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Die hydraulischen Eigenschaften von Steinkohlenflugasche und ihr ...

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23) D. R. P. 704 753 vom 23. 10. 1938, C. 1941 II, 797,<br />

D. R. P. 742023 vom 18. 2. 1941, C. 1944 II, 686.<br />

24) D. R. P. 752194 vom 15. 5. 1941.<br />

Vergl. Belg. P. 451 340 vom 2. 7. 1943.<br />

Auszug veröffentlieht 17. 3. 1944, C.1945 I, 710.<br />

") C. R. (Doklady) Aead. Sei. URSS. 52.325-28, 1946, C. 1947 I, 84,<br />

C. 1948 I, 152.<br />

") F. P. 883158 vom 5. 11. 1941, C. 1944 I, 119.8.<br />

") A. P. 2460266 vom 4. 11. 1944, E. Prior. 17 12. 1942.<br />

A. P. 2460' 267, C. 1950 I, 603.<br />

E. P. 562561 vom 6. 7. 1944, C. 1948 I, 622.<br />

") E. P. 478921 vom 9. 3. 1937.<br />

") D. R. P. 69527 vom 10. 5. 1892.<br />

3D) D. R. P. 391 125 vom 25. 7. 1922, C. 1924 I, 2300.<br />

51) D. R. P. 14 439 vom 30. 10. 1880. Ber. dtseh. ehern. Ges. 14, 2433.<br />

") Russ. P. 65798 vom 28. 2. 1946, C. 1948 I, 748.<br />

33) Sehw. P. 198930 vom 19. 3. 1937, C. 1939 I, 1829.<br />

34) D. R. P 22289 vom 2. 8. 1881, Ber. dtseh. ehern. Ges. 16, 1120,<br />

Zusatz zu D. R. P. 16798.<br />

") E. P. 2787 vom 5. 2. 1884, Ber. dtseh. ehern. Ges. 18, R. 353.<br />

") Ber. dtseh. ehern. Ges. 18, 3314.<br />

37) Ber. dtseh. ehern. Ges. 24, 2557.<br />

") A. P. 1620915 vom 6. 5. 1922, C. 1927 I, 3127.<br />

39) F. P. 615791 vom 7. 5. 1926 C. 1927 I, 2596.<br />

") F. P. 792236 vom 17. 6. 1935, E. Prior. 26.7.1934, C. 19361,-4966.<br />

41) F. P. 810284 vom 6. 12. 1935, C. 1937 II, 2584.<br />

") Can. P. 367203 vom 10. 3. 1936, C. 1938 I, 1853.<br />

") A. P. 2255998 vom 9. 8. 1938, C. 1944 II, 276.<br />

") Zement-Kalk-Gips, Oktober 1949, Heft 10, 201.<br />

") Sehw. P. 185380 vom 4. 9. 1935, C. 1937 I, 2238.<br />

48) E. P. 266 524 vom 5. 2. 1926, C. 1927 I, 3126.<br />

") A. P. 1620067 vom 9. 1. 1926, C. 1927 I, 3127.<br />

") D. R.' P. 68586 vom 28. 10. 1892, Zusatz zu D. R. P.' 63 667<br />

vom 22. 11. 1891.<br />

,n) D. R. P. 3 203 vom 1. 5. 1878, Ber. dtseh. ehern. Ges. 12, 142.<br />

50) Be1g. P. 389617 vom 4. 7.1932, C. 1936 I, 1291.<br />

") F. P. 820756 vom 31. 12. 1936, C. 1938 I, 2239.<br />

52) A. P. 2432963 vom 30. 3. 1945.<br />

53) P. P. Budnikow <strong>und</strong> W. K. Gussew, Russ. P. 64805<br />

vom 31. 5. 1945, C. 1948 I, 392.<br />

") D. R. P. 113456, C. 1900 II, 827.<br />

55) E. P. 2640, (1884).<br />

") E. P. 273477 vom 19. 6. 1926, C. 1927 II, 2418.<br />

57) A. P. 2448218 vom 31. 8. 1948, E. Prior. 17. 12. 1942.<br />

58) A. P. 2460 266 <strong>und</strong> A. P. 2460267<br />

beide vom 4. 11. 1944, E. Prior. 17. 12. 1942, C, 1950 I, 603.<br />

"') George T. Morse, Ceramie Age, Vol. 50. Juli 1947, 81,<br />

Zement-Kalk-Gips, Februar 1950, 38.<br />

60) A. P. 2060295 vom 22. 6. 1934, C. 1937 I, 2432.<br />

61) A. P. 1901 052 <strong>und</strong> 1901 053 vom 3. 7. 1930, C. 1933 I, 3768.<br />

