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Diagnostik im Dialog - Roche Diagnostics

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Ausgabe 36 • 5 / 2012<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

der <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> Deutschland GmbH<br />

<strong>Roche</strong> Tage 2012<br />

12. – 15. Juni<br />

Mannhe<strong>im</strong>


Editorial<br />

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,<br />

vor einigen Wochen erhitzte eine öffentliche<br />

Debatte die Gemüter der Fachwelt: Darf<br />

die Labormedizin einer Universitätsklinik<br />

an einen niedergelassenen Facharzt abgegeben<br />

werden? Zeitungsartikel beleuchteten<br />

dazu unterschiedliche Perspektiven und<br />

Inten tionen. Wie stehen wir als Anbieter<br />

hochwertiger, innovativer Produkte und<br />

Dienstleistungen zu dieser Diskussion?<br />

Wir plädieren für eine Wertschätzung des<br />

Fachs Labormedizin, die die medizinische<br />

und ökonomische Evidenz <strong>im</strong> Sinne des<br />

Patienten nutzens in den Vordergrund stellt.<br />

Aus der Sicht von <strong>Roche</strong> ist Qualität das<br />

entscheidende Kriterium, das den klinischen<br />

Wert der Labormedizin kennzeichnet.<br />

Das Labor ist eben kein technischer Dienstleister,<br />

vielmehr muss sich die Erkenntnis<br />

durchsetzen, dass Labormedizin sich dann<br />

rechnet, wenn ihre Potenziale hinsichtlich<br />

Prävention, differenzierter <strong>Diagnostik</strong> und<br />

individueller Therapiesteuerung voll ausgeschöpft<br />

werden. Die Qualität der Labormedizin<br />

ist für uns pr<strong>im</strong>är keine Frage der<br />

Institution, sondern sie lebt von der Kompetenz<br />

und dem Engagement der Verantwortlichen.<br />

Den hohen Nutzen der Labormedizin aufzuzeigen<br />

und das Fach – vor allem <strong>im</strong><br />

Hinblick auf die Chance zu zielgerichteteren<br />

Therapien – weiter zu stärken, fordert<br />

Engagement und den richtigen Ressourceneinsatz.<br />

<strong>Roche</strong> reinvestiert seit Jahren einen<br />

vergleichsweise überproportionalen Anteil<br />

des Gewinns in Forschung & Entwicklung:<br />

2011 betrugen die Investitionen circa 18<br />

Millionen Euro – pro Tag! Ein beträchtlicher<br />

Teil davon stand der <strong>Diagnostik</strong>, sowie<br />

der Suche nach therapeutisch und diagnostisch<br />

nutzbaren Biomarkern zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus sehen wir unseren Auftrag<br />

darin, den wichtigen Wissenstransfer zum<br />

klinischen Wert der Labormedizin mitzugestalten<br />

und nutzenbringende Forschungsergebnisse<br />

schnell bekannt zu machen. Auch<br />

das benötigt erhebliche personelle und<br />

finanzielle Ressourcen. Wir engagieren uns<br />

bei vielen wissenschaftlichen Kongressen<br />

und bieten selbst zahlreiche zentrale und<br />

regionale Fortbildungsveranstaltungen an.<br />

Die „<strong>Roche</strong> Tage“, die wir dieses Jahr zum<br />

fünften Mal ausrichten, sind als wertvoller<br />

Beitrag zur Weiterbildung anerkannt.<br />

Über vier Tage hinweg thematisieren wir<br />

in Zusammenarbeit mit renommierten<br />

externen Fachleuten viele unterschiedliche<br />

Aspekte der Labormedizin: Im Vordergrund<br />

stehen der medizinische Wert neuer oder<br />

wiederentdeckter IVD-Parameter und ihr<br />

Einsatz <strong>im</strong> klinischen Alltag. Und natürlich<br />

präsentieren wir <strong>im</strong> Rahmen unserer Hausmesse<br />

auch wieder etliche Test-, Systemund<br />

IT-Premieren.<br />

Die Debatte zum Status der Labormedizin<br />

muss unter Anerkennung der ärztlichen<br />

Leistung geführt werden. Wir von <strong>Roche</strong><br />

werden uns entsprechend weiter dafür einsetzen,<br />

dass der klinische Wert qualitativ<br />

hochwertiger Produkte angemessen wahrgenommen<br />

wird.<br />

Jürgen Redmann<br />

Jürgen Redmann<br />

Geschäftsführer der<br />

<strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong><br />

Deutschland GmbH<br />

Inhalt<br />

Medizin<br />

Die Laktat-Clearance zur Therapiesteuerung auf der Intensivstation...................................................................................... S. 3<br />

Wertigkeit von IL-6 auf der Intensivstation.............................................................................................................................. S. 5<br />

NT-proBNP gestützte Therapiesteuerung................................................................................................................................. S. 7<br />

AMI: Leitlinienadaptierte <strong>Diagnostik</strong> bei Kombination von POC- und Labortest................................................................... S. 10<br />

Brisante Fragen bleiben............................................................................................................................................................ S. 11<br />

Der ROMA-Score: CA 125 plus HE4........................................................................................................................................ S. 12<br />

Produkte & Services<br />

Gute Logistikprozesse als Erfolgsfaktor...................................................................................................................................... S. 14<br />

Auf Augenhöhe......................................................................................................................................................................... S. 16<br />

Zuverlässige Quantifizierung der unterschiedlichen HCV-Genotypen...................................................................................... S. 19<br />

Herausforderungen der Infektiologie annehmen....................................................................................................................... S. 20<br />

Sehen Sie opt<strong>im</strong>al?.................................................................................................................................................................... S. 21<br />

Produktnews............................................................................................................................................................................. S. 22<br />

Labormarkt & Gesundheitspolitik<br />

Bessere Pflege?........................................................................................................................................................................... S. 23<br />

MRSA-<strong>Diagnostik</strong> in der vertragsärztlichen Versorgung........................................................................................................... S. 23<br />

Veranstaltungen & Kongresse<br />

Ausgewählte Kongresse & Veranstaltungen Mai – August 2012................................................................................................. S. 24<br />

In eigener Sache<br />

Christian Paetzke neuer Leiter Marketing & Sales Labordiagnostik......................................................................................... S. 27<br />

2<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


Medizin<br />

Die Laktat-Clearance zur Therapiesteuerung auf der Intensivstation<br />

Priv. Doz. Dr. med. Georg-Christian Funk, Otto Wagner Spital, Wien<br />

Sepsis und septischer Schock sind<br />

lebensbedrohliche Krankheiten, die eine<br />

intensivmedizinische Behandlung erforderlich<br />

machen und mit einer beträchtlichen<br />

Sterblichkeit einhergehen (1) . Um die<br />

Behandlungsmaßnahmen zum max<strong>im</strong>alen<br />

Nutzen der Patienten einzusetzen, sind<br />

sensitive und spezifische diagnostische<br />

Marker zur Erfassung des Therapieerfolges<br />

bzw. –misserfolges erforderlich. Der<br />

septische Schock und andere Schockformen<br />

(z.B. kardiogener Schock) verursachen<br />

allerdings diagnostisch schwer<br />

zugängliche Störungen auf Ebene der<br />

Mikrozirkulation und der Körperzellen.<br />

Man hilft sich mit der Messung der<br />

Makro-Hämodynamik (z.B. Herzzeitvolumen)<br />

sowie des Sauerstoffverbrauches<br />

(venöse Sauerstoffsättigung). Auch die<br />

klinische Beurteilung der Hautdurchblutung<br />

und die Best<strong>im</strong>mung der Harnproduktion<br />

helfen, das Ansprechen auf die<br />

Schockbehandlung zu beurteilen. Alternative<br />

und ergänzende diagnostische<br />

Methoden zur Überwachung von Durchblutung<br />

und Gewebestoffwechsel sind<br />

Intensivmedizinern äußerst willkommen.<br />

Der Parameter „Laktat-Clearance“ – jetzt<br />

schnell am Point-of-Care zu ermitteln – ist<br />

eine einfache und über zahlreiche neuere<br />

Studien gut validierte Option.<br />

Klassischer Schockmarker Laktat<br />

Laktat ist das Anion der Milchsäure und<br />

Teil des zellulären menschlichen Energiestoffwechsels.<br />

Es entsteht <strong>im</strong> Rahmen der<br />

Glykolyse und kann unter stabilen Bedingungen<br />

von Skelett- und Herzmuskel zur<br />

Energiegewinnung herangezogen werden.<br />

Die Leber ist durch Gluconeogenese<br />

außerdem in der Lage, Laktat zu Glukose<br />

zu metabolisieren. Der Laktatwert <strong>im</strong> Blut<br />

ist das Ergebnis der ständigen Produktion<br />

und El<strong>im</strong>ination <strong>im</strong> ganzen Körper (2) .<br />

Unter Ruhebedingungen überwiegt der<br />

Abbau des Laktats bei Weitem seine Produktion.<br />

Die normale Plasmakonzentration<br />

beträgt be<strong>im</strong> gesunden Menschen<br />

ca. 1,5 mmol/l (3) .<br />

Höhere Werte treten bei gestörtem Energiestoffwechsel<br />

auf, wenn entweder die<br />

Bildung des Laktats zugenommen hat<br />

und / oder sein Abbau beeinträchtigt ist.<br />

Be<strong>im</strong> kritisch kranken Patienten mit<br />

einem Schock trifft in der Regel beides zu:<br />

O Infolge von reduziertem Herzzeitvolumen,<br />

Sauerstoffmangel und / oder<br />

Anämie sind die Zellen mit Sauerstoff<br />

unterversorgt.<br />

O Im Rahmen einer Sepsis wird der oxidative<br />

Zellstoffwechsel bei an sich ausreichendem<br />

Sauerstoffangebot gestört<br />

(zytopathisch bedingte Erhöhung der<br />

Laktatkonzentration <strong>im</strong> Plasma) (4) .<br />

Laktat <strong>im</strong> Plasma dient in der Intensivmedizin<br />

seit Jahrzehnten als Parameter<br />

für Störungen der Mikrozirkulation<br />

und Gewebeschädigung. Es ist ein gut<br />

etablierter Schockmarker und korreliert<br />

bei verschiedenen zu Grunde liegenden<br />

Krankheitsbildern mit einer erhöhten<br />

Sterblichkeit (5) . Durch Fortschritte in der<br />

Point-of-Care-<strong>Diagnostik</strong> ist die Messung<br />

der Laktatkonzentration <strong>im</strong> Plasma<br />

mittlerweile ein etablierter Parameter auf<br />

Blutgassystemen.<br />

Aussagekraft der Laktat-Clearance<br />

Als Laktat-Clearance bezeichnet man die<br />

prozentuale Veränderung der Laktatkonzentration<br />

<strong>im</strong> Plasma bezogen auf die<br />

Beobachtungszeit (6) . Der Begriff „Clearance“<br />

steht in der Physiologie für das pro<br />

Zeiteinheit von einer best<strong>im</strong>mten Substanz<br />

gereinigte Volumen – abweichend<br />

davon beschreibt die Laktat-Clearance die<br />

Steilheit des Anstieges oder Abfalls von<br />

Laktat <strong>im</strong> Blut. Berechnet nach der angegebenen<br />

Formel ist sie positiv bei einem<br />

Abfall und negativ bei einem Anstieg der<br />

Plasmaspiegel.<br />

Laktat – Clearance =<br />

Laktat Startwert – Laktat aktuell 100<br />

×<br />

Laktat Startwert Zeitdifferenz [h]<br />

Die Berechnung und Interpretation der<br />

Laktat-Clearance anhand dreier fiktiver<br />

Verläufe bei vergleichbarem Ausgangswert<br />

ist in Abb. 1 dargestellt.<br />

Eine erniedrigte Laktat-Clearance zeigt<br />

erhöhte Sterblichkeit an. Das haben eine<br />

Reihe nicht-interventioneller Beobachtungsstudien<br />

für Patienten <strong>im</strong> Blutungsschock,<br />

<strong>im</strong> septischen Schock und <strong>im</strong><br />

kardiogenen Schock nachgewiesen (6-8) .<br />

Dieser Zusammenhang ist nicht als kausal<br />

zu interpretieren, die erniedrigte Laktat-<br />

Clearance dient vielmehr als Surrogat<br />

bzw. als diagnostischer Marker für einen<br />

gestörten Zellstoffwechsel und somit<br />

für eine schwere akute Erkankung. Der<br />

kritische Schwellenwert des Parameters<br />

beträgt be<strong>im</strong> septischen Schock 10 %<br />

pro Stunde (6) . Dies bedeutet, dass auch<br />

unveränderte, also nicht rückläufige Laktatwerte<br />

mit einer erhöhten Sterblichkeit<br />

einhergehen.<br />

Zielorientierte Therapie<br />

Ab 2001, <strong>im</strong> Anschluss an eine Publikation<br />

von Rivers et al. (9) , hielt das Konzept<br />

einer zielorientierten Sepsistherapie Einzug<br />

in die intensivmedizinische Praxis.<br />

Dabei werden Marker der Zirkulation<br />

(Blutdruck), des Volumenstatus (zentraler<br />

Venendruck) und der Zellatmung (venöse<br />

Sauerstoffsättigung) als therapeutische<br />

Kriterien gemessen und durch spezifische<br />

Interventionen (z.B. Verabreichung von<br />

Flüssigkeit oder vasoaktive Medikamente)<br />

in einen definierten Zielkorridor gebracht.<br />

Die laufende Re-Evaluierung unter der<br />

Behandlung ermöglicht, auf das Verfehlen<br />

des Zielkorridors angemessen zu reagieren.<br />

Kommt die Ziel-orientierte Therapie<br />

früh <strong>im</strong> Verlauf einer schweren Sepsis bzw.<br />

eines septischen Schocks zur Anwendung,<br />

verringert sich die Sterblichkeit (10) .<br />

Zwei randomisierte, prospektive Studien<br />

untersuchten den Stellenwert der<br />

Laktat-Clearance als Kriterium einer<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 3


Plasmalaktatkonzentration<br />

in mmol/L<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

18<br />

[(8-15)/8]×100/3 = -29 %<br />

16<br />

Schock zunehmend<br />

15<br />

12<br />

10<br />

[(7,5- 7,3)/7,5]×100/3 = 0,9 %<br />

8<br />

7,6<br />

7,4<br />

Schock unverändert<br />

7,5 7,3<br />

7,4<br />

7,5<br />

7<br />

6<br />

4<br />

[(7- 3)/7]×100/3 = 19 %<br />

3<br />

2,5<br />

1 Schock gebessert<br />

0 1 2 3 4<br />

5 6<br />

Zeit in Stunden<br />

Abb. 1: Diagnostische Aussagekraft der Laktat-Clearance (fiktive Verläufe)<br />

zielorientierten Therapie. Jansen et al.<br />

postulierten, dass das Anstreben einer<br />

Laktat-Clearance über 20 % innerhalb<br />

von 2 Stunden nach Behandlungsbeginn<br />

bei kritisch Kranken einen Vorteil bringen<br />

könnte (11) . Sie behandelten alle 348<br />

Patienten mit einer anfänglichen Laktatkonzentration<br />

<strong>im</strong> Plasma >3 mmol/l<br />

nach konventionellen Zielkriterien wie<br />

Blutdruck, Herzfrequenz, Harnausscheidung<br />

und zentralem Venendruck. Bei den<br />

Patienten der Laktat-Clearance-Gruppe,<br />

die den angestrebten Wert der Laktat-<br />

Clearance nicht erreicht hatten, wurde die<br />

Behandlung anhand eines vorgegebenen,<br />

die zentral-venöse Sauerstoffsättigung<br />

beinhaltenden Algorithmus intensiviert.<br />

Nach rechnerischer Korrektur auf dem<br />

zu Grunde liegenden Schweregrad der<br />

Krankheit zeigte sich, dass die an der<br />

Laktat-Clearance orientierte Behandlung<br />

mit einer geringeren Sterblichkeit<br />

<strong>im</strong> Spital einherging. Es ereigneten sich<br />

auch weniger Organversagen und die<br />

Dauer der Beatmung sowie die Liegezeit<br />

auf Intensivstation nahmen ab. Die Studie<br />

legt nahe, eine erhöhte Laktatkonzentration<br />

bei jedem Intensivpatienten ernst<br />

zu nehmen und <strong>im</strong> Rahmen der Therapie<br />

eine Laktat-Clearance > 20 % pro<br />

2 Stunden anzustreben.<br />

Jones et al. untersuchten bei 300 Patienten<br />

mit schwerer Sepsis und Zeichen<br />

der Organhypoperfusion oder mit septischem<br />

Schock, ob eine Laktat-Clearance<br />

> 10 % der zentral-venösen Sauerstoffsättigung<br />

> 70 % als Zielkriterium<br />

gleichwertig ist (12) . Die in Folge nach dem<br />

jeweiligen Kriterium gesteuerten therapeutischen<br />

Maßnahmen wurden in den<br />

beiden Studiengruppen mit gleicher Häufigkeit<br />

appliziert. Auch zeigten sich keine<br />

Unterschiede in der Sterblichkeit. Nach<br />

diesen Ergebnissen ist die Behandlung<br />

von Patien ten mit schwerer Sepsis und<br />

septischem Schock nach dem Kriterium<br />

Laktat-Clearance bzw. zentral-venöse<br />

Sauerstoffsättigung gleichwertig. Die<br />

Beachtung beider Marker bringt einen<br />

weiteren Vorteil.<br />

L<strong>im</strong>itationen der Laktat-Clearance<br />

O Bei Patienten mit schweren akuten oder<br />

chronischen Lebererkrankungen ist der<br />

Metabolismus des Laktats verzögert. Die<br />

berechneten Werte einer unzureichenden<br />

Laktat-Clearance sollten in diesen<br />

Fällen nur mit Vorbehalt zur Einschätzung<br />

der Prognose und zur Therapiesteuerung<br />

herangezogen werden.<br />

O Die exogene Zufuhr von Laktat z.B. in<br />

Ringer Laktat oder in älteren Erythrozytenkonzentraten<br />

(3) hat Auswirkung<br />

auf die berechnete Laktat-Clearance,<br />

insbesondere dann, wenn relevante<br />

Mengen exogenen Laktats zwischen<br />

dem zur Berechnung heran gezogenen<br />

Ausgangswert und dem Folgewert<br />

zugeführt werden.<br />

cobas b 123 POC System<br />

„Laktat-Clearance“ – der neue Parameter am POC<br />

4<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


O Nierenersatzverfahren wie Hämofiltration<br />

erniedrigen die Plasmakonzentration<br />

von Laktat potenziell. Inwie fern<br />

dies einen Einfluss auf die Beur tei lung<br />

der Laktat-Clearance hat, ist noch<br />

nicht bekannt.<br />

Hilfe <strong>im</strong> intensivmedizinischen Alltag<br />

Die Arbeitsgruppe um Nguyen untersuchte,<br />

welche Auswirkungen die Implementierung<br />

der Laktat-Clearance auf die<br />

Sterblichkeit bei Patienten mit Sepsis<br />

hat (13) . Der Parameter war neben z.B. der<br />

zentralvenösen Sauerstoffsättigung, der<br />

Flüssigkeitsgabe und der frühzeitigen<br />

Verabreichung eines Antibiotikums Teil<br />

eines Maßnahmenbündels. Die Auswertung<br />

dieser sehr praxisnahen Studie<br />

ergab, dass die Berücksichtigung der Laktat-Clearance<br />

mit erniedrigter Sterblichkeit<br />

assoziiert war und auch außerhalb<br />

randomisierter Studien einen Vorteil<br />

bringt.<br />

Die Best<strong>im</strong>mung der Laktat-Clearance ist<br />

ein sinnvoller und praxistauglicher Verlaufsmarker<br />

bei kritisch kranken Patienten<br />

mit einem anfänglichen Laktatspiegel<br />

von > 3 mmol/l<br />

O Eine Laktat-Clearance < 20 % über<br />

zwei Stunden korreliert mit höheren<br />

Mortalitätsraten (11) .<br />

O Vor allem bei schwerer Sepsis oder<br />

septischem Schock ist <strong>im</strong> Rahmen<br />

einer Ziel-orientierten Therapie<br />

eine Laktat-Clearance von > 10 % / 1<br />

Stunde anzustreben (12) .<br />

Literatur:<br />

1) Reinhart K et al: Ger Med Sci (2010); 8: Doc14<br />

2) Phypers B, Pierce JT: Continuing Education in<br />

Anaesthesia, Critical Care & Pain (2006); 6 (3):<br />

128-132<br />

3) Zander R: Flüssigkeitstherapie. 2. ed. 2009<br />

4) Heinz G: Intensiv News (2010); 5: 7-9<br />

5) Kruse o et al: Scand J Trauma Resusc Emerg<br />

Med (2011); 19: 74<br />

6) Nguyen HB et al: Crit Care Med (2004); 32 (8):<br />

1637-1642<br />

7) Abramson D et al: J Trauma (1993); 35 (4):<br />

584-588<br />

8) Attana P et al: Acute Card Care (2012) ;14 (1):<br />

20-26<br />

9) Rivers E et al: N Engl J Med (2001); 345 (19):<br />

1368-1377<br />

10) Jones AE et al: Crit Care Med (2008); 36 (10):<br />

2734-2739<br />

11) Jansen TC et al: Am J Respir Crit Care Med<br />

(2010); 182 (6): 752-761<br />

12) Jones AE et al: JAMA (2010); 303(8): 739-746<br />

13) Nguyen HB et al: Critical Care (2011);15 (5): R229<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Priv. Doz. Dr. Georg-Christian Funk<br />

