03.11.2013 Aufrufe

Bedienungsanleitung Gasspürgerät GAS-SNIFFER-Ex

Bedienungsanleitung Gasspürgerät GAS-SNIFFER-Ex

Bedienungsanleitung Gasspürgerät GAS-SNIFFER-Ex

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 1<br />

_________________________________________________________________________________<br />

<strong>Bedienungsanleitung</strong><br />

<strong>Gasspürgerät</strong><br />

<strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-<strong>Ex</strong><br />

Über Gasgeruchsmeldungen, Überprüfung der<br />

Gasversorgungsanlage, Gasspüren in der<br />

Hausinstallation


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 2<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Gerätetechnik<br />

Standardausrüstung mit Mehrbereich-Sensor<br />

Das <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-<strong>Ex</strong> wurde als Mehrbereichsgerät gebaut. Für die drei Gasarten<br />

Erdgas, Propan und Wasserstoff sind die Messbereiche von wenigen ppm bis zur unteren<br />

<strong>Ex</strong>plosionsgrenze (UEG) der einzelnen Gase im Mikroprozessor gespeichert und abrufbar. Diese<br />

Aufgaben können mit dem Mehrbereich-Breitband-Sensor erfüllt werden.<br />

Variante: Selektiver Wasserstoff-Sensor für Gasprüfverfahren mit Formiergas<br />

Der Sensorkopf ist austauschbar. Für das Gasprüfverfahren steht ein selektiver Wasserstoff-<br />

Sensor als <strong>Ex</strong>tra zur Verfügung. Bei dieser Methode werden kleinste und mit akustischen<br />

Verfahren nicht zu ortende Leckstellen in Wasser-Hausinstallationen oder Heizungsanlagen<br />

geortet. Wo das Wasser - auch unter Druck - nur tropfenweise austritt, wird etwa die 10-fache<br />

Gasmenge frei und das Leck leicht ortungsfähig. Die Nur-Empfindlichkeit für Wasserstoffgas<br />

verhindert Störungen in der Anzeige durch andere Gase z.B. Erdgas oder Faulgas.<br />

Austausch des Sensorkopfes<br />

Jedem Gerät ist vor der Auslieferung in der Justierung ein bestimmter Sensorkopf zugeordnet<br />

worden. Bei Austausch des Sensorkopfes z.B. für selektive Wasserstoff-Messung oder bei einer<br />

Nachrüstung mit einem Ersatzsensor ist eine neue Justierung erforderlich.<br />

Funktionsprüfung vor Beginn der Arbeit des Gasspürens<br />

Nach den Regeln des Deutschen Vereins für das Gas- und Wasserfach (DVGW-Merkblatt G 465-<br />

4) ist in der Rohrnetzüberprüfung vor einem Geräteeinsatz ein Empfindlichkeitstest mit einem<br />

Prüfgas von 1% Methan vorzunehmen. Diese Empfehlung kann auch für <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-<strong>Ex</strong><br />

übernommen werden.Testgasflaschen mit Druckregler und Prüfadapter sind in der<br />

Grundausstattung vorhanden.<br />

Keinesfalls darf der Sensorkopf für eine „Funktionskontrolle“ mit Tabaksqualm angehaucht<br />

werden. Die Teerrückstände im Qualm können sich auf der Sensoroberfläche<br />

niederschlagen und die Empfindlichkeit reduzieren.<br />

Lag das Gerät für längere Zeit in hochbelasteter, schmutziger Luft, so kann auf Grund von<br />

Stoffablagerungen am Sensor eine Untergrundkonzentration angezeigt werden. Erst nach<br />

längerem Betrieb wird der Sensor allmählich sauber und erreicht wieder seinen ursprünglichen<br />

Nullpunktwert.<br />

Die Diffusionsfläche des Sensorkopfes muss sauber gehalten werden und hat<br />

frei zu bleiben von Ölen oder Fetten. Ein Ansprühen mit verdampfenden<br />

Flüssigkeiten oder Gasen verfälscht die späteren Messergebnisse.<br />

Prüfungen im Gebäude<br />

Es steht außer Zweifel, daß eine erste Gebäudebegehung nach einer Gasgeruchsmeldung mit<br />

einem <strong>Ex</strong>-geschützten Spür- oder Messgerät erfolgen muss, weil vor der Prüfung und einer<br />

exakten Messung noch nichts über die im Gebäude anzutreffende Gaskonzentration bekannt ist.<br />

Das Gas-Konzentrationsmessgerät für das Erkennen einer Annäherung an die UEG, mit der<br />

unteren Ansprechempfindlichkeit von 0,1 Vol.%, ist aber wiederum nicht empfindlich genug, die


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 3<br />

_________________________________________________________________________________<br />

kleinen Ausströmmengen an Verbindungsteilen in der Hausinstallation zu erfassen, von einer<br />

Vorinformation über die meistens sehr geringe Raumluftkonzentration ganz zu schweigen.<br />

Hier ist tatsächlich eine Anzeige schon im ppm-Bereich erforderlich. Für diesen Zweck gibt es -<br />

von Laborausrüstungen abgesehen - nun einen geeigneten Detektor mit Sensor als gassensitiven<br />

Halbleiter, der auch ppm-Konzentrationen anzeigt und zudem ex-geschützt ist.<br />

Aus der Auswertung von vielen hundert Leitungsschäden und Geruchsmeldungen gilt etwa:<br />

• Bei einem Schaden an der erdverlegten Hauptleitung in der Straße wird vielfach auch im Haus,<br />

an den nicht gasdichten Mauereinführungen (auch anderer Leitungssysteme) eine<br />

Konzentration von z.B. 1000 ppm gemessen, das sind 0,1 Vol.%.<br />

• Durch die Diffusion des Gases in die Raumluft kann die Konzentration im Anschlussraum >10<br />

ppm erreichen. Bei normal odoriertem Erdgas sind für eine Geruchswahrnehmung etwa 200<br />

ppm ( entspr. 0,02 %) Gas in Luft erforderlich.<br />

• Wird durch eine Gebrauchsfähigkeitsprüfung eine Verlust von Untere <strong>Ex</strong>plosionsgrenze (UEG)<<br />

