressourceneffiziente Produkte<br />
aus der Region bevorzugt. In<br />
K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtungen und<br />
Schulen sollen möglichst Nahrungsmittel<br />
aus regionalem, ökologischem<br />
Anbau verwendet werden. Dort, wo<br />
kurzfristig ke<strong>in</strong>e regionalen Anbieter<br />
gefunden werden, müssen die Verträge<br />
zeitlich begrenzt abgeschlossen<br />
werden, damit sich hiesige Angebote<br />
mit e<strong>in</strong>er zukünftigen Perspektive<br />
entwickeln können.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />
Lebensräume<br />
erhalten: die<br />
Platanenallee ist<br />
dafür schonend zu<br />
behandeln.<br />
<br />
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GRÜN WIRKT<br />
2<br />
Für e<strong>in</strong> soziales,<br />
gerechtes Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Ausgrenzung wegen<br />
Armut verh<strong>in</strong>dern<br />
Die Zahl derer, die mit<br />
weniger als der Hälfte des<br />
Durchschnittse<strong>in</strong>kommens<br />
leben, ist <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren gestiegen. Dramatisch<br />
zugenommen hat die Zahl armer<br />
K<strong>in</strong>der - auch <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen!<br />
Ehrenamt<br />
Tragfähige soziale Netze kommen<br />
nicht ohne die Beteiligung ehrenamtlich<br />
aktiver MitbürgerInnen aus. Diese<br />
Initiativen, Selbsthilfegruppen,<br />
sozialen Vere<strong>in</strong>e und Gruppen s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> ihrer Ar<strong>bei</strong>t auf verlässliche kommunale<br />
Zuschüsse angewiesen. Auch<br />
wenn <strong>in</strong> Zukunft Sparrunden drohen<br />
sollten, steht für <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fest: Dieser<br />
Bereich ist alles andere als üppig<br />
ausgestattet und Kürzungen kommen<br />
hier nicht <strong>in</strong> Frage.<br />
BonusCard<br />
Armut darf nicht zwangsläufig bedeuten,<br />
an den Rand der Gesellschaft<br />
gedrängt zu werden. Durch gezielte<br />
Preisnachlässe <strong>bei</strong> kommunalen<br />
E<strong>in</strong>richtungen im Rahmen der Bonus-Card<br />
muss Tüb<strong>in</strong>gen weiterh<strong>in</strong><br />
dazu <strong>bei</strong>tragen, dass auch Menschen<br />
mit niedrigem E<strong>in</strong>kommen am gesellschaftlichen<br />
Leben teilnehmen<br />
können.<br />
Tüb<strong>in</strong>ger Ar<strong>bei</strong>tslosentreff<br />
Für diejenigen, die Ar<strong>bei</strong>tslosengeld<br />
II erhalten, ist die Beratung<br />
im Tüb<strong>in</strong>ger Ar<strong>bei</strong>tslosentreff e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Unterstützung. Diese E<strong>in</strong>richtung<br />
muss deshalb kommunal<br />
gefördert werden.<br />
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2. Für e<strong>in</strong> soziales, gerechtes Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Bezahlbarer Wohnraum <strong>in</strong><br />
Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Die Lage auf dem Tüb<strong>in</strong>ger<br />
Wohnungsmarkt ist nach<br />
wie vor sehr angespannt. Die<br />
Nachfrage liegt deutlich über<br />
dem Angebot; es fehlt vor allem<br />
an preisgünstigen Wohnungen<br />
für Familien mit K<strong>in</strong>dern,<br />
für Alle<strong>in</strong>erziehende und<br />
Studierende.<br />
Diese schwierige Situation hat <strong>AL</strong>/<br />
<strong>Grüne</strong> im letzten Jahr veranlasst, als<br />
ersten Schritt e<strong>in</strong>en Workshop zum<br />
Thema „Schaffung und Förderung<br />
von preisgünstigem Wohnungsbau“<br />
e<strong>in</strong>zufordern. Die vielfältigen Ideen,<br />
die zur Lösung des Problems geäußert<br />
wurden, tragen wir nun Stück<br />
für Stück <strong>in</strong> die Verwaltung.<br />
Mietspiegel<br />
So haben wir im Haushalt 2009 dafür<br />
gesorgt, dass Mittel für Erbbauz<strong>in</strong>sen<br />
zur Verfügung stehen, die es<br />
der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft<br />
GWG ermöglichen, unter Inanspruchnahme<br />
des neu aufgelegten<br />
Landeswohnraumförderungsprogramms<br />
günstige Mietwohnungen zu<br />
erstellen. In diesem Zusammenhang<br />
fordern wir e<strong>in</strong>en aussagekräftigen<br />
Mietspiegel.<br />
herunter gewirtschafteter Wohnquartiere<br />
erwiesen.<br />
Wohnagentur<br />
Im Bereich der Wohnraumförderung<br />
setzen wir auch auf Eigen<strong>in</strong>itiative.<br />
Daher unterstützen wir die Idee e<strong>in</strong>er<br />
unabhängigen Wohnagentur. E<strong>in</strong>e<br />
solche Agentur, getragen von der<br />
Stadt, Wohnungsbauunternehmen<br />
und geme<strong>in</strong>nützigen E<strong>in</strong>richtungen,<br />
kann Wünsche und Möglichkeiten<br />
von Wohnungssuchenden und Bauwilligen<br />
e<strong>in</strong>erseits mit den Potenzialen<br />
vor Ort andrerseits zusammenbr<strong>in</strong>gen.<br />
Sie kann sie geme<strong>in</strong>sam<br />
mit den Beteiligten tragfähige und<br />
f<strong>in</strong>anzierbare Projekte entwickeln.<br />
Auch der Anstoß zur Gründung von<br />
Wohnungsbaugenossenschaften, wie<br />
sie <strong>in</strong> anderen Städten weit verbreitet<br />
s<strong>in</strong>d, könnte von e<strong>in</strong>er solchen Agentur<br />
ausgehen.<br />
Der Tüb<strong>in</strong>gen Miethäuser-Syndikat<br />
Vere<strong>in</strong> soll eng <strong>in</strong> die Durchführung<br />
e<strong>in</strong>gebunden werden, da sich dessen<br />
Mitglieder durch die Sanierung der<br />
Schell<strong>in</strong>gstraße e<strong>in</strong>e hohe Kompetenz<br />
<strong>in</strong> der Erstellung von bezahlbarem<br />
Wohnraum angeeignet haben.<br />
GWG<br />
Die GWG hat sich bereits auf dem<br />
südlichen Stäudach und an der Stuttgarter<br />
Straße als geeigneter Partner<br />
<strong>bei</strong> der Schaffung von günstigem<br />
Wohnraum bzw. <strong>bei</strong> der Vitalisierung<br />
11<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Älter werden <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Auch Tüb<strong>in</strong>gen als vergleichsweise<br />
junge Stadt muss sich mit<br />
dem demographischen Wandel<br />
ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />
Nahversorgung<br />
Die Themen Nahversorgung (siehe<br />
Kapitel Wirtschaft), Erreichbarkeit,<br />
Teilhabe, Barrierefreiheit, Versorgung-<br />
und Beratungsangebote vor<br />
Ort spielen da<strong>bei</strong> e<strong>in</strong>e große Rolle.<br />
Hier müssen zukünftig von der Stadt<br />
für ihre BürgerInnen weitere Angebote<br />
geschaffen bzw. vorhandene<br />
Strukturen ausgebaut und verbessert<br />
werden.<br />
Stadtseniorenplan<br />
Um alle Ansätze zu bündeln, hat die<br />
Stadt begonnen, e<strong>in</strong>en Stadtseniorenplan<br />
aufzustellen, was <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
sehr begrüßen. Nach Auftaktveranstaltung<br />
und Stadtteilspaziergängen,<br />
<strong>bei</strong> denen die TeilnehmerInnen ihr<br />
Quartier auf Zukunftsfähigkeit für<br />
Ältere abgeklopft haben, werden<br />
nun Handlungskataloge zusammengestellt.<br />
Was dar<strong>in</strong> aufgelistet ist, soll<br />
die Stadtverwaltung <strong>in</strong> den kommenden<br />
Jahren umsetzen.<br />
Im häuslichen Umfeld bleiben<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen, dass dem überwiegenden<br />
Wunsch älterer Menschen,<br />
auch <strong>bei</strong> Pflegebedürftigkeit <strong>in</strong> ihrem<br />
häuslichen und sozialen Umfeld zu<br />
bleiben, entsprochen wird, und legen<br />
deshalb Wert auf quartiersbezogene<br />
und ausdifferenzierte Angebote, die<br />
darauf zielen, die wohnortnahe Versorgung<br />
zu gewährleisten.<br />
Generationenübergreifende<br />
Projekte<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> halten außerdem generationenübergreifende<br />
Ansätze für wichtig,<br />
denn Ältere und Junge können<br />
sich <strong>in</strong> vielen Lebensbereichen ergänzen.<br />
Wir begrüßen schon vorhandene<br />
Angebote, <strong>bei</strong>spielsweise K<strong>in</strong>derbetreuung,<br />
Lernen im Tandem,<br />
Begleitung <strong>bei</strong> der Berufssuche,<br />
„Mehr-Generationen-Wohnen“, das<br />
Projekt „Alt kontaktiert Jung“ sowie<br />
Besuchsdienste.<br />
Wohnen im Alter<br />
Wir werden, wie schon bisher, darauf<br />
achten, dass altengerechtes Wohnen,<br />
geme<strong>in</strong>schaftliches Wohnen im Alter,<br />
Wohnformen für Jung und Alt von<br />
der Stadt und ihren Gesellschaften<br />
WIT und GWG besonders unterstützt<br />
werden. Wir sehen die Notwendigkeit,<br />
Beratungs- und Koord<strong>in</strong>ationsstellen<br />
für Ältere und Beh<strong>in</strong>derte<br />
f<strong>in</strong>anziell ausreichend auszustatten.<br />
Dazu gehört <strong>bei</strong>spielsweise auch<br />
das Angebot „Selma“ (selbständig<br />
Leben im Alter), es ist für manche<br />
Ältere e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Alternative zu<br />
e<strong>in</strong>er Heimunterbr<strong>in</strong>gung.<br />
Ehrenamtliche Strukturen<br />
ausdehnen<br />
Tüb<strong>in</strong>gen verfügt über e<strong>in</strong> reiches<br />
Angebot an weitgehend ehrenamtlich<br />
getragenen Strukturen wie der<br />
Altenbegegnungsstätte Hirsch oder<br />
dem Stadtseniorenrat, die für Tüb<strong>in</strong>gen<br />
hervorragende Ar<strong>bei</strong>t leisten.<br />
Solche Strukturen gilt es <strong>in</strong> der Zukunft<br />
auch auf die Teilorte auszudehnen,<br />
<strong>in</strong>sbesondere wenn dort<br />
Hausgeme<strong>in</strong>schaften und Betreutes<br />
Wohnen e<strong>in</strong>gerichtet werden.<br />
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2. Für e<strong>in</strong> soziales, gerechtes Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Der Seniorenbörse des Stadtseniorenrates<br />
kommt hier e<strong>in</strong>e besondere<br />
Rolle zu. Sie fungiert als Anlaufstelle<br />
für Ältere, die ihr Wissen und ihre<br />
Fähigkeiten auch nach dem aktiven<br />
Berufsleben der Geme<strong>in</strong>schaft zur<br />
Verfügung stellen wollen und neue<br />
Aufgaben suchen.<br />
Seniorengerechte Angebote<br />
Es ist erfreulich, dass die Tüb<strong>in</strong>ger<br />
Handwerksbetriebe bereits seniorengerechte<br />
Angebote machen. Die<br />
Bedürfnisse von Älteren müssen<br />
jedoch <strong>in</strong> allen Zweigen der Dienstleistungen,<br />
auch der städtischen, Berücksichtigung<br />
f<strong>in</strong>den (Internetauftritt!).<br />
In der Erwachsenenbildung<br />
spielen die Volkshochschule und die<br />
Familienbildungsstätte e<strong>in</strong>e zentrale<br />
Rolle.<br />
Im Pflege- und Betreuungsbereich<br />
verfügt die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen mit ihrer<br />
Altenhilfe Tüb<strong>in</strong>gen gGmbH selbst<br />
über Betreuungsangebote auf verschiedenen<br />
Ebenen. Bei stationärer<br />
Pflege, aufsuchender Pflege, Tagespflege<br />
und <strong>bei</strong>m Betreuten Wohnen<br />
kann die Altenhilfe Tüb<strong>in</strong>gen den<br />
Betreuungspart übernehmen. Sie hat<br />
sich im Wettbewerb mit den vielen<br />
Altenbetreuungse<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />
Tüb<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den letzten Jahren gut<br />
behauptet.<br />
für gerontopsychiatrische Betreuung<br />
bereitgestellt worden. Damit<br />
können altersverwirrte Menschen <strong>in</strong><br />
den städtischen E<strong>in</strong>richtungen besser<br />
versorgt und gefördert werden. Für<br />
<strong>AL</strong>/ <strong>Grüne</strong> ist es auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
wichtig, dieses kommunale Angebot<br />
<strong>in</strong> hoher Qualität zu sichern und an<br />
die Bedürfnisse der Älteren <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
anzupassen.<br />
Demenzbetreuung<br />
Besonders <strong>bei</strong> der Demenzbetreuung<br />
hat sich die Altenhilfe Tüb<strong>in</strong>gen profiliert<br />
- durch den Fachtag Demenz,<br />
durch Angebote für betreuende Angehörige<br />
und durch die Umstrukturierung<br />
<strong>in</strong>nerhalb ihrer Häuser. Auf<br />
Vorschlag von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>n ist für diese<br />
Umstrukturierung e<strong>in</strong> Zuschuss<br />
13<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Barrierefreies Tüb<strong>in</strong>gen<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> treten e<strong>in</strong> für e<strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>sames Leben von<br />
beh<strong>in</strong>derten und nicht beh<strong>in</strong>derten<br />
Menschen <strong>in</strong> allen<br />
Lebenszusammenhängen.<br />
Geme<strong>in</strong>sam Plan entwickeln<br />
Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen hat sich dem<br />
Ziel verpflichtet, e<strong>in</strong>e barrierefreie<br />
Stadt zu werden, damit Menschen<br />
mit e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung <strong>in</strong> größtmöglicher<br />
Selbstbestimmung am Leben<br />
<strong>in</strong> der Stadt teilhaben können: Zusammen<br />
mit den VertreterInnen der<br />
Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen soll<br />
die Stadt festlegen, welche der bestehenden<br />
Barrieren <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen rasch<br />
abgebaut werden.<br />
Unter anderem s<strong>in</strong>d folgende Punkte<br />
für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
wichtig:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Bauliche Mängel <strong>bei</strong> den öffentlichen<br />
Wegen zu beheben<br />
E<strong>in</strong> vorbildlich beh<strong>in</strong>dertengerechter<br />
neuer Busbahnhof<br />
Ar<strong>bei</strong>tsplätze für Menschen mit<br />
Beh<strong>in</strong>derung <strong>bei</strong> der Stadtverwaltung<br />
Weiterbildung für Erzieher-<br />
Innen zum Thema <strong>in</strong>tegrative<br />
Betreuung von K<strong>in</strong>dern mit und<br />
ohne Beh<strong>in</strong>derung<br />
Wohnprojekte für Menschen<br />
mit Beh<strong>in</strong>derung im Rahmen<br />
von städtischen Bauvorhaben<br />
Barcelona als Leitbild für<br />
Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Die Erklärung von Barcelona von<br />
1995 „Die Stadt und die Beh<strong>in</strong>derten“<br />
soll Leitbild der Tüb<strong>in</strong>ger Politik<br />
werden. Das bedeutet neben konkreten<br />
Maßnahmenkatalogen, die<br />
Stadt setzt sich dafür e<strong>in</strong>, dass „die<br />
Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger mehr Verständnis<br />
für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen,<br />
ihre Rechte, Bedürfnisse<br />
sowie ihre Möglichkeiten der Teilhabe<br />
am Leben <strong>in</strong> der Gesellschaft<br />
entwickeln.“<br />
Barrierefrei im Internet<br />
Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung können<br />
über das Internet Herausforderungen<br />
des Alltags unter Umständen selbständig<br />
erledigen und damit ihre<br />
e<strong>in</strong>geschränkte Mobilität zum<strong>in</strong>dest<br />
teilweise kompensieren. Inzwischen<br />
können viele Behördengänge,<br />
<strong>bei</strong>spielsweise das Anfordern von<br />
Briefwahlunterlagen und Ausweispapieren<br />
sowie das Anmelden am<br />
neuen Wohnort, ganz oder teilweise<br />
über das sogenannte E-Gouverment<br />
erledigt werden. Beim Internetauftritt<br />
der Stadt und ihrer Betriebe ist<br />
darauf zu achten, dass die Websites<br />
auch von Beh<strong>in</strong>derten une<strong>in</strong>geschränkt<br />
genutzt werden können.<br />
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2. Für e<strong>in</strong> soziales, gerechtes Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Geschlechtergerechtes<br />
Tüb<strong>in</strong>gen<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> stehen für e<strong>in</strong>e gleichberechtigte<br />
Gesellschaft. Dass<br />
Frauen und Männer gleichberechtigt<br />
an allen Bereichen des<br />
gesellschaftlichen Lebens teilhaben,<br />
sollte im 21. Jahrhundert<br />
e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit se<strong>in</strong>.<br />
Gleichberechtigt <strong>in</strong> der<br />
Ar<strong>bei</strong>tswelt<br />
Leider kann von e<strong>in</strong>er geschlechtergerechten<br />
Gesellschaft und Ar<strong>bei</strong>tswelt<br />
noch immer ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>.<br />
Der Anteil vollerwerbstätiger Frauen<br />
stagniert <strong>in</strong> Deutschland auf niedrigem<br />
Niveau; Frauen üben überproportional<br />
häufig schlecht bezahlte<br />
Tätigkeiten und M<strong>in</strong>i-Jobs aus; noch<br />
immer geht die E<strong>in</strong>kommensschere<br />
berufstätiger Frauen und Männer<br />
weit ause<strong>in</strong>ander; noch immer s<strong>in</strong>d<br />
Frauen <strong>in</strong> Führungs- und Spitzenpositionen<br />
deutlich unterrepräsentiert.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> sehen es daher weiterh<strong>in</strong><br />
als e<strong>in</strong>e dr<strong>in</strong>gliche Aufgabe an, auf<br />
e<strong>in</strong>en grundlegenden gesellschaftlichen<br />
Wandel h<strong>in</strong>zuwirken, der<br />
bestehende Hierarchien des Geschlechterverhältnisses<br />
aufbricht<br />
und wirkliche Gleichstellung <strong>in</strong> allen<br />
Bereichen ermöglicht. Selbstverständlich<br />
auch <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen!<br />
Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g<br />
Wir verstehen Gleichstellungspolitik<br />
als e<strong>in</strong>e Querschnittsaufgabe,<br />
die <strong>in</strong> allen Politikfeldern <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Kommune e<strong>in</strong>e zentrale Rolle<br />
spielt. Für uns ist daher die konsequente<br />
Umsetzung von „Gender<br />
Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g“ <strong>in</strong> der kommunalen<br />
Verwaltung e<strong>in</strong> wichtiges Ziel. Das<br />
heißt, es geht um die systematische<br />
E<strong>in</strong>beziehung der jeweiligen Lebenssituationen,<br />
Interessen und Bedürfnisse<br />
von Frauen und Männer<br />
<strong>bei</strong> allen kommunalpolitischen Entscheidungen.<br />
Um e<strong>in</strong>e wirkliche Gleichstellung<br />
von Männern und Frauen <strong>in</strong> Familie,<br />
Beruf und Gesellschaft zu erreichen,<br />
müssen gerade auf kommunaler Ebene<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen geschaffen<br />
werden, die es Frauen und Männern<br />
ermöglichen, Familie und Beruf zu<br />
vere<strong>in</strong>baren. Dazu gehören neben<br />
ausreichenden K<strong>in</strong>derbetreuungsmöglichkeiten<br />
auch flexible Ar<strong>bei</strong>tszeitmodelle<br />
für alle Hierarchiestufen.<br />
Dr<strong>in</strong>gend zu unterstützen s<strong>in</strong>d<br />
darüber h<strong>in</strong>aus unternehmerische<br />
Initiativen von Frauen.<br />
Frauen <strong>in</strong> Kommunalpolitik<br />
Wir wollen mehr Frauen für kommunalpolitische<br />
Gremien gew<strong>in</strong>nen.<br />
Deshalb stellen wir die Hälfte unserer<br />
Listenplätze <strong>bei</strong> den Wahlen für<br />
Frauen bereit.<br />
Geschlechterdemokratie muss „von<br />
unten“ gelebt werden. Partizipationsangebote<br />
für Mädchen und Frauen<br />
s<strong>in</strong>d deshalb gerade <strong>in</strong> der Kommune<br />
wichtig. Wir wollen <strong>in</strong> relevanten<br />
Entscheidungsgremien der Stadt,<br />
zum Beispiel <strong>in</strong> Aufsichtsräten und<br />
Stiftungen, e<strong>in</strong>en höheren Anteil an<br />
Frauen.<br />
Girls Day und Neue Wege<br />
für Jungs<br />
Auf kommunaler Ebene wollen wir<br />
dazu <strong>bei</strong>tragen, dass im Bildungssystem<br />
die Idee der pr<strong>in</strong>zipiellen<br />
15<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Gleichstellung von frühester K<strong>in</strong>dheit<br />
an verankert wird. „Girls Day“<br />
und „Neue Wege für Jungs“ haben<br />
sich <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen zu Erfolgsprojekten<br />
entwickelt. Wir wollen solche<br />
geschlechtsspezifischen Angebote<br />
ausbauen - auch für Jungen und<br />
