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Von den Daten zu den Taten - Fachstelle Externe Schulevaluation

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<strong>Von</strong> <strong>den</strong> <strong>Daten</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Taten</strong><br />

Hilfestellungen <strong>zu</strong>m Umgang mit <strong>den</strong> Evaluationsergebnissen der externen <strong>Schulevaluation</strong><br />

www.schulevaluation-ag.ch<br />

Mai 2012<br />

1


<strong>Von</strong> <strong>den</strong> <strong>Daten</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Taten</strong>:<br />

Zum Umgang mit <strong>den</strong> Evaluationsergebnissen<br />

der externen <strong>Schulevaluation</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung: Zur Bedeutung der schulinternen<br />

Verarbeitung von Evaluationsdaten im Rahmen<br />

der externen <strong>Schulevaluation</strong> ......................................................4<br />

2. Allgemeine Grundsätze <strong>zu</strong>m Umgang<br />

mit <strong>den</strong> Evaluationsergebnissen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3. Gestaltungsvarianten für die partizipative<br />

Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit Evaluationsergebnissen .............................8<br />

4. Grundsätzliche Hinweise <strong>zu</strong>r Prozessgestaltung ...............................9<br />

5. Prozessabläufe und Umset<strong>zu</strong>ngshilfen<br />

<strong>zu</strong> <strong>den</strong> vier Gestaltungsvarianten ................................................10<br />

Variante A<br />

Offene Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> Evaluationsergebnissen .............11<br />

Variante B<br />

Empfehlungszentrierte Auseinanderset<strong>zu</strong>ng ...................................15<br />

Variante C<br />

Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> Defizitdiagnosen<br />

und dem aufgezeigten Entwicklungsbedarf ...................................18<br />

Variante D<br />

Vertiefte Analyse und Interpretation<br />

der quantitativen Evaluationsdaten .............................................22<br />

6. <strong>Von</strong> <strong>den</strong> Entwicklungsmassnahmen <strong>zu</strong>r Entwicklungsplanung ...........26<br />

3


1.<br />

Einleitung: Zur Bedeutung der schulinternen<br />

Verarbeitung von Evaluationsdaten im Rahmen<br />

der externen <strong>Schulevaluation</strong><br />

Die externe <strong>Schulevaluation</strong> will mit Hilfe von datengestützten Diagnoseinstrumenten<br />

und Diagnoseverfahren aufzeigen, wo die einzelne Schule<br />

ihre Stärken und Schwächen hat und wo konkrete Ansatzpunkte für Schulentwicklungsmassnahmen<br />

liegen. In diesem Sinne ist die «Entwicklungswirksamkeit»<br />

ein wichtiger Zielbereich der externen <strong>Schulevaluation</strong>. Auch<br />

wenn die Entwicklungsfunktion nicht als einziger Wirkungsbereich der<br />

externen <strong>Schulevaluation</strong> gesehen wer<strong>den</strong> darf, kommt ihr – <strong>zu</strong>mindest<br />

in der Erwartung der betroffenen Schulen – eine ausseror<strong>den</strong>tlich grosse<br />

Bedeutung <strong>zu</strong> 1) .<br />

Merkmale<br />

des Evaluationsprozesses<br />

Innerschulische<br />

Merkmale<br />

Reaktionen und<br />

aktiv gestaltete<br />

Verarbeitungsprozesse<br />

der Schule<br />

Massnahmen <strong>zu</strong>r<br />

Schul- und Unterrichtsentwicklung<br />

Weshalb ist der Verarbeitungsprozess wichtig?<br />

Im Kontakt mit <strong>den</strong> evaluierten Schulen lässt sich oft feststellen, dass von<br />

der externen <strong>Schulevaluation</strong> quasi ein «Entwicklungsautomatismus»<br />

erwartet wird. Dabei wird ein einfacher Kausal<strong>zu</strong>sammenhang unterstellt:<br />

Wenn die Qualität des Evaluationsprozesses stimmt, ist die Evaluation<br />

zwangsläufig auch entwicklungswirksam, weil sie dann bei <strong>den</strong> betroffenen<br />

Schulen «automatisch» die Realisierung von konkreten Entwicklungsmassnahmen<br />

auslöst. Übersehen wird dabei, dass es in der tatsächlichen<br />

Kausalkette eine zentrale Variable gibt, die sich mit dem Titel «Verarbeitungsprozesse<br />

der Schule» umschreiben lässt, und die sich zwischen<br />

die Evaluationsergebnisse und die darauf folgende «evaluationsbasierte<br />

Schul- und Unterrichtsentwicklung» schiebt. Dieser Zusammenhang lässt<br />

sich modellhaft in der nebenstehen<strong>den</strong> Skizze darstellen.<br />

Evaluationsergebnisse<br />

und Evaluationsbericht<br />

<strong>Externe</strong> Impulse<br />

und Unterstüt<strong>zu</strong>ngsleistungen<br />

Der Wirkungsprozess der externen <strong>Schulevaluation</strong><br />

Resultierende Effekte<br />

und Nebeneffekte<br />

(Wirkungen)<br />

Was aus dieser Skizze deutlich wird: Ob die Evaluationsprozesse und die<br />

entsprechen<strong>den</strong> Evaluationsergebnisse bei einer Schule sinnvolle «Effekte<br />

und Wirkungen» aus<strong>zu</strong>lösen vermögen, darf nicht als eine passive Reaktion<br />

der Schulen auf die Evaluation verstan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, sondern ist stark beeinflusst<br />

von der Art und Weise, wie die betreffende Schule die Evaluationsergebnisse<br />

aufnimmt und verarbeitet.<br />

4<br />

1)<br />

Neben der Entwicklungsfunktion erfüllt die externe <strong>Schulevaluation</strong> noch weitere Funktionen wie die Wissengewinnung,<br />

die Rechenschaftslegung oder die Normendurchset<strong>zu</strong>ng.


Die Evaluation als Vorausset<strong>zu</strong>ng für einen wirkungsvollen Verarbeitungsprozess<br />

Es gibt bestimmte Ansprüche, die der Evaluationsprozess erfüllen muss, damit<br />

eine <strong>Schulevaluation</strong> der Schule auch tatsächlich etwas bringt. Beispielsweise<br />

lassen sich die folgen<strong>den</strong> Merkmale festhalten:<br />

■■<br />

Vertrauenswürdigkeit der Evaluation als Ganzes<br />

Die externe <strong>Schulevaluation</strong> muss als unabhängiges, kompetent gestaltetes<br />

Verfahren mit professionell arbeitendem Personal wahrgenommen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

■■<br />

Organisation/Prozessgestaltung der Evaluation<br />

Hohe Transparenz und Plausibilität der verwendeten Kriterien und Indikatoren;<br />

adäquater Einbe<strong>zu</strong>g des Schulpersonals in <strong>den</strong> Prozess der <strong>Daten</strong>erhebung<br />

führen da<strong>zu</strong>, dass die <strong>Daten</strong> als valide erscheinen.<br />

■■<br />

Kommunikationsstil der Evaluationspersonen während der <strong>Daten</strong>erhebung<br />

Die Kommunikation muss professionell sein, rücksichtsvoll – aber unparteiisch,<br />

verständnisvoll aufnehmend ohne subjektiv-wertend <strong>zu</strong> filtern.<br />

■■<br />

Qualität der Berichterstattung<br />

Die Schwächen wer<strong>den</strong> klar und prägnant benannt; Positives wird angemessen<br />

gewürdigt – keine einseitige Fixierung auf Defizite; plausible und<br />

transparente Urteilsbildung; gut lesbarer Evaluationsbericht mit Konzentration<br />

auf das Wesentliche.<br />

Selbst wenn die externe Evaluation all die hier genannten Qualitätsansprüche<br />

erfüllt, bleibt die Art und Weise, wie der schulinterne Verarbeitungsprozess<br />

umgesetzt wird, für die Entwicklungswirksamkeit von entschei<strong>den</strong>der<br />

Bedeutung. Es lassen sich verschie<strong>den</strong>e Hinweise geben, wie dieser Prozess<br />

<strong>zu</strong> gestalten ist, obwohl auch verschie<strong>den</strong>e innerschulische Merkmale als<br />

Wirkungsfaktoren darauf Einfluss nehmen (vgl. nebenstehender Kasten).<br />

Was die Broschüre bietet: Hilfestellung für <strong>den</strong> Verarbeitungsprozess<br />

Damit sind Thema und Ziel der vorliegen<strong>den</strong> Broschüre benannt: Es geht<br />

um praxisnahe Hilfestellungen für <strong>den</strong> evaluationsbezogenen Verarbeitungsprozess<br />

der Schulen. In dieser Absicht wer<strong>den</strong> Handlungsgrundsätze und<br />

Umset<strong>zu</strong>ngsvarianten beschrieben, die sich in der Praxis bewährt haben und<br />

die da<strong>zu</strong> anregen sollen, <strong>den</strong> Verarbeitungsprozess innerhalb des Kollegiums<br />

engagiert und kompetent, aber auch kreativ und lustvoll, an<strong>zu</strong>gehen.<br />

Innerschulischen Merkmale, die eine entwicklungswirksame Evaluation<br />

erleichtern<br />

■■<br />

Die Einstellung der Schulleitung und der Lehrpersonen gegenüber<br />

Veränderungen: Die Schule versteht sich als «lernende Organisation»;<br />

sie hat ein Profil als «Problemlöseschule» und ein Selbstverständnis als<br />

professionelle Lerngemeinschaft.<br />

■■<br />

Schulinternes Qualitätsmanagement: Die Schule verfügt über Instrumente,<br />

Kompetenzen und Routinen <strong>zu</strong>r schulinternen Qualitätsdiagnose<br />

und -entwicklung; die Schulleitung und das Kollegium haben<br />

Erfahrung im produktiven Umgang mit Evaluationsergebnissen aus<br />

schulinternen Evaluationen.<br />

■■<br />

Stellenwert von Evaluationen: Die Schule ist selber aktiv darum<br />

bemüht, ihre Qualität in regelmässigen Abstän<strong>den</strong> <strong>zu</strong> überprüfen; die<br />

externe Evaluation erscheint als <strong>zu</strong>sätzliches Instrument in diesem<br />

selbstgesteuerten Prozess.<br />

■■<br />

Einbe<strong>zu</strong>g des Kollegiums: Das Kollegium wird einbezogen in einen<br />

partizipativen Prozess der Ergebnisanalyse mit dem Ziel, die Problemdiagnose<br />

der externen Evaluation auf dem Hintergrund der eigenen<br />

Erfahrungen nach<strong>zu</strong>vollziehen.<br />

■■<br />

Erfahrung mit Schulentwicklungsprozessen: In der Schule gibt es bereits<br />

Kompetenz und Erfahrung im Umgang mit Schul- und Unterrichtsentwicklungsprojekten.<br />

Institutionelle Strukturen <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng von<br />

Innovations- und Entwicklungsvorhaben sind etabliert.<br />

■■<br />

Eigenverantwortliche Nut<strong>zu</strong>ng der Evaluationsergebnisse: Entwicklungsmassnahmen<br />

wer<strong>den</strong> auf dem Hintergrund der Evaluationsergebnisse<br />

selber formuliert – angeregt durch vorhan<strong>den</strong>e Empfehlungen<br />

des Evaluationsberichts; konsequenter Einbe<strong>zu</strong>g von Grundsätzen der<br />

Organisationsentwicklung und des Projektmanagements.<br />

■ ■ Schulentwicklungskompetenz: In der Schule sind Wissen und Können<br />

vorhan<strong>den</strong>, um Schulentwicklungsprozesse <strong>zu</strong> konzipieren, <strong>zu</strong> planen<br />

und <strong>zu</strong> steuern<br />

5


2.<br />

Allgemeine Grundsätze <strong>zu</strong>m Umgang<br />

mit <strong>den</strong> Evaluationsergebnissen<br />

Ob die externe <strong>Schulevaluation</strong> bezüglich der Optimierung und Weiterentwicklung<br />

der Schule wirksam wird, ist entschei<strong>den</strong>d davon abhängig,<br />

wie sich die Schule mit <strong>den</strong> Ergebnissen der <strong>Schulevaluation</strong> auseinandersetzt.<br />

Auf Grund der Erfahrungen von erfolgreichen Schulentwicklungsprozessen<br />

lassen sich für diesen wichtigen Prozess folgende Handlungsgrundsätze<br />

formulieren:<br />

1. Die Problemdiagnose nachvollziehen<br />

Der entschei<strong>den</strong>de Teil des Evaluationsberichts ist die differenzierte,<br />

datengestützte Diagnose <strong>zu</strong>m Ist-Zustand – mehr noch als die am Schluss<br />

des Berichts formulierten Handlungsempfehlungen. Letztere sind <strong>zu</strong><br />

verstehen als Wegweiser, die der Schule helfen sollen, von einer problemdiagnostischen<br />

<strong>zu</strong> einer konstruktiven und <strong>zu</strong>kunftsgerichteten Betrachtung<br />

<strong>zu</strong> fin<strong>den</strong>. Eine nachhaltige Schulentwicklung wird nur möglich sein,<br />

wenn sich die Schule <strong>zu</strong>nächst um ein vertieftes Verständnis der aufgezeigten<br />

Probleme bemüht – beispielsweise, indem sie eigene Erfahrungen<br />

aus dem Schulalltag mit <strong>den</strong> Diagnoseergebnissen in Verbindung bringt<br />

und die Frage nach möglichen Ursachen und Hintergrün<strong>den</strong> <strong>zu</strong> beantworten<br />

sucht. Schulentwicklungsmassnahmen dürften nur erfolgreich sein,<br />

wenn sie auf einer schulintern erhärteten und für die Betroffenen einsichtigen<br />