Brennbare Gase erreichen bei bestimmten, aber nach Gasart unterschiedlichen Werten des<br />

Gemisches mit Luft einen Punkt, an dem bei Einwirken von Zündquellen eine explosionsartige<br />

Zündung erfolgt. Diese so genannte untere <strong>Ex</strong>plosionsgrenze (manchmal auch als untere<br />

Zündgrenze „UZG“ bezeichnet) beträgt beim Erdgas (Methan) abhängig von der<br />

Zusammensetzung 4,0 - 4,4%, bei Propan ( und evtl. Vermischung mit Butan 1,9% und bei<br />

Wasserstoffgas 4,0%. Es genügen also relativ geringe Mengen, um ein zündfähiges Gemisch zu<br />

erreichen. Die nachstehende Abbildung zeigt das am Beispiel eines Raumes. Bei allmählicher<br />

Auffüllung mit Gas wird der Wert von 4,4% schnell erreicht.<br />

Der Bereich bis zum Erreichen der unteren <strong>Ex</strong>plosionsgrenze wird in % der UEG geteilt. 4,4%<br />

Methan CH4 in Luft sind also 100% der UEG, so entsprechen 2,2% Gas einem Wert von 50%<br />

UEG. Das Gerät schaltet von 4,3% auf UEG als nächste Stufe.<br />

Das Gerät <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-<strong>Ex</strong> meldet durch akustische Signale die Annäherung an diesen UEG-<br />

Wert. Erfolgt der Dauerton und die Anzeige UEG, dann sind Sicherungsmaßnahmen durch den<br />

Gasversorger und/oder Feuerwehr einzuleiten.


100% Gas 0<br />

<strong>GAS</strong><br />

Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 4<br />

_________________________________________________________________________________<br />

16,5%<br />

4,4%<br />

0% Gas<br />

<strong>Ex</strong>-Bereich<br />

LUFT<br />

OEG<br />

UEG<br />

Messbereich 0-100% UEG<br />

Sicherheitshinweis<br />

Auch wenn in bestimmter Position des Gerätes im Raum - z.B. in üblicher Arbeitshöhe -<br />

eine Konzentration gemessen wird die unterhalb der UEG liegt, so dann es doch an<br />

anderen Stellen im Raum oder im Gebäude zu einer höheren Konzentrationsansammlung<br />

gekommen sein die im <strong>Ex</strong>-Bereich liegt.<br />

„Wenn irgendwo Gas gemessen wird, kann irgendwo auch mehr sein!“<br />

Funktionsbeschreibung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-<strong>Ex</strong><br />

1.1 Inbetriebnahme<br />

<strong>GAS</strong><br />

SET<br />

KAL<br />

ON/OFF-Taste gedrückt halten bis kurzer Signalton zu hören<br />

ist. Das Gerät schaltet sich ein. Auf dem Display werden alle<br />

zur Verfügung stehenden Segmente kurz angezeigt.<br />

Anschließend erscheint auf dem Display die Anzeige HEAt,<br />

welches den ca. 40-sekündlichen Aufheizzyklus ankündigt<br />

ON/OFF<br />

1.2 Wahl der Gasart<br />

Abwechselnd wird jetzt in der Aufheizphase zwischen der Ausgabe HEAt (steht für Aufheizen) und<br />

dem Gastyp (zu Anfang CH4) im Sekundenrhythmus hin und her geschaltet. Mit Betätigen der<br />

linken Taste (<strong>GAS</strong>/SET) wird dem Anwender die Möglichkeit eingeräumt, die ppm-Ausgabe und<br />

die jeweilige Untere <strong>Ex</strong>plosionsgrenze (UEG) für 3 verschiedene Gase einzustellen.<br />

CH 4 <strong>GAS</strong> C3H8 <strong>GAS</strong> H 2<br />

SET<br />

Analogbalken<br />

SET<br />

Rundlauf wieder<br />

zu CH4


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 5<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Hierbei wird nach jeder erneuten Betätigung zwischen den Gasen CH4 (Methan); C3H8 (Propan)<br />

und H2 (Wasserstoff) umgeschaltet und mit akustischem Signal bestätigt. Nach Gastyp H2 wird<br />

die Anzeige wieder auf den Beginn mit CH4 gesetzt.<br />

Der zeitliche Verlauf des Aufheizzyklus wird mit dem Analogbalken, der sich von links nach rechts<br />

aufbaut, verfolgt. In der Aufheizphase werden Initialisier-Routinen abgearbeitet, die den Sensor-<br />

Grundwert bestimmen, um Untergrund-konzentrationen der Umgebungsluft zu messen. Alle<br />

Schwellen-LED’s sind zu Anfang aktiv. Der erste grob geschätzte Messwert liegt nach ca. 12 sec<br />

vor und kann nur durch die Schwellen-LED’s zur Anzeige gebracht werden.<br />

1.3 Ablauf der Aufheizphase<br />

Der Ablauf ist bei jeder gewählten Gasart identisch. Mit Fortgang wächst die analoge<br />

Balkenanzeige nach rechts über die Skala. Nach dem Erreichen des maximalen Wertes erfolgt die<br />

Umschaltung.<br />

CH 4 HEAt HEAt<br />

C3H8 HEAt HEAt<br />

H 2 HEAt HEAt<br />

1.31 Anzeigen der Leuchtdioden-Kette<br />

In der Kette der Leuchtdioden - angeordnet zwischen Sensorkopf und den Schalt-tasten - zeigt die<br />

erste Diode den „Betrieb“ an. Bei Vorhandensein von Gasspuren erfolgt eine Anzeige im Display<br />

und ein Zuschalten weiterer Dioden in Abhängigkeit von der Konzentration. Das (abschaltbare)<br />

akustische Signal macht die Zunahme auch hörbar.<br />

ppm Betrieb<br />

10<br />

100<br />

1000<br />

1 Vol%<br />

• Mit dem Einschalten leuchten zunächst alle Dioden auf. Die grüne<br />

Diode blinkt.<br />

• Nach Abschluss der Aufheizphase von ca. 40 sec leuchtet nur noch<br />

die grüne Diode und zeigt die Betriebsbereitschaft an. Im Display<br />

wird 0 ppm sichtbar<br />

• Mit Zunahme einer Gaskonzentration erfolgt die Meldung in<br />

Schwellenstufen von über 100 und 1000 ppm bis zu 1 Vol.% (=<br />

10.000 ppm)<br />

• Parallel dazu wird die Zunahme der Gaskonzentration durch die<br />

Veränderung des akustischen Signals gemeldet.