Mädchen aus Migrationszusammenhängen.<br />
Beruf und Familie<br />
Die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und<br />
Familie muss <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen kont<strong>in</strong>uierlich<br />
verbessert werden. Frauen,<br />
die K<strong>in</strong>der erziehen, <strong>in</strong>sbesondere<br />
Alle<strong>in</strong>erziehende oder Studierende,<br />
s<strong>in</strong>d auch <strong>bei</strong> uns überproportional<br />
häufig arm oder von Armut bedroht.<br />
Damit für diese Frauen Berufstätigkeit,<br />
die Teilnahme an e<strong>in</strong>er Fortoder<br />
Weiterbildung und generell die<br />
Teilnahme am öffentlichen Leben<br />
gewährleistet werden kann, muss die<br />
Kommune weiter alle Anstrengungen<br />
unternehmen und neue, flexible, dem<br />
Bedarf entsprechende K<strong>in</strong>derbetreuungsplätze<br />
schaffen. Wir schlagen<br />
vor, e<strong>in</strong>en eigenen Tüb<strong>in</strong>ger „Vere<strong>in</strong>barkeitspreis“<br />
auszuschreiben, mit<br />
dem Firmen, Behörden, Institutionen<br />
und Vere<strong>in</strong>e ausgezeichnet werden,<br />
die diesbezüglich besonders <strong>in</strong>novativ<br />
s<strong>in</strong>d. Auch kommunale Initiativen<br />
zu Frauenförderung und Network<strong>in</strong>g<br />
wie das offene Netzwerk „Women<br />
after Work“ s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Schritt, Frauen im Ar<strong>bei</strong>tsleben aktiv<br />
zu unterstützen.<br />
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Für e<strong>in</strong> familienfreundliches<br />
Tüb<strong>in</strong>gen 3<br />
K<strong>in</strong>der und Familien <strong>in</strong><br />
Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Der Landkreis Tüb<strong>in</strong>gen hatte<br />
im letzten Jahr das größte<br />
Geburtenplus im ganzen Land:<br />
Aktuell leben 13.500 K<strong>in</strong>der und<br />
Jugendliche <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen. Diese<br />
erfreuliche Bilanz ist für <strong>AL</strong>/<br />
<strong>Grüne</strong> zugleich Verpflichtung.<br />
Wir stellen e<strong>in</strong>e zukunftsorientierte<br />
Politik für K<strong>in</strong>der und<br />
Familien <strong>in</strong> den Mittelpunkt der<br />
Kommunalpolitik.<br />
K<strong>in</strong>der- und Familienpolitik ist e<strong>in</strong><br />
Querschnittspolitikfeld, d.h. sie lässt<br />
sich nur im Zusammenspiel von<br />
Bildungs-, Ar<strong>bei</strong>tsmarkt-, Frauenund<br />
Umweltpolitik, von Städtebau-,<br />
Wohnungs- und Verkehrspolitik verwirklichen.<br />
Aus Sicht von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
ist e<strong>in</strong>e gezielte K<strong>in</strong>der- und Familienpolitik<br />
auch e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />
Standortpolitik. Langfristige Investitionen<br />
<strong>in</strong> diesen Bereich stärken den<br />
Standort Tüb<strong>in</strong>gen und machen ihn<br />
attraktiv für se<strong>in</strong>e BürgerInnen. Das<br />
lokale „Bündnis für Familie“, das<br />
seit 2006 <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen besteht, ist mit<br />
se<strong>in</strong>en mehr als 60 Institutionen und<br />
E<strong>in</strong>zelpersonen e<strong>in</strong> wichtiger Part-<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />
dass Bildung für alle<br />
gleichermaßen zur<br />
Verfügung steht.<br />
17<br />
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GRÜN WIRKT<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen<br />
sich für kle<strong>in</strong>e<br />
Gruppen und hohe<br />
Betreuungsschlüssel<br />
<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derbetreuung<br />
e<strong>in</strong>.<br />
ner, um K<strong>in</strong>der- und Familienpolitik<br />
<strong>in</strong> der Praxis umzusetzen.<br />
K<strong>in</strong>der brauchen Räume<br />
Sie müssen daher <strong>in</strong> der Planung<br />
des öffentlichen Raums vermehrt<br />
berücksichtigt werden; sie brauchen<br />
Spiel- und Bolzplätze, verkehrsberuhigte,<br />
sichere Straßen und Quartiere.<br />
K<strong>in</strong>der brauchen aber auch zuhause<br />
Räume zum Leben, Spielen, Toben<br />
und Lernen. Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />
muss daher vermehrt bezahlbaren<br />
Wohnraum für Familien fördern und<br />
die Bedürfnisse von Familien <strong>bei</strong> der<br />
Stadtplanung berücksichtigen. Noch<br />
immer liegt ke<strong>in</strong> aktueller Mietspiegel<br />
vor - das muss sich ändern!<br />
Zudem wollen wir den Tüb<strong>in</strong>ger<br />
K<strong>in</strong>dersommer erhalten und die Träger<br />
anderer K<strong>in</strong>derfreizeiten <strong>in</strong> ihrer<br />
Ar<strong>bei</strong>t unterstützen.<br />
Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie<br />
und Beruf<br />
Die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und<br />
Beruf ist gerade <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen als Universitätsstadt<br />
mit e<strong>in</strong>em hohen Anteil<br />
an AkademikerInnen e<strong>in</strong> zentrales<br />
Thema, <strong>in</strong>sbesondere die unzureichende<br />
K<strong>in</strong>derbetreuung.<br />
K<strong>in</strong>derbetreuung<br />
Tüb<strong>in</strong>gen hat <strong>in</strong> letzter Zeit <strong>bei</strong>m<br />
Ausbau der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dbetreuung<br />
große Anstrengungen unternommen.<br />
Dennoch gibt es Wartelisten.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen für Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e<br />
bedarfsgerechte Betreuungsquote für<br />
K<strong>in</strong>der unter drei Jahren.<br />
Für <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> spielt die Qualität<br />
der K<strong>in</strong>derbetreuung e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Rolle. Nach wie vor kann <strong>in</strong>sbesondere<br />
im K<strong>in</strong>dergartenbereich der<br />
Bildungs- und Orientierungsplan<br />
nur mühsam umgesetzt werden. Zu<br />
große Gruppen und e<strong>in</strong> niedriger Betreuungsschlüssel<br />
erlauben es nur <strong>in</strong><br />
Ansätzen, Elemente frühk<strong>in</strong>dlicher<br />
Bildung im S<strong>in</strong>ne von spielerischem<br />
Lernen umzusetzen.<br />
Chancengleichheit<br />
Insbesondere die sprachliche Förderung<br />
kann <strong>in</strong> großen Gruppen nicht<br />
so gut gel<strong>in</strong>gen. Sprachförderung im<br />
Vorschulalter ist aber e<strong>in</strong>e Voraussetzung<br />
für die spätere Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des. K<strong>in</strong>der, die schon früh<br />
<strong>in</strong> ihrem Spracherwerb gefördert<br />
werden, haben bessere Chancen –<br />
unabhängig von ihrem sozialen Status<br />
oder ihrer ethnischen Herkunft.<br />
Noch entscheidet <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen so wie<br />
überall <strong>in</strong> Deutschland die soziale<br />
Herkunft über die Bildungschancen<br />
von K<strong>in</strong>dern. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen, dass<br />
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3. Für e<strong>in</strong> familienfreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />
die Herkunft nicht zum begrenzenden<br />
Faktor wird, sondern dass gleiche<br />
Chancen für alle gelten! Auch deshalb<br />
ist uns die frühe Förderung von<br />
K<strong>in</strong>dern so wichtig.<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>n treten für Initiativen e<strong>in</strong>,<br />
die Hilfe zu Selbsthilfe anbieten (siehe<br />
die Projekte LeiTa, Patenschaften,<br />
Ausbildung von Mentoren).<br />
Verh<strong>in</strong>derung von K<strong>in</strong>derarmut<br />
E<strong>in</strong> weiteres zentrales Thema ist<br />
die Verh<strong>in</strong>derung von K<strong>in</strong>derarmut.<br />
Während die grundsätzliche<br />
Zuständigkeit hier <strong>bei</strong>m Bund liegt<br />
und <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> e<strong>in</strong>e Anpassung der<br />
K<strong>in</strong>derregelsätze von Hartz IV fordern,<br />
müssen besondere Härtesituationen<br />
vor Ort abgefangen werden.<br />
Wenn K<strong>in</strong>der arm s<strong>in</strong>d, dann fehlt es<br />
nicht nur an Geld, sondern oft auch<br />
an Bildung, Gesundheit, sozialen<br />
Kontakten. K<strong>in</strong>derarmut beschädigt<br />
das Selbstwertgefühl der K<strong>in</strong>der, bee<strong>in</strong>trächtigt<br />
die Herausbildung ihrer<br />
Fähigkeiten und ihrer persönlichen<br />
Autonomie und gefährdet das Niveau<br />
ihrer schulischen und beruflichen<br />
Ausbildung. Diesen Armutskreislauf<br />
zu durchbrechen ist e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Aufgabe, die auch von kommunaler<br />
Seite geleistet werden muss.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> haben sich dafür e<strong>in</strong>gesetzt,<br />
dass bedürftigen K<strong>in</strong>dern und<br />
Jugendlichen e<strong>in</strong> verbilligtes Mittagessen<br />
<strong>in</strong> Schule und K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
angeboten wird. Die Aktion<br />
Sahnehäubchen ist unterstützenswert,<br />
da sie benachteiligten K<strong>in</strong>dern<br />
Möglichkeiten bietet, an Spiel, Kultur-<br />
und Sportveranstaltungen teilzunehmen<br />
und anderes mehr. (siehe<br />
KInder brauchen Räume. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
wollen sie ihnen geben.<br />
dazu auch im Kapitel 2: „Ausgrenzung<br />
durch Armut verh<strong>in</strong>dern“)<br />
19<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Jugend <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Jugendliche bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Phase der Orientierung<br />
und Identitätssuche, zu der auch<br />
das Austesten von Grenzen und<br />
Konflikte mit den Normen der<br />
Erwachsenen gehören.<br />
Dies führt oft dazu, dass Jugendliche<br />
<strong>in</strong> der öffentlichen Wahrnehmung<br />
als die Verursacher von Problemen<br />
angesehen werden - und von der Jugendar<strong>bei</strong>t<br />
folglich die Lösung dieser<br />
Probleme erwartet wird. Al/<strong>Grüne</strong><br />
setzen dieser e<strong>in</strong>seitigen Sichtweise<br />
e<strong>in</strong> anderes Verständnis von Jugend<br />
entgegen. Für uns s<strong>in</strong>d Jugendliche<br />
<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e Bereicherung.<br />
Nur wenn Jugendliche Freiräume<br />
und Möglichkeiten haben, können<br />
sie zu verantwortungsvollen, engagierten<br />
und kreativen Mitgliedern<br />
unserer Gesellschaft heranwachsen.<br />
Jugendliche brauchen Orte<br />
Dieser Grundsatz gilt im Bereich<br />
der Stadtplanung wörtlich: Jugendliche<br />
brauchen Orte, an denen sie sich<br />
treffen und aufhalten können. Kickplätze,<br />
Skateranlagen oder Jugendtreffs<br />
müssen fester Bestandteil jedes<br />
Quartiers se<strong>in</strong> und bereits <strong>bei</strong> der Planung<br />
bedacht werden. Auf dem Egeria-Gelände<br />
könnte zum Beispiel e<strong>in</strong><br />
Jugendraum für Lustnau geschaffen<br />
werden, der auch für ältere Jugendliche<br />
attraktiv ist. In Pfrondorf sollte<br />
ebenfalls e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes Angebot<br />
entstehen. Die selbstverwalteten<br />
Jugendtreffs <strong>in</strong> den Teilorten müssen<br />
e<strong>in</strong>e angemessene Begleitung durch<br />
die Fachabteilung der Stadt erfahren.<br />
In der Innenstadt ist e<strong>in</strong>e Erweiterung<br />
des Angebots dr<strong>in</strong>gend notwendig.<br />
Jugend-Café<br />
E<strong>in</strong> Jugendcafé nach Reutl<strong>in</strong>ger<br />
Vorbild, wo sich Jugendliche cliquen-<br />
und milieuübergreifend ohne<br />
Konsumzwang <strong>in</strong> angenehmer Atmosphäre<br />
aufhalten können, wäre e<strong>in</strong>e<br />
echte Ergänzung zu den bestehenden<br />
Angeboten. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> unterstützen<br />
den Antrag des Jugendgeme<strong>in</strong>derats<br />
auf baldige Umsetzung im Verlauf<br />
des Projekts „Innen:Stadt“.<br />
Öffentlicher Raum<br />
Der öffentliche Raum wird von Jugendlichen<br />
oft anders genutzt als<br />
von anderen Altersgruppen. Hier<br />
wollen sie sich mit Gleichaltrigen<br />
treffen, hier wollen sie zusammen<br />
se<strong>in</strong>, ohne Geld ausgeben zu müssen.<br />
Der öffentliche Raum soll öffentlich<br />
bleiben! Die Balance zwischen dem<br />
Ruhebedürfnis von AnwohnerInnen<br />
e<strong>in</strong>erseits und der Dynamik von<br />
Jugendlichen andererseits muss im<br />
E<strong>in</strong>zelfall immer wieder neu gefunden<br />
werden. Repressive Maßnahmen<br />
wie die Überwachung öffentlicher<br />
Plätze mit Kameras oder e<strong>in</strong> generelles<br />
Alkoholverbot für den öffentlichen<br />
Raum lehnen wir ab. Solche<br />
Maßnahmen führen lediglich zu Verlagerung<br />
der Probleme und stellen<br />
ke<strong>in</strong>e echte Lösung dar.<br />
Gewaltprävention<br />
Wichtig f<strong>in</strong>den <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> die Angebote<br />
zur Gewaltprävention, z.B.<br />
„tima“ oder „Pfunzkerle“, die weiterh<strong>in</strong><br />
gefördert werden sollen. Diese<br />
Ar<strong>bei</strong>t wirkt sich nachhaltig aus und<br />
ist e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Investition.<br />
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3. Für e<strong>in</strong> familienfreundliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Mobile Jugendar<strong>bei</strong>t<br />
Die E<strong>in</strong>richtung mobiler Jugendar<strong>bei</strong>t<br />
<strong>in</strong> der Innenstadt war e<strong>in</strong><br />
richtiger Schritt. Hier geht es um<br />
Unterstützung für Jugendliche mit<br />
Hilfebedarf und nicht um Ordnungspolitik.<br />
Nach e<strong>in</strong>er Erprobungsphase<br />
sollte das Konzept auch auf die<br />
Stadtteile, z.B. auf die Nord- und<br />
Südstadt, ausgeweitet werden.<br />
Jugend-Kultur<br />
E<strong>in</strong> anderer wichtiger Ar<strong>bei</strong>tsbereich<br />
der kommunalen Jugendar<strong>bei</strong>t ist die<br />
Förderung von Jugendkultur. Sie ist<br />
unserem Verständnis nach eigenständig<br />
und wertvoll und ke<strong>in</strong>e „m<strong>in</strong>derwertige<br />
Vorstufe“ der so genannten<br />
„Hochkultur“. Auch Jugendkultur<br />
braucht Räume und Möglichkeiten,<br />
um sich zu entfalten. Die Bemühungen<br />
der Stadtverwaltung, Flächen<br />
zum legalen Sprühen bereitzustellen,<br />
müssen endlich <strong>in</strong>tensiviert<br />
werden. Auch Proberäume für Bands<br />
und Tanzgruppen sollten <strong>in</strong> ausreichender<br />
Anzahl und zu bezahlbaren<br />
Preisen zur Verfügung stehen. Hier<br />
wäre e<strong>in</strong>e Kooperation des Kulturamts<br />
mit dem „Runden Tisch Kultur“<br />
s<strong>in</strong>nvoll. Die erfolgreiche Ar<strong>bei</strong>t<br />
des Jugendkulturbüros im Epplehaus<br />
und <strong>in</strong> der Musikwerkstatt muss weiterh<strong>in</strong><br />
gefördert werden.<br />
Jugend-Geme<strong>in</strong>derat<br />
Nicht zuletzt ist die Partizipation an<br />
der Kommunalpolitik von Jugendlichen<br />
e<strong>in</strong> zentrales Anliegen von<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>. Der Jugendgeme<strong>in</strong>derat<br />
(JGR) muss noch konsequenter als<br />
bisher <strong>in</strong> die politischen Entscheidungsprozesse<br />
e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Die Begleitung des JGRs durch e<strong>in</strong>zelne<br />
Geme<strong>in</strong>deratsmitglieder als<br />
Mentor<strong>in</strong>nen und Mentoren hat sich<br />
bewährt. Die Kooperation muss aber<br />
immer wieder neu mit Leben gefüllt<br />
werden. Dann kann der Jugendgeme<strong>in</strong>derat<br />
dazu <strong>bei</strong>tragen, Tüb<strong>in</strong>gen<br />
für Jugendliche zu e<strong>in</strong>er lebenswerten<br />
Stadt zu machen!<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fördern<br />
Jugendkultur und<br />
fordern mehr<br />
eigene Räume für<br />
Jugendliche.<br />
21<br />
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GRÜN WIRKT<br />
4<br />
Für e<strong>in</strong> besseres<br />
Schulsystem <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Die Stadt ist auch für<br />
Inhalte zuständig<br />
Die überkommenen<br />
Zuständigkeiten – das Land<br />
für die Inhalte, die Kommunen<br />
für die Gebäude – s<strong>in</strong>d längst<br />
aufgeweicht. Das Interesse der<br />
Kommunen beschränkt sich<br />
zwangsläufig nicht mehr nur<br />
auf die Schulgebäude, sondern<br />
sie s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> die <strong>in</strong>nere<br />
Schulentwicklung mit<br />
e<strong>in</strong>bezogen.<br />
Neue kommunale Aufgaben<br />
Die F<strong>in</strong>anzierung der Schulsozialar<strong>bei</strong>t<br />
und der Kernzeitbetreuung, die<br />
E<strong>in</strong>richtung von Schülercafés und<br />
Mensen, die pädagogische Ausgestaltung<br />
der Nachmittagsangebote,<br />
die Koord<strong>in</strong>ation der Kooperation<br />
von Schulen mit Vere<strong>in</strong>en, die Hausaufgabenbetreuung<br />
und besondere<br />
Unterstützungsmaßnahmen für<br />
SchülerInnen <strong>in</strong> schwierigen Lebenslagen<br />
oder die psychologischen<br />
Beratungsstellen – die Kommunen<br />
s<strong>in</strong>d auf vielerlei Weise an der <strong>in</strong>haltlichen<br />
Ar<strong>bei</strong>t der Schulen beteiligt.<br />
Geme<strong>in</strong>sam lernen<br />
In ke<strong>in</strong>er anderen Stadt Baden-Württembergs<br />
wechseln so viele K<strong>in</strong>der<br />
an Gymnasien wie <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen und<br />
mehr als doppelt so viele Schüler<br />
wie im Landesdurchschnitt erreichen<br />
<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen das Abitur. E<strong>in</strong> Drittel<br />
weniger junge Menschen als im Landesdurchschnitt<br />
verlassen <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
die Schule ohne Schulabschluss.<br />
Aber von diesen haben doppelt so<br />
viele wie im Landesdurchschnitt ke<strong>in</strong>en<br />
deutschen Pass. Die Gruppe der<br />
jungen Menschen, die ke<strong>in</strong>en Schulabschluss<br />
erreichen, gibt Anlass zur<br />
Sorge, denn ohne Schulabschluss<br />
s<strong>in</strong>d sie nahezu chancenlos auf dem<br />
Berufsausbildungs- und Ar<strong>bei</strong>tsmarkt.<br />
Ursachen und Begleitumstände<br />
von Schulabbrüchen müssen<br />
deshalb e<strong>in</strong>gehend betrachtet und<br />
problematisiert werden. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
fordern, dass geme<strong>in</strong>sam mit den<br />
Schulen Kriterien für e<strong>in</strong>e gezielte<br />
Erhebung und Befragung entwickelt<br />
werden. Auf dieser Basis sollen konkrete<br />
Vorschläge zur Verbesserung<br />
der Situation der bildungsbenachteiligten<br />
Gruppen entstehen.<br />
Basisschule<br />
Die Dreigliedrigkeit des Schulsystems<br />
ist nicht zeitgemäß und entspricht<br />
nicht den Grundsätzen der<br />
Chancengleichheit. Auch viele Eltern<br />
f<strong>in</strong>den die frühe E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> drei<br />
Kategorien nach der vierten Klasse<br />
nicht richtig. Dass Bildung und soziale<br />
Herkunft aufs Engste mite<strong>in</strong>ander<br />
verkoppelt s<strong>in</strong>d, ist ke<strong>in</strong>esfalls zu<br />
akzeptieren. <strong>AL</strong>/ <strong>Grüne</strong> setzen sich<br />
für längeres geme<strong>in</strong>sames Lernen,<br />
für die Basisschule als Schule der<br />
Zukunft e<strong>in</strong>. Wir fordern e<strong>in</strong>e Schule,<br />
die selbständig und eigenverant-<br />
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4. Für e<strong>in</strong> besseres Schulsystem <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
wortlich ar<strong>bei</strong>ten kann. In der Basisschule<br />
werden K<strong>in</strong>der nicht nach<br />
vier Jahren geme<strong>in</strong>samen Lernens<br />
