NBT1BW.doc Werner Grundmann Berlin, den ... - bwgrundmann.de
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<strong>NBT1BW</strong>.<strong>doc</strong><br />
<strong>Werner</strong> <strong>Grundmann</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong><strong>de</strong>n</strong> 14.12.2007<br />
Zur möglichen Bewältigung <strong>de</strong>r ökologischen Krise<br />
durch die unterschiedlichen ökonomischen Formationen<br />
Neue <strong>Berlin</strong>er Thesen, Teil 1 <br />
Die nachfolgen<strong><strong>de</strong>n</strong> Thesen und Anmerkungen sollen sich in <strong><strong>de</strong>n</strong> Abschnitt 7.5.<br />
<strong>de</strong>r Neuen <strong>Berlin</strong>er Thesen (NBT) einordnen. Worin sich die neuen Thesen von<br />
<strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Berlin</strong>er Thesen (BT) unterschei<strong><strong>de</strong>n</strong>, hatte ich in meinem Beitrag „Warum<br />
Neue <strong>Berlin</strong>er Thesen?“vom 12.12.2007 ausgeführt, <strong><strong>de</strong>n</strong> ich am 12.12.2007 ü<br />
ber meine Homepage www.<strong>bwgrundmann</strong>.<strong>de</strong> veröffentlichte: Der Gegenstand<br />
<strong>de</strong>r NBT ist die einheitliche Lösung <strong>de</strong>r religiösen, ökologischen und sozialen Frage.<br />
Die NBT sollen mit <strong><strong>de</strong>n</strong> BT zu einer Einheit verschmolzen wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
These zur Bewältigung <strong>de</strong>r ökologischen Krise: Um die ökologische Krise zu<br />
bewältigen und zugleich die Existenz <strong>de</strong>r Menschheit zu sichern, bedarf es<br />
erstens <strong>de</strong>s globalen Denkens im Sinne <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s ökologischen<br />
Gleichgewichts und <strong>de</strong>s weltweiten lokalen Han<strong>de</strong>lns,<br />
zweitens <strong>de</strong>r Einsicht zum bewussten Verzicht auf die Befriedigung überzogener,<br />
insbeson<strong>de</strong>re materieller Bedürfnisse,<br />
drittens <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r weltweiten Befriedigung <strong>de</strong>r Grundbedürfnisse aller<br />
Menschen,<br />
viertens notwendiger gewollter Reduzierung <strong>de</strong>r Überbevölkerung <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>.<br />
Anmerkungen:<br />
Diesen Anfor<strong>de</strong>rungen zu entsprechen, muss von einer stetig wachsen<strong><strong>de</strong>n</strong> Anzahl<br />
Menschen aller Kontinente gewollt sein. Ihre Einsicht wird aus <strong><strong>de</strong>n</strong> Erfahrungen<br />
im Klimawan<strong>de</strong>l, aus <strong>de</strong>r Verschärfung <strong>de</strong>s Gegensatzes zwischen Arm und<br />
Reich sowie aus eigener Einsicht in die komplexen Zusammenhänge wachsen.<br />
Den Menschen muss je<strong>doc</strong>h bewusst gemacht wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, dass die ökologische<br />
Krise nicht schlechthin von Menschen gemacht, son<strong>de</strong>rn gesellschaftlich bedingt<br />
ist, dass gesellschaftliches durch gemeinschaftliches Han<strong>de</strong>ln abzulösen ist, wobei<br />
sich die Menschen in die Natur einordnen, sich als Teil von ihr verstehen, bewusst<br />
für ihre Erhaltung eintreten und Verantwortung für sie übernehmen. Die<br />
Übernahme dieser höheren Verantwortung ist auch für jene Gesellschaften <strong>de</strong>s<br />
noch bestehen<strong><strong>de</strong>n</strong> „real existieren<strong><strong>de</strong>n</strong> Sozialismus“erfor<strong>de</strong>rlich, in <strong><strong>de</strong>n</strong>en gemeinschaftliches<br />
Han<strong>de</strong>ln anteilig ausgeprägt ist.<br />
Doch es reicht nicht aus, gesellschaftliche o<strong>de</strong>r gemeinschaftliche Zielstellungen<br />
zu beschließen und ihre Erfüllung anzustreben. Letztlich sind die ökonomischen<br />
Grundlagen und die ökonomische Funktionsweise <strong>de</strong>r jeweiligen Gesellschaft<br />
bzw. Gemeinschaft sowie ihre Stellung zu an<strong>de</strong>ren Gesellschaften bzw. Gemeinschaften<br />
ausschlaggebend, ob die Zielstellungen schrittweise überhaupt erreicht<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong> können o<strong>de</strong>r ob aus <strong>de</strong>r Eigenentwicklung <strong>de</strong>r jeweiligen Gesellschaft<br />
bzw. Gemeinschaft ten<strong><strong>de</strong>n</strong>ziell ein an<strong>de</strong>res nicht gewolltes Ergebnis resultiert.<br />
Um das gemeinschaftliche Denken und Han<strong>de</strong>ln dauerhaft zu sichern und zu<br />
för<strong>de</strong>rn, bedarf es adäquater ökonomischer Grundlagen und einer entsprechen<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
ökonomischen Funktionsweise. Die ökonomischen Grundlagen sind (eingeschränkter)<br />
Gemeinbesitz an Natur sowie Gemeineigentum zumin<strong>de</strong>st an <strong><strong>de</strong>n</strong>
3<br />
<strong>de</strong>r Ernährungsbedingungen weiter verstärkt vermehren und das irdische Lebenssystem<br />
