Bedienungsanleitung Gasspürgerät GAS-SNIFFER-Ex
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Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 1<br />
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<strong>Bedienungsanleitung</strong><br />
<strong>Gasspürgerät</strong><br />
<strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-<strong>Ex</strong><br />
Über Gasgeruchsmeldungen, Überprüfung der<br />
Gasversorgungsanlage, Gasspüren in der<br />
Hausinstallation
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 2<br />
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Gerätetechnik<br />
Standardausrüstung mit Mehrbereich-Sensor<br />
Das <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-<strong>Ex</strong> wurde als Mehrbereichsgerät gebaut. Für die drei Gasarten<br />
Erdgas, Propan und Wasserstoff sind die Messbereiche von wenigen ppm bis zur unteren<br />
<strong>Ex</strong>plosionsgrenze (UEG) der einzelnen Gase im Mikroprozessor gespeichert und abrufbar. Diese<br />
Aufgaben können mit dem Mehrbereich-Breitband-Sensor erfüllt werden.<br />
Variante: Selektiver Wasserstoff-Sensor für Gasprüfverfahren mit Formiergas<br />
Der Sensorkopf ist austauschbar. Für das Gasprüfverfahren steht ein selektiver Wasserstoff-<br />
Sensor als <strong>Ex</strong>tra zur Verfügung. Bei dieser Methode werden kleinste und mit akustischen<br />
Verfahren nicht zu ortende Leckstellen in Wasser-Hausinstallationen oder Heizungsanlagen<br />
geortet. Wo das Wasser - auch unter Druck - nur tropfenweise austritt, wird etwa die 10-fache<br />
Gasmenge frei und das Leck leicht ortungsfähig. Die Nur-Empfindlichkeit für Wasserstoffgas<br />
verhindert Störungen in der Anzeige durch andere Gase z.B. Erdgas oder Faulgas.<br />
Austausch des Sensorkopfes<br />
Jedem Gerät ist vor der Auslieferung in der Justierung ein bestimmter Sensorkopf zugeordnet<br />
worden. Bei Austausch des Sensorkopfes z.B. für selektive Wasserstoff-Messung oder bei einer<br />
Nachrüstung mit einem Ersatzsensor ist eine neue Justierung erforderlich.<br />
Funktionsprüfung vor Beginn der Arbeit des Gasspürens<br />
Nach den Regeln des Deutschen Vereins für das Gas- und Wasserfach (DVGW-Merkblatt G 465-<br />
4) ist in der Rohrnetzüberprüfung vor einem Geräteeinsatz ein Empfindlichkeitstest mit einem<br />
Prüfgas von 1% Methan vorzunehmen. Diese Empfehlung kann auch für <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-<strong>Ex</strong><br />
übernommen werden.Testgasflaschen mit Druckregler und Prüfadapter sind in der<br />
Grundausstattung vorhanden.<br />
Keinesfalls darf der Sensorkopf für eine „Funktionskontrolle“ mit Tabaksqualm angehaucht<br />
werden. Die Teerrückstände im Qualm können sich auf der Sensoroberfläche<br />
niederschlagen und die Empfindlichkeit reduzieren.<br />
Lag das Gerät für längere Zeit in hochbelasteter, schmutziger Luft, so kann auf Grund von<br />
Stoffablagerungen am Sensor eine Untergrundkonzentration angezeigt werden. Erst nach<br />
längerem Betrieb wird der Sensor allmählich sauber und erreicht wieder seinen ursprünglichen<br />
Nullpunktwert.<br />
Die Diffusionsfläche des Sensorkopfes muss sauber gehalten werden und hat<br />
frei zu bleiben von Ölen oder Fetten. Ein Ansprühen mit verdampfenden<br />
Flüssigkeiten oder Gasen verfälscht die späteren Messergebnisse.<br />
Prüfungen im Gebäude<br />
Es steht außer Zweifel, daß eine erste Gebäudebegehung nach einer Gasgeruchsmeldung mit<br />
einem <strong>Ex</strong>-geschützten Spür- oder Messgerät erfolgen muss, weil vor der Prüfung und einer<br />
exakten Messung noch nichts über die im Gebäude anzutreffende Gaskonzentration bekannt ist.<br />
Das Gas-Konzentrationsmessgerät für das Erkennen einer Annäherung an die UEG, mit der<br />
unteren Ansprechempfindlichkeit von 0,1 Vol.%, ist aber wiederum nicht empfindlich genug, die
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 3<br />
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kleinen Ausströmmengen an Verbindungsteilen in der Hausinstallation zu erfassen, von einer<br />
Vorinformation über die meistens sehr geringe Raumluftkonzentration ganz zu schweigen.<br />
Hier ist tatsächlich eine Anzeige schon im ppm-Bereich erforderlich. Für diesen Zweck gibt es -<br />
von Laborausrüstungen abgesehen - nun einen geeigneten Detektor mit Sensor als gassensitiven<br />
Halbleiter, der auch ppm-Konzentrationen anzeigt und zudem ex-geschützt ist.<br />
Aus der Auswertung von vielen hundert Leitungsschäden und Geruchsmeldungen gilt etwa:<br />
• Bei einem Schaden an der erdverlegten Hauptleitung in der Straße wird vielfach auch im Haus,<br />
an den nicht gasdichten Mauereinführungen (auch anderer Leitungssysteme) eine<br />
Konzentration von z.B. 1000 ppm gemessen, das sind 0,1 Vol.%.<br />
• Durch die Diffusion des Gases in die Raumluft kann die Konzentration im Anschlussraum >10<br />
ppm erreichen. Bei normal odoriertem Erdgas sind für eine Geruchswahrnehmung etwa 200<br />
ppm ( entspr. 0,02 %) Gas in Luft erforderlich.<br />
• Wird durch eine Gebrauchsfähigkeitsprüfung eine Verlust von Untere <strong>Ex</strong>plosionsgrenze (UEG)<<br />
Brennbare Gase erreichen bei bestimmten, aber nach Gasart unterschiedlichen Werten des<br />
Gemisches mit Luft einen Punkt, an dem bei Einwirken von Zündquellen eine explosionsartige<br />
Zündung erfolgt. Diese so genannte untere <strong>Ex</strong>plosionsgrenze (manchmal auch als untere<br />
Zündgrenze „UZG“ bezeichnet) beträgt beim Erdgas (Methan) abhängig von der<br />
Zusammensetzung 4,0 - 4,4%, bei Propan ( und evtl. Vermischung mit Butan 1,9% und bei<br />
Wasserstoffgas 4,0%. Es genügen also relativ geringe Mengen, um ein zündfähiges Gemisch zu<br />
erreichen. Die nachstehende Abbildung zeigt das am Beispiel eines Raumes. Bei allmählicher<br />
Auffüllung mit Gas wird der Wert von 4,4% schnell erreicht.<br />
Der Bereich bis zum Erreichen der unteren <strong>Ex</strong>plosionsgrenze wird in % der UEG geteilt. 4,4%<br />
Methan CH4 in Luft sind also 100% der UEG, so entsprechen 2,2% Gas einem Wert von 50%<br />
UEG. Das Gerät schaltet von 4,3% auf UEG als nächste Stufe.<br />
Das Gerät <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-<strong>Ex</strong> meldet durch akustische Signale die Annäherung an diesen UEG-<br />
Wert. Erfolgt der Dauerton und die Anzeige UEG, dann sind Sicherungsmaßnahmen durch den<br />
Gasversorger und/oder Feuerwehr einzuleiten.
