Programm 2013 - Orchester Schwyz Brunnen
Programm 2013 - Orchester Schwyz Brunnen
Programm 2013 - Orchester Schwyz Brunnen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
KOMPONISTEN UND WERKE<br />
Johann Matthias Sperger wurde am 23. März 1750 in Feldsberg (Niederösterreich,<br />
heute: Valtice/Tschechien) geboren. Mit 18 Jahren kam er nach Wien und studierte<br />
Kontrabass und Theorie. Nach mehreren Konzertreisen fand er 1789 eine feste Anstellung<br />
als erster Kontrabassist an der Hofkapelle des Grossherzogs Friedrich Franz I. von<br />
Mecklenburg-Schwerin in Ludwigslust. Dort starb er am 13. Mai 1812. Sperger galt als<br />
der führende Kontrabassist seiner Zeit.<br />
Seine Sinfonia in F ist ein Gegenstück zu Haydns «Abschieds-Sinfonie». Verlassen dort<br />
im Finale die Musiker einer nach dem anderen die Bühne, so kommen sie bei Sperger<br />
während des ersten Satzes nach und nach hinzu, bis das ganze <strong>Orchester</strong> versammelt ist.<br />
Darum trägt sie auch den Beinamen «Ankunfts-Sinfonie».<br />
Ferenc Farkas war ein ungarischer Komponist, der von 1905–2000 lebte. Zuerst war er<br />
Pianist und studierte an der Musikakademie Budapest. Später ging er nach Rom, wo er<br />
Schüler von Ottorino Respighi war. Danach war er als Komponist für Filmstudios in Wien<br />
und Kopenhagen tätig, ehe er 1936 nach Ungarn zurückkehrte. Er unterrichtete an der<br />
Musikakademie Budapest. Zu seinen Schülern zählten einige der wichtigsten ungarischen<br />
Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie György Kurtág oder György<br />
Ligeti.<br />
Farkas verbindet in der Piccola musica di concerto Elemente der ungarischen<br />
Volksmusik, des Neoklassizismus sowie der Zwölftontechnik. Er selber wollte mit diesem<br />
Stück die Praxis der Hausmusik zur Zeit Haydns wieder aufleben lassen.<br />
Jenö Takács war ein österreichischer Komponist mit ungarischer Abstammung. Ihm war<br />
ein noch längeres Leben als Farkas vergönnt, wurde er doch 103 Jahre alt. Nach Studien in<br />
Wien unternahm er ab 1920 Konzertreisen durch Deutschland, Ungarn und Jugoslawien.<br />
Um 1926 ergab sich ein lebhafter Gedankenaustausch mit Béla Bartók, der bis zu dessen<br />
Emigration in die USA 1940 anhielt. 1941 begegnete er erstmals Zoltán Kodály, den er<br />
als Komponisten, Kichenmusiker, Musikwissenschaftler und Pädagogen hoch schätzte.<br />
In den Jahren 1949–1952 lehrte er als Gastprofessor an den Konservatorien Genf und<br />
Lausanne. Schliesslich übernahm er eine Professur für Klavier und Komposition am<br />
College-Conservatory of Music Cincinnati. Nach der Emeritierung 1970 übersiedelte er<br />
wieder nach Siegendorf, wo er bis zu seinem Tode lebte.<br />
Seine 1987 komponierten Postkartengrüsse sind eine amüsante, effektvolle kleine<br />
musikalische Weltreise.<br />
Wolfgang Amadeus Mozart schrieb die «Haffner-Sinfonie» Ende Juli 1782 als<br />
Serenade. Auftraggeber war die reiche, angesehene Salzburger Kaufmannsfamilie<br />
Haffner, für die Mozart im Juli 1776 bereits die sogenannte «Haffner-Serenade» KV 250<br />
geschrieben hatte. Das neue Werk entstand in grösster zeitlicher Bedrängnis. Mozart<br />
schreibt in einem Brief an seinen Vater Leopold: […] ich muss die Nacht dazu nehmen,<br />
anders kann es nicht gehen […] und ich werde so viel möglich geschwind arbeiten – und<br />
so viel es die Eile zulässt – gut schreiben. Mit diesen Worten bestätigte Mozart die<br />
Annahme des Auftrags. An jedem folgenden Posttage schickte er nun einen Satz nach<br />
Salzburg. Ebenfalls in diesen Tagen heiratete Mozart Constanze Weber. Ein paar Monate<br />
später forderte er die Partitur der Serenade von seinem Vater in Salzburg zurück und<br />
schrieb dann an diesen, dass er von der Komposition völlig überrascht sei, denn er habe<br />
gar keine Vorstellung mehr von ihr gehabt. Mozart strich den einleitenden Marsch und ein<br />
zweites Menuett, setzte in den schnellen Sätzen Flöten und Klarinetten hinzu und führte<br />
die verbleibenden vier Sätze als Symphonie auf. Das offenbar tatsächlich in grösster Eile<br />
hingeworfene und sofort in Vergessenheit geratene Werk ist eine der grossartigsten<br />
Schöpfungen Mozarts.