zusätzlich belasten. Ohne die soziale Absicherung dieser Menschen<br />
wird die Überbevölkerung <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> zunehmen. Sie soll schon mehr als zehn Mal<br />
höher sein, als dies unser Ökosystem zulässt. Fast die gesamte Gesellschaft beteiligt<br />
sich wissentlich o<strong>de</strong>r unwissentlich an ihrem eigenen Untergang!<br />
Den Er<strong><strong>de</strong>n</strong>menschen ist nicht bewusst, dass sie sich mit <strong>de</strong>r Einstellung „Nach<br />
uns die Sintflut!“am meisten selbst scha<strong><strong>de</strong>n</strong>, weil sie durch ihren Anteil an <strong>de</strong>r<br />
Zerstörung <strong>de</strong>r irdischen Lebensgrundlagen die eigene (an die Er<strong>de</strong> gebun<strong><strong>de</strong>n</strong>e)<br />
Reinkarnation auf unabsehbare Zeit hinauszögern.<br />
Kaum einem Menschen ist bewusst, dass die <strong>de</strong>rzeitige Negativentwicklung von<br />
negativ dominanten Intelligenzen, die die Er<strong><strong>de</strong>n</strong>menschheit seit Jahrtausen<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
geistig beherrschen, initiiert wur<strong>de</strong>, dass auch die Suche nach Auswegen aus <strong>de</strong>r<br />
ökologischen Krise weitgehend unterbun<strong><strong>de</strong>n</strong> wur<strong>de</strong> und dass erst heute die Voraussetzungen<br />
zur möglichen Rettung <strong>de</strong>r Menschheit bestehen dürften.<br />
Dass es negative geistige Beeinflussungen von Menschen <strong>de</strong>r jüngsten Vergangenheit<br />
gab, die wesentlichen Einfluss auf die weltgeschichtliche Entwicklung hatten,<br />
lässt sich mit unseren Mitteln nicht beweisen. Je<strong>doc</strong>h kann dies auf indirekte<br />
Weise erkannt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, etwa wenn sich Politiker und Wissenschaftler in bestimmten<br />
historischen Situationen entgegen ihren eigenen früheren Einsichten zu<br />
Handlungen verleiten lassen, die sich im Nachhinein als schwerwiegen<strong>de</strong> Fehler<br />
herausstellen o<strong>de</strong>r wenn wissenschaftliche Erkenntnisse verabsolutiert und einseitige<br />
Vorgehensweisen noch gesteigert wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Hinter <strong>de</strong>rartigen Fehlentscheidungen<br />
o<strong>de</strong>r Fehlleistungen verbirgt sich erstens, dass ein Mensch nur in <strong>de</strong>r eigenen<br />
Denkrichtung inspiriert wer<strong><strong>de</strong>n</strong> kann, was <strong><strong>de</strong>n</strong> Missbrauch eines Menschen<br />
entgegen <strong>de</strong>r eigenen Überzeugung in einer Stresssituation nicht ausschließt.<br />
Zweitens verbirgt sich dahinter <strong>de</strong>r Versuch, über <strong><strong>de</strong>n</strong> jeweils geistig beeinflussten<br />
einzelnen Menschen Macht über viele Menschen auszuüben, in<strong>de</strong>m er etwa<br />
als religiöses Oberhaupt, als Politiker o<strong>de</strong>r als Diktator Marionette ist. Um sich<br />
vor negativer geistiger Beeinflussung zu schützen, muss <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong> Mensch<br />
Erfahrungen gesammelt haben wissen, dass es sowohl im positiven wie im negativen<br />
Sinne eine geistige Beeinflussung von außen geben kann. Auf je<strong><strong>de</strong>n</strong> Fall ist<br />
es notwendig, Hinweise aus <strong>de</strong>r Literatur und aus <strong>de</strong>m Internet Ernst zu nehmen,<br />
die sich mit dieser Problematik befassen. Ich selbst habe bei<strong>de</strong> Seiten, sowohl<br />
überaus wertvolle geistige Führung als auch Verführung zum eigenen Scha<strong><strong>de</strong>n</strong>,<br />
kennen gelernt. Das Erstere überwog bei weitem!<br />
These zur Nichtbewältigung <strong>de</strong>r ökologischen Krise unter sozialistischen<br />
Bedingungen: Sowohl das Ziel <strong>de</strong>s Aufbaus sozialistischer Gesellschaften als<br />
auch die angewandten Mittel verschärften infolge <strong>de</strong>r politischen, ökonomischen<br />
und militärischen Konkurrenz zum kapitalistischen System ten<strong><strong>de</strong>n</strong>ziell die ökologische<br />
Krise. Mit <strong>de</strong>r primären Zielstellung <strong>de</strong>r ständig besseren Befriedigung <strong>de</strong>r<br />
materiellen Bedürfnisse wur<strong><strong>de</strong>n</strong> die Begrenztheit <strong>de</strong>r irdischen Lebensgrundlagen<br />
und die Überbevölkerung <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> negiert. Die Übernahme <strong>de</strong>s Wirtschaftlichkeitsprinzips<br />
als Form von Konkurrenzökonomie zur kapitalistischen Privatökonomie<br />
führte und führt unter sozialistischen Bedingungen zur Verschärfung <strong>de</strong>r<br />
ökologischen Krise und ten<strong><strong>de</strong>n</strong>ziell zur Restauration kapitalistischer Verhältnisse.<br />
Deshalb bedarf eine nachkapitalistische Ordnung einer zur Konkurrenzökonomie<br />
gegensätzlichen Ökonomie.