Facharzt für Innere Medizin<br />

Facharzt für Lungenkrankheiten<br />

I. Interne Lungenabteilung mit Intensivstation<br />

Otto Wagner Spital<br />

Sanatoriumstrasse 2<br />

A-1140 Wien<br />

georg-christian.funk<br />

@meduniwien.ac.at<br />

Kitteleinstecker mit Informationen zur<br />

frühen, zielorientierten Sepsistherapie<br />

Die neu verfügbare Broschüre <strong>im</strong> praktischen<br />

Taschenformat für Intensiv- und Notfallmediziner<br />

stellt den Therapiepfad der Sepsis dar,<br />

basierend auf den Empfehlungen der Sepsis<br />

Leitlinie. Der Parameter Laktat-Clearance ist<br />

darin als Alternativ- bzw. Ergänzungskonzept<br />

zur zentralvenösen Sättigung aufgeführt. Die<br />

Broschüre kann angefordert werden über<br />

Frau Iris Baumann:<br />

iris.baumann@contractors.roche.com<br />

Medizin<br />

Wertigkeit von IL-6 auf der Intensivstation<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Armin Kalenka, Universitätsmedizin Mannhe<strong>im</strong><br />

Die Sepsis ist nach wie vor eine führende<br />

Todesursache bei kritisch kranken Patienten.<br />

Der bereits geschwächte Organismus<br />

kann Erreger, wie z.B. Bakterien,<br />

Viren, Pilze oft weniger effektiv in Schach<br />

halten und reagiert mit einer systemischen<br />

Entzündungsreaktion. Gerät diese<br />

außer Kontrolle, entwickelt sich eine Sepsis<br />

mit der Gefahr lebensbedrohlicher<br />

Organkomplikationen. Die frühzeitige,<br />

sichere Diagnose ist Basis einer frühen<br />

Therapie – dem entscheidenden Faktor<br />

zur Reduktion der Mortalität (1,2) . Der Biomarker<br />

Interleukin 6 (IL-6) kann diagnostisch<br />

und prognostisch wertvolle Hilfe<br />

leisten. Das folgende Review fasst verschiedene<br />

Studienergebnisse zusammen.<br />

Die septische Reaktion ist extrem komplex.<br />

Sie beinhaltet inflammatorische<br />

und antiinflammatorische sowie humo-<br />

rale und zelluläre Prozesse. Die Diagnose<br />

beruht in aller Regel auf den Kriterien der<br />

sogenannten Systemischen Inflammatorischen<br />

Reaktion (SIRS) (3) . Diese sind allerdings<br />

nicht spezifisch für das Vorliegen<br />

einer Sepsis und somit auch nicht spezifisch<br />

für eine septische Reaktion. Daher<br />

bleibt die Diagnosestellung letztendlich<br />

eine subjektive Entscheidung. Therapeutisch<br />

wichtig ist jedoch die klare Differenzierung<br />

zwischen einer systemischen<br />

Reaktion bakterieller, viraler oder fungaler<br />

Genese und nicht septischer Krankheitsbilder,<br />

die ebenfalls die SIRS Kriterien<br />

erfüllen. Der Biomarker IL-6 kann<br />

genau das leisten.<br />

Früher und universeller Marker<br />

IL-6 ist ein proinflammatorisches Zytokin<br />

der angeborenen Immunität. Es wird<br />

als Reaktion auf exogene Reize wie bakterielle<br />

Toxine, Viren, Gewebeverletzung<br />

oder Sauerstoffmangel sehr schnell von<br />

Leber und Nieren in die Zirkulation freigesetzt.<br />

In einer Studie mit gesunden<br />

Probanden ließen sich nach intravenöser<br />

Verabreichung geringer Endotoxinmengen<br />

bereits nach 2 Stunden substanzielle<br />

Anstiege der IL-6-Werte <strong>im</strong> Serum detektieren<br />

(4) . Andere Entzündungsparameter<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 5


erreichen ihren Spitzenwert erst deutlich<br />

später: Procalcitonin (PCT) nach 6 bis 8<br />

Stunden, C-reaktives Protein (CRP) nach<br />

36 bis 48 Stunden. Der rasche Konzentrationsanstieg<br />

<strong>im</strong> Blut, kombiniert mit der<br />

kurzen biologischen Halbwertszeit von 20<br />

bis 30 Minuten, machen IL-6 zu einem<br />

überlegenen Parameter einer frühen und<br />

akuten inflammatorischen Reaktion. IL-6<br />

ist bereits 24 bis 48 Stunden vor Auftreten<br />

erster klinischer Sepsis-Symptome,<br />

auf denen die SIRS Kriterien beruhen,<br />

nachweisbar. IL-6 ist damit der früheste<br />

Routinemarker bei inflammatorischer<br />

Reaktion und verschafft Klinikern einen<br />

deutlichen zeitlichen Vorsprung <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu den anderen etablierten Parametern<br />

CRP und PCT (Abb. 1).<br />

Elecsys IL-6 [pg/ml]<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Il-6 [pg/ml]<br />

CRP [mg/l]<br />

PCT [ng/ml]<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 15 16<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Tag<br />

CRP [mg/l]<br />

PCT [ng/ml]<br />

Ein weiterer Vorteil von IL-6 ist, dass dieser<br />

Marker nicht spezifisch nur bei bakteriellen<br />

(wie z.B. das PCT), sondern bei<br />

allen mikrobiellen Infektionen vermehrt<br />

expr<strong>im</strong>iert wird. Das erhöht die diagnostische<br />

Spannbreite – der Parameter IL-6<br />

ist zur Abklärung septischer Krankheitsbilder<br />

universell einsetzbar (5) .<br />

Prognostischer Marker<br />

Biomarker sind dann besonders wertvoll,<br />

wenn sie den Schweregrad einer Erkrankung<br />

und die Prognose des Patienten<br />

abzuschätzen helfen. Auch hierfür fanden<br />

zahlreiche Studien einen Nutzen<br />

in der Best<strong>im</strong>mung von IL-6. Die IL-6-<br />

Kon zentrationen können bei Sepsis bis<br />

zu 1 000-fach erhöht sein. Derart hohe<br />

Werte erlauben die Identifikation von<br />

Hoch-Risiko-Patienten auf der Intensivsta<br />

tion<br />

(6)<br />

. Eine retrospektive Untersuchung<br />

aus dem Jahr 2004 beschrieb bereits<br />

das frühe, prognostische Diskr<strong>im</strong>inierungspotenzial<br />

von IL-6 bei schwerer<br />

Sepsis und septischem Schock: Lagen die<br />

bei Aufnahme der Patienten gemessenen<br />

IL-6-Spiegel bei < 1 000 pg/ml, ergab sich<br />

nach 28 Tagen eine Mortalitätsrate von<br />

28,6 %, bei IL-6 >1 000 pg/ml dagegen<br />

von 47,6 % (7) . Eine neuere Studie mit 94<br />

polytraumatisierten Patienten hat den<br />

Nutzen von IL-6 für den frühen Nachweis<br />

einer septischen Entwicklung bestätigt.<br />

Über die ersten 14 Tage nach Aufnahme<br />

wurden täglich eine IL-6 und eine PCT-<br />

Best<strong>im</strong>mung durchgeführt. IL-6 konnte<br />

die Entwicklung eines Multi-Organ-Dysfunktion-Syndroms<br />

(MODS), welches<br />

sich häufig um den Tag 7 nach Trauma<br />

Abb 1: Zeitlicher Verlauf von ElecsysT IL-6 verglichen mit PCT und CRP bei einem 70-jährigen<br />

Patienten mit Verdacht auf Sepsis (Evaluierungsergebnis <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong>)<br />

Stadium<br />

SIRS 7–17 %<br />

Sepsis 16 %<br />

Schwere Sepsis 20 %<br />

Septischer Schock 46 %<br />

MODS > 60 %<br />

ElecsysT IL-6 [pg/ml]: Referenzwert 7 pg/ml<br />

Mortalität Median Mittelwert Min<strong>im</strong>um Max<strong>im</strong>um<br />

Abb. 2: Korrelation von ElecsysT IL-6 mit dem Schweregrad der septischen Erkrankung. Messung<br />

von 281 Proben von Intensivpatienten mit nachgewiesener Infektion bzw. Verdacht auf Infektion<br />

(Evaluierungsergebnisse <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong>)<br />

entwickelt, detektieren. Der parallele Einsatz<br />

von IL-6 und PCT erbrachte interessanterweise<br />

keinen zusätzlichen Benefit (8) .<br />

Ausdruck der Erkrankungsschwere<br />

Die Höhe des Markers IL-6 korreliert<br />

mit dem Schweregrad einer septischen<br />

Erkrankung (Abb. 2). Der Parameter<br />

erlaubt somit bei Intensivpatienten die<br />

Unterscheidung zwischen einer Sepsis<br />

einerseits und schwerer Sepsis bzw.<br />

septischem Schock anderseits. Auch bei<br />

komplizierten, langfristigen Verläufen<br />

von Intensivpatienten ist die Best<strong>im</strong>mung<br />

von IL-6 sinnvoll. In einer prospektiven<br />

Evaluationsuntersuchung erfolgte nach<br />

62,1 150 < 1,50 2 062<br />

131 294 6,47 3 122<br />

346 1 827 15,20 39 121<br />

659 8 835 8,55 171 257<br />

Abschluss der Behandlung von Patienten<br />

mit langem Aufenthalt die a posteriori<br />

Klassifikation des septischen Verlaufes<br />

und der IL-6 Werte. Hierbei zeigte sich<br />

IL-6 dem PCT gleichwertig und dem<br />

CRP deutlich überlegen. Die Analyse<br />

ergab einen Schwellenwert für die Diagnose<br />

einer schweren Sepsis und des septischen<br />

Schocks von etwa 200pg/ml, der<br />

die Abgrenzung von gerade bei „Langliegern“<br />

häufig zu beobachtenden unspezifischen<br />

Veränderungen erlaubt (9) . Lang -<br />

fristige, über die Halbwertszeit hinausgehende,<br />

erhöhte IL-6-Werte sind Ausdruck<br />

eines persistierenden MODS und<br />

des erhöhten Risikos zu versterben (10,11) .<br />

6<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


Therapeutische Konsequenzen<br />

Die Best<strong>im</strong>mung von IL-6 erlaubt <strong>im</strong><br />

klinischen Kontext die frühzeitige Erkennung<br />

einer inflammatorischen Reaktion.<br />

Pathologische Werte sind als Ausdruck<br />

der Erkrankungsschwere zu werten. Die<br />

Bedeutung alternativer Entzündungsmarker<br />

ist nicht abschließend geklärt.<br />

Eine Arbeit konnte zur Detektion einer<br />

Infektion und Sepsis einen klaren Vorteil<br />

von IL-6 gegenüber PCT nachweisen (12) ,<br />

oft zeigte sich jedoch der Parameter PCT<br />

bezüglich Sensitivität überlegen. Die<br />

Best<strong>im</strong>mung von IL-6 hat eindeutige Vorteile<br />

für den sehr frühen Nachweis einer<br />

inflammatorischen Reaktion (13) . Dies eröffnet<br />

die Möglichkeit, einen septischen<br />

Fokus auszuschließen bzw. rasch einer<br />

bereits eingesetzten septischen Entwicklung<br />

therapeutisch entgegenzuwirken (14) .<br />

Abhängig vom klinischen Eindruck des<br />

behandelnden Teams sollte daher eine<br />

Best<strong>im</strong>mung von IL-6 frühzeitig erwogen<br />

werden. Verlaufskontrollen erlauben den<br />

therapeutischen Erfolg einer Intervention<br />

zu belegen. Daher hat die Best<strong>im</strong>mung<br />

von IL-6 auf jeder Intensivstation ihren<br />

Stellenwert (Abb. 3).<br />

O IL-6 ist der frühste Routinemarker<br />

einer inflammatorischen Reaktion<br />

O IL-6 reagiert bei allen mikrobiellen<br />

Infektionen (bakteriell, fugal, viral)<br />

O IL-6 korreliert mit dem Ausmaß des<br />

septischen Krankheitsbildes<br />

O IL-6 erlaubt eine Prognoseabschätzung<br />

der Patienten<br />

O IL-6 behält auch bei langfristigen,<br />

komplizierten Verläufen seinen<br />

hohen Stellenwert<br />

Abb. 3: Leistungsspektrum IL-6<br />

Literatur:<br />

1) Kumar A et al: Crit Care Med (2006); 34: 1589-<br />

1596<br />

2) Zambon M et al: J Crit Care (2008); 23: 455-460<br />

3) Bone R et al: Chest (1992);101(6); 1644-1655<br />

4) Fong Y et al: J Immunol (1989); 142: 2321-2324<br />

5) Song M, Kellum JA: Crit Care (2005); 33 (12<br />

Suppl): S463-465<br />

6) Fraunberger P et al: Shock (2006); 26: 10-12<br />

7) Panacek EA et al: Crit Care Med (2004); 32: 2173-<br />

2182<br />

8) Haasper C et al: Technology and Health Care<br />

(2010); 18: 89-100<br />

9) Lapichino G et al: Minerva Anestesiol (2010); 76:<br />

814-823<br />

10) Tanaka H et al: J Trauma (1996); 40: 718-725<br />

11) Pinsky MR et al: Chest (1993); 103: 565-575<br />

12) Gaini S: Crit Care (2006); 10: R53<br />

13) Anderson R, Schmidt R: Front Biosci (Elite Ed)<br />

(2010); 2: 504-20<br />

14) Lapichino G et al: Minerva Anestesiol (2010); 76:<br />

814-823<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Armin Kalenka<br />

Geschäftsführender Oberarzt<br />

Geschäftsfeldleiter Intensivmedizin<br />

Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie<br />

und Operative Intensivmedizin<br />

Universitätsmedizin Mannhe<strong>im</strong><br />

Theodor Kutzer Ufer 1 – 3<br />

68167 Mannhe<strong>im</strong><br />

(06 21) 3 83 32 33<br />

armin.kalenka@umm.de<br />

www.ecmo-umm.de<br />

Medizin<br />

NT-proBNP gestützte Therapiesteuerung<br />

Laut Statistischem Bundesamt (1) war die<br />

Herzinsuffizienz <strong>im</strong> Jahr 2006 mit 317 000<br />

Fällen in Deutschland erstmals Spitzenreiter<br />

für eine krankheitsbedingte Klinikeinweisung<br />

und auch in den Arztpraxen ist sie<br />

sehr häufig Thema. Für die Diagnosestellung,<br />

die Prognose und die Therapiesteuerung<br />

bei Herzinsuffizienz hat sich die<br />

Best<strong>im</strong>mung des kardialen Biomarkers NTproBNP<br />

besonders bewährt und über die<br />

vergangenen 10 Jahre etabliert. Er ist<br />

Bestandteil der Leitlinien zur Therapie der<br />

chronischen Herzinsuffizienz der Deutschen<br />

Gesellschaft für Kardiologie (2) . Ärzte<br />

in Notaufnahmen und Praxen können mittels<br />

NT-proBNP-Messung schneller die<br />

richtige Diagnose stellen und die Therapie<br />

einleiten sowie diese anhand der NTproBNP-Werte<br />

opt<strong>im</strong>ieren. Diesen wichtigen<br />

Aspekt der Therapiesteuerung belegen<br />

u.a. eindrucksvoll die Daten der kürzlich<br />

veröffentlichten PROTECT-Studie.<br />

Stehen Herzmuskelzellen aufgrund einer<br />

erhöhten Wandspannung unter Stress<br />

bzw. besteht eine Ischämie oder eine<br />

Hypertrophie des Herzmuskels, sind in<br />

der Zirkulation erhöhte Konzentrationen<br />

der natriuretischen Peptide BNP und<br />

dessen N-terminalem Spaltprodukt NTproBNP<br />

nachweisbar. Beide Biomarker<br />

lassen sich sowohl in einem Zentrallabor<br />

vollautomatisiert als auch mit handlichen<br />

Point-of-Care-Geräten schnell und einfach<br />

best<strong>im</strong>men.<br />

Eine Untersuchung der Universitätsklinik<br />

in Basel zeigte bereits 2004 neben<br />

medizinischen auch ökonomische Vorteile,<br />

wenn natriuretische Peptide zur<br />

<strong>Diagnostik</strong> zum Einsatz kommen (3) .<br />

Bei Patienten mit akuter Atemnot verringerte<br />

sich durch die Integration des Biomarkers<br />

<strong>im</strong> Vergleich zur randomisierten<br />

Kontrollgruppe statistisch hochsignifikant<br />

die stationäre Aufenthaltsdauer von<br />

11 auf 8 Tage bei vergleichbarem klinischen<br />

Outcome (Mortalitätsrate). Deutlich<br />

weniger Patienten mussten stationär<br />

aufgenommen werden und die Gesamtbehandlungskosten<br />

lagen <strong>im</strong> Mittel um<br />

25 % niedriger.<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 7


PROTECT und mehr<br />

Trotz therapeutischer Fortschritte müssen<br />

<strong>im</strong>mer noch ca. 30 % chronisch herzinsuffizienter<br />

Patienten innerhalb von<br />

60 – 90 Tagen nach Entlassung erneut stationär<br />

aufgenommen werden und ca.10 %<br />

versterben innerhalb dieser Zeit (4) . Dies<br />

verdeutlicht die hohe klinische Relevanz<br />

neuer Konzepte für die Therapiesteuerung<br />

der Herzinsuffizienz, in denen auch<br />

NT-proBNP Beachtung fand.<br />

Im Kontext der Fragestellung „Therapiesteuerung<br />

mittels NT-proBNP“ wurde in<br />

der Val-HeFT-Studie* mit 3 916 Herzinsuffizienz-Patienten<br />

als Zielwert ein<br />

NT-proBNP Wert von 1 000pg/ml<br />

identifiziert (5) . Weitere randomisierte,<br />

kontrollierte Studien belegen, dass die<br />

Messung von NT-proBNP Therapieerfolge<br />

objektiviert und die subjektiven<br />

Angaben der Patienten zu ihrem Befinden<br />

ergänzt. Das NT-proBNP-Ergebnis dient<br />

quasi als „Richtschnur“, an der sich die Behandlung<br />

orientieren kann (6-9) (Abb. 1).<br />

Eine 2010 veröffentlichte, multizentrische<br />

Untersuchung an 278 randomisierten<br />

Patienten mit Herzinsuffizienz<br />

validierte, ob die zusätzliche Messung<br />

von NT-proBNP, verglichen mit herkömmlichen<br />

Betreuungsstrategien nach<br />

stationärer Entlassung, Nutzen hinsichtlich<br />

Rehospitalisierung und Sterblichkeit<br />

generiert. Das Ergebnis war eine signifikante<br />

Reduktion beider Endpunkte durch<br />

die Verlaufskontrolle mit NT-proBNP;<br />

die Autoren bescheinigen diesem Vorgehen<br />

ein verbessertes klinisches Outcome (8) .<br />

Viel Aufmerksamkeit generierte die vor<br />

Kurzem veröffentlichte prospektive,<br />

randomisierte PROTECT**-Studie der<br />

Arbeitsgruppe Januzzi aus Boston (9) .<br />

Eingeschlossen waren ambulante herzinsuffiziente<br />

Patienten mit einer linksventrikulären<br />

Funktion < 40 %. Die Kontrollgruppe<br />

erhielt ausschließlich die<br />

Standardversorgung, das Studienkollektiv<br />

zusätzliche NT-proBNP-Messungen<br />

(ElecsysT proBNP). Therapeutische Entscheidungen<br />

(z.B. Dosis- und Wirkstoffanpassungen)<br />

waren in dieser Gruppe am<br />

Zielwert 1 000 pg/ml NT-proBNP ausgerichtet.<br />

Als pr<strong>im</strong>äre Endpunkte galten<br />

O die Verschlechterung der Herzinsuffizienz<br />

O Hospitalisierung wegen Herz insuffizienz<br />

NT-proBNP/BNP (Relative Einheiten)<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Hospitalisierung<br />