100% Gas 0<br />
<strong>GAS</strong><br />
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 4<br />
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16,5%<br />
4,4%<br />
0% Gas<br />
<strong>Ex</strong>-Bereich<br />
LUFT<br />
OEG<br />
UEG<br />
Messbereich 0-100% UEG<br />
Sicherheitshinweis<br />
Auch wenn in bestimmter Position des Gerätes im Raum - z.B. in üblicher Arbeitshöhe -<br />
eine Konzentration gemessen wird die unterhalb der UEG liegt, so dann es doch an<br />
anderen Stellen im Raum oder im Gebäude zu einer höheren Konzentrationsansammlung<br />
gekommen sein die im <strong>Ex</strong>-Bereich liegt.<br />
„Wenn irgendwo Gas gemessen wird, kann irgendwo auch mehr sein!“<br />
Funktionsbeschreibung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-<strong>Ex</strong><br />
1.1 Inbetriebnahme<br />
<strong>GAS</strong><br />
SET<br />
KAL<br />
ON/OFF-Taste gedrückt halten bis kurzer Signalton zu hören<br />
ist. Das Gerät schaltet sich ein. Auf dem Display werden alle<br />
zur Verfügung stehenden Segmente kurz angezeigt.<br />
Anschließend erscheint auf dem Display die Anzeige HEAt,<br />
welches den ca. 40-sekündlichen Aufheizzyklus ankündigt<br />
ON/OFF<br />
1.2 Wahl der Gasart<br />
Abwechselnd wird jetzt in der Aufheizphase zwischen der Ausgabe HEAt (steht für Aufheizen) und<br />
dem Gastyp (zu Anfang CH4) im Sekundenrhythmus hin und her geschaltet. Mit Betätigen der<br />
linken Taste (<strong>GAS</strong>/SET) wird dem Anwender die Möglichkeit eingeräumt, die ppm-Ausgabe und<br />
die jeweilige Untere <strong>Ex</strong>plosionsgrenze (UEG) für 3 verschiedene Gase einzustellen.<br />
CH 4 <strong>GAS</strong> C3H8 <strong>GAS</strong> H 2<br />
SET<br />
Analogbalken<br />
SET<br />
Rundlauf wieder<br />
zu CH4
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 5<br />
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Hierbei wird nach jeder erneuten Betätigung zwischen den Gasen CH4 (Methan); C3H8 (Propan)<br />
und H2 (Wasserstoff) umgeschaltet und mit akustischem Signal bestätigt. Nach Gastyp H2 wird<br />
die Anzeige wieder auf den Beginn mit CH4 gesetzt.<br />
Der zeitliche Verlauf des Aufheizzyklus wird mit dem Analogbalken, der sich von links nach rechts<br />
aufbaut, verfolgt. In der Aufheizphase werden Initialisier-Routinen abgearbeitet, die den Sensor-<br />
Grundwert bestimmen, um Untergrund-konzentrationen der Umgebungsluft zu messen. Alle<br />
Schwellen-LED’s sind zu Anfang aktiv. Der erste grob geschätzte Messwert liegt nach ca. 12 sec<br />
vor und kann nur durch die Schwellen-LED’s zur Anzeige gebracht werden.<br />
1.3 Ablauf der Aufheizphase<br />
Der Ablauf ist bei jeder gewählten Gasart identisch. Mit Fortgang wächst die analoge<br />
Balkenanzeige nach rechts über die Skala. Nach dem Erreichen des maximalen Wertes erfolgt die<br />
Umschaltung.<br />
CH 4 HEAt HEAt<br />
C3H8 HEAt HEAt<br />
H 2 HEAt HEAt<br />
1.31 Anzeigen der Leuchtdioden-Kette<br />
In der Kette der Leuchtdioden - angeordnet zwischen Sensorkopf und den Schalt-tasten - zeigt die<br />
erste Diode den „Betrieb“ an. Bei Vorhandensein von Gasspuren erfolgt eine Anzeige im Display<br />
und ein Zuschalten weiterer Dioden in Abhängigkeit von der Konzentration. Das (abschaltbare)<br />
akustische Signal macht die Zunahme auch hörbar.<br />
ppm Betrieb<br />
10<br />
100<br />
1000<br />
1 Vol%<br />
• Mit dem Einschalten leuchten zunächst alle Dioden auf. Die grüne<br />
Diode blinkt.<br />
• Nach Abschluss der Aufheizphase von ca. 40 sec leuchtet nur noch<br />
die grüne Diode und zeigt die Betriebsbereitschaft an. Im Display<br />
wird 0 ppm sichtbar<br />
• Mit Zunahme einer Gaskonzentration erfolgt die Meldung in<br />
Schwellenstufen von über 100 und 1000 ppm bis zu 1 Vol.% (=<br />
10.000 ppm)<br />
• Parallel dazu wird die Zunahme der Gaskonzentration durch die<br />
Veränderung des akustischen Signals gemeldet.