getrennt, sondern lernen bis zur 10.<br />
Klasse geme<strong>in</strong>sam mit <strong>in</strong>dividueller<br />
und differenzierter Verantwortung.<br />
Sie können nach der 10. Klasse e<strong>in</strong>en<br />
mittleren Bildungsabschluss absolvieren.<br />
Danach können sie e<strong>in</strong>e berufliche<br />
Ausbildung beg<strong>in</strong>nen oder e<strong>in</strong>e<br />
höhere Schulqualifikation anstreben.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern e<strong>in</strong>e Lernkultur,<br />
die sich an den Lernbedürfnissen<br />
und <strong>in</strong>dividuellen Fähigkeiten der<br />
K<strong>in</strong>der orientiert und nicht die soziale<br />
Herkunft der Schüler<strong>in</strong>nen besiegelt.<br />
Wir wollen, dass alle K<strong>in</strong>der die<br />
gleichen Chancen haben!<br />
Ganztagsschule bietet Chancen<br />
Die Ganztagesschule als e<strong>in</strong> wesentlicher<br />
Bestandteil des pädagogischen<br />
Konzepts ermöglicht mehr eigenverantwortliches,<br />
projektbezogenes und<br />
soziales Lernen <strong>in</strong> der Schule. Sie<br />
dient der <strong>in</strong>dividuellen Förderung<br />
der SchülerInnen im S<strong>in</strong>ne der Basisschulen.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern flächendeckend<br />
Ganztagesschulen, die allen<br />
K<strong>in</strong>dern Entwicklungschancen bietet<br />
und den Eltern die Vere<strong>in</strong>barkeit von<br />
Familie und Beruf erleichtert.<br />
Pädagogisches Gesamtkonzept<br />
Für erfolgreiche Bildungsprozesse<br />
und e<strong>in</strong> gutes Lernklima ist e<strong>in</strong> pädagogisches<br />
Gesamtkonzept nötig. Am<br />
Ganztagsschule<br />
bietet Chancen.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
setzen sich<br />
dafür e<strong>in</strong>, dass<br />
diese bald an<br />
den Tüb<strong>in</strong>ger<br />
Schulen Realität<br />
wird.<br />
23<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Nachmittag soll nicht e<strong>in</strong>fach der bisherige<br />
Vormittagsunterricht fortgeführt<br />
werden. Vielmehr ist e<strong>in</strong> neuer<br />
Lern- und Ar<strong>bei</strong>tsrhythmus s<strong>in</strong>nvoll,<br />
<strong>bei</strong> dem sich Konzentrations- mit<br />
Entspannungsphasen, ruhige Ar<strong>bei</strong>t<br />
und Bewegung abwechseln.<br />
In diesem S<strong>in</strong>ne unterstützen wir die<br />
Initiative „Neue Sekundarschule“<br />
(Französische Schule).<br />
Personelle Ausstattung<br />
Die Schulen müssen personell so<br />
ausgestattet se<strong>in</strong>, dass sie ihren pädagogischen,<br />
aber auch den organisatorischen<br />
Aufgaben gerecht werden<br />
können. Schulsozialar<strong>bei</strong>t ist für uns<br />
e<strong>in</strong>e absolute Notwendigkeit an allen<br />
Schulen.<br />
Sanierungen der Schulen<br />
Die geplanten energetischen Sanierungen<br />
der Tüb<strong>in</strong>ger Schulen s<strong>in</strong>d<br />
zum Teil schon erfolgreich abgeschlossen<br />
worden (Wildermuth-<br />
Gymnasium, Geschwister-Scholl-<br />
Schule). Wir wollen aber Schule<br />
nicht nur <strong>in</strong>haltlich neu gestalten,<br />
sondern stellen auch neue Anforderungen<br />
an die Architektur! SchülerInnen<br />
und LehrerInnen sollten ihre<br />
Schule als „Lernhaus“ erleben können,<br />
das sie morgens gerne betreten,<br />
weil sie sich auf neues Wissen und<br />
neue Erfahrungen freuen!<br />
Schulessen<br />
Die Möglichkeit, an der Schule zu<br />
Mittag zu essen, ist für viele Schüler-<br />
Innen e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung,<br />
damit ihr Schulalltag gel<strong>in</strong>gen kann.<br />
Gesundes Essen, leckeres Essen und<br />
geme<strong>in</strong>sames Essen fördert die Geme<strong>in</strong>schaft<br />
und erleichtert das Erlernen<br />
von sozialer Kompetenz. <strong>AL</strong>/<br />
<strong>Grüne</strong> haben deshalb die f<strong>in</strong>anzielle<br />
Unterstützung für das Schulessen<br />
dr<strong>in</strong>gend gefordert. Schmackhaftes,<br />
gesundes Essen ist ke<strong>in</strong> Luxus. Familien,<br />
die im Besitz e<strong>in</strong>er Bonuscard<br />
s<strong>in</strong>d, erhalten das Essen auf<br />
e<strong>in</strong>en Euro bezuschusst.<br />
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Für e<strong>in</strong>e behutsame<br />
Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
5<br />
Ökologische und soziale<br />
Stadtplanung<br />
Nachhaltigkeit <strong>in</strong> der<br />
Stadtplanung bedeutet für<br />
uns Freiflächen zu schonen<br />
und Verkehr zu reduzieren.<br />
Was wir heute planen, darf<br />
nicht auf Kosten nachfolgender<br />
Generationen gehen!<br />
Gleichwertig neben den ökologischen<br />
stehen für uns die sozialen<br />
Aufgaben der Stadtplanung.<br />
Tüb<strong>in</strong>gen soll auch weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
lebendige Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität<br />
se<strong>in</strong>! Die Stellen <strong>in</strong> der<br />
Stadt, an denen sich Menschen nur<br />
ungern aufhalten, wie z.B. der Europaplatz<br />
und die Mühlstraße, müssen<br />
an die Wünsche und Bedürfnisse ihrer<br />
Nutzer angepasst werden.<br />
Für uns geht Innenentwicklung vor<br />
Landschaftsverbrauch! Wir wünschen<br />
uns lebendige Stadtteile mit<br />
möglichst vielfältigen Nutzungen.<br />
Wir wollen Naherholungsräume erhalten,<br />
bezahlbare Mietwohnungen<br />
schaffen und die Innenstadt weiterentwickeln.<br />
Die Bedürfnisse von<br />
älteren Menschen, von Familien<br />
mit K<strong>in</strong>dern und von Menschen mit<br />
Beh<strong>in</strong>derung müssen <strong>in</strong> der Stadtplanung<br />
besonders berücksichtigt<br />
werden. Die Stadt selbst hat nur beschränkte<br />
Mittel, um den Sozialen<br />
Wohnungsbau zu fördern und zu<br />
sichern – aber diese Mittel muss sie<br />
besser nutzen!<br />
Innenentwicklung hat Vorrang<br />
Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er zukunftsfähigen<br />
Stadtentwicklung wollen <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
Gebiete mit kle<strong>in</strong>teiliger Nutzungsvielfalt<br />
statt separater Gebiete für<br />
Wohnen und Gewerbe. Wir befürworten<br />
e<strong>in</strong>e kompakte Bebauung,<br />
die Quantität mit Qualität verb<strong>in</strong>det.<br />
Das Beispiel der Tüb<strong>in</strong>ger Südstadt<br />
(Städtebaulicher Entwicklungsbereich<br />
Stuttgarter Straße /Französisches<br />
Viertel) zeigt, wie das möglich<br />
ist.<br />
Saiben und Egeria<br />
Raum für Wohnen und Raum für<br />
Ar<strong>bei</strong>t sollen <strong>in</strong> enger Verb<strong>in</strong>dung<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />
Brachgebiete wie das<br />
Egeria-Areal nutzen<br />
und entwickeln.<br />
25<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Die Südstadt<br />
1903: Beg<strong>in</strong>n<br />
der Bebauung<br />
von „Tüb<strong>in</strong>gens<br />
Südstadt“ <strong>in</strong>mitten<br />
von Feldern und<br />
Wiesen. Gut zu<br />
erkennen s<strong>in</strong>d die<br />
Hech<strong>in</strong>ger Straße<br />
von Nord nach Süd<br />
und die<br />
Reutl<strong>in</strong>ger Straße<br />
von Ost nach<br />
West.<br />
mite<strong>in</strong>ander geschaffen werden und<br />
zwar ausschließlich im Innenbereich<br />
und auf Brachen, nicht auf der grünen<br />
Wiese. Wir lehnen deshalb e<strong>in</strong>e<br />
Bebauung des Geländes jenseits der<br />
Bahnl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> Derend<strong>in</strong>gen (Saiben)<br />
genauso ab wie das überzogene Vorhalten<br />
von Flächen <strong>in</strong> Neubaugebieten.<br />
Dagegen begrüßen wir den Kauf<br />
des viele Jahre lang brachliegenden<br />
Egeria-Areals durch die städtische<br />
Grundstücksgesellschaft ausdrücklich.<br />
Mühlenviertel<br />
Seit der Gründung der städtischen<br />
Wirtschaftsgesellschaft (WIT) vor<br />
fünf Jahren stehen <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> h<strong>in</strong>ter<br />
dem Instrument der Brachflächenentwicklung<br />
durch die WIT. Das<br />
erste Projekt der Grundstücksgesellschaft,<br />
das kurz vor der Fertigstellung<br />
stehende Mühlenviertel <strong>in</strong><br />
Derend<strong>in</strong>gen, hat alle Erwartungen<br />
übertroffen und zeigt bereits deutlich<br />
die Vorzüge e<strong>in</strong>er Stadtplanung, die<br />
sich an den Interessen der Stadt und<br />
ihrer BewohnerInnen ausrichtet:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Wiederbeleben von Brachflächen<br />
mit gemischter Nutzung<br />
für Wohnen, Gewerbe und<br />
Dienstleistungen.<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und Nutzung vorhandener<br />
Infrastruktur und Verkehrserschließung.<br />
Hohe Qualität von Städtebau<br />
und Architektur durch Wettbewerbe<br />
und vorgeschaltete Auswahlverfahren<br />
<strong>bei</strong> der Grundstücksvergabe.<br />
Vielfältige Bau- und Wohnformen<br />
mit energetisch zukunftsweisendem<br />
Standard.<br />
Mit dichter Bebauung und Nutzungsmischung<br />
vermeiden wir nicht nur<br />
Flächenverbrauch und Verkehr, wir<br />
eröffnen auch neue Möglichkeiten:<br />
Das Ar<strong>bei</strong>ts- und das Wohnumfeld<br />
werden <strong>in</strong>teressanter und lebendiger!<br />
Wo Moderne und Geschichte <strong>in</strong> dich-<br />
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5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
ter Bebauung <strong>bei</strong>e<strong>in</strong>ander stehen, wo<br />
Natur und Kultur zusammen spielen,<br />
wo sich die Lebensformen mischen,<br />
können lebendige Quartiere entstehen.<br />
Brachflächen<br />
Vielfalt sollte daher auch für die<br />
noch zu entwickelnden Brachgebiete<br />
angestrebt werden. Wir denken da<strong>bei</strong><br />
an den Bereich um den Westbahnhof,<br />
an den Bauhof im Schleifmühlenweg,<br />
an das Egeria-Gelände, das<br />
Queck-Areal und den ehemalige Güterbahnhof.<br />
Letzteres Projekt dümpelt<br />
schon seit längerem vor sich h<strong>in</strong><br />
und muss <strong>in</strong> Zukunft mit Nachdruck<br />
betrieben werden. Denn wenn die<br />
Wohnungen erst e<strong>in</strong>mal im Umland<br />
gebaut worden s<strong>in</strong>d, dann steht zu<br />
befürchten, dass sich – <strong>bei</strong> s<strong>in</strong>kender<br />
Gesamtbevölkerungszahl – niemand<br />
mehr für die Tüb<strong>in</strong>ger Brachflächen<br />
<strong>in</strong>teressiert. Zur städtebaulichen Innenentwicklung<br />
zählt auch der Ausbau<br />
vorhandener Bausubstanz (z.B.<br />
Dachausbau mit Gauben). Die städtischen<br />
Bauvorschriften bzw. Satzungen<br />
s<strong>in</strong>d daraufh<strong>in</strong> zu überprüfen,<br />
ob sie dieses Ziel unterstützen;<br />
ggf. sollten sie geändert werden.<br />
Waldhäuserstraße<br />
Weil wir die Flächen <strong>in</strong>nerhalb des<br />
Stadtgebiets nutzen wollen, unterstützen<br />
wir auch das Vorhaben, die<br />
Ränder der Waldhäuserstraße auf der<br />
Höhe des Bärenspitzes zu bebauen.<br />
Wir wollen, dass nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger<br />
Teil der Grünfläche für die Bebauung<br />
geopfert wird, vor allem geht es<br />
darum, die völlig überdimensionierte<br />
Waldhäuserstraße zurückzubauen<br />
- und nur gebunden an diesen Straßenrückbau<br />
ist das Vorhaben für uns<br />
akzeptabel. Weitere Projekte dieser<br />
Art zum Beispiel im Kreuzungsbereich<br />
Schönblick/Berl<strong>in</strong>er R<strong>in</strong>g können<br />
mit unserer vollen Unterstützung<br />
rechnen.<br />
Schlachthof<br />
Das Areal des Schlachthofes h<strong>in</strong>gegen<br />
würden wir gerne <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er jet-<br />
Die Südstadt<br />
2009:<br />
Nicht nur das<br />
Neckartal ist<br />
komplett zugebaut<br />
sondern Teile der<br />
umliegenden Berge,<br />
wie <strong>bei</strong>spielsweise<br />
der Galgenberg.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen<br />
sich e<strong>in</strong> für<br />
Innenentwicklung<br />
statt Landschaftsverbrauch.<br />
27<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Das Wurster<br />
& Dietz-Areal<br />
ist e<strong>in</strong> Beispiel<br />
für gelungene<br />
Innenentwicklung.<br />
zigen Struktur belassen. Wir s<strong>in</strong>d der<br />
Me<strong>in</strong>ung, dass e<strong>in</strong>e Stadt auch unsanierte<br />
Quartiere braucht, die durch<br />
ihre Geschichte und ihren Charme<br />
<strong>bei</strong>spielsweise KünstlerInnen zum<br />
kreativen Schaffen animieren.<br />
Weilheimer Wiesen<br />
Die Stadtverwaltung plant weitreichende<br />
Veränderungen auf den<br />
Weilheimer Wiesen. Wir stehen h<strong>in</strong>ter<br />
diesen Plänen, soweit es darum<br />
geht, den Festplatz zu verbessern,<br />
die Parkplätze zu ordnen und den<br />
Parksuchverkehr vor dem Freibad<br />
zu verh<strong>in</strong>dern. Wir f<strong>in</strong>den es richtig,<br />
die Weilheimer Wiesen für FußgängerInnen<br />
und RadfahrerInnen besser<br />
zugänglich zu machen. Auch die<br />
geplante Beteiligung der Nutzer an<br />
den Kosten durch Parkgebühren unterstützen<br />
wir. Jedoch setzen wir uns<br />
dafür e<strong>in</strong>, dass der Flächenverbrauch<br />
<strong>bei</strong> all diesen Maßnahmen so ger<strong>in</strong>g<br />
wie möglich ist. E<strong>in</strong>e überdimensionierte<br />
Planung mit großen Vorhalteflächen<br />
z.B. für e<strong>in</strong> Hallenbad oder<br />
e<strong>in</strong>e Leichtathletikarena, deren Realisierung<br />
völlig ungeklärt ist, lehnen<br />
wir ab.<br />
Anstatt weitere Parkplätze bereitzustellen,<br />
die nur an wenigen Tagen im<br />
Jahr <strong>bei</strong> Großereignissen gebraucht<br />
werden, müssen wir alle Möglichkeiten<br />
zur Verkehrsverr<strong>in</strong>gerung nutzen;<br />
wir müssen auf Ausweichparkplätze<br />
z.B. <strong>bei</strong>m Behördenzentrum<br />
h<strong>in</strong>weisen, entsprechende Bus-Shuttles<br />
e<strong>in</strong>richten und das Radfahren<br />
zum Festplatz attraktiver machen.<br />
Damit der E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> Landschaft<br />
und Umwelt möglichst ger<strong>in</strong>g bleibt,<br />
sollen die neuen Flächen nur wenig<br />
nach Westen ausgreifen. Sie sollen<br />
wasserdurchlässig ausgeführt und<br />
begrünt werden. Nicht nur aus ökologischen<br />
Überlegungen s<strong>in</strong>d wir für<br />
diese „kle<strong>in</strong>e Lösung“ <strong>bei</strong> den Weilheimer<br />
Wiesen. Wir sehen uns auch <strong>in</strong><br />
der Verantwortung, städtische Gelder<br />
effizient e<strong>in</strong>zusetzen. Die von uns<br />
befürwortete „kle<strong>in</strong>e Lösung“ würde<br />
ca. 1,4 Mio Euro weniger kosten als<br />
die derzeitige Planung – Geld, das an<br />
anderer Stelle nutzbr<strong>in</strong>gender e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden kann.<br />
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5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Lebensqualität im<br />
öffentlichen Raum<br />
Auch dichte Bebauung will<br />
durchgrünt se<strong>in</strong>. Nicht nur<br />
wegen der Kaltluftschneisen<br />
oder weil es dem Auge wohl<br />
tut. Naturelemente und<br />
Durchlässigkeit für Mensch und<br />
Tier br<strong>in</strong>gen, ganz abgesehen<br />
von den umweltfreundlichen<br />
Aspekten, mit sich, dass sich<br />
jederzeit etwas ereignen kann.<br />
(Siehe auch Kapitel 1: Für e<strong>in</strong><br />
nachhaltiges, klimafreundliches<br />
Tüb<strong>in</strong>gen.)<br />
Straßen sollen nicht nur unter dem<br />
Gesichtspunkt gestaltet werden, wie<br />
die Verkehrsteilnehmer von A nach<br />
B gelangen, sondern auch unter<br />
dem Gesichtspunkt der Lebensqualität<br />
der Menschen, die an diesen<br />
Straßen wohnen und ar<strong>bei</strong>ten. <strong>AL</strong>/<br />
<strong>Grüne</strong> setzen sich deshalb für die<br />
vermehrte Ausweisung von Spielstraßen<br />
e<strong>in</strong>. (Siehe auch Kapitel 6)<br />
Tüb<strong>in</strong>gen ist reich an Stadtbiotopen.<br />
Auch sie s<strong>in</strong>d Teil der Lebensqualität<br />
der Stadt und verdienen Schutz<br />
und Aufmerksamkeit. Viele der vorhandenen<br />
Grünflächen, ob privat<br />
oder öffentlich, s<strong>in</strong>d stark verbesserungsfähig.<br />
Die Stadt muss hier<br />
mit gutem Beispiel vorangehen. Die<br />
Stadtgärtnerei soll nicht so sehr Pflegeleichtigkeit<br />
oder re<strong>in</strong> gefälligen<br />
Parkcharakter anstreben, sondern im<br />
Zweifelsfall e<strong>in</strong>e naturnahe Gestaltung<br />
bevorzugen.<br />
Geme<strong>in</strong>sam planen<br />
Im Gegensatz zu anderen Gruppierungen<br />
im Geme<strong>in</strong>derat haben<br />
wir ke<strong>in</strong>e Angst davor, dass dem<br />
Geme<strong>in</strong>derat durch zu viel Bürgerbeteiligung<br />
die Planungshoheit aus<br />
der Hand genommen wird. Vielmehr<br />
s<strong>in</strong>d wir der Auffassung, dass Initiativen<br />
für e<strong>in</strong>e Stadtplanung von<br />
den BürgerInnen ausgehen sollten,<br />
denn sie wissen häufig genau, was <strong>in</strong><br />
ihrem Quartier fehlt und wie es gestaltet<br />
werden soll. Die Aufgabe der<br />
Verwaltung ist es, auf Grundlage dieser<br />
Ideen die weitere Planung voranzutreiben,<br />
so wie dies <strong>bei</strong>spielsweise<br />
<strong>in</strong> der Corrensstraße vorgesehen ist.<br />
Dort wo es solche Initiativen (noch)<br />
nicht gibt, die Innenentwicklung aber<br />
angestoßen werden soll, halten wir es<br />
für wichtig, dass die Verwaltung ihre<br />
Konzepte von Anfang an und kont<strong>in</strong>uierlich<br />
<strong>in</strong> Bürgerversammlungen<br />
und Planungswerkstätten vorstellt,<br />
um so die BürgerInnen zu motivieren<br />
und zu beteiligen. Die Interessen<br />
e<strong>in</strong>zelner Quartiere müssen selbstverständlich<br />
immer gegen Interessen<br />
der Gesamtstadt abgewogen werden.<br />
Das Thema Innen:Stadt!<br />
weiterverfolgen<br />
Mit dem Projekt Innen:Stadt! hat<br />
Oberbürgermeister Palmer e<strong>in</strong> umfangreiches<br />
Vorhaben zum Stadtumbau<br />
angestoßen. Die städtebaulichen<br />
Mängel im Bereich zwischen Blauer<br />
Brücke, Europaplatz und Technischem<br />
Rathaus sollen schrittweise<br />
behoben werden. Wir versprechen<br />
uns von diesem Projekt dr<strong>in</strong>gend<br />
nötige Verbesserungen <strong>in</strong> Bezug auf<br />
den Verkehr und e<strong>in</strong>e Aufwertung der<br />
Tüb<strong>in</strong>ger Innenstadt; außerdem e<strong>in</strong>e<br />
29<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Steigerung der Aufenthaltsqualität,<br />
die sowohl BewohnerInnen als auch<br />
BesucherInnen zugute kommt. Was<br />
das Problemprojekt „Blaue Brücke“<br />
betrifft, erklären wir uns ausdrücklich<br />
mit den vorliegenden Planungsvorschlägen<br />
der Verwaltung e<strong>in</strong>verstanden.<br />
Wir erwarten e<strong>in</strong>e baldige<br />
Lösung.<br />
S<strong>in</strong>nvolle Ergänzungen von Flächen<br />
für Handel, Dienstleistungen<br />
und Wohnen können die Innenstadt<br />
beleben und als E<strong>in</strong>kaufsstandort<br />
stärken. Wir bestehen jedoch darauf,<br />
dass mittels Gutachten <strong>in</strong> jedem Fall<br />
geprüft wird, wie sich weitere Handelsflächen<br />
für bestimmte Sortimente<br />
auf die bestehenden Geschäfte <strong>in</strong> der<br />
Alt- und Innenstadt auswirken. Hier<br />
gilt es, überzogene Entwicklungen<br />
zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
Technisches Rathaus<br />
Der bauliche Zustand des technischen<br />
Rathauses ist desolat. Neben<br />
e<strong>in</strong>er Sanierung kann auch e<strong>in</strong> Neubau<br />
die richtige Antwort se<strong>in</strong>. Wir<br />
unterstützen die Idee, e<strong>in</strong> universitätsnahes<br />
Tagungshotel anzusiedeln.<br />
Wir halten das Grundstück des Technischen<br />
Rathauses für gut geeignet,<br />
wenngleich auch andere Standorte<br />
denkbar wären. Offen ist noch, wie<br />
e<strong>in</strong>e adäquate, d.h. bezahlbare und<br />
gut gelegene Lösung für e<strong>in</strong> neues<br />