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 6<br />

_________________________________________________________________________________<br />

1.4 Gerät schaltet auf aktives Messen<br />

Der zeitliche Verlauf der Aufheizphase wird mit dem Analogbalken, der sich von links nach rechts<br />

aufbaut, verfolgt. Nach der Aufheizphase wurde der Sensor-Nullpunkt ermittelt und gilt für den<br />

weiteren Messbetrieb als Frischluft-Bezugswert.<br />

!!! Wiederholung: Alle Schwellen-LED’s sind nur zu Anfang aktiv. Der erste grob geschätzte<br />

Messwert liegt nach ca. 12 sec vor und kann nur durch die Schwellen-LED’s zur Anzeige<br />

gebracht werden.<br />

Mit Abschluss der Aufheizphase wird sofort in den Messmodus geschaltet. Hier wird auf dem<br />

Display eine geringe Gaskonzentration unter „999“ in ppm und über 999 ppm in Vol.%, beginnend<br />

mit 0,1 Vol.%, zur Anzeige gebracht.<br />

In zielgasfreier Atmosphäre soll das Gerät 0 ppm anzeigen.<br />

CH 4<br />

SET<br />

0 ppm<br />

1.5 Automatisches Umschalten auf zweiten Messbereich<br />

Die Anzeige von Gaskonzentrationen erfolgt bis 999 ppm in diesem Wert. Bei Überschreiten von<br />

999 ppm wird ab 1000 ppm = 0,1 Vol.% die Anzeige in Vol.% sichtbar.<br />

999 ppm<br />

0,1 Vol.%<br />

Die Konzentrationen werden nun in Steigerungs-Schritten von 1/10 % angezeigt. Der<br />

Analogbalken erreicht bei 1,0 Vol.% die gesamte Anzeigenbreite.<br />

Vol.%<br />

Vol.%<br />

0,1 1,0<br />

1.6 Überschreiten der UEG und Alarmmeldung<br />

Bei Überschreitung der UEG des jeweiligen Gases wird UEG angezeigt. Konform zur nummerisch<br />

ausgegebenen Konzentration schalten die „Schwellen-LED’s“ nach 10, 100, 1000 ppm und 1<br />

Vol%. Der Analogbalken hat im Messmodus die Funktion einer zusätzlichen<br />

Konzentrationsanzeige und wird bei Erreichen der 1 Vol.% voll dargestellt. Die Balkenanzeige hat<br />

einen linearen Auflösungsbereich.<br />

4,3 Vol.%<br />

UEG<br />

Ein akustisches Signal ist hörbar, welches bei höheren Konzentrationen in der Schnelligkeit<br />

zunimmt und nach Überschreiten der UEG-Schwelle zum Dauerton wird.


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 7<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Wird beim Messen die UEG erreicht, dann bleibt UEG auf dem Display angezeigt, auch wenn die<br />

Gaskonzentration wieder fällt. Ein Rücksetzen dieses Zustandes in den normalen Messmodus<br />

kann nur durch Abschalten und erneutes Wiedereinschalten des Gerätes oder durch Betätigen der<br />

rechten Taste (2x Signalton) erfolgen.<br />

Achtung: Wird in einem Raum oder Behälter eine bestimmte Konzentration unterhalb der<br />

UEG angezeigt, dann kann an anderer Stelle - durch den „Auftrieb“ des leichten Gases oder<br />

„Abfließen“ des schweren Gases - sehr wohl ein explosives Gas-Luft-Gemisch vorhanden<br />

sein.<br />

2 Tastenfunktionen im Messmodus<br />

2.1 Die rechte und die linke Taste sind mit Funktionen doppelt belegt.<br />

1. Funktionsebene:<br />

Taste drücken bis kurzer Signalton zu hören ist. Taste loslassen.<br />

2. Funktionsebene:<br />

Taste länger gedrückt halten bis 2 kurze Signaltöne zu hören sind. Taste loslassen.<br />

Doppelfunktion<br />

Symbol „Licht“<br />

1. Auswahl der Gasart<br />

2. Auf NULL setzen<br />

„Hintergrundgas“<br />

(2 Signale, SET ist<br />

sichtbar im Display<br />

ON/OFF-Taste<br />

<strong>GAS</strong><br />

SET<br />

KAL<br />

Doppelfunktion:<br />

1. Signal ON/OFF<br />

2. Zurücksetzen<br />

UEG<br />

3. s. Kalibrieren<br />

2.2 Obere Taste: <br />

Hintergrundbeleuchtung für LCD und Tasten ein- bzw. ausschalten. Grundsätzlich schaltet sich die<br />

Hintergrundbeleuchtung automatisch mit einer Nachlaufzeit von ca. 15 sec ein.<br />