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 6<br />
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1.4 Gerät schaltet auf aktives Messen<br />
Der zeitliche Verlauf der Aufheizphase wird mit dem Analogbalken, der sich von links nach rechts<br />
aufbaut, verfolgt. Nach der Aufheizphase wurde der Sensor-Nullpunkt ermittelt und gilt für den<br />
weiteren Messbetrieb als Frischluft-Bezugswert.<br />
!!! Wiederholung: Alle Schwellen-LED’s sind nur zu Anfang aktiv. Der erste grob geschätzte<br />
Messwert liegt nach ca. 12 sec vor und kann nur durch die Schwellen-LED’s zur Anzeige<br />
gebracht werden.<br />
Mit Abschluss der Aufheizphase wird sofort in den Messmodus geschaltet. Hier wird auf dem<br />
Display eine geringe Gaskonzentration unter „999“ in ppm und über 999 ppm in Vol.%, beginnend<br />
mit 0,1 Vol.%, zur Anzeige gebracht.<br />
In zielgasfreier Atmosphäre soll das Gerät 0 ppm anzeigen.<br />
CH 4<br />
SET<br />
0 ppm<br />
1.5 Automatisches Umschalten auf zweiten Messbereich<br />
Die Anzeige von Gaskonzentrationen erfolgt bis 999 ppm in diesem Wert. Bei Überschreiten von<br />
999 ppm wird ab 1000 ppm = 0,1 Vol.% die Anzeige in Vol.% sichtbar.<br />
999 ppm<br />
0,1 Vol.%<br />
Die Konzentrationen werden nun in Steigerungs-Schritten von 1/10 % angezeigt. Der<br />
Analogbalken erreicht bei 1,0 Vol.% die gesamte Anzeigenbreite.<br />
Vol.%<br />
Vol.%<br />
0,1 1,0<br />
1.6 Überschreiten der UEG und Alarmmeldung<br />
Bei Überschreitung der UEG des jeweiligen Gases wird UEG angezeigt. Konform zur nummerisch<br />
ausgegebenen Konzentration schalten die „Schwellen-LED’s“ nach 10, 100, 1000 ppm und 1<br />
Vol%. Der Analogbalken hat im Messmodus die Funktion einer zusätzlichen<br />
Konzentrationsanzeige und wird bei Erreichen der 1 Vol.% voll dargestellt. Die Balkenanzeige hat<br />
einen linearen Auflösungsbereich.<br />
4,3 Vol.%<br />
UEG<br />
Ein akustisches Signal ist hörbar, welches bei höheren Konzentrationen in der Schnelligkeit<br />
zunimmt und nach Überschreiten der UEG-Schwelle zum Dauerton wird.
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 7<br />
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Wird beim Messen die UEG erreicht, dann bleibt UEG auf dem Display angezeigt, auch wenn die<br />
Gaskonzentration wieder fällt. Ein Rücksetzen dieses Zustandes in den normalen Messmodus<br />
kann nur durch Abschalten und erneutes Wiedereinschalten des Gerätes oder durch Betätigen der<br />
rechten Taste (2x Signalton) erfolgen.<br />
Achtung: Wird in einem Raum oder Behälter eine bestimmte Konzentration unterhalb der<br />
UEG angezeigt, dann kann an anderer Stelle - durch den „Auftrieb“ des leichten Gases oder<br />
„Abfließen“ des schweren Gases - sehr wohl ein explosives Gas-Luft-Gemisch vorhanden<br />
sein.<br />
2 Tastenfunktionen im Messmodus<br />
2.1 Die rechte und die linke Taste sind mit Funktionen doppelt belegt.<br />
1. Funktionsebene:<br />
Taste drücken bis kurzer Signalton zu hören ist. Taste loslassen.<br />
2. Funktionsebene:<br />
Taste länger gedrückt halten bis 2 kurze Signaltöne zu hören sind. Taste loslassen.<br />
Doppelfunktion<br />
Symbol „Licht“<br />
1. Auswahl der Gasart<br />
2. Auf NULL setzen<br />
„Hintergrundgas“<br />
(2 Signale, SET ist<br />
sichtbar im Display<br />
ON/OFF-Taste<br />
<strong>GAS</strong><br />
SET<br />
KAL<br />
Doppelfunktion:<br />
1. Signal ON/OFF<br />
2. Zurücksetzen<br />
UEG<br />
3. s. Kalibrieren<br />
2.2 Obere Taste: <br />
Hintergrundbeleuchtung für LCD und Tasten ein- bzw. ausschalten. Grundsätzlich schaltet sich die<br />
Hintergrundbeleuchtung automatisch mit einer Nachlaufzeit von ca. 15 sec ein.<br />
• nach Einschalten des Gerätes und Ablauf der Aufheizphase<br />
• nach jeder Betätigung einer Funktionstaste<br />
Permanent ein- bzw. ausschalten lässt sich die Hintergrundbeleuchtung mit der oberen Taste. Für<br />
das Ausleuchten der LCD und Tastatur ist je eine LED vorgesehen.<br />
2.3 Rechte Taste: Symbol <br />
1. Funktionsebene: im Messmodus Signaltongeber ein- bzw. ausschalten<br />
im Kalibriermodus Bestätigungstaste
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 8<br />
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2. Funktionsebene: Fangmodus bei Überschreiten der UEG zurücksetzen<br />
Mit der rechten Taste kann der Signaltongeber ein- bzw. ausgeschaltet werden. Der aktuelle<br />