Rekompensation<br />

Normbereich<br />

Abb. 1: Therapiesteuerung mittels NT-proBNP-Messung (angelehnt an 7)<br />

O klinisch signifikante ventrikuläre<br />

Arrhythmien<br />

O akutes Koronar-Syndrom<br />

O zerebrale Ischämie<br />

O Herztod<br />

Die Studiendauer war pro Patient auf ein<br />

Jahr angelegt. In diesem Zeitraum fanden<br />

fünf Arztbesuche (Median) statt, bei<br />

denen die Medikation adaptiert werden<br />

konnte. Eine Auswertung der Therapieanpassungen<br />

ergab, dass die Patienten<br />

der NT-proBNP Gruppe signifikant seltener<br />

Angiotensin-Rezeptorblocker und<br />

Schleifen-Diuretika, häufiger hingegen<br />

Aldosteron-Antagonisten als die Patienten<br />

<strong>im</strong> Kontrollarm einnahmen (Abb. 2).<br />

Somit könnte die Biomarker-gestützte<br />

Verlaufskontrolle auch die Möglichkeit<br />

zu weniger aggressiven Therapieschemata<br />

eröffnen.<br />

Das Studiendesign sah nach der Hälfte<br />

der insgesamt geplanten 300 Patienten<br />

eine Zwischenauswertung vor. Diese<br />

Anzahl Patienten<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

ACE Hemmer<br />

Angiotensin-<br />

Rezeptorblocker<br />

(A)<br />

(B)<br />

kardiale<br />

Dekompensation<br />

erneute<br />

Hospitalisierung<br />

Stabilisierung<br />

Verlaufskontrollen <strong>im</strong> ambulanten Bereich<br />

zeitlicher Verlauf<br />

Angelehnt an Haas M. (5)<br />

(A) = keine Therapieanpassung (B) = Gegensteuerung<br />

**<br />

zeigte eine eindeutige Überlegenheit der<br />

Therapiesteuerung mit NT-proBNP. Die<br />

Standardversorgung ließ sich ethisch<br />

nicht weiter vertreten, die PROTECT-<br />

Studie wurde nach 151 Patienten vorzeitig<br />

abgebrochen!<br />

O In der NT-proBNP Gruppe traten<br />

signifikant weniger kardiovaskuläre<br />

Ereignisse und Hospitalisierungen auf<br />

(Abb. 3)<br />

O Die linksventrikuläre Funktion verbesserte<br />

sich bei NT-proBNP gestützter<br />

Therapie signifikant deutlicher.<br />

So stieg die LVEF (links ventrikuläre<br />

Ejektions Fraktion) <strong>im</strong> NT-proBNP-<br />

Arm relativ um 18 % und in der Kontrollgruppe<br />

um 8 %. Die absoluten<br />

Veränderungen lagen bei 8,3 % (NTproBNP)<br />

versus 4,0 %.<br />

O Die Patienten des NT-proBNP Kollektivs<br />

gaben eine bessere Lebensqualität<br />

an. Diese subjektiven Einschätzungen<br />

wurden bei jedem Arztbesuch anhand<br />

eines standardisierten Fragebogens<br />

(Minnesota Living With Heart Failure<br />

Abb. 2: PROTECT Studie: Unterschiede in der Medikation bei Standardversorgung (SOC) und bei<br />

NT-proBNP-gestützter Verlaufskontrolle (9)<br />

*<br />

SOC<br />

NT-proBNP<br />

* p=0,05<br />

** p=0,001<br />

✜ p=0,06<br />

* ✜<br />

Betablocker<br />

Aldosteron-<br />

Antagonisten<br />

Schleifendiuretika<br />

Thiazid-Diuretika<br />

Digoxin<br />

Hydralazin<br />

Nitrate<br />

8<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


Anzahl Patienten<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

*<br />

Kardiovaskuläre<br />

Ereignisse<br />

Abb. 3: PROTECT Studie: Unterschiede <strong>im</strong> Outcome bei Standardversorgung (SOC) und bei NTproBNP-gestützter<br />

Verlaufskontrolle (9)<br />

Questionnaire) bei jedem Klinikbesuch<br />

erfasst.<br />

Zwei ebenfalls aktuelle Metaanalysen von<br />

6 bzw. 8 prospektiven, randomisierten<br />

Studien ergänzen und stützen die Ergebnisse<br />

der PROTECT-Studie (10, 11) . Die<br />

Auswertung der Daten von 1 627 bzw.<br />

1 726 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz<br />

belegen, dass die NT-proBNPadaptierte<br />

Therapiesteuerung die Sterblichkeit<br />

um 31 % bzw. 24 % senken kann.<br />

Die aktuellen Erkenntnisse zum Therapiemonitoring<br />

über den Verlauf von NTproBNP<br />

lauten (9) :<br />

O Insbesondere jüngere Patienten unter<br />

75 Jahren sowie Patienten mit linksventrikulärer<br />

Funktionsstörung profitieren<br />

von der regelmäßigen Messung.<br />

O Der größte Benefit entsteht, wenn über<br />

Therapieanpassungen ein NT-proBNP-<br />

Wert von 1 000 pg/ml erreicht wird.<br />

Validierte Einsatzgebiete für NT-proBNP<br />

Natriuretische Peptide sind aus der<br />

modernen Kardiologiediagnostik nicht<br />

mehr wegzudenken. NT-proBNP ist <strong>im</strong><br />

Gegensatz zu BNP hormonell inaktiv<br />

und weist daher eine längere biologische<br />

Halbwertszeit auf. Die in-vitro-Stabilität<br />

bei Raumtemperatur liegt bei zwei bis<br />

drei Tagen. NT-proBNP ist von den natriuretischen<br />

Peptiden der stabilere Analyt<br />

und somit als Biomarker besonders geeignet.<br />

Die Studienlage zum medizinischen<br />

Nutzen von NT-proBNP ist heute sehr<br />

umfangreich und beschreibt ein weites<br />

Einsatzspektrum:<br />

O Hinweis auf Vorliegen einer chronischen<br />

kardialen Erkrankung (NTproBNP<br />

125 pg/ml)<br />

**<br />

Verschlechterung<br />

Herzinsuffizienz<br />

✜<br />

Hospitalisierung wg.<br />

Herzinsuffizienz<br />

Akutes<br />

Koronarsyndrom<br />

Signifikante ventrikuläre<br />

Arrhythmie<br />

SOC<br />

NT-proBNP<br />

* p=0,09<br />

** p=0,001<br />

✜ p=0,04<br />

Kardiovaskulärer<br />

Tod<br />

O Nachweis einer Herzinsuffizienz vor<br />

Auftreten klinischer Symptome (NTproBNP<br />

> 125 pg/ml)<br />

O Nachweis aller Formen der akuten<br />

und chronischen Herzinsuffizienz<br />

(systolisch / diastolisch; NT-proBNP<br />

> 125 pg/ml)<br />

O Ausschluss einer kardial bedingten<br />

Dyspnoe (NT-proBNP 400 pg/ml)<br />

O Unterscheidung zwischen kardialer<br />

und pulmonaler Ursache bei Patienten<br />

mit Dyspnoe (NT-proBNP > 400 pg/<br />

ml)<br />

O Objektivierung des Schweregrads<br />

einer Herzinsuffizienz in Korrelation<br />

mit den NYHA-Klassen (New York<br />

Heart Association)<br />

O Therapiesteuerung der Herzinsuffizienz<br />

(Zielwert NT-proBNP 1 000 pg/<br />

ml)<br />

O Risikostratifizierung bezüglich kardiovaskulärer<br />

Ereignisse und Mortalität<br />

bei Patienten mit Schmerzmitteleinnahme<br />

O Prognose bei Herzinsuffizienz, stabiler<br />

Angina Pectoris und gesicherter Lungenembolie<br />

O Risikoprädiktion bei akutem Koronarsyndrom<br />

* ValHeFT: Valsartan Heart Failure Trial<br />

** PROTECT: Use of NT-proBNP Testing to<br />

Guide Heart Failure Therapy in the Outpatient<br />

Setting<br />

Das Buch „Diagnostische Marker in der<br />

Kardiologie“ (UNI-MED Verlag) stellt aktuelle<br />

Ergebnisse zum Thema vor. Das Buch ist<br />

bestellbar über Frau Diana Lohrer:<br />

(06 21) 75 97 65 34 oder<br />

diana.lohrer@roche.com<br />

Literatur<br />

1) http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/<br />

Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2008/03/<br />

PD08__095__231.psml<br />

2) Hoppe UC et al: Z Kardiol (2005); 95(8): 488-509<br />

3) Mueller C et al: NEJM (2004); 350: 647-654<br />

4) Fonarow GC et al: JAMA (2007); 297: 61-70<br />

5) Masson S et al: Clin Chem (2006); 52(8): 1528-<br />

1538<br />

6) Xue Y et al: Congest Heart Fail (2010); 16(4)<br />

(suppl1): S62-S67<br />

7) Haass M: Kardio up (2005); 1(1): 23-40<br />

8) Berger R et al: J Am Coll Cardiol (2010); 55: 645-<br />

653<br />

9) Januzzi Jl et al: J Am Coll Cardiol (201); 58: 1881-<br />

1889<br />

10) Felker GM et al: Am Heart J (2009); 158: 422-30<br />

11) Porakkham P et al. Arch Intern Med. 2010; 170<br />

(6): 507-14<br />

12) Januzzi JL. Journal of Cardiac Failure 2011; 17(8):<br />

622-625<br />

Dr. Uta Neisen<br />

Medizinisches Marketing<br />

Labordiagnostik<br />

(06 21) 7 59 65 98<br />

uta.neisen@roche.com<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 9


Medizin<br />

AMI: Leitlinienadaptierte <strong>Diagnostik</strong> bei Kombination von POC- und Labortest<br />

Schnell die richtige Diagnose zu stellen,<br />

ist bei Verdacht auf akuten Myokardinfarkt<br />

(AMI) ganz besonders wichtig. Viele<br />

Patienten kommen mit dem Symptom<br />

Brustschmerz in die Klinik. Ist das EKG<br />

nicht eindeutig, dient das Ergebnis einer<br />

Troponin-Best<strong>im</strong>mung als Entscheidungskriterium.<br />

Viele Kliniken verwenden eine<br />

Kombination aus Point-of-Care- und<br />

Labor-Messungen, um die Troponin-Konzentration<br />

möglichst schnell zu ermitteln.<br />

Wie passt das mit den geltenden Leitlinien<br />

zusammen?<br />

Die Februar-Ausgabe von „<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Dialog</strong>“ ( * ) enthält einen Beitrag zu den<br />

aktuellen Veränderungen der Leitlinien<br />

für die Diagnosestellung eines AMI. Was<br />

bedeuten die Modifikationen der ESCund<br />

WHO-Leitlinien für die Messung von<br />

Troponinen in Kombination von Labor<br />

und Point-of-Care?<br />

fügung stehen. Ist dies nicht möglich, soll<br />

als erster Test eine Point-of-Care-Messung<br />

innerhalb dieser Zeitspanne durchgeführt<br />

werden.<br />

Bei der Kombination beider Testverfahren<br />

in Form von <strong>Roche</strong> CARDIAC T auf<br />

dem cobas h 232 POC System und der<br />

Labormethode ElecsysT Troponin T high<br />

sensitive ergeben sich verschiedene Szenarien<br />

(Tab.):<br />

O Der erste Test auf cobas h 232 zeigt<br />

einen Troponin-Wert „negativ“<br />

(< 50 ng/l): Das Ergebnis ist nicht<br />

zur Ausschlussdiagnostik geeignet.<br />

Es muss zeitnah ein zweiter Wert <strong>im</strong><br />

Labor mit einem leitlinienkonformen<br />

Troponin-Test erstellt werden.<br />

O Der erste Test auf cobas h 232 zeigt<br />

einen Troponin-Wert von 50 – 100 ng/l:<br />

Ein AMI kann weder diagnostiziert<br />

noch ausgeschlossen werden. Es sollte<br />

eine zweite Messung <strong>im</strong> Labor mit<br />

einem leitlinienkonformen Troponin-<br />

Test erfolgen.<br />

O Der erste Test auf cobas h 232 zeigt<br />

einen Troponin-Wert von > 100 ng/l:<br />

Das Vorliegen eines AMI ist sehr<br />

wahrscheinlich, die entsprechende<br />

Behandlung sollte eingeleitet werden.<br />

Das bedeutet: Die erste Messung am<br />

Point-of-Care bietet die Möglichkeit,<br />

einen AMI zu diagnostizieren, nicht aber<br />

auszuschließen!<br />

Die nachfolgende hochsensitive Labormethode<br />

kann dagegen auch kleinere Infarkte<br />

und sehr frühe Stadien eines Nicht-<br />

ST-Hebungsinfarktes erfassen. Mit dem<br />

Troponin-Ergebnis aus dem Labor sollte<br />

analog des Algorithmus der ESC verfahren<br />

werden ( * ) .<br />

Steht in unklaren Fällen auch für eine<br />

zweite Troponin-Messung kein leitlinienkonformer<br />

Labortest zur Verfügung,<br />

sollten zwischen der ersten und zweiten<br />

Point-of-Care-Best<strong>im</strong>mung 3 bis 6<br />

Stunden Abstand liegen. Ist auf <strong>Roche</strong><br />

CARDIAC T zum späteren Zeitpunkt die<br />

Grenze von 100 ng/l überschritten, liegt<br />

sehr wahrscheinlich ein AMI vor.<br />

* „Akuter Myokardinfarkt: Aktualisierte Leitlinien<br />

NSTEMI und Troponine“: <strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />

(2012); 35: 17-18<br />

Dr. Uta Neisen<br />

Medizinisches Marketing<br />

Labordiagnostik<br />

(06 21) 7 59 65 98<br />

uta.neisen@roche.com<br />

Brustschmerz (EKG: ST-Hebung fehlt)<br />

2 h<br />

hsTnT Testresultat<br />

Verfügbarkeit < 60 Minuten<br />

hsTnT <strong>im</strong> Labor<br />

hsTnT Testresultat<br />

Verfügbarkeit > 60 Minuten<br />

hsTnT am Point-of-Care<br />

hsTnT < 14 ng/L<br />

hsTnT > 14 ng/L<br />

< 50 ng/L<br />

Schmerz > 6h<br />

Schmerz < 6h<br />

Abnormal hohe TnT<br />

+ klinisches Erscheinungsbild<br />

3 h<br />

72 h<br />

hsTnT<br />

konstant<br />

Schmerzfrei, GRACE-SCORE < 149<br />

Differenzialdiagnosen ausgeschlossen<br />

Entlassung / Stresstest<br />

Wiederholungstests hsTNT nach 3 Stunden<br />

Anstieg / Abfall<br />

hsTnT<br />

Invasive<br />

Behandlung<br />

einleiten<br />

hsTnT<br />

konstant<br />

Die kardiologischen Fachgesellschaften<br />

empfehlen zur Diagnose AMI die Verwendung<br />

eines hochsensitiven Troponin-Tests<br />

und einen Cut-off, der bei einem Variationskoeffizienten<br />

von 10 % an der 99.<br />

Perzentile eines gesunden Referenzkollektivs<br />

liegt. Das Testergebnis sollte dem<br />

Arzt innerhalb von 60 Minuten zur Ver-<br />

Differenzialdiagnose<br />

< 100 ng/L<br />

AMI möglich:<br />

Behandlung entsprechend einleiten<br />

(erneut testen)<br />

> 100 ng/L<br />

AMI (sehr) wahrscheinlich:<br />

Behandlung entsprechend einleiten<br />

Tab.: Leitlinienadaptiertes Vorgehen bei Verdacht auf Akuten Myokardinfarkt (AMI) unter Berücksichtigung der Labormethode<br />

(ElecsysT Troponin T / hsTnT) und der Point-of-Care-Messung mit <strong>Roche</strong> CARDIAC T (TnT) auf cobas b 232<br />