4<br />
Anmerkungen:<br />
Die aus ökologischer Sicht höchst einseitige und überzogene, später abgeschwächte<br />
Zielstellung für die sozialistische Gesellschaft äußert sich beson<strong>de</strong>rs<br />
<strong>de</strong>utlich im so genannten „ökonomischen Grundgesetz <strong>de</strong>s Sozialismus“, <strong>de</strong>ssen<br />
„umfassen<strong>de</strong> Formulierung“ ausgehend von „Lenins Ausgangsthesen“ zuerst<br />
„Stalin … gegeben“hat: „Sicherung <strong>de</strong>r maximalen Befriedigung <strong>de</strong>r ständig<br />
wachsen<strong><strong>de</strong>n</strong> materiellen und kulturellen Bedürfnisse <strong>de</strong>r gesamten Gesellschaft<br />
durch ununterbrochenes Wachstum und stetige Vervollkommnung <strong>de</strong>r sozialistischen<br />
Produktion auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r höchstentwickelten Technik“(vgl. J. W. Stalin:<br />
„Ökonomische Probleme <strong>de</strong>s Sozialismus in <strong>de</strong>r UdSSR“, S. 41; vgl. auch<br />
„Politische Ökonomie“, Lehrbuch, Dietz Verlag <strong>Berlin</strong> 1955, S. 462). Dieses überzogene<br />
Ziel schließt folglich ein im Sinne <strong>de</strong>r Wachstumsi<strong>de</strong>ologie angepasstes<br />
Vorgehen ein! Es wird sogar zu einem vorgeblichen „ökonomischen“Grundgesetz<br />
erhoben!<br />
Im dargelegten Sinne ist <strong>de</strong>r Sozialismus gesellschaftlicher Materialismus mit<br />
fundamentalistischem Charakter. Das Fundamentalistische besteht in <strong>de</strong>r fehlen<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Selbstbeschränkung im Verbrauch an Natur, die von <strong>de</strong>r vorgeblichen Beherrschbarkeit<br />
<strong>de</strong>r Natur genährt wur<strong>de</strong>.<br />
Wenn eine negativ dominante Intelligenz über hinreichend außerirdische Erfahrungen<br />
über die Entwicklung von selbstzerstörerischen kapitalistischen Bereicherungsgesellschaften<br />
verfügt und die politischen Gegenentwicklungen kennt, die<br />
sich zur Befreiung von <strong>de</strong>r Ausbeutung herausbil<strong><strong>de</strong>n</strong>, dann ist <strong>de</strong>r Stalinsche<br />
Weg, <strong>de</strong>r vorgeblich die weltweite Ablösung <strong>de</strong>s Kapitalismus durch <strong><strong>de</strong>n</strong> Sozialismus<br />
ermöglichen sollte, in extremer Form <strong>de</strong>magogisch. Er versprach das Maximale,<br />
führte zu <strong><strong>de</strong>n</strong> größten Opfern beim „Aufbau“und <strong>de</strong>r Verteidigung <strong>de</strong>s<br />
„Sozialismus“, trug zur Verschärfung <strong>de</strong>r ökologischen Krise bei und diskriminierte<br />
<strong><strong>de</strong>n</strong> Kommunismus als vorgebliche langfristige gesellschaftliche Zielstellung.<br />
Ich bin mir sicher, dass Stalin ein Werkzeug einer aus <strong>de</strong>m Hintergrund agieren<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
negativ dominanten Intelligenz war, ohne dass er dies erahnte.<br />
Konkurrenzökonomie führt nicht nur zum „ökonomischen Wettbewerb“<strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
gesellschaftlichen Systeme, son<strong>de</strong>rn auch zur politischen und militärischen<br />
Konfrontation, damit zur Rüstungsspirale und zur möglichen militärischen<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen bis hin zu Weltkriegen mit <strong>de</strong>r Gefahr <strong>de</strong>r Selbstvernichtung<br />
<strong>de</strong>r Menschheit. Sie schließt aber auch nicht aus, dass sich sozialistische<br />
Staaten in ökonomischer Konkurrenz untereinan<strong>de</strong>r entzweien.<br />
Konkurrenzökonomie führt unter sozialistischen Bedingungen zu einer analogen<br />
ökonomischen Denkweise auf staatlicher und betrieblicher Ebene wie unter kapitalistischen<br />
Bedingungen. Wirtschaftliche Leistungen wer<strong><strong>de</strong>n</strong> über eine Wertform<br />
gemessen. Dem Bruttosozialprodukt unter kapitalistischen Bedingungen wird das<br />