Zustand ob Signaltongeber ein- bzw. ausgeschaltet ist, ist im Display durch Sondersegment<br />
Lautsprecher zu erkennen. In der 2. Funktionsebene wird der Fangmodus bei Überschreiten der<br />
UEG zurückgesetzt. Auf dem Display erscheint für 2 sec CLr.<br />
Im Kalibriermodus dient die rechte Taste zum Bestätigen der einzelnen Kalibrierschritte.<br />
2.4 Linke Taste: Symbol <br />
1. Funktionsebene: Einblendung des momentan eingestellten Gastyps CH4, C3H8 oder H2<br />
2. Funktionsebene: Konzentrationsausgabe auf Untergrundkonzentration normieren (Umschalten<br />
zwischen absolutes und relatives Messen)<br />
Mit der linken Taste kann die Information abgefragt werden, auf welchen Gastyp sich die<br />
Konzentrationsausgabe bezieht. In der 2.Funktionsebene wird die Konzentrationsausgabe auf die<br />
momentane Konzentration normiert. Es können aber maximal 500 ppm unterdrückt werden. Im<br />
Display erscheint das Sondersegment SET.<br />
2.5 Untere Taste: Ein- und Ausschalten des Gerätes<br />
3 Kalibrieren (Justieren) des Gerätes<br />
Für das Kalibrieren des Gerätes sind 2 Kalibriermodi vorgesehen<br />
1. der Anwender-Kalibriermodus mit einer Konzentration (1Vol%) und 2. der Service-<br />
Kalibriermodus mit vier Konzentrationen (10 ppm, 100 ppm, 1000 ppm, 1 Vol%) Dieser Text steht<br />
nur Servicestationen zur Verfügung, um Verfälschungen der Gasanzeigen mit Sicherheit zu<br />
vermeiden. Die Lieferanten der Geräte haben eine Ausbildung zum Sachkundigen erfahren.<br />
Es empfiehlt sich - gemäß DVGW-Merkblatt G 465-4 - ein jährlicher Überprüfungsturnus durch<br />
eine Servicestation. Eine seitlich am Gerätegehäuse angebrachte Prüfplakette dokumentiert die<br />
letze Überprüfung und weist hin auf den nächsten Termin.<br />
3.1 Anwender-Kalibriermodus<br />
Rechte Taste (Signalgeber/CAL) gedrückt halten und Gerät mit ON/OFF-Taste einschalten.<br />
Auf dem Display erscheinen kurz alle zur Verfügung stehenden Segmente, danach Heat für ca. 2<br />
sec.<br />
CAL<br />
Nach einem 2. kurzen Signalton die rechte Taste<br />
(Signalgeber/CAL) loslassen. Display zeigt CAL
0Air<br />
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 9<br />
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Nach ca. 2 sec erscheint 0Air. Mit diesem Hinweis wird der Anwender<br />
aufgefordert, das Gerät in Frischluft zu betreiben. Der Analogbalken<br />
dokumentiert die Einhaltung der zeitlichen Abstände zwischen jedem<br />
Kalibrierschritt.<br />
Nach ca. 30 sec ist der Sensor-Frischluftwert ermittelt.<br />
SET<br />
Stnd<br />
SET Stnd wird auf Display ausgegeben. Nach Betätigen der rechten Taste (Signalgeber/CAL)<br />
erscheint SET CH4 auf dem Display. Die beschrieben Kalibrierung bezieht sich auf Methangas. Mit<br />
diesem Kalibrierschritt wurde aus dem schon ermittelten Sensor-Frischluftwert eine<br />
Standardsensor-Kennlinie berechnet und die Geräteparameter auf Grundwerte gesetzt. Bei<br />
gewollter Standardeinstellung ist jetzt das Gerät auszuschalten. Eine vorherige Sensor- und<br />
Geräteeinstellung ist damit hinfällig.<br />
Für den Fortgang der Anwender-Kalibrierung ist die rechte Taste (Signalgeber/CAL) zu betätigen.<br />
(1 x Signalton kurz)<br />
SET<br />
1Con<br />
Auf dem Display erscheint SET 1Con. Hier wird der Hinweis gegeben, dass mit nur 1 Konzentration<br />
kalibriert wird. Rechte Taste (Signalgeber/CAL) betätigen.<br />
Auf dem Display erscheint SET 1.0V%. Die angegebene Gaskonzentration Methan für 2 - 3 Minuten<br />
den Sensorkopf per Kalibriervorrichtung umspülen lassen und dann rechte Taste<br />
(Signalgeber/CAL) betätigen. Der Analogbalken baut sich von links nach recht auf und in ca. 30<br />
sec wird der neue Sensorkalibrierwert vom Gerät übernommen. Während dieser Zeit darf die<br />
Gaskonzentration am Sensor nicht schwanken.<br />
SET<br />
1,0 Vol.%<br />
SET<br />
Fit<br />
Auf dem Display erscheint für ca. 2 sec Fit. Eine Sensorkennlinie wurde aus den Sensor-<br />
Kalibrierwerten konstruiert und im Gerät abgelegt. Der Sensor ist kalibriert.<br />
Das Gerät schaltet unverzüglich in den Messmodus. Der Anwender-Kalibriermodus ist beendet.<br />
Das Messen mit neuer Sensoreinstellung erfolgt erst nach nochmaligem Aus- und<br />
Wiedereinschalten des Gerätes.<br />
3.2 Service-Kalibriermodus<br />
Nur in den Vertrags-Servicestationen durchführbar. Bitte fragen Sie Ihren Händler nach den<br />
schnellsten Möglichkeiten für den jährlichen Prüfturnus.