Problemdiagnose basieren.<br />

2. Eine partizipative Massnahmenentwicklung vorsehen<br />

Einer der wichtigsten Grundsätze der Schulentwicklung lautet: Die Betroffenen<br />

müssen <strong>zu</strong> Beteiligten gemacht wer<strong>den</strong>. Die von Entwicklungsprozessen<br />

betroffenen Lehrpersonen sollten bereits in die Konzipierung<br />

des Entwicklungsprozesses einbezogen wer<strong>den</strong>. Dies gilt sowohl für <strong>den</strong><br />

Nachvoll<strong>zu</strong>g der Problemdiagnose wie auch für die Massnahmenentwicklung.<br />

Ein partizipatives Vorgehen, das <strong>den</strong> Ansprüchen an ein effizientes<br />

und produktives Arbeiten genügen will, stellt hohe Anforderungen an die<br />

Prozessmoderation. Falls dieses Moderations-Knowhow an der Schule<br />

nicht verfügbar ist, sollte eine externe Person mit entsprechen<strong>den</strong> Kompetenzen<br />

beigezogen wer<strong>den</strong>.<br />

3. Institutionelle und personenbezogene Problemursachen und Massnahmen<br />

in die Erwägungen einbeziehen<br />

In sehr vielen Fällen haben Probleme, die sich an Schulen bemerkbar machen,<br />

institutionelle und personenbezogene Ursachen. Es empfiehlt sich<br />

daher, bei der Analyse von Problemen und bei der Erarbeitung von Massnahmen<br />

ein zweispuriges Suchmodell <strong>zu</strong> verwen<strong>den</strong>, das sowohl die institutionelle<br />

wie auch die persönliche Ebene berücksichtigt. Konkret bedeutet<br />

dies, dass neben institutionsbezogenen Entwicklungsmassnahmen, die in<br />

der Regel der direkten Steuerung durch die Schulleitung unterliegen, auch<br />

Qualifizierungsmassnahmen vor<strong>zu</strong>sehen sind, die auf der individuellen<br />

Ebene der betroffenen Personen greifen.<br />

6


4. Entwicklungsmassnahmen bündeln, zeitlich priorisieren und staffeln<br />

Die <strong>Schulevaluation</strong> zeigt in der Regel verschie<strong>den</strong>e Ansatzpunkte und<br />

Impulse <strong>zu</strong>r Weiterentwicklung der Schule auf. Der Mut <strong>zu</strong>r klaren Prioritätenset<strong>zu</strong>ng<br />

und <strong>zu</strong>r langfristigen Planung (mit einer zeitlichen Staffelung<br />

der Massnahmen) ist eine wichtige Vorausset<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r nachhaltigen<br />

Wirksamkeit des eingeleiteten Entwicklungsprozesses. Wichtig ist <strong>zu</strong>dem,<br />

dass die Massnahmen <strong>zu</strong> plausiblen und gut kommunizierbaren Entwicklungsschwerpunkten<br />

gebündelt wer<strong>den</strong>. Die Verzettelung in eine Vielzahl<br />

von Einzelaktivitäten ist für eine nachhaltig wirksame Schulentwicklung<br />

hinderlich.<br />

5. Realisierbare und überprüfbare Ziele festlegen<br />

Die Formulierung von klar definierten Entwicklungszielen hat sich für die<br />

wirksame Gestaltung von Entwicklungsprozessen als unerlässlich erwiesen.<br />

Dabei ist der Grundsatz der positiven Zielformulierung <strong>zu</strong> beachten:<br />

Das Problem, das es <strong>zu</strong> beseitigen gilt, soll als positiver Zustand beschrieben<br />

wer<strong>den</strong>. Positive Zielset<strong>zu</strong>ngen haben eine höhere Anziehungskraft<br />

als sogenannte «Vermeidungsziele». Sie setzen mehr schöpferische Kräfte<br />

frei und sind motivierender. Die Überprüfung der Zielerreichung sollte<br />

von Beginn weg mitgedacht wer<strong>den</strong>. Bereits <strong>zu</strong> Beginn des Entwicklungsprozesses<br />

wird festgehalten, <strong>zu</strong> welchem Zeitpunkt und mit welchen<br />

Instrumenten die Zielerreichung überprüft wer<strong>den</strong> kann.<br />

6. Die Komplexität der Entwicklungsmassnahmen adäquat erfassen<br />

Entwicklungsmassnahmen sind bezüglich der Realisierungskomplexität<br />

recht unterschiedlich: Sie reichen von einschrittigen Massnahmen über<br />

mehrschrittige Vorhaben, die sich aus mehreren Umset<strong>zu</strong>ngsschritten <strong>zu</strong>sammensetzen<br />

und in die oft mehrere Personen/Gruppen involviert sind.<br />

Schliesslich gibt es auch die komplexen, mehrphasigen Projekte, die sich<br />

über einen längeren Zeitraum erstrecken. Das Erfassen der notwendigen<br />

Arbeitsschritte hat sich als wichtig für die Massnahmenplanung erwiesen.<br />

Wird dieser analytische Planungsschritt übersprungen, führt dies <strong>zu</strong><br />

unrealistischen Massnahmenplänen, die dann oft auf der «Papierebene»<br />

stecken bleiben.<br />

7. Die Entwicklungsaktivitäten möglichst konkret und verbindlich planen<br />

Entwicklungsvorhaben wer<strong>den</strong> oft mit guten Absichtserklärungen beschlossen,<br />

aber schon kurz danach unter dem Druck des Alltagsgeschäfts<br />

«vergessen». Nur wenn Projektpläne erarbeitet und soweit konkretisiert<br />

wer<strong>den</strong>, dass Aufgaben und Zuständigkeiten verteilt sowie realistische<br />

Zeitpläne festgelegt wer<strong>den</strong> können, besteht die Chance, dass <strong>den</strong><br />

Absichts erklärungen auch <strong>Taten</strong> folgen.<br />

7


3.<br />

Gestaltungsvarianten für die partizipative Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />

mit Evaluationsergebnissen<br />

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, um <strong>den</strong> Auseinanderset<strong>zu</strong>ngsprozess mit<br />

Evaluationsergebnissen so <strong>zu</strong> gestalten, dass er <strong>den</strong> genannten Grundsätzen<br />

<strong>zu</strong> entsprechen vermag. Im Folgen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> vier Varianten beschrieben,<br />

die zeigen, wie dieser Prozess umgesetzt wer<strong>den</strong> kann – jeweils<br />

ausgerichtet auf unterschiedliche Ausgangspunkte und Zielset<strong>zu</strong>ngen.<br />

Die einzelnen Variantenbeschreibungen sind als methodische Anregungen<br />

gedacht, die der jeweiligen Situation vor Ort an<strong>zu</strong>passen sind. Es geht<br />

also nicht darum, die beschriebenen Schritte und Schrittfolgen möglichst<br />

unverändert um<strong>zu</strong>setzen. Vielmehr können die Prozessbeschreibungen<br />

Ausgangspunkt sein für die Kreation von anderen Abläufen, die der konkreten<br />

Situation vielleicht besser angepasst sind. Auch Kombinationen der<br />

verschie<strong>den</strong>en Varianten sind <strong>den</strong>kbar.<br />

Die partizipative Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> Ergebnissen der externen<br />

<strong>Schulevaluation</strong> ist grundsätzlich auf die folgen<strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Ziele ausgerichtet:<br />

■■<br />

Verstehender Nachvoll<strong>zu</strong>g der datengestützten Problemdiagnose<br />

Durch die aktive Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> Evaluationsergebnissen<br />

soll bei <strong>den</strong> Betroffenen ein verstehender Nachvoll<strong>zu</strong>g der datengestützten<br />

Problemdiagnose ermöglicht wer<strong>den</strong>: Das eigene erfahrungsbezogene<br />

Wissen über die Schule wird mit <strong>den</strong> datengestützten<br />

Erkenntnissen <strong>zu</strong>r Schulqualität in Verbindung gebracht.<br />

■■<br />

Massnahmen als sinnhafte Problemlösungshilfen<br />

Massnahmen, die angegangen wer<strong>den</strong> sollen, müssen von <strong>den</strong> beteiligten<br />

Personen als Problemlösungshilfen wahrgenommen wer<strong>den</strong>:<br />

als Entwicklungsschritte, die einen Beitrag <strong>zu</strong>r Steigerung der Funktionsfähigkeit<br />

und der Qualität der Schule leisten.<br />

Die vier Varianten im Überblick<br />

Die vier Varianten lassen sich <strong>zu</strong>sammenfassend wie folgt charakterisieren:<br />

■■<br />

Variante A – Offene Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> (qualitativen)<br />

Evaluationsergebnissen<br />

Der Evaluationsbericht und die darin beschriebene Aussensicht<br />

wer<strong>den</strong> <strong>zu</strong>m Anlass genommen, um die eigene Wahrnehmung der<br />

Schule (d. h. die Innensicht) <strong>zu</strong> überprüfen. Handlungsoptionen <strong>zu</strong>r<br />

Verbesserung der Schulqualität wer<strong>den</strong> hier vorrangig vom Kollegium<br />

selber entwickelt und bei Bedarf mit <strong>den</strong> Vorschlägen des<br />

Evaluationsteams verglichen.<br />

■■<br />

Variante B – Empfehlungszentrierte Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />

Die Empfehlungen, die vom Evaluationsteams im Evaluationsbericht<br />

beschrieben wer<strong>den</strong>, bil<strong>den</strong> hier <strong>den</strong> Ausgangspunkt des<br />

Verarbeitungsprozesses. Auf Grund der Empfehlungen wer<strong>den</strong> konkrete<br />

Massnahmenvorschläge erarbeitet, die dem diagnostizierten<br />

Entwicklungsbedarf entsprechen.<br />

■■<br />

Variante C – Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> Defizitdiagnosen und<br />

dem aufgezeigten Entwicklungsbedarf<br />

Schulen, bei <strong>den</strong>en ein gravierendes Defizit (Störung im Bereich der<br />

Grundfunktionen) diagnostiziert wurde, sind aufgefordert, <strong>zu</strong>nächst<br />

dieses Defizit möglichst rasch und wirksam <strong>zu</strong> beheben. Bei der hier<br />

beschriebenen Variante geht es darum, für die aufgezeigten Probleme<br />

und Schwachstellen gute Lösungen <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong>.<br />

■■<br />

Variante D – Vertiefte Analyse und Interpretation der quantitativen<br />

Evaluationsdaten<br />

Im Rahmen der externen <strong>Schulevaluation</strong> entstehen verschie<strong>den</strong>e<br />

quantitative <strong>Daten</strong>sätze, die <strong>den</strong> Schulen <strong>zu</strong>r weiteren Nut<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung gestellt wer<strong>den</strong>. Hier wird aufgezeigt, wie dieses <strong>Daten</strong>material<br />

genutzt wer<strong>den</strong> kann, um <strong>zu</strong>sätzliche Erkenntnisse und<br />

Impulse für die Reflexion der Schule bzw. der eigenen Praxis <strong>zu</strong><br />

gewinnen.<br />

8


4.<br />

Grundsätzliche Hinweise <strong>zu</strong>r Prozessgestaltung<br />

Zur Moderation des Verarbeitungsprozesses<br />

In allen Varianten kommt der Prozessmoderation eine wichtige Rolle<br />

<strong>zu</strong>. Es braucht eine Person, der es gelingt, alle Beteiligten aktiv in <strong>den</strong><br />

Auseinanderset<strong>zu</strong>ngsprozess ein<strong>zu</strong>beziehen und die dafür sorgt, dass<br />

bestehende Probleme offen und unzensuriert angesprochen wer<strong>den</strong>. Die<br />

moderierende Person hat darauf <strong>zu</strong> achten, dass keine unfruchtbaren<br />

Schuld<strong>zu</strong>weisungs- und Rechtfertigungsdialoge geführt wer<strong>den</strong>, sondern<br />

die Ausleuchtung des Möglichkeitsspektrums klar im Vordergrund steht.<br />

Also nicht die Frage: «Wo liegt die Ursache, dass bei uns das Problem xy<br />

auftritt», sondern: «Wo liegen mögliche Ursachen/Gründe dafür, dass …».<br />

Und falls doch eine klare Ursachenhypothese im Raum steht, sollte mindestens<br />

eine Erklärungsebene hin<strong>zu</strong>genommen wer<strong>den</strong>, indem weiter<br />

gefragt wird: «Wo liegen die möglichen Gründe dafür, dass die gefun<strong>den</strong>e<br />

Ursache wirksam wer<strong>den</strong> kann?» Insbesondere wenn die Evaluation eine<br />

rote Ampel ergeben hat, ist eine Prozessmoderation anspruchsvoll und<br />

Erfahrungen im Umgang mit Konflikten wer<strong>den</strong> <strong>zu</strong> einer Vorausset<strong>zu</strong>ng<br />

für das Gelingen.<br />

Wer soll <strong>den</strong> Prozess moderieren?<br />

Für die Moderation des Verarbeitungsprozesses stellt sich die Frage, ob<br />

die Schulleitung diesen Prozess moderiert. Die Schulleitung fühlt sich in<br />

der Regel für die diagnostizierte Situation an der Schule in besonderem<br />

Masse verantwortlich. Entsprechend gross ist die Versuchung, rechtfertigende,<br />

verteidigende oder gar zensurierende Interventionen vor<strong>zu</strong>nehmen.<br />

Eine externe Moderationsperson kann <strong>den</strong> Prozess unbefangener<br />

moderieren. Es gelingt ihr vermutlich besser, in kritischen Situationen auf<br />

die Meta-Ebene <strong>zu</strong> wechseln und so allen Beteiligten bewusst <strong>zu</strong> machen,<br />

wenn die Kommunikation in eine Sackgasse <strong>zu</strong> geraten droht. In diesem<br />