") F. P. 839220 vom 13. 6. 1938, D. Prior. 17. 6. 1937.<br />

") D. R. P. 558839 vom 17. 4. 1931, C. 1932 II, 2686.<br />

") D. R. P. 660 589 vom 7. 7. 1936, C. 1938 II, 1815.<br />

57) A. P. 2149804 vom 27. 7. 1936. C.1939 II, 474.<br />

") Can. P. 366187 vom 25. 2. 1936, C. 1937 II, 3936.<br />

';) It. P. 305486 vom 19. 2. 1933, C. 1938 I, 505.<br />

") E. P. 518596 vom 26. 9. 1938.<br />

F. P. 8S0 302 vom 19. 9. 1939, C. 1941 I, 1845 <strong>und</strong> C. 1941 II, 510.<br />

") Zement-Kalk-Gips, Heft 2, 1950, 43 naeh Journ. Am. Ceram.<br />

Soe. 31, Nr. 3.<br />

") Ber. Akad. Wiss. UdSSR (NS) 56, 503, C. 1948 I, 1048.<br />

B) D. R. p. 63 569 vom 26. 7. 1891.<br />

72) Zement-Kalk-Gips 3 (1950). 93.<br />

;3) Zement-Kalk-Gips 2 (1949), 209.<br />

<strong>Die</strong> <strong>hydraulischen</strong> <strong>Eigenschaften</strong> <strong>von</strong> <strong>Steinkohlenflugasche</strong> <strong>und</strong><br />

I<strong>ihr</strong> / Einfluß auf die Sulfatbeständigkeit <strong>von</strong> Portlandzement<br />

Von W. Kronsbein, Stade<br />

I. Allgemeines ZAHLENTAFEL 1<br />

Chemische Zusammensetzung der Flugaschen<br />

In den Vereinigten Staaten <strong>von</strong> Amerika werden<br />

seit Jahren die Rückstände der Kohlenstaubfeuerung,<br />

die sog. Flugaschen, insbesondere die mit Elektrofiltern<br />

zurückgehaltenen noch feineren Filteraschen, wegen<br />

<strong>ihr</strong>er latenten <strong>hydraulischen</strong> <strong>Eigenschaften</strong> in nennenswertem<br />

Umfange als Beimengung zu Portlandzement<br />

<strong>und</strong> zur Herstellung <strong>von</strong> Baustoffen herangezogen. Angeregt<br />

durch die dort durchgeführten Untersuchungen<br />

auf diesem Gebiet hat Verfasser bereits vor dem Kriege<br />

<strong>Steinkohlenflugasche</strong>n aus zahlreichen Betrieben der<br />

deutschen Energiewirtschaft auf <strong>ihr</strong>e Verwendungsmöglichkeit<br />

im Bauwesen untersuchV) Dabei war, abgesehen<br />

<strong>von</strong> der Bedeutung, die bei dem damaligen großen Bedarf<br />

der Bauwirtschaft an Bindemitteln einem wirksamen<br />

<strong>und</strong> billigen Streckungsmittel für Zement zukommen<br />

konnte, in erster Linie die Frage nach dem"<br />

Einfluß der Flugaschen auf die Sulfatbeständigkeit <strong>von</strong><br />

Mörtel <strong>und</strong> Beton bestimmend gewesen. Obwohl die<br />

Ergebnisse dieser Versuche infolge der zumeist ungeeigneten<br />

Beschaffenheit der Flugaschen wenig ermutigend<br />

waren, sind die Versuche während des Krieges<br />

fortgesetzt worden. über das Ergebnis wird im folgenden<br />

berichtet.<br />

11. Kennzeichnung der verwendeten Flugaschen<br />

1. Chemische Zusammensetzung<br />

Zahlentafel 1 gibt die chemische Zusammensetzung<br />

<strong>von</strong> 8 Flugaschen verschiedener Herkunft wieder, welche<br />

für die Versuche verwendet wurden. Der Glühverlust,<br />

das ist im wesentlichen der Gehalt an Verbrennbarem,<br />

liegt bei 3 Aschen, Fr, Co <strong>und</strong> E, unter 10 %, bei 4<br />

weiteren Aschen, Zo, Ve, Be <strong>und</strong> Os, zwischen 14 <strong>und</strong><br />