4 Ausschalten<br />
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 10<br />
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Die Ausschalttaste ist identisch mit der Einschalttaste. Die Ausschalttaste für 2 sec gedrückt<br />
halten. Das Gerät schaltet sich aus.<br />
5 Fehlermeldungen<br />
Bei Akku-Unterspannung erscheint auf dem Display das Sonderzeichen (Akku) und die LED<br />
„Betrieb“ blinkt. In diesem Betriebszustand kann mit dem Gerät noch mindestens 15 Minuten<br />
gearbeitet werden.<br />
5.1 Dauerton bei ausgeschaltetem Gerät<br />
Kann durch gerätetechnische Fehlschaltung möglich sein. Zu beseitigen durch Anschluss des<br />
Ladegerätes an 220 V-Steckdose und danach kurzem Verbinden der Ladeschnur mit dem Gerät.<br />
5.2 Fehlercodes<br />
E 32<br />
E 64<br />
E 96<br />
E 128<br />
E 160<br />
E 192<br />
E 224<br />
Kalibrierdaten fehlerhaft<br />
Sensorbruch<br />
Kalibrierdaten fehlerhaft und Sensorbruch<br />
Parameterspeicher fehlerhaft<br />
Parameterspeicher und Kalibrierdaten fehlerhaft<br />
Parameterspeicher fehlerhaft und Sensorbruch<br />
Parameterspeicher und Kalibrierdaten fehlerhaft und Sensorbruch<br />
Das Gerät überprüft sowohl im Messmodus als auch im Kalibriermodus die Sensorwerte auf<br />
Plausibilität. Darüber hinaus wird nach jedem Einschalten des Gerätes der Parameterspeicher auf<br />
Datengültigkeit getestet. Bei Fehlererkennung wird der entsprechende Fehlercode auf dem<br />
Display angezeigt.<br />
6 Akku aufladen<br />
Während des Ladens muss das Gerät ausgeschaltet sein. Mit dem für dieses Gerät vorgesehenen<br />
Steckernetzteil (max.Ladestrom 150 mA) wird der Akku innerhalb von 12 bis 14 Stunden<br />
aufgeladen. Die rote LED an der Gehäuserückseite signalisiert den Ladevorgang und leuchtet<br />
permanent während des Aufladens.<br />
Das Laden sollte im Temperaturbereich von 0...45°C erfolgen. Unter normalen Bedingungen<br />
können mehr als 500 Lade- bzw. Entladezyklen erwartet werden.<br />
Langzeitlagerung oder zu langes Aufladen der Akkus führen zu einer verminderten<br />
Zellenkapazität. Dieser Kapazitätsverlust kann bei solch einem Akku durch eine Volladung oder<br />
durch 1...3 Lade- und Entladezyklen ausgeglichen werden.<br />
6.1 Anmerkung zum Ladevorgang<br />
Bei Anschluss des Ladeteils an das Gerät wird die Spannungsversorgung der Elektronik<br />
zwangsgetrennt. Diese Verriegelung beider Stromkreise gegeneinander garantiert ein<br />
Ausgeschaltetbleiben des Gerätes während des gesamten Ladevorgangs.
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 11<br />
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Der Akku kann in der jetzigen Geräteversion nur durch einen begrenzten Ladestrom von max.<br />
150mA geladen werden. Ein Schnell-Ladeteil ist geplant und steht auf Anforderung zur Verfügung.<br />
6.2 Reinigung und Pflege des Gerätes<br />
Sensorkopf nicht mit Lösungsmitteln, Polituren oder anderen ölhaltigen Reinigungsmitteln<br />
säubern. Zum Säubern des Gerätes kann ein mit Wasser angefeuchtetes Tuch benutzt werden.<br />
Starke Verschmutzung und direkten Kontakt des Sensorkopfes mit silikonhaltigen Schmierstoffen<br />
sind zu vermeiden,da ein verschmutzter Sensorkopf die Sensorempfindlichkeit beeinflussen kann,<br />
was eine Messwertverfälschung zur Folge hat.<br />
7 Technische Daten<br />
7.1 Geräteangaben des Herstellers<br />
Bezeichnung Dimension Wert<br />
Maße Gerät<br />
(mm)<br />
Länge: 190<br />
Breite 40<br />
Höhe 28<br />
Maße Sensorkopf (mm) Durchmesser 18<br />
Länge 40<br />
Gewicht (g) 320 insgesamt<br />
Sensorelement<br />
HL-<br />
Gassensor<br />
GGS 1000<br />
Sensorempfindlichkeit<br />
alle brennbaren Gase<br />
Schnittstelle intern seriell RS232<br />
Zulässige Betriebs- (°C) -25....+40<br />
und Einsatztemperatur<br />
Zulässige Lager- und (°C) -25....+70<br />
Transporttemperatur<br />
Zulässige Lager- und (rel. %) 20 ....80<br />
Tranportfeuchte<br />
Leistungsaufnahme VA 0,85<br />
Betriebsdauer bei voll<br />
mind. 8 Stunden<br />
geladenem Akku<br />
Akku NiMH 4 x 1,2 V<br />
1600mAh<br />
Steckernetzteil<br />
Eingangsspannung<br />
230V~/50Hz/ 3,5 VA<br />
Ausgangsspannung<br />
12 V=/150mA/1,5 VA<br />
7.2 Gerätetechnische Anforderungen nach DVGW<br />
Technische Mitteilungen, Hinweis G 465-4, Ausgabe März 2001<br />
Dieser DVGW-Hinweis betrifft mobile Geräte zur Feststellung von Leckstellen an Anlagen der<br />
öffentlichen Gasversorgung sowie an kundeneigenen Anlagen (Hausinstallationen)
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 12<br />
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Unter dem Begriff „<strong>Gasspürgerät</strong>e“ sind dabei Geräte für den Nachweis von Gaskonzentrationen<br />
mit einer Nachweisempfindlichkeit von 8 Stunden<br />
Ladezyklen<br />
Fehlermeldung s. Liste der Fehlercodes auf Seite 12<br />
8 Anwendungspraxis<br />
8.1 Über leichte und schwere Gase<br />
Das ist allgemein bekannt: Erdgas mit dem überwiegenden Anteil an Methan, ist leichter,<br />
Propan/Butan ist schwerer als Luft. Erdgas „steigt nach oben“, an die Decke zum Beispiel, das<br />
schwere Propan „fließt nach unten“ und lässt sich aus Kellerräumen, wenn sie keinen „Abfluss“<br />
haben, kaum entfernen.