Sinne ist <strong>zu</strong> überprüfen, ob eine externe (mit der Schule bereits vertraute)<br />

Beratungsperson oder die <strong>zu</strong>ständige Inspektoratsperson mit der Prozessmoderation<br />

beauftragt wird. So oder so ist es unerlässlich, dass die Schulleitung<br />

bei der Erstellung des konkreten Ablaufplanes für <strong>den</strong> Verarbeitungsprozess<br />

mitwirkt und die eigenen Anliegen, auch ihre Befürchtungen<br />

bzgl. eines unheilvollen Verlaufs, einbringen kann.<br />

Wie wird die lokale Schulbehörde in <strong>den</strong> Prozess eingebun<strong>den</strong>?<br />

Ist es sinnvoll oder gar notwendig, die Schulbehör<strong>den</strong>mitglieder in <strong>den</strong><br />

Prozess der partizipativen Auseinanderset<strong>zu</strong>ng ein<strong>zu</strong>beziehen? Die Antwort<br />

auf diese Frage ist ambivalent.<br />

■■<br />

Zum einen ist der Prozess, um <strong>den</strong> es hier geht, in einem strategisch<br />

bedeutsamen Bereich angesiedelt: Es geht um die Verbesserung der<br />

Schulqualität und um die Erarbeitung von Schulentwicklungsmassnahmen,<br />

deren Bewilligung grösstenteils in der Zuständigkeit der lokalen<br />

Schulbehörde liegt. Deren Teilnahme an der partizipativen Interpretation<br />

der Evaluationsergebnisse ist damit naheliegend. Zudem ist die<br />

Perspektive der Schulbehörde hilfreich, um einseitigen Interpretationen<br />

der Evaluationsergebnisse vor<strong>zu</strong>beugen.<br />

■■<br />

Zum andern ist die Schulbehörde eine vorgesetzte Behörde: Ihre Anwesenheit<br />

kann sich auf die offene Kommunikation über die Schwierigkeiten<br />

und Un<strong>zu</strong>länglichkeiten des Schulalltags blockierend auswirken.<br />

Um dieses Problem <strong>zu</strong> entschärfen, könnten sich die Schulbehör<strong>den</strong>mitglieder<br />

aus <strong>den</strong> detaillierten Auseinanderset<strong>zu</strong>ngen in <strong>den</strong> Arbeitsgruppen<br />

heraushalten und die Auseinanderset<strong>zu</strong>ng in einer speziellen<br />

«Schulbehör<strong>den</strong>gruppe» führen. Dies brächte dann allerdings die Frage<br />

mit sich, ob die Arbeitsergebnisse der Schulbehör<strong>den</strong>gruppe gleichberechtigt<br />

wie die Arbeitsergebnisse der übrigen Arbeitsgruppen <strong>zu</strong><br />

behandeln sind, was angesichts der hierarchischen Positionierung <strong>zu</strong><br />

verneinen ist. Eine Sonderstellung der Schulbehör<strong>den</strong>beiträge würde<br />

indessen von vielen Lehrpersonen nicht verstan<strong>den</strong>, weil diese sich<br />

selber als die «Professionals» ihres Praxisfeldes sehen.<br />

Fazit: Die Beteiligung der lokalen Schulbehörde am Prozess der partizipativen<br />

Interpretation der Evaluationsergebnisse muss gut überlegt und<br />

ab gesprochen wer<strong>den</strong>. Es gibt heikle Punkte, die bewusst in <strong>den</strong> Entscheidungs<br />

prozess einbezogen wer<strong>den</strong> müssen. Denkbar ist, dass die<br />

lokale Schulbehörde erst bei der Diskussion und Gewichtung der Massnahmen<br />

vorschläge, die im Rahmen der partizipativen Interpretation vom<br />

Kollegium erarbeitet wer<strong>den</strong>, in <strong>den</strong> Prozess einbezogen wird.<br />

9


5.<br />

Prozessabläufe und Umset<strong>zu</strong>ngshilfen<br />

<strong>zu</strong> <strong>den</strong> vier Gestaltungsvarianten<br />

Variante A<br />

Offene Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />

mit <strong>den</strong> Evaluationsergebnissen<br />

Variante B<br />

Empfehlungszentrierte Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />

Variante C<br />

Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> Defizitdiagnosen<br />

und dem aufgezeigten Entwicklungsbedarf<br />

Variante D<br />

Vertiefte Analyse und Interpretation<br />

der quantitativen Evaluationsdaten<br />

10


Variante A<br />

Offene Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />

mit <strong>den</strong> Evaluationsergebnissen<br />

Bei dieser Variante <strong>zu</strong>r Verarbeitung der Evaluationsergebnisse steht der<br />

aktive Nachvoll<strong>zu</strong>g der Qualitätsdiagnose im Vordergrund. Der Evaluationsbericht<br />

und die darin beschriebene Aussensicht wer<strong>den</strong> <strong>zu</strong>m Anlass<br />

genommen, um die eigene Wahrnehmung der Schule (d. h. die Innensicht)<br />

<strong>zu</strong> überprüfen. Handlungsoptionen <strong>zu</strong>r Verbesserung der Schulqualität<br />

wer<strong>den</strong> hier vorrangig vom Kollegium selber entwickelt und bei Bedarf<br />

mit <strong>den</strong> Vorschlägen des Evaluationsteams verglichen.<br />

Überblick über die vorgesehenen Bearbeitungsschritte:<br />

1. Rückblick auf die Evaluationsergebnisse<br />

(gemeinsam im Kollegium)<br />

2. Be<strong>zu</strong>gnahme auf <strong>den</strong> Evaluationsbericht: Ergän<strong>zu</strong>ngen und Korrekturen<br />

<strong>zu</strong> <strong>den</strong> erinnerten Evaluationsergebnissen<br />

3. Vergleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />

4. Gewichtung der positiven und kritischen Aussagen<br />

5. Vertiefte Bearbeitung von ausgewählten positiven und kritischen<br />

Aussagen in Gruppen<br />

6. Massnahmenvorschläge <strong>zu</strong>han<strong>den</strong> der Schulleitung<br />

11


Schritt 1:<br />

Rückblick auf die Evaluationsergebnisse (gemeinsam im Kollegium)<br />

Das Kollegium (evtl. unterteilt in Gruppen) wird da<strong>zu</strong> aufgefordert, das <strong>zu</strong><br />

vergegenwärtigen, was auf Grund der Präsentation der Evaluationsergebnisse<br />

und der daran anschliessen<strong>den</strong> formellen und informellen Gespräche<br />

bei <strong>den</strong> einzelnen Lehrpersonen noch präsent ist.<br />

Mögliche Leitfragen<br />

Was ist aus dem Evaluationsbericht bei <strong>den</strong> einzelnen Lehrpersonen<br />

hängen geblieben?<br />

■■<br />

Welches sind die Stärken unserer Schule, die im Evaluationsbericht<br />

genannt wer<strong>den</strong>? («Das machen wir an unserer Schule gut.»)<br />

■■<br />

Welches ist der Entwicklungsbedarf, der durch die Evaluation aufgezeigt<br />

wurde? («Das läuft noch nicht so, wie es sein sollte.»)<br />

Austausch in Gruppen; auf Karten wer<strong>den</strong> die erinnerten Aussagen des<br />

Evaluationsberichts <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Stärken und <strong>zu</strong>m Entwicklungsbedarf festgehalten<br />

(zwei Farben für positive & kritische Aussagen). Die Karten wer<strong>den</strong> im<br />

Plenum <strong>zu</strong>sammentragen und nach thematischen Gruppen geordnet.<br />

Schritt 2:<br />

Be<strong>zu</strong>gnahme auf <strong>den</strong> Evaluationsbericht: Ergän<strong>zu</strong>ngen und Korrekturen <strong>zu</strong><br />

<strong>den</strong> erinnerten Evaluationsergebnissen<br />

Zwei Personen, die im Vorfeld der Veranstaltung von der Schulleitung mit<br />

einer sorgfältigen Lektüre des Berichts betraut wur<strong>den</strong>, erhalten <strong>den</strong> Auftrag,<br />

die <strong>zu</strong>sammengetragenen Stärken und Schwächen <strong>zu</strong> ergänzen. Diese<br />

bei<strong>den</strong> Personen sollten sorgfältig ausgewählt wer<strong>den</strong>, insbesondere auf<br />

Grund ihrer Fähigkeit und des von Seiten der Schulleitung und des Kollegiums<br />

<strong>zu</strong>geschriebenen Vertrauens, <strong>den</strong> Evaluationsbericht unverzerrt lesen<br />

und wiedergeben <strong>zu</strong> können.<br />

Leitfragen<br />

■■<br />

Welche Aussagen <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Stärken und <strong>zu</strong> <strong>den</strong> kritischen Punkten<br />

unserer Schule wer<strong>den</strong> im Bericht – <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong> <strong>den</strong> durch das<br />

Kollegium bereits benannten Eigenheiten – gemacht?<br />

■■<br />

Wo wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Kolleginnen und Kollegen Aussagen oder Wertungen<br />

hin<strong>zu</strong>gefügt, die so im Bericht nicht enthalten sind?<br />

Zusätzliche Aussagekarten wer<strong>den</strong> <strong>zu</strong>r Aussagensammlung hin<strong>zu</strong>gefügt.<br />

Aussagen, die <strong>den</strong> Berichtsaussagen nicht entsprechen, wer<strong>den</strong> gekennzeichnet<br />

und präzisiert bzw. korrigiert.<br />

Schritt 3:<br />

Vergleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />

Im Vorfeld der Evaluation wer<strong>den</strong> in der Regel Selbstbeurteilungen <strong>zu</strong>r<br />

Schule als Ganzes (z. B. Stärke-Schwäche-Analyse) und <strong>zu</strong>m selber gewählten<br />

Evaluationsfokus (z. B. Selbstdekalaration entlang des vierstufigen<br />

Bewertungsrasters) vorgenommen. Vermutlich liegen auch weitere Ergebnisse<br />

aus schulinternen Evaluationen vor. Mit Blick auf die Ergebnisse der<br />

externen <strong>Schulevaluation</strong> wer<strong>den</strong> diese Selbstevaluationsergebnisse und<br />

die bisherigen Selbsteinschät<strong>zu</strong>ngen vergegenwärtigt– beispielsweise im<br />

Sinne der folgen<strong>den</strong> Leitfrage:<br />

Leitfragen<br />

■■<br />

Wieweit stimmen die Stärken und Schwächen-Wahrnehmungen der<br />

externen <strong>Schulevaluation</strong> mit unseren internen Selbsteinschät<strong>zu</strong>ngen<br />

und Evaluationsresultaten überein?<br />

■■<br />

Wo gibt’s Übereinstimmungen, wo gibt’s Abweichungen, was ist<br />

neu für uns?<br />

Die Fragen können ans Plenum gerichtet sein oder von einer QM-Steuergruppe<br />

beantwortet wer<strong>den</strong>. Auf Flipchart wer<strong>den</strong> die Nennungen <strong>zu</strong> <strong>den</strong><br />

drei Kategorien festgehalten (Übereinstimmung, Abweichung, neu).<br />

12


Schritt 4:<br />

Gewichtung der positiven und kritischen Aussagen<br />

Das Kollegium wird aufgefordert, die in <strong>den</strong> Schritten 1 und 2 <strong>zu</strong>sammengetragenen<br />

positiven und kritischen Aussagen <strong>zu</strong> gewichten. Jede Lehrperson<br />

erhält beispielsweise 5 rote und 5 schwarze Markierpunkte, um die<br />

5 wichtigsten Positiv-Aussagen und die 5 wichtigsten Negativ-Aussagen<br />

mit einem roten bzw. einem schwarzen Punkt <strong>zu</strong> versehen.<br />

Leitfragen<br />

Welche positiven Aussagen und welche kritischen Aussagen sind für<br />

unsere Schule bedeutsam und sollten daher vertieft analysiert und bearbeitet<br />

wer<strong>den</strong>?<br />

■■<br />

Welche positiven Aussagen (Stärken) sind essentiell für unsere Schule<br />

und sollten unbedingt gewahrt, evtl. unterstrichen und gegenüber<br />

Schüler/-innen/Eltern/Behör<strong>den</strong>/Öffentlichkeit deutlich kommuniziert<br />

wer<strong>den</strong>?<br />

■■<br />

Welche kritischen Aussagen (Schwächen) schätzen wir als bedeut -<br />

sam ein:<br />

– für die Wahrnehmung der Schule allgemein?<br />

– für das Schulerleben und das Lernen der Kinder und Jugendlichen?<br />

– für die Arbeits<strong>zu</strong>frie<strong>den</strong>heit und Arbeitswirksamkeit der Lehrpersonen?<br />

Schritt 5:<br />

Vertiefte Bearbeitung von ausgewählten positiven und kritischen Aussagen<br />

in Gruppen<br />

Das Plenum wird in Gruppen von mindestens drei und maximal sechs Personen<br />

aufgeteilt. Jede Gruppe bearbeitet je eine der ausgewählten (d. h.<br />

hoch gepunkteten) positiven und kritischen Aussagen.<br />

Zu diesem Zweck übernimmt die Gruppe eine vorgegebene Bearbeitungsstruktur<br />

(siehe unten); sie hält <strong>zu</strong> jedem der vier Aspekte die Gedanken<br />

stichwortartig fest (z. B. in Form einer Vier-Felder-Matrix auf Flipchart oder<br />

auf Pinwand).<br />

Aspekte für die Analyse von positiven Aussagen (Stärken)<br />

■■<br />

eigene Wahrnehmungen und Erfahrungen<br />

■■<br />

Gründe und Hintergründe (Weshalb gelingt das bei uns gut?)<br />

■■<br />

positive Auswirkungen und Nutzen (Gibt es auch Risiken?)<br />

■■<br />

Ansatzpunkte <strong>zu</strong>r Festigung und Sicherung<br />

Aspekte für die Analyse von kritischen Aussagen (Schwächen)<br />

■■<br />

eigene Wahrnehmungen und Erfahrungen<br />

■■<br />

Gründe und Hintergründe (Weshalb gelingt das bei uns nicht gut?)<br />

■■<br />

negative Auswirkungen (Gibt es auch Chancen?)<br />

■■<br />

Ansatzpunkte <strong>zu</strong>r Optimierung<br />

Nach der Gruppenarbeitsphase präsentieren die Gruppen ihre Arbeitsergebnisse.<br />