• nach Einschalten des Gerätes und Ablauf der Aufheizphase<br />

• nach jeder Betätigung einer Funktionstaste<br />

Permanent ein- bzw. ausschalten lässt sich die Hintergrundbeleuchtung mit der oberen Taste. Für<br />

das Ausleuchten der LCD und Tastatur ist je eine LED vorgesehen.<br />

2.3 Rechte Taste: Symbol <br />

1. Funktionsebene: im Messmodus Signaltongeber ein- bzw. ausschalten<br />

im Kalibriermodus Bestätigungstaste


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 8<br />

_________________________________________________________________________________<br />

2. Funktionsebene: Fangmodus bei Überschreiten der UEG zurücksetzen<br />

Mit der rechten Taste kann der Signaltongeber ein- bzw. ausgeschaltet werden. Der aktuelle<br />

Zustand ob Signaltongeber ein- bzw. ausgeschaltet ist, ist im Display durch Sondersegment<br />

Lautsprecher zu erkennen. In der 2. Funktionsebene wird der Fangmodus bei Überschreiten der<br />

UEG zurückgesetzt. Auf dem Display erscheint für 2 sec CLr.<br />

Im Kalibriermodus dient die rechte Taste zum Bestätigen der einzelnen Kalibrierschritte.<br />

2.4 Linke Taste: Symbol <br />

1. Funktionsebene: Einblendung des momentan eingestellten Gastyps CH4, C3H8 oder H2<br />

2. Funktionsebene: Konzentrationsausgabe auf Untergrundkonzentration normieren (Umschalten<br />

zwischen absolutes und relatives Messen)<br />

Mit der linken Taste kann die Information abgefragt werden, auf welchen Gastyp sich die<br />

Konzentrationsausgabe bezieht. In der 2.Funktionsebene wird die Konzentrationsausgabe auf die<br />

momentane Konzentration normiert. Es können aber maximal 500 ppm unterdrückt werden. Im<br />

Display erscheint das Sondersegment SET.<br />

2.5 Untere Taste: Ein- und Ausschalten des Gerätes<br />

3 Kalibrieren (Justieren) des Gerätes<br />

Für das Kalibrieren des Gerätes sind 2 Kalibriermodi vorgesehen<br />

1. der Anwender-Kalibriermodus mit einer Konzentration (1Vol%) und 2. der Service-<br />

Kalibriermodus mit vier Konzentrationen (10 ppm, 100 ppm, 1000 ppm, 1 Vol%) Dieser Text steht<br />

nur Servicestationen zur Verfügung, um Verfälschungen der Gasanzeigen mit Sicherheit zu<br />

vermeiden. Die Lieferanten der Geräte haben eine Ausbildung zum Sachkundigen erfahren.<br />

Es empfiehlt sich - gemäß DVGW-Merkblatt G 465-4 - ein jährlicher Überprüfungsturnus durch<br />

eine Servicestation. Eine seitlich am Gerätegehäuse angebrachte Prüfplakette dokumentiert die<br />

letze Überprüfung und weist hin auf den nächsten Termin.<br />

3.1 Anwender-Kalibriermodus<br />

Rechte Taste (Signalgeber/CAL) gedrückt halten und Gerät mit ON/OFF-Taste einschalten.<br />

Auf dem Display erscheinen kurz alle zur Verfügung stehenden Segmente, danach Heat für ca. 2<br />

sec.<br />

CAL<br />

Nach einem 2. kurzen Signalton die rechte Taste<br />

(Signalgeber/CAL) loslassen. Display zeigt CAL


0Air<br />

Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 9<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Nach ca. 2 sec erscheint 0Air. Mit diesem Hinweis wird der Anwender<br />

aufgefordert, das Gerät in Frischluft zu betreiben. Der Analogbalken<br />

dokumentiert die Einhaltung der zeitlichen Abstände zwischen jedem<br />

Kalibrierschritt.<br />

Nach ca. 30 sec ist der Sensor-Frischluftwert ermittelt.<br />

SET<br />

Stnd<br />

SET Stnd wird auf Display ausgegeben. Nach Betätigen der rechten Taste (Signalgeber/CAL)<br />

erscheint SET CH4 auf dem Display. Die beschrieben Kalibrierung bezieht sich auf Methangas. Mit<br />

diesem Kalibrierschritt wurde aus dem schon ermittelten Sensor-Frischluftwert eine<br />

Standardsensor-Kennlinie berechnet und die Geräteparameter auf Grundwerte gesetzt. Bei<br />

gewollter Standardeinstellung ist jetzt das Gerät auszuschalten. Eine vorherige Sensor- und<br />

Geräteeinstellung ist damit hinfällig.<br />

Für den Fortgang der Anwender-Kalibrierung ist die rechte Taste (Signalgeber/CAL) zu betätigen.<br />

(1 x Signalton kurz)<br />

SET<br />

1Con<br />

Auf dem Display erscheint SET 1Con. Hier wird der Hinweis gegeben, dass mit nur 1 Konzentration<br />

kalibriert wird. Rechte Taste (Signalgeber/CAL) betätigen.<br />

Auf dem Display erscheint SET 1.0V%. Die angegebene Gaskonzentration Methan für 2 - 3 Minuten<br />

den Sensorkopf per Kalibriervorrichtung umspülen lassen und dann rechte Taste<br />

(Signalgeber/CAL) betätigen. Der Analogbalken baut sich von links nach recht auf und in ca. 30<br />

sec wird der neue Sensorkalibrierwert vom Gerät übernommen. Während dieser Zeit darf die<br />

Gaskonzentration am Sensor nicht schwanken.<br />

SET<br />

1,0 Vol.%<br />

SET<br />

Fit<br />

Auf dem Display erscheint für ca. 2 sec Fit. Eine Sensorkennlinie wurde aus den Sensor-<br />

Kalibrierwerten konstruiert und im Gerät abgelegt. Der Sensor ist kalibriert.<br />

Das Gerät schaltet unverzüglich in den Messmodus. Der Anwender-Kalibriermodus ist beendet.<br />

Das Messen mit neuer Sensoreinstellung erfolgt erst nach nochmaligem Aus- und<br />

Wiedereinschalten des Gerätes.<br />

3.2 Service-Kalibriermodus<br />

Nur in den Vertrags-Servicestationen durchführbar. Bitte fragen Sie Ihren Händler nach den<br />

schnellsten Möglichkeiten für den jährlichen Prüfturnus.