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 13<br />
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Auch der Nur-Praktiker sollte - wenn er sich mit dem Gasnachweis beschäftigt - und das ist<br />
natürlich das Aufspüren von Gasleckstellen - etwas an Theorie mitnehmen. Das ist ganz einfach,<br />
kann aber auch überlesen werden (auf die Gerätefunktion hat ein wenig mehr an Wissen kaum<br />
einen Einfluss)<br />
leichtes Gas<br />
schweres Gas<br />
1. Die Zusammensetzung des Gases, an der Formel erkennbar, deutet auf das leichter oder<br />
schwerer als Luft.<br />
2. Der Fachmann sagt: Das Molekulargewicht ist die Summe der Atomgewichte.<br />
3. Die einzelnen Atomgewichte der Elemente lassen sich in jedem Tabellenbuch im „Periodischen<br />
System“ finden.<br />
4. Im Methan CH4 stecken ein Teil C (= Kohlenstoff) mit dem Atomgewicht 12 und vier Teile H (=<br />
Wasserstoff) mit dem Atomgewicht 1. 1 x 12 + 4 x 1 = die Summe ist 14 als Molekulargewicht.<br />
5. Bei Propan mit der Formel C3H8 ist das schon anders: 3 x 12 + 8 x 1 = 44 als<br />
Molekulargewicht.<br />
6. Der italienische Physiker Avogadro hat mal das Molekulargewicht der Luft mit 22,4 festgestellt.<br />
Wird also das Mol.gewicht von Methan mit 14 durch das der Luft mit 22,4 geteilt, dann ergibt<br />
sich eine Dichte (Gewicht) von 0,625 kg/m³. Beim Propan mit dem Mol.gewicht von 44 : 22,4<br />
sind das 1,96 kg/m³.<br />
7. Nun fehlt nur noch das Gewicht der Luft mit 1,293 kg/m³ (s. Tabellenbuch) , um das leichter<br />
oder schwerer als Luft zu erkennen.<br />
8.2 Messbereich <br />
Die hohe Empfindlichkeit des <strong>Gasspürgerät</strong>es macht auch ein Erkennen von Gasspuren im ppm-<br />
Bereich möglich. 1 ppm ist die Menge von 1 cm³ Gas in einem m³ Luft.<br />
Die Dimension “ppm”<br />
1 ppm = 1 part per million = 1 Teil pro Million<br />
100 % = 1.000.000 ppm<br />
10 % = 100.000 ppm<br />
1 % = 10.000 ppm<br />
0,1 % = 1.000 ppm<br />
0,01 % = 100 ppm<br />
0,001 % = 10 ppm<br />
0,0001 % = 1 ppm<br />
Bis zu 999 ppm wird in dieser Dimension gemessen, beim Übergang zu 1000 ppm wechselt die<br />
Anzeige in den Bereich Vol.% und schaltet auf 0,1 Vol.%. s. die optischen Vergleichswerte in der<br />
vorstehenden Tabelle.
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 14<br />
_________________________________________________________________________________<br />
8.3 Über die Gasausbreitung an der Leckstelle<br />
In der Erdgas Südsachsen, Chemnitz wurden interessante Versuche über die Gasausbreitung im<br />
Raum in Abhängigkeit von der Ausströmmenge gemacht. Für den Praktiker haben die Ergebnisse<br />
nur einen informellen Wert, denn der Versuch fand in einem Raum ohne Personenbewegung und<br />
bei geschlossenen Fenstern und Türen statt. Die geringste Luftbewegung hätte das Ergebnis<br />
verfälscht.<br />
Mit der Untersuchung sollte bewiesen werden, dass schon nach wenigen Zentimetern Entfernung<br />
- wieder in Abhängigkeit von der Ausströmmenge - eine Leckortung durch Gasnachweis<br />
unmöglich wird. Die Diffusion des Gases in die Raumluft bringt eine schnelle „Verdünnung“ gegen<br />
Null.<br />
cm<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
2<br />
4<br />
0,1 l/h 1,0 l/h 10 l/h<br />
Konzentration 1.000 bis 20.000 ppm<br />
Konzentration 100 bis 1.000 ppm<br />
entsprechend 0,01 % bis 0,1 %<br />
8.4 Leckstelle erkennen<br />
Die ausströmende Gasmenge diktiert - wie im Kapitel 8.2 beschrieben - die Ausbreitungsweite.<br />
Weil aber der Ausbreitungsbereich nicht bekannt ist, muss bei einem Gasgeruch z.B. jede<br />
Verbindungsstelle der zugänglichen Leitungsteile abgespürt werden. Kommt nun der<br />
Diffusionskopf des Gerätes in die „Gaswolke“ (kleiner oder größer), dann wird, nach den<br />
Vorgängen der Diffusion, das leichte Gas sich mit der schwereren Luft verbinden wollen. Es dringt<br />
in den Sensorkopf ein und wirkt auf den gasempfindlichen Halbleiter.<br />
Für diesen Messvorgang werden je nach Stärke der Gaskonzentration etwa<br />
2 - 3 sec gebraucht. Das bedeutet für die Prüfpraxis: Ein nur kurzes<br />
Heranführen an die Verschraubung oder an den Fitting mit Hanfgewinde<br />
reicht für ein Erkennen von kleinen Gasausströmungen nicht aus.