Nationaleinkommen unter sozialistischen Bedingungen gegenübergestellt. Dies<br />
birgt von vornherein die Gefahr in sich, zu Lasten <strong>de</strong>r Mitwelt und Nachwelt<br />
durch die Ausplün<strong>de</strong>rung und Belastung <strong>de</strong>r Natur zu wirtschaften.<br />
Sozialistisches Wirtschaften führte zur Übertragung <strong>de</strong>r etablierten ökonomische<br />
Denkweise auf Gebiete, die keiner ökonomischen Konkurrenz <strong>de</strong>r Systeme<br />
unterliegen, wie <strong>de</strong>m Städte und Wohnungsbau und <strong>de</strong>r Umweltproblematik. Es<br />
verhin<strong>de</strong>rte das Entstehen einer Ökonomie <strong>de</strong>r Reproduktion und einer Ökonomie<br />
<strong>de</strong>r Renaturierung. Ein Ergebnis war das dominante Bauen auf <strong>de</strong>r „grünen Wie
5<br />
se“unter Vernachlässigung <strong>de</strong>r Erhaltung und Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r innerstädtischen<br />
Bausubstanz.<br />
Die Restauration kapitalistischer Verhältnisse in <strong><strong>de</strong>n</strong> sozialistischen Län<strong>de</strong>rn resultierte<br />
nicht nur aus unzureichen<strong>de</strong>r Demokratie, son<strong>de</strong>rn auch aus <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Schranken, die <strong>de</strong>r Gesellschaft in <strong>de</strong>r Ausbeutung von Menschen frem<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r<br />
und in <strong>de</strong>r Ausplün<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Natur letztlich auferlegt waren. Sie hatte und hat<br />
unterschiedliche Formen, die vom inneren Zusammenbruch (nicht zuletzt als Folge<br />
<strong>de</strong>s „Totrüstens“) bis zur schrittweisen Privatisierung staatlicher und genossenschaftlicher<br />
Betriebe reichen, wie in <strong>de</strong>r Volksrepublik China. Zu<strong>de</strong>m besteht<br />
die Gefahr <strong>de</strong>r weitgehen<strong><strong>de</strong>n</strong> ökonomischen Isolierung sozialistischer bzw.<br />
„kommunistischer“Län<strong>de</strong>r, wie im Falle von Kuba und Nordkorea.<br />
Ein wesentlicher Grund, warum in <strong><strong>de</strong>n</strong> sozialistischen Län<strong>de</strong>rn viele Menschen<br />
<strong>de</strong>m weiteren Aufbau <strong>de</strong>s Sozialismus ihre Unterstützung versagten, war <strong>de</strong>r<br />
Umstand, dass die neue Ordnung die eigene im „ökonomische Grundgesetz“formulierte<br />
Zielstellung im materiellen Sinne letztlich nicht erfüllen konnte. Den<br />
Menschen war allerdings nicht hinreichend bewusst, dass das relativ hohe Lebensniveau<br />
in einigen kapitalistischen Län<strong>de</strong>rn das Ergebnis aus <strong>de</strong>r Skrupellosigkeit<br />
in <strong>de</strong>r Bereicherung durch Fremdausbeutung und zu Lasten <strong>de</strong>r Natur<br />
war. Dennoch hatten sich die sozialistischen Län<strong>de</strong>r durch die Verdrängung <strong>de</strong>r<br />
Umweltproblematik hinreichend diskreditiert.<br />
Diese Ten<strong><strong>de</strong>n</strong>z verstärkt sich in <strong>de</strong>r Volksrepublik China extrem. Es kann nicht<br />
richtig sein, dass die VR China als (noch sozialistisches Land) ihre etablierte „sozialistische“ökonomische<br />
Politik dadurch fortsetzt, dass sie sich Energieressourcen<br />
in Afrika aneignet, um ihren Energiehunger in wirtschaftlicher Konkurrenz zu<br />
<strong><strong>de</strong>n</strong> kapitalistischen Staaten zu stillen und dass sie schlimmste Formen <strong>de</strong>r Ausbeutung<br />
im eigenen Lan<strong>de</strong> dul<strong>de</strong>t. Es kann auch nicht richtig sein, dass Hugo<br />
Cháves in Venezuela einen Sozialismus lateinamerikanischer Prägung auf <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Erdölreichtum <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s aufbaut und damit beiträgt, <strong><strong>de</strong>n</strong> Klimakollaps zu beschleunigen.<br />
Wenn die Sozialisten keine an<strong>de</strong>ren Wege gehen können, sollten sie<br />
