Den Hunger in der Sahelzone besiegen - UN World Food ...
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<strong>UN</strong> <strong>World</strong> <strong>Food</strong> Programme<br />
<strong>Den</strong> <strong>Hunger</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Sahelzone</strong> <strong>besiegen</strong><br />
Nach e<strong>in</strong>er unbeständigen und späten Regenzeit 2011<br />
ist die <strong>Sahelzone</strong> <strong>in</strong> Westafrika erneut von e<strong>in</strong>er<br />
schweren Dürre betroffen. Zum dritten Mal <strong>in</strong>nerhalb<br />
von sieben Jahren bedeutet das für Millionen<br />
Menschen, vom <strong>Hunger</strong> bedroht zu se<strong>in</strong>. Dort, wo<br />
Familien nur von dem leben, was sie anbauen, führen<br />
unregelmäßige Regenfälle, ausfallende Ernten und<br />
sterbende Tiere sehr schnell zu <strong>Hunger</strong> und großer<br />
Not.<br />
Die immer häufiger auftretenden Dürren im Sahel<br />
lassen den Geme<strong>in</strong>den wenig Zeit, um sich von <strong>der</strong><br />
letzten Krise zu erholen. Ihre Ersparnisse s<strong>in</strong>d<br />
erschöpft und ihre Viehherden schrumpfen. Die<br />
Lebensmittelpreise <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesamten Region s<strong>in</strong>d<br />
extrem hoch und steigern die Ernährungsunsicherheit<br />
zusätzlich.<br />
WFP hat frühzeitig Nahrungsmittelvorräte angelegt<br />
und sendet spezialisierte Teams <strong>in</strong> die Region, um auf<br />
die Hochphase des <strong>Hunger</strong>s im Juli und August<br />
vorbereitet zu se<strong>in</strong> und um die am schwersten<br />
betroffenen Menschen, beson<strong>der</strong>s Frauen und<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>, mit Ernährungshilfe zu unterstützen.<br />
WFP muss <strong>in</strong> den kommenden Monaten mehr als 10<br />
Millionen Menschen mit über 500.000 Tonnen<br />
Nahrungsmitteln erreichen:<br />
• 4,18 Millionen Menschen im Niger<br />
• 1,52 Millionen Menschen im Tschad<br />
• 1,02 Millionen Menschen <strong>in</strong> Mali<br />
• 1,17 Millionen Menschen <strong>in</strong> Burk<strong>in</strong>a Faso<br />
• 862.000 Menschen im Senegal<br />
• 574.000 Menschen <strong>in</strong> Mauretanien<br />
• 258.000 Menschen <strong>in</strong> Kamerun<br />
• 206.000 Menschen <strong>in</strong> Gambia<br />
WFP arbeitet eng mit den e<strong>in</strong>zelnen Regierungen,<br />
Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) und<br />
an<strong>der</strong>en <strong>UN</strong>-Organisationen zusammen, um direkt<br />
und umfassend auf die Ernährungskrise reagieren zu<br />
können.<br />
Die Gesamtkosten <strong>der</strong> WFP-Nothilfe im Sahel<br />
belaufen sich auf rund 888 Millionen US-Dollar. Da<br />
momentan 363 Millionen US-Dollar fehlen, s<strong>in</strong>d die<br />
Geberlän<strong>der</strong> aufgefor<strong>der</strong>t, schnell zu reagieren.
<strong>UN</strong> <strong>World</strong> <strong>Food</strong> Programme (WFP)<br />
Bekämpft den <strong>Hunger</strong>. Weltweit.<br />
Erneute Dürre und <strong>Hunger</strong>snot<br />
Während die Dürre 2005 und 2010 hauptsächlich den<br />
Niger und Teile des Tschads betraf, hat sich die<br />
diesjährige <strong>Hunger</strong>krise auf die gesamte<br />
<strong>Sahelzone</strong> ausgebreitet. H<strong>in</strong>zu kommt, dass die<br />
Nahrungsmittelpreise <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region sehr viel höher s<strong>in</strong>d<br />
als noch im Jahr 2010.<br />
In vielen Län<strong>der</strong>n liegt die Getreideproduktion weit<br />
unter dem Durchschnitt <strong>der</strong> letzten fünf Jahre. So fielen<br />
die Erträge <strong>in</strong> Mauretanien 46 Prozent ger<strong>in</strong>ger aus, im<br />
Tschad waren es 37 Prozent.<br />
In den letzten Monaten s<strong>in</strong>d die Getreidepreise <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Region überdurchschnittlich angestiegen. Die<br />
Versorgung mit Grundnahrungsmitteln wie Hirse ist<br />
knapp. In den Län<strong>der</strong>n wie Niger und Tschad steigen<br />
die Preise weiterh<strong>in</strong> an, was den Zugang zu<br />
Nahrungsmitteln für viele Haushalte erschwert.<br />
Viele Haushalte haben sich noch nicht von <strong>der</strong><br />
<strong>Hunger</strong>krise 2010 erholt. Wenn ihnen die Reserven für<br />
schwere Zeiten fehlen, steigt die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit,<br />