1 0<br />
1 0 1 0 0<br />
1 V o l.%<br />
ppm<br />
Vol.%<br />
p m B a t<br />
1 0 0<br />
1 V o l.%<br />
ppm<br />
Vol.%<br />
520<br />
1 0<br />
1 0 0<br />
ppm<br />
Vol.%<br />
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 15<br />
_________________________________________________________________________________<br />
<strong>GAS</strong><br />
p m B att<br />
10<br />
10 10 0<br />
1 V o l.%<br />
520<br />
ppm<br />
Vol.%<br />
8.5 Die Leitung mit dem <strong>Gasspürgerät</strong> „umfühlen“<br />
520<br />
1 0 0 0<br />
1 V o ḷ %<br />
p p m B a t<br />
p p m B a t<br />
520<br />
p m B a t<br />
1 0<br />
1 0 0<br />
1 V o l.%<br />
520<br />
ppm<br />
Vol.%<br />
In der Praxis hat sich ein langsames<br />
„Umfühlen“ von Verbindungsstellen bewährt.<br />
So wird noch am ehesten die kleine<br />
austretende Gasblase erkannt.<br />
8.6 Schon beim Betreten des Raumes erfolgt eine Gasanzeige -<br />
das bedeutet ...<br />
... es ist Gas vorhanden, es ist irgendwo ausgetreten und hat sich durch die Diffusion im Raum<br />
verteilt. Bei der hohen Empfindlichkeit des Sensors werden schließlich schon Spuren im ppm-<br />
Bereich erkannt. Zur Ortung der Ausströmstelle muss nun die höhere Konzentration gesucht<br />
werden. Die Programmierung des Mikroprozessors ist vorbereitet für ein „Wegdrücken“ von<br />
Anzeigen unterhalb von 500 ppm, um mit einem „gesetzten Nullpunkt“ die Näherung an die<br />
wirkliche Leckstelle zu erleichtern.<br />
Aus Sicherheitsgründen ist ein Zurücksetzen auf Null bei einer Raumanzeige von über 500<br />
ppm nicht mehr möglich.<br />
Solange nicht die Warnung UEG mit Anzeige und Dauerton erfolgt - dann sind Raum und<br />
Gebäude zu verlassen und Sicherungsmaßnahmen durch den Gasversorger oder die Feuerwehr<br />
einzuleiten - kann durch Öffnen von Fenstern und Türen und kräftigem Durchlüften die<br />
Raumanzeige reduziert werden.
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 16<br />
_________________________________________________________________________________<br />
8.7 Gasgeruch - aber an den sichtbaren und zugänglichen Leitungen ist<br />
kein Leck fest zu stellen<br />
Erdgas wird erst durch Zusatzstoffe riechbar. Diese sogenannte Odorierung des Gases erfolgte in<br />
den Regelanlagen der Gasversorger. Der Zweck ist, auch kleinste Gasmengen riechbar zu<br />
machen, um den Bewohner eines Hauses oder auch den Passanten in der Straße auf<br />
ausströmendes Gas aufmerksam zu machen.<br />
Bei richtiger Dosierung des Riechstoffs können etwa 200 ppm Erdgas in Luft von Menschen<br />
erkannt werden. Es kann aber nicht immer - bis in die entfernteste Stelle eines Rohrnetzes - die<br />
„Ankunft des Geruchs“ auch garantiert werden. Von den Gasversorgern werden deshalb auch<br />
sogenannte Stoßodorierungen vorgenom-men, um mit stärkerem Zusatz des Riechstoffs auch<br />
kleinere Auströmstellen gemeldet zu bekommen. Erdgas wird sich durch Geruch auch dann<br />
bemerkbar machen kann, wenn die Leitungen in der Wand (in einem Leitungsschlitz) liegen und<br />
mit einem <strong>Gasspürgerät</strong> nicht direkt abgefühlt werden können.<br />
Oft ist es dann erforderlich das offene Ende der Leitungsschlitze auf dem Dachboden mit einem<br />
Spürgerät zu kontrollieren, damit wenigstens (zunächst) der Schlitz erkannt wird, in dem das<br />
Gasleck zu suchen ist.<br />
8.7 Beim Betreten des Raumes ertönt der Dauer-Warnton des Gerätes<br />
und die Anzeige meldet UEG<br />
Sofort das Gebäude verlassen und Gasversorger und Feuerwehr ohne Verzögerung<br />
informieren. Keine Schalter betätigen. Offene Flammen vermeiden. Fluchttür offen<br />
lassen. Keine weiteren Schritte selbständig unternehmen. Evtl. Gebäude räumen<br />
lassen.<br />
Bei einer Gasgeruchsmeldung soll die erste Gebäudebegehung immer mit einem exgeschützten<br />
Gerät erfolgen, denn niemand kann „von außen“ beurteilen, welches<br />
Gemisch im Gebäude vorgefunden werden kann.<br />
8.8 Gasgeruch im Haus, aber das Haus hat keinen Gasanschluss<br />
Der Gasgeruch im Haus muss seinen Ursprung nicht unbedingt in der Innen-Installation haben.<br />
Gase aus Leckstellen an erdverlegten Leitungen außerhalb des Gebäudes verteilen sich<br />
unkontrolliert auch in den vielfältigen Leitungsanlagen einer Straße. Abwasserkanäle,<br />
Regennwasserabläufe, Kabelformsteine oder Kabelabdeckhauben, bieten sich dem Leckgas als<br />
bequeme Ausbreitungswege an.<br />
Solche Ausbreitungen erreichen dann zwangsläufig nicht nur die gasversorgten Gebäude, sondern<br />
sind auch an oder in Gebäuden festzustellen, die selbst keinen Gasanschluss haben.