verzichten lernen, aufgeben o<strong>de</strong>r gänzlich neue ökonomische Wege suchen!<br />
Alle bisherigen sozialistischen Gesellschaften befürworteten die Dominanz <strong>de</strong>s<br />
Wirtschaftlichen über das Ökologische. Damit trugen sie ten<strong><strong>de</strong>n</strong>ziell zur absehbaren<br />
Klimakatastrophe bei! Es ist die ökonomische Denk und Handlungsweise, die<br />
unwissentlich dazu führte, dass die Sozialisten <strong><strong>de</strong>n</strong> Sozialismus selbst diskriminierten.<br />
These zur Nichtbewältigung <strong>de</strong>r ökologischen Krise unter „kommunistischen“Bedingungen:<br />
Wenn für die kommunistische Lebens und Produktionsweise<br />
unterstellt wird, je<strong>de</strong>r könne nach seinen Bedürfnissen leben, ohne die<br />
Tragfähigkeit und Belastbarkeit <strong>de</strong>s irdischen Lebenssystems zu berücksichtigen,<br />
dann ist „Kommunismus“nach diesem Verständnis gesteigerter gesellschaftlicher<br />
Materialismus.<br />
Anmerkungen:<br />
Nach <strong>de</strong>r vor allem unter Stalin geprägten Lehre stellte <strong>de</strong>r Kommunismus nach<br />
<strong>de</strong>m Sozialismus die zweite, die höhere Phase innerhalb <strong>de</strong>r „kommunistischen<br />
Gesellschaftsformation“dar. Sie sollte „unter voller Ausnutzung <strong>de</strong>r ökonomischen<br />
Gesetze <strong>de</strong>s Sozialismus durch <strong><strong>de</strong>n</strong> sozialistischen Staat“nach <strong>de</strong>m „kom
6<br />
munistischen Prinzip“erreicht wer<strong><strong>de</strong>n</strong>: „Je<strong>de</strong>r nach seinen Fähigkeiten, je<strong>de</strong>m<br />
nach seinen Bedürfnissen“. Es galt, „die materielle Produktionsbasis <strong>de</strong>s Kommunismus<br />
zu schaffen, die einen Überfluß an Konsumgütern zu gewährleisten vermag“.<br />
(Vgl. „Politische Ökonomie. Lehrbuch“Dietz Verlag 1955, S. 641646).<br />
Der Überfluss fin<strong>de</strong>t sich heute in <strong><strong>de</strong>n</strong> Kaufhäusern und vielen Wohnungen <strong>de</strong>r<br />
reichen Län<strong>de</strong>r. Er wur<strong>de</strong> von Marx vorausgesagt! Sein Zustan<strong>de</strong>kommen hat<br />
unser irdisches Lebenssystem stark belastet. Heute müssen die Linken erkennen,<br />
dass das Anstreben <strong>de</strong>s für sie bisher am höchsten eingestuften Zieles, <strong>de</strong>s<br />
Kommunismus, bei <strong>de</strong>r vor allem auf das Materielle eingeengten Denkweise zum<br />
gemeinsamen Untergang führt! Marx wur<strong>de</strong> von Stalin rechts überholt! Für <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
jungen Karl Marx be<strong>de</strong>utete Kommunismus sinngemäß die einheitliche Lösung<br />
<strong>de</strong>r Naturfrage und <strong>de</strong>r sozialen Frage.<br />
Die vor allem unter Lenin und Stalin entstan<strong><strong>de</strong>n</strong>e Lehre <strong>de</strong>s „Wissenschaftlichen<br />
Sozialismus“(und Kommunismus) führte nach Jahrzehnten in eine historische<br />
Sackgasse. Sollte sie heute als „Sozialismus <strong>de</strong>s 21. Jahrhun<strong>de</strong>rts“neu belebt<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong>?<br />
Der stark von Lenin und Stalin geprägte „MarxismusLeninismus“hatte die Linken<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>r Abfolge ökonomischer Gesellschaftsformationen faktisch auf<br />
einen Automatismus eingestellt: Nach <strong>de</strong>r Zuspitzung <strong>de</strong>r inneren Wi<strong>de</strong>rsprüche<br />
<strong>de</strong>s Kapitalismus folgte „gesetzmäßig“<strong>de</strong>r Sozialismus und danach <strong>de</strong>r Kommunismus!<br />
Auffällig war aus heutiger Sicht, dass selbst für <strong><strong>de</strong>n</strong> Kommunismus stets<br />
von einer Gesellschaftsordnung, niemals von einer Gemeinschaftsordnung gesprochen<br />
wur<strong>de</strong>. Entschei<strong><strong>de</strong>n</strong>d sollten die Formen <strong>de</strong>s Eigentums an Produktionsmitteln<br />