Das Plenum erhält Gelegenheit für Fragen und Ergän<strong>zu</strong>ngen der<br />

einzelnen Szenariofelder.<br />

13


Schritt 6:<br />

Massnahmenvorschläge <strong>zu</strong>han<strong>den</strong> der Schulleitung<br />

Nach dem Vorstellen der Gruppenergebnisse wer<strong>den</strong> aus <strong>den</strong> präsentierten<br />

Ergebnissen diejenigen «Ansatzpunkte <strong>zu</strong>r Festigung und Optimierung»<br />

benannt und festgehalten, die aus Sicht des Kollegiums für<br />

die weitere Bearbeitung «mitgenommen», d. h. weiterhin berücksichtigt<br />

wer<strong>den</strong> sollen.<br />

Leitfrage<br />

■■<br />

Welche Ansatzpunkte <strong>zu</strong>r Festigung und Optimierung sollten aus<br />

Sicht des Kollegiums weiter verfolgt wer<strong>den</strong>?<br />

Der so entstan<strong>den</strong>e Katalog von Massnahmenvorschlägen wird mit einer<br />

vierstufigen Einschätzskala versehen (1 = nicht dringend, 2 = wenig dringend,<br />

3 = ziemlich dringend; 4 = sehr dringend).<br />

Die Lehrpersonen entschei<strong>den</strong> individuell, in Partnerarbeit oder in Kleingruppen,<br />

wie sie die einzelnen Massnahmen einschätzen, setzen dann die<br />

Punkte auf Flipchart. Das Ergebnis wird im Plenum kurz besprochen.<br />

Allgemeine Hinweise <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng<br />

1. Die Empfehlungen des Evaluationsteams treten bei dieser Variante im<br />

Unterschied <strong>zu</strong>r nachfolgen<strong>den</strong> Variante 2 klar in <strong>den</strong> Hintergrund; im Zentrum<br />

steht der aktive Nachvoll<strong>zu</strong>g der Qualitätsdiagnose. Handlungsoptionen<br />

<strong>zu</strong>r Verbesserung der Schulqualität wer<strong>den</strong> hier vom Kollegium selber<br />

entwickelt und gegebenenfalls mit <strong>den</strong> Vorschlägen des Evaluationsteams<br />

verglichen. Damit wird dem Grundsatz 3 (eine partizipative Massnahmenentwicklung<br />

erleichtert <strong>den</strong> Umset<strong>zu</strong>ngsprozess) ein hohes Gewicht beigemessen.<br />

Es ist vorgesehen, dass die eigentliche Massnahmenplanung<br />

durch die Schulleitung oder durch eine Steuergruppe im Anschluss an <strong>den</strong><br />

gemeinsamen Auseinanderset<strong>zu</strong>ngsprozess geleistet wird. 2)<br />

2. Im Rahmen der offiziellen Präsentation durch das Evaluationsteam<br />

hat in der Regel bereits eine erste Auseinanderset<strong>zu</strong>ng des Kollegiums<br />

mit <strong>den</strong> Evaluationsergebnissen stattgefun<strong>den</strong>. Die hier vorgeschlagene<br />

Möglichkeit <strong>zu</strong>r Gestaltung der schulinternen Verarbeitungsprozesse<br />

setzt an diesem Punkt an: Bei <strong>den</strong> Teilnehmen<strong>den</strong> sind – bruchstückhaft<br />

und subjektiv gefiltert, teilweise durch informelle Gespräche beeinflusst<br />

– bestimmte Evaluationsergebnisse hängen geblieben. Der Austausch<br />

dieser «Bruchstücke» (in Form von positiven und kritischen Aussagen <strong>zu</strong>r<br />

Schule) und das Zurückbin<strong>den</strong> der selektiven Wahrnehmung an die tatsächlich<br />

vorliegen<strong>den</strong> Evaluationsergebnisse bil<strong>den</strong> in dieser Variante <strong>den</strong><br />

Ausgangspunkt für die weitere Arbeit. Es geht in diesem Sinne um eine<br />

«Objektivierung» der subjektiven Eindrücke.<br />

3. Es ist besonders darauf <strong>zu</strong> achten, dass sowohl die positiven wie auch<br />

die kritischen Aussagen, die im Evaluationsbericht gemacht wer<strong>den</strong>,<br />

adäquat aufgenommen wer<strong>den</strong>. Unsere Erfahrungen zeigen, dass in der<br />

Regel <strong>den</strong> im Evaluationsbericht erwähnten negativen Punkten ein hohes<br />

Gewicht beigemessen wird und dass positive Aspekte, die durch die Evaluation<br />

aufgezeigt wer<strong>den</strong>, «grosszügig» in <strong>den</strong> Hintergrund geschoben<br />

wer<strong>den</strong>. Im Verlauf des Prozesses wer<strong>den</strong> die positiven und die kritischen<br />

Punkte so gewichtet, wie dies aus Sicht der Schule stimmig ist. Diese<br />

Gewichtung kann durchaus von der Evaluatorinnen- und Evaluatorensicht<br />

abweichen. Bei der weiteren Bearbeitung wer<strong>den</strong> schliesslich die<br />

schulintern hoch gewichteten Punkte vertieft analysiert und mit konkreten<br />

Massnahmenvorschlägen versehen.<br />

14<br />

2)<br />

In der Regel sind die Planungs- und Umset<strong>zu</strong>ngsverantwortung und das Controlling auf der Führungsebene angesiedelt.


Variante B<br />

Empfehlungszentrierte Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />

In einer zweiten Variante stehen die Empfehlungen, die von Seiten des<br />

Evaluationsteams im Evaluationsbericht beschrieben wer<strong>den</strong>, im Zentrum<br />

des Auseinanderset<strong>zu</strong>ngsprozesses. Die vorgeschlagenen Empfehlungen<br />

wer<strong>den</strong> auf dem Hintergrund der Problemlagen, wie sie vom Evaluationsteam<br />

diagnostiziert wur<strong>den</strong>, ausgeleuchtet und bewertet. Daraus wer<strong>den</strong><br />

dann konkrete Massnahmenvorschläge erarbeitet, die da<strong>zu</strong> beitragen<br />

können, die diagnostizierten Probleme wirksam an<strong>zu</strong>gehen und die aufgezeigten<br />

Entwicklungsmöglichkeiten <strong>zu</strong> verwirklichen.<br />

Überblick über die vorgesehenen Bearbeitungsschritte:<br />

1. Herausarbeiten des Ziel- und Problembe<strong>zu</strong>ges der Empfehlungen<br />

2. Bewertung und Gewichtung der Entwicklungsmassnahmen<br />

3. Bearbeitung von ausgewählten Entwicklungsmassnahmen:<br />

Konkretisierung und Umset<strong>zu</strong>ngsanalyse<br />

4. Diskussion der Massnahmenkonkretisierung<br />

15


Schritt 1:<br />

Herausarbeiten des Ziel- und Problembe<strong>zu</strong>ges der Empfehlungen<br />

Die im Evaluationsbericht vorgeschlagenen Entwicklungsmassnahmen<br />

wer<strong>den</strong> auf Karten oder auf Flipchart festgehalten, d. h. in 1 bis 2 Sätzen<br />

<strong>zu</strong>sammenfassend beschrieben. (Dieser Arbeitsschritt kann bereits im<br />

Rahmen der Tagungsvorbereitung gemacht wer<strong>den</strong>).<br />

Es wer<strong>den</strong> Arbeitsgruppen gebildet, um die vorgeschlagenen Entwicklungsmassnahmen<br />

einer genaueren Analyse <strong>zu</strong> unterziehen. Die Gruppen<br />

bearbeiten die Entwicklungsmassnahmen unter <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Gesichtspunkten:<br />

■■<br />

Problembe<strong>zu</strong>g (weg von …): Welches sind die Probleme/Schwierigkeiten/Defizite,<br />

die mit der Entwicklungsempfehlung beseitigt bzw.<br />

gelöst wer<strong>den</strong> sollen? Wieweit ist die Problemsichtung des Evaluationsteams<br />

nachvollziehbar? Wo gibt es in der Arbeitsgruppe abweichende<br />

Auffassungen da<strong>zu</strong>?<br />

■■<br />

Zielbe<strong>zu</strong>g (hin <strong>zu</strong> …): Welches sind die Ziele, die mit der Entwicklungsempfehlung<br />

erreicht wer<strong>den</strong> sollen? (Positive Umschreibung<br />

des beabsichtigten Zustandes). Wie wird der angestrebte Ziel<strong>zu</strong>stand<br />

aus schulinterner Sicht beurteilt? (Falls möglich: Lokalisierung<br />

der Zielset<strong>zu</strong>ng im Leitbild der Schule bzw. in der bisherigen Schulentwicklungsstrategie)<br />

Für diesen Arbeitsschritt kann etwa die folgende Darstellungsform gewählt<br />

wer<strong>den</strong>:<br />

Schritt 2:<br />

Bewertung und Gewichtung der Entwicklungsmassnahmen<br />

Die Ergebnisse der Gruppenarbeit wer<strong>den</strong> im Plenum vorgestellt.<br />

Die vorgeschlagenen Entwicklungsmassnahmen wer<strong>den</strong> mit zwei dreistufigen<br />

Skalen versehen: eine Skala <strong>zu</strong>m Kriterium «Dringlichkeit», die<br />

andere Skala <strong>zu</strong>m Kriterium «Wünschbarkeit».<br />

Die Teilnehmen<strong>den</strong> machen <strong>zu</strong> jeder vorgeschlagenen Massnahme eine<br />

persönliche Einschät<strong>zu</strong>ng entlang dieser bei<strong>den</strong> Kriterien. Auf Grund der<br />

Punktzahl, die durch diese Einschät<strong>zu</strong>ng entsteht, wer<strong>den</strong> die Massnahmen<br />

in eine Rangreihe gebracht.<br />

Beispiel:<br />

Massnahme Dringlichkeit Wünschbarkeit<br />

Schulinterne Absprachen<br />

über Fördermassnahmen<br />

bei ungenügen<strong>den</strong> Leistungen<br />

in <strong>den</strong> Hauptfächern.<br />

Dringlichkeit<br />

Wie dringend ist die Problemlösung?<br />

1 = nicht dringend 2 = dringend 3 = sehr dringend<br />

Wünschbarkeit<br />

Wie wichtig ist der Ziel<strong>zu</strong>stand für unsere Schule?<br />

1 = unwichtig 2 = wichtig 3 = sehr wichtig<br />

1 2 3 1 2 3<br />

Problembe<strong>zu</strong>g<br />

(weg von …)<br />

Feedback von Schülerinnen<br />

und Schülern wer<strong>den</strong><br />

nur vereinzelt und sporadisch<br />

eingeholt.<br />

Zielbe<strong>zu</strong>g<br />

(hin <strong>zu</strong> …)<br />

Schülerrückmeldungen<br />

sind konsequent in <strong>den</strong><br />

Unterrichtsalltag integriert.<br />

Vorgeschlagene<br />

Entwicklungsmassnahmen<br />

■■<br />

Instiutionelle Regelung<br />

<strong>zu</strong>m Schülerfeedback<br />

■■<br />

Schulung der Lehrpersonen<br />

<strong>zu</strong>r Feedbackpraxis<br />

16


Schritt 3:<br />

Bearbeitung von ausgewählten Entwicklungsmassnahmen:<br />

Konkretisierung und Umset<strong>zu</strong>ngsanalyse<br />

In einem weiteren Schritt geht es darum, die Massnahmen, die als dringlich<br />

und/oder als wünschbar eingestuft wur<strong>den</strong>, <strong>zu</strong> konkretisieren. Hier gilt<br />

es nun <strong>zu</strong> überlegen, aus welchen konkreten Handlungsschritten sich die<br />

Massnahme <strong>zu</strong>sammensetzt, um so erste Hinweise bezüglich des Umset<strong>zu</strong>ngsaufwands<br />

<strong>zu</strong> erhalten.<br />

Dieser Arbeitsschritt wird arbeitsteilig in Gruppen ausgeführt. Als hilfreich<br />

hat sich die Arbeit mit der untenstehen<strong>den</strong> Tabelle erwiesen. Die Ergebnisse<br />

wer<strong>den</strong> auf Flipchart festgehalten.<br />

Entwicklungsmassnahme: …<br />

Absicht (Was soll mit der Massnahme erreicht wer<strong>den</strong>?)<br />

Indikatoren (woran erkennt man eine erfolgreichen Umset<strong>zu</strong>ng)<br />

Was ist konkret <strong>zu</strong> tun? (Zielführende Entwicklungsschritte)<br />

Mögliche Schwierigkeiten/Hindernisse<br />

Welches sind unterstützende Massnahmen, damit die zielführen<strong>den</strong><br />

Entwicklungsschritte gelingen?<br />

Schritt 4:<br />

Diskussion der Massnahmenkonkretisierung<br />

Die von einzelnen Gruppen erarbeitete Umset<strong>zu</strong>ngsanalyse wird im<br />

Plenum vorgestellt und diskutiert. Ergän<strong>zu</strong>ngen, Korrekturvorschläge und<br />