Technischen Rathaus gefunden werden<br />
kann. Derzeit fließt die Ammer<br />
nahezu unbemerkt am Technischen<br />
Rathaus vor<strong>bei</strong>. Wir wollen, dass<br />
<strong>in</strong> diesem Bereich öffentliche Fußwege<br />
entstehen und dass Fluss und<br />
Bäume erlebt werden können. Der<br />
öffentliche Raum muss aufgewertet<br />
werden.<br />
Museum<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> unterstützen die Pläne,<br />
den Bereich zwischen Wilhelmstraße<br />
und Altem Botanischen Garten, wo<br />
bisher Ladenbaracken stehen, neu<br />
zu bebauen. Wir erwarten e<strong>in</strong>en prägnanten<br />
Baukörper mit Durchgängen<br />
zum Park und erhoffen uns e<strong>in</strong>e gestalterische<br />
Verbesserung der Situation<br />
<strong>bei</strong>m Museum. Die Entwürfe, die<br />
auch im Gestaltungs<strong>bei</strong>rat diskutiert<br />
wurden, stimmen zuversichtlich.<br />
Stadtbücherei<br />
Ihrer Bedeutung entsprechend muss<br />
die Stadtbücherei auch weiterh<strong>in</strong><br />
zentral gelegen, bequem zugänglich<br />
und vom Straßenraum aus wahrnehmbar<br />
se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Verlagerung<br />
an den Europaplatz lehnen wir ab.<br />
Denkbar ist für uns die Erweiterung<br />
der Stadtbücherei sowie der Kulturhalle<br />
am derzeitigen Standort unter<br />
E<strong>in</strong>beziehung der jetzigen Räume<br />
des Kulturamts.<br />
Mühlstraße<br />
Die beschlossenen bauliche Umgestaltung<br />
der Mühlstraße alle<strong>in</strong> reicht<br />
aus unsrer Sicht nicht aus, um die<br />
Situation für AnwohnerInnen und<br />
alle, die zu Fuß oder mit dem Rad<br />
unterwegs s<strong>in</strong>d, wirklich zu verbessern.<br />
Wir befürworten die <strong>bei</strong>dseitige<br />
Sperrung für den motorisierten Individualverkehr!<br />
Die 2008 durchgeführte<br />
Verkehrsuntersuchung zeigt,<br />
dass dies machbar ist. Flankierende<br />
Maßnahmen, die die zusätzlichen<br />
Belastungen <strong>in</strong> anderen Stadtteilen<br />
m<strong>in</strong>imieren können, stellen wir <strong>in</strong><br />
Kapitel 6 zur Diskussion.<br />
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5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Z<strong>in</strong>serdreieck<br />
Wir versprechen uns von der neuen<br />
Verkehrsführung im Z<strong>in</strong>serdreieck<br />
nicht nur e<strong>in</strong>en Zeitgew<strong>in</strong>n für Busse,<br />
sondern auch mehr Aufenthaltsqualität<br />
<strong>in</strong> der für den motorisierten Verkehr<br />
gesperrten südlichen Karlstraße.<br />
Auch <strong>in</strong> der Friedrichstraße, die<br />
derzeit nicht zum Flanieren e<strong>in</strong>lädt,<br />
eröffnen sich Möglichkeiten für e<strong>in</strong>e<br />
ansprechende Gestaltung.<br />
Europaplatz<br />
Der Europaplatz als Entree zu unserer<br />
Stadt für alle Bahnreisenden ist<br />
<strong>in</strong> <strong>in</strong>diskutablem Zustand. Zudem ist<br />
der Busbahnhof unübersichtlich und<br />
unnötig groß. Wir setzen uns daher<br />
sehr für e<strong>in</strong>e Neuorganisation des<br />
Busbahnhofs und e<strong>in</strong>e Umgestaltung<br />
des gesamten Vorplatzes e<strong>in</strong>.<br />
Als Bestandteil dieser Umgestaltung<br />
und zur F<strong>in</strong>anzierung des gesamten<br />
Vorhabens s<strong>in</strong>d wir für e<strong>in</strong>e Bebauung<br />
im nördlichen Bereich, die<br />
Handel, Dienstleistung und Wohnen<br />
enthalten soll. Wenn es wirtschaftlich<br />
vertretbar ist, können wir uns<br />
vorstellen, das Technische Rathaus<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Neubau an den Europaplatz<br />
zu verlagern.<br />
Blaue Brücke<br />
Zu den Bauste<strong>in</strong>en im Projekt Innen:<br />
Stadt! gehört auch die Ru<strong>in</strong>e an der<br />
Blauen Brücke. Leider beh<strong>in</strong>dern<br />
die derzeit schwer abstimmbaren<br />
Vorstellungen von Besitzer, Stadt,<br />
Interessenten und Banken die Weiterentwicklung<br />
an dieser wichtigen<br />
Stelle. Hier erhoffen wir uns e<strong>in</strong>en<br />
Durchbruch.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich e<strong>in</strong> für die Vision von der<br />
autofreien Mühlstraße. Siehe auch Kapitel 6.<br />
31<br />
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GRÜN WIRKT<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen<br />
sich e<strong>in</strong> für den<br />
Bestandschutz der<br />
Tüb<strong>in</strong>ger Altstadt<br />
und wollen den<br />
E<strong>in</strong>zelhandel stärken.<br />
Wohnen, ar<strong>bei</strong>ten und (er-)<br />
leben <strong>in</strong> der Altstadt<br />
Die historische Bausubstanz,<br />
der Nutzungsmix und die kurzen<br />
Wege und machen den Reiz der<br />
Tüb<strong>in</strong>ger Altstadt aus.<br />
Nichtsdestoweniger haben Wohnbevölkerung<br />
und E<strong>in</strong>zelhandel es oft<br />
nicht leicht, mit den Gegebenheiten<br />
zurechtzukommen. Es gibt wieder<br />
mehr leer stehende Läden, e<strong>in</strong>deutig<br />
aus konjunkturellen Gründen. Den<br />
BewohnerInnen machen Events,<br />
Kneipenlärm und andere Nachtruhestörungen<br />
weiterh<strong>in</strong> zu schaffen,<br />
auch wenn die so genannte nächtliche<br />
„Doppelstreife“ aus Polizei<br />
und kommunalen Ordnungshütern<br />
zu e<strong>in</strong>er Verbesserung der Situation<br />
<strong>bei</strong>getragen hat.<br />
BI Altstadt<br />
„Die Belastungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Summe<br />
e<strong>in</strong> Problem“, wie es die Bürger<strong>in</strong>itiative<br />
Altstadt zusammenfasst. In der<br />
BI Altstadt sehen wir e<strong>in</strong>e Ansprechpartner<strong>in</strong>.<br />
Sie vertritt viele Betroffene<br />
und versucht, e<strong>in</strong>en Ausgleich<br />
zwischen den unterschiedlichen<br />
Interessen von Gewerbetreibenden,<br />
AnwohnerInnen und VeranstalterInnen<br />
herzustellen.<br />
Bausubstanz erhalten<br />
Nach wie vor fehlt e<strong>in</strong> Ensembleschutz<br />
für die Tüb<strong>in</strong>ger Altstadt.<br />
Der Altstadt-Bebauungsplan, der<br />
u.a. die Wohnnutzung oberhalb des<br />
ersten Obergeschosses schützt und<br />
die Zulassung weiterer Gaststätten<br />
<strong>in</strong> der Altstadt verh<strong>in</strong>dert, darf nicht<br />
e<strong>in</strong>geschränkt werden. Der Stadt<br />
kommt e<strong>in</strong>e Vorbildfunktion <strong>bei</strong>m<br />
Erhalt historischer Bausubstanz zu.<br />
Wir setzen uns daher z.B. für e<strong>in</strong>e<br />
Umnutzung der Alten Silcherschule<br />
im Bestand e<strong>in</strong> und s<strong>in</strong>d auch bereit,<br />
dafür e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Verkaufserlös<br />
zu akzeptieren.<br />
E<strong>in</strong>zelhandel<br />
Bedauerlicherweise werden E<strong>in</strong>zelhandelsflächen<br />
oft nur nach größtmöglichem<br />
Profit und nicht im Interesse<br />
des tatsächlichen Bedarfs<br />
vermietet. Dadurch ist die Vielfalt<br />
des Warenangebots bedroht. Die<br />
Stadt selbst sollte <strong>bei</strong> ihren eigenen<br />
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5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Gebäuden mit gutem Beispiel vorangehen,<br />
aber auch als Vermittler<strong>in</strong><br />
für vernünftige private Ladenvermietungen<br />
helfen. Denn der Branchenmix<br />
<strong>in</strong> der Altstadt muss unbed<strong>in</strong>gt<br />
erhalten bleiben; nur vielfältige E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten<br />
verschaffen der<br />
Altstadt die notwendige Publikumsfrequenz.<br />
Um den E<strong>in</strong>zelhandel, der<br />
auch <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> der Krise steckt,<br />
zu stärken und die Nahversorgung<br />
mit Waren des täglichen Bedarfs zu<br />
sichern, schlagen wir vor, dass die<br />
WIT (Wirtschaftsgesellschaft Tüb<strong>in</strong>gen)<br />
sich stärker der Sorgen der<br />
Geschäfte, aber auch der kle<strong>in</strong>en<br />
Unternehmen annimmt. E<strong>in</strong>e dafür<br />
geschulte Person sollte mit dieser<br />
Aufgabe betraut werden.<br />
Pfleghof<br />
Wir begrüßen die Erstellung e<strong>in</strong>er<br />
größeren E<strong>in</strong>zelhandelsfläche <strong>in</strong><br />
der Pfleghofstraße und hoffen, dass<br />
dadurch Angebotslücken geschlossen<br />
werden können. Dies ist auch<br />
<strong>in</strong>sofern von Bedeutung, als es offensichtlich<br />
e<strong>in</strong>e neue Entwicklung<br />
gibt: SeniorInnen suchen vermehrt<br />
sanierte Kle<strong>in</strong>wohnungen <strong>in</strong> der Altstadt.<br />
Gerade für diesen Personenkreis<br />
ist e<strong>in</strong>e zentrale Wohnlage ideal<br />
und e<strong>in</strong>e Versorgung mit Gütern des<br />
täglichen Bedarfs e<strong>in</strong>e wesentliche<br />
Voraussetzung.<br />
Die Campus-Entwicklung<br />
wohlwollend-kritisch<br />
begleiten<br />
Mit dem städtebaulichen<br />
Wettbewerb zum Campus<br />
Wilhelmstraße wurden<br />
Ideen zur Umgestaltung des<br />
Universitätsviertels gesucht.<br />
Es geht da<strong>bei</strong> nicht nur um die Bereitstellung<br />
von Räumlichkeiten<br />
(Mensa, UB-Erweiterung, Institutsgebäude,<br />
Studentisches Service-<br />
Center…), sondern auch um e<strong>in</strong>e<br />
stadtplanerische Vision für die nächsten<br />
Jahrzehnte, die identitätsstiftend<br />
für die Universität und die Stadt se<strong>in</strong><br />
kann.<br />
Daneben hat die Universität erhebliche<br />
Ausbaupläne auf der Morgenstelle.<br />
Im Altkl<strong>in</strong>ikum geht der<br />
Umbauprozess weiter: ehemalige<br />
Kl<strong>in</strong>ikgebäude werden nach und<br />
nach für andere universitäre Zwecke<br />
umgenutzt.<br />
Campusentwicklung<br />
geht nur mit<br />
Beteiligung der Stadt<br />
- <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />
grüne Flächen<br />
erhalten.<br />
33<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Wilhelmstraße<br />
Wir wollen, dass die Universität<br />
Tüb<strong>in</strong>gen sich entwickeln kann,<br />
und unterstützen sie daher <strong>in</strong> ihrem<br />
Anliegen, das Campus Wilhelmstraße<br />
neu zu gestalten. Die Idee e<strong>in</strong>es<br />
Universitätsplatzes neben der Neuen<br />
Aula mit umliegenden zentralen<br />
Nutzungen halten wir für gut. So<br />
könnte das Universitätsviertel e<strong>in</strong>en<br />
neuen Mittelpunkt bekommen.<br />
E<strong>in</strong>e Verkehrsberuhigung würde die<br />
Aufenthaltsqualität dort wesentlich<br />
verbessern. Die Konzentration von<br />
Instituten bedeutet e<strong>in</strong>e erhebliche<br />
Verbesserung der Energiebilanz, vor<br />
allem dann, wenn verstreute, oft <strong>in</strong><br />
schlechtem Zustand bef<strong>in</strong>dliche Gebäude<br />
verlassen werden.<br />
Das Mite<strong>in</strong>ander von Universität und<br />
Stadt zeigt sich auch <strong>in</strong> der historisch<br />
gewachsenen baulichen Verzahnung.<br />
Wir sehen es als unsere Aufgabe<br />
an, darauf h<strong>in</strong>zuwirken, dass dieser<br />
Zusammenhang sichtbar bleibt. Die<br />
Campusentwicklung darf die Stadt<br />
nicht ausschließen!<br />
Grünräume<br />
Alle Tüb<strong>in</strong>gerInnen und speziell die<br />
Menschen, die <strong>in</strong> den umliegenden<br />
Gebieten wohnen, haben e<strong>in</strong> Interesse<br />
daran, dass das Universitätsgelände<br />
durchlässig bleibt. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
werden auf Grünräume, Freiflächen<br />
und Verknüpfung der Nutzungen<br />
achten; ebenso auf e<strong>in</strong>en behutsamen<br />
Umgang mit der historischen Bausubstanz.<br />
Visionen brauchen Freiräume,<br />
aber die Verwurzelung darf nicht<br />
verloren gehen.<br />
Morgenstelle<br />
Die Erweiterungspläne für den<br />
Campus Morgenstelle begleiten wir<br />
kritisch-konstruktiv. Wir können<br />
sie <strong>in</strong>sbesondere deshalb mittragen,<br />
weil durch die Überbauung der Parkplätze<br />
der Flächenverbrauch ger<strong>in</strong>g<br />
gehalten wird. Wir setzen uns dafür<br />
e<strong>in</strong>, dass die Auswirkungen auf die<br />
Landschaft, <strong>in</strong>sbesondere am Übergang<br />
zum Käsenbachtal, berücksichtigt<br />
werden.<br />
Uni und Stadt zusammen<br />
Das hohe Entwicklungstempo, ausgelöst<br />
durch die Konkurrenz um<br />
Fördermittel für Spitzenforschung,<br />
droht Handlungsspielräume e<strong>in</strong>zuengen,<br />
weil alternativlos geplant<br />
wird. Im Interesse e<strong>in</strong>er guten Stadtplanung<br />
werden wir <strong>bei</strong> geeigneten<br />
Anlässen weiterh<strong>in</strong> auf Wettbewerbe<br />
und Mehrfachbeauftragungen pochen.<br />
Die Planungshoheit der Stadt<br />
darf nicht <strong>in</strong> Frage gestellt werden.<br />
Es bleibt e<strong>in</strong>e Herausforderung,<br />
hier gute Verfahren zu f<strong>in</strong>den. Die<br />
Universität möchte ihre Pläne bald<br />
umsetzen. Der Geme<strong>in</strong>derat hat das<br />
Bedürfnis und die Pflicht, die Stadtentwicklung<br />
zu lenken, und muss<br />
da<strong>bei</strong> auch erörtern, wie sich Umgestaltungen<br />
langfristig auf die Gesamtstadt<br />
auswirken.<br />
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5. Für e<strong>in</strong>e behutsame Stadtentwicklung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Teilorte<br />
Für die Teilorte gilt ebenso<br />
wie für die gesamte<br />
Stadt: Innenentwicklung vor<br />
Außenentwicklung - ke<strong>in</strong>e<br />
Neubaugebiete außerhalb der<br />
bestehenden Siedlungsgrenzen!<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> werden <strong>bei</strong> e<strong>in</strong>er Ausweisung<br />
von Baugebieten weiterh<strong>in</strong><br />
dafür sorgen, dass auf die jeweilige<br />
Ortsentwicklungsprognose geachtet<br />
wird. Hier hat sich die Verwaltung<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahren entgegen ihrer<br />
eignen Absichten unökologisch verhalten.<br />
Die Teilorte weisen häufig<br />
darauf h<strong>in</strong>, dass sie Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen<br />
erhalten wollen und dafür<br />
Bevölkerungszuwachs brauchen.<br />
Umnutzung städtischer<br />
Gebäude<br />
Wir h<strong>in</strong>gegen schlagen die Um- und<br />
Mehrfachnutzung von städtischen<br />
Gebäuden <strong>in</strong> den Teilorten vor, so<br />
dass sie für verschiedene geme<strong>in</strong>schaftliche<br />
Zwecke genutzt werden<br />
können.<br />
Eigene K<strong>in</strong>derbetreuung<br />
K<strong>in</strong>derbetreuung sollte möglichst <strong>in</strong><br />
jedem Teilort weitergeführt werden,<br />
und zwar von der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dbetreuung<br />
bis zur Ganztagesbetreuung von<br />
Schulk<strong>in</strong>dern, und <strong>in</strong> Absprache mit<br />
Eltern und öffentlichen Trägern soll<br />
es <strong>bei</strong> Bedarf zusätzliche Betreuungsangebote<br />
geben. Wir begrüßen<br />
die Runden Tische, zu denen die entsprechenden<br />
Fachabteilungen Eltern,<br />
Mitglieder des Ortschaftsrats und<br />
Auch <strong>bei</strong> den<br />
Teilorten wie<br />
Bebenhausen ist<br />
Innenentwicklung<br />
und damit die<br />
Vermeidung von<br />
Neubaugebieten das<br />
Ziel von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
35<br />
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GRÜN WIRKT<br />
städtische Mitar<strong>bei</strong>terInnen regelmäßig<br />
e<strong>in</strong>laden.<br />
Nahversorgung<br />
Die Stadt muss sich verantwortlich<br />
fühlen für die Nahversorgung, auch<br />
wenn die Bevölkerungszahl e<strong>in</strong>es<br />
Teilortes ke<strong>in</strong>en Supermarkt möglich<br />
macht. Dann muss die Nahversorgung<br />
anders organisiert werden<br />
– z.B. durch die Beschäftigung von<br />
Langzeitar<strong>bei</strong>tslosen bzw. Menschen<br />
mit Beh<strong>in</strong>derung oder durch andere<br />
kommunale Förderungen. Auch Genossenschaftsläden<br />
können e<strong>in</strong>e Lösung<br />
se<strong>in</strong>. (Siehe auch Kapitel 9) Die<br />
entsprechenden Modelle sollen von<br />
der Stadt erar<strong>bei</strong>tet und gegebenenfalls<br />
abgerufen werden können.<br />
Für ältere BewohnerInnen <strong>in</strong> den<br />
Teilorten sollen wohnortsnahe Angebote<br />
bereitgestellt werden.<br />
Räume für Vere<strong>in</strong>e<br />
Vere<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d wichtig für das Leben <strong>in</strong><br />
den Teilorten. Wir begrüßen es, wenn<br />
Vere<strong>in</strong>saktivitäten <strong>in</strong> städtischen<br />
Räumen stattf<strong>in</strong>den können, <strong>in</strong> den<br />
Zeiten, wo diese nicht für städtische<br />
Aufgaben gebraucht werden. Dafür<br />
s<strong>in</strong>d räumliche Mischnutzungskonzepte<br />
zu erar<strong>bei</strong>ten.<br />
die Realisierung <strong>in</strong> Aussicht gestellt<br />
werden. Das s<strong>in</strong>d wichtige Schritte<br />
auf dem Weg zu e<strong>in</strong>er verlässlichen<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t.<br />
Sanierungen<br />
Die Sanierungs- und Energiebewertungslisten<br />
werden hoffentlich zu e<strong>in</strong>er<br />
regelmäßigen Pflege, Sanierung<br />
und Renovierung der städtischen Liegenschaften<br />
<strong>in</strong> den Teilorten führen.<br />
Die entsprechenden Gelder müssen<br />
dann nicht mehr quasi als Haushaltsgeschenke<br />
e<strong>in</strong>geklagt werden.<br />
B28<br />
Die Neckartalgeme<strong>in</strong>den werden sich<br />
<strong>in</strong> der kommenden Legislaturperiode<br />
mit dem Bau der B28 beschäftigen<br />
müssen. Die Anra<strong>in</strong>er auf der Bahnseite<br />
haben das berechtigte Interesse<br />
an Lärmschutz und möglichst ger<strong>in</strong>ger<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigung durch die neue<br />
B28. Wir unterstützen sie <strong>in</strong> diesem<br />
Anliegen.<br />
Teilorte im Haushalt<br />
Die Zufriedenheit <strong>in</strong> den Teilorten<br />
hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren deutlich<br />
verbessert. Es hat sich bewährt,<br />
dass Wünsche der Teilorte an den<br />
städtischen Haushalt schon vor den<br />
Haushaltsberatungen von der Verwaltung<br />
wahrgenommen und kommentiert<br />
wurden. E<strong>in</strong> Teil dieser<br />
Wünsche wurden so <strong>in</strong> die Vorlagen<br />
übernommen, <strong>bei</strong> anderen konnte<br />
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Für umweltfreundliche<br />
Mobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
6<br />
Wir wollen, dass alle Ziele <strong>in</strong><br />
Tüb<strong>in</strong>gen bequem mit dem Bus,<br />
zu Fuß oder mit dem Fahrrad<br />
erreicht werden können. Ziel der<br />
Stadtentwicklung, nicht zuletzt<br />
im S<strong>in</strong>ne des Klimaschutzes,<br />
muss es se<strong>in</strong>, die Attraktivität<br />
aller Alternativen zum<br />
Autofahren deutlich zu erhöhen<br />
und vor allem die große Zahl der<br />
<strong>in</strong>nerstädtischen Kurzfahrten<br />
(3km) drastisch zu senken.<br />
Der Autoverkehr ist an vielen Stellen<br />
<strong>in</strong> der Stadt e<strong>in</strong> zentrales H<strong>in</strong>dernis<br />
für mehr Wohn- und Aufenthaltsqualität.<br />
Wir wollen, dass die Menschen<br />
bessere Luft zum Atmen haben, weniger<br />
von Lärm geplagt werden und<br />
dass die <strong>in</strong>nerstädtischen Wege und<br />
Plätze nicht vom Autoverkehr dom<strong>in</strong>iert<br />
werden. Wir wollen den Anteil<br />
des Verkehrs im „Umweltverbund“<br />
(zu Fuß, Rad, Bus, Bahn) mittelfristig<br />
von derzeit 65 % auf 80 % erhöhen.<br />
Regionalstadtbahn<br />
Im Stadtgebiet Tüb<strong>in</strong>gen wurde der<br />
ÖPNV <strong>in</strong> den vergangenen Jahrzehnten<br />
stetig ausgebaut – mit großem<br />
Erfolg <strong>bei</strong> den Fahrgastzahlen.<br />
Noch viel zu tun bleibt <strong>bei</strong>m Stadt-<br />
Umland-Verkehr, wo bis heute der<br />
Autoverkehr dom<strong>in</strong>iert, der auch die<br />
Stadt belastet. Die Zahlen aus dem<br />
Verkehrsgutachten machen es deutlich:<br />