20 % <strong>und</strong> bei einer Asche, Ew, sogar über 50 %. Für die<br />

Menge der in Salzsäure unlöslischen Bestandteile ist<br />

eine gewisse Abhängigkeit vom Kalkgehalt <strong>und</strong> z. T.<br />

auch vom Eisenoxydgehalt erkennbar. Kieselsäure- <strong>und</strong><br />

Tonerdegehalt halten sich in verhältnismäßig engen<br />

Grenzen, während der Eisenoxydgehalt wieder sehr<br />

Bezeichnung<br />

der Asche<br />

I<br />

Fr I<br />

I I<br />

Co<br />

unterschiedlich ist. Entsprechend dem Kalkgehalt, der<br />

mit Ausnahme der Asche E unter 10 % liegt, schwanken<br />

auch die Werte für den Magnesiagehalt. Der SOs-Gehalt<br />

ist bei allen Aschen gering. Der nicht unbeträchtliche<br />

nicht bestimmte Rest entfällt zweifellos auf Alkalien.<br />

Den Hauptbestandteil der Aschen bilden demnach die<br />

Kieselsäure <strong>und</strong> die Tonerde, welche etwa 2/3 bis %. der<br />

I<br />

I<br />

E<br />

I<br />

I<br />

I<br />

Zo I<br />

Be<br />

Ve I I Ew i Os<br />

Olühverlus! % 3,24 4,87 7,70 14,40 16,70 15,95 51,50 20,1(<br />

Unlösliches %<br />

(HCl1:1)<br />

Unlösliches %<br />

(glühverlustfrei)<br />

75,71 82,80 52,81 59,35 67,29 55,51 31,19 63,61<br />

78,10 86,20 57,20 69,10 80,90 66,10 64,20 79,10<br />

SiO, % 45,38 52,08 41,90 43,14 47,60 42,54 42,90 42,68<br />

--------------<br />

A1,O, % 28,90 30,85 23,00 26,05 27,90 27,90 25,95 27,35<br />

------------I-<br />

------------I-<br />

------------I-<br />

------------I-<br />

Fe,O. % 12,80 8,80 12,40 24,40 15,60 11,60 17,20 21,60<br />

----------._---<br />

CaO % 4,40 2,35 12,80 2,55 3,00 9,45 7,00 3,3(<br />

-------- _.- ----<br />

SO. % 1,17 0,44 2,28 0,47 0,67 1,52 0,40 0,61<br />

Res! (n. b.) % 5,86 4,57 3,00 2,51 3,11 3,57 4,48 3,27<br />

A1,O.:SiO,<br />

MgO % 1,49 0,91 4,62 0,88 2,12 3,42 2,07 I,H<br />

------ ------I-<br />

------------I-<br />

------------I-<br />

1:2,66 1:2,86 1:3,09 1:2,80 1:2,89 1:2,61 1:2,80 1:2,6'<br />

123


Gesamtmerige ausmachen. Das Molverhältnis beider Bestandteile<br />

liegt etwa zwischen 1 : 2,6 <strong>und</strong> 1 : 3,0 AbO. :<br />

Si02• Man kann daher die Aschen als eine Art entwässerter<br />

Tonsubstanz ansehen, welche auch den beträchtlichen<br />

Alkaligehalt bedingt <strong>und</strong> mehr oder weniger<br />

bedeutende Mengen an wahrscheinlich aus sulfidischen<br />

Eisenverbindungen herrührendem Eisenoxyd enthält.<br />

Das hydraulische Verhalten der Flugaschen kann infolgedessen<br />

mit dem ja hinreichend bekannten Verhalten<br />

schwach gebrannter Tone (Ziegelmehl, gebrannter<br />

Schlick usw.) verglichen werden.<br />

Ihrer Konstitution nach gehören die Flugaschen in<br />

das Dreistoffsystem Si0 2 - AbO. - Fe 20., dessen thermisches<br />

Verhalten durch den wechselnden Kalkgehalt<br />

beeinflußt wird. Abb. 1 zeigt die Lage der 8 Flugaschen<br />

im Dreistoffdiagramm. Welcher Gleichgewichtszustand<br />

in der erkalteten Asche vorliegt, hängt außer <strong>von</strong> der<br />

chemischen Zusammensetzung weitgehend <strong>von</strong> der<br />

Brenntemperatur <strong>und</strong> der Abkühlungsgeschwindigkeit<br />

,der Asche ab, woraus sich daher ebenfalls Abweichungen<br />

im <strong>hydraulischen</strong> Verhalten ergeben werden.<br />

I<br />

ZAHLENTAFEL 2<br />

Erhärtungsvermögen der Flugaschen nach den Traßnormen<br />

Bezeichnung<br />

der Asche<br />

Kornfeinheit<br />

'im angel.<br />

Festigkeit der gemahlenen<br />

OIüh-<br />

Zustand n.Mahlg. Aschen kg/cm'<br />

verlust<br />

Rückst.% Rückst.%<br />

a. d. S. a. d. S.<br />

%<br />

ZugfestigkeitIDruckfestigk.<br />

900 14900 900 /4900 M. M. M. M. 7 Tg·128 Tg. 7 Tg·.128 Tg.<br />

Fr 3,24 18,9 54,0 1,7 12,4 21 33 185 378<br />

1----------------------I-<br />

Co 4,87 25,4 48,6 1,3 10,4 5 23 68 '210<br />

-- ----I-<br />

E 7,70 0,02 3,36 nicht 12 22 119 215<br />

gemahlen<br />

--<br />

----I-<br />

Zo 14,4 43,7 70,9 0,01 10,9 6 11 55 117<br />

1----------------~-----I-<br />

Ve 16,7 3,4 20,3 0,9 9,6 2 13 24 111<br />

--------- ----I-<br />

Be 15,95 0,7 10,2 nicht 4 13<br />

gemahlen<br />

42 94<br />

-- ----I-<br />

Ew 51,5 13,8 60,7 0,2 11,5 3 14 27 89<br />

------ - -------<br />

Os 20,1 26,4 69,6 0,04 10,2 2 11 20 77<br />

1-----------------------<br />

Normen für<br />

TraB DIN 1043 ~7,0 - ~20<br />

- 5 16 45 140<br />

Aschen nicht <strong>von</strong> <strong>ihr</strong>em Gehalt an säurelöslichen Bestandteilen<br />