4 Ausschalten<br />

Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 10<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Die Ausschalttaste ist identisch mit der Einschalttaste. Die Ausschalttaste für 2 sec gedrückt<br />

halten. Das Gerät schaltet sich aus.<br />

5 Fehlermeldungen<br />

Bei Akku-Unterspannung erscheint auf dem Display das Sonderzeichen (Akku) und die LED<br />

„Betrieb“ blinkt. In diesem Betriebszustand kann mit dem Gerät noch mindestens 15 Minuten<br />

gearbeitet werden.<br />

5.1 Dauerton bei ausgeschaltetem Gerät<br />

Kann durch gerätetechnische Fehlschaltung möglich sein. Zu beseitigen durch Anschluss des<br />

Ladegerätes an 220 V-Steckdose und danach kurzem Verbinden der Ladeschnur mit dem Gerät.<br />

5.2 Fehlercodes<br />

E 32<br />

E 64<br />

E 96<br />

E 128<br />

E 160<br />

E 192<br />

E 224<br />

Kalibrierdaten fehlerhaft<br />

Sensorbruch<br />

Kalibrierdaten fehlerhaft und Sensorbruch<br />

Parameterspeicher fehlerhaft<br />

Parameterspeicher und Kalibrierdaten fehlerhaft<br />

Parameterspeicher fehlerhaft und Sensorbruch<br />

Parameterspeicher und Kalibrierdaten fehlerhaft und Sensorbruch<br />

Das Gerät überprüft sowohl im Messmodus als auch im Kalibriermodus die Sensorwerte auf<br />

Plausibilität. Darüber hinaus wird nach jedem Einschalten des Gerätes der Parameterspeicher auf<br />

Datengültigkeit getestet. Bei Fehlererkennung wird der entsprechende Fehlercode auf dem<br />

Display angezeigt.<br />

6 Akku aufladen<br />

Während des Ladens muss das Gerät ausgeschaltet sein. Mit dem für dieses Gerät vorgesehenen<br />

Steckernetzteil (max.Ladestrom 150 mA) wird der Akku innerhalb von 12 bis 14 Stunden<br />

aufgeladen. Die rote LED an der Gehäuserückseite signalisiert den Ladevorgang und leuchtet<br />

permanent während des Aufladens.<br />

Das Laden sollte im Temperaturbereich von 0...45°C erfolgen. Unter normalen Bedingungen<br />

können mehr als 500 Lade- bzw. Entladezyklen erwartet werden.<br />

Langzeitlagerung oder zu langes Aufladen der Akkus führen zu einer verminderten<br />

Zellenkapazität. Dieser Kapazitätsverlust kann bei solch einem Akku durch eine Volladung oder<br />

durch 1...3 Lade- und Entladezyklen ausgeglichen werden.<br />

6.1 Anmerkung zum Ladevorgang<br />

Bei Anschluss des Ladeteils an das Gerät wird die Spannungsversorgung der Elektronik<br />

zwangsgetrennt. Diese Verriegelung beider Stromkreise gegeneinander garantiert ein<br />

Ausgeschaltetbleiben des Gerätes während des gesamten Ladevorgangs.


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 11<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Der Akku kann in der jetzigen Geräteversion nur durch einen begrenzten Ladestrom von max.<br />

150mA geladen werden. Ein Schnell-Ladeteil ist geplant und steht auf Anforderung zur Verfügung.<br />

6.2 Reinigung und Pflege des Gerätes<br />

Sensorkopf nicht mit Lösungsmitteln, Polituren oder anderen ölhaltigen Reinigungsmitteln<br />

säubern. Zum Säubern des Gerätes kann ein mit Wasser angefeuchtetes Tuch benutzt werden.<br />

Starke Verschmutzung und direkten Kontakt des Sensorkopfes mit silikonhaltigen Schmierstoffen<br />

sind zu vermeiden,da ein verschmutzter Sensorkopf die Sensorempfindlichkeit beeinflussen kann,<br />

was eine Messwertverfälschung zur Folge hat.<br />

7 Technische Daten<br />

7.1 Geräteangaben des Herstellers<br />

Bezeichnung Dimension Wert<br />

Maße Gerät<br />

(mm)<br />

Länge: 190<br />

Breite 40<br />

Höhe 28<br />

Maße Sensorkopf (mm) Durchmesser 18<br />

Länge 40<br />

Gewicht (g) 320 insgesamt<br />

Sensorelement<br />

HL-<br />

Gassensor<br />

GGS 1000<br />

Sensorempfindlichkeit<br />

alle brennbaren Gase<br />

Schnittstelle intern seriell RS232<br />

Zulässige Betriebs- (°C) -25....+40<br />

und Einsatztemperatur<br />

Zulässige Lager- und (°C) -25....+70<br />

Transporttemperatur<br />

Zulässige Lager- und (rel. %) 20 ....80<br />

Tranportfeuchte<br />

Leistungsaufnahme VA 0,85<br />

Betriebsdauer bei voll<br />

mind. 8 Stunden<br />

geladenem Akku<br />

Akku NiMH 4 x 1,2 V<br />

1600mAh<br />

Steckernetzteil<br />

Eingangsspannung<br />

230V~/50Hz/ 3,5 VA<br />

Ausgangsspannung<br />

12 V=/150mA/1,5 VA<br />

7.2 Gerätetechnische Anforderungen nach DVGW<br />

Technische Mitteilungen, Hinweis G 465-4, Ausgabe März 2001<br />

Dieser DVGW-Hinweis betrifft mobile Geräte zur Feststellung von Leckstellen an Anlagen der<br />

öffentlichen Gasversorgung sowie an kundeneigenen Anlagen (Hausinstallationen)


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 12<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Unter dem Begriff „<strong>Gasspürgerät</strong>e“ sind dabei Geräte für den Nachweis von Gaskonzentrationen<br />

mit einer Nachweisempfindlichkeit von 8 Stunden<br />

Ladezyklen<br />

Fehlermeldung s. Liste der Fehlercodes auf Seite 12<br />

8 Anwendungspraxis<br />

8.1 Über leichte und schwere Gase<br />

Das ist allgemein bekannt: Erdgas mit dem überwiegenden Anteil an Methan, ist leichter,<br />

Propan/Butan ist schwerer als Luft. Erdgas „steigt nach oben“, an die Decke zum Beispiel, das<br />

schwere Propan „fließt nach unten“ und lässt sich aus Kellerräumen, wenn sie keinen „Abfluss“<br />

haben, kaum entfernen.