und die Produktionsweise sein. Die maximale Zuspitzung <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rsprüche<br />
unter Einbeziehung <strong>de</strong>r gesamten kapitalistischen Lebensweise führt je<strong>doc</strong>h<br />
entsprechend <strong>de</strong>m heutigen Wissen in eine Klimakatastrophe, meines Erachtens<br />
zu einem Weltbrand! Was bleibt dann aber vom Automatismus?<br />
These zum Begriff Sozialismus: Der Begriff Sozialismus hat als Bezeichnung<br />
für eine eigenständige Gesellschaftsordnung durch das einseitig gesteigerte Hervorheben<br />
eines grundlegen<strong><strong>de</strong>n</strong> Aspektes unter Vernachlässigung an<strong>de</strong>rer wesentlicher<br />
Aspekte extremistischen Charakter.<br />
Anmerkungen:<br />
Wenn wir vom „Sozialen“sprechen, meinen wir im Gegensatz zum „Unsozialen“<br />
gerechte, solidarische, die Existenz, die Gesundheit, die Bildung, Ausbildung und<br />
die Arbeit sichern<strong>de</strong> Verhaltensweisen. Wir meinen dies bezogen auf unsere Mitmenschen<br />
o<strong>de</strong>r bezogen auf die Leistungen <strong>de</strong>r gesamten Gesellschaft gegenüber<br />
ihren Mitglie<strong>de</strong>rn. Das „Soziale“enthält eine Wertung in unserem Verhalten<br />
gegenüber an<strong>de</strong>ren Menschen. Es ist <strong>de</strong>shalb nicht mit <strong>de</strong>m neutralen Begriff <strong>de</strong>s<br />
„Gesellschaftlichen“gleichzusetzen. Je<strong>doc</strong>h hat soziales Verhalten egozentrischen<br />
Charakter, wenn es zugleich zu Lasten an<strong>de</strong>rer Lebensformen erfolgt o<strong>de</strong>r wenn<br />
aus <strong>de</strong>m Egozentrismus <strong>de</strong>r Menschen und <strong>de</strong>r gesamten menschlichen Gesellschaft<br />
Gefahren für die Weiterexistenz <strong>de</strong>r irdischen Lebenswelt erwachsen. Der<br />
Begriff <strong>de</strong>s „Sozialistischen“ist eine sprachlich übersteigerte Form <strong>de</strong>s „Sozialen“.<br />
Er schließt an<strong>de</strong>res Leben von vornherein als gleichrangig aus, auch jenes<br />
Leben, in das wir eingeordnet sind und welches Voraussetzung für unsere Existenz<br />
ist. Aus diesen Grün<strong><strong>de</strong>n</strong> ist <strong>de</strong>r Begriff „Sozialismus“höchst fragwürdig und<br />
<strong>de</strong>r Begriff „wissenschaftlicher Sozialismus“als falsch abzulehnen. Der Begriff
7<br />
„Sozialismus“ist in sich wissenschaftlich falsch –sosehr sich die Linken und Hoffen<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
an seine Berechtigung gewöhnt haben. Die bisherige Praxis <strong>de</strong>s „real e<br />
xistieren<strong><strong>de</strong>n</strong> Sozialismus“und die <strong>de</strong>rzeitige Entwicklung <strong>de</strong>r verbliebenen sozialistischen<br />
(bzw. „kommunistischen“) Län<strong>de</strong>r bezeugen die Fragwürdigkeit <strong>de</strong>r sozialistischen<br />
Grundi<strong>de</strong>en.<br />
Wenn unsere Nachfahren auf die heutige Zeit zurückblicken, könnten sie zur<br />
folgen<strong><strong>de</strong>n</strong> Feststellung kommen: „Unsere Vorfahren sprachen bis zum 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
zu Recht vom Kapitalismus, weil die Existenz und Wirkungsweise privaten<br />
Kapitals sich über Jahrhun<strong>de</strong>rte in <strong>de</strong>r Tat als bestimmend für die gesellschaftliche<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r gesamten Menschheit erwiesen hatte. Es gab eine<br />
kapitalistische Gesellschaftsordnung, <strong><strong>de</strong>n</strong>n das Kapital war zu jener Zeit <strong>de</strong>r wahre<br />
Diktator! Der sprachlich gesteigerte Begriff Kapitalismus war zutreffend!“<br />
Ausgehend davon könnten unsere Nachfahren fragen: „Doch warum sprachen<br />
unsere Vorfahren vom Sozialismus, von sozialistischer Gesellschaftsordnung und<br />
nicht von einer notwendigen Sozialordnung? Und warum kam es trotz <strong>de</strong>r schweren<br />
ökologischen Krise zu dieser gesteigerten Begriffswahl?“Unsere Nachfahren<br />