abhängt <strong>und</strong> auch nicht allein durch den<br />

Kieselsäuregehalt bestimmt wird.<br />

Abb. 1: Lage der Flugaschen im Dreistoffdiagramm<br />

2. Erhärtungsvermögen<br />

a) Mit Kalkhydrat nach den Traßnormen.<br />

Zahlentafel 2 enthält die Ergebnisse der Prüfung der<br />

Flugaschen nach den Traßnormen. <strong>Die</strong> Aschen waren<br />

vorher, sofern <strong>ihr</strong>e natürliche Körnung gröber war, in<br />

einer Laboratoriumsmühle bis auf einen Rückstand <strong>von</strong><br />

etwa 10 bis 12 % auf dem SIeb mit 4900 M. gemahlen<br />

worden.<br />

Ein sehr gutes Erhärtungsvermögen zeigen die Aschen<br />

Fr, Co <strong>und</strong> E, <strong>von</strong> denen die Asche Fr mit sehr hohen.<br />

Festigkeitswerten besonders hervorragt. Bemerkenswert<br />

ist der Unterschied in der 7-Tage-Festigkeit zwischen<br />

den Aschen Co <strong>und</strong> E bei praktisch gleicher Festigkeit<br />

nach 28 Tagen. <strong>Die</strong> übrigen Aschen folgen in weitem<br />

Abstand mit nur mäßigen Festigkeiten, die wesentlich<br />

unter den für Traß geforderten Werten liegen. Ein gewisser<br />

Zusammenhang zwischen dem Gehalt der Aschen<br />

an Verbrennbarem (Glühverlust) <strong>und</strong> <strong>ihr</strong>em Erhärtungsvermögen<br />

ist zu erkennen. Eine nähere Betrachtung der<br />

Einzelergebnisse zeigt jedoch, daß nicht ausschließlich<br />

dieser das hydraulische Verhalten beeinfiußt, sondern<br />

daß auch Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung<br />

<strong>und</strong> im physikalischen Aufbau hierfür<br />

maßgeblich sein müssen. Was die chemische Zusammensetzung<br />

der Aschen angeht, so lassen sich aus den vorliegenden<br />

Analysendaten keine eindeutigen Schlüsse auf<br />

den Einfluß bestimmter Bestandteile auf das Erhärtungsvermögen<br />

ziehen. Am Beispiel der drei Aschen<br />

Fr, Co <strong>und</strong> E, deren Gehalt an Verbrennbarem verhältnismäßig<br />

gering <strong>und</strong> nicht sehr unterschiedlich ist,<br />

wird jedoch klar, daß das Erhärtungsvermögen der<br />

b) Mit Portlandzement nach den Zementnormen<br />

Für diese Prüfung wurden als Bindemittel statt des<br />

reinen Portlandzementes Gemische aus Portlandzement<br />

<strong>und</strong> Flugasche im Verhältnis 60: 40 <strong>und</strong> 80 : 20 G. T. verwendet.<br />

Als Maßstab für das Erhärtungsvermögen der<br />

Flugaschen ist die 3-Tage-Prismendruckfestigkeit ermittelt<br />

worden, <strong>und</strong> zwar waren je drei Prismen 1 Tag<br />

an feuchter Luft, darauf 2 Tage in Wasser <strong>von</strong> 200 C,<br />

bzw. 1 Tag in Wasser <strong>von</strong> 50° C <strong>und</strong> 1 Tag in Wasser<br />

<strong>von</strong> 20° C gelagert worden. <strong>Die</strong>ses Verfahren zur Prüfung<br />

des Erhärtungsvermögens <strong>von</strong> latent<strong>hydraulischen</strong> Stoffen<br />

ist im Bericht der Building Research Station 1935<br />

beschrieben (Ref. Zement 1938, S.381). Es soll nach den<br />

vorliegenden Erfahrungen in kurzer Zeit ein Urteil<br />

über den Wert eines latent<strong>hydraulischen</strong> Stoffes in Verbindung<br />