10<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


Medizin<br />

Brisante Fragen bleiben<br />

Das <strong>Roche</strong> Satellitensymposium „Brisante<br />

Fragen an das Gerinnungslabor“ anlässlich<br />

des diesjährigen GTH-Kon gresses war mit<br />

über 200 Gästen sehr gut besucht. Das<br />

Thema war in der Tat „brisant“ – es ging<br />

um „Neue Antikoa gulanzien“. Welche weiteren<br />

Entwick lungen sind zu erwarten und<br />

wie sollen Kliniker und Labore mit den<br />

neuen Wirkstoffen <strong>im</strong> klinischen Alltag<br />

umgehen? Nach den Vorträgen entwickelte<br />

sich unter den Referenten und mit<br />

dem Auditorium eine ausführliche und<br />

spannende Diskussion. Sie verdeutlichte,<br />

dass noch etliche Antworten für die<br />

sichere, breite Anwendung der Neuen<br />

Antikoagu lanzien offen sind.<br />

Die drei Referenten Frau Prof. Dr. E.<br />

Lindhoff-Last aus Frankfurt, Prof. Dr. D.<br />

Tsakiris aus Basel und Prof. Dr. D. Peetz<br />

aus Berlin waren sich einig: Die neuen<br />

Antikoagulanzien (direkte Thrombinund<br />

Faktor Xa-Antagonisten) können die<br />

Handhabung der herkömmlichen oralen<br />

Antikoagulation wesentlich vereinfachen.<br />

Bei den meisten Patienten entfallen regelmäßige<br />

Laborkontrollen, da der therapeutische<br />

Bereich <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />

Vitamin K-Antagonisten deutlich größer<br />

ist. Ein weiterer Vorteil ist die kurze<br />

Wirkdauer, was das prä- und perioperative<br />

Gerinnungsmanagement erleichtert.<br />

Die medizinische Wirksamkeit und das<br />

Patienten-Outcome scheinen vergleichbar<br />

oder besser ( * ) . Es gibt allerdings auch<br />

Kehrseiten der hohen Praktikabilität, die<br />

für die Sicherheit der Patientenbehandlung<br />

<strong>im</strong> medizinischen Alltag kritisch<br />

werden können.<br />

Studien versus Routine<br />

Bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen<br />

ist aufgrund pathologischer<br />

El<strong>im</strong>inations- bzw. Verstoffwechselungsraten<br />

die normale Dosis-<br />

Wirkungs-Relation aufgehoben. Solche<br />

Patienten werden in Studien üblicherweise<br />

ausgeschlossen, d.h. es gibt nur<br />

wenige Erfahrungen. Der Status der<br />

Nieren- oder Leberfunktion liegt aber <strong>im</strong><br />

Alltag oftmals nicht vor oder er kann sich<br />

<strong>im</strong> Verlauf der Therapie zunächst unbemerkt<br />

verändern. Wie thrombose- oder<br />

blutungsgefährdet sind solche Patienten?<br />

Compliance<br />

Die Notwendigkeit der regelmäßigen<br />

Kontrolle ist – wenn auch unbequem –<br />

für viele Patienten Ansporn und Erinnerung<br />

zugleich, ihre Vitamin K-Antagonisten<br />

regelmäßig einzunehmen. Könnte<br />

die diesbezügliche „Freiheit“ bei Therapie<br />

mit neuen Antikoagulanzien die Compliance<br />

verringern? Der Patient spürt keinen<br />

subjektiven Unterschied, ob er die<br />

Tablette eingenommen hat oder nicht.<br />

Das Thromboserisiko steigt aber bereits<br />

nach einem Tag auf den Ursprungswert<br />

an, da die Halbwertszeit der Wirkstoffe<br />

nur 9 – 12 Stunden beträgt! Im Gegensatz<br />

dazu liegt die der herkömmlichen Vitamin<br />

K-Antagonisten bei etwa 3 – 5 Tagen.<br />

Es gibt derzeit keinen Parameter, der die<br />

Langzeitwirkung neuer Antikoagulanzien<br />

nachweisen kann (analog zum HbA 1c bei<br />

Diabetes mellitus). Nach Abklingen der<br />

Wirkung der letzten Tablette (i.d.R. nach<br />

max<strong>im</strong>al 24 Stunden) gibt es <strong>im</strong> Blut<br />

keinerlei Hinweise darauf, ob die Medikation<br />

nur einmal vergessen wurde oder<br />

öfter bzw. regelmäßig ignoriert wird. Mit<br />

anderen Worten: Die Compliance des<br />

Patienten lässt sich kaum beurteilen.<br />

Andererseits beziehen sich die Risikoeinschätzungen<br />

hinsichtlich Thromboembolien<br />

(und Blutungen) in kontrollierten<br />

Studien auf den Idealzustand, bei dem<br />

Patienten ihre Tabletten vorschriftsmäßig<br />

einnehmen. Die Antwort auf die Frage,<br />

wie sich unter realistischem Einnahmeverhalten<br />

das medizinische Outcome der<br />

neuen Wirkstoffe ändert und sich <strong>im</strong><br />

Vergleich zur herkömmlichen Therapie<br />

darstellt, ist unbekannt.<br />

Notfallsituationen<br />

Die Blutspiegel der neuen Wirkstoffe zeigen<br />

eine stark ausgeprägte individuelle<br />

Pharmakokinetik. Zur Beurteilung einer<br />

Gerinnungshemmung, z.B. bei Verdacht<br />

auf Blutungsrisiko wegen einer Wirkstoffkumulation,<br />

muss die Blutentnahme zur<br />

Messung daher zwingend kurz vor der<br />

Einnahme einer Tablette erfolgen (sogenannte<br />

Talspiegel-Best<strong>im</strong>mung). Messungen<br />

zu definierten Zeitpunkten, z.B.<br />

2 – 3 Stunden nach Einnahme (Peakspiegel-Best<strong>im</strong>mung)<br />

eignen sich nicht, da<br />

Einzelwerte aufgrund der individuellen<br />

Varianzen kaum zu interpretieren sind.<br />

Somit gibt es innerhalb von 24 Stunden<br />

nur ein kleines Zeitfenster, in der die<br />

Gerinnungsdiagnostik aussagekräftig<br />

ist! Genaue Konzentrationsangaben der<br />

Wirkstoffe sind nur bei Verwendung von<br />

Tests mit jeweils substanzspezifischer<br />

Kalibration möglich. Eine eher qualitative<br />

Aussage lassen bei Thrombininhibitoren<br />

die herkömmliche Thrombinzeit<br />

(u.U. mit Probenvorverdünnungen) und<br />

bei FXa-Inhibitoren herkömmliche anti-<br />

FXa-Tests zu. Allerdings gilt auch hierbei<br />

die Messung des Talspiegels als Voraussetzung.<br />

Verglichen zur herkömmlichen<br />

oralen Antikoagulation ist die Laboranalytik<br />

(Zeitpunkt der Blutabnahme und<br />

Testverfügbarkeit) deutlich komplizierter.<br />

Es gibt aber klinische Notfallsituationen,<br />

in denen die sofortige Kenntnis einer<br />

bestehenden gerinnungshemmenden<br />

Medikamentenwirkung bzw. ihres Ausmaßes<br />

für die adäquate Behandlung des<br />

Patienten essenziell ist. Dieses Problem<br />

stellt sich z.B. vor Notoperationen oder<br />

in der Stroke Unit bei Lysetherapie. Sollen<br />

/ können diese Maßnahmen kurzfristig<br />

durchgeführt werden bzw. mit welchem<br />

Risiko für den Patienten?<br />

Die individuellen Wirkstoffkinetiken mit<br />

der Notwendigkeit einer zeitlich definierten<br />

Blutabnahme sind in diesen Fällen ein<br />

klarer Nachteil gegenüber der herkömm-<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 11


lichen Praxis. Es besteht die Gefahr, dass<br />

es <strong>im</strong> klinischen Alltag – je nach Zeitverhältnis<br />

von Tabletteneinnahme zu Blutabnahme<br />

– zur Über- oder Unterschätzung<br />

des Antikoagulanzienstatus kommt. Es ist<br />

z.B. denkbar, dass ein Patient mit langsamerer<br />

Pharmakokinetik kurz nach der<br />

morgendlichen Tabletteneinnahme einen<br />

Schlaganfall erleidet (was morgens nicht<br />

selten ist) und bewusstlos in die Klinik<br />

gebracht wird. Im Labor würde (noch)<br />

keine oder nur eine min<strong>im</strong>ale Medikamentenwirkung<br />

festgestellt. Dann könnte<br />

die Lysetherapie zeitlich mit dem Peak<br />

des Wirkstoffspiegels zusammenfallen<br />

und ein unkalkulierbares Blutungsrisiko<br />

auslösen. Bei Patienten unter herkömmlicher<br />

oraler Antikoagulation würden in<br />

der gleichen Situation der Quick- bzw.<br />

der INR-Wert valide Auskunft über die<br />

aktuelle (stabile) Gerinnungshemmung<br />

und damit über das weitere adäquate<br />

Vorgehen geben.<br />

Fazit<br />

Zu der seit über 50 Jahren praktizierten<br />

oralen Antikoagulation mit Vitamin<br />

K-Antagonisten gibt es mittlerweile<br />

attraktive Alternativen. Diese müssen<br />

allerdings mit Umsicht und unter Beachtung<br />

des Patientenumfeldes (z.B. Abschätzung<br />

der Compliance) verabreicht werden.<br />

Wichtig ist auch, dass Labor und<br />

Klinik neue Parameter und die Beeinflussung<br />

der herkömmlichen Tests gut zu<br />

interpretieren lernen. Inwieweit sich die<br />

in klinischen Studien erzielten Outcomes<br />

in der Praxis bestätigen und ob die „neue<br />

Freiheit“ vielleicht nicht auch Nachteile<br />

für die Patientenführung aufweist, bleibt<br />

abzuwarten. Brisante Fragen werden sich<br />

auch weiterhin noch stellen.<br />

* Übersicht „Neue Antikoagulanzien“ s. auch Dempfle<br />

CE: <strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> (2011); 35: 5-8<br />

Dr. Frank Gast<br />

Produktmanagement<br />

Gerinnung und HosPoC<br />

(06 21) 7 59 46 18<br />

frank.gast@roche.com<br />

Medizin – Für Sie gelesen<br />

Der ROMA-Score: CA125 plus HE4<br />

Das Ovarialkarzinom ist die 5.-häufigste<br />

Krebstodesursache bei Frauen. Unspezifische<br />

Symptome erschweren mit den herkömmlichen<br />

Methoden eine rechtzeitige<br />

Diagnose. Die Erkrankung hat bei ihrer<br />

Ent deckung oft bereits ein spätes, fortgeschrittenes<br />

Stadium erreicht. Beträgt die<br />

5-Jahres-Überlebensrate <strong>im</strong> Stadium (I)<br />

noch 90 %, sinkt sie in den Spätstadien<br />

(III/IV) auf nur noch 10 – 30 % (1) . Etliche<br />

Stu dien der letzten Jahre haben den Weg<br />

zu einem deutlichen Fortschritt in der<br />

Früh erkennung des Ovarialkarzinoms aufgezeigt:<br />

Die Integration des Biomarkers<br />

HE4 in das diagnostische Port folio könnte<br />

zu einem besseren Patien tenmanagement<br />

führen. Die aktuelle Veröffentlichung von<br />

Moore et al. „Evaluation of the Diagnostic<br />

Accuracy of the Risk of Ovarian Malignancy<br />

Algorithm in Women with a Pelvic<br />

Mass“ (2011) bestätigt diese Erkenntnis (2) .<br />

Im epithelialen Ovarialkarzinomgewebe<br />

(EOC) und <strong>im</strong> Serum von Patientinnen<br />

mit EOC finden sich sehr hohe Konzentrationen<br />

von HE4 (Humanes Epididymis<br />

Protein 4). Daraus entwickelte man<br />

die Hypothese, dass die HE4-Best<strong>im</strong>mung<br />

die <strong>Diagnostik</strong> bei Verdacht auf<br />

EOC unterstützen könnte.<br />

Retrospektive Studien weisen tatsächlich<br />

auf eine sehr hohe diagnostische Wertigkeit<br />

von HE4 zur Risikostratifizierung bei<br />

Frauen mit Raumforderungen <strong>im</strong> Becken<br />

hin und zwar in Kombination mit CA125,<br />

einem schon lange etablierten Marker bei<br />

gynäkologischen Tumoren (3-6) . Die Messwerte<br />

von CA125 und HE4 wurden dabei<br />

in eine Formel, den sogenannten ROMA-<br />

Score (Risk of Ovarian Malignancy Algorithm)<br />

eingebracht und dadurch die Stärken<br />

der Einzelmarker kombiniert. Basis<br />

des mathematischen Modells war eine<br />

a priori festgelegte Spezifität von 75 %.<br />

Der Abgleich zwischen dem berechneten<br />

ROMA-Wert und der Enddiagnose<br />

(maligne vs. benigne) ermöglichte die<br />

Risikoabschätzung einer vorliegenden<br />

Krebserkrankung.<br />

Moore et al. 2011 validierten die bis<br />

dato retrospektiv gewonnenen Daten<br />

zum ROMA-Score in einer prospektiven,<br />

multizentrischen und verblindeten<br />

Studie. Die Schlussfolgerung der Autoren<br />

lautet: Das neue diagnostische Vorgehen<br />

ist ein wichtiges und zuverlässiges<br />

Hilfsmittel, um Frauen mit Raumforderungen<br />

<strong>im</strong> Becken zu triagieren. Bei 472<br />

Patientinnen, die sich be<strong>im</strong> Gynäkologen,<br />

Hausarzt, Internisten oder Allgemeinchirurgen<br />

mit einer Raumforderung <strong>im</strong><br />

Becken vorstellten, wurde präoperativ<br />

Blut abgenommen, der ROMA-Index<br />

berechnet, daraus abgeleitet eine Einteilung<br />

der Frauen in Hoch- und Niedrigrisikogruppen<br />

vorgenommen und diese<br />

Stratifizierung schließlich mit der End-<br />

12<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


Einteilung laut<br />

ROMA-Score<br />

Enddiagnose<br />

179 ×<br />

LR<br />

0 ×<br />

EOC<br />

Pelvic Mass: Raumforderung <strong>im</strong> Becken<br />

LR: Low Risk / geringes Risiko<br />

HR: High Risk / hohes Risiko<br />

EOC: epitheliales Qvarialkarzinom<br />

Premenopausal<br />

255 ×<br />

76 ×<br />

HR<br />

9 ×<br />

EOC<br />

472 ×<br />

Pelvic Mass<br />

125 ×<br />

LR<br />

3 ×<br />

EOC<br />

Postmenopausal<br />

217 ×<br />

92 ×<br />

HR<br />

36 ×<br />

EOC<br />

ermöglicht bei Werten unterhalb der<br />

gruppenspezifischen Cut-offs, ein epitheliales<br />

Ovarialkarzinom mit hoher Sicherheit<br />

auszuschließen. Liegt das Ergebnis<br />

jedoch darüber, sind die betroffenen<br />

Frauen als Hochrisikopatientinnen einzustufen.<br />

Sie sollten zur weiteren Abklärung<br />

in Einrichtungen mit gynäkologischer<br />

Onkologie überwiesen werden, die sich<br />

auf Eierstockkrebs spezialisiert haben.<br />

Die Behandlung in Spezialzentren führt<br />

– das haben andere Studien gezeigt (7) –<br />

zu einer verbesserten Überlebensrate. Bei<br />

Patientinnen, die laut ROMA-Score ein<br />

niedriges Risiko auf EOC haben, empfehlen<br />

die Autoren dagegen, die Behandlung<br />

vom konsultierten Gynäkologen durchführen<br />

zu lassen.<br />

Ergebnisse der Korrelation von ROMA-Score und Enddiagnose in der Studie von Moore et al. (2)<br />

diagnose (laparoskopischer und / oder<br />

pathologischer Befund) korreliert. Die<br />

Inzidenz für eine Krebserkrankung <strong>im</strong><br />

Studienkollektiv betrug 15 % und die für<br />

Eierstockkrebs 10 %. Das entspricht den<br />

in epidemiologischen Untersuchungen<br />

errechneten Inzidenzen und reflektiert<br />

eine repräsentative Population. Der in<br />

früheren Studien kritisierte „Bias“ einer<br />

vorausgewählten Population war somit<br />

nicht vorhanden.<br />

Sowohl die Inzidenz von Ovarialkarzinomen<br />

als auch die Spezifität der Biomarker<br />

ist prä- und postmenopausal sehr unterschiedlich.<br />

Daher ist für die Auswertung<br />

der Ergebnisse die Unterscheidung dieser<br />

Kollektive sinnvoll. Der ROMA-Algorithmus<br />

mit der Kombination aus CA125 und<br />

HE4 erreichte in der oben zitierten Arbeit<br />

folgende Ergebnisse (Abb.):<br />

O 100 %ige Übereinst<strong>im</strong>mung zur Enddiagnose<br />

(kein EOC) bei prämenopausalen<br />

Frauen in der Gruppe mit<br />

niedrigem Risiko (LR)<br />

O Alle 9 EOCs bei prämenopausalen<br />

Frauen traten in der Hochrisikogruppe<br />

(HR) auf<br />

O Bei den postmenopausalen Frauen<br />

waren 36 von 39 EOCs (Enddiagnose)<br />

in der Hochrisikogruppe. Dies bedeutet<br />

eine diagnostische Sensitivität des<br />

ROMA-Scores für epitheliale Ovarialkarzinome<br />

von 92 % (bei der aus<br />

retrospektiven Untersuchungen festgeschriebenen<br />

75 % igen Spezifität)<br />

O Der negative prädiktive Wert (NPV)<br />

beträgt bei prämenopausalen Frauen<br />

100 %, bei postmenopausalen Frauen<br />

92,3 %<br />

O Der positive prädiktive Wert (PPV)<br />

beträgt 18 % (prämenopausal) bzw.<br />

56 % (postmenopausal) und ist <strong>im</strong><br />

Vergleich zu herkömmlichen Tumormarkern<br />

hoch.<br />

Die sehr hohen NPV sind besonders hervorzuheben,<br />

denn sie bedeuten für den<br />

behandelnden Arzt: Ein ROMA-Score<br />

unterhalb des Cut-off von 11,4 % präbzw.<br />

29,9 % postmenopausal (ElecsysT<br />

Tests) schließt einen epithelialen Eierstockkrebs<br />

bei Frauen mit Raumforderung<br />

<strong>im</strong> Beckenbereich mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit aus und ist damit<br />

richtungsweisend für die weitergehende<br />

Behandlung.<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Die Erkenntnis vorangegangener retrospektiver<br />

