Schizophrenie - verstehen, behandeln, bewältigen ... - BCB Schweiz
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DR. MED. SAMUEL PFEIFER: SCHIZOPHRENIE<br />
Wie beugt man Rückfällen vor?<br />
Medikamente:<br />
Da es sich bei der <strong>Schizophrenie</strong> um eine Erkrankung<br />
des Gehirns handelt, haben Medikamente<br />
einen wesentlichen Einfluss auf das Zustandsbild.<br />
Im Vordergrund stehen die Antipsychotika<br />
(vgl. S. 26). Sie führen allgemein zu einer Beruhigung<br />
und zu einer Ordnung der Denkvorgänge.<br />
Seit der Einführung der Medikamente<br />
konnten in den westlichen Ländern mehr als ein<br />
Drittel aller Betten in der Psychiatrie abgebaut<br />
werden. Eine ärztlich kontrollierte Dauermedikation<br />
(z.B. mit Depot-Spritzen) ist die wichtigste<br />
Säule der Rückfallprophylaxe, auch wenn nicht<br />
alle Probleme durch die Medi ka men te gelöst<br />
werden können.<br />
Abbildung: Faktoren der Rückfall-Prophylaxe<br />
Geregelter Tagesablauf:<br />
Ziel ist einerseits Schutz vor Stress, an de rerseits<br />
das Training der noch vorhandenen Fähigkeiten.<br />
Ein geregel ter Tagesablauf ist wichtig aus folgenden<br />
Gründen:<br />
1. Klares zeitliches Programm, schafft Anhaltspunkte<br />
für den Patienten.<br />
2. Vermittelt das Gefühl: man wird gebraucht,<br />
kann etwas machen.<br />
3. Die Angehörigen werden entlastet, die Betreuung<br />
auf mehrere Schultern verteilt.<br />
Emotionales Klima:<br />
Menschen, die an einer <strong>Schizophrenie</strong> leiden,<br />
sind allgemein weniger belastbar. Die Einstellung<br />
ihrer Umwelt, insbeson dere die der Angehörigen,<br />
kann zur Vorbeugung eines Rückfalls bei tra gen.<br />
Es gilt, den Patienten mit seinen Grenzen anzunehmen,<br />
ohne sich zu überengagieren.<br />
Frühwarnzeichen<br />
Zur Verhütung eines Rückfalls ist es<br />
wichtig, dass ein Patient die Anzeichen<br />
kennt, die eine erneute Entgleisung ankündigen.<br />
Folgende Symptome sind besonders<br />
häufig:<br />
— Nervosität, Spannung<br />
— Niedergeschlagenheit<br />
— Schlafstörungen<br />
— Unruhe<br />
— Konzentrationsstörungen<br />
— Lustlosigkeit<br />
— Appetitstörungen<br />
— Gedächtnisstörungen<br />
— Sozialer Rückzug<br />
— «Andere lachen über mich»<br />
— «Andere sprechen über mich»<br />
— Übererregbarkeit<br />
— Stimmenhören<br />
— Gefühl der Wertlosigkeit<br />
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