Einwände wer<strong>den</strong> festgehalten.<br />

Die Umset<strong>zu</strong>ngsanalysen bil<strong>den</strong> für die Schulleitung die Grundlage für<br />

die weitere Planung. Auf Grund der differenzierten Bedeutungs- und<br />

Aufwandklärungen wird in einem nächsten Arbeitsschritt von der Schulleitung<br />

(evtl. unter Einbe<strong>zu</strong>g einer <strong>zu</strong>ständigen Arbeitsgruppe) ein möglichst<br />

konsistenter Schulentwicklungsplan erarbeitet. Dieser Plan wird dem Kollegium<br />

vorgestellt und der Schulbehörde <strong>zu</strong>r Genehmigung unterbreitet.<br />

Allgemeine Hinweise <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng<br />

1. Wichtig für das Verständnis dieser Variante ist die Unterscheidung<br />

zwischen «Empfehlung» und «konkreter Entwicklungsmassnahme». Im<br />

Empfehlungskapitel des Evaluationsberichts wer<strong>den</strong> die diagnostizierten<br />

Schwachstellen <strong>zu</strong>sammenfassend benannt und da<strong>zu</strong> Verbesserungsmöglichkeiten<br />

vorgeschlagen, die als Orientierungspunkte für die schulinterne<br />

Entwicklungsplanung <strong>zu</strong> verstehen sind. Aufgabe der Schule ist es nun,<br />

auf Grund dieser – doch eher allgemein gehaltenen – Angaben selber die<br />

konkreten Entwicklungsmassnahmen und -schritte <strong>zu</strong> erarbeiten, die aus<br />

Sicht der betreffen<strong>den</strong> Schule da<strong>zu</strong> beitragen können, die diagnostizierten<br />

Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten wirksam an<strong>zu</strong>gehen.<br />

2. Trotz der klaren Ausrichtung des Auseinanderset<strong>zu</strong>ngsprozesses auf die<br />

Empfehlungs- und Massnahmenebene darf der Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> <strong>den</strong> diagnostizierten<br />

Problemlagen nicht verloren gehen. Empfehlungen sind Lösungsvorschläge,<br />

sie können nur adäquat umgesetzt wer<strong>den</strong>, wenn die dahinter<br />

liegende Problemdiagnose nachvollzogen und verstan<strong>den</strong> wird (vgl. Handlungsgrundsatz<br />

1). Damit soll ein «Abarbeiten» einer Empfehlungs- oder<br />

Massnahmenliste ohne sinnvolle Vergegenwärtigung der Evaluationsergebnisse,<br />

die <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Empfehlungen geführt haben, vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

3. Wichtig ist eine handlungsorientierte Konkretisierung der Massnahmenvorschläge.<br />

Massnahmen dürfen nicht als «Katalog der guten Vorsätze»<br />

verstan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, sondern sie müssen heruntergebrochen wer<strong>den</strong><br />

auf die Ebene des planbaren und überprüfbaren Handelns – mit klarer<br />

Be nennung von Verantwortlichkeiten und terminierbaren Umset<strong>zu</strong>ngsschritten<br />

(vgl. Grundsatz 6). Erst auf diesem Hintergrund ist es für die<br />

Schulleitung möglich, einen in sich stimmigen und konsistenten Schulentwicklungsplan<br />

<strong>zu</strong> erarbeiten.<br />

17


Variante C<br />

Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> Defizitdiagnosen<br />

und dem aufgezeigten Entwicklungsbedarf<br />

Schulen, bei <strong>den</strong>en eine Störung im Bereich der Grundfunktionen diagnostiziert<br />

wurde, sind aufgefordert, dieses Defizit möglichst rasch und<br />

wirksam <strong>zu</strong> beheben. Hier ist eine Ergebnisverarbeitung angezeigt, welche<br />

die Aufmerksamkeit auf <strong>den</strong> Defizitbereich richtet – im Sinn einer lösungsorientierten<br />

Problembearbeitung: Es geht darum, für die aufgezeigten<br />

Probleme und Schwachstellen möglichst rasch gute Lösungen <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong>.<br />

Diese Variante ist vor allem für Schulen angezeigt, bei <strong>den</strong>en im Evaluationsbericht<br />

eine rote Ampel gesetzt wurde. 3)<br />

Überblick über die vorgesehenen Bearbeitungsschritte:<br />

1. Rückblick auf die Evaluationsergebnisse durch die Schulleitung<br />

2. Abgleich der Problemdiagnose (rote Ampel) mit eigenen<br />

Erfahrungen<br />

3. Entwurf der Soll-Situation (Ziel<strong>zu</strong>stand)<br />

4. Präzisierung der Entwicklungsrichtung:<br />

Vom Negativbefund <strong>zu</strong>r positiven Zielvorstellung<br />

5. Massnahmen/Vorschläge <strong>zu</strong>r Zielerreichung<br />

6. Ausblick: Wie wird die weitere Bearbeitung angegangen?<br />

18<br />

3)<br />

In <strong>den</strong> Kantonen Aargau und Solothurn wird bei gravieren<strong>den</strong> Defiziten im Sinne einer Funktionsstörung eine rote<br />

Ampel vergeben. Mit diesem Signal tritt automatisch ein spezielles Prozedere in Kraft, <strong>zu</strong> dem u. a. die Einbindung<br />

des Inspektorats in die Massnahmengenehmigung und -kontrolle gehört.


Schritt 1:<br />

Rückblick auf die Evaluationsergebnisse durch die Schulleitung<br />

Kurze Präsentation der Evaluationsergebnisse durch die Schulleitung entlang<br />

der folgen<strong>den</strong> Leitfragen:<br />

Schritt 2:<br />

Abgleich der Problemdiagnose (rote Ampel) mit eigenen Erfahrungen<br />

Das Kollegium wird in Gruppen von 3 bis 5 Personen aufgeteilt. Die Gruppen<br />

erhalten <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Diskussionsauftrag:<br />

Leitfragen<br />

■■<br />

Welches sind die wichtigsten Befunde der <strong>Schulevaluation</strong>? (Wichtig:<br />

Auch die Stärken aufzeigen, die vom Evaluationsteam benannt<br />

wur<strong>den</strong>)<br />

■■<br />

Welches sind die wichtigsten Gründe, die <strong>zu</strong>r Defizitfeststellung<br />

(«rote Ampel») geführt haben?<br />

Die Schulleitung hält die wichtigsten Evaluationsbefunde auf Karten fest<br />

und stellt diese vor. Auf einer separaten Pinnwand wer<strong>den</strong> die Hinweise<br />

festgehalten, die als Begründungen für die rote/gelbe Ampelset<strong>zu</strong>ng im<br />

Evaluationsbericht erwähnt sind. 4)<br />

Hinweis: Falls die Schulleitung die Evaluationsbefunde und die Ampelset<strong>zu</strong>ng<br />

durch das Evaluationsteam nicht oder nur halbherzig nachvollziehen<br />

kann, sollte sie sich in diesem ersten Schritt des Kommentars enthalten.<br />

Die eigene Perspektive ist erst im Anschluss an die Schritte 2 oder 3 offen<strong>zu</strong>legen,<br />

um <strong>den</strong> partizipativen Prozess der <strong>Daten</strong>interpetation nicht <strong>zu</strong><br />

sehr <strong>zu</strong> beeinflussen. Evtl. kann ein anderes Mitglied der Schulführung die<br />

Präsentation der Evaluationsergebnisse übernehmen.<br />

Variante: Die einschlägigen Seiten des Evaluationsberichts <strong>zu</strong>r Ampelbeurteilung<br />

wer<strong>den</strong> kopiert und im Kollegium verteilt. Nach einer Lesephase<br />

wer<strong>den</strong> die Befunde, die <strong>zu</strong>r roten Ampel geführt haben, gemeinsam<br />

mit dem Kollegium <strong>zu</strong>sammengetragen.<br />

Leitfragen<br />

■■<br />

Welche Befunde <strong>zu</strong>r Ampelset<strong>zu</strong>ng können auf Grund der eigenen<br />

Erfahrungen nachvollzogen wer<strong>den</strong>? Welche Erfahrungen aus<br />

dem eigenen Praxisfeld entsprechen <strong>den</strong> aufgezeigten Defiziten?<br />

(➔ Übereinstimmende Erfahrungen/Wahrnehmungen festhalten)<br />

■■<br />

Gibt es Befunde, die überraschen, die nicht <strong>den</strong> eigenen Wahrnehmungen<br />

und Erfahrungen entsprechen? (➔ Widersprechende<br />

Erfahrungen/Wahrnehmungen festhalten)<br />

■■<br />

Wo könnten mögliche Gründe dafür liegen, dass im Ampelbereich<br />

X wahrgenommene Defizite vorliegen? (➔ Mögliche Ursachen auf<br />

Karten festhalten)<br />

Die Diskussionsergebnisse wer<strong>den</strong> kurz ins Plenum <strong>zu</strong>rückgespiegelt. Achtung:<br />

Schuld<strong>zu</strong>weisungen sind konsequent <strong>zu</strong> vermei<strong>den</strong>. Es geht immer<br />

darum, mögliche Ursachen für Schwierigkeiten und Defizite fest<strong>zu</strong>halten.<br />

Diese Ursachen sind stets auf mehreren Ebenen <strong>zu</strong> suchen (z. B. Personen,<br />

Institution/Organisation, Schulkultur, Umfeld der Schule).<br />

4)<br />

Es ist wichtig, an dieser Stelle auch die positiven Aussagen des Evaluationsberichts angemessen <strong>zu</strong>r Sprache <strong>zu</strong><br />

bringen, gerade weil die folgen<strong>den</strong> Schritte auf die Problemzonen der Schule fokussiert sind.<br />

19


Schritt 3:<br />

Entwurf der Soll-Situation (Ziel<strong>zu</strong>stand)<br />

Nachdem im vorangegangenen Schritt ein vertieftes Verständnis der Problemdiagnose<br />

im Vordergrund stand, geht es jetzt darum, in die Zukunft <strong>zu</strong><br />

blicken und sich <strong>den</strong> erstrebenswerten Ziel<strong>zu</strong>stand <strong>zu</strong> vergegenwärtigen.<br />

Diese <strong>zu</strong>kunftsgerichtete Analyse kann ebenfalls in <strong>den</strong> Arbeitsgruppen<br />

vorgenommen wer<strong>den</strong>, und zwar mit Hilfe der folgen<strong>den</strong> Leitfragen:<br />

Schritt 4:<br />

Präzisierung der Entwicklungsrichtung: Vom Negativ-Befund <strong>zu</strong>r positiven<br />

Zielvorstellung<br />

Die Gruppen stellen die Ergebnisse ihrer Analyse im Plenum vor.<br />

Aufbauend auf <strong>den</strong> Gruppenergebnissen und im Sinne einer Ergebnissicherung<br />

wird im Plenum die folgende tabellarische Darstellung erarbeitet:<br />

Leitfragen<br />

■■<br />

Wie könnte die Situation aussehen, wenn wir die Defizite beseitigt<br />

haben?<br />

Positive Umschreibung der Situation: Welche positiven Veränderungen<br />

wür<strong>den</strong> die Schulleitung und die Lehrpersonen, die Schülerinnen<br />

und Schüler, die Eltern wahrnehmen? (Positive Zukunftsindikatoren<br />

auf Karten festhalten)<br />

■■<br />

Wo sehen wir mögliche Gelingensbedingungen für die angestrebten<br />

Veränderungen?<br />

Beispiel:<br />

Negativ-Befunde:<br />

Weg von …<br />

Unklare Führungsstrukturen<br />

Überlastung der Schulhausleitungen<br />

…<br />

Positive Zielvorstellungen:<br />

Hin <strong>zu</strong> …<br />

Die Führungsstrukturen sind für<br />

alle Beteiligten klar.<br />

Die Aufgaben der Gesamtleitung<br />

und der Schulhausleitungen sind<br />

gut aufeinander abgestimmt.<br />

…<br />

Negativ-Befunde: Hier wer<strong>den</strong> einerseits die Feststellungen des Evaluationsteams,<br />

andererseits eigene Erfahrungen und die Ursachenhypothesen<br />

(Schritt 2) festgehalten.<br />

Positive Zielvorstellungen: Hier wer<strong>den</strong> wichtige Zielindikatoren aus der<br />

vorangegangenen Gruppenarbeitsphase (Umschreibung der Soll-Situation,<br />

Schritt 3) festgehalten.<br />

20


Schritt 5:<br />

Massnahmenvorschläge <strong>zu</strong>r Zielerreichung<br />

Auf dem Hintergrund der Situationsanalyse und der positiven Ziel formulierung<br />

wer<strong>den</strong> mögliche Entwicklungsmassnahmen aufgelistet, die geeignet<br />

erscheinen, um <strong>den</strong> «Turn Around» herbei<strong>zu</strong>führen.<br />

Leitfrage<br />

■■<br />

Was müsste an unserer Schule getan wer<strong>den</strong>, um <strong>den</strong> angestrebten<br />

Ziel<strong>zu</strong>stand <strong>zu</strong> erreichen?<br />

Die Massnahmenvorschläge aus dem Plenum wer<strong>den</strong> von der Moderationsperson<br />

auf Flipchart festgehalten.<br />

Nach der kreativen Ideenfindung folgt ein Abgleich mit <strong>den</strong> Massnahmenempfehlungen<br />

des Evaluationsteams: Wieweit entsprechen unsere eigenen<br />

Lösungsideen <strong>den</strong> vom Evaluationsteam vorgeschlagenen Massnahmen?<br />