Studien hat die Arbeitsgruppe<br />

um Moore jetzt bestätigt. Bei Frauen mit<br />

unklarer Raumforderung <strong>im</strong> Becken lässt<br />

die Kombination der Biomarker CA125<br />

und HE4 mit Hilfe des ROMA-Wertes<br />

eine objektive Einteilung in Hoch- und<br />

Niedrigrisikogruppen zu. Bisherige Differenzialdiagnosen<br />

waren u.a. abhängig von<br />

subjektiven bildgebenden Untersuchungen,<br />

der Qualität der verwendeten bildgebenden<br />

Geräte und der Erfahrungen<br />

behandelnder Ärzte. Der ROMA-Score<br />

Literatur:<br />

1) Engel J et al: TZM Manual Ovarialkarzinom;<br />

Zuckschwerdt-Verlag (2010): 1-10<br />

2) Moore RG et al: Obstretics & Gynecology<br />

(2011);118 (2): 280-288<br />

3) Moore RG et al: Gynecol Oncol (2008);108: 402-<br />

408<br />

4) Montagnana M et al: Clin Chem Lab Med (2011);<br />

49(3): 521-525<br />

5) K<strong>im</strong> YM et al: Clin Chem Lab Med (2011); 49(3):<br />

527-534<br />

6) Molina R et al: Tumor Biol; online published 24.<br />

Aug 2011<br />

7) Paulsen T: IntegraT. J. Gynecol. Canc. (2006);<br />

16(S1): 11-17<br />

Dr. Aribert Stief<br />

Leiter Medizinisches<br />

Marketing Labordiagnostik<br />

(06 21) 7 59 30 46<br />

aribert.stief@roche.com<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 13


Produkte & Services<br />

Gute Logistikprozesse als Erfolgsfaktor<br />

Das Labor kann nur dann reibungslos<br />

arbeiten, wenn alle notwendigen Reagenzien<br />

und Betriebsstoffe permanent verfügbar<br />

sind. Die kontinuierlichen Prozesse <strong>im</strong><br />

Hintergrund und Vorfeld der Analytik laufen<br />

aber nicht „einfach so“, sondern<br />

bedürfen erheblicher Ressourcen bei Personal,<br />

Kapital und Zeit. Fehler rücken das<br />

Thema Logistik zwangsläufig in das Blickfeld<br />

der Anwender: wenn es „knirscht“,<br />

wenn Reagenzien nicht zur Verfügung<br />

stehen oder gar Geräte stillstehen. Die<br />

Arbeit <strong>im</strong> Labor profitiert besonders von<br />

einer intelligenten und effizienten Versorgungslogistik.<br />

Profis von <strong>Roche</strong> nehmen<br />

sich dieses Themas an – sie analysieren,<br />

beraten und opt<strong>im</strong>ieren logistische<br />

Abläufe rund um das Labor. Das Interview<br />

mit Frau Wiebke Ernst, der Leiterin Controlling<br />

& Materialwirtschaft in der Laborarztpraxis<br />

Dres. Jochem, Walther und Kollegen<br />

zeigt ein Beispiel aus der Praxis.<br />

In vielen Labors lagern Waren <strong>im</strong> Wert<br />

von mehreren hunderttausend Euro, der<br />

Bedarf umfasst hunderte von Artikeln.<br />

Zum Teil werden je Arbeitstag mehrfach<br />

Bestellungen generiert. Bei so hoher<br />

Komplexität kann die Übersicht verloren<br />

gehen. Das Bestellverhalten selbst ist<br />

sehr heterogen, von hochautomatisiert<br />

auf elektronischem Weg aus Warenwirtschaftssystemen<br />

heraus bis hin zu handgeschriebenen<br />

Faxen, die auf den Schreibtischen<br />

der Auftragsbearbeitung von<br />

<strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> in Mannhe<strong>im</strong> landen.<br />

der ConsulabT bieten unterschiedliche<br />

Beratungsstufen an – je nach bestehendem<br />

Organisationsgrad und den Möglichkeiten<br />

des Hauses. Zwei Aspekte stehen<br />

<strong>im</strong> Fokus:<br />

O Analyse und Opt<strong>im</strong>ierung der Bestellstruktur<br />

aller Artikel: Auf Basis der<br />

konkreten, individuellen Lagerplatzsituation<br />

wird ein opt<strong>im</strong>ierter Bestellprozess<br />

mit signifikant reduzierter<br />

Zahl von Bestellungen und Bestellpositionen<br />

bei geringerem Arbeitsaufwand<br />

entwickelt. Verbunden damit ist eine<br />

geringere Kapitalbindung <strong>im</strong> Lager.<br />

O Analyse und Opt<strong>im</strong>ierung der Bestellprozesse:<br />

Der häufig zu beobachtende<br />

Wechsel zwischen manuellen und<br />

automatisierten Teilschritten (Medienbrüche)<br />

führt <strong>im</strong>mer wieder zu Übertragungsfehlern.<br />

Ziel ist, basierend<br />

auf der präzisen Kenntnis des Ist-<br />

Zustandes, Stellhebel zur Aufwandsmin<strong>im</strong>ierung<br />

bei Bestellauslösung und<br />

Vereinnahmung der bestellten Artikel<br />

zu erreichen.<br />

Was passiert konkret? Aus einer Vielzahl<br />

von Daten, wie z.B. Verbrauch, Bestellhäufigkeiten,<br />

Haltbarkeit der Reagenzien,<br />

Lagertemperaturbedingungen oder Artikelvolumina<br />

lassen sich Kenngrößen zur<br />

Bestandspflege mit Sicherheitsbeständen<br />

und modifizierten Bestellmengen ermitteln.<br />

Nach dieser ersten Bestellanalyse<br />

werden mögliche Handlungsfelder eruiert<br />

und nach einer Laborbegehung die<br />

Strategische Ebene<br />

Kapitalbindung<br />

<strong>im</strong> Lager<br />

-15 bis<br />

20 %<br />

Anzahl<br />

Bestellungen - 25 bis 50 %<br />

Ressourcen und Restriktionen geklärt.<br />

Zusammen mit dem Auftraggeber erfolgen<br />

dann <strong>im</strong> Detail die Festlegung der<br />

relevanten Themen und die Erfassung<br />

der dafür notwendigen Daten. Abschließend,<br />

auf Grundlage präziser Bestell- und<br />

Prozessanalysen erarbeiten die Berater<br />

konkrete, individuelle Verbesserungsmaßnahmen.<br />

Die Erfahrungen zeigen: Viele Kunden<br />

sind bereits überrascht, wenn sie die ersten<br />

Ergebnisse der Bestellanalyse sehen.<br />

Denn aufgrund der hohen Arbeitsteilung<br />

gehen oftmals Zusammenhänge und das<br />

Verständnis für nachgelagerte Prozesse<br />

verloren. Sind mehrere Mitarbeiter oder<br />

gar mehrere Abteilungen in dem gesamten<br />

Prozess von Bedarfsermittlung und<br />

Bestellung bis hin zu Wareneingang und<br />

Rechnungsprüfung beteiligt, können<br />

Informationsdefizite und damit personeller<br />

Mehraufwand entstehen. Die präzise<br />

Analyse und die graphische Darstellung<br />

der Ist-Abläufe verdeutlichen die<br />

brisanten Punkte unmittelbar. Basierend<br />

darauf werden Prozessempfehlungen<br />

formuliert, die direkten und messbaren<br />

Mehrwert schaffen. ConsulabT begleitet<br />

und unterstützt auch die Realisierung der<br />

vorgeschlagenen Opt<strong>im</strong>ierungsansätze.<br />

Ein Beispiel aus der Praxis<br />

Im Sommer 2011 wurde nach einer Logistikberatung<br />

der Austausch von elektronischen<br />

Bestellungen und Lieferscheinen<br />

Operative Ebene<br />

Anzahl<br />

Bestell-Positionen<br />

Arbeitsaufwand<br />

Lagerhaltung<br />

-15 bis<br />

20 %<br />

- 20 bis<br />

30 %<br />

Eine gute Logistik sorgt für mehr Transparenz,<br />

realisiert deutliche Entlastungen<br />

für Mitarbeiter, spart Kosten und verbessert<br />

die Qualität in Einkauf, Lager und<br />

Verwaltung (Abb. 1). Die Logistikprofis<br />

Anzahl<br />

Rechnungen - 25 bis 50 %<br />

Abb. 1. Mögliche Einsparungen (grün) durch Logistikberatung<br />

Abriss<br />

Bestellungen - 50 bis 70 %<br />

14<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


zwischen der Laborarztpraxis Dres. med.<br />

Jochem, Walther und Kollegen in Frankfurt<br />

und <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> realisiert<br />

(„eOrdering“). „<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong>“<br />

sprach mit Diplom-Kauffrau Wiebke<br />

Ernst, Controlling & Materialwirtschaft,<br />

über ihre Erfahrungen.<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong>: Welche zusätzlichen<br />

Aspekte sind Ihnen wichtig, die über<br />

die Warenvereinnahmung hinausgehen?<br />

Frau Ernst: Die Neuanlage von Artikeln<br />

ist jetzt wesentlich einfacher, z.B. bei<br />

der Lieferung von Folgeartikel zu einem<br />

Außer-Handel-Produkt. Die Artikelinformationen<br />

werden aus dem elektronischen<br />

Lieferschein herausgelesen und<br />

<strong>im</strong> Warenwirtschaftssystem genutzt. Die<br />

Dateneinspielung erfolgt nahezu automatisch:<br />

dem neuen Artikel ist lediglich noch<br />

eine Kostenstelle und ein Kostenträger<br />

zuzuordnen.<br />

O Bestände opt<strong>im</strong>al zu führen<br />

O die Kapitalbindung zu reduzieren<br />

O Prozessabläufe zu opt<strong>im</strong>ieren<br />

O den Einkauf zu entlasten<br />

Die Logistik ist ein Erfolgsfaktor des<br />

Labors. <strong>Roche</strong> hilft, dieses Potenzial der<br />

Logistik zu heben!<br />

Frau Ernst<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong>: Frau Ernst, Sie<br />

empfangen und verarbeiten seit längerem<br />

elektronische Lieferscheine. Welche Änderungen<br />

haben sich hierdurch in Ihrem Labor<br />

ergeben?<br />

Frau Ernst: Die Nutzung elektronischer<br />

Lieferscheine versetzt uns in die Lage,<br />

relevante Artikeldaten, wie Materialnummern,<br />

Chargen, Verfalldaten oder gelieferte<br />

Mengen direkt in unser Warenwirtschaftssystem<br />

einzuspielen. Die Kontrolle<br />

der Lieferscheine ist jetzt einfacher und<br />

eventuelle Änderungen z.B. bei fehlerhaften<br />

Lieferungen können wir direkt korrigieren<br />

und anschließend verbuchen. Das<br />

hat auch die Kommunikation zwischen<br />

Wareneingang und Buchhaltung deutlich<br />

verbessert.<br />

Die elektronischen Lieferscheine erreichen<br />

uns nach dem Warenausgang be<strong>im</strong><br />

Lieferanten nahezu verzögerungsfrei.<br />

Damit haben wir einen zeitlichen Vorteil,<br />

wir wissen bereits vor der tatsächlichen<br />

Anlieferung, was an Kontrollaufwand auf<br />

uns zukommt und nutzen diesen Vorsprung<br />

für eine opt<strong>im</strong>ierte Personaldisposition.<br />

Die Vereinnahmung der gelieferten<br />

Ware erfolgt schneller. So erreichen<br />

wir auch qualitative Verbesserungen, weil<br />

z.B. Kühlartikel zeitnah kontrolliert und<br />

eingeräumt werden können. Der elektronische<br />

Prozess schließt darüber hinaus<br />

auch Übertragungsfehler, wie beispielsweise<br />

Zahlendreher bei Verfalldaten, aus.<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong>: Wie würden Sie die<br />

Resultate der Logistikberatung und der Einführung<br />

von eOrdering zusammenfassen?<br />

Frau Ernst: Die Beratung der ConsulabT<br />

hat Transparenz in unsere logistischen<br />

Prozesse gebracht. Durch die Bedarfskalkulation<br />

und das Einstellen von Bestandssicherheiten<br />

erreichen wir eine hohe<br />

operative Prozesssicherheit. Wir haben<br />

bedarfsgerecht alle Reagenzien und Verbrauchsmaterialen<br />

an Lager und gewährleisten,<br />

dass alle benötigten Reagenzien<br />

<strong>im</strong>mer vorhanden sind. Die Verfalldaten<br />

je Charge sind <strong>im</strong> Materialwirtschaftssystem<br />

hinterlegt, wir verzeichnen geringere<br />

Verfallmengen und damit weniger<br />

Abschreibungen. Wir aggregieren Positionen<br />

zu opt<strong>im</strong>ierten Bestellungen, was<br />

unseren personellen und administrativen<br />

Aufwand deutlich reduziert hat.<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong>: Frau Ernst, besten<br />

Dank für das Gespräch.<br />

Erfolgsfaktor Logistik<br />

Moderne Warenwirtschaftssysteme unterstützen<br />

bei Bestellungen, Wareneingang<br />

und Lagerhaltung. Die Logistikprofis von<br />

<strong>Roche</strong> helfen, diese Möglichkeiten opt<strong>im</strong>al<br />

zu nutzen. Sie beraten zu folgenden<br />

Themen:<br />

O ein auf individuelle Bedürfnisse angepasstes<br />

Warenwirtschaftssystem zu<br />

konfigurieren<br />

O ein vorhandenes Warenwirtschaftssystem<br />

zu parametrisieren<br />

O ein Bestellsystem an eine innovative<br />

Bestellplattform anzubinden.<br />

Die moderne Logistikberatung geht über<br />

die reine Sicherstellung der Produktverfügbarkeit<br />

hinaus. Es lassen sich Ansatzpunkte<br />

definieren um<br />

Alexander May<br />

Projektmanager<br />

Vertriebslogistik<br />

(06 21) 7 59 3871<br />

alexander.may@roche.com<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 15


Produkte & Services<br />

Auf Augenhöhe<br />

Der Nachweis spezifischer Proteine in<br />

Serum, Plasma, Urin oder Liquor ist für<br />

viele klinische Fragestellungen relevant<br />

und gehört zu den häufigen Anforderungen<br />

<strong>im</strong> Labor. Daher stehen auch für die<br />

Proteinanalytik inzwischen vollautomatisierte<br />

Methoden auf Routinesystemen<br />

der Klinischen Chemie zur Verfügung.<br />

Ein separater Arbeitsplatz „Proteine“ und<br />

das Probensplitting sind heute obsolet.<br />

Historisch bedingt – weil das erste automatisierbare,<br />

sensitive Testverfahren –<br />

galt die Nephelometrie als Bezugsmethode<br />

in der Proteinanalytik. Die Tina-quantT<br />

Tests von <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> basieren<br />

auf einem neueren Testprinzip, der Turbid<strong>im</strong>etrie.<br />

Eine groß angelegte Korrelationsstudie<br />

zwischen turbid<strong>im</strong>etrischen<br />

und nephelometrischen Tests zeigte eine<br />

Ergebnisqualität auf Augenhöhe.<br />

Die Methoden<br />

Turbid<strong>im</strong>etrische und nephelometrische<br />

Tests zählen zu den sogenannten homogenen<br />

Immunoassays (HIA). Methodische<br />

Voraussetzung ist, dass die Moleküle<br />

des Analyten (Antigen) ausreichend<br />

groß sind, um mit dem korrespondierenden<br />

monoklonalen Antikörper <strong>im</strong> Reagenz<br />

vernetzte, lösliche Immunkomplexe<br />

bilden zu können, die dann zu einer<br />

konzentrationsabhängigen Trübung führen.<br />

Der Grad der Trübung beeinflusst<br />

die Streuung von einstrahlendem Licht.<br />

Die Turbid<strong>im</strong>etrie misst die Abschwächung<br />

des axialen Lichtes (Zunahme der<br />

optischen Dichte) über ein Foto meter,<br />

die Nephelometrie die Zunahme des<br />

seitlichen Streulichts über ein Nephelometer.<br />

Abhängig von den konkreten Anforderungen<br />

an den Test gibt es in Abwandlung<br />

des klassischen HIAs (Abb. 1) Modifikationen<br />

<strong>im</strong> Testaufbau. Soll ein Parameter<br />

besonders empfindlich sein, werden die<br />

Antikörper <strong>im</strong> Reagenz an Latexpartikel<br />

gekoppelt (latexverstärkter HIA). Die<br />

entstehende Trübungsänderung lässt sich<br />

so bereits bei geringerer Analytkonzentration<br />

präzise messen, weil die resultierenden<br />

Komplexe größer sind. Die<br />

patentierte DuRELT-Technologie (Dural-<br />

Radius Enhanced Latex, Abb. 2) von<br />

<strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> garantiert zusätzlich<br />

zur hohen Sensitivität einen sehr weiten<br />

Messbereich. Diese Technologie kommt<br />

in den Tests Tina-quantT CRP- und TinaquantT<br />

CRP hs-Test zum Einsatz (Abb. 3):<br />

O Die analytische Sensitivität wird<br />

durch große Latexpartikel erreicht,<br />

die mit hoch reaktiven monoklonalen<br />

Antikörpern beschichtet sind.<br />

O Kleinere Latexpartikel, beschichtet mit<br />

niedrig reaktiven monoklonalen Antikörpern,<br />

gewährleisten eine Erweiterung<br />

des Messbereiches.<br />

Der Einsatz verschieden großer Latexpartikel<br />

und damit die Kombination von<br />

hoher Sensitivität und weitem pr<strong>im</strong>ären<br />

Messbereich ist nur bei der Turbid<strong>im</strong>etrie<br />

möglich. Die Nephelometrie kann<br />

unterschiedliche Partikelgrößen, die ein<br />

nicht messbares Streulicht produzieren<br />

würden, nicht erfassen.<br />

Der Prozonencheck<br />

Immunologische Methoden bergen ein<br />

Risiko für falsch niedrige Messsignale bei<br />

einem Überschuss an Antigen. Die Kom-<br />

Antigen<br />

Antikörper<br />

Antigen-Antikörper<br />

Komplex<br />

Klassischer HIA<br />

Latexverstärkter HIA<br />

HIA nach DuREL Prinzip<br />

Abb. 1: Testprinzip eines klassischen HIAs<br />

Abb. 2: Testprinzipien latexverstärkter HIAs (grau = Latexpartikel)<br />

16<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


0,3 1 2 3 250 350<br />

Tina-quant CRP [mg/L]<br />

Abb. 3: Unterschiedliche Messbereiche des TinaquantT<br />

CRP-Tests in Abhängigkeit vom Testprinzip<br />

plexbildung aus Antigen und Antikörper<br />

und somit die Trübung nehmen mit steigender<br />

Antigenkonzentration zu. Solange<br />

ein Überschuss an Reagenz (Antikörper)<br />

besteht, ist die Menge sich bildender<br />

Antigen-Antikörperkomplexe vorhersehbar.<br />

Übersteigt die Antigenmenge einen<br />

Schwellenwert, lösen sich die Immunkomplexe<br />

sukzessive und ebenfalls in<br />

Abhängigkeit der Antigenkonzentration<br />

wieder auf und die Trübung n<strong>im</strong>mt ab<br />

(„Heidelberger-Kendall-Kurve“, Abb. 4).<br />

Präzipitatmenge/Messsignal<br />

CRP Gen. 1<br />

CRP Gen. 2<br />

latex-verstärkt<br />

CRP Gen. 3<br />

latex-verstärkt, DuREL Technologie<br />

Punkt 1 und 2<br />

haben das gleiche<br />

Messsignal<br />

Abb. 4: Heidelberger-Kendall-Kurve<br />

A = Antikörperüberschuss<br />

B = Äquivalenzbereich<br />

C = Antigenüberschuss<br />

A<br />

Dieses Phänomen wird Prozoneneffekt<br />

oder „high-dose-hook-Effekt“ genannt.<br />

Das bedeutet: Auf dem ansteigenden<br />

und dem abfallenden Ast der Heidelberger-Kendall-Kurve<br />

gibt es ein identisches<br />

Messsignal, das jedoch unterschiedlichen<br />

Antigenkonzentrationen entspricht. Proben,<br />

die nicht gezielt daraufhin untersucht<br />

werden, könnten daher abweichende oder<br />

gar falsche Ergebnisse liefern.<br />

Um den Antigengehalt der Probe zu<br />

prüfen (Antigenüberschuss-Check oder<br />

Prozonencheck) und einen eventuellen<br />

„high-dose-hook-Effekt“ zu verhindern,<br />

B<br />

1<br />

Antigenkonzentration<br />

C<br />

2<br />

kommen bei den Tina-quantT Tests auf<br />

cobasT-Systemen zwei unterschiedliche<br />

Prinzipien zum Einsatz:<br />

O „Antigen re-addition check“ (z.B. bei<br />

Albumin <strong>im</strong> Urin und Liquor):<br />

Zugabe eines Antigenüberschuss-Reagenzes<br />

in den Reaktionsansatz. Liegt<br />

die gemessene Extinktionsdifferenz<br />

vor und nach Zugabe des Antigenüberschusses<br />

oberhalb eines festgelegten<br />

Wertes, handelt es sich um eine<br />

normale Probe. Ist die Signaldifferenz<br />

geringer, liegt eine Probe mit Antigenüberschuss<br />

vor. Diese Proben werden<br />

gekennzeichnet, verdünnt und erneut<br />

gemessen.<br />

O Überprüfung der Reaktionskinetik (z.B.<br />

bei CRP, Ferritin, Rheumafaktor): Die<br />

Gerätesoftware ermittelt das unterschiedliche<br />

kinetische Verhalten von<br />

C3C-2<br />

Immunoturbid<strong>im</strong>etrie g/L<br />

cobas c 501 Modul<br />

IGA-2<br />

Immunoturbid<strong>im</strong>etrie g/L<br />

cobas c 501 Modul<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

P/B Regression<br />

Y = 1,023 X + 0,011<br />

md (95) = 0,12<br />

N = 65<br />

r = 0,9772<br />

t = 0,8926<br />

normalen und Antigenüberschuss-<br />

Proben. Bei Antigen-Überschuss wird<br />

das Ergebnis gekennzeichnet und ein<br />

automatischer Rerun durchgeführt.<br />

Die Wertelagen<br />

Eine groß angelegte Korrelationsstudie<br />

an drei Standorten <strong>im</strong> Jahr 2011<br />

hat die Turbid<strong>im</strong>etrie (zwei Hersteller)<br />

und die Nephelometrie (ein Hersteller)<br />

bei 22 spezifischen Proteinen unter<br />

Routine bedingungen untersucht<br />

(1)<br />

. Im<br />

Durchschnitt wurden pro Parameter<br />

90 Routine proben über einen relevanten<br />

Messbereich analysiert. Die Studie<br />

beweist die qualitative Vergleichbarkeit<br />

beider Testverfahren. Die Korrelation<br />

der Ergebnisse, insbesondere zwischen<br />

den Tina-quantT und den nephelometrischen<br />

Tests war sehr hoch (r > 0,98)<br />

CRPHS<br />

Immunoturbid<strong>im</strong>etrie mg/L<br />

cobas c 501 Modul<br />

1,0<br />

Referenzstandard:<br />

Referenzstandard:<br />

20<br />

1,00 g/L;<br />

41,8 mg/L;<br />

Wiederfindung:<br />

Wiederfindung:<br />

0,5<br />

BN II: 1,07 g/L;<br />

10<br />

BN II: 41,6 mg/L;<br />

cobas c 501 Modul:<br />

cobas c 501 Modul:<br />

1,01 g/L<br />

45,5 mg/L<br />

0<br />

0<br />

0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Nephelometrie am BN II (Siemens) (1)<br />