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 13<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Auch der Nur-Praktiker sollte - wenn er sich mit dem Gasnachweis beschäftigt - und das ist<br />

natürlich das Aufspüren von Gasleckstellen - etwas an Theorie mitnehmen. Das ist ganz einfach,<br />

kann aber auch überlesen werden (auf die Gerätefunktion hat ein wenig mehr an Wissen kaum<br />

einen Einfluss)<br />

leichtes Gas<br />

schweres Gas<br />

1. Die Zusammensetzung des Gases, an der Formel erkennbar, deutet auf das leichter oder<br />

schwerer als Luft.<br />

2. Der Fachmann sagt: Das Molekulargewicht ist die Summe der Atomgewichte.<br />

3. Die einzelnen Atomgewichte der Elemente lassen sich in jedem Tabellenbuch im „Periodischen<br />

System“ finden.<br />

4. Im Methan CH4 stecken ein Teil C (= Kohlenstoff) mit dem Atomgewicht 12 und vier Teile H (=<br />

Wasserstoff) mit dem Atomgewicht 1. 1 x 12 + 4 x 1 = die Summe ist 14 als Molekulargewicht.<br />

5. Bei Propan mit der Formel C3H8 ist das schon anders: 3 x 12 + 8 x 1 = 44 als<br />

Molekulargewicht.<br />

6. Der italienische Physiker Avogadro hat mal das Molekulargewicht der Luft mit 22,4 festgestellt.<br />

Wird also das Mol.gewicht von Methan mit 14 durch das der Luft mit 22,4 geteilt, dann ergibt<br />

sich eine Dichte (Gewicht) von 0,625 kg/m³. Beim Propan mit dem Mol.gewicht von 44 : 22,4<br />

sind das 1,96 kg/m³.<br />

7. Nun fehlt nur noch das Gewicht der Luft mit 1,293 kg/m³ (s. Tabellenbuch) , um das leichter<br />

oder schwerer als Luft zu erkennen.<br />

8.2 Messbereich <br />

Die hohe Empfindlichkeit des <strong>Gasspürgerät</strong>es macht auch ein Erkennen von Gasspuren im ppm-<br />

Bereich möglich. 1 ppm ist die Menge von 1 cm³ Gas in einem m³ Luft.<br />

Die Dimension “ppm”<br />

1 ppm = 1 part per million = 1 Teil pro Million<br />

100 % = 1.000.000 ppm<br />

10 % = 100.000 ppm<br />

1 % = 10.000 ppm<br />

0,1 % = 1.000 ppm<br />

0,01 % = 100 ppm<br />

0,001 % = 10 ppm<br />

0,0001 % = 1 ppm<br />

Bis zu 999 ppm wird in dieser Dimension gemessen, beim Übergang zu 1000 ppm wechselt die<br />

Anzeige in den Bereich Vol.% und schaltet auf 0,1 Vol.%. s. die optischen Vergleichswerte in der<br />

vorstehenden Tabelle.


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 14<br />

_________________________________________________________________________________<br />

8.3 Über die Gasausbreitung an der Leckstelle<br />

In der Erdgas Südsachsen, Chemnitz wurden interessante Versuche über die Gasausbreitung im<br />

Raum in Abhängigkeit von der Ausströmmenge gemacht. Für den Praktiker haben die Ergebnisse<br />

nur einen informellen Wert, denn der Versuch fand in einem Raum ohne Personenbewegung und<br />

bei geschlossenen Fenstern und Türen statt. Die geringste Luftbewegung hätte das Ergebnis<br />

verfälscht.<br />

Mit der Untersuchung sollte bewiesen werden, dass schon nach wenigen Zentimetern Entfernung<br />

- wieder in Abhängigkeit von der Ausströmmenge - eine Leckortung durch Gasnachweis<br />

unmöglich wird. Die Diffusion des Gases in die Raumluft bringt eine schnelle „Verdünnung“ gegen<br />

Null.<br />

cm<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

2<br />

4<br />

0,1 l/h 1,0 l/h 10 l/h<br />

Konzentration 1.000 bis 20.000 ppm<br />

Konzentration 100 bis 1.000 ppm<br />

entsprechend 0,01 % bis 0,1 %<br />

8.4 Leckstelle erkennen<br />

Die ausströmende Gasmenge diktiert - wie im Kapitel 8.2 beschrieben - die Ausbreitungsweite.<br />

Weil aber der Ausbreitungsbereich nicht bekannt ist, muss bei einem Gasgeruch z.B. jede<br />

Verbindungsstelle der zugänglichen Leitungsteile abgespürt werden. Kommt nun der<br />

Diffusionskopf des Gerätes in die „Gaswolke“ (kleiner oder größer), dann wird, nach den<br />

Vorgängen der Diffusion, das leichte Gas sich mit der schwereren Luft verbinden wollen. Es dringt<br />

in den Sensorkopf ein und wirkt auf den gasempfindlichen Halbleiter.<br />

Für diesen Messvorgang werden je nach Stärke der Gaskonzentration etwa<br />

2 - 3 sec gebraucht. Das bedeutet für die Prüfpraxis: Ein nur kurzes<br />

Heranführen an die Verschraubung oder an den Fitting mit Hanfgewinde<br />

reicht für ein Erkennen von kleinen Gasausströmungen nicht aus.