70% aller Autofahrer im Tüb<strong>in</strong>ger<br />
Stadtgebiet entfallen auf den<br />
Stadt-Umland-Verkehr (ohne Durchgangsverkehr<br />
auf den Bundesstraßen).<br />
Wir wollen, dass Tüb<strong>in</strong>gen und<br />
die Region e<strong>in</strong>e Regionalstadtbahn<br />
bekommt. Für die Verkehrsplanung<br />
und die Stadtentwicklung ist dies e<strong>in</strong><br />
Schlüsselprojekt.<br />
Regionalstadtbahn bedeutet, die Züge<br />
aus dem Umland nach Tüb<strong>in</strong>gen auf<br />
e<strong>in</strong>en Stadtbahnverkehr im dichten<br />
Takt und weiteren Haltepunkten umzustellen.<br />
Die Stadtbahnen enden<br />
nicht am Tüb<strong>in</strong>ger Hauptbahnhof,<br />
sondern verkehren umsteigefrei weiter<br />
über e<strong>in</strong>e Straßenbahnneubaustrecke<br />
Hauptbahnhof – Mühlstraße<br />
- Universität – Morgenstelle – Waldhäuser<br />
Ost zu den wichtigsten Zielen<br />
im Stadtgebiet. Die vorliegende Studie<br />
belegt die technische und betriebliche<br />
Machbarkeit. Sie besche<strong>in</strong>igt<br />
e<strong>in</strong>en volkswirtschaftlichen Nutzen<br />
und empfiehlt e<strong>in</strong>e Weiterverfolgung<br />
des Projekts. Derzeit ist die standardisierte<br />
Bewertung der Wirtschaftlichkeit<br />
<strong>in</strong> Ar<strong>bei</strong>t.<br />
Die Erfahrungen mit diesem System<br />
aus Karlsruhe und Heilbronn zeigen,<br />
dass damit die Fahrgastzahlen des<br />
ÖPNV im Stadt-Umland-Verkehr<br />
vervielfacht werden können.<br />
Für Tüb<strong>in</strong>gen versprechen wir uns<br />
zahlreiche Vorteile:<br />
•<br />
weniger <strong>in</strong> die Stadt e<strong>in</strong>strömender<br />
Autoverkehr<br />
37<br />
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GRÜN WIRKT<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
bequeme Erreichbarkeit von<br />
Kl<strong>in</strong>iken und Universität<br />
die Stärkung der Innen- und<br />
Altstadt als E<strong>in</strong>kaufs- und Nah-<br />
Tourismusziel durch optimale<br />
Erreichbarkeit aus dem Umland<br />
die Chance auf e<strong>in</strong>e umfassende<br />
Verkehrsberuhigung im<br />
Bereich zwischen Bahnhof und<br />
Wilhelmstraße<br />
im Bereich der Universität ergeben<br />
sich im Zusammenhang<br />
mit der Campus-Entwicklung<br />
ideale Möglichkeiten zur städtebaulichen<br />
Aufwertung des<br />
Gebiets.<br />
Wir wollen die planerischen Schritte<br />
zur Vorbereitung der Regionalstadtbahn<br />
zügig voranbr<strong>in</strong>gen. Mit dem<br />
Bau soll begonnen werden, sobald<br />
die zu erwartenden Bundes- und<br />
Landeszuschüsse verfügbar s<strong>in</strong>d.<br />
Schienenverkehr<br />
Im Vorgriff auf die Regionalstadtbahn<br />
fordern wir die E<strong>in</strong>richtung<br />
weiterer Haltepunkte auf den bestehenden<br />
Bahnstrecken, z.B. Tüb<strong>in</strong>gen-Behördenzentrum,<br />
Tüb<strong>in</strong>gen-Freibad/Paul-Horn-Arena<br />
und<br />
Gewerbegebiet Unterer Wert. E<strong>in</strong>e<br />
verbesserte Anb<strong>in</strong>dung der Teilorte<br />
an den ÖPNV wollen wir durch die<br />
Wieder<strong>in</strong>betriebnahme der Haltepunkte<br />
Bühl und Kilchberg erreichen.<br />
Das Angebot auf den regionalen<br />
Schienenstrecken muss weiter verbessert<br />
werden (z.B. Taktverdichtungen<br />
und Verbesserungen im Spätund<br />
Wochenendverkehr <strong>in</strong> Richtung<br />
Rottenburg, Möss<strong>in</strong>gen, Reutl<strong>in</strong>gen;<br />
15-M<strong>in</strong>uten-Takt auf der Ammertalbahn<br />
<strong>in</strong> der Hauptverkehrszeit).<br />
Wir wollen die Idee weiterverfolgen,<br />
zwischen Derend<strong>in</strong>gen und Hauptbahnhof<br />
e<strong>in</strong>e häufig verkehrende<br />
Zugverb<strong>in</strong>dung als Vorläufer zur<br />
Stadtbahn zu schaffen. Dazu muss<br />
nur e<strong>in</strong> kurzes Teilstück der Bahnstrecke<br />
zweigleisig ausgebaut werden.<br />
Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass<br />
der Bund dies <strong>in</strong> Angriff nimmt.<br />
Am Tüb<strong>in</strong>ger Hauptbahnhof s<strong>in</strong>d<br />
dr<strong>in</strong>gend Verbesserungen erforderlich.<br />
Deshalb stehen auf Antrag von<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> seit 2005 Gelder dafür<br />
im städtischen Haushalt bereit. E<strong>in</strong>e<br />
zentrale Forderung von uns ist, alle<br />
Bahnsteige barrierefrei zugänglich<br />
zu machen.<br />
Busverkehr<br />
Beim TüBus haben wir <strong>in</strong> den letzten<br />
Jahren zahlreiche Verbesserungen im<br />
Angebot erreicht. Dennoch gibt es<br />
immer noch zeitliche und räumliche<br />
Lücken im Fahrtangebot.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> erwarten e<strong>in</strong>e Qualitätsoffensive<br />
<strong>bei</strong>m TüBus:<br />
•<br />
•<br />
Wir wollen, dass der Ursra<strong>in</strong>er<br />
R<strong>in</strong>g <strong>in</strong>s L<strong>in</strong>iennetz e<strong>in</strong>gebunden<br />
und Bühl besser erschlossen<br />
wird.<br />
Wir fordern darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>en<br />
(m<strong>in</strong>destens) 30 m<strong>in</strong>-Takt<br />
auf allen L<strong>in</strong>ien zu den Kernzeiten,<br />
<strong>in</strong> Bereichen mit guter<br />
Nachfrage e<strong>in</strong>en ganztägigen<br />
15-m<strong>in</strong>-Takt, so z.B. für Weilheim,<br />
Kilchberg, Bühl und<br />
Hirschau.<br />
• Zusätzlich zu e<strong>in</strong>zelnen Änderungen<br />
der L<strong>in</strong>ien soll grundle-<br />
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6. Für umweltfreundliche Mobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
•<br />
gend geprüft werden, <strong>in</strong>wieweit<br />
das L<strong>in</strong>iennetz neu geordnet<br />
werden muss, um optimale Verb<strong>in</strong>dungen<br />
und günstige Betriebsabläufe<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Vorrangschaltungen für<br />
Busse an den Ampelanlagen<br />
müssen endlich <strong>in</strong> Betrieb genommen<br />
werden.<br />
• Wir wollen den TüBus benutzerfreundlicher<br />
machen. Dazu<br />
gehören e<strong>in</strong>fach zu bedienende,<br />
funktionierende Automaten <strong>in</strong><br />
den Bussen nahe <strong>bei</strong>m E<strong>in</strong>stieg<br />
und an Haltestellen, weiter gehört<br />
dazu z.B. e<strong>in</strong>e Tag und<br />
Nacht erreichbare Ansprechstelle,<br />
e<strong>in</strong> zentral gelegenes<br />
Kundenbüro sowie freundliche,<br />
auskunftsbereite BusfahrerInnen.<br />
Zusätzlich wünschen<br />
wir uns beleuchtete und saubere<br />
Wartehäuschen, <strong>in</strong> denen die<br />
Fahrgäste vor W<strong>in</strong>d und Regen<br />
geschützt s<strong>in</strong>d. Vor allem<br />
aber gehört dazu, Zugangsh<strong>in</strong>dernisse<br />
für ältere Menschen<br />
und Gehbeh<strong>in</strong>derte abzubauen.<br />
Nach dem Vorbild anderer Städte<br />
wollen wir für den TüBus<br />
e<strong>in</strong>e Mobilitätsgarantie (garantierte<br />
Anschlusssicherung,<br />
Ersatzbeförderung mit Taxi <strong>bei</strong><br />
Verspätungen).<br />
• Für die Nutzerfreundlichkeit<br />
ganz entscheidend ist es, den<br />
bisherigen Omnibusbahnhof<br />
durch e<strong>in</strong>en ansprechenden und<br />
übersichtlichen Neubau mit e<strong>in</strong>fachen<br />
Umstiegsmöglichkeiten<br />
zu ersetzen.<br />
•<br />
Wir wollen, dass der TüBus für<br />
noch mehr Menschen als bisher<br />
•<br />
•<br />
attraktiv wird. Daher begrüßen<br />
wir die Kooperation zwischen<br />
dem Stadtverkehr und Teilauto<br />
e.V. Wir setzen uns auch dafür<br />
e<strong>in</strong>, dem Jobticket zu größerer<br />
Verbreitung zu verhelfen.<br />
Unser Stadtverkehr soll ökologisch<br />
vorbildlich se<strong>in</strong>. Bei der<br />
Anschaffung von Bussen sollen<br />
<strong>in</strong>novative, CO2-arme Antriebstechniken<br />
immer geprüft werden<br />
(z.B. Hybridbusse, Brennstoffzelle…).<br />
ÖPNV ist nur dann gut, wenn<br />
alle die Möglichkeit haben, ihn<br />
zu nutzen. E<strong>in</strong> kostenloser Busverkehr<br />
für alle ist e<strong>in</strong>e richtige<br />
Zielsetzung, aber mit den<br />
bestehenden Ref<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten<br />
nicht umsetzbar.<br />
Den größeren sozialen Effekt<br />
erreichen wir mit gezielten Vergünstigungen.<br />
Wir setzen uns<br />
daher weiterh<strong>in</strong> für vergünstigte<br />
Fahrsche<strong>in</strong>e für Bonuscard-InhaberInnen<br />
e<strong>in</strong>.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen<br />
sich für e<strong>in</strong>en<br />
benutzerfreundlichen<br />
Öffentlichen Nahverkehr<br />
<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
e<strong>in</strong>.<br />
39<br />
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GRÜN WIRKT<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />
die Mühlstraße für<br />
den motorisierten<br />
Individualverkehr<br />
sperren.<br />
• Um das Tüb<strong>in</strong>ger Angebot im<br />
ÖPNV f<strong>in</strong>anzieren zu können,<br />
wollen wir, dass der Tüb<strong>in</strong>ger<br />
Stadtverkehr e<strong>in</strong>en angemessenen<br />
schaffen, immer mehr Menschen für<br />
Alternativen zum Auto zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Zur konkrete Entlastung könnte <strong>bei</strong>tragen,<br />
den Verkehr von und zu den<br />
Anteil der naldo-E<strong>in</strong>nah-<br />
Schnarrenbergkl<strong>in</strong>iken und dem<br />
men bekommt. Die Verträge<br />
zur Kostenaufteilung müssen<br />
dergestalt angepasst werden,<br />
dass Angebotsverbesserungen,<br />
Campus Morgenstelle endlich effektiv<br />
über die Ebenhalde zu lenken.<br />
Zentrale Punkte aus Sicht von <strong>AL</strong>/<br />
<strong>Grüne</strong> s<strong>in</strong>d:<br />
e<strong>in</strong>e Steigerung des Fahrgastaufkommens<br />
und die damit verbundenen<br />
• Sperrung der Mühlstraße für<br />
E<strong>in</strong>nahmen tatsäch-<br />
den motorisierten Individu-<br />
lich auch dem TüBus zugute<br />
kommen.<br />
alverkehr. Diese Maßnahme<br />
steigert die Sicherheit und die<br />
Aufenthaltsqualität für Fußgänger<br />
und Radler. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus wirkt sich der Wegfall<br />
des Durchgangsverkehrs auch<br />
positiv auf Z<strong>in</strong>serdreieck und<br />
Neckarbrücke aus.<br />
Automobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Nachdem das Verkehrsgutachten nun<br />
vorliegt, gibt es ke<strong>in</strong>e Ausrede mehr,<br />
sich vor e<strong>in</strong>er Neuordnung des <strong>in</strong>nerstädtischen<br />
Straßennetzes zu drücken.<br />
Die drohende Mehrbelastung<br />
durch den Autoverkehr <strong>in</strong> der Weststadt<br />
kann nur abgemildert werden,<br />
wenn wir es mit guten Argumenten<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Zu überprüfen ist auch die<br />
Variante: Auflösung des E<strong>in</strong>bahnstraßenr<strong>in</strong>ges<br />
um den Alten<br />
Botanischen Garten. Dies<br />
verkürzt Fahrstrecken für viele<br />
Verb<strong>in</strong>dungen und vermeidet so<br />
unnötigen Verkehr.<br />
Aufbauend darauf soll geprüft<br />
werden, welche Chancen sich<br />
durch e<strong>in</strong>e Beruhigung der <strong>in</strong>neren<br />
Wilhelmstraße bis zum<br />
Universitätsbereich ergäben.<br />
In der Altstadt sollen nur noch<br />
Anwohnerparkplätze ausgewiesen<br />
werden, um dem Parksuchverkehr<br />
e<strong>in</strong> Ende zu bereiten.<br />
Das macht das E<strong>in</strong>kaufen attraktiver<br />
und das Wohnen angenehmer.<br />
Der Sch<strong>in</strong>dhau-Basistunnel soll<br />
möglichst bald realisiert werden.<br />
Erst wenn die B27 nicht<br />
mehr die Südstadt zerschneidet,<br />
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6. Für umweltfreundliche Mobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
eröffnen sich dort weitere Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
• Den Neubau der B28 zwischen<br />
Tüb<strong>in</strong>gen und Rottenburg lehnen<br />
wir weiterh<strong>in</strong> ab. Die Zerschneidung<br />
des Neckartals ist<br />
die falsche Antwort auf die Herausforderung,<br />
mit den großen<br />
Verkehrsmengen umzugehen,<br />
und wird zu noch mehr Verkehr<br />
führen.<br />
•<br />
•<br />
Wir plädieren für die Ausweitung<br />
der Parkraumbewirtschaftung.<br />
Für Fahrzeuge des Teilauto-<br />
Vere<strong>in</strong>s soll die Stadt attraktive<br />
Stellplätze zur Verfügung stellen.<br />
• Die gesundheitlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
durch den Autoverkehr<br />
verlangen unsere Aufmerksamkeit.<br />
Wir wollen z.B.,<br />
dass der Erfolg der Umweltzone<br />
zeitnah geprüft und die Umweltzone<br />
<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen gegebenenfalls<br />
verschärft wird.<br />
Straßenraum für Alle - Shared<br />
space<br />
Nicht überall ist Platz, um die verschiedenen<br />
Verkehrsarten im Straßenraum<br />
zu trennen. An e<strong>in</strong>zelnen,<br />
belebten Stellen <strong>in</strong> der Innenstadt<br />
kann „shared space“ e<strong>in</strong> zukunftsweisendes<br />
Konzept se<strong>in</strong>. Das Konzept<br />
wurde bereits <strong>in</strong> mehreren deutschen<br />
Kommunen angewandt. Markierungen<br />
und Beschilderungen werden<br />
entfernt, die verschiedenen Verkehrsteilnehmer<br />
nutzen den Straßenraum<br />
gleichberechtigt. Dieses Konzept<br />
fördert reduzierte Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
und gegenseitige Rücksichtnahme.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen, dass <strong>bei</strong> der Umgestaltung<br />
von Straßen dieses Konzept<br />
jeweils als mögliche Alternative<br />
untersucht wird.<br />
Elektromobilität<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzten sich für e<strong>in</strong>e rasche<br />
E<strong>in</strong>führung von Elektrofahrzeugen<br />
im Straßenverkehr e<strong>in</strong>. Diese<br />
können die Belastung durch Lärm<br />
und Abgase <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen deutlich<br />
reduzieren. Wir fördern diese Entwicklung,<br />
<strong>in</strong>dem wir uns für die<br />
E<strong>in</strong>richtung öffentlich zugänglicher<br />
Ladestationen für Elektrofahrzeuge<br />
e<strong>in</strong>setzen ( z.B. <strong>in</strong> den städtischen<br />
Parkhäusern). Da<strong>bei</strong> ist darauf zu<br />
achten, dass ausschließlich Strom<br />
aus erneuerbaren Energiequellen genutzt<br />
wird.<br />
Rad fahren <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Immer noch gibt es viele Lücken<br />
im Radwegenetz der Stadt. Die<br />
In der Altstadt<br />
sollen zusätzliche<br />
Abstellplätze für<br />
Fahrräder geschaffen<br />
werden.<br />
41<br />
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GRÜN WIRKT<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
wollen den<br />
Ammerbegleitweg<br />
von der Weststadt<br />
<strong>in</strong> die Altstadt bald<br />
realisieren.<br />
städtischen Mittel werden teilweise<br />
ausgegeben, ohne die Gesamtsituation<br />
im Auge zu haben, und oft unter<br />
Sachzwängen, z.B. unzureichendem<br />
Planungsstand. Wir fordern e<strong>in</strong> Gesamtkonzept<br />
für die Radwegeentwicklung,<br />
damit Dr<strong>in</strong>glichkeit und<br />
Nutzen verschiedener Maßnahmen<br />
abgewogen werden können. Dafür<br />
muss die mit den Verbänden erar<strong>bei</strong>tete<br />
Mängelliste als Grundlage<br />
dienen. Das jährliche Radwegebauprogramm<br />
muss so rechtzeitig im<br />
Ausschuss diskutiert werden, dass<br />
die entsprechenden Maßnahmen<br />
auch noch im Laufe des Jahres geplant<br />
und umgesetzt werden können.<br />
E<strong>in</strong>zelne Forderungen:<br />
•<br />
•<br />
Die Radverb<strong>in</strong>dung zwischen<br />
Südstadt und Innenstadt muss<br />
dr<strong>in</strong>gend verbessert werden,<br />
<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Eisenbahnstraße.<br />
Der Ammerbegleitweg als Verb<strong>in</strong>dung<br />
von Weststadt und<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Altstadt soll baldmöglichst realisiert<br />
werden.<br />
Die Altstadt soll – mit Ausnahme<br />
des Marktplatzes – von 20<br />
Uhr bis 9 Uhr für den Radverkehr<br />
freigegeben werden.<br />
In der Altstadt sollen zusätzliche<br />
Abstellplätze für Fahrräder<br />
geschaffen werden.<br />
Im Zusammenhang mit der Neugestaltung<br />
des Europaplatzes<br />
soll dort e<strong>in</strong>e Fahrradstation<br />
mit Abstellplätzen, Verleih und<br />
Reparaturservice angesiedelt<br />
werden.<br />
Wir wollen <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> System<br />
zum e<strong>in</strong>fachen Ausleihen<br />
von Fahrrädern und Pedelecs<br />
etablieren, wie es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
Großstädten bereits erfolgreich<br />
realisiert wurde.<br />
Die Fahrradmitnahmemöglichkeiten<br />
<strong>in</strong> Stadtbussen soll verbessert<br />
werden<br />
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6. Für umweltfreundliche Mobilität <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Zu Fuß gehen<br />
<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Im bebauten Tüb<strong>in</strong>ger Stadtgebiet<br />
s<strong>in</strong>d viele Fußwege e<strong>in</strong>mal geplant<br />
gewesen und dann wegen autofreundlicher<br />
Prioritäten und/oder aus<br />
Kostengründen nicht angelegt worden<br />
oder Stückwerk geblieben. E<strong>in</strong>e<br />
von uns beantragte Untersuchung des<br />
Stadtplanungsamtes im Jahr 2003<br />
hat 27 derartige „vergessene“ Fußwege<br />
benannt, von denen unter Boris<br />
Palmer e<strong>in</strong>ige realisiert oder <strong>in</strong> Angriff<br />
genommen worden s<strong>in</strong>d. Hier<br />
kann noch viel geschehen. Auch die<br />
Teilorte sollten <strong>in</strong> den Genuss e<strong>in</strong>es<br />
solchen Programms kommen.<br />
Das Spielraumverbundkonzept wäre<br />
mit der Schaffung zusätzlicher Fußwege<br />
bestens kompatibel. Wenn<br />
Fußwege und Staffeln entsprechend<br />
konzipiert werden würden, könnten<br />
für K<strong>in</strong>der zudem neue Spiel- und<br />
Bewegungsmöglichkeiten ohne Reservatcharakter<br />
geschaffen werden.<br />
Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass die<br />
Missstände (z.B. fehlende Unterhaltung,<br />
private Inbesitznahme, Beschilderung)<br />
zügig behoben werden.<br />
In der Altstadt muss geme<strong>in</strong>sam mit<br />
den Beh<strong>in</strong>dertenverbänden auf geeignete<br />
Pflasterbeläge geachtet werden.<br />
Fahrrad- und Fußgängertunnel sorgen mit für die<br />
Realisierung der Vision von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>: Alle Ziele<br />
<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen sollen bequem zu Fuß, zu Bus oder mit<br />
Fahrrad erreicht werden können.<br />
43<br />
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GRÜN WIRKT<br />
7<br />
Für e<strong>in</strong> kulturell<br />
lebendiges Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Das kulturelle Leben <strong>in</strong><br />
der Stadt fördern<br />
Tüb<strong>in</strong>gen ist Kulturstadt. Das<br />
ganze Jahr über pulsiert es <strong>in</strong><br />
Tüb<strong>in</strong>gens Gassen und Straßen<br />
von Festen, Festivals, Märkten,<br />
Kulturevents und Partynächten.<br />
Täglich mehr als 100<br />
Veranstaltungen: Ausstellungen,<br />
Theateraufführungen, K<strong>in</strong>ofilme,<br />
Vere<strong>in</strong>sfeste, Discos und<br />
Tanznächte, Konzerte, Lesungen,<br />
Führungen <strong>in</strong> Museen und <strong>in</strong><br />
der Stadt. Dies alles wird von<br />
Tüb<strong>in</strong>gerInnen angeboten und<br />
von Tüb<strong>in</strong>gerInnen genutzt.<br />
Kultur ist Ausdruck e<strong>in</strong>er lebendigen<br />
Stadt.<br />
Wir brauchen Kultur<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> f<strong>in</strong>den, dass Kultur mehr<br />
ist als Schmuck für die Stadt, sie<br />
dient der Befriedigung e<strong>in</strong>es Grundbedürfnisses<br />
der Menschen <strong>in</strong> unserer<br />
Stadt. Kultur br<strong>in</strong>gt Jung und<br />