C3<br />

CRP2<br />

Immunonephelometrie g/L BN II<br />

Immunonephelometrie mg/L BN II<br />

Gute Übereinst<strong>im</strong>mung, sehr gute Wiederfindung Exzellente Korrelation und vergleichbare Ergebnisse<br />

des Referenzmaterials (101%) durch<br />

am klinischen Cut-Off: 1,0 – 3,0 mg/L.<br />

das cobas c 501 Modul.<br />

8<br />

P/B Regression<br />

60<br />

P/B Regression<br />

7 Y = 1,008 X - 0,013<br />

Y = 1,167 X - 2,138<br />

md (95) = 0,377<br />

50 md (95) = 2,682<br />

6 N = 98<br />

N = 94<br />

r = 0,9887<br />

r = 0,9899<br />

40<br />

5 t = 0,9262<br />

t = 0,9494<br />

4<br />

30<br />

3<br />

Referenzstandard:<br />

Referenzstandard:<br />

1,80 g/L;<br />

20<br />

9,17 g/L;<br />

2<br />

Wiederfindung:<br />

Wiederfindung:<br />

1<br />

BN II: 1,74 g/L;<br />

10<br />

BN II: 9,40 g/L;<br />

cobas c 501 Modul:<br />

cobas c 501 Modul:<br />

1,77 g/L<br />

8,47 g/L<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

IgA<br />

lgG<br />

Immunonephelometrie g/L BN II<br />

Immunonephelometrie g/L BN II<br />

Sehr gute Vergleichbarkeit und gute Wiederfindung Gute Vergleichbarkeit am klinischen Cut-Off.<br />

des Referenzstandards ERM-DA470.<br />

Abb. 5a-d: Methodenvergleiche Turbid<strong>im</strong>etrie am cobas c 501 Modul (<strong>Roche</strong>) versus<br />

IGG-2<br />

Immunoturbid<strong>im</strong>etrie g/L<br />

cobas c 501 Modul<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

P/B Regression<br />

Y = 1,06 X + 0,116<br />

md (95) = 1,064<br />

N = 111<br />

r = 0,9931<br />

t = 0,9472<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 17


– obwohl an verschiedenen Standorten,<br />

mit unterschiedlichen Testprinzipien und<br />

Antikörpern sowie an verschiedenen Systemen<br />

gemessen wurde (Abb. 5a-d).<br />

Proteinbest<strong>im</strong>mungen waren lange Zeit<br />

nicht standardisiert, die Messwerte daher<br />

stark reagenzabhängig. Heute gibt es für<br />

alle gängigen Parameter zuverlässige Referenzmaterialien<br />

und eine internationale<br />

Standardisierung. Die Ergebnisse<br />

der Studie zeigen daher nicht nur eine<br />

hervorragende Korrelation, sondern sind<br />

in ihrer Wertelage hinsichtlich klinischer<br />

Relevanz (z.B. am Cut-off) vergleichbar.<br />

Die Evaluierer verweisen wiederholt auf<br />

die exakte Wiederfindung der Referenzstandards<br />

mit den turbid<strong>im</strong>etrischen<br />

Tests von <strong>Roche</strong>. Ihr Fazit lautet: Turbid<strong>im</strong>etrie<br />

und Nephelometrie sind qualitativ<br />

gleichwertig für die Beantwortung<br />

klinischer Fragestellungen geeignet.<br />

Die Vorteile der Tina-quantT [a] Tests<br />

O Wenige Testwiederholungen: Das<br />

<strong>Roche</strong>-Testdesign hält die Anzahl von<br />

Wiederholungsmessungen niedrig und<br />

ermöglicht planbare Turn-around-<br />

Zeiten ohne Durchsatzverlust der Systeme.<br />

O Sehr geringe Probenvolumina (durchschnittlich<br />

7 µl bei den cobas c Modulen):<br />

Von Vorteil besonders bei<br />

pädiatrischen, geriatrischen und<br />

onkologischen Patienten.<br />

O Hohe onboard Stabilität: Durch das<br />

cobas c pack Kassettenkonzept bleiben<br />

die Reagenzien durchschnittlich 75<br />

Tage stabil. Die Kalibrationsfrequenz<br />

beträgt ca. 85 Tage. Somit sind auch<br />

seltenere Anforderungen kosteneffizient<br />

zu bearbeiten.<br />

O Sehr gute Präzision: Die durchschnittliche<br />

Präzision liegt bei 3 % auf<br />

cobas c Modulen (2)<br />

O Konsolidierte Bearbeitung auf einer<br />

Plattform: Die HIAs können auf den<br />

konsolidierten Systemen der cobasT<br />

modular platform zusammen mit<br />

klinisch chemischen Parametern und<br />

Anforderungen aus der heterogenen<br />

Immunologie aus einem Probenröhrchen<br />

und mit geringem Personalaufwand<br />

bearbeitet werden (Tab.)<br />

Technologische Fortschritte und neue<br />

Testdesigns haben die Turbid<strong>im</strong>etrie<br />

weit nach vorne gebracht. Turbid<strong>im</strong>et-<br />

rische und nephelometrische Methoden<br />

befinden sich heute bzgl. Ergebnisqualität<br />

auf Augenhöhe. Die kompletten Methodenvergleiche<br />

zwischen den Tina-quantT<br />

Tests und der Nephelometrie zeigt die<br />

Broschüre: „Auf Augenhöhe – Korrelationsstudie<br />

Spezifische Proteine, Turbid<strong>im</strong>etrie<br />

versus Nephelometrie“. Sie kann<br />

bei der Autorin angefordert werden.<br />

Test<br />

Albumin<br />

Gesamteiweiss<br />

a-1-saures Glycoprotein<br />

a-1-Antitrypsin<br />

a-1-Mikroglobulin<br />

Antistreptolysin O<br />

Apolipoprotein A-1<br />

Apolipoprotein B<br />

b-2-Mikroglobulin<br />

Complement C3c<br />

Complement C4<br />

Coeruloplasmin<br />

C-Reaktives Protein high sensitive<br />

C-Reaktives Protein<br />

Cystatin C<br />

D-D<strong>im</strong>er<br />

Ferritin<br />

Haptoglobin<br />

HbA1c<br />

Homocystein<br />

Immunglobulin A<br />

Immunglobulin G<br />

Immunglobulin M<br />

Kappa Leichtketten<br />

Kappa freie Leichtketten<br />

Lambda Leichtketten<br />

Lambda freie Leichtketten<br />

Lipoprotein (a)<br />

Myoglobin<br />

Präalbumin<br />

Rheumafaktor (RF)<br />

löslicher Transferrin Rezeptor (sTfR)<br />

Transferrin<br />

Probenmaterial<br />

Serum, Plasma, Urin, Liquor<br />

Serum, Plasma, Urin, Liquor<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Urin<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Vollblut, Hämolysat<br />

Serum, Plasma, in Vorbereitung<br />

Serum, Plasma, Liquor in Vorbereitung<br />

Serum, Plasma, Urin, Liquor<br />

Serum, Plasma, Liquor in Vorbereitung<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma (auf Anfrage)<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma (auf Anfrage)<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Serum, Plasma<br />

Portfolioübersicht Tina-quantT Tests, spezifische Proteine<br />

Literatur:<br />

1) Dr. J, Lotz, Universitätsmedizin Mainz, Deutschland<br />

Dr. M. Trummler, Bio-Analytica AG, Luzern, Schweiz<br />

Dr. L. Esmilaire, Hopital Henri Mondor, Creteil,<br />

Frankreich<br />

2) <strong>Roche</strong>-interne Dokumentation / Packungsbeilagen<br />

Claudia Storm<br />

Produktmanagement<br />

Klinische Chemie<br />

(06 21) 7 59 87 99<br />

claudia.storm@roche.com<br />

18<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


Produkte & Services<br />

Zuverlässige Quantifizierung der unterschiedlichen HCV Genotypen<br />

Neue Wirkstoffe, die sogenannten Direct<br />

Acting Antivirals (DAAs), verbessern die<br />

Behandlung von HCV-infizierten Patienten,<br />

führen aber auch zu einer komplexeren<br />

Therapiesteuerung. Die Anforderungen<br />

an diagnostische Tests hinsichtlich<br />

Genotyp-Erkennung, Messbereich, Präzision<br />

und Sensitivität sind daher besonders<br />

hoch. Seit Februar 2012 sind erstmals<br />

zwei HCV PCR Assays von <strong>Roche</strong> mit<br />

dem „Dual-Probe Konzept“ verfügbar: der<br />

COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT<br />

HCV Quantitativ Test, Version 2.0 und der<br />

COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT<br />

HCV Qualitativ Test, Version 2.0. Dieses<br />

innovative Testprinzip wird dem Anspruch<br />

an moderne in-vitro-<strong>Diagnostik</strong> gerecht.<br />

Das Dual-Probe Konzept verwendet in<br />

einer Real-T<strong>im</strong>e-PCR zwei unabhängige<br />

Sonden zur Detektion der Amplifikate<br />

(Abb. 1). Dies macht die Tests noch<br />

sicherer in der Erfassung genetischer<br />

Polymorphismen, die durch die biologische<br />

Flexibilität des Virus und den medikamentösen<br />

Selektionsdruck unerkannt<br />

entstehen können. Das reduzierte Probevolumen<br />

von 650 µl trägt der Mehrparametertestung<br />

einer Patientenprobe, z.B.<br />

<strong>im</strong> Fall der häufigen Hepatitis C / HIV-<br />

Koinfektion, Rechnung.<br />

5'NTR<br />

1 Forward-<br />

Pr<strong>im</strong>er<br />

Abb. 1: Testprinzip<br />

Core<br />

2 FAM-gelabelte Sonden<br />

2 versetzte<br />

Reverse<br />

Pr<strong>im</strong>er<br />

Die Hepatitis-C-Virusinfektion stellt ein<br />

globales Problem dar. Nach Angaben der<br />

WHO sind weltweit etwa 170 Millionen<br />

Menschen (3 %) mit dem Hepatitis<br />

C-Virus infiziert. Die Schätzungen<br />

für Deutschland liegen in einer Größenordnung<br />

von 400 000 bis 800 000 Personen,<br />

wobei pro Jahr mehrere Tausend<br />

Neuinfizierte hinzukommen. Da viele<br />

Infektionen nur eine milde und unspezifische<br />

Symptomatik aufweisen, verlaufen<br />

sie oft unerkannt. Die Zahl der Neuinfi-<br />

zierten liegt vermutlich wesentlich höher.<br />

Bei der symptomatischen Abklärung,<br />

insbesondere be<strong>im</strong> Vorliegen erhöhter<br />

Leberenzyme, sollte daher auch eine<br />

HCV-Infektion in Betracht gezogen werden.<br />

Der COBAST AmpliPrep / COBAST<br />

TaqManT HCV Qualitativ Test, Version<br />

2.0 dient der zuverlässigen Bestätigung<br />

einer vorliegenden Hepatitis-C Infektion,<br />

bei nachgewiesener positiver Serologie.<br />

Gerade <strong>im</strong> Umfeld der neuen Therapiemöglichkeiten<br />

mit den DAAs erfüllt der<br />

COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT<br />

HCV Quantitativ Test, Version 2.0 alle<br />

Anforderungen, um die komplexer werdenden<br />

Therapiealgorithmen zu unterstützen.<br />

O zuverlässige Erkennung der unterschiedlichen<br />

HCV-Genotypen<br />

O weiter linearer Messbereich<br />

(15 – 1,0E+08 IE/ml)<br />

O hohe Präzision und Sensitivität<br />

(15 IE/ml)<br />

COBAS AmpliPrep/<br />

COBAS TaqMan HCV Quantitative Test, v2.0<br />

Log 10 Titer [IE/ml]<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

GT 1<br />

GT 2<br />

GT 3<br />

GT 4<br />

GT 5<br />

GT 6<br />

Abb. 2: Methodenvergleich<br />

2<br />

3<br />

SPC-Regression<br />

Y = 0,923 * X + 0,434<br />

R 2 = 0,91<br />

N = 412<br />

4<br />

COBAS TaqMan HCV Test, v2.0<br />

Log 10 Titer [IE/ml]<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Wichtig zu wissen: In den Zulassungsstudien<br />

der bereits verfügbaren DAAs wurde<br />

der <strong>Roche</strong> TaqManT Test (High Pure System<br />

/ COBAST TaqManT HCV Test, Version<br />

2.0) eingesetzt. Der neue COBAST<br />

AmpliPrep / COBAST TaqManT HCV<br />

Quantitativ Test, Version 2.0 korreliert<br />

sehr gut mit der Studienmethode (Abb.<br />

2). Das gewährleistet eine hohe Sicherheit<br />

bei den medizinisch relevanten Entscheidungen<br />

hinsichtlich Dauer und Abbruch<br />

der Therapie.<br />

Die neuen HCV Tests laufen auf den<br />

Analysesystemen COBAST AmpliPrep/<br />

COBAST TaqManT 48 und der vollautomatisierten<br />

Hochdurchsatz-Variante<br />

COBAST AmpliPrep / COBAST TaqManT.<br />

Bei Verwendung des cobas p 630 Geräts<br />

für die Präanalytik ist der gesamte PCR-<br />

Workflow automatisiert. Die Testpackungen<br />

enthalten alle erforderlichen<br />

Materialien für die CE-IVD konforme<br />

Qualitätskontrolle, sowie eine Interne<br />

Kontrolle bzw. einen internen Quantifizierungsstandard,<br />

der jeder Probe zugegeben<br />

wird. Er zeigt eine mögliche<br />

PCR-Inhibition an und gewährleistet die<br />

präzise Virus-Quantifizierung. Mit dem<br />

AmpEraseT-System ist darüber hinaus der<br />

PCR eine sehr effiziente Methode vorgeschaltet,<br />

um möglicherweise kontaminierende<br />

Amplifikate zu el<strong>im</strong>inieren und<br />

falsch-positive Ergebnisse zu vermeiden.<br />

Das Dual-Probe Konzept der Assays in<br />

Kombination mit dem hohen Automatisierungsgrad<br />

in der Durchführung sorgt für<br />

eine Ergebnissicherheit, die den Fortschritten<br />

bei der HCV-Therapie adäquat ist.<br />

Dr. Helmut Koch<br />

Produktmanagement<br />

Molekulare <strong>Diagnostik</strong><br />

(06 21) 7 59 46 99<br />

helmut.koch@roche.com<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 19


Produkte & Service<br />

Herausforderungen der Infektiologie annehmen!<br />

Das zweitägige Seminar „Intensivkurs<br />

Infektionsserologie“ von <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong><br />

bietet ausreichend Raum für<br />

vertiefendes medizinisches Wissen bei<br />

Hepatitis und HIV sowie viel Zeit für die<br />

Fragen der Teilnehmer und die Besprechung<br />

diagnostischer „Stolperfallen“ mit<br />

direkter Auswirkung auf die Patientenbehandlung.<br />

Die Schirmherrschaft von<br />

Frau Prof. Barbara Gärtner, Oberärztin am<br />

Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

und Hygiene der Uniklinik des Saarlandes,<br />

zahlreiche Fallbeispiele, ein Praktikum<br />

und ein Fragebogentest garantieren<br />

eine sehr praxisnahe Fortbildung, bei der<br />

jeder Teilnehmer mehr als die Fortbildungspunkte<br />

zurück in seinen beruflichen<br />

Alltag nehmen kann.<br />

Fallbeispiel 1:<br />

63-jähriger Mann, unklare Indikation<br />

HIV-Antikörper-<br />

Screening (1. Test)<br />

Western-Blot<br />

Sample / Cutoff 1,6<br />

Nachweis von gp41, p24, p17<br />

Regelungen zur Meldepflicht, sowie das<br />

Vorgehen nach Nadelstichverletzungen<br />

wichtige Seminarinhalte. Und last but<br />

not least: Weil gerade in der Infektiologie<br />

Kennzahlen wie analytische und diagnostische<br />

Sensitivität / Spezifität, positiver<br />

und negativer Vorhersagewert, Cut-off<br />

oder ROC-Kurven eine hohe Bedeutung<br />

haben, bietet das Seminar auch einen<br />

kurzweiligen und anschaulichen Ausflug<br />

in die „trockene“ Welt der Statistik.<br />

Neben Frau Professor Gärtner unterstützen<br />

Mitarbeitende aus unterschiedlichen<br />

Abteilungen von <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> den<br />