mit Zement ermöglichen.<br />

<strong>Die</strong> Prüfung wurde mit 4 verschiedenen Portlandzementen<br />

durchgeführt, die auch für die langfristigen<br />

Versuche mit Mörtelkörpern in MgSO.-Lösung verwendet<br />

worden sind. <strong>Die</strong>sem eigentlichen Zweck der<br />

ZAHLENTAFEL 3<br />

Chemische Zusammensetzung der Zemente<br />

,-<br />

Bezeichnung<br />

R<br />

H<br />

G<br />

V<br />

der Zemente<br />

Glühverlust %<br />

I<br />

I<br />

I<br />

1,39 q4<br />

I<br />

I<br />

3,11 1,88<br />

Unlösliches % 0,23 0,30 0,30 0,18<br />

SiO. % 19,37 20,26 19,40 20,08<br />

AI.Os % 4,42 3,88 6,52 6,22<br />

Fe,Os % 5,80 8,08 2,76 2,40<br />

CaO % 63,30 62,93 61,99 64,02<br />

MgO % 2,02 0,78 1,69 1,88<br />

SO, % 2,60 2,16 2,52 1,32<br />

Rest (nicht bestimmt) 0,87 0,47 1,71 2,04<br />

Tonerdemodul 0,76 0,48 2,36 2,59<br />

124


ZAHLENTAFEL 4<br />

Normeneigenschaften der Zemente<br />

r:l<br />

Bezeichnung<br />

R<br />

I I H G<br />

der Zemente<br />

I<br />

Druckfestigkeit (alte Norm) 7 Tg. W. 438 418 465 350<br />

------<br />

Biegezugfestigkeit 57 48 53 48<br />

(neue Norm) 7 Tg. W. ---------<br />

Druckfestigkeit<br />

279 I 333 288<br />

- ---<br />

Druckfestigkeit (alte Norm) 28 Tg. W.<br />

I~<br />

I~<br />

536 542 428<br />

----_ ..<br />

Biegezugfestigkeit , 65 62 68 60<br />

(neue Norm) 38 Tg. W. ----<br />

Druckfestigkeit<br />

1_ 439 385 448 422<br />

----<br />

0,26 0,59 0,65<br />

Mahlfeinheit 900 M<br />

Rückstand in % I_~~~- - --<br />

auf Sieb <strong>von</strong> 4900 M 13,63 _~~13,59_<br />

.<br />

Raumbe- Normenwasserprobe be- be- be- I beständigkeit<br />

Kochprobe standen standen standen standen<br />

1---- 1 -----<br />

Abbindeverhältnisse Beginn : Std. 3'/.<br />

1_2_1_ 2 _1_ 5 _<br />

zwischen den verschiedenen Aschen sind hier bei dem<br />

verhältnismäßig geringeren Anteil am Bindemittel nicht<br />

so ausgeprägt. Aber auch hier liegen die Aschen Fr <strong>und</strong><br />

Co meist an der Spitze. Aus Zahlentafel 5, welche für<br />

alle Aschen <strong>und</strong> jeweils einen Zement den oberen <strong>und</strong><br />

unteren Grenzwert der bei 20° C <strong>und</strong> 50° Cerreichten<br />

Druckfestigkeit (Festigkeit des reinen Zementes = 100)<br />

wiedergibt, wird ersichtlich, daß die Festigkeit der<br />

Zemente H <strong>und</strong> V in beiden Mischungen mit Flugasche<br />

bei Lagerung in Wasser <strong>von</strong> 20° C gegenüber dem<br />

re'inen Zement überwiegend stärker zurückgegangen ist<br />

als die der beiden anderen Zemente. <strong>Die</strong>ser Festigkeitsrückgang<br />

wird aber durch einen höheren Steigerungsbetrag<br />

bei Lagerung in Wasser <strong>von</strong> 50° C wieder ausgeglichen.<br />

ZAHLENTAFEL 5<br />

3-Tage-Prismendruckfestigkeit der Zement-Flugaschemischungen<br />

in Wasser <strong>von</strong> 20' <strong>und</strong> 50' C (reiner Zement = 100).<br />

Zement]<br />

60: 40<br />

I<br />

!<br />

I<br />

R<br />

I<br />

I<br />

G H V<br />

20°C<br />

I<br />

44-85 38-56 30-47 22-63<br />

50°C 48-78 45-82 39-81 38-77<br />

I Abbindeverhältnisse Ende: Std. 7'/. I 6'/2 I 4 I 7 125<br />

Versuche entsprechend wurden außer 2 normalen Portlandzementen<br />

225 2 tone!'dearme <strong>und</strong> eisenoxydreiche<br />

Zemente gewählt. <strong>Die</strong> chemische Zusammensetzung <strong>und</strong><br />

die üJ;>rigen Normeneigenschaften dieser Zemente sind<br />

aus den Zahlentafeln 3 <strong>und</strong> 4 ersichtlich.<br />

Abb. 2 zeigt in schematischer Darstellung das Ergebnis<br />

dieser Prüfung an Hand der 3-Tage-Prismendruckfestigkeit,<br />

welche mit den verschiedenen Zement-Flugaschemischungen<br />

ermittelt wurde. <strong>Die</strong> Werte sind für<br />

die einzelnen Aschen nach fallender Festigkeit bei Lagerung<br />

in Wasser <strong>von</strong> 50° C geordnet. <strong>Die</strong> Festigkeit des<br />

reinen Zementes wird <strong>von</strong> keiner Mischung erreicht. Der<br />

Festigkeitsrückgang ist z. T. erheblich, besonders bei den<br />

Mischungen mit 40 % Aschezusatz. Von den 8 Aschen<br />

haben sich auch bei dieser Prüfung die Aschen Fr, Co<br />

<strong>und</strong> E im allgemeinen am günstigsten verhalten <strong>von</strong><br />

denen die Asche Fr in der Mischnug 60: 40 bei'allen<br />

Zementen weitaus die höchste Festigkeit liefert. <strong>Die</strong><br />

übrigen Aschen ordnen sich in wechselnder Folge mit,<br />

wesentlich geringerer Festigkeit. In der Mischung 80 : 20<br />

sind der Festigkeitsrückgang gegenüber dem reinen<br />

Zement in Wasser <strong>von</strong> 20° C <strong>und</strong> die prozentualen<br />