Stimmen die Entwicklungsrichtungen und -schwerpunkte überein?<br />

Gibt es Unvereinbarkeiten?<br />

Schritt 6:<br />

Ausblick: Wie wird die weitere Bearbeitung angegangen?<br />

Die Schulleitung gibt bekannt, wie das weitere Prozedere für die Massnahmenauswahl<br />

und -umset<strong>zu</strong>ng vorgesehen ist. (Bei roten Ampeln gibt es<br />

ein vorgegebenes Prozedere mit Einbe<strong>zu</strong>g des Inspektorats.)<br />

Fragen, die im Ausblick angesprochen wer<strong>den</strong> sollten:<br />

Leitfrage<br />

■■<br />

Bis wann erfährt das Kollegium, welche Massnahmen umgesetzt<br />

wer<strong>den</strong>?<br />

■■<br />

Wie wer<strong>den</strong> weitere interessierte Personenkreise über die beschlossenen/eingeleiteten<br />

Massnahmen informiert?<br />

■■<br />

In welcher Form wird das Kollegium in die Umset<strong>zu</strong>ngsplanung<br />

einbezogen?<br />

■■<br />

Wie und <strong>zu</strong> welchem Zeitpunkt wird der Erfolg der Massnahmenumset<strong>zu</strong>ng<br />

überprüft?<br />

Allgemeine Hinweise <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng<br />

1. Bei der defizitorientierten Verarbeitung, wie sie hier vorgeschlagen wird,<br />

besteht die Gefahr, dass die Schule in <strong>den</strong> Strudel einer fremdbestimmten<br />

Schulentwicklung gerät, während die Selbstentwicklungskräfte der Schule<br />

verkümmern. Es ist wichtig, dass die Schule im Verarbeitungsprozess der<br />

«Aussensteuerung», mit der sie sich durch das Urteil der externen Evaluation<br />

konfrontiert sieht, Eigenes entgegenhält. Sie sollte nicht darauf warten,<br />

bis Entwicklungsmassnahmen «von oben» angeordnet wer<strong>den</strong>, sondern<br />

<strong>den</strong> Weg aus der Problemlage hinaus aktiv und selbstbestimmt angehen.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass auf diese Weise eine nachhaltige Problemlösung<br />

entsteht, ist grösser als bei fremdbestimmten Entwicklungsprozessen.<br />

2. Die externe Evaluation erzeugt einen hohen Druck, die aufgezeigten Probleme<br />

<strong>zu</strong> beseitigen. Dieser Druck ist teilweise von aussen erzeugt, beispielsweise<br />

durch das Publikwer<strong>den</strong> der negativen Beurteilung oder durch die<br />

eng geführte Kontrolle der Problemlösungsschritte durch das Inspektorat.<br />

Es besteht die Gefahr, die generierten Massnahmenempfehlungen und -beschlüsse<br />

ohne inneres Engagement «ab<strong>zu</strong>arbeiten». Es scheint uns daher<br />

wichtig <strong>zu</strong> sein, dass die Problem-Diagnose von <strong>den</strong> betroffenen Personen<br />

(insbesondere von der Schulleitung und <strong>den</strong> Lehrpersonen) gut nachvollzogen<br />

und mit eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen in Verbindung<br />

gebracht wer<strong>den</strong> kann.<br />

3. Die Fokussierung auf das Problemhafte kann lähmend wirken; negative<br />

Emotionen können überhandnehmen, evtl. wird auch Beschämung empfun<strong>den</strong>.<br />

Die Vergegenwärtigung des positiven Ziel<strong>zu</strong>standes erhält hier eine<br />

besondere Bedeutung, weil es damit besser gelingt, konstruktive Energie<br />

<strong>zu</strong>r Problembewältigung auf<strong>zu</strong>bauen. Anstelle der «Problemperspektive»<br />

wird ein positiver Ziel<strong>zu</strong>stand fokussiert, verbun<strong>den</strong> mit der Frage, wie die<br />

positiv umschriebene Zielset<strong>zu</strong>ng erreicht wer<strong>den</strong> kann.<br />

21


Variante D<br />

Vertiefte Analyse und Interpretation<br />

der quantitativen Evaluationsdaten<br />

Im Rahmen der externen <strong>Schulevaluation</strong> entstehen verschie<strong>den</strong>e quantitative<br />

<strong>Daten</strong>sätze, die <strong>den</strong> Schulen <strong>zu</strong>r weiteren Nut<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

gestellt wer<strong>den</strong> (Lehrpersonenbefragung <strong>zu</strong>m Arbeitsklima an der Schule,<br />

Schülerinnen- und Schülerbefragung <strong>zu</strong>m Schul- und Unterrichtsklima,<br />

Elternbefragung <strong>zu</strong>r Betreuungsfunktion der Schule). In der Variante D<br />

wird eine Möglichkeit aufgezeigt, wie dieses <strong>Daten</strong>material im Kollegium<br />

genutzt wer<strong>den</strong> kann, um <strong>zu</strong>sätzliche Erkenntnisse und Impulse für die<br />

Reflexion der Schule bzw. der eigenen Praxis <strong>zu</strong> gewinnen. Diese Variante<br />

eignet sich vor allem für Schulen, für die der Evaluationsbericht eine Bestätigung<br />

des bisherigen Weges bedeutet und nur wenige Anregungsimpulse<br />

für weitere Entwicklungsschritte gibt. Sie ist auch wertvoll, weil sie<br />

<strong>den</strong> Schulen einen Weg aufzeigt, wie die Verarbeitung von Evaluationsergebnissen<br />

aus schulinternen Evaluationen angegangen wer<strong>den</strong> kann.<br />

Überblick über die vorgesehenen Bearbeitungsschritte:<br />

1. Vorbereitende Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> Items des Fragebogens<br />

(vor Bekanntgabe der Ergebnisse)<br />

2. Erste Sichtung der Befragungsergebnisse<br />

3. Eindrücke, Erkenntnisse und klärungsbedürftige Items<br />

4. Vertiefende Bearbeitung einzelner Items<br />

5. Gemeinsame Erarbeitung der Ansatzpunkte <strong>zu</strong>r Weiterentwicklung<br />

Für die Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> quantitativen Befragungsergebnissen<br />

wird ein Zugang auf drei Ebenen vorgeschlagen: Zunächst sollen die <strong>Daten</strong><br />

ungefiltert und relativ global gesichtet wer<strong>den</strong> entlang der «Was-fälltauf-Frage».<br />

Anschliessend findet eine gezielte Sichtung der als bedeutsam<br />

eingestuften Items statt. Schliesslich wird eine vertiefte Diskussion und<br />

Bearbeitung dieser Items vorgenommen.<br />

22


Schritt 1:<br />

Vorbereitende Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> Items des Fragebogens<br />

(vor Bekanntgabe der Ergebnisse)<br />

Im Kollegium wird der leere (unausgefüllte) Fragebogen ausgeteilt. Aufteilung<br />

des Kollegiums in Kleingruppen (mind. drei, max. sechs Personen).<br />

Die Gruppen erhalten <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Auftrag:<br />

1. Lest die Items des Fragebogens durch. Überlegt euch: Zu welchen<br />

fünf Fragen erwartet ihr eine deutlich positive, <strong>zu</strong> welchen eine<br />

negative Einschät<strong>zu</strong>ng? Nehmt eine Kennzeichnung der vermuteten<br />

positiven und negativen Items vor (z. B. mit Markierstift). Tragt in die<br />

Einschätzskalen dieser Items die von euch vermutete positive oder<br />

negative Einschät<strong>zu</strong>ng ein.<br />

➔ Tauscht die ausgewählten Items und die vermuteten Skalenwerte in<br />

<strong>den</strong> Gruppen aus – wenn möglich unter Einbe<strong>zu</strong>g der folgen<strong>den</strong> Frage:<br />

Auf Grund von welchen Vorkommnissen/Tatsachen habt ihr die Vermutung,<br />

dass die positive oder negative Einschät<strong>zu</strong>ng der betreffen<strong>den</strong><br />

Items <strong>zu</strong>stande kommt?<br />

2. Zusätzlicher Auftrag (evtl. erst im Anschluss an die erste Arbeitsphase<br />

erteilen):<br />

Zu welchen Fragen müsste aus eurer Sicht eine gute Schule unbedingt<br />

eine positive Einschät<strong>zu</strong>ng erhalten?<br />

➔ Kennzeichnet fünf bis zehn Items, die in einer guten Schule ein positives<br />

Befragungsergebnis erzielen müssten.<br />

Austausch der Gruppenergebnisse im Plenum: Die Gruppen geben diejenigen<br />

Item-Nummern bekannt, die von ihnen ausgewählt und besprochen<br />

wur<strong>den</strong>. Die Ergebnisse wer<strong>den</strong> auf Flipchart festgehalten – unterteilt<br />

in die folgen<strong>den</strong> drei Kategorien:<br />

■■<br />

Vermutete positive Einschät<strong>zu</strong>ngen<br />

■■<br />

Vermutete negative Einschät<strong>zu</strong>ngen<br />

■■<br />

Items, die für eine gute Schule besonders wichtig sind<br />

Schritt 2:<br />

Erste Sichtung der Befragungsergebnisse<br />

Dem Kollegium wer<strong>den</strong> die Ergebnisse der Befragung präsentiert oder<br />

abgegeben – nach Möglichkeit mit einer Ergebniskurve, in der die Mittelwerte<br />

und die Streuung sichtbar wer<strong>den</strong> (z. B. Balkendiagramme oder<br />

Mittelwerte mit visualisierter Standardabweichung). 5)<br />

Die Arbeitsgruppen erhalten folgende Fragen als Impulse <strong>zu</strong> einer ersten<br />

Ergebnissichtung:<br />

■■<br />

Was fällt auf? Welches sind positive und negative Extremwerte,<br />

grosse Streuungen, Abweichungen von gegebenen Vergleichswerten<br />

(falls vorhan<strong>den</strong>)? ➔ Kennzeichnung der Items, bei <strong>den</strong>en die<br />

Ergebnisse besonders interessant sind.<br />

■■<br />

Zusammenhänge und Trends: Gibt es einen inneren Zusammenhang<br />

zwischen verschie<strong>den</strong>en positiven und negativen Extremwerten?<br />

Lassen sie sich unter einem Titel <strong>zu</strong>sammenfassen?<br />

■■<br />

Schlagzeilen: Angenommen, eine Zeitung berichtet über die Evaluationsergebnisse:<br />

Wie könnte die journalistische Überschrift des<br />

entsprechen<strong>den</strong> Zeitungsartikels lauten? (Mögliche Schlagzeilen auf<br />

Karten ausformulieren)<br />

■■<br />

Überprüfung der vorgängigen Einschät<strong>zu</strong>ng: Wieweit haben sich die<br />

Annahmen über vermutete positive und negative Einschät<strong>zu</strong>ngen<br />

bewahrheitet? Gibt es Items, die von <strong>den</strong> erwarteten Werten deutlich<br />

abweichen?<br />

■■<br />

Bilanz: Wie schneidet die Schule ab mit Blick auf die ausgewählten<br />

Items <strong>zu</strong>r «guten Schule»?<br />

5)<br />

Hier ist <strong>zu</strong> beachten, dass nicht alle Kollegien die notwendigen Kenntnisse <strong>zu</strong>m Verständnis und <strong>zu</strong>r Interpretation<br />

von quantitativen Befragungsergebnissen haben. Unter Umstän<strong>den</strong> ist es angezeigt, ein paar Hinweise und Hilfestellungen<br />

<strong>zu</strong> geben, wie die Zahlen und Grafiken <strong>zu</strong> verstehen sind.<br />

23


Schritt 3:<br />

Eindrücke, Erkenntnisse und klärungsbedürftige Items<br />

Die Gruppen bereiten für die anschliessende Plenumsphase eine kurze<br />

Rückmeldung <strong>zu</strong> drei Leitfragen vor:<br />

■■<br />

Stimmungslage<br />

Welches ist die Grundstimmung in der Gruppe, die durch die Evaluationsergebnisse<br />

ausgelöst wor<strong>den</strong> ist? (z. B. entlang der folgen<strong>den</strong><br />

Positionen: Wir sind von <strong>den</strong> Evaluationsergebnissen positiv überrascht<br />

/ Wir fühlen uns durch die Evaluationsergebnisse in erster Linie<br />

bestätigt / Wir sind von <strong>den</strong> Evaluationsergebnissen enttäuscht /<br />

Die Befragungsergebnisse werfen aus unserer Sicht grundsätzliche<br />

Fragen auf)<br />

■■<br />

Schlagzeilen<br />

Welches sind mögliche Schlagzeilen, welche die Befragungsergebnisse<br />

prägnant <strong>zu</strong>sammenfassen?<br />

■■<br />

Klärungsbedürftige Items<br />

Welche Befragungsergebnisse bzw. welche Items sind aus unserer<br />

Sicht klärungsbedürftig und sollten noch genauer besprochen wer<strong>den</strong>?<br />

(➔ Zu jedem klärungsbedürftigen Item wird auf Flipchart oder<br />

auf Moderationskarten die <strong>zu</strong>gehörige Klärungsfrage formuliert, auf<br />

die hin das betreffende Item analysiert wer<strong>den</strong> soll.)<br />

Im anschliessen<strong>den</strong> Plenum berichten die Arbeitsgruppen aus <strong>den</strong> Gruppendiskussionen<br />

entlang dieser drei Punkte.<br />

Am Schluss der Gruppenberichte kann die Evaluationsgruppe oder die<br />

Schulleitung <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong> <strong>den</strong> vom Plenum vorgeschlagenen Items noch<br />

weitere Items hin<strong>zu</strong>fügen, die aus ihrer Sicht einer vertieften Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />

bedürfen.<br />

Schritt 4:<br />

Vertiefende Bearbeitung einzelner Items<br />

Ausgangspunkt für <strong>den</strong> vierten Schritt bildet die Zusammenstellung der<br />

klärungsbedürftigen Items (bzw. der entsprechen<strong>den</strong> Ergebnisse) aus<br />