Kurs:<br />

O Dr. Aribert Stief, Leitung Medizinisches<br />

Marketing<br />

O Dr. Marc Böhm, Produktmanagement<br />

Immunologie<br />

O Dr. Manfred Theis, Produktmanagement<br />

Immunologie<br />

O Jörg Wohlfahrt, Kunden Service Center<br />

Serum Work Area<br />

Die Kurse finden in den Ausbildungsräumlichkeiten<br />

von <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> in Mannhe<strong>im</strong><br />

statt und sind für max. 20 Teilnehmer<br />

konzipiert. Sie richten sich vornehmlich an<br />

Fach-MTAs und interessierte Akademiker.<br />

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg<br />

hat 16 Fortbildungspunkte und der<br />

DIW-MTA / dvta e.V. 15 Credits jeweils in<br />

der Kategorie C vergeben.<br />

Melden Sie sich frühzeitig an. Nutzen Sie<br />

die Möglichkeit, Ihre persönliche Kompetenz<br />

und die Ihres Labors für die Infektiologie<br />

zu erweitern!<br />

Nähere Informationen<br />

erhalten Sie über<br />

Diana Lohrer<br />

Sekretariat Medizinisches<br />

Marketing Labordiagnostik<br />

(06 21) 7 59 76 534<br />

diana.lohrer@roche.com<br />

HIV-Antikörper-<br />

Screening (2. Test)<br />

Sample / Cutoff 1,4<br />

O Was würden Sie dem Patienten sagen?<br />

O Was würden Sie als Nächstes machen?<br />

O Ist der Befund meldepflichtig?<br />

Fallbeispiel 2:<br />

Frau aus Endemiegebiet, eine Woche post<br />

partum<br />

Parameter Mutter Kind<br />

HBsAg positiv negativ<br />

AntiHBs (IU/ml) negativ 15.643<br />

HBeAg negativ negativ<br />

Anreise<br />

bis 11:00 Uhr<br />

Tag 1<br />

Start 12:00 Uhr<br />

Ende 17:30 Uhr<br />

Termine 2012:<br />

28. / 29. Juni,<br />

20. / 21. September,<br />

6. / 7. Dezember<br />

Einleitung & Einführung in das Thema<br />

Einleitung & Einführung in das Thema<br />

HIV – Epidemiologie & Klinik<br />

Statistische Grundlagen I & Übungen<br />

PAUSE<br />

HIV – <strong>Diagnostik</strong><br />

HIV – Therapie<br />

Statistische Grundlagen II & Übungen<br />

PAUSE<br />

Meldepflicht<br />

HIV – Pitfalls & Fallbeispiele aus Labor & Klinik<br />

Prof. Dr. B. Gärtner<br />

Dr. A. Stief<br />

Dr. M. Böhm<br />

Dr. M. Theis<br />

J. Wohlfart<br />

Anti-HBe positiv positiv<br />

Anti-HBc positiv positiv<br />

HBV-DNA (Kopien/ml) 10 7 kein Material<br />

O Welche Diagnose würden Sie für<br />

Mutter und Kind stellen?<br />

O Ist der Befund meldepflichtig?<br />

Diese und weitere Fallbeispiele sind ein<br />

Medium zur Besprechung der komplexen<br />

Anforderungen an die Kompetenz des<br />

infektionsserologischen Labors. Neben<br />

didaktisch gut aufbereiteten Fachpräsentationen<br />

zu HIV-, HBV- und HCV-<br />

Infektionen, sind auch die gesetzlichen<br />

Tag 2<br />

Start 8:30 Uhr<br />

Ende 16:30 Uhr<br />

Programm „Intensivkurs Infektiologie“<br />

HBV – Epidemiologie & Klinik<br />

HBV – <strong>Diagnostik</strong><br />

HBV – Therapie<br />

PAUSE<br />

HBV – Pitfalls & Fallbeispiele aus Labor & Klinik<br />

Praktikum<br />

Vorgehen nach Nadelstichverletzungen<br />

MITTAGSPAUSE<br />

Auswertung des Praktikums<br />

HCV – Epidemiologie & Klinik<br />

HCV – <strong>Diagnostik</strong><br />

HCV – Therapie<br />

PAUSE<br />

HCV – Pitfalls & Fallbeispiele<br />

Fragebogentest, Abschlussdiskussion<br />

Prof. Dr. B. Gärtner<br />

Dr. A. Stief<br />

Dr. M. Böhm<br />

Dr. M. Theis<br />

J. Wohlfart<br />

20<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


Produkte und Services<br />

Sehen Sie opt<strong>im</strong>al?<br />

Sehen oder nicht sehen kann den Unterschied<br />

ausmachen, ob ein Patient die<br />

bestmögliche Behandlung erhält. Besonders<br />

bei Krebserkrankungen ist die richtige<br />

Diagnose der entscheidende Faktor<br />

für die Auswahl der Therapie und somit<br />

das Überleben des Patienten. VENTANA<br />

OptiView ist eine neuartige Färbemethode<br />

für die Immunhistochemie von <strong>Roche</strong><br />

Tissue <strong>Diagnostics</strong>. Sie stellt opt<strong>im</strong>ales<br />

Sehen sicher, sodass Pathologen auch<br />

schwierige Fälle richtig befunden können.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

DAB<br />

4. DAB-<br />

H 2 O 2<br />

Chromogen<br />

reagiert mit HRP<br />

und H 2 O 2 und<br />

generiert ein klares,<br />

deutliches Signal.<br />

Testprinzip OptiView<br />

HRP<br />

HRP<br />

HRP<br />

3. OptiView HRP Mult<strong>im</strong>er bindet<br />

sich an die HQ-Haptene. Dadurch<br />

multipliziert sich die Anzahl der<br />

Mult<strong>im</strong>ere, was zu einer verstärkten<br />

Enfärbungsintensität führt, ohne dass<br />

der Hintergrund davon betroffen wäre.<br />

2. OptiView HQ Universal Linker, der über<br />

mehrere nicht-endogene HQ-Haptene<br />

verfügt, bindet den pr<strong>im</strong>ären Antikörper.<br />

1. Pr<strong>im</strong>ärer Antikörper bindet sich an<br />

Ziel-Antigen <strong>im</strong> Gewebe<br />

Der VENTANA OptiView DAB IHC<br />

Detection Kit verwendet ein zweistufiges<br />

Testprinzip mit exklusiver Hapten-<br />

Technologie (Abb.). Universelle, haptenbeladene<br />

Linker bilden eine „Brücke“<br />

zwischen dem spezifischen Pr<strong>im</strong>ärantikörper<br />

für das nachzuweisende Antigen<br />

<strong>im</strong> Gewebeschnitt und dem enzym-markierten<br />

Tertiärantikörper, über den die<br />

Farbreaktion generiert wird. Die Linker<br />

erhöhen die Anzahl der Bindungsstellen<br />

für die markierten Antikörper. Somit<br />

stehen pro Pr<strong>im</strong>ärantikörper mehr Tertiärantikörper<br />

zur Verfügung und das<br />

Farbsignal wird intensiver. In sehr schwierigen<br />

Fällen, wenn noch mehr Intensität<br />

benötigt wird, hilft der VENTANA<br />

OptiView Amplification Kit weiter. Er<br />

arbeitet mit einer größeren Konzentra-<br />

HRP<br />

HRP<br />

HRP<br />

HQ<br />

HQ<br />

HQ<br />

tion synthetischer, nicht-endogener Haptene<br />

und verstärkt in einer dreistufigen<br />

Reaktion das Messsignal gegenüber dem<br />

Detection Kit noch einmal deutlich.<br />

HRP<br />

HRP<br />

HRP<br />

HQ<br />

HQ<br />

HQ<br />

HRP<br />

HRP<br />

HRP<br />

OptiView HRP Mult<strong>im</strong>er<br />

OptiView HQ Universal Linker<br />

Pr<strong>im</strong>ärer Antikörper<br />

Gewebe<br />

Das VENTANA OptiView-Prinzip bietet<br />

eine erheblich verbesserte Empfindlichkeit<br />

ohne Intensivierung des Hintergrunds.<br />

Das hohe Maß an Klarheit bleibt<br />

erhalten. Auf diese Weise kann auch bei<br />

sehr geringer Proteinexpression ohne<br />

störenden Einfluss einer unspezifischen<br />

Färbung eine sichere Diagnose gestellt<br />

werden.<br />

Die VENTANA OptiView DAB IHC<br />

Detection und Amplification Kits sind für<br />

alle aktuellen und geplanten VENTANA<br />

Pr<strong>im</strong>ärantikörper geeignet und kompatibel<br />

mit allen Systemen der VENTANA<br />

BenchMark-Geräteserie. Die Kombination<br />

des innovativen Testprinzips mit<br />

einer flexiblen Auswertesoftware und<br />

der vollautomatischen Abarbeitung auf<br />

BenchMark-Systemen verkürzt deutlich<br />

die Durchlaufzeit der Objektträger und<br />

bietet eine größere Flexibilität für Anwender,<br />

Assays ihren Präferenzen und Leistungsmerkmalen<br />

anzupassen. Die sensitivere<br />

Erfassung des Farbsignals erhöht die<br />

Sicherheit der Befundung. Der gesamte<br />

Workflow ist effizienter – somit kann der<br />

Pathologe frühzeitig über die Ergebnisse<br />

des Patienten Auskunft geben.<br />

VENTANA OptiView macht sichtbar, was<br />

mit anderen Detektionssystemen nicht zu<br />

sehen ist. Es bietet<br />

O sehr hohe analytische Qualität durch<br />

exzellente Klarheit, Tiefe und Intensität<br />

der Färbung<br />

O opt<strong>im</strong>ierte <strong>Diagnostik</strong>, weil selbst<br />

gering expr<strong>im</strong>ierte Antigene sichtbar<br />

werden<br />

O ausgeprägte Flexibilität, denn jeder<br />

Antikörper lässt sich einstellen<br />

O effizientere Arbeitsabläufe, die die<br />

Diagnosestellung beschleunigen<br />

<strong>Roche</strong> Tissue <strong>Diagnostics</strong> verfolgt das<br />

Ziel, durch die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

seiner Produkte die bestmögliche<br />

Behandlung von Patienten zu<br />

unterstützen. Personalisierte Therapieansätze<br />

sind besonders in der Onkologie<br />

<strong>im</strong> Vormarsch – sie benötigen allerdings<br />

eine entsprechend differenzierte <strong>Diagnostik</strong>.<br />

VENTANA OptiView fügt sich<br />

logisch in die Zielsetzung von <strong>Roche</strong><br />

Tissue <strong>Diagnostics</strong> ein, denn die neue<br />

Methode ermöglicht es, auch Verborgenes<br />

und nicht nur „die Spitze des Eisbergs“<br />

zu erkennen.<br />

Dr. Stephanie Bohnert<br />

Produktmanagerin<br />

<strong>Roche</strong> Tissue <strong>Diagnostics</strong><br />

(06 21) 7 59 42 14<br />

stephanie.bohnert<br />

@roche.com<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 21


Produkte & Services<br />

Produktnews<br />

Produktlinie Produkt Geräte Anwendungszweck /<br />

Produktverbesserung<br />

Prä- und<br />

Postanalytik<br />

Klinische<br />

Chemie<br />

cobas p 312 präanalytisches System cobas p 312 präanalytisches System Platzsparendes präanalytisches<br />

System für den kleinen bis mittleren<br />

Probendurchsatz: Probenregistrierung,<br />

selektives Decappen, Sortierung,<br />

Archivierung<br />

Calcium Gen. 2<br />

cobasT modular platform:<br />

cobas c 311 / cobas c 501 /<br />

cobas c 502 / cobas c 701<br />

COBAS INTEGRAT<br />

Immunologie ElecsysT CK-MB Gen. 4 cobasT modular platform:<br />

cobas e 411 / cobas e 601<br />

MODULART < E 170 ><br />

ElecsysT 2010<br />

Software 08-06 mit ElecsysT Data<br />

Concept Extension<br />

MODULART ANALYTICS<br />

Verbesserte Kalibrationsstabilität,<br />

verbesserte Linearitiät<br />

Quantitative Best<strong>im</strong>mung des Creatin<br />

Kinase Isoenzyms MB mit gesteigerter<br />

Präzision <strong>im</strong> niedrigen Konzentrationsbereich<br />

Erweiterter Testnummernkreis zum<br />

Einsatz neuer Parameter wie z.B.<br />

ElecsysT HE4 und ElecsysT anti-HCV II<br />

IT-Lösungen cobas IT Middleware Laborsysteme Softwarelösung, die in eine<br />

bestehen de Labor EDV integriert<br />

werden kann. Verbindung mehrerer<br />

Analysensysteme auch zu mehreren<br />

Host Systemen mit jeweils nur einer<br />

Schnittstelle<br />

HosPoc<br />

Molekulare<br />

<strong>Diagnostik</strong><br />

Gewebediagnostik<br />

Ticket-Printer für<br />

cobas b 123<br />

cobas b 123 Blutgassystem<br />

Externer Ticket-Printer zum Druck von<br />

selbstklebenden Etiketten<br />

cobas IT 1000 V 2.0 POC-Systeme Anwenderfreundlichere Bedienoberfläche<br />

COBAST AmpliPrep /<br />

COBAST TaqManT HLA-B*5701<br />

Screening Test<br />

COBAST AmpliPrep /<br />

COBAST TaqManT HCV qualitativ<br />

Test, v2.0<br />

COBAST AmpliPrep /<br />

COBAST TaqManT HCV quantitativ<br />

Test, v2.0<br />

OptiView DAB IHC Detection Kit /<br />

OptiView Amplification Kit<br />

COBAST AmpliPrep /<br />

COBAST TaqManT<br />

BenchMark GX, XT, Ultra<br />

Nachweis des HLA-B*5701 Allels.<br />

Unterstützt die Therapieentscheidung<br />

bei HIV-Patienten<br />

Vollautomatisierter qualitativer Nachweis<br />

von HCV RNA<br />

Quantitativer Nachweis von HCV RNA.<br />

Therapiemonitoring bei HCV Patienten.<br />

Neue Dual Probe Technologie<br />

und Verringerung des notwendigen<br />

Probevolumens<br />

Test mit neuartigem Detektionsprinzip,<br />

das sehr gering expr<strong>im</strong>ierte Antigene<br />

sichtbar macht<br />

VENTANA AntiHer2 / neu (4B5) BenchMark GX, XT, Ultra Zulassung auch für therapeutische<br />

Fragestellung (HerceptinT) bei<br />

Magenkarzinom<br />

VENTANA BenchMark Special Stains VENTANA BenchMark Special Stains Gerät, das vollautomatische Gewebe-<br />

Spezialfärbungen durchführt: Besonderheit<br />

inkl. Entparaffinisierung<br />

* N = Neueinführung / V = Produktverbesserung, -erweiterung<br />

N / V* Status<br />

N verfügbar<br />

V ab Juni 2012<br />

V verfügbar<br />

V verfügbar<br />

N verfügbar<br />

V verfügbar<br />

verfügbar<br />

N verfügbar<br />

N verfügbar<br />

V verfügbar<br />

N verfügbar<br />

V verfügbar<br />

N ab Juni 2012<br />

22<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


Labormarkt und Gesundheitspolitik<br />

Bessere Pflege?<br />

Die Pflegereform soll sowohl der demographischen<br />

Entwicklung als auch den<br />

neurogenerativen Erkrankungen besser<br />

Rechnung tragen. Bis zum Jahr 2050 wird<br />

die Zahl pflegebedürftiger Menschen von<br />

heute 2,4 Mio. auf über 4 Mio. steigen!<br />

Zudem ist die Versorgung Demenzkranker<br />

(derzeit 1,4 Mio.), die sich auf Betreuung<br />

und Anleitung ausrichtet, in der aktuellen<br />

Version der Pflegeversicherung nicht<br />

adäquat abgebildet. Die Reform soll <strong>im</strong><br />

1. Halbjahr 2012 in Kraft treten.<br />

Die Eckpunkte lauten:<br />

O Pflegebedürftige erhalten bedarfsgerechtere<br />

Leistungen. Den Bedürfnissen<br />

Demenzkranker wird besser entsprochen.<br />

O Die Rehabilitation wird verbessert,<br />

um Pflegebedürftigkeit zu reduzieren<br />

oder sogar zu verhindern – nach der<br />

Prämisse „ambulant vor stationär“.<br />

O Pflegende Angehörige und Familien<br />

erhalten bessere Unterstützung.<br />

O Die Finanzierung der Pflege wird<br />

nachhaltiger.<br />

O Die Pflegeberufe werden attraktiver.<br />

Bezüglich Struktur und Finanzierung<br />

sind derzeit folgende Maßnahmen vorgesehen:<br />

O Der Pflegebeirat erarbeitet eine neue<br />

Definition des Begriffs „Pflegebedürftigkeit“.<br />

O Pflegebedürftige können zwischen<br />

Leistungspaketen und Zeiteinheiten<br />

für eine best<strong>im</strong>mte Pflegedauer wählen.<br />

Neue Wohnformen werden über<br />

zweckgebundene Pauschalen gefördert.<br />

O Die Beiträge zur Pflegeversicherung<br />

steigen ab 1.1.2013 von heute 1,95 %<br />

(kinderlose 2,2 %) um 0,1 Prozentpunkte.<br />

Das generiert Mehreinnahmen<br />

von rund 1,1 Milliarden Euro<br />

und dient der vollständigen Finanzierung<br />

der vorgesehenen Leistungsverbesserungen.<br />

O Nach dem Muster der Riester-Rente<br />

soll es eine freiwillige private Pflegezusatzversicherung<br />

geben, die der<br />

Staat ab 1.1.2013 bezuschusst.<br />

MRSA-<strong>Diagnostik</strong> in der vertragsärztlichen Versorgung<br />

Die ab dem 1.4.2012 gültige und bis zum<br />

31.3.2014 befristete Vergütungsvereinbarung<br />

der ärztlichen Selbstverwaltung<br />

betrifft die ärztliche Leistung zur <strong>Diagnostik</strong><br />

und zur ambulanten Eradikationstherapie<br />

(Entfernung eines Krankheitserregers<br />

aus dem Körper) von MRSA-Trägern.<br />

Um die neuen Ziffern (Tab.) in dem<br />

Kapitel 87.8 abrechnen zu können, ist<br />

eine neue KV-Genehmigung erforderlich.<br />

Die Voraussetzungen für den Erhalt<br />

86770 Erhebung des MRSA-Status eines Risikopatienten (100 Punkte)<br />

86772 Behandlung und Betreuung eines Risikopatienten oder einer MRSA positiven Kontaktperson <strong>im</strong> Sinne<br />

des 86776 (375 Punkte). Vorherige, durch mikrobiologische Untersuchung gesicherte, ICD-10-GM<br />

U80 Diagnose erforderlich<br />

dieser Abrechnungsgenehmigung sind<br />

<strong>im</strong> Anhang der Vergütungsvereinbarung<br />

aufgelistet und beinhalten neben<br />

Anforderungen an die fachliche Befähigung<br />

(Zusatzweiterbildung Infektiologie<br />

und / oder MRSA-Zertifizierung <strong>im</strong><br />

Sinne der Vereinbarung) auch solche an<br />

die Durchführung der Leistungserbringung.<br />

Für die neuen Ziffern 86 782 und<br />

86 784 ist darüber hinaus eine Abrechnungsgenehmigung<br />

für das Speziallabor<br />

erforderlich.<br />

Zusätzlicher Bestandteil der Leistung ist<br />

die Teilnahme an sogenannten MRSA-<br />

Fallkonferenzen, die von der KV genehmigt<br />

sein müssen, sowie die elektronische<br />

Dokumentation der Leistungserbringung.<br />

86774 Aufklärung und Beratung eines Risikopatienten, der MRSA Träger ist oder einer MRSA positiven<br />

Kontaktperson <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Durchführung der GOP 86772 (255 Punkte). Vorherige,<br />

durch mikrobiologische Untersuchung gesicherte, ICD-10-GM U80 Diagnose erforderlich<br />

86776 Abklärungsdiagnostik einer Kontaktperson nach erfolgloser Sanierung eines MRSA-Trägers (90<br />

Punkte)<br />

86778 Teilnahme an einer MRSA Fall- und / oder Netzwerkkonferenz (130 Punkte)<br />

86780 Bestätigung einer MRSA Besiedlung durch Abstrich (55 Punkte). Vorherige gesicherte ICD-10-GM<br />

U80 Diagnose erforderlich<br />

86781 Ausschluss einer MRSA Besiedelung durch Abstrich (55 Punkte)<br />

86782 Gezielter MRSA Nachweis auf chromogenem Selektivnährboden (5,20 Euro)<br />

86784 Nachweis der Koagulase und / oder des Clumpingfaktors zur Erregeridentifikation nur bei positivem<br />

Nachweis gemäß GOP 86782 (2,55 Euro)<br />

Die neuen Abrechnungsziffern der Vergütungsvereinbarung und ihre Leistungsinhalte<br />

Dr. Frank Deickert<br />

Leiter Health Care Affairs<br />

(06 21) 7 59 31 39<br />

frank.deickert@roche.com<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 23


R<br />

Kongresse & Veranstaltungen<br />

Mai – August 2012<br />

Kundenveranstaltungen von <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> Datum Ort<br />

<strong>Roche</strong> POCT-Forum 2012* 22. Mai München<br />

<strong>Roche</strong> Tage 2012 mit 12. – 15. Juni Mannhe<strong>im</strong><br />

- Gerinnungssymposium 12. – 13. Juni<br />

- Workshop ConsulabT 13. Juni<br />

- <strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> LIVE 13. – 14. Juni<br />