Alt zusammen, Menschen unterschiedlichster<br />
Herkunft und Milieus.<br />
Kultur schafft Geme<strong>in</strong>schaft, Kultur<br />
eröffnet neue Räume und hält Türen<br />
auf <strong>in</strong> andere Welten. Die Ar<strong>bei</strong>t<br />
der Künstler und Kulturschaffenden<br />
ist e<strong>in</strong> Gut, das angemessen bezahlt<br />
werden soll. Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />
muss mit der Pflege ihrer Kultur Sorge<br />
für ihre BürgerInnen tragen.<br />
Kultur braucht Strukturen<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen Tüb<strong>in</strong>gen auch <strong>in</strong><br />
Zukunft als lebendige, vielseitige<br />
Kulturstadt erhalten und fördern.<br />
Von der neuen Kulturamtsleitung erwarten<br />
wir die Moderation zur Erar<strong>bei</strong>tung<br />
e<strong>in</strong>es Kulturkonzepts, <strong>in</strong> das<br />
bereits bestehende Strukturen des<br />
Tüb<strong>in</strong>ger Kulturlebens e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden sollen. Wir denken da<strong>bei</strong> an<br />
den „Runden Tisch Kultur“, <strong>in</strong> dem<br />
sich e<strong>in</strong>e Vielzahl freier Kulturschaffender<br />
und viele Initiativen wie der<br />
Club Voltaire aber auch <strong>in</strong>stitutionelle<br />
Kulturträger wie das LTT, das<br />
soziokulturelle Zentrum Sudhaus,<br />
die VHS, der Künstlerbund und die<br />
Musikschule engagieren. Selbstverständlich<br />
wünschen wir uns e<strong>in</strong>e Erweiterung<br />
des kulturellen Spektrums<br />
durch neue <strong>in</strong>teressante Initiativen.<br />
Kultur ist Wert<br />
und braucht f<strong>in</strong>anzielle<br />
Unterstützung<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> s<strong>in</strong>d der Auffassung, dass<br />
weitere f<strong>in</strong>anzielle Kürzungen des<br />
Kulturetats die Vielfalt Tüb<strong>in</strong>ger<br />
Kultur unwiederbr<strong>in</strong>glich zerstören<br />
würden. Dies würde das Aus für<br />
viele Vere<strong>in</strong>e, E<strong>in</strong>richtungen und Initiativen<br />
bedeuten und Neues könnten<br />
sich nicht etablieren. Da Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />
e<strong>in</strong>en berechtigten Anspruch<br />
auf Planbarkeit ihrer Etats<br />
haben, muss die Stadt ihre Förderzusagen<br />
verlässlich und transparent<br />
gestalten. Zukünftig wird es wichtig<br />
se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e gute Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
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7. Für e<strong>in</strong> kulturell lebendiges Tüb<strong>in</strong>gen<br />
zwischen der Stadt, Kulturträgern,<br />
Kulturschaffenden, Förderern, Sponsoren<br />
und Publikum zu suchen.<br />
Kultur ist <strong>in</strong>itiativ<br />
und braucht Initiative<br />
Die „Kultur von unten“ ist demokratisch<br />
gewachsen und muss sich neben<br />
den „Leuchttürmen“ der Tüb<strong>in</strong>ger<br />
Kultur auch weiterh<strong>in</strong> behaupten<br />
können. Neben der Förderung der<br />
bewährten großen E<strong>in</strong>richtungen<br />
muss sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kreativen Stadt wie<br />
Tüb<strong>in</strong>gen immer auch Neues entwickeln<br />
können. Deshalb braucht der<br />
städtische Kulturetat e<strong>in</strong>en flexiblen<br />
Fördertopf für Projektmittel, die von<br />
Kulturschaffenden und freien Initiativen<br />
beantragt werden können.<br />
Kultur eröffnet Räume<br />
und braucht Räume<br />
Tüb<strong>in</strong>gen verfügt über e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
reizvoller Stätten im öffentlichen<br />
Raum, die auch für Kulturveranstaltungen<br />
genutzt werden oder werden<br />
können. Diese Nutzung kann nur im<br />
verständigen Ausgleich zwischen<br />
den berechtigten Interessen von<br />
Kunstschaffenden, NutzerInnen,<br />
AnwohnerInnen und den jeweiligen<br />
Umfeldern erfolgen. Die Kunst im<br />
öffentlichen Raum ist zu fördern.<br />
Sie sollte bereits <strong>bei</strong> der zukünftigen<br />
Für e<strong>in</strong> sportliches Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Quartierplanung mite<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Kulturelles Schaffen und Kreativität<br />
braucht Raum zur Entfaltung.<br />
Das Kulturamt der Stadt soll künftig<br />
e<strong>in</strong>e Börse für Ausstellungs- und<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
wollen Kultur im<br />
öffentlichen Raum<br />
unterstützen. Zur<br />
Eröffnung der<br />
Tüb<strong>in</strong>ger Kulturnacht<br />
2008 wurde die<br />
Neckarbrücke<br />
vom Tanztheater<br />
Treibhaus zur<br />
Meeresenge mit<br />
Sirenen gemacht.<br />
45<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Auch die Jugend<br />
braucht Kultur.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />
dafür sorgen, dass<br />
die Jugend Räume<br />
und Möglichkeiten<br />
bekommt, um<br />
sich zu entfalten<br />
Siehe Kapitel 3,<br />
Jugendkultur.<br />
Veranstaltungsräume <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
und Umgebung e<strong>in</strong>richten und diese<br />
Dienstleistung als Service anbieten.<br />
Da<strong>bei</strong> sollten dr<strong>in</strong>gend geme<strong>in</strong>same<br />
Möglichkeiten und Interessen mit<br />
der Universität genutzt werden.<br />
Kultur br<strong>in</strong>gt Vielfalt<br />
und braucht Vielfalt<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich für den Erhalt<br />
der kulturellen Bandbreite Tüb<strong>in</strong>gens<br />
e<strong>in</strong>. Dies schließt Bildungse<strong>in</strong>richtungen,<br />
soziokulturelle Zentren<br />
und kle<strong>in</strong>e Alternativprojekte ebenso<br />
e<strong>in</strong> wie Hochkultur, neue Initiativen<br />
und Brauchtumspflege. Dies<br />
alles ist unverzichtbar für die Vielfalt<br />
der unterschiedlichen Lebensentwürfe<br />
der Bürger dieser Stadt.<br />
Tüb<strong>in</strong>gen ist ständige oder vorübergehende<br />
Heimat für Menschen aus<br />
aller Welt. Aufgeschlossenheit und<br />
Offenheit für die kulturellen Ausdrucksformen<br />
aller Bevölkerungsgruppen<br />
ist Ausdruck e<strong>in</strong>es bunten<br />
und vielfältigen Tüb<strong>in</strong>gen. Dazu gehört<br />
auch die Förderung kultureller<br />
und sozialer Vere<strong>in</strong>igungen von MigrantInnen<br />
sowie die Pflege und der<br />
Ausbau der Städtepartnerschaften<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Teilen der Welt.<br />
Lokale Kultur muss auch den Landschafts-<br />
und Denkmalschutz als kulturelle<br />
Aufgabe betrachten. Schutz<br />
und Pflege von typischen Formen<br />
der über Jahrtausende gewachsenen<br />
Kulturlandschaft und die Beschäftigung<br />
mit der lokalen Geschichte<br />
fördern die besondere Identität und<br />
Ausstrahlung dieser Region.<br />
In der engen Zusammenar<strong>bei</strong>t von<br />
Stadt und Universität auch auf kulturellem<br />
Gebiet sehen wir große Potentiale<br />
für Tüb<strong>in</strong>gen.<br />
Filmstadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Die Tüb<strong>in</strong>ger Filmfestivallandschaft<br />
ist <strong>in</strong> den letzten Jahren bunter geworden.<br />
Das muss e<strong>in</strong>e Neuausrichtung<br />
der Struktur und Förderung<br />
der verschiedenen Filmfestivals zur<br />
Folge haben: Französisches Filmfestival,<br />
C<strong>in</strong>e Lat<strong>in</strong>o, Frauenfilmfestival,<br />
Arabisches Filmfestival, Afrikanisches<br />
Filmfestival sollen erhalten<br />
bleiben, aber künftig untere<strong>in</strong>ander<br />
abgestimmt mite<strong>in</strong>ander kooperieren.<br />
K<strong>in</strong>der brauchen Kultur<br />
Gerade K<strong>in</strong>der brauchen für ihre<br />
Entwicklung Kultur.<br />
Musik, Kunst, Spiel, Kreativität,<br />
Freude und Tanz s<strong>in</strong>d dafür besonders<br />
wichtig. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich<br />
e<strong>in</strong> für den Erhalt und den Ausbau<br />
kultureller Angebote für K<strong>in</strong>der. Diese<br />
sollen nicht an E<strong>in</strong>kommen und<br />
Herkunft gekoppelt se<strong>in</strong>. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
setzen sich für e<strong>in</strong> verstärktes Zusammenspiel<br />
von Schulen und Kulturschaffenden<br />
e<strong>in</strong> und wollen Initiativen<br />
<strong>in</strong> dieser Richtung fördern.<br />
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Für e<strong>in</strong> sportliches<br />
Tüb<strong>in</strong>gen<br />
8<br />
Sport ist Bewegung, soziale<br />
Kompetenz, Verantwortung,<br />
Erfolgserlebnis, Gesundheit,<br />
Integration und Freude am<br />
Leben. Die im Sportbereich<br />
aktiven Menschen übernehmen<br />
e<strong>in</strong>e wichtige gesellschaftliche<br />
und oft auch <strong>in</strong>tegrative<br />
Aufgabe, die von der Politik<br />
aktiv unterstützt werden muss.<br />
Die Vitaität e<strong>in</strong>er Gesellschaft<br />
zeigt sich unter anderem <strong>in</strong><br />
ihrer Fähigkeit zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />
Da<strong>bei</strong> geht es nicht nur um e<strong>in</strong><br />
reibungsloses Mite<strong>in</strong>ander, sondern<br />
auch darum, die Potentiale<br />
aller hier lebenden Menschen zu<br />
nuzen.<br />
Sportstätten <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Im Jahr 2001 entstand unter maßgeblicher<br />
Beteiligung von <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> die<br />
Grundlage für die Festlegung e<strong>in</strong>es<br />
Sportstättenleitplans. Dies war nötig,<br />
denn die Situation der Sportanlagen<br />
<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen verlangte nach dr<strong>in</strong>genden<br />
Maßnahmen. Inzwischen hat<br />
sich e<strong>in</strong>iges getan: In der Kernstadt<br />
und auch <strong>in</strong> den Stadtteilen konnten<br />
neue Sportanlagen errichtet oder bestehende<br />
Anlagen saniert werden.<br />
Sportentwicklungsplan für<br />
Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Wir müssen für die Zukunft berücksichtigen,<br />
dass das Sportverhalten<br />
der Tüb<strong>in</strong>ger BürgerInnen e<strong>in</strong>em<br />
Wandel unterliegt. Sportvere<strong>in</strong>e stehen<br />
für viele Menschen nicht mehr<br />
im Zentrum ihrer sportlichen Aktivitäten<br />
– sie treiben Sport wann und<br />
wo sie wollen.<br />
Der nicht organisierte Sport konfrontiert<br />
uns mit neuen Bedürfnissen, der<br />
demographische Wandel bee<strong>in</strong>flusst<br />
das Bewegungsverhalten der Bevölkerung.<br />
Beschäftigte haben unterschiedlichste<br />
Ar<strong>bei</strong>tszeiten, K<strong>in</strong>der<br />
besuchen Ganztagsschulen, und<br />
nicht zuletzt ist unsere Gesellschaft<br />
von Individualisierung geprägt.<br />
Grundsätzlich gilt, dass Bewegung,<br />
Spiel und Sport wieder <strong>in</strong> den Stadtalltag,<br />
<strong>in</strong> das Alltagsleben der Wohnquartiere<br />
<strong>in</strong>tegriert werden müssen.<br />
Von Juni 2007 bis April 2008 fand<br />
mit lokalen Planungs- und Expert-<br />
Innengruppen sowie mit InteressenvertreterInnen<br />
des organisierten<br />
Sports, der Schulen, der Stadtverwaltung,<br />
der Kommunalpolitik und<br />
sonstiger Institutionen e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />
Prozess <strong>in</strong> der Sportentwicklungsplanung<br />
statt.<br />
Der da<strong>bei</strong> erar<strong>bei</strong>tete Sportentwicklungsplan<br />
für Tüb<strong>in</strong>gen resultiert <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em umfangreichen Maßnahmenkatalog,<br />
den <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> <strong>in</strong> guter Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
mit allen Beteiligten<br />
umsetzen wollen. Ausgehend von<br />
der Tatsache, dass nur etwa 5% aller<br />
Bewegungsaktivitäten <strong>in</strong> Sportanlagen<br />
stattf<strong>in</strong>den, ergaben sich da<strong>bei</strong><br />
folgende wichtige mittelfristige Aufgaben:<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />
die Menschen da<strong>bei</strong><br />
unterstützen, Sport<br />
zu treiben, wann und<br />
wo sie wollen.<br />
47<br />
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GRÜN WIRKT<br />
In Sportanlagen<br />
f<strong>in</strong>den nur 5 Prozent<br />
aller Bewegungsaktivitäten<br />
statt.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />
zusätzliche Räume<br />
als „Spiel- und<br />
Sportgelegenheiten“<br />
erschließen.<br />
•<br />
•<br />
Re<strong>in</strong>tegration von Sport, Spiel<br />
und Bewegung <strong>in</strong> das Alltagsleben<br />
der Menschen, <strong>in</strong>sbesondere<br />
durch Maßnahmen im unmittelbaren<br />
Wohnumfeld.<br />
Erschließung zusätzlicher Räume<br />
als „Spiel- und Sportgelegenheiten“<br />
(Gehwege, Parkplätze,<br />
öffentliche Freiflächen<br />
und private Freiflächen, Parks).<br />
• E<strong>in</strong>richtung, Öffnung und Gestaltung<br />
quartiersbezogener<br />
Bewegungsräume (Schulhöfe,<br />
Freizeitspielfelder) für alle.<br />
• Kooperationen zwischen dem<br />
„organisierten“ Vere<strong>in</strong>ssport<br />
und dem „nicht organisierten“<br />
Sport, mit dem erklärten Ziel:<br />
Alle Spielflächen sollen für alle<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
•<br />
Die Kooperation der Stadt mit<br />
dem Sport<strong>in</strong>stitut der Universität<br />
Tüb<strong>in</strong>gen halten <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
für s<strong>in</strong>nvoll und notwendig. Sie<br />
sollte besonders <strong>bei</strong> der wechselseitigen<br />
Nutzung von Sportanlagen<br />
ausgeweitet werden.<br />
• Erhalt und Weiterentwicklung<br />
der Sportstätten für Vere<strong>in</strong>ssport,<br />
Breiten- und Spitzensport.<br />
Übertriebener Leistungssport<br />
darf den K<strong>in</strong>dern ihre K<strong>in</strong>dheit<br />
nicht rauben. Es geht uns nicht<br />
um Rekorde, sondern um Bewegungsfreude.<br />
Diesen neuen Anforderungen wird<br />
sich auch die kommunale Sportförderung<br />
stellen müssen.<br />
<strong>Grüne</strong> und alternative Sportpolitik<br />
basiert <strong>in</strong> jedem Fall auf ökologischen<br />
Standards und auf Nachhaltigkeit.<br />
Müllvermeidung und<br />
schonender E<strong>in</strong>satz von Ressourcen<br />
sollten selbstverständlich se<strong>in</strong>: Neue<br />
Sportanlagen werden nach ökologischen<br />
Kriterien gebaut, nutzen Solartechnik<br />
und haben begrünte Dächer.<br />
Sie bef<strong>in</strong>den sich an natur- und<br />
landschaftsverträglichen Standorten,<br />
die an den Nahverkehr angebunden<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
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Für e<strong>in</strong> erfolgreiches und<br />
9<br />
umsichtig wirtschaftendes Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Universitätsstadt<br />
Als Universitätsstadt mit wenig<br />
produzierendem Gewerbe<br />
hat Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges<br />
Gewerbesteueraufkommen<br />
und somit traditionell nur<br />
begrenzte E<strong>in</strong>nahmen. Der größte<br />
Ar<strong>bei</strong>tgeber Tüb<strong>in</strong>gens, die<br />
Universität mit dem Kl<strong>in</strong>ikum,<br />
zahlt ke<strong>in</strong>e Gewerbesteuer,<br />
das Land als Besitzer großer<br />
Flächen <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen zahlt ke<strong>in</strong>e<br />
Grundsteuer.<br />
Universitätsnahem Gewerbe<br />
e<strong>in</strong>e Chance bieten<br />
E<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter Wirtschaftsstandort<br />
ist Tüb<strong>in</strong>gen dennoch vor allem für<br />
universitätsnahe Unternehmen, wie<br />
die hier ansässigen, teilweise weltweit<br />
tätigen Mediz<strong>in</strong>technik- und<br />
Biotechnologiebetriebe. Um Firmenneugründungen<br />
und Firmen im<br />
universitätsnahen Bereich besonders<br />
zu fördern, wurde der Technologiepark<br />
Tüb<strong>in</strong>gen-Reutl<strong>in</strong>gen gegründet.<br />
Er dient als Standort für neues<br />
Gewerbe, das aus der Universität<br />
herauswächst oder die Nähe der Universität<br />
benötigt. <strong>AL</strong>/ <strong>Grüne</strong> haben<br />
die E<strong>in</strong>richtung des Technologieparks<br />
unterstützt und stehen weiter<br />
h<strong>in</strong>ter diesen Zielen.<br />
Weiche Standortfaktoren<br />
weiter pflegen<br />
Alle Unternehmen betonen, dass<br />
Faktoren wie Kultur- und Bildungsangebote<br />
und gute K<strong>in</strong>derbetreuung<br />
für sie wichtige Standortfaktoren<br />
s<strong>in</strong>d; ebenso wichtig wie e<strong>in</strong>e gute<br />
Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur. Das heißt,<br />
dass Investitionen <strong>in</strong> diesen Bereichen<br />
e<strong>in</strong>e Stärkung der Wirtschaft<br />
bedeuten.<br />
Handel und Dienstleistungen<br />
stärken<br />
Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen hat e<strong>in</strong> Zentrenund<br />
Märkte-Konzept entwickelt mit<br />
dem Ziel, dass großflächiger Handel<br />
<strong>in</strong>nerstädtisch angesiedelt wird.<br />
Die vorgesehenen Bereiche Depot<br />
und Hagellocher Weg s<strong>in</strong>d nun entwickelt.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit dem Tüb<strong>in</strong>ger<br />
E<strong>in</strong>zelhandel muss sorgfältig<br />
abgewogen werden, wieviel zusätzliche<br />
Handelsflächen Tüb<strong>in</strong>gen noch<br />
braucht und <strong>in</strong>wieweit e<strong>in</strong>e schonende<br />
Planung <strong>in</strong> der Altstadt und<br />
auf dem Europaplatz den noch offenen<br />
Bedarf decken kann. Wir wünschen<br />
uns e<strong>in</strong>e gute wohnortnahe<br />
Versorgung der Bevölkerung und der<br />
hier gegebenenfalls auch länger verweilenden<br />
Gäste. Kaufkraftb<strong>in</strong>dung<br />
kann auch durch die E<strong>in</strong>führung<br />
e<strong>in</strong>es regionalen Gutsche<strong>in</strong>systems<br />
oder e<strong>in</strong>er regionalen Währung gefördert<br />
werden. Der Europaplatz als<br />
Tor zur Stadt muss vordr<strong>in</strong>glich auch<br />
als Wirtschaftsstandort genutzt werden,<br />
wo<strong>bei</strong> hier sorgfältig über den<br />
49<br />
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GRÜN WIRKT<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen<br />
Handel und<br />
Dienstleistungen<br />
stärken, auch<br />
mit e<strong>in</strong>em<br />
ausgewogenen<br />
Märktekonzept.<br />
Branchenmix nachgedacht werden<br />
muss. Ziel da<strong>bei</strong> ist es, Kunden, die<br />
<strong>in</strong>s Umland abgewandert s<strong>in</strong>d, wieder<br />
zurück zu gew<strong>in</strong>nen, ohne da<strong>bei</strong><br />
Kunden aus der Altstadt abzuziehen.<br />
Die Schaffung neuer zusammenhängender<br />
Flächen für den Handel darf<br />
den Charakter der Altstadt nicht zerstören.<br />
Wünsche der Händler nach<br />
H<strong>in</strong>weisschildern, Bänken, Passantenstoppern<br />
müssen mit Händlern,<br />
den Hütern der Stadtbildsatzung und<br />
dem Geme<strong>in</strong>derat geme<strong>in</strong>sam erörtert<br />
werden. Die Umgestaltung der<br />
Verkehrsführung am Z<strong>in</strong>serdreieck<br />
dient der Aufwertung von Friedrichstraße<br />
und Karlstraße als E<strong>in</strong>kaufsstraßen.<br />
Unverwechselbares Profil<br />
Tüb<strong>in</strong>gen hat <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren zusammen mit dem HGV die<br />
regionalen Stärken betont und unverwechselbare<br />
attraktive Angebote entwickelt<br />
und weiterverfolgt wie den<br />
Umbrisch-Provençalischen Markt,<br />
den Regionalmarkt und das Schokoladenfestival.<br />
H<strong>in</strong>gegen passt e<strong>in</strong>e<br />
überzogene Eventkultur mit großen<br />
Lautsprechern unserer Me<strong>in</strong>ung<br />
nach nicht <strong>in</strong> die Tüb<strong>in</strong>ger Altstadt,<br />
im Gegensatz zum Beispiel zu Slow-<br />
Food und Slow-City Projekten.<br />
Zulieferverkehr<br />
