Systemische Beratung im pädagogischen Kontext - Grundschule Alt ...
Systemische Beratung im pädagogischen Kontext - Grundschule Alt ...
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<strong>Systemische</strong> Lösungsorientierte <strong>Beratung</strong> <strong>im</strong> <strong>pädagogischen</strong> <strong>Kontext</strong><br />
Die <strong>Beratung</strong>sarbeit ist ein Angebot des Förderzentrums Lotte-Lemke in Braunschweig. Hier<br />
wurde es 1996 entwickelt und seit dem inhaltlich ständig weiter ausgestaltet. In der<br />
gegenwärtigen Form ist es für die Stadt Wolfsburg in einem Initiativarbeitskreis unter<br />
Mitarbeit des Förderzentrums Pestalozzischule, des Geschäftsbereich Jugend der Stadt und<br />
verschiedener <strong>Grundschule</strong>n an die örtlichen Gegebenheiten angepasst.<br />
Das Angebot richtet sich zurzeit an alle <strong>Grundschule</strong>n, Förderschulen sowie Hauptschulen bis<br />
einschließlich Klasse 6.<br />
Die konkrete Arbeit wird durch zwei Förderschullehrer (2 Stellen) der Abteilung <strong>Beratung</strong><br />
des Förderzentrums Lotte-Lemke umgesetzt. Die inhaltliche Weiterentwicklung wird <strong>im</strong><br />
Rahmen der Förderzentrumsarbeit in Absprache mit dem Arbeitskreis gestaltet.<br />
Die systemische <strong>Beratung</strong> in <strong>pädagogischen</strong> <strong>Kontext</strong>en (Lösungsorientierte Arbeitsweise) <strong>im</strong><br />
Bereich der Schule:<br />
- versucht der Komplexität von <strong>pädagogischen</strong> Handlungsräumen gerecht zu werden.<br />
-ist respektvoll und wertschätzend gegenüber der geleisteten Arbeit aller Beteiligten in den<br />
Schulen, indem es versucht, Veränderungen aus dem bestehendem heraus in Kooperation mit<br />
den betreffenden Lehrkräften, Familien und professionellen Helfern zu entwickeln.<br />
-ist zeitlich planbar: die Erfahrung zeigt, das sich positive Veränderungen in von den<br />
Beteiligten überschaubaren Zeiträumen ergeben.<br />
-unterliegt nicht dem Selbstmissverständniss, für jede Situation / für jedes Problem ein<br />
Wundermittel zu sein.<br />
- fördert Sichtweisen innerhalb derer Lehrer und Erziehende wieder zu Agierenden werden,<br />
wo sie sich vorher nur reaktiv erlebt haben.<br />
Im Umgang mit schwierigen Schülern sind Lehrer häufig mit Ratlosigkeit, wenn nicht sogar<br />
mit Hilflosigkeitsgefühlen konfrontiert. Eigene Grenzen werden überschritten.<br />
"Habe ich alles richtig gemacht? Wo kann ich mich abgrenzen? Gibt es noch Möglichkeiten<br />
des fördernden Umgangs mit diesem Kind? Habe ich Chancen der Veränderung verpasst?<br />
Wie sehen die Perspektiven aus? Habe ich hier in meiner Schule die Möglichkeiten noch<br />
sinnvoll mit diesem Kind umzugehen?"<br />
Diese oder ähnliche Fragen begleiten den Prozess der Auseinandersetzung mit der schulischen<br />
Situation.<br />
Zusätzlich ist der Kontakt mit den jeweils Verantwortlichen häufig beeinflusst von<br />
gegenseitigen Schuldzuweisungen, die eine hilfreiche Orientierung auf der Suche nach<br />
Handlungsmöglichkeiten erschweren. Verhaltensweisen eines/r Schülers/Schülerin<br />
überschatten die "eigentliche" Arbeit und nehmen viel Raum ein.<br />
In diesen <strong>Kontext</strong>en hat sich systemische <strong>Beratung</strong> als Möglichkeit bewährt, in einem<br />
kooperativen Prozess günstigere Voraussetzungen für die Fortsetzung eines konstruktiven<br />
Umgangs mit dem Kind, den Eltern und den eigenen Ressourcen zu schaffen.
Ein Beraterteam, das von den betreffenden Schulen, bzw. Lehrkräften als auch von Eltern und<br />
Mitarbeitern des Jugendamtes angefragt werden kann, organisiert <strong>im</strong> Einvernehmen mit den<br />
Beteiligten die notwendigen Schritte der <strong>Beratung</strong>sarbeit.<br />
Die Anfrage erfolgt meist formlos telefonisch. Hier werden erste Termine abgesprochen, von<br />
denen aus die konkrete Ausgestaltung des Vorgehens geplant wird.<br />
Ziel des <strong>Beratung</strong>sprozesses ist das Erproben vielfältiger Lösungsmöglichkeiten statt<br />
dem „Festhalten an quälenden Wahrheiten“ (Palmowski, Der Anstoß des Steines)<br />
In diesem Sinne umfasst der <strong>Beratung</strong>sprozess<br />
- konkrete Auftragsklärung<br />
- Zielentwicklung<br />
- Klärung der Sichtweisen des Problems<br />
- Initiieren von Suchprozesse nach weiteren Aspekten des Problems<br />
- Entwickeln von Hypothesen über Veränderungsoptionen <strong>im</strong> Rahmen der vorgegebenen<br />
Einflussmöglichkeiten<br />
- Ggf. anpassen der Ziele/ Entwickeln erster konkreter Schritte<br />
- Evaluieren der Hypothesen durch Interventionen, um Veränderungsprozesse anzustoßen<br />
Aus dem Selbstverständnis <strong>Systemische</strong>r <strong>Beratung</strong> heraus orientiert sich dieses<br />
Vorgehen ausschließlich an den Zielen und Ressourcen der betreffenden Personen. Sie<br />
sind und bleiben die Experten für ihre Situation. Die <strong>Beratung</strong> ist freiwillig, sie erfolgt in<br />
einem gemeinsam festgelegten Zeitrahmen und einer begrenzten Fragestellung, die zum<br />
Anlass der <strong>Beratung</strong> geführt hat. Modifizierungen der Aufträge können sich ggf. aus dem<br />
<strong>Beratung</strong>sprozess ergeben.<br />
Ziel der <strong>Beratung</strong> ist es, gemeinsame tragfähige Ideen zu entwickeln, um aus zu bisherigen<br />
Erlebnis- und Handlungsmustern <strong>Alt</strong>ernativen zu finden.<br />
Wenn du möchtest, dass andere sich anders verhalten, biete ihnen Anlässe sich neu zu<br />
entscheiden.<br />
"Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird."<br />
(K. H. Förster)