Steigerungsbeträge bei Lagerung in Wasser <strong>von</strong> 50° C<br />

geringer als bei der Mischung 60: 40. <strong>Die</strong> Unterschiede<br />

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L.tb. 2: 3-Tage-Prismendruckfestigkeit <strong>von</strong> Zement- Flugasche­<br />

Mischungen.<br />

Lagerung: heller Teil: 1 Tag f. Luft, 2 Tage Wasser v. 20';<br />

ganze Säule: 1 Tag f. Luft, ITag Wasser v. 50', 1 Tag Wasser v. 20'<br />

20°C 61-90 60-82 49-80 44-88<br />

80: 20<br />

--~.-<br />

50°C 65-87 67 --85 66-83 66-87<br />

Inwieweit diese Prüfung das hydraulische Verhalten<br />

der Flugaschen auch bei längerer Erhärtungszeit bestätigt,<br />

wird das Ergebnis der im nächsten Abschnitt<br />

zu besprechenden Dauerversuche an Mörtelkörpern<br />

zeigen.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der Ergebnisse'der bisherigen Prüfungen<br />

der Aschen mit Kalk <strong>und</strong> Zement sind für die weiteren<br />

Versuche nur die 3 Aschen Fr, Co <strong>und</strong> E verwendet<br />

worden.<br />

IH. Mörtelversuche in MgSO,-Lösung<br />

Für diese Versuche dienten Mörtelkörper <strong>von</strong> 7,07 cm<br />

Kantenlänge. Der Mörtel wurde hergestellt aus Mischungen<br />

je eines der 4 Zemente mit jeweils einer der 3<br />

Flugaschen im Verhältnis 60: 40 <strong>und</strong> 80: 20 als Bindemittel<br />

<strong>und</strong> einem scharfkörnigen Quarzsand 0 bis 3 mm<br />

als Zuschlagstoff mit folgender Kornzusammensetzung:<br />

< 0,2 mm < 1 mm < 3 mm<br />

10 % 60 % 100 %.<br />

Das Mischungsverhältnis des Mörtels war 1: 4 G. T.,<br />

die Konsistenz schwach plastisch mit einem Ausbreitmaß<br />

auf dem Zementnormengerät <strong>von</strong> 135 bis 140 mm.<br />

Der Bindemittelgehalt betrug bei allen Mischungen<br />

410 kg/m 3 des frischen Mörtels bei einer Toleranz <strong>von</strong><br />

etwa ± 2 %. Der Mörtel wurde in zwei Schichten mit<br />

einem leichten Holzstampfer in den Formen verdichtet<br />

<strong>und</strong> nach 24 St<strong>und</strong>en in Wasser gelagert. Nach 3­<br />

monatigel' Wasserlagerung wurde die erforderliche Anzahl<br />

Probekörper in 5 'foige MgSO,-Lösung gelegt,<br />

welche die Körper völlig bedeckte. <strong>Die</strong> übrigen Probekörper<br />

blieben weiterhin im Wasser. <strong>Die</strong> Erhärtung vor<br />

Beginn der Lagerung in MgSO,-Lösung wurde auf drei<br />

Monate ausgedehnt, weil die hydraulische Wirkung<br />

latenthydraulischer Stoffe erfahrungsgemäß erst im<br />

Laufe der Zeit merkbar wird.<br />

Nach jeweils drei Monaten wurden je 3 Versuchskörper<br />

einer Mischung aus Wasser <strong>und</strong> MgSO.-Lösung auf <strong>ihr</strong><br />

äußeres Verhalten <strong>und</strong> <strong>ihr</strong>e Druckfestigkeit geprüft.<br />