E<strong>in</strong> Verkehrsproblem <strong>in</strong> der Altstadt<br />
ist die Anlieferung zu den Läden zu<br />
jeder Tageszeit durch e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
unterschiedlichster Lieferanten. Wir<br />
unterstützen deshalb die Idee e<strong>in</strong>er<br />
City-Logistik. City-Logistik bedeutet,<br />
dass die Geschäfte <strong>in</strong> der Altstadt<br />
ihre Zulieferungen über die Branchen<br />
h<strong>in</strong>weg koord<strong>in</strong>ieren und so<br />
organisieren, dass wenige Lieferwagen<br />
<strong>in</strong> die Altstadt fahren und jeweils<br />
mehrere Läden mit unterschiedlichen<br />
Waren beliefern. Denkbar wäre der<br />
E<strong>in</strong>satz von Elektrofahrzeugen und<br />
Lastenrädern. Diese Maßnahmen<br />
würden die Aufenthaltsqualität <strong>in</strong><br />
der Altstadt wesentlich verbessern<br />
helfen.<br />
Nahversorgung sichern<br />
Aus ökologischen und sozialen<br />
Gründen ist es s<strong>in</strong>nvoll, wenn die<br />
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9. Für e<strong>in</strong> umsichtig wirtschaftendes Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Menschen die Geschäfte für ihre täglichen<br />
Bedürfnisse zu Fuß erreichen<br />
können. Besonders für Ältere und<br />
Beh<strong>in</strong>derte ist diese fußläufige Erreichbarkeit<br />
wichtig, auch um möglichst<br />
lange im vertrauten Quartier<br />
wohnen zu können.<br />
Trotz des Bedarfs nach fußläufiger<br />
Nahversorgung geht die Zahl der<br />
kle<strong>in</strong>en Läden weiter zurück, denn<br />
die Menschen s<strong>in</strong>d nicht bereit, für<br />
Lebensmittel mehr zu bezahlen als<br />
im Supermarkt. Mit diesen Preisen<br />
kann e<strong>in</strong> Lebensmittelgeschäft<br />
<strong>in</strong> Gebieten von weniger als 6000<br />
E<strong>in</strong>wohnern nicht mehr rentabel geführt<br />
werden. Diese Lücke muss <strong>in</strong><br />
Gebieten mit weniger potentiellen<br />
Kund<strong>in</strong>nen und Kunden anders gefüllt<br />
werden, zum Beispiel durch ehrenamtliche<br />
Ar<strong>bei</strong>t, durch geförderte<br />
Ar<strong>bei</strong>t oder durch f<strong>in</strong>anzielles Engagement<br />
der Kommune. „Cap-Läden“,<br />
die für Beh<strong>in</strong>derte <strong>in</strong>tegrative<br />
Ar<strong>bei</strong>tsplätze schaffen, oder „Bonusläden“,<br />
die Langzeitar<strong>bei</strong>tslosen<br />
Chancen bieten, können Teil e<strong>in</strong>er<br />
tragfähigen Lösung se<strong>in</strong>.<br />
Wir regen an, <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen und Umgebung<br />
e<strong>in</strong>e Gesellschaft für Cap-<br />
Läden zu gründen, ähnlich wie es sie<br />
<strong>in</strong> S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen bereits gibt.<br />
Regionale Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
Für ganz Deutschland ist e<strong>in</strong> Rückgang<br />
der Bevölkerung vorhergesagt,<br />
der allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> unserer Region<br />
deutlich später e<strong>in</strong>setzen wird. Angesichts<br />
dieser Herausforderung halten<br />
wir die Zusammenar<strong>bei</strong>t der Kommunen<br />
<strong>in</strong> unserer Region, wie sie<br />
zum Beispiel <strong>in</strong> den Regionalplänen<br />
vorgesehen ist, schon jetzt für sehr<br />
s<strong>in</strong>nvoll. Geme<strong>in</strong>same Zentren- und<br />
Märktekonzepte begrüßen wir.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> haben e<strong>in</strong>en Antrag zur<br />
Bildung von regionalen Gewerbeflächenpools<br />
gestellt. Bei solchen Pools<br />
wird der Wettstreit der Kommunen<br />
um ansiedelnde Betriebe vermieden<br />
durch e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Gewerbeflächenplanung<br />
und <strong>bei</strong>spielsweise<br />
e<strong>in</strong>e anteilsmäßige Verteilung von<br />
Gewerbesteuere<strong>in</strong>nahmen.<br />
Handwerk<br />
Die zahlreichen Sanierungsvorhaben<br />
der Stadt und der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft<br />
GWG unterstützen<br />
das örtliche Handwerk, ebenso<br />
die verschiedenen ökologischen<br />
Beratungsangebote für Hausbesitzende.<br />
Hier wirken Ökologie und<br />
Ökonomie <strong>bei</strong>spielhaft zusammen.<br />
Es ist wichtig, dass diese Aufgabe<br />
weiterh<strong>in</strong> höchste Priorität hat. Von<br />
Bund und Land geförderte Sanierungsprogramme<br />
wie das für den<br />
östlichen Altstadtrand haben ebenfalls<br />
Aufträge für Handwerker zur<br />
Folge. Auch die Ausweisung e<strong>in</strong>es<br />
Ensembleschutzes für die Altstadt<br />
könnte zu neuen Aufträgen für das<br />
Handwerk führen, weil die Hausbesitzenden<br />
die Renovierungsar<strong>bei</strong>ten<br />
dann von der Steuer absetzen können.<br />
Tourismus<br />
Die Stärken Tüb<strong>in</strong>gens gilt es auch<br />
für den Tourismus zu nutzen. Die<br />
Aufenthalts- und Übernachtungszahlen<br />
steigen und könnten sich<br />
noch weiter erhöhen. Wir wünschen<br />
uns spezielle Angebote für<br />
verschiedene Zielgruppen, <strong>in</strong> denen<br />
Information, Kultur und Erholung<br />
komb<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d. Potentielle Veran-<br />
51<br />
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GRÜN WIRKT<br />
Um die Stärken<br />
Tüb<strong>in</strong>gens für den<br />
Tourismus noch<br />
mehr zu nutzen,<br />
wollen <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong><br />
das Parkleitsystem<br />
verbessern.<br />
stalter könnten das Stadtmuseum,<br />
der Schwäbischem Heimatbund, das<br />
Kulturamt, das Forstamt oder der<br />
Schwäbische Albvere<strong>in</strong> se<strong>in</strong>. Auch<br />
Tüb<strong>in</strong>ger Gesundheitstage mit Angeboten<br />
der Kl<strong>in</strong>iken s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Anziehungspunkt<br />
für auswärtige Besucher,<br />
ebenso wie die vielfältigen<br />
Veranstaltungen, Kongresse, aber<br />
auch Feste der Universität.<br />
Auch e<strong>in</strong>e neue, zu Tüb<strong>in</strong>gen passende<br />
Art von Ökotourismus können<br />
wir uns vorstellen. Unsere Stadt<br />
gilt als vorbildlich, was ökologische<br />
Richtl<strong>in</strong>ien und Projekte betrifft. Es<br />
gibt Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher<br />
aus verschiedenen Teilen der Welt,<br />
die großes Interesse an den Tüb<strong>in</strong>ger<br />
Besonderheiten haben. Die Stadt,<br />
die Universität, das Umweltzentrum,<br />
der Bürger- und Verkehrsvere<strong>in</strong> und<br />
weitere Initiativen könnten entsprechende<br />
Programme anbieten.<br />
Wir unterstützen die Bestrebungen<br />
von Stadt und Universität, durch e<strong>in</strong><br />
Tagungshotel vermehrt Kongresse<br />
nach Tüb<strong>in</strong>gen zu holen.<br />
Um den Touristen die Orientierung<br />
zu erleichtern, wollen wir e<strong>in</strong> besseres<br />
Parkleitsystem. Auch die erst vor<br />
wenigen Jahren errichteten Orientierungsstelen<br />
für Besucher der Altstadt<br />
s<strong>in</strong>d leider nicht gut geeignet und<br />
eher verwirrend als hilfreich.<br />
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9. Für e<strong>in</strong> umsichtig wirtschaftendes Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Der Tüb<strong>in</strong>ger Haushalt<br />
Ausgeglichene Haushalte,<br />
Konjunkturprogramme<br />
Wir wollen unseren K<strong>in</strong>dern<br />
und Enkeln ke<strong>in</strong>e überschuldete<br />
Stadt übergeben! Deshalb ist es<br />
uns wichtig, ausgeglichene und<br />
genehmigungsfähige Haushalte<br />
zu erstellen, möglichst wenig<br />
neue Schulden zu machen und<br />
die schon vorhandenen abzuzahlen.<br />
Wir wollen Kredite nur<br />
<strong>bei</strong> Ref<strong>in</strong>anzierungsaussichten<br />
aufnehmen und <strong>in</strong> guten Jahren<br />
Rücklagen für schlechte Jahre<br />
bilden. Das Vorziehen ohneh<strong>in</strong><br />
geplanter Investitionen,<br />
um antizyklisch auf e<strong>in</strong>en<br />
Konjunkture<strong>in</strong>bruch zu reagieren,<br />
ist s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Vorausschauende mittelfristige<br />
F<strong>in</strong>anzplanungen<br />
Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen ist leider weder<br />
jetzt noch <strong>in</strong> Zukunft <strong>in</strong> der<br />
Lage, alles Wünschenswerte sofort<br />
zu f<strong>in</strong>anzieren. Deshalb befürworten<br />
wir langfristige Entwicklungsprogramme,<br />
die notwendige und<br />
wünschenswerte Vorhaben <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e<br />
Schritte zerlegen, die der jeweiligen<br />
Haushaltslage angemessen s<strong>in</strong>d. Für<br />
die wichtigsten Bereiche s<strong>in</strong>d Jahres<strong>in</strong>vestitionssummen<br />
e<strong>in</strong>zuplanen.<br />
Ohne klar erkennbare Rahmenwerte<br />
besteht die Gefahr, dass diejenigen<br />
am ehesten bedient werden, die am<br />
lautesten schreien.<br />
Zuschüsse für soziale,<br />
kulturelle und ökologische<br />
E<strong>in</strong>richtungen<br />
Auch <strong>bei</strong> knapper werdenden Spielräumen<br />
steht für <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fest:<br />
Wir halten es nicht für angebracht,<br />
Zuschüsse an soziale, kulturelle<br />
oder ökologische E<strong>in</strong>richtungen zu<br />
kürzen, um damit den städtischen<br />
Haushalt zu sanieren. Die möglichen<br />
E<strong>in</strong>sparungen s<strong>in</strong>d gewöhnlich ger<strong>in</strong>g,<br />
der angerichtete Schaden ist<br />
dagegen groß. In ke<strong>in</strong>em dieser Bereiche<br />
kann von üppigen Zuschüssen<br />
geredet werden.<br />
Wir unterstützen Vertragsregelungen<br />
mit Vere<strong>in</strong>en, die kommunale<br />
Zuschüsse erhalten.<br />
Begleitend erwarten wir von der<br />
Verwaltung Förderrichtl<strong>in</strong>ien für<br />
alle Zuschussbereiche und e<strong>in</strong>e regelmäßige<br />
Überprüfung des Gesamtaufwandes<br />
und der Leistungen.<br />
Die Zuschussempfänger müssen<br />
angemessen kontrolliert und beraten<br />
werden, damit die Kommune nicht<br />
für Missmanagement <strong>in</strong> die Bresche<br />
spr<strong>in</strong>gen muss.<br />
Der K<strong>in</strong>derbetreuungsbereich<br />
ist uns lieb und teuer<br />
Der Ausbau der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dbetreuung<br />
und Ganztagesbetreuung <strong>in</strong> Schule<br />
und K<strong>in</strong>dergarten wird <strong>in</strong> der Zukunft<br />
sehr viel Geld kosten. Dies<br />
gilt auch für die Verbesserung des<br />
Versorgungsstandards und die Erhöhung<br />
des Personalschlüssel, wie von<br />
Eltern und Gesamteltern<strong>bei</strong>rat dr<strong>in</strong>gend<br />
gefordert. Die F<strong>in</strong>anzierungshilfen<br />
durch Bund und Land s<strong>in</strong>d<br />
noch völlig offen.<br />
Diese Aufgaben s<strong>in</strong>d – wie andere<br />
auch – den Kommunen von Bund<br />
53<br />
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GRÜN WIRKT<br />
und Land übertragen worden, ohne<br />
sie f<strong>in</strong>anziell entsprechend auszustatten.<br />
Hier muss die Stadt mit den<br />
Kommunalverbänden auf Gegenf<strong>in</strong>anzierung<br />
durch Bund und Land<br />
drängen.<br />
Für die K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
streben wir weder den Nulltarif<br />
für die Eltern noch die volle Kostendeckung<br />
durch die Eltern an. Wir<br />
wollen die jetzige Lösung, nämlich<br />
die Staffelung nach E<strong>in</strong>kommen und<br />
K<strong>in</strong>derzahl, <strong>bei</strong>behalten bzw. ausweiten.<br />
E<strong>in</strong>nahmen<br />
Wir unterstützen die Stadt <strong>bei</strong> der<br />
Erschließung von F<strong>in</strong>anzquellen.<br />
Fördermöglichkeiten von EU, Bund<br />
und Land sollen für unsere Stadt genutzt<br />
werden. Wenn nötig, muss dafür<br />
eigens e<strong>in</strong>e Fachkraft e<strong>in</strong>gestellt<br />
werden, die Fördermöglichkeiten<br />
aufspürt. Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen wird<br />
sich weiter um die Aufnahme <strong>in</strong> Förderprogramme<br />
von Bund und Land<br />
bewerben. Allerd<strong>in</strong>gs sehen fast alle<br />
Förderprogramme e<strong>in</strong>e Gegenf<strong>in</strong>anzierung<br />
vor; das heißt, dass die<br />
Stadt e<strong>in</strong>en eigenen Anteil erbr<strong>in</strong>gen<br />
muss.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> haben im Geme<strong>in</strong>derat<br />
beantragt, dass die Kommune an Planungsgew<strong>in</strong>nen<br />
<strong>bei</strong> der Ausweisung<br />
von Bauland beteiligt wird, desgleichen<br />
<strong>bei</strong> der Höherqualifizierung<br />
von Flächen durch neue Bebauungspläne.<br />
Die Verwaltung erar<strong>bei</strong>tet derzeit<br />
neue Richtl<strong>in</strong>ien für e<strong>in</strong> solches<br />
Bodenmanagement.<br />
Haushaltswahrheit<br />
In der kommenden Legislaturperiode<br />
wird die Kameralistik durch die<br />
Doppik als Buchführungspr<strong>in</strong>zip <strong>in</strong><br />
der Kommune ersetzt. Sie ähnelt der<br />
kaufmännischen Buchführung und<br />
macht es daher möglich, das Vermögen<br />
der Stadt zu bewerten, ebenso<br />
den Vermögensverlust, der durch Sanierungsaufschub,<br />
aber auch durch<br />
normale Nutzung entsteht. Wir hoffen,<br />
dass dadurch e<strong>in</strong> Anreiz besteht,<br />
dem Werteverlust besser als bisher<br />
entgegenzuwirken. So könnten <strong>bei</strong>spielsweise<br />
gleich nach der Inbetriebnahme<br />
e<strong>in</strong>es Sportplatzes oder<br />
e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>derhauses Rücklagen für<br />
se<strong>in</strong>e Sanierung gebildet werden.<br />
Wir fordern immer noch e<strong>in</strong> der Budgetierung<br />
entsprechendes Berichtswesen.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Abteilungen<br />
können im Rahmen ihres Budgets<br />
Abweichungen und Umschichtungen<br />
vornehmen, ohne den Geme<strong>in</strong>derat<br />
<strong>in</strong>formieren zu müssen. Das stärkt<br />
die Selbstverantwortung der Abteilungen.<br />
Der Geme<strong>in</strong>derat sollte aber<br />
am Ende e<strong>in</strong>es Jahres über die größten<br />
Abweichungen e<strong>in</strong>en Bericht erhalten,<br />
damit er diese Informationen<br />
<strong>in</strong> neue Haushaltsüberlegungen e<strong>in</strong>fließen<br />
lassen kann.<br />
Geschlechtergerechter<br />
Haushalt und demokratische<br />
Mitwirkung<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> setzen sich dafür e<strong>in</strong>, dass<br />
<strong>bei</strong> der Gestaltung des Haushalts die<br />
Methode des „Gender Budget<strong>in</strong>g“ als<br />
Teilstrategie von Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g<br />
e<strong>in</strong>geführt wird. Das kommunale<br />
Haushaltsverfahren ist daraufh<strong>in</strong><br />
zu analysieren, welche Wirkungen<br />
die Entscheidungen über Ausgaben<br />
und E<strong>in</strong>nahmen auf die Lebenslagen<br />
von Frauen und von Männern haben.<br />
Die Gender-Perspektive soll <strong>in</strong> jede<br />
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9. Für e<strong>in</strong> umsichtig wirtschaftendes Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Phase haushaltspolitischer Entscheidungen<br />
<strong>in</strong>tegriert und <strong>in</strong> die Aufstellung<br />
von Haushaltsplänen e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden. Damit e<strong>in</strong>her geht e<strong>in</strong>e<br />
Veränderung der Prioritätensetzung,<br />
die sich an der Verwirklichung der<br />
Gleichstellung von Frauen und<br />
Männern ausrichtet. Gender Budget<strong>in</strong>g<br />
geht als Strategie jedoch über<br />
Haushaltsverfahren h<strong>in</strong>aus und zielt<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em umfassenden S<strong>in</strong>ne auf die<br />
Gleichstellung der Geschlechter <strong>bei</strong><br />
der Teilhabe an Ressourcen.<br />
Städtisch vor Privat<br />
Public Private Partnership, d.h. Modellen,<br />
<strong>bei</strong> denen private Firmen<br />
öffentliche Investitionen vorf<strong>in</strong>anzieren,<br />
stehen wir sehr skeptisch<br />
gegenüber, weil sie den kommunalen<br />
Handlungsspielraum durch die<br />
vertraglich festgelegten Zahlungen<br />
über Jahre e<strong>in</strong>engen. Sie können dort<br />
s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, wo mit e<strong>in</strong>em privaten<br />
Partner spezielle Kenntnisse oder<br />
Erfahrungen für die Stadt nutzbar<br />
gemacht werden können.<br />
55<br />
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GRÜN WIRKT<br />
10<br />
Für e<strong>in</strong> weltoffenes<br />
demokratisches Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Weltoffenes Tüb<strong>in</strong>gen:<br />
Mite<strong>in</strong>ander leben,<br />
vone<strong>in</strong>ander lernen.<br />
Tüb<strong>in</strong>gen kann sich zu Recht<br />
als e<strong>in</strong>e Stadt mit hoher<br />
Internationalität bezeichnen,<br />
als e<strong>in</strong>e Stadt mit großer<br />
ethnischer, kultureller und<br />
religiöser Vielfalt. Tüb<strong>in</strong>ger<br />
und Tüb<strong>in</strong>ger<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d nicht<br />
nur die Menschen, die hier<br />
geboren und aufgewachsen<br />
s<strong>in</strong>d, sondern auch die<br />
vielen hier heimisch gewordenen<br />
Ar<strong>bei</strong>tsmigrantInnen<br />
und deren Familien, die hier<br />
lebenden Flüchtl<strong>in</strong>ge und<br />
AsylbewerberInnen sowie die<br />
Studierenden und Lehrenden aus<br />
vielen Teilen der Welt.<br />
Aus unserer Sicht ist Integration e<strong>in</strong><br />
Prozess, der sowohl von den Zugewanderten<br />
als auch von der e<strong>in</strong>heimischen<br />
Bevölkerung ausgeht. Wir<br />
begrüßen die vielfältigen kulturellen<br />
und sozialen Initiativen <strong>in</strong> unserer<br />
Stadt und wollen, dass alle Menschen<br />
<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen gleichberechtigt am gesellschaftlichen,<br />
politischen und sozialen<br />
Leben teilhaben können.<br />
E<strong>in</strong>e Vielzahl bürgerschaftlicher<br />
Gruppen und Vere<strong>in</strong>e engagiert<br />
sich seit Jahren für e<strong>in</strong> gel<strong>in</strong>gendes<br />
Mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen, so die<br />
Migrantenverbände, der Gesprächskreis<br />
Integration, die Interkulturelle<br />
Woche, das Forum Internationales<br />
Tüb<strong>in</strong>gen, um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen.<br />
Sie alle leisten e<strong>in</strong>e wichtige und<br />
wertvolle Ar<strong>bei</strong>t. E<strong>in</strong>e besondere<br />
Aufgabe haben die städtische Sozialar<strong>bei</strong>t<br />
und das Asylzentrum <strong>in</strong> ihrem<br />
Engagement für Flüchtl<strong>in</strong>ge. Diese<br />
Akteure brauchen auch weiterh<strong>in</strong> die<br />
Wertschätzung und Unterstützung<br />
durch Stadtverwaltung und Geme<strong>in</strong>derat.<br />
Im S<strong>in</strong>ne der Chancengleichheit<br />
wollen <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> darauf h<strong>in</strong>wirken,<br />
dass alle Tüb<strong>in</strong>gerInnen Zugang zu<br />
Bildung, Erwerbsar<strong>bei</strong>t und Gesundheitsversorgung<br />
haben: Wir wollen,<br />
dass sie sich <strong>in</strong> allen gesellschaftlichen<br />
Feldern frei betätigen können,<br />
sei es <strong>in</strong> der Kultur, sei es im Sport<br />
– oder eben auch <strong>in</strong> der Politik!<br />
Zu unserem Verständnis von Integration<br />
gehört auch, dass die Stadtverwaltung<br />
Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
e<strong>in</strong>stellt. Wir begrüßen<br />
es, dass 2008 <strong>in</strong> der Stadtverwaltung<br />
e<strong>in</strong>e Stabstelle für Integration<br />
geschaffen wurde und dass jetzt an<br />
e<strong>in</strong>em Integrationskonzept gear<strong>bei</strong>tet<br />
wird. Wir s<strong>in</strong>d an diesem Konzept<br />