könnten sich die Frage wie folgt beantworten: „Das Soziale im Sinne <strong>de</strong>s Sozialistischen<br />
darf niemals <strong>de</strong>rartig dominant angestrebt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, dass die Existenz einer<br />
Zivilisation gefähr<strong>de</strong>t wird! Der Begriff <strong>de</strong>s Sozialismus wur<strong>de</strong> zu Unrecht<br />
eingeführt und angewandt!“<br />
Es stellt sich die weitere Frage, ob die Wahl <strong>de</strong>s Begriffes Sozialismus unbedacht<br />
erfolgte und einer mechanischen Denkweise entsprang, wonach nach <strong>de</strong>r<br />
unsozialen kapitalistischen Ordnung mehr als eine soziale, son<strong>de</strong>rn sogar eine<br />
„sozialistische“Gesellschaftsordnung folgen musste –selbst zu Lasten <strong>de</strong>r eigenen<br />
Lebenswelt!<br />
Die Frage, ob die sozialistische Gesellschaft nicht von vornherein eine Gemeinschaft<br />
sein sollte, ob eine Gemeinschaftsordnung aufgebaut wer<strong><strong>de</strong>n</strong> müsse, wur<strong>de</strong><br />
gar nicht erst gestellt!<br />
These zum Begriff Kommunismus: Der Begriff Kommunismus ist nur dann<br />
akzeptabel, wenn er im Marxschen Sinne von vornherein an die weltweite Lösung<br />
<strong>de</strong>r Naturfrage gebun<strong><strong>de</strong>n</strong> und als weltweite hierarchische Gemeinschaftsordnung<br />
auf <strong>de</strong>r Basis von Kommunen, eingeschränktem Gemeinbesitz, Gemeineigentum<br />
und unter Nutzung <strong>de</strong>r Gemeinschaftsökonomie verstan<strong><strong>de</strong>n</strong> wird.<br />
Anmerkungen:<br />
Kommunen sollten eigenständige lokale Lebensgemeinschaften sein, die auf <strong>de</strong>r<br />
Basis von Gemeinbesitz und Gemeineigentum unter Nutzung voller Demokratie<br />
eigenverantwortlich agieren, sich bewusst in ihre lokale Lebenswelt einordnen<br />
und sich für <strong>de</strong>ren Erhaltung verantwortlich betrachten. Entscheidungen von vorgelagerten<br />
Ebenen können für die Kommunen nur empfehlen<strong><strong>de</strong>n</strong> Charakter haben.<br />
Sie bedürfen <strong>de</strong>r Einsicht und <strong>de</strong>mokratischer Beschlussfassung durch die<br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kommune. Richtige Entscheidungen zu treffen, setzt die Kenntnis<br />
<strong>de</strong>r örtlichen Bedingungen voraus.<br />
Kommunen können sich aus Zellen und Organen <strong>de</strong>r Gemeinschaftsökonomie<br />
selbständig bil<strong><strong>de</strong>n</strong>. Sie nutzen das Prinzip <strong>de</strong>r Selbstorganisation, Selbstverwaltung<br />
und <strong>de</strong>r Eigenentwicklung. Das kommunale Prinzip setzt in seiner vollen
8<br />
Funktionsweise die Auflösung <strong>de</strong>s Staates und damit <strong>de</strong>ssen Verzicht auf <strong><strong>de</strong>n</strong> Besitzanspruch<br />
über die Natur in <strong><strong>de</strong>n</strong> Lan<strong>de</strong>sgrenzen voraus. Eigene Ansprüche an<br />
die Natur muss eine Kommune ggf. mit an<strong>de</strong>ren Kommunen abstimmen.<br />
Die begrifflich gesteigerte Form <strong>de</strong>s Kommunalen zum Kommunistischen ist<br />
<strong>de</strong>shalb zu unterstützen, weil das kommunale Prinzip außer im Lokalen nur im<br />
Globalen seine existenziell zwingen<strong>de</strong> Berechtigung hat, und zwar ausgehend von<br />
<strong><strong>de</strong>n</strong> Gesamtansprüchen aller Kommunen an die gesamte eigene Lebenswelt! Die<br />
gesamte Menschheit, einschließlich <strong>de</strong>r Tierwelt und Pflanzenwelt, darf das eigene<br />
planetare Ökosystem nicht überfor<strong>de</strong>rn!<br />
Volle Demokratie kann nicht weltweit realisiert wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Deshalb bedarf eine<br />
(weltweite) kommunistische Ordnung <strong>de</strong>r Schaffung von hierarchischen Führungsorganen,<br />
die die Interessen <strong>de</strong>r Kommunen in höhere Ebenen einbringen,<br />