Sofern bei Lagerung in MgSO.-Lösung bereits äußerlich<br />

erkennbare Zerstörungen eintraten, zeigten sie zunächst<br />

das typische Auftreiben der Ecken <strong>und</strong> Kanten dann<br />

zunehmende Treibrißbildung <strong>und</strong> schließlich teil~eisen<br />

bis nahezu völligen Zerfall der Körper. Das Ausmaß


der Wirkung des Flugaschezusatzes <strong>und</strong> der Einwirkung<br />

der MgSO.-Lösung auf' den Mörtel wird am .deutlichsten<br />

. bei der Betrachtung der Druckfestigkeiten,<br />

deren Verlauf in den Abb. 3 bis 26 zeichnerisch dargestellt<br />

ist,<br />

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Abb. ;)-8: Drucl


der pz H allein <strong>von</strong> der MgSO,-Lösung nicht angegriffen<br />

wird, bleiben auch die aschehaltigen Mischungen<br />

unbeschädigt.<br />

Auch in den Mischungen mit dem pz V (Abb. 21 bis<br />

26) übertreffen die beiden Aschen Fr <strong>und</strong> Eim Laufe<br />

der Zeit den reinen Zement erheblich. <strong>Die</strong> Asche Co<br />

bleibt demgegenüber zurück, erreicht aber mindestens<br />

die Festigkeit des reinen Zementes. Dessen Sulfatbeständigkeit<br />

ist noch geringer als die des pz G, so<br />

daß ein Anteil <strong>von</strong> 20 % Asche im Bindemittel nur bei<br />

der Asche Fr die Zerstörung der Versuchskörper deutlich<br />

verzögert, während bei den Aschen Co <strong>und</strong> Edel'<br />

Abfall der Festigkeit nur wenig hintangehalten wird.<br />

In der Mischung 60 : 40 tritt jedoch keine Zerstörung<br />

<strong>und</strong> praktisch kein Festigkeitsabfall ein.<br />

<strong>Die</strong> Darstellung der Abb. 27 ermöglicht einen Vergleich<br />

der Mörteldruckfestigkeiten, welche bei Wasserlagerung<br />

nach 28 Tagen <strong>und</strong> 1 Jahr erreicht worden<br />

sind. Man erkennt, daß die Zement-Flugaschemischungen<br />

60: 40 nach 28 Tagen durchweg mehr oder weniger<br />

hinter dem reinen Zement zurückbleiben, diesen aber<br />

nach 1 Jahr durch höhere Steigerungsbeträge einholen<br />

<strong>und</strong> z. T. merklich übertreffen. In der Mischung 80: 20<br />

ist die Anfangsfestigkeit kaum geringer als die des<br />

reinen Zementes, die Steigerungsbeträge sind dagegen<br />

nicht so hoch, so daß nach 1 Jahr etwa die gleichen<br />

Festigkeiten erreicht werden wie mit der Mischung<br />

60: 40.<br />

60:/HJ<br />

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Abb. 27: Würfeldruckfestigkeit <strong>von</strong> Mörtel aus Zcment-Flugasche­<br />

Lagerung: heller Teil: .28 Tage in Wasser <strong>von</strong> 20'<br />

ganze Säule: 1 Jahr in Wasser <strong>von</strong> 20°.<br />

JOt/.<br />

I""<br />

11'l:t<<br />

IV. Zusammenfassung<br />

Es wurden 8 <strong>Steinkohlenflugasche</strong>n verschiedener<br />

Herkunft, welche größtenteils vor der Prüfung auf etwa<br />

Zementfeinheit gemahlen worden waren, auf <strong>ihr</strong>e hydraulische<br />

Wirksamkeit in Verbindung mit Normenkalkhydrat<br />

<strong>und</strong> vier verschiedenen Portlandzementen<br />

<strong>und</strong> auf <strong>ihr</strong>en Einfluß auf die chemische Widerstandsfähigkeit<br />

derselben Portlandzemente in 5 %iger MgSO,­<br />

Lösung geprüft. Dabei hat sich folgendes gezeigt:<br />

1. Bei der Prüfung nach den Traßnormen betrug die<br />

Druckfestigkeit bei 3 Aschen, Fr, Co <strong>und</strong> E, nach 28<br />

Tagen über 200 kg/cm 2 , bei der Asche Fr sogar 378<br />

kg/cm 2 • <strong>Die</strong> übrigen 5 Aschen erreichten demgegenüber<br />

nur mäßige Festigkeiten.<br />

Bei der Prüfung mit vier verschiedenen Portlandzementen<br />

im Mischungsverhältnis 60 G. T. Pz. : 40 G. T.<br />

Asche bzw. 80 G. T. Pz. : 20 G. T. Asche erwiesen sich,<br />

gemessen an der 3-Tage-Prismendruckfestigkeit bei<br />

Lagerung in Wasser <strong>von</strong> 50 Ü C, vorwiegend die<br />

gleichen Aschen als am wirksamsten, wobei ebenfalls<br />

die Asche Fr besonders hervorragt.<br />

Eine eindeutige Beziehung zwischen der chemischen<br />

Zusammensetzung der Aschen <strong>und</strong> <strong>ihr</strong>em <strong>hydraulischen</strong><br />