Schritt 3.<br />

Jede Arbeitsgruppe übernimmt ein bis zwei klärungsbedürftige Items <strong>zu</strong>r<br />

vertiefen<strong>den</strong> Klärung. (Mögliche Alternative: Zu einzelnen klärungsbedürftigen<br />

Items bil<strong>den</strong> sich Interessengruppen. Zusätzliche Items, die nicht<br />

gewählt wer<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong> anschliessend auf die bestehen<strong>den</strong> Gruppen<br />

verteilt.) Die Klärung erfolgt gemäss folgender Bearbeitungsstruktur:<br />

■■<br />

Aussagegehalt<br />

Wie lässt sich das Resultat erklären? Was wird ausgesagt? Was darf<br />

nicht herausgelesen wer<strong>den</strong>?<br />

■■<br />

Eigene Erfahrungen<br />

Wieweit entspricht/widerspricht die Einschät<strong>zu</strong>ng <strong>den</strong> eigenen Beobachtungen<br />

und Erfahrungen im Schulalltag?<br />

■■<br />

Erwünschter Zukunftswert<br />

Was wäre ein erstrebenswertes Ergebnis für die Zukunft?<br />

(Wie sollte die Einschät<strong>zu</strong>ng des Items in zwei Jahren aussehen?)<br />

■■<br />

Massnahmen<br />

Was könnte getan wer<strong>den</strong>, um in zwei Jahren die erwünschte Einschät<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>zu</strong> erhalten?<br />

Zusätzlich erarbeiten die Gruppen eine möglichst prägnante Antwort auf<br />

die <strong>zu</strong>m Item formulierte Klärungsfrage.<br />

Vorstellen der Gruppenergebnisse: Die Gruppen präsentieren die Ergebnisse<br />

der Itemanalyse im Plenum.<br />

24


Schritt 5:<br />

Gemeinsame Erarbeitung der Ansatzpunkte <strong>zu</strong>r Weiterentwicklung<br />

Es wer<strong>den</strong> Massnahmen auf Flipchart festgehalten, die sich auf Grund der<br />

Befragungsergebnisse aufdrängen.<br />

Leitfrage<br />

■■<br />

Welche Ansatzpunkte <strong>zu</strong>r Festigung und Optimierung der Schulqualität<br />

sollten auf Grund der Befragungsergebnisse ins Auge gefasst<br />

wer<strong>den</strong>?<br />

Die Vorschläge wer<strong>den</strong> im Plenum gesammelt und von der Moderationsperson<br />

auf Flipchart festgehalten.<br />

Die vorgeschlagenen Entwicklungsmassnahmen wer<strong>den</strong> mit einer vierstufigen<br />

Skala <strong>zu</strong>m Kriterium «Dringlichkeit der Umset<strong>zu</strong>ng» versehen und<br />

anschliessend von <strong>den</strong> Teilnehmen<strong>den</strong> eingeschätzt.<br />

Die Schulleitung kommentiert die Ergebnisse aus ihrer subjektiven Sicht<br />

und informiert über das weitere Vorgehen.<br />

Allgemeine Hinweise <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng<br />

1. Der eigentlichen Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit dem <strong>Daten</strong>material wird<br />

eine «Anwärmphase» vorangestellt, in der eine eigenaktive Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />

mit dem leeren Fragebogen stattfindet. Ziel ist es, sich die<br />

Bedeutung der Items (und evtl. die eigenen Ergebniserwartungen) unbelastet<br />

durch die vorliegen<strong>den</strong> Ergebnisse nochmals <strong>zu</strong> vergegenwärtigen.<br />

Zudem sollen allfällige Diskussionen <strong>zu</strong> <strong>den</strong> normativen Set<strong>zu</strong>ngen des<br />

Befragungsinstruments vor der eigentlichen <strong>Daten</strong>interpretation stattfin<strong>den</strong><br />

können, um die Deutung der <strong>Daten</strong> damit nicht <strong>zu</strong> belasten.<br />

2. Bei längeren Fragebogen, wie sie beispielsweise im Rahmen der externen<br />

<strong>Schulevaluation</strong> eingesetzt wer<strong>den</strong>, kann die Menge der Fragen<br />

(und der benötigten Kopien) <strong>zu</strong>m Problem wer<strong>den</strong>. Es wird empfohlen,<br />

die vorbereitende Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit dem Fragebogen arbeitsteilig<br />

<strong>zu</strong> organisieren: Jede Gruppe erhält eine Fragebogenseite für die vorgängige<br />

Bearbeitung. Die Ergebnisse dieses vorbereiten<strong>den</strong> Arbeitsschrittes<br />

wer<strong>den</strong> im Plenum <strong>zu</strong>sammenfassend vorgestellt.<br />

3. Wenn mehrere Befragungsinstrumente <strong>zu</strong> unterschiedlichen Themen<br />

eingesetzt wur<strong>den</strong>, ist die <strong>Daten</strong>menge im Rahmen einer einzelnen<br />

Veranstaltung kaum <strong>zu</strong> bewältigen. Es empfiehlt sich daher, sich auf ein<br />

einzelnes Befragungsinstrument <strong>zu</strong> beschränken oder mehrere getrennte<br />

Veranstaltungen für die <strong>Daten</strong>sichtung und -verarbeitung ein<strong>zu</strong>setzen.<br />

4. In kleinen Schulen stellt sich das Problem, wieweit die Anonymität<br />

der quantitativen Befragungsergebnisse gewährleistet wer<strong>den</strong> kann. Es<br />

besteht die Gefahr, dass die differenzierte Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong><br />

Fragebogenresultaten <strong>zu</strong> Mutmassungen darüber führt, wer mit bestimmten<br />

Einschät<strong>zu</strong>ngen gemeint ist oder wer bestimmte Einschät<strong>zu</strong>ngen<br />

vorgenommen hat. Hier muss die Schulleitung beurteilen, wieweit die<br />

Aus einanderset<strong>zu</strong>ng mit <strong>den</strong> detaillierten Befragungsergebnissen unerwünschte<br />

Wirkungen haben könnte, so dass besser darauf verzichtet wird.<br />

25


6.<br />

<strong>Von</strong> <strong>den</strong> Entwicklungsmassnahmen<br />

<strong>zu</strong>r Entwicklungsplanung<br />

Die in Kapitel 5 beschriebenen vier Varianten der partizipativen <strong>Daten</strong>interpretation<br />

führen in der Regel <strong>zu</strong> einer Reihe von «Lösungsideen»: Alle<br />

Varianten mün<strong>den</strong> in eine lose Ideensammlung, die als möglicher Ansatzpunkt<br />

für eine Optimierung der Schule <strong>zu</strong> verstehen ist.<br />

Um daraus einen kohärenten Schulentwicklungs- oder Projektplan <strong>zu</strong> erarbeiten,<br />

braucht es einen <strong>zu</strong>sätzlichen Arbeitsschritt. Er ist auf zwei Ziele<br />

ausgerichtet:<br />

■■<br />

Konzentration auf das Wesentliche<br />

Beschränkung auf das, was mit Blick auf die personelle Kapazität der<br />

Organisation auch tatsächlich leistbar ist (Entwicklungsmassnahmen<br />

mit grosser «Hebelwirkung», d.h. mit dem grössten Potential <strong>zu</strong>r Auslösung<br />

von erwünschten Folgewirkungen).<br />

■■<br />

Einbettung in ein konsistentes Gesamtkonzept<br />

Gruppierung von Einzelmassnahmen <strong>zu</strong> einem klar definierten Entwicklungsschwerpunkt<br />

und Einbettung in einen langfristigen Zeithorizont.<br />

Für die Erstellung eines «Schulentwicklungsplanes» sind vier Teilschritte<br />

vor<strong>zu</strong>sehen:<br />

1. Sichten, Klären und Ordnen der <strong>zu</strong>vor erarbeiteten Sammlung von<br />

Entwicklungsmassnahmen<br />

2. Festlegung eines inhaltlich prägnanten Entwicklungsschwerpunktes<br />

mit grosser Hebelwirkung<br />

3. Erstellen eines kohärenten Schulentwicklungsplanes – unter Berücksichtigung<br />

der Abfolge von einzelnen Entwicklungsschritten<br />

4. Erstellung eines langfristigen Entwicklungsplanes<br />

Die Erarbeitung eines Entwicklungsplanes kann in der Regel nicht im<br />

Gesamtkollegium vorgenommen wer<strong>den</strong>, sondern muss durch die Schulleitung<br />

oder durch eine von der Schulleitung autorisierte Person oder<br />

Kleingruppe von 2 bis 3 Personen geleistet wer<strong>den</strong>.<br />

26


Schritt 1:<br />

Sichten, klären und ordnen der – <strong>zu</strong>vor erarbeiteten – Sammlung von<br />

Entwicklungsmassnahmen<br />

Bevor ein Entwicklungsplan erstellt wer<strong>den</strong> kann, braucht es <strong>zu</strong>nächst eine<br />

Komplexitätsprüfung der Massnahmenvorschläge, die <strong>zu</strong>vor erarbeitet<br />

wor<strong>den</strong> sind: Es muss abgeschätzt wer<strong>den</strong>, aus wie vielen Umset<strong>zu</strong>ngsschritten<br />

sich eine einzelne Entwicklungsmassnahme <strong>zu</strong>sammensetzt. Eine<br />

intuitive Einschät<strong>zu</strong>ng genügt hier meist nicht; hilfreich ist es, wenn <strong>zu</strong><br />

jeder Massnahme eine (provisorische) Stichwortsammlung angelegt wird,<br />

die deutlich macht, welche Arbeitsschritte es voraussichtlich braucht, um<br />

die betreffende Massnahme <strong>zu</strong> realisieren. Erst auf Grund der Komplexitätsanalyse<br />

kann entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, mit welchem Aufwand gerechnet<br />

wer<strong>den</strong> muss, um eine Entwicklungsmassnahme um<strong>zu</strong>setzen. (Achtung:<br />

Die Auflistung der Arbeitsschritte erfolgt am besten unter Einbe<strong>zu</strong>g eines<br />

Tätigkeitswortes, mit dem verdeutlicht wer<strong>den</strong> kann, dass etwas getan<br />

wer<strong>den</strong> muss.)<br />

Auf Grund der Komplexitätsprüfung lassen sich Entwicklungsmassnahmen<br />

in drei Kategorien unterteilen (siehe nebenstehender Kasten). Auch<br />

wenn es in der Praxis oft Ermessenssache ist, ob eine Massnahme als einfache<br />

oder mehrschrittige Entwicklungsmassnahme oder als komplexes<br />

Entwicklungsvorhaben mit Projektcharakter eingestuft wird, so ist doch<br />

eine provisorische Komplexitätseinschät<strong>zu</strong>ng unerlässlich, um Entwicklungsmassnahmen<br />

adäquat in <strong>den</strong> weiteren Planungsprozess ein<strong>zu</strong>beziehen.<br />

Drei Kategorien von Entwicklungsmassnahmen<br />

■■<br />

Einfache Entwicklungsmassnahmen<br />

In die Kategorie der einfachen Entwicklungsmassnahmen gehören<br />

einschrittige Massnahmen, die im Wesentlichen auf Schulleitungsentscheidungen<br />

beruhen und die ohne spezielle Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

und ohne grossen Zusatzaufwand umgesetzt wer<strong>den</strong> können (z. B.<br />

Anschaffung einer neuen Software für die Auswertung von Befragungen).<br />

Zu <strong>den</strong> «einfachen Entwicklungsmassnahmen» zählen<br />

in der Regel auch Veränderungen, die eigentlich auf einem «guten<br />

Vorsatz» bzw. einer Absichtserklärung der betroffenen Personen<br />

beruhen (z. B. «Den Mitarbeiten<strong>den</strong> mehr Wertschät<strong>zu</strong>ng entgegenbringen»).<br />

■■<br />

Mehrschrittige Entwicklungsmassnahmen<br />

In die Kategorie der mehrschrittigen Entwicklungsmassnahmen<br />

gehören Massnahmen, die sich aus mehreren Umset<strong>zu</strong>ngsschritten<br />

<strong>zu</strong>sammensetzen und in die oft mehrere Personen bzw. Gruppen<br />

involviert sind. Beispiel: Für die Einführung des Mitarbeiten<strong>den</strong>gesprächs<br />

wer<strong>den</strong> die folgen<strong>den</strong> Schritte vorgesehen: 1. Erkundungsphase<br />

(Sichtung positiver Beispiele) 2. Information des Kollegiums<br />

3. Bildung einer Pioniergruppe 4. Erarbeitung der Unterlagen<br />

und Instrumente 5. Erprobung mit der Pioniergruppe 6. Auswertung<br />

7. Information des Kollegiums 8. Erste reguläre Durchführung für<br />

das gesamte Kollegium. 6)<br />

■■<br />

Komplexe Entwicklungsvorhaben mit Projektcharakter<br />

Bei dieser dritten Kategorie geht es um komplexe und anspruchsvolle<br />

Veränderungen, die sich einerseits aus mehreren Schritten mit<br />

unterschiedlichen Beteiligten <strong>zu</strong>sammensetzen und sich andererseits<br />

über einen längeren Zeitraum erstrecken. Hin<strong>zu</strong> kommt, dass<br />

spezielle Gelingensbedingungen geschaffen wer<strong>den</strong> müssen, damit<br />

die geplanten Veränderungsschritte überhaupt erfolgreich umgesetzt<br />

wer<strong>den</strong> können (z.B. Schulung der Lehrpersonen, Beschaffen<br />

von finanziellen Ressourcen usw.).<br />

6)<br />

Allgemein lassen sich folgende Kategorien als Suchschema für die notwendigen Umset<strong>zu</strong>ngsschritte verwen<strong>den</strong>:<br />