dass sie ihren wenigen Besitz verkaufen, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> von<br />
<strong>der</strong> Schule nehmen und <strong>in</strong> die Stadt o<strong>der</strong><br />
Nachbarlän<strong>der</strong> flüchten müssen.<br />
Die Region ist außerdem von e<strong>in</strong>er Heuschreckenplage<br />
bedroht, die die bestehende Vegetation und<br />
kommende Ernte stark gefährden könnte. Sollten die<br />
Wetterbed<strong>in</strong>gungen die Ausbreitung weiter begünstigen<br />
und ke<strong>in</strong>e ausreichenden E<strong>in</strong>dämmungsmaßnahmen<br />
e<strong>in</strong>setzen, werden für August Heuschreckenschwärme<br />
erwartet, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Mali und Niger.<br />
Regionale Hilfsmaßnahmen<br />
WFP hat bereits im Vorfeld Nahrungsmittelreserven <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Region angelegt. Dadurch wird sich die benötigte<br />
Zeit für den Transport <strong>in</strong> entlegene Geme<strong>in</strong>den<br />
drastisch reduzieren. WFP hat sich dazu verpflichtet,<br />
Nahrungsmittel <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie lokal anzukaufen.<br />
Weitere Optionen müssen jedoch <strong>in</strong> Betracht gezogen<br />
werden, damit Rationen wie geplant zur Verfügung<br />
gestellt werden können.<br />
Mangelernährung ist e<strong>in</strong> generelles Problem <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Sahelzone</strong>, beson<strong>der</strong>s bei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Die Situation<br />
verschlechtert sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hunger</strong>periode vor <strong>der</strong><br />
nächsten Ernte. WFP muss mehr als 3,5 Millionen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Mütter mit nahrhaften Spezialprodukten<br />
wie angereicherten Erdnuss- und Kichererbsenpasten<br />
(Plumpy’sup, Plumpy’doz) und beson<strong>der</strong>s nahrhaftem<br />
Brei (Super Cereal Plus) unterstützen, fast die<br />
doppelte Menge im Vergleich zur Krise am Horn von<br />
Afrika.<br />
In Gebieten, <strong>in</strong> denen die lokalen Märkte <strong>in</strong> Takt s<strong>in</strong>d,<br />
verteilt WFP Bargeld und Gutsche<strong>in</strong>e an <strong>in</strong>sgesamt<br />
2,6 Millionen Menschen. Dies stärkt die lokale<br />
Wirtschaft und erlaubt den Betroffenen, selbst<br />
auszuwählen, welche Nahrungsmittel sie kaufen<br />
möchten.<br />
Im Niger liegt nach <strong>der</strong> jüngsten landesweiten<br />
Studie die Rate <strong>der</strong> mangelernährten K<strong>in</strong><strong>der</strong> zwischen<br />
sechs und 23 Monaten mit 20 Prozent über dem<br />
kritischen Schwellenwert von 15 Prozent. Zum<br />
Höhepunkt <strong>der</strong> <strong>Hunger</strong>krise muss WFP 4,18 Millionen<br />
Menschen mit Notrationen und Bargeld erreichen.<br />
In Burk<strong>in</strong>a Faso s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> fast je<strong>der</strong> zweiten Geme<strong>in</strong>de<br />
Ernetausfälle zu beklagen, die Preise für Mais und<br />
Hirse liegen 30% höher als vor e<strong>in</strong>em Jahr. Laut<br />
Regierungsangaben leiden 1,7 Millionen Menschen<br />
unter <strong>Hunger</strong>. WFP muss während <strong>der</strong> nächsten<br />
Monate 1,17 Menschen mit Nothilfe unterstützen, die<br />
beson<strong>der</strong>s stark von Mangelernährung betroffen s<strong>in</strong>d.<br />
Nach Angaben <strong>der</strong> Regierung leiden <strong>in</strong> Mali rund 4,6<br />
Millionen Menschen unter <strong>Hunger</strong> und haben mit<br />
starken wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.<br />
WFP unterstützt <strong>in</strong> Mali mit e<strong>in</strong>er Nothilfeoperation<br />
1,02 Millionen Menschen bis zum Jahresende. WFP<br />
beobachtet die Sicherheitssituation im Norden von<br />
Mali beson<strong>der</strong>s sorgsam und unterstützt Vertriebene<br />
und Flüchtl<strong>in</strong>ge sowie die Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Mali, Burk<strong>in</strong>a<br />
Faso, Niger und Mauretanien, die sie aufnehmen.<br />
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:<br />
Kathar<strong>in</strong>a Weltecke, WFP/Berl<strong>in</strong><br />
Tel. +49 30 20614929<br />
Kathar<strong>in</strong>a.Weltecke@wfp.org<br />
Malek Triki, WFP/Dakar<br />
Tel. +221 33 8496500, Mob. +221 77 6375964<br />
Malek.Triki@wfp.org