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 17<br />
_________________________________________________________________________________<br />
Überprüfung im Haus<br />
Auslöser der Maßnahmen<br />
1. Gasgeruchsmeldung<br />
2. Haustest bei Bodenfrost<br />
3. Gas vor dem Haus<br />
Prüfen der Raumluft<br />
Gasanzeige in der Raumluft<br />
Herkunft suchen<br />
Prüfen der Hausinstallation<br />
Gasmessung > 0,5 Vol.%<br />
Undichtheit beseitigen<br />
Prüfen von Rohr- und Kabeleinführungen,<br />
Abwasserleitungen<br />
Bei einer Gasgeruchsverfolgung ist es deshalb von primärer Bedeutung, auch die Bodenabläufe<br />
der Kellerentwässerung und die Mauerdurchführungen von Anschlussleitungen wie Strom,<br />
Telefon, Wasser usw. grundsätzlich in die Prüfmaßnahmen einzubeziehen und abzufühlen.<br />
Die Häufung von Gasgeruchsmeldungen in Frostperioden ist hinlänglich bekannt. Ursache ist die<br />
gefrorene Boden-Oberfläche, die eine Diffusion des leichten Gases - also ein „Ausatmen“ in die<br />
freie Atmosphäre - unterbindet.<br />
Die ausströmende Gasmenge diktiert - wie im Kapitel 8.2 beschrieben - die Ausbreitungsweite.<br />
Weil aber der Ausbreitungsbereich nicht bekannt ist, muss bei einem Gasgeruch z.B. jede<br />
Verbindungsstelle der zugänglichen Leitungsteile abgespürt werden. Kommt nun der<br />
Diffusionskopf des Gerätes in die „Gaswolke“ (kleiner oder größer), dann wird, nach den<br />
Vorgängen der Diffusion, das leichte Gas sich mit der schwereren Luft verbinden wollen. Es dringt<br />
in den Sensorkopf ein und wirkt auf den gasempfindlichen Halbleiter.<br />
Für diesen Messvorgang werden je nach Stärke der Gaskonzentration etwa 2 - 3 sec gebraucht.<br />
Das bedeutet für die Prüfpraxis: Ein nur kurzes Heranführen an die Verschraubung oder an den<br />
Fitting mit Hanfgewinde reicht für ein Erkennen von kleinen Gasausströmungen nicht aus.<br />
8.9 Wie groß ist der Gasaustritt? Besteht akute Gefahr?<br />
Muss die Reparatur sofort erfolgen?<br />
Über die Gebrauchsfähigkeitsprüfung der Hausinstallation nach TRGi<br />
Es würde den Rahmen dieser Bedienungsanweisung für ein <strong>Gasspürgerät</strong> mit den Tipps für eine<br />
richtige Geräteanwendung (ab 8.1) sprengen, wenn auch die vielen Anforderungen der<br />
„Technischen Richtlinien Gasinstallation“ aufgelistet würden.<br />
Die in der Tabelle genannten und in vielen Messungen gefundenen Werte der Gaskonzentration -<br />
in den beiden Räumen verschiedener Größen - sind keine Norm, die nun als immer verbindlich<br />
übernommen werden kann.
Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 18<br />
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Erfahrungswerte<br />
Bei Gasgeruch<br />
können etwa 200 ppm festgestellt werden<br />
Bei undichter Hausinstallation<br />
(und angenommen 2-fachem Luftwechsel)<br />
können gemessen werden:<br />
Raumgröße<br />
20m³ 100 m³<br />
Leckmenge 1 l/h 20 ppm 4 ppm<br />
Leckmenge 5 l/h 100 ppm 20 ppm<br />
Verlust in l/h<br />
unter 1,0 l<br />
Die Installation ist:<br />
gebrauchsfähig<br />
1 - 5 l/h bedingt gebrauchsfähig<br />
über 5 l/h<br />
sofortige Außerbetriebnahme<br />
Es konnte lediglich nur die Messversuche ermittelt werden, dass der normale Luftwechsel z.B.<br />
durch Türfugen und nicht hermetisch abgeschlossene Fenster eines Raumes für eine<br />
fortwährende Verdünnung sorgt.<br />
„Bedingt gebrauchsfähig“ heißt aber auch: Reparatur innerhalb von vier Wochen durch den<br />
zugelassenen Vertragsinstallateur.<br />
Für die präzise Gebrauchsfähigkeitsprüfung stehen Messgeräte als Leckmengenmesser (auch mit<br />
der Ausdruckmöglichkeit eines Prüfprotokolls) im einschlägigen Handel zur Verfügung,<br />
8.10 Über das Gas, das von draußen ins Haus kommt<br />
Längst nicht jede Gasgeruchsmeldung von Bewohnern oder Anliegern basiert auf Erdgas das aus<br />
einem Schaden der Hausinstallation austritt. In Deutschland werden ca. 200.000 km erdverlegte<br />
Gasversorgungsleitungen pro Jahr nach den verbindlichen Vorschriften des DVGW untersucht.<br />
Solche Prüfungen finden durch oberirdisches Absaugen der Leitungstrassen statt und die<br />
hochempfindlichen Geräte spüren geringste - an die Oberfläche diffundierte - Gasspuren auf.<br />
Durch Korrosion oder auch mechanische Schäden, werden Jahr für Jahr viele Tausend<br />
Rohrleitungsschäden so entdeckt und anschließend repariert.<br />
Die Abbildung auf der nächsten Seite zeigt eine „normale“ Leckstelle mit einer Ausströmmenge<br />
von nur 4,8 l/min und die Ausbreitung mit ca. 10 m nach links und rechts von der Leckstelle am<br />
Punkt „A“.<br />
Erdoberfläche<br />
A<br />
70 10 5 1 0,5 Vol.%<br />
Boden der Grube<br />
0 1 2 3 4 m5 m<br />
Abstand von der Ausströmstelle