sehr <strong>in</strong>teressiert und werden se<strong>in</strong>e<br />
Umsetzung aufmerksam verfolgen.<br />
Zum<strong>in</strong>dest solange unsere Forderung<br />
nach e<strong>in</strong>em kommunalen Wahlrecht<br />
für Nicht-EU-Bürger<strong>in</strong>nen und –bürger<br />
noch nicht erfüllt ist, schlagen<br />
wir vor, e<strong>in</strong>en Fachrat für Migration<br />
und Integration <strong>in</strong>s Leben zu rufen.<br />
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10. Für e<strong>in</strong> weltoffenes demokratisches Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Dieser sollte die Belange von Migrant<strong>in</strong>nen<br />
und Migranten vertreten<br />
und die Möglichkeit bekommen, auf<br />
politische Entscheidungen E<strong>in</strong>fluss<br />
zu nehmen.<br />
Tüb<strong>in</strong>gen sagt ja zur Aufnahme<br />
von Flüchtl<strong>in</strong>gen<br />
E<strong>in</strong> weiteres zentrales Anliegen von<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> ist die Unterstützung von<br />
Flüchtl<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> unserer Stadt. Daher<br />
befürworten wir e<strong>in</strong>e Beteiligung<br />
Tüb<strong>in</strong>gens an der Kampagne „Save<br />
Me“ zur Aufnahme von Flüchtl<strong>in</strong>gen.<br />
Als Deutsche mahnt uns unsere eigene<br />
Geschichte, nicht die Augen<br />
vor dem Schicksal der Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />
zu verschließen. Wir wollen, dass<br />
unser Land mehr Mitverantwortung<br />
für Fluchtursachen und Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />
übernimmt. Dazu gehört, dass alles<br />
getan wird, um das Sterben an den<br />
EU-Grenzen zu beenden. Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />
müssen auf legalem Weg Aufnahme<br />
f<strong>in</strong>den, sie dürfen <strong>in</strong> der reichen EU<br />
nicht länger entrechtet oder wie Gefangene<br />
behandelt werden.<br />
Farbe bekennen gegen<br />
Rassismus<br />
Wir wenden uns gegen rechtsradikales<br />
Gedankengut, das auf Menschenfe<strong>in</strong>dlichkeit<br />
beruht und die geschichtlichen<br />
Tatsachen verharmlost<br />
oder negiert. Rassismus und Neofaschismus<br />
haben ke<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen.<br />
Mit unserem konsequenten<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wenden<br />
sich gegen<br />
rechtsradikales<br />
Gedankengut und<br />
bekennen Farbe<br />
gegen Rassismus<br />
wie ganz Tüb<strong>in</strong>gen<br />
<strong>bei</strong> dem Bürgerfest<br />
„Vielfalt statt<br />
E<strong>in</strong>falt“ 2007<br />
bewiesen hat.<br />
57<br />
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GRÜN WIRKT<br />
2007 setzte<br />
Tüb<strong>in</strong>gen den<br />
Gegnern der<br />
Toleranz e<strong>in</strong><br />
Bekenntnis zu<br />
Vielfalt, Demokratie<br />
und Weltoffenheit<br />
entgegen.<br />
und gewaltfreien Vorgehen gegen die<br />
Kundgebung der Jungen Nationaldemokraten<br />
im Sommer 2007 haben<br />
wir Tüb<strong>in</strong>gerInnen Flagge gezeigt.<br />
Wir setzen den Gegnern der Toleranz<br />
e<strong>in</strong> Bekenntnis zu Vielfalt, Demokratie<br />
und Weltoffenheit entgegen.<br />
Die Stadt sollte <strong>in</strong> Zukunft aber zum<br />
Verbot rechtsextremistischer Demonstrationen<br />
alle Rechtswege ausschöpfen<br />
und sich zur Wehr setzen,<br />
wenn das Recht auf freie Me<strong>in</strong>ungsäußerung<br />
dazu genutzt wird, rechtsextreme,<br />
<strong>in</strong>tolerante und menschenfe<strong>in</strong>dliche<br />
Propaganda zu betreiben.<br />
Friedenspolitik und<br />
Städtepartnerschaften<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> haben e<strong>in</strong>e lange Tradition<br />
friedenspolitischer Aktivitäten<br />
auch auf kommunaler Ebene. Daher<br />
freut es uns besonders, dass Villa El<br />
Salvador nun endlich auch zu Tüb<strong>in</strong>gens<br />
Partnerstädten gehört.<br />
Dadurch wird auch das Engagement<br />
des AK Peru gewürdigt, der den<br />
Kontakt zu Villa El Salvador seit<br />
vielen Jahren pflegt. Wir wollen die<br />
Beziehungen zu Villa El Salvador<br />
<strong>in</strong>tensivieren und hoffen, dass es<br />
auch zu e<strong>in</strong>em stärkeren Austausch<br />
zwischen den <strong>bei</strong>den Verwaltungen<br />
kommt, zum Beispiel <strong>bei</strong>m Thema<br />
Wasser als begrenzter Ressource.<br />
Wir unterstützen den Vorstoß des<br />
Oberbürgermeisters, der nun auch<br />
e<strong>in</strong>e Partnerschaft mit e<strong>in</strong>er Stadt<br />
<strong>in</strong> Afrika anstrebt. Über diese Idee<br />
wird <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen erfreulicherweise<br />
lebhaft diskutiert. Zwei wesentliche<br />
Argumente sprechen – wie schon <strong>bei</strong><br />
Villa El Salvador <strong>in</strong> Peru - für e<strong>in</strong>e<br />
solche Partnerschaft. Zum e<strong>in</strong>en hat<br />
nach wie vor der „alte“ Gedanke der<br />
Völkerverständigung Gültigkeit, auf<br />
dem die Städtepartnerschaften basieren,<br />
die <strong>in</strong> der Nachkriegszeit gegründet<br />
wurden. Sie waren und s<strong>in</strong>d<br />
als Beitrag zum Frieden gedacht.<br />
Das zweite Argument, das für e<strong>in</strong>e<br />
Entwicklungspartnerschaft zwischen<br />
e<strong>in</strong>er Stadt <strong>in</strong> Afrika und Tüb<strong>in</strong>gen<br />
spricht, ist der Gedanke, dass sich <strong>in</strong><br />
den afrikanischen Städten die globalen<br />
Herausforderungen der nächsten<br />
Jahrzehnte besonders deutlich zeigen<br />
werden: der Klimawandel, die<br />
Grenzen des Wachstums, das Wohlstandsgefälle,<br />
die Umweltprobleme.<br />
Und auch hier gilt: Nur wenn wir<br />
mit den Auswirkungen unseres Handelns<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er globalisierten Welt direkt<br />
konfrontiert werden, s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong><br />
der Lage, dieses zu h<strong>in</strong>terfragen und<br />
Lösungsstrategien auf kommunaler<br />
Ebene zu entwickeln. Daher sollte<br />
der Erfahrungsaustausch über Themen<br />
wie Klimaschutz, Partizipation<br />
<strong>in</strong> der Kommune, Müllverwertung<br />
etc. im Vordergrund e<strong>in</strong>er solcher<br />
Partnerschaft stehen.<br />
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10. Für e<strong>in</strong> weltoffenes demokratisches Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Garant für e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende Partnerschaft<br />
s<strong>in</strong>d bürgerschaftlich engagierte<br />
Menschen und Gruppierungen<br />
<strong>in</strong> <strong>bei</strong>den Kommunen, die e<strong>in</strong>e solche<br />
Partnerschaft tragen und mit Leben<br />
füllen. Auf dem Workshop „Partnerstadt<br />
<strong>in</strong> Afrika“ hat sich gezeigt, dass<br />
zwischen Moshi <strong>in</strong> Tansania und<br />
Tüb<strong>in</strong>gen mit Abstand die meisten<br />
Kontakte bestehen. Wir würden daher<br />
e<strong>in</strong>e Partnerschaft mit Moshi den<br />
anderen Städten, die noch <strong>in</strong> der Diskussion<br />
s<strong>in</strong>d, vorziehen.<br />
Die Stadt Tüb<strong>in</strong>gen kann <strong>in</strong> Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
mit dem Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
für Wirtschaftliche Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
Entsendeorganisation für<br />
den Freiwilligendienst „Weltwärts“<br />
werden, um Tüb<strong>in</strong>ger BürgerInnen<br />
von 18 bis 28 Jahren e<strong>in</strong>e Lerngelegenheit<br />
<strong>in</strong> Villa El Salvador oder <strong>in</strong><br />
der Partnerstadt <strong>in</strong> Afrika zu ermöglichen.<br />
Wir unterstützen die Idee e<strong>in</strong>es<br />
„Welt-Hauses“ für globales Lernen.<br />
Demokratie wächst von unten<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> wollen die demokratische<br />
Beteiligung der BürgerInnen am öffentlichen<br />
Leben stärken. Wenn Geme<strong>in</strong>derat,<br />
Verwaltung und Bevölkerung<br />
mite<strong>in</strong>ander im Dialog stehen,<br />
wenn es e<strong>in</strong>en breiten Wettstreit der<br />
Ideen und Me<strong>in</strong>ungen gibt, ist die<br />
Chance am größten, dass jeweils die<br />
für Tüb<strong>in</strong>gen beste Lösung gefunden<br />
wird. Wir stehen deshalb für öffentliche<br />
Debatten und transparente Entscheidungen<br />
e<strong>in</strong>. Alle hier lebenden<br />
Gruppen sollen <strong>in</strong> die Weiterentwicklung<br />
von Tüb<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden. Es gilt, Handlungs- und<br />
Gestaltungsmöglichkeiten für alle zu<br />
eröffnen, denn Heimat ist dort, wo<br />
geme<strong>in</strong>sam gehandelt werden kann.<br />
Gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em größer werdenden<br />
Europa gew<strong>in</strong>nt die kommunale<br />
bürgernahe Ebene an Bedeutung.<br />
Wir stehen plebiszitären Elementen<br />
<strong>in</strong>nerhalb der kommunalen Demokratie,<br />
also Bürgerentscheiden,<br />
aufgeschlossen gegenüber. Wie die<br />
Bevölkerung wirklich über kontroverse<br />
Themen denkt, bleibt ungeklärt,<br />
wenn man sie nicht fragt.<br />
Demokratische Kontrolle<br />
städtischer Unternehmen<br />
Energie- und Wasserversorgung,<br />
Stadtbusse, Schwimmbäder, Wohnungsbau<br />
und -verwaltung, Altenpflege,<br />
Wirtschaftsförderung, die<br />
Entwicklung <strong>in</strong>nerstädtischer Gebiete<br />
- viele Aufgaben hat die Stadt<br />
<strong>in</strong> Form von GmbHs organisiert, die<br />
ihr ganz oder mehrheitlich gehören.<br />
Das birgt die Gefahr, dass die Gesellschaften<br />
e<strong>in</strong> Eigenleben entwickeln,<br />
das sich der demokratischen Kontrolle<br />
durch Öffentlichkeit und Geme<strong>in</strong>-<br />
<strong>AL</strong> <strong>Grüne</strong><br />
unterstützen Städtepartnerschaften<br />
und<br />
Globales Lernen wie<br />
hier am Beispiel von<br />
Thema Wasser <strong>in</strong> der<br />
Partnerschule des<br />
Uhland-Gymnasiums<br />
„Fe y Alegría“ <strong>in</strong><br />
Villa El Salvador.<br />
59<br />
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GRÜN WIRKT<br />
derat entzieht. Fast alle Aufsichtsräte<br />
der städtischen Gesellschaften tagen<br />
nicht-öffentlich, und die VertreterInnen<br />
des Geme<strong>in</strong>derats <strong>in</strong> diesen<br />
Gremien werden zum Stillschweigen<br />
verpflichtet. Der Aufsichtsrat der<br />
WIT tagt se<strong>in</strong>er Satzung nach „<strong>in</strong><br />
geeigneten Fällen“ öffentlich - bis<br />
heute hat die Geschäftsleitung nicht<br />
e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Fall für geeignet befunden.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern, dass die Sitzungen<br />
aller Aufsichtsgremien öffentlich<br />
tagen, weil die städtischen<br />
Gesellschaften Aufgaben der Dase<strong>in</strong>svorsorge<br />
wahrnehmen, dem<br />
Geme<strong>in</strong>wohl verpflichtet s<strong>in</strong>d und<br />
aus öffentlichen Mitteln f<strong>in</strong>anziert<br />
werden. Nur <strong>in</strong> begründeten Ausnahmefällen<br />
darf nicht-öffentlich<br />
verhandelt werden - etwa <strong>bei</strong> Personalangelegenheiten<br />
oder um sensible<br />
<strong>in</strong>terne Unternehmensdaten vor der<br />
Konkurrenz zu schützen. Die E<strong>in</strong>sicht<br />
<strong>in</strong> Akten der städtischen Gesellschaften<br />
muss dem Geme<strong>in</strong>derat<br />
ebenso möglich se<strong>in</strong> wie <strong>in</strong> Akten<br />
der Verwaltung. Daneben wollen wir<br />
<strong>bei</strong> den GeschäftsführerInnen der<br />
städtischen GmbHs das Bewusstse<strong>in</strong><br />
dafür schärfen, dass sie <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />
e<strong>in</strong>en öffentlichen Auftrag erfüllen.<br />
Bei künftigen Entscheidungen<br />
über die Struktur städtischer E<strong>in</strong>richtungen<br />
werden wir darauf achten,<br />
dass sie von vornhere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e wirksame<br />
Beteiligung von Öffentlichkeit<br />
und Geme<strong>in</strong>derat vorsehen.<br />
Kommission für Anfragen<br />
und Beschwerden aus der<br />
Bürgerschaft<br />
Viele Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger wenden<br />
sich mit Vorschlägen und Beschwerden<br />
an Verwaltung, Ratsfraktionen<br />
oder e<strong>in</strong>zelne StadträtInnen.<br />
Das Engagement e<strong>in</strong>zelner Personen<br />
oder Gruppen verdient Respekt,<br />
Dank und besonders Unterstützung<br />
von unserer Ratsfraktion. Deshalb<br />
ist für uns wichtig, dass Anliegen<br />
der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger auch<br />
auf direktem Wege dem Geme<strong>in</strong>derat<br />
vorgelegt werden können. Um<br />
diese Bürgernähe zu ermöglichen,<br />
schlagen wir die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es<br />
kommunalen Petitionsausschusses<br />
vor, <strong>in</strong> dem jede Geme<strong>in</strong>deratsfraktion<br />
mit e<strong>in</strong>em oder zwei Mitgliedern<br />
vertreten se<strong>in</strong> soll. Entsprechend den<br />
vorgebrachten Themen werden sachkundige<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter<strong>in</strong>nen und Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
der Verwaltung h<strong>in</strong>zugezogen.<br />
Wenn dem Geme<strong>in</strong>derat der Kontakt<br />
zur Bürgerschaft ohne Umwege und<br />
zeitraubende Verfahren möglich ist,<br />
kann er darüber h<strong>in</strong>aus se<strong>in</strong>e wichtigsten<br />
Aufgaben besser erfüllen: der<br />
Stadtverwaltung die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
ihrer Ar<strong>bei</strong>t für unsere Stadt<br />
bürgernäher vorgeben und die Ar<strong>bei</strong>t<br />
der Stadtverwaltung kontrollieren<br />
bzw. korrigieren.<br />
Direkte Demokratie <strong>bei</strong>m<br />
Tüb<strong>in</strong>ger Haushalt<br />
Gerade wenn die F<strong>in</strong>anzen knapper<br />
werden, kommt den Haushaltsberatungen<br />
und e<strong>in</strong>er ehrlichen Information<br />
über die F<strong>in</strong>anzströme <strong>in</strong> der<br />
Stadt besondere Bedeutung zu. <strong>AL</strong>/<br />
<strong>Grüne</strong> fordern e<strong>in</strong>en Bürgerhaushalt.<br />
Der Bürgerhaushalt stellt e<strong>in</strong>e neue<br />
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10. Für e<strong>in</strong> weltoffenes demokratisches Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Qualität der Beteiligung dar, die <strong>in</strong>sbesondere<br />
durch die Rechenschaftslegung<br />
über den Umgang mit den<br />
Vorschlägen der Bevölkerung erreicht<br />
wird. Wer will, kann bspw. per<br />
Tastatur und Mausklick se<strong>in</strong>e Vorschläge<br />
zur Verwendung der Gelder<br />
an die Internetseite der Stadt Tüb<strong>in</strong>gen<br />
schicken. Grundvoraussetzung<br />
ist die e<strong>in</strong>gängige und verständliche<br />
Darstellung der für den jeweiligen<br />
Haushalt entscheidenden Fragen.<br />
Hier wurden unter Oberbürgermeister<br />
Palmer erste Schritte für e<strong>in</strong>e verbesserte<br />
Information vorgenommen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus muss e<strong>in</strong> Bürgerhaushalt<br />
die folgenden Bed<strong>in</strong>gungen<br />
erfüllen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Im Zentrum der Beteiligung<br />
stehen f<strong>in</strong>anzielle Angelegenheiten,<br />
es geht um begrenzte<br />
Ressourcen.<br />
Die Beteiligung f<strong>in</strong>det auf der<br />
Ebene der Gesamtstadt statt.<br />
Es handelt sich um e<strong>in</strong> auf Dauer<br />
angelegtes und wiederholtes<br />
Verfahren. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Referendum<br />
zu haushalts‐ oder<br />
steuerpolitischen Fragen ist<br />
ke<strong>in</strong> Bürgerhaushalt.<br />
• Der Prozess beruht auf e<strong>in</strong>em<br />
eigenständigen Diskussionsund<br />
Entscheidungsprozess, der<br />
mittels Internet oder Bürgerversammlungen<br />
geführt wird.<br />
E<strong>in</strong>e schriftliche Befragung<br />
alle<strong>in</strong> ist demnach ke<strong>in</strong> Bürgerhaushalt.<br />
Ebenso nicht die<br />
bloße Öffnung bestehender<br />
Verwaltungsgremien oder Institutionen<br />
der repräsentativen<br />
Demokratie.<br />
•<br />
Die Verwaltung und der Geme<strong>in</strong>derat<br />
müssen Rechenschaft<br />
darüber ablegen, <strong>in</strong>wieweit die<br />
im Verfahren geäußerten Vorschläge<br />
aufgegriffen und umgesetzt<br />
werden.<br />
Informationen e<strong>in</strong>fach<br />
zugänglich machen<br />
Bürgernahe Verwaltung bedeutet<br />
auch, Informationen e<strong>in</strong>fach zugänglich<br />
zu machen. Wir wollen, dass das<br />
städtische Internetangebot ausgebaut<br />
wird – z.B. mit zusätzlichen Umweltdaten.<br />
Besonders geeignet ist<br />
auch der Bereich der Stadtplanung.<br />
Wir wollen, dass Daten zu bestehenden<br />
und im Verfahren bef<strong>in</strong>dlichen<br />
Bebauungsplänen, zu Biotopen, zu<br />
denkmalrechtlichen Sachverhalten<br />
usw. kartographisch aufbereitet verfügbar<br />
gemacht werden (Web-GIS).<br />
Immer ist da<strong>bei</strong> darauf zu achten,<br />
dass die Websites der Stadt und ihrer<br />
Betriebe auch von Beh<strong>in</strong>derten<br />
une<strong>in</strong>geschränkt genutzt werden<br />
können. Die Möglichkeiten, Anträge<br />
an die Verwaltung auch auf elektronischem<br />
Weg zu stellen, s<strong>in</strong>d noch<br />
recht bescheiden. Hier wünschen wir<br />
uns e<strong>in</strong>en deutlichen Ausbau.<br />
<strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> fordern darüber h<strong>in</strong>aus,<br />
dass diese Informationen auch für<br />
Menschen ohne Internetzugang zugänglich<br />
se<strong>in</strong> müssen.<br />
61<br />
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Wir wollen uns als StadträtInnen für diese Ziele e<strong>in</strong>setzen.<br />
Ulrike Baumgärtner Roland de Beauclair Helga Vogel Arvid Goletz<br />
Annette Schmidt Bernd Gugel Evelyn Ellwart-<br />
Mitsanas<br />
He<strong>in</strong>rich Schmanns<br />
Aynur Soylemez Alisa Volkert Susanne Bächer Bruno Gebhart-<br />
Pietzsch<br />
Dr. Birgit Locher-F<strong>in</strong>ke Mark Obrembalski Dr. Doris Bartelt-Rutz Christian Kühn<br />
Monika Petersen Daniel Lede-Abal Helene Herb Wolfgang G. Wettach<br />
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Am 7. Juni 2009 ist Kommunalwahl. <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong> Tüb<strong>in</strong>gen.<br />
Stella Tauber Erhard Glück Ines Roth Dieter Zeller<br />
Aster Yeman<br />
Benedikt Spr<strong>in</strong>ger Beate Kolb Vahdett<strong>in</strong> Aygül<br />
Ingeborg Graf<br />
Berndt Rüdiger Paul<br />
Veronika Siegfried<br />
Marc Mausch<br />
Nele Schönau Walter Schwenn<strong>in</strong>ger Tilla Kepl<strong>in</strong>ger<br />
Holger August<strong>in</strong><br />
Nani Mosquera-<br />
Schwenn<strong>in</strong>ger<br />
Gebhard Weber-<br />
Ke<strong>in</strong>ath<br />
Bärbel Schmid<br />
Manfred Weidmann<br />
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Sagen Sie uns, was Sie<br />
für Tüb<strong>in</strong>gen wollen!<br />
An unserem Infostand <strong>in</strong> der Tüb<strong>in</strong>ger Innenstadt<br />
jeden Freitag und Samstag.<br />
An unseren Infoständen <strong>in</strong> den Stadtteilen<br />
(siehe Tagespresse).<br />
Am KandidatInnentelefon jeden Mittwoch<br />
von 18 Uhr bis 22 Uhr unter (0 70 71) 2 33 31.<br />
Auf unserer Homepage unter<br />
www.waehlt-al-gruene.de<br />
Per E-Mail an <strong>in</strong>fo@waehlt-al-gruene.de<br />
Per Postkarte an das Büro <strong>AL</strong>/<strong>Grüne</strong>,<br />
Am Lustnauer Tor 6, 72074 Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Spenden-Konto:<br />
<strong>AL</strong> Konto Nr. 27 96 97<br />
BLZ 641 200 20<br />
KSK Tüb<strong>in</strong>gen<br />
<strong>AL</strong>/GRÜNE<br />
TÜBINGEN<br />
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