1 0<br />

1 0 1 0 0<br />

1 V o l.%<br />

ppm<br />

Vol.%<br />

p m B a t<br />

1 0 0<br />

1 V o l.%<br />

ppm<br />

Vol.%<br />

520<br />

1 0<br />

1 0 0<br />

ppm<br />

Vol.%<br />

Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 15<br />

_________________________________________________________________________________<br />

<strong>GAS</strong><br />

p m B att<br />

10<br />

10 10 0<br />

1 V o l.%<br />

520<br />

ppm<br />

Vol.%<br />

8.5 Die Leitung mit dem <strong>Gasspürgerät</strong> „umfühlen“<br />

520<br />

1 0 0 0<br />

1 V o ḷ %<br />

p p m B a t<br />

p p m B a t<br />

520<br />

p m B a t<br />

1 0<br />

1 0 0<br />

1 V o l.%<br />

520<br />

ppm<br />

Vol.%<br />

In der Praxis hat sich ein langsames<br />

„Umfühlen“ von Verbindungsstellen bewährt.<br />

So wird noch am ehesten die kleine<br />

austretende Gasblase erkannt.<br />

8.6 Schon beim Betreten des Raumes erfolgt eine Gasanzeige -<br />

das bedeutet ...<br />

... es ist Gas vorhanden, es ist irgendwo ausgetreten und hat sich durch die Diffusion im Raum<br />

verteilt. Bei der hohen Empfindlichkeit des Sensors werden schließlich schon Spuren im ppm-<br />

Bereich erkannt. Zur Ortung der Ausströmstelle muss nun die höhere Konzentration gesucht<br />

werden. Die Programmierung des Mikroprozessors ist vorbereitet für ein „Wegdrücken“ von<br />

Anzeigen unterhalb von 500 ppm, um mit einem „gesetzten Nullpunkt“ die Näherung an die<br />

wirkliche Leckstelle zu erleichtern.<br />

Aus Sicherheitsgründen ist ein Zurücksetzen auf Null bei einer Raumanzeige von über 500<br />

ppm nicht mehr möglich.<br />

Solange nicht die Warnung UEG mit Anzeige und Dauerton erfolgt - dann sind Raum und<br />

Gebäude zu verlassen und Sicherungsmaßnahmen durch den Gasversorger oder die Feuerwehr<br />

einzuleiten - kann durch Öffnen von Fenstern und Türen und kräftigem Durchlüften die<br />

Raumanzeige reduziert werden.


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 16<br />

_________________________________________________________________________________<br />

8.7 Gasgeruch - aber an den sichtbaren und zugänglichen Leitungen ist<br />

kein Leck fest zu stellen<br />

Erdgas wird erst durch Zusatzstoffe riechbar. Diese sogenannte Odorierung des Gases erfolgte in<br />

den Regelanlagen der Gasversorger. Der Zweck ist, auch kleinste Gasmengen riechbar zu<br />

machen, um den Bewohner eines Hauses oder auch den Passanten in der Straße auf<br />

ausströmendes Gas aufmerksam zu machen.<br />

Bei richtiger Dosierung des Riechstoffs können etwa 200 ppm Erdgas in Luft von Menschen<br />

erkannt werden. Es kann aber nicht immer - bis in die entfernteste Stelle eines Rohrnetzes - die<br />

„Ankunft des Geruchs“ auch garantiert werden. Von den Gasversorgern werden deshalb auch<br />

sogenannte Stoßodorierungen vorgenom-men, um mit stärkerem Zusatz des Riechstoffs auch<br />

kleinere Auströmstellen gemeldet zu bekommen. Erdgas wird sich durch Geruch auch dann<br />

bemerkbar machen kann, wenn die Leitungen in der Wand (in einem Leitungsschlitz) liegen und<br />

mit einem <strong>Gasspürgerät</strong> nicht direkt abgefühlt werden können.<br />

Oft ist es dann erforderlich das offene Ende der Leitungsschlitze auf dem Dachboden mit einem<br />

Spürgerät zu kontrollieren, damit wenigstens (zunächst) der Schlitz erkannt wird, in dem das<br />

Gasleck zu suchen ist.<br />

8.7 Beim Betreten des Raumes ertönt der Dauer-Warnton des Gerätes<br />

und die Anzeige meldet UEG<br />

Sofort das Gebäude verlassen und Gasversorger und Feuerwehr ohne Verzögerung<br />

informieren. Keine Schalter betätigen. Offene Flammen vermeiden. Fluchttür offen<br />

lassen. Keine weiteren Schritte selbständig unternehmen. Evtl. Gebäude räumen<br />

lassen.<br />

Bei einer Gasgeruchsmeldung soll die erste Gebäudebegehung immer mit einem exgeschützten<br />

Gerät erfolgen, denn niemand kann „von außen“ beurteilen, welches<br />

Gemisch im Gebäude vorgefunden werden kann.<br />

8.8 Gasgeruch im Haus, aber das Haus hat keinen Gasanschluss<br />

Der Gasgeruch im Haus muss seinen Ursprung nicht unbedingt in der Innen-Installation haben.<br />

Gase aus Leckstellen an erdverlegten Leitungen außerhalb des Gebäudes verteilen sich<br />

unkontrolliert auch in den vielfältigen Leitungsanlagen einer Straße. Abwasserkanäle,<br />

Regennwasserabläufe, Kabelformsteine oder Kabelabdeckhauben, bieten sich dem Leckgas als<br />

bequeme Ausbreitungswege an.<br />

Solche Ausbreitungen erreichen dann zwangsläufig nicht nur die gasversorgten Gebäude, sondern<br />

sind auch an oder in Gebäuden festzustellen, die selbst keinen Gasanschluss haben.