Festlegung von normativen Grundlagen (Regeln, Leitideen, Ziele usw.); Kommunikation & Information der Beteiligten<br />

und Betroffenen; Schulung der Beteiligten; Erstellung von praxisbezogenen Unterlagen & Instrumenten; Erarbeitung von<br />

neuen Prozessabläufen.<br />

27


Schritt 2:<br />

Festlegung eines inhaltlich prägnanten Entwicklungsschwerpunkts mit<br />

grosser Hebelwirkung<br />

Viele Schulen neigen da<strong>zu</strong>, die Komplexität von Massnahmen <strong>zu</strong> unterschätzen.<br />

So wer<strong>den</strong> viele Massnahmen bei der Umset<strong>zu</strong>ngsplanung<br />

irrtümlicherweise als «einschrittige Massnahmen» veranschlagt, obwohl es<br />

sich in Wirklichkeit um mehrschrittige Massnahmen oder komplexe Vorhaben<br />

handelt: Nicht <strong>zu</strong>letzt als Folge der falschen Komplexitätseinschät<strong>zu</strong>ng<br />

besteht die Gefahr, dass sich die Schulen in einer Fülle von unverbun<strong>den</strong>en<br />

Einzelaktivitäten verzetteln, die zwar <strong>den</strong> Eindruck einer engagierten «Geschäftigkeit»<br />

erwecken, die aber weitgehend wirkungslos bleiben, weil die<br />

Umset<strong>zu</strong>ng sehr oberflächlich erfolgt und/oder weil der tatsächlich erforderliche<br />

Umset<strong>zu</strong>ngsaufwand gar nicht erbracht wer<strong>den</strong> kann. Es ist daher<br />

wichtig, aus der Ideenfülle einen Entwicklungsschwerpunkt mit möglichst<br />

grosser «Hebelwirkung» heraus<strong>zu</strong>kristallisieren.<br />

Schritt 3:<br />

Erstellen eines kohärenten Schulentwicklungsplans – unter Berücksichtigung<br />

der sinnvollen Abfolge von einzelnen Entwicklungsschritten<br />

Nach der vorläufigen Komplexitätsanalyse und der definitiven Festlegung<br />

des Entwicklungsschwerpunktes geht es darum, die eigentliche Umset<strong>zu</strong>ngsplanung<br />

an die Hand <strong>zu</strong> nehmen. Der Umset<strong>zu</strong>ngsplan besteht<br />

aus einer Auflistung aller Tätigkeiten, die es braucht, um das gesetzte<br />

Entwicklungsziel <strong>zu</strong> erreichen (entsprechend der Tätigkeitsliste aus der<br />

Komplexitätsanalyse). Diese Tätigkeiten sind nochmals durch<strong>zu</strong><strong>den</strong>ken<br />

und <strong>zu</strong> bereinigen. Anschliessend wer<strong>den</strong> sie in eine sinnvolle Zeitreihung<br />

gebracht und mit <strong>zu</strong>sätzlichen Angaben anhand des untenstehen<strong>den</strong><br />

Strukturierungsvorschlags ergänzt.<br />

Entwicklungsschwerpunkt (Thema):<br />

Was ist ein «Entwicklungsschwerpunkt mit grosser Hebelwirkung»?<br />

Mehrere unverbun<strong>den</strong>e Massnahmen wer<strong>den</strong> <strong>zu</strong> einem klar definierten,<br />

möglichst konsistenten Entwicklungsschwerpunkt verbun<strong>den</strong>, der nach<br />

innen und aussen überzeugend und prägnant kommunizierbar ist. Die<br />

Massnahmen wer<strong>den</strong> so gruppiert:<br />

a) dass eine oder mehrere Massnahmengruppen entstehen;<br />

b) dass der jeweiligen Massnahmengruppe ein prägnantes, gut kommunizierbares<br />

Entwicklungsthema <strong>zu</strong>grunde liegt;<br />

c) dass das gewählte Entwicklungsthema einen integrieren<strong>den</strong> Effekt für<br />

andere, sachlogisch verbun<strong>den</strong>e Entwicklungsmassnahmen erzeugt.<br />

Diese thematische Reduktion und Bündelung ist unerlässlich für eine<br />

nachhaltig wirksame Schulentwicklung.<br />

Ziele<br />

Wirkungsziele: Was soll bewirkt wer<strong>den</strong>?<br />

Veränderungsziele: Was soll verändert/entwickelt/eingeführt wer<strong>den</strong>?<br />

Was ist <strong>zu</strong> tun?<br />

(Tätigkeiten)<br />

Wer ist<br />

<strong>zu</strong>ständig?<br />

Wer ist<br />

beteiligt?<br />

Wann?<br />

Bis wann?<br />

(Zeithorizont)<br />

Was braucht<br />

es? (Ressourcen)<br />

28


Gerade für komplexe Entwicklungsvorhaben kann es hilfreich sein, <strong>den</strong><br />

Gesamtprozess in mehrere Projektphasen auf<strong>zu</strong>teilen. Mit Blick auf die<br />

einzelnen Phasen wer<strong>den</strong> dann im Zeitplan so genannte «Meilensteine»<br />

festgelegt: d. h. zeitlich und inhaltlich definierte Fixpunkte im Projektverlauf,<br />

in <strong>den</strong>en Standortbestimmungen vorgenommen und wichtige<br />

Entscheidungen für <strong>den</strong> weiteren Projektverlauf getroffen wer<strong>den</strong>.<br />

Vor allem bei komplexen Entwicklungsvorhaben mit Projektcharakter<br />

braucht es in der Regel – <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong>r oben beschriebenen Tätigkeitsund<br />

Verlaufsplanung – die Erarbeitung einer differenzierten Planungs- und<br />

Entscheidungsgrundlage, aus der die angestrebten Ziele und der erforderliche<br />

Aufwand klar ersichtlich wer<strong>den</strong>. Aus diesem Grund wird dem<br />

Tätigkeits- und Verlaufsplan jeweils ein «Vorspann» vorangestellt, der vor<br />

allem für die Kommunikation und die Entscheidung des Vorhabens wichtige<br />

Informationen enthält.<br />

Thema Leitfrage Zu berücksichtigende<br />

Aspekte<br />

Für die Ziel- und Aufwandklärung hat sich die folgende Darstellung bewährt:<br />

Ausgangssituation<br />

und<br />

Projektkontext<br />

Nutzen / Angestrebte<br />

Wirkung<br />

Wo stehen wir?<br />

Warum machen<br />

wir das Projekt?<br />

Stärken & Schwächen, Probleme<br />

& Potenziale des Ist-<br />

Zustandes (u. a. Vorgeschichte<br />

& besonders <strong>zu</strong> beachtende<br />

Eigenheiten des Umfeldes).<br />

Ziele, die erreicht wer<strong>den</strong><br />

sollen (evtl. kurzfristige, mittelfristige<br />

und langfristige Ziele<br />

unterschei<strong>den</strong>).<br />

Projektziele und<br />

Ergebnisse (mit<br />

überprüfbaren<br />

Indikatoren)<br />

Output: Unmittelbar beabsichtigte<br />

Ergebnisse & Produkte<br />

Outcome: Direkter Nutzen, der<br />

durch die Ergebnisse entsteht.<br />

Beschreibung jeweils mit Erfolgsindikatoren.<br />

Projektorganisation<br />

und<br />

Rollen<br />

Kosten- und Ressourcenplan<br />

Was soll konkret<br />

erreicht wer<strong>den</strong>?<br />

Wer ist involviert?<br />

Was braucht es?<br />

Übersicht über Entscheidungshierarchien<br />

und Aufgabenverteilung<br />

z. B. Projektauftraggeber (PAG),<br />

Verantwortlicher Projektleiter<br />

(PL), Projektteammitglieder<br />

(PTM), sonstige Projektbeteiligte,<br />

betroffene Gruppierungen<br />

(«Kun<strong>den</strong>»).<br />

Angabe der personellen und<br />

finanziellen Ressourcen und<br />

der Sachmittel, die gesamthaft<br />

benötigt wer<strong>den</strong>.<br />

29


Schritt 4:<br />

Erstellung eines langfristigen Entwicklungsplanes<br />

Weil im Anschluss an eine Evaluation normalerweise mehrere Massnahmen<br />

beschlossen wer<strong>den</strong>, und weil sich die meisten Massnahmen bei<br />

näherer Betrachtung als mehrschrittige Massnahmen entpuppen, empfiehlt<br />

es sich, die Massnahmenplanung in einem differenzierten Entwicklungsplan<br />

ab<strong>zu</strong>bil<strong>den</strong>. Ein solches Planungsinstrument sollte die einzelnen<br />

Entwicklungsschritte und die jeweils involvierten Personen(-gruppen) in<br />

eine übersichtliche Darstellung bringen und gleichzeitig deutlich machen,<br />

welche Schritte in welchem Quartal (oder in welchem Monat) <strong>zu</strong> realisieren<br />

sind. Eine mögliche Darstellungsform ist auf der folgen<strong>den</strong> Seite<br />

abgebildet.<br />

Selbstverständlich gibt es viele Möglichkeiten, wie ein zweckmässiger<br />

Entwicklungsplan erstellt wer<strong>den</strong> kann, und letztlich wer<strong>den</strong> die Planungsgewohnheiten<br />

und -vorlieben der Entwicklungsverantwortlichen dafür<br />

ausschlaggebend sein, welche Darstellungsform gewählt wird. Welche<br />

Planungsinstrumente auch immer verwendet wer<strong>den</strong> – wichtig ist, dass im<br />

Anschluss an eine interne oder externe <strong>Schulevaluation</strong> ein realistischer<br />

Schulentwicklungsplan erstellt wird, der <strong>den</strong> bevorstehen<strong>den</strong> Entwicklungsprozess<br />

sinnvoll strukturiert und für alle Beteiligten <strong>zu</strong> einer verbindlichen<br />

und <strong>zu</strong>verlässigen Planungsgrundlage wird. Seine Funktion liegt<br />

nicht <strong>zu</strong>letzt darin, dass die benötigten Ressourcen <strong>zu</strong>sammenhängend<br />

überblickt und realistisch einkalkuliert wer<strong>den</strong> können.<br />

Schulentwicklungsplan August 2012 bis Juli 2014<br />

Verantw.<br />

Betroffen<br />

1.Q 12/13<br />

2.Q 12/13<br />

Massnahme 1: Einführung des Mitarbeiten<strong>den</strong>gesprächs<br />

1. Informationsbeschaffung<br />

<strong>zu</strong><br />

versch. praktizierten<br />

Modellen des MAG<br />

2. Information des<br />

Kollegiums /<br />

Bildung einer<br />

Pioniergruppe<br />

3. Entwicklung der<br />

Instrumente<br />

SL<br />

SL<br />

SL<br />

4. Erprobung SL<br />

5. Evaluation der<br />

Erprobungsphase<br />

6. Information des<br />

Kollegiums<br />

7. Beschlussfassung<br />

für Einführung<br />

8. Start des 1. regulären<br />

Zyklus<br />

Leiterin<br />

Steuergp<br />

SL &<br />

Steuergp<br />

Präs.<br />

Spfl<br />

SL<br />

alle<br />

Steuergruppe<br />

Steuergruppe<br />

Evalgp<br />

alle<br />

Spfl & SL<br />

alle<br />

3.Q 12/13<br />

4.Q 12/13<br />

1.Q 13/14<br />

2.Q 13/14<br />

3.Q 13/14<br />

…<br />

Termine<br />

22. Sept. Gesamt-<br />

Konferenz<br />

Beginn nach <strong>den</strong><br />

Sportferien<br />

Klausurtag nach <strong>den</strong><br />

Sommerferien<br />

Beginn nach Herbstferien<br />

Massnahme 2: …<br />

30


Impressum<br />

Verantwortlicher Autor<br />

Prof. Dr. Norbert Landwehr<br />

norbert.landwehr@fhnw.ch<br />

Herausgeber und Be<strong>zu</strong>gsquelle<br />

Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

Pädagogische Hochschule<br />

Institut Forschung und Entwicklung<br />

Zentrum Bildungsorganisation<br />

und Schulqualität<br />

Igelweid 22<br />

5000 Aarau<br />

T+ 41 62 836 04 61<br />

ife.schulqualitaet.ph@fhnw.ch<br />

www.schulevaluation-ag.ch<br />

In Zusammenarbeit mit dem Departement<br />

Bildung, Kultur und Sport (BKS)<br />

des Kantons Aargau sowie mit dem<br />

Departement für Bildung und Kultur<br />

(DBK) des Kantons Solothurn<br />

Illustrationen<br />

Jürg Furrer, Seon<br />

Grafik<br />

Grafikatelier M. Schmid<br />

Gipf-Oberfrick<br />

Druck<br />

Druckerei AG Suhr<br />

Mai 2012<br />

31


Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

Pädagogische Hochschule<br />

Institut Forschung und Entwicklung<br />

Zentrum Bildungsorganisation und Schulqualität<br />

Igelweid 22<br />

5000 Aarau<br />

T +41 62 836 04 61<br />

ife.schulqualitaet.ph@fhnw.ch<br />

www.schulevaluation-ag.ch<br />

www.fhnw.ch/ph<br />

Departement<br />

Bildung, Kultur und Sport<br />

Abteilung Volksschule<br />

Bachstrasse 15<br />

5001 Aarau<br />

T +41 62 835 21 00<br />

F +41 62 835 21 09<br />

volksschule@ag.ch<br />

www.ag.ch/bks<br />

Departement<br />

Bildung und Kultur<br />

Amt für Volksschule und Kindergarten<br />

St. Urbangasse 73<br />

4509 Solothurn<br />

T +41 32 627 29 37<br />

F +41 32 627 28 66<br />

avk@dbk.so.ch<br />

www.avk.so.ch

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