Verhalten hat sich dabei nicht gezeigt.<br />

2. Bei der Lagerung <strong>von</strong> Mörteldruckkörpern 1: 4 G. T.<br />

aus den gleichen Zement-Aschegemischen unter Verwendung<br />

der Aschen Fr, Co <strong>und</strong> E <strong>und</strong> Quarzsand<br />

1 bis 3 mm in 5 %iger MgSO,-Lösung ergab sich<br />

während der Prufzeit <strong>von</strong> 25 Monaten praktisch kein<br />

Festigkeitsabfall bei den beiden eisenoxydreichen <strong>und</strong><br />

tonerdearmen Zementen R<strong>und</strong> H, die sich auch ohne<br />

Aschezusatz als sulfatbeständig erwiesen.<br />

Von den beiden normalen Portlandzementen G <strong>und</strong><br />

V wird der reine pz V in der Sulfatlösung noch<br />

etwas schneller zerstört als der pz G. Ein Anteil<br />

<strong>von</strong> 40 % der 3 Aschen bewirkt bei beiden Zementen<br />

völlige Beständigkeit in der Lösung; diese wird bei<br />

20 % Asche nur bei dem pz G in Verbindung mit der<br />

Asche Fr noch erreicht, nimmt dann in der Reihenfolge.<br />

der Aschen Fr, Co, E ab, <strong>und</strong> zwar beim pz V<br />

stärker als beim pz G. Der Einfluß des unterschiedlichen<br />

Erhärtungsvermögens der Aschen auf das Verhalten<br />

der Mischungen mit Zement in MgSO,-Lösung<br />

wird damit deutlich.<br />

3. Bei Lagerung der gleichen Mörtelkörper in Wasser<br />

<strong>von</strong> 20 ü C hat sich gezeigt, daß die Endfestigkeit der<br />

Mischungen mit 40 % <strong>und</strong> 20 % Asche mindestens<br />

die des reinen Zementes erreicht, diese meistens noch<br />

übertrifft, während die Anfangsfestigkeit der<br />

Mischung mit 40 % Asche zurückbleibt.<br />

4. Für die Praxis darf man aus diesen Vers.uchen wohi<br />

den Schluß ziehen, daß <strong>Steinkohlenflugasche</strong>n unter<br />

bestimmten Voraussetzungen als gute. Puzzolane<br />

wirken <strong>und</strong> die Sulfatbeständigkeit <strong>von</strong> Mörtel uno<br />

Beton in erheblichem Maße verbessern können. <strong>Die</strong><br />

praktischen Möglichkeiten <strong>ihr</strong>er Verwendung dürften<br />

wesentlich <strong>von</strong> der Entwicklung der Staubfeuerungstechnik<br />

<strong>und</strong> damit dem Anfall brauchbarer<br />

Flugaschen abhängen, worauf bereits in der zitierten<br />

Arbeit hingewiesen worden ist.<br />

Literatur:<br />

1) W. Kronsbein, Zement, 30 (1941). 503.<br />

"<br />

Der Kalkindex<br />

Von H. Kühl, Berlin-Lichterfelde<br />

In Zement-Kalk-Gips 4 (1951), 33 findet sich eine<br />

Mitteilung <strong>von</strong> A. Beitlich über den amerikanischen<br />

Kalkindex, unter welchem der Prozentgehalt des im<br />

Portlandzementklinker als Tricalciumsilikat geb<strong>und</strong>enen<br />

Kalkes bezogen auf den Gesamtkalk verstanden<br />

wird. <strong>Die</strong>ser Hinweis erscheint mir deswegen besonders<br />

beachtlich, weil er ein helles Schlaglicht auf die Unterschiede<br />

wirft, die sich allmählich in Amerika <strong>und</strong> in<br />

Europa in der Betrachtung <strong>und</strong> Auswertung der Zementanalyse<br />

entwickelt haben. Bevor ich hierauf näher eingehe,<br />

möchte ich indessen zeigen, daß sich der Kalkindex<br />

noch einfacher, als es in dem zitierten Aufsatz geschehen<br />

ist, etwa wie folgt ableiten läßt:<br />

Zunächst ist für die Rechnung (natÜrlich nur für die<br />

Rechnung!) das Tetracalciumaluminatferrit i.n Ca <strong>und</strong> CF<br />

zu zerlegen; wir haben es alsdann mit den vier Bestandteilen<br />

CaS, C 2 S, CaA <strong>und</strong> CF zu tun <strong>und</strong> stellen uns vor,<br />

daß die Kalkbindung nur bis zur Bildung <strong>von</strong> C 2 S, CaA<br />

<strong>und</strong> CF fortgeschritten <strong>und</strong> also noch ein Kalkrest verfügbar<br />

ist, mit dessen Hilfe ein Teil des Dicalciumsilikates in<br />

Tricalciumsilikat umgewandelt werden kann. <strong>Die</strong>ser<br />

Kalkrest ist gegeben durch die Beziehung<br />

CaO Rest = CaO - (1,87 Si0 2 + 1,65 Al 2 0 g + 0,35 Fe20a)<br />

Jedes' Molekül dieses Restkalkes kann sich mit einem<br />

Molekül C 2 S zu einem Molekül CaS verbinden, <strong>und</strong> folglich<br />

ist die Gesamtmenge des Kalkes, der in das Tricalciumsilikat<br />

eingeht, dreimal so groß wie die Menge des Rest-<br />

127

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