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 17<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Überprüfung im Haus<br />

Auslöser der Maßnahmen<br />

1. Gasgeruchsmeldung<br />

2. Haustest bei Bodenfrost<br />

3. Gas vor dem Haus<br />

Prüfen der Raumluft<br />

Gasanzeige in der Raumluft<br />

Herkunft suchen<br />

Prüfen der Hausinstallation<br />

Gasmessung > 0,5 Vol.%<br />

Undichtheit beseitigen<br />

Prüfen von Rohr- und Kabeleinführungen,<br />

Abwasserleitungen<br />

Bei einer Gasgeruchsverfolgung ist es deshalb von primärer Bedeutung, auch die Bodenabläufe<br />

der Kellerentwässerung und die Mauerdurchführungen von Anschlussleitungen wie Strom,<br />

Telefon, Wasser usw. grundsätzlich in die Prüfmaßnahmen einzubeziehen und abzufühlen.<br />

Die Häufung von Gasgeruchsmeldungen in Frostperioden ist hinlänglich bekannt. Ursache ist die<br />

gefrorene Boden-Oberfläche, die eine Diffusion des leichten Gases - also ein „Ausatmen“ in die<br />

freie Atmosphäre - unterbindet.<br />

Die ausströmende Gasmenge diktiert - wie im Kapitel 8.2 beschrieben - die Ausbreitungsweite.<br />

Weil aber der Ausbreitungsbereich nicht bekannt ist, muss bei einem Gasgeruch z.B. jede<br />

Verbindungsstelle der zugänglichen Leitungsteile abgespürt werden. Kommt nun der<br />

Diffusionskopf des Gerätes in die „Gaswolke“ (kleiner oder größer), dann wird, nach den<br />

Vorgängen der Diffusion, das leichte Gas sich mit der schwereren Luft verbinden wollen. Es dringt<br />

in den Sensorkopf ein und wirkt auf den gasempfindlichen Halbleiter.<br />

Für diesen Messvorgang werden je nach Stärke der Gaskonzentration etwa 2 - 3 sec gebraucht.<br />

Das bedeutet für die Prüfpraxis: Ein nur kurzes Heranführen an die Verschraubung oder an den<br />

Fitting mit Hanfgewinde reicht für ein Erkennen von kleinen Gasausströmungen nicht aus.<br />

8.9 Wie groß ist der Gasaustritt? Besteht akute Gefahr?<br />

Muss die Reparatur sofort erfolgen?<br />

Über die Gebrauchsfähigkeitsprüfung der Hausinstallation nach TRGi<br />

Es würde den Rahmen dieser Bedienungsanweisung für ein <strong>Gasspürgerät</strong> mit den Tipps für eine<br />

richtige Geräteanwendung (ab 8.1) sprengen, wenn auch die vielen Anforderungen der<br />

„Technischen Richtlinien Gasinstallation“ aufgelistet würden.<br />

Die in der Tabelle genannten und in vielen Messungen gefundenen Werte der Gaskonzentration -<br />

in den beiden Räumen verschiedener Größen - sind keine Norm, die nun als immer verbindlich<br />

übernommen werden kann.


Bedienungsanweisung <strong>Gasspürgerät</strong> <strong>GAS</strong>-<strong>SNIFFER</strong>-EX, Gastechnische Information 18<br />

_________________________________________________________________________________<br />

Erfahrungswerte<br />

Bei Gasgeruch<br />

können etwa 200 ppm festgestellt werden<br />

Bei undichter Hausinstallation<br />

(und angenommen 2-fachem Luftwechsel)<br />

können gemessen werden:<br />

Raumgröße<br />

20m³ 100 m³<br />

Leckmenge 1 l/h 20 ppm 4 ppm<br />

Leckmenge 5 l/h 100 ppm 20 ppm<br />

Verlust in l/h<br />

unter 1,0 l<br />

Die Installation ist:<br />

gebrauchsfähig<br />

1 - 5 l/h bedingt gebrauchsfähig<br />

über 5 l/h<br />

sofortige Außerbetriebnahme<br />

Es konnte lediglich nur die Messversuche ermittelt werden, dass der normale Luftwechsel z.B.<br />

durch Türfugen und nicht hermetisch abgeschlossene Fenster eines Raumes für eine<br />

fortwährende Verdünnung sorgt.<br />

„Bedingt gebrauchsfähig“ heißt aber auch: Reparatur innerhalb von vier Wochen durch den<br />

zugelassenen Vertragsinstallateur.<br />

Für die präzise Gebrauchsfähigkeitsprüfung stehen Messgeräte als Leckmengenmesser (auch mit<br />

der Ausdruckmöglichkeit eines Prüfprotokolls) im einschlägigen Handel zur Verfügung,<br />

8.10 Über das Gas, das von draußen ins Haus kommt<br />

Längst nicht jede Gasgeruchsmeldung von Bewohnern oder Anliegern basiert auf Erdgas das aus<br />

einem Schaden der Hausinstallation austritt. In Deutschland werden ca. 200.000 km erdverlegte<br />

Gasversorgungsleitungen pro Jahr nach den verbindlichen Vorschriften des DVGW untersucht.<br />

Solche Prüfungen finden durch oberirdisches Absaugen der Leitungstrassen statt und die<br />

hochempfindlichen Geräte spüren geringste - an die Oberfläche diffundierte - Gasspuren auf.<br />

Durch Korrosion oder auch mechanische Schäden, werden Jahr für Jahr viele Tausend<br />

Rohrleitungsschäden so entdeckt und anschließend repariert.<br />

Die Abbildung auf der nächsten Seite zeigt eine „normale“ Leckstelle mit einer Ausströmmenge<br />

von nur 4,8 l/min und die Ausbreitung mit ca. 10 m nach links und rechts von der Leckstelle am<br />

Punkt „A“.<br />

Erdoberfläche<br />

A<br />

70 10 5 1 0,5 Vol.%<br />

Boden der Grube<br />

0 1 2 3 4 m5 m<br />

Abstand von der Ausströmstelle

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!