- Infektionssymposium 14. – 15. Juni<br />

Ute Re<strong>im</strong>ann<br />

Marketing Labordiagnostik<br />

(06 21) 7 59 40 78<br />

ute.re<strong>im</strong>ann@roche.com<br />

Grundkurs Hämostaseologie 27. Juni Mannhe<strong>im</strong><br />

* Weitere POCT Foren <strong>im</strong> September in Düsseldorf und Frankfurt<br />

Veranstaltungen verschiedener Organisationen Datum Ort<br />

Laborleitertreffen Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern 11. – 12. Mai Potsdam<br />

Gesellschaft für Laborberatung GmbH (DELAB): Fachtagung für Laborärzte<br />

(www.delab-net.de)<br />

22. – 23. Juni Mainz<br />

Unseren ausführlichen Kongresskalender<br />

finden Sie unter:<br />

www.roche.de/diagnostics/labor/<br />

kalender_kongresse.htm<br />

Ausgewählte Kongresse & Messen Datum Ort <strong>Roche</strong><br />

Ausstellungsstand<br />

<strong>Roche</strong><br />

Satellitensymposium<br />

15. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pränatalund<br />

Geburtsmedizin<br />

10. – 11. Mai Bonn Angionesefaktoren,<br />

Präeklampsie<br />

25. Tumorzytogenetische Arbeitstagung 10. – 12. Mai Wetzlar<br />

JT der Deutschen Diabetes Gesellschaft 16. – 19. Mai Stuttgart „Hypoglykämierisiko – einfach und effektiv<br />

vermeiden“<br />

European Labautomation 30. – 31. Mai Hamburg <br />

96. JT der Deutschen Gesellschaft für Pathologie 31. Mai – 3. Juni Berlin <br />

HepNet 15. – 16. Juni Hannover <br />

39. JT der Deutschen Gesellschaft für Prävention u.<br />

Rehabilitation<br />

15. – 16 Juni Berlin <br />

European Post ASCO Melanoma Meeting 21. – 22. Juni München <br />

The European Human Genetics Conference 23. – 26. Juni Nürnberg • Sequencing & Mikroarrays<br />

• Real-T<strong>im</strong>e PCR<br />

Innovationskongress der Deutschen Hochschulmedizin 28. – 29. Juni Berlin Personalisierte Medizin<br />

Eurogin 2012 8. – 11. Juli Prag <br />

21. JT der Deutschen Transplantationsgesellschaft<br />

/ World Congress of Transplantation<br />

Ultrapath, Conference on Diagnostic Electron<br />

Microscopy Basic Research<br />

15. – 19. Juli Berlin<br />

6. – 10. August Regensburg <br />

30 th World Congress of Biomedical Laboratory Science 19. – 22. August Berlin Frauengesundheit<br />

(z.B. HE4, TORCH, Vit. D)<br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> Deutschland GmbH,<br />

Harald Borrmann, Leiter Vertrieb Labordiagnostik<br />

CHEFREDAKTION:<br />

Ute Re<strong>im</strong>ann, Marketing Labordiagnostik<br />

„<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong>“ können Sie jederzeit über eine kurze Mitteilung per E-Mail<br />

abbestellen. Es fallen selbstverständlich keine weiteren als die für Sie üblichen<br />

Online-Gebühren an. Nutzen Sie dafür, ebenso wie für mögliche Rückfragen, gerne<br />

folgende E-Mail-Adresse: mannhe<strong>im</strong>.diagnostik-<strong>im</strong>-dialog@roche.com<br />

Die dargestellten Informationen geben die subjektive Einschätzung der Autoren<br />

wieder. Die <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> Deutschland GmbH übern<strong>im</strong>mt keine Gewähr für<br />

die Richtig keit der dargestellten Informationen. Die Weitergabe der Daten in jedweder<br />

Form bedarf der schriftlichen Zust<strong>im</strong>mung der <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> Deutschland<br />

GmbH.<br />

© 2012 <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong>. Alle Rechte vorbehalten.<br />

AMPLIPREP, BENCHMARK, COASYS, COBAS, COBAS B, COBAS BGE LINK, COBAS C, COBAS E, COBAS IT , COBAS P, COBAS T, COBAS TAQMAN, COBAS Z,<br />

CONSULAB, ELECSYS, LIGHTCYCLER, MODULAR und OPTIVIEW sind Marken von <strong>Roche</strong>. Andere Marken sind Marken der jeweiligen Eigentümer.<br />

24<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


Tage<br />

2012 <strong>Roche</strong><br />

2012<br />

Tage<br />

<strong>Roche</strong> Tage 2012<br />

Mannhe<strong>im</strong>, 12. – 15. Juni 2012<br />

Fortbildungspunkte<br />

der Landesärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

Fachsymposium Gerinnung Schirmherr: Prof. Dr. C.-E. Dempfle, Mannhe<strong>im</strong><br />

12. Juni 2012, 13:30 – 18:00 Uhr<br />

13. Juni 2012, 8:45 – 12:15 Uhr<br />

9 Fortbildungspunkte<br />

– beantragt –<br />

Session 1:<br />

Neue Antikoagulanzien<br />

Vorsitz: Prof. Dr. E. Lindhoff-Last, Frankfurt<br />

• Was ist neu und was dürfen wir noch erwarten?<br />

Prof. Dr. C.-E. Dempfle, Mannhe<strong>im</strong><br />

• Spiegelbest<strong>im</strong>mungen: Warum? Wann? Wie?<br />

Prof. Dr. E. Lindhoff-Last, Frankfurt<br />

• Fallstricke und Komplikations management<br />

Prof. Dr. S. Schellong, Dresden<br />

Session 2:<br />

Die Vielfalt der Gerinnung<br />

Vorsitz: Prof. Dr. B. Isermann, Magdeburg<br />

• Tumor und Gerinnung – Wie groß ist das Thromboserisiko?<br />

Prof. Dr. B. Isermann, Magdeburg<br />

• Gerinnungsdiagnostik in Notfall situationen – Die Sicht des Labors<br />

Prof. Dr. M. Spannagl, München<br />

• Welche wertvollen Informationen liefern Aktivierungsmarker<br />

(FM, FDP, PAP …)?<br />

Prof. Dr. D. Peetz, Berlin<br />

Session 3:<br />

Gerinnung <strong>im</strong> klinischen Alltag<br />

Vorsitz: N.N.<br />

• Gerinnungsdiagnostik in Notfall situationen: Die Sicht des Klinikers<br />

PD Dr. S. Hofer, Heidelberg<br />

• Kombinationstherapien: Was ist zu beachten?<br />

Prof. Dr. R. Bauersachs, Darmstadt<br />

• Faktor XII-Inhibition – Der Weg zur sicheren Antikoagulation?<br />

Prof. Dr. B. Nieswandt, Würzburg<br />

Interaktive Session:<br />

Interdisziplinäre Fallbeispiele<br />

• Frage-/Antwort-Stil (TED-System)<br />

Dr. S. Ziemer, Berlin / Prof. Dr. C.-E. Dempfle, Mannhe<strong>im</strong><br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> LIVE Schirmherr: Prof. Dr. R. Tauber, Berlin<br />

13. Juni 2012, 14:00 – 18:15 Uhr<br />

14. Juni 2012, 8:30 – 12:30 Uhr<br />

8 Fortbildungspunkte<br />

– beantragt –<br />

Session 1:<br />

Prozesse <strong>im</strong> Krankenhaus<br />

Vorsitz: Prof. Dr. P. Schuff-Werner, Rostock<br />

• Prozessopt<strong>im</strong>ierung <strong>im</strong> Krankenhaus<br />

K.-D. Pannes, Bietighe<strong>im</strong>-Bissingen<br />

• Neue Technologien führen zu Opt<strong>im</strong>ierung der Behandlungsprozesse<br />

und Kosteneinsparung<br />

Dr. Udo Janßen, Düsseldorf<br />

• Labordiagnostische Pfade: Grundlagen – Umsetzung – Ausblick<br />

Prof. Dr. G. Hoffmann, Grafrath<br />

Session 2:<br />

Patient <strong>im</strong> Fokus am Beispiel einer Hepatitis B-Erkrankung<br />

Moderator: A. Kautz, Köln<br />

• Welche Rolle spielt das Labor?<br />

PD Dr. J. Hofmann, Berlin<br />

• Welche Rolle spielt die Pathologie?<br />

Prof. Dr. P. Schirmacher, Heidelberg<br />

• Therapie-Entscheidungen und Therapie-Monitoring<br />

PD Dr. M. Cornberg, Hannover<br />

• Blick in die Zukunft<br />

Dr. R. Batrla-Utermann, Rotkreuz<br />

Session 3:<br />

Medizin<br />

Vorsitz: Prof. Dr. C. Wagener, Hamburg<br />

• Biomarker-gesteuerte Therapie am Beispiel der Präeklampsie<br />

Prof. Dr. H. Stepan, Leipzig<br />

• Stellenwert der Vitamin D- und der sensitiven Östradiol-<br />

Best<strong>im</strong>mung in der Osteologie und Onkologie<br />

Prof. Dr. P. Hadji, Marburg<br />

• <strong>Diagnostik</strong> neurologischer Erkrankungen – Bewährtes und Neues<br />

am Beispiel Neuroborreliose und leichtes Schädel-Hirn-Trauma<br />

Prof. Dr. M. Torzewski, Stuttgart<br />

Session 4:<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

Vorsitz: Prof. Dr. G. Siegert, Dresden<br />

• Die neue Perspektive für Sie – Gerinnungsdiagnostik von <strong>Roche</strong><br />

Dr. F. Gast, Mannhe<strong>im</strong><br />

• Einsatz von Next-Generation Sequencing in der molekulargenetischen<br />

<strong>Diagnostik</strong><br />

Dr. H.-G. Klein, Martinsried<br />

• Evolution der Laboranforderung – Von der elektronischen<br />

Basisanforderung zu einem neuen Anforderungsmanagementsystem<br />

Prof. Dr. Dr. P. Sinha, Klagenfurt<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012 25


Tage<br />

2012 <strong>Roche</strong><br />

2012<br />

Tage<br />

<strong>Roche</strong> Tage 2012<br />

Mannhe<strong>im</strong>, 12. – 15. Juni 2012<br />

Fortbildungspunkte<br />

der Landesärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

Fachsymposium Infektiologie Schirmherr: Prof. Dr. Dr. h.c. H. Pfister, Köln<br />

14. Juni 2012, 14:00 – 18:15 Uhr<br />

15. Juni 2012, 8:30 – 13:00 Uhr<br />

9 Fortbildungspunkte<br />

– beantragt –<br />

Session 1:<br />

Hepatitis<br />

Vorsitz: Prof. Dr. W. H. Gerlich, Gießen<br />

• Hepatitis C: neue Therapiestrategien und deren <strong>Diagnostik</strong><br />

Prof. Dr. C. Sarrazin, Frankfurt<br />

• Hepatitis B: neue Therapiestrategien und deren <strong>Diagnostik</strong><br />

Prof. Dr. J. Petersen, Hamburg<br />

• <strong>Diagnostik</strong> und Therapie bei Hepatitis/HIV Koinfektionen:<br />

State of the Art<br />

Dr. C. Boesecke, Bonn<br />

Session 2:<br />

Mutterschaftsvorsorge<br />

Vorsitz: Prof. Dr. S. Modrow, Regensburg<br />

• Was hat sich seit der Einführung der neuen Mutterschaftsricht<br />

linien <strong>im</strong> Alltag geändert?<br />

Dr. M. Enders, Stuttgart<br />

• Parvovirus-Screening: sollte es in die Richtlinien aufgenommen<br />

werden?<br />

Prof. Dr. B. Gärtner, Homburg<br />

• CMV-Screening: sollte es in die Richt linien aufgenommen<br />

werden?<br />

Prof. Dr. Dr. K. Hamprecht, Tübingen<br />

Session 3:<br />

Neue Herausforderungen an die Virus diagnostik<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Dr. h.c. H. Pfister, Köln<br />

• Nachweis von HIV-DNA – muss das sein?<br />

Dr. R. Kaiser, Köln<br />

• Relevanz der Hepatitis E <strong>Diagnostik</strong><br />

Prof. Dr. W. Jilg, Regensburg<br />

• GISAID – Eine globale Initiative zur Bereitstellung von viralen<br />

Grippedaten<br />

Prof. Dr. T. Lengauer, Saarbrücken<br />

Session 4:<br />

Respiratorische Infektionen<br />

Vorsitz: PD Dr. J. Hofmann, Berlin<br />

• Influenza – und viel mehr<br />

Prof. Dr. O. Adams, Düsseldorf<br />

• Aerosol transmission of avian influenza A/H5N1 virus<br />

S. Herfst, PhD, Rotterdam<br />

• Epidemiologie und <strong>Diagnostik</strong> von MTB<br />

Dr. H. Hoffmann, Gauting<br />

Workshop Consulab T Beratung für die <strong>Diagnostik</strong><br />

13. Juni 2012, 10:30 – 13:00 Uhr<br />

„Leichter leben mit opt<strong>im</strong>aler Logistik“<br />

• Aktuelle Logistiktrends <strong>im</strong> Kranken hausbereich<br />

F. Fiege, Greven<br />

• Logistik- und Lagermanagement: Zählen, kleben, lesen (oder)<br />

scannen?<br />

M. Düsterwald, Hückelhoven<br />

• Weniger Aufwand, bessere Ergebnisse – Mehrwert schaffen mit<br />

schlanken Prozessen<br />

A. May, Mannhe<strong>im</strong><br />

• Diskussion und Zusammenfassung<br />

Dr. A. Vogelei, Mannhe<strong>im</strong><br />

3 Fortbildungspunkte<br />

– beantragt –<br />

Ihre Anmeldung und Ihre Fragen<br />

Für Fragen zu den <strong>Roche</strong> Tagen 2012 steht Ihnen unser Veranstaltungsservice gerne zur Verfügung. Sie erreichen uns<br />

• telefonisch unter (069) 24 27 77 54 oder<br />

• per E-Mail unter mannhe<strong>im</strong>.roche_tage@roche.com<br />

Zur Online-Registrierung gelangen Sie unter www.roche-ems.de/roche-tage.<br />

Bitte beachten Sie die begrenzten Teilnehmerzahlen.<br />

26<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> • Ausgabe 36 • 5/2012


In eigener Sache<br />

Christian Paetzke ist neuer Leiter Marketing & Sales Labordiagnostik<br />

Staffelübergabe <strong>im</strong> Bereich Marketing & Sales<br />

Labordiagnostik von Harald Borrmann (links)<br />

an Christian Paetzke<br />

Seit dem 1. Mai 2012 ist Christian Paetzke<br />

für den Bereich Marketing & Sales<br />

Labor <strong>Diagnostik</strong> der <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong><br />

Deutschland GmbH, verantwortlich. Er<br />

übern<strong>im</strong>mt die Nachfolge von Harald<br />

Borrmann, der in die Position General<br />

Manager <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> (Schweiz) AG,<br />

mit Sitz in Rotkreuz, ebenfalls zum 1. Mai<br />

wechselte. Paetzke blickt auf eine zehnjährige<br />

Laufbahn bei <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> zurück.<br />

Die letzten drei Jahre war er in Irland als<br />

Sales Director von <strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> tätig.<br />

Im Zuge der „Staffelstabübergabe“ baten<br />

wir die beiden Herren zu einem Gespräch<br />

mit der „<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong>“-Redaktion.<br />

In diesem unterstrichen beide die große<br />

Wertschätzung, die sie dem Fach Labormedizin<br />

entgegenbringen und appellierten<br />

an ein Miteinander statt Gegeneinander<br />

auf diesem Gebiet: „Nutzen wir die<br />

Modellvielfalt, die uns der deutsche Markt<br />

– übrigens anders als der irische – bietet<br />

und schaffen wir in einer individuellen<br />

Kundenansprache, die in jeglicher Hinsicht<br />

von Qualität geprägt ist, eine Win-Win-<br />

Situation für beide Seiten,“ so Christian<br />

Paetzke mit Blick auf die künftige Aufgabe.<br />

„Unser Geschäftsführer Jürgen Redmann<br />

bringt es in seinem Editorial auf den Punkt:<br />

Das Labor ist kein technischer Dienstleister,<br />

sondern der Wegbereiter für Prävention,<br />

differenziertere <strong>Diagnostik</strong> und zielgerichtetere<br />

Therapien.“<br />

Diese Anerkennung sollte jedoch nicht nur<br />

der Labormedizin, sondern grundsätzlich<br />

jeglichen Innovationen entgegengebracht<br />

werden. Hier sieht Borrmann seit einigen<br />

Jahren jedoch Tendenzen in eine andere<br />

Richtung: „Wir müssen als Hersteller deutliche<br />

Innovationshürden überwinden.“<br />

Eine mögliche neue Richtung könnte durch<br />

das Versorgungsstrukturgesetz eingeschlagen<br />

werden, doch auch hier „warten wir<br />

seit geraumer Zeit auf eine konkrete Verfahrensgrundlage,<br />

auf die sich aufbauen lässt.“<br />

Dass sich der labormedizinische Markt <strong>im</strong><br />

Umbruch befindet, sieht Christian Paetzke<br />

allerdings auch als Chance, denn: „Reputation<br />

und Vertrauen sind für mich die Basis<br />

für eine erfolgreiche Kundenbeziehung. Wir<br />

legen bei <strong>Roche</strong> großen Wert auf langfristige<br />

und nachhaltige Beziehungen, auf die sich<br />

unsere Kunden absolut verlassen können.“


<strong>Roche</strong> Tage 2012<br />

Dienstag<br />

12. Juni 2012<br />

Mittwoch<br />

13. Juni 2012<br />

Donnerstag<br />

14. Juni 2012<br />

Freitag<br />

15. Juni 2012<br />

Vormittag<br />

Fachsymposium<br />

Gerinnung Workshop<br />

Consulab T<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Dialog</strong> LIVE<br />

Fachsymposium<br />

Infektiologie<br />

Nachmittag<br />

Fachsymposium<br />

Gerinnung<br />

Werksführungen<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Dialog</strong> LIVE<br />

Werksführungen<br />

Fachsymposium<br />

Infektiologie<br />

Fortbildungspunkte<br />

für die <strong>Roche</strong> Tage<br />

– beantragt –<br />

Landesärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

Fachsymposium Gerinnung 9 Punkte<br />

<strong>Diagnostik</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> LIVE 8 Punkte<br />

Fachsymposium Infektiologie 9 Punkte<br />

Workshop ConsulabT 3 Punkte<br />

Neu bei der Hausmesse:<br />

• cobas t 411 / cobas t 611 Systeme: Deutschlandpremiere für die ersten beiden<br />

Systeme des neuen Gerinnungsportfolios von <strong>Roche</strong><br />

• multiplate © : Erstmalige Präsentation des Plättchenfunktionsanalyzers bei<br />

<strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> nach Übernahme der Verum Diagnostica GmbH<br />

• cobas p 312 System: Deutschlandpremiere des präanalytischen Systems für den<br />

kleinen bis mittleren Probendurchsatz<br />

• cobas IT Middleware: In eine bestehende Labor-EDV integrierbare Softwarelösung<br />

mit interessanten Features<br />

• Themenstand „Nachhaltigkeit“ mit vielen Informationen zu nachhaltig orientierten,<br />

ökologischen und sozialen Aktivitäten von <strong>Roche</strong>.<br />

Die <strong>Roche</strong> Tage erhalten das Green Note Siegel als<br />

Anerkennung für ihre nachhaltig orientierte Ausrichtung.<br />

Reisen Sie an mit dem kostengünstigen<br />

Umwelt-Plus-Ticket der Deutschen<br />

Bahn.<br />

<strong>Roche</strong> <strong>Diagnostics</strong> Deutschland GmbH<br />

Sandhofer Straße 116<br />

68305 Mannhe<strong>im</strong><br />

www.roche.de

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