um zu Empfehlungen aus komplexen Betrachtungen zu kommen.<br />
Das kommunale Prinzip kann wegen <strong>de</strong>r Unmöglichkeit <strong>de</strong>r Übertragung <strong>de</strong>r<br />
vollen Demokratie auch nicht auf eine staatliche Ebene übertragen wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Seine<br />
Übertragung birgt die Gefahr <strong>de</strong>r Entstehung einer Diktatur in sich. Kommunen<br />
dürfen unter <strong>de</strong>r Herrschaft eines Staates ihre Eigenständigkeit nicht verlieren!<br />
Die Existenz „kommunistischer“Staaten wi<strong>de</strong>rspricht <strong>de</strong>m kommunalen Prinzip!<br />
Gemeinschaftlichkeit im umfassen<strong><strong>de</strong>n</strong> Sinne unter Einbeziehung <strong>de</strong>r Natur kann<br />
nur im Lokalen und weltweit existieren, im Lokalen eingebettet in die lokale Lebenswelt,<br />
weltweit im Sinne <strong>de</strong>r Erhaltung <strong>de</strong>s planetaren Lebenssystems durch<br />
die gesamte Menschheit.<br />
Der Begriff „Kommunismus“wur<strong>de</strong> im Verlaufe <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts von vorgeblichen<br />
kommunistischen Führern, von J. W. Stalin und Diktatoren Stalinschen<br />
Typs, extrem missbraucht. Davon ausgehend wird <strong>de</strong>r Begriff bis heute von vielen<br />
Politikern, I<strong>de</strong>ologen und Wissenschaftlern auf breiter Front diffamiert. Es sei<br />
je<strong>doc</strong>h klar gesagt: Kommunismus im wahren Sinne hat es in unserer Menschheit<br />
bisher nicht gegeben. Kommunismus sollte von vornherein nur als Weltgemeinschaftsordnung<br />
(World Community Or<strong>de</strong>r) verstan<strong><strong>de</strong>n</strong> wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Es wird Jahrzehnte<br />
schrittweisen Vorgehens erfor<strong>de</strong>rn, um sich diesem Ziel zu nähern!<br />
Wir müssen offenbar versuchen, Abstand von unserer Zeit zu gewinnen, Abstand<br />
von <strong>de</strong>m, was uns heute immer noch als fast selbstverständlich erscheint, was<br />
je<strong>doc</strong>h in seiner Komplexität zu wenig durchdacht wur<strong>de</strong>. Als vorgeblicher Beherrscher<br />
<strong>de</strong>r Natur, hat sich <strong>de</strong>r Mensch –fast bis zum bitteren En<strong>de</strong> –als ihr<br />
größter Feind erwiesen, weil er seine Lebenswelt egozentrisch nur als „Umwelt“<br />
sah, so als dürfe er nach eigenem Ermessen mit ihr umgehen, ohne die Konsequenzen<br />
tragen zu müssen.<br />
Doch es war nicht <strong>de</strong>r Mensch <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> an sich, <strong>de</strong>r zu jener selbstzerstörerischen<br />
Fehlleistung „aufstieg“; es war <strong>de</strong>r gesellschaftlich verblen<strong>de</strong>te Mensch:<br />
entwe<strong>de</strong>r als Repräsentant für zügellosen technischen Fortschritt und fortwähren<strong>de</strong>m<br />
Wirtschaftswachstum o<strong>de</strong>r als konkurrieren<strong>de</strong>r Repräsentant, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r<br />
Basis jenes fragwürdigen ausbeutungsfreien „wissenschaftlichen Sozialismus“ein<br />
Wettrennen in <strong>de</strong>r Ausplün<strong>de</strong>rung und Zerstörung <strong>de</strong>r natürlichen „Ressourcen“<br />
veranstaltete. Es gewann letztlich jener, <strong>de</strong>r das Bereichern durch Ausbeutung<br />
und Ausplün<strong>de</strong>rn am besten beherrschte und heute davon ausgeht, dass im<br />
Streben nach Nachhaltigkeit unter Beibehaltung <strong>de</strong>r etablierten Produktions und
9<br />
Lebensweise die eigene Lebenswelt noch zu retten sei. Was für ein PyrrhusSieg!<br />
Doch es hat hinreichend Stimmen geistiger Repräsentanten von Naturvölkern<br />
gegeben, die die „hoch entwickelten“Weißen vor ihrem Irrweg gewarnt haben.<br />
Die gesellschaftlichen Systeme müssen erst selbst an ihre Schranken stoßen, bis<br />
ihre Verteidiger darüber nachzu<strong><strong>de</strong>n</strong>ken beginnen, worin ihre Unzulänglichkeiten<br />
bestehen könnten.