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Gnostischer Gottesdienst (Michael S. Horton) - pewid.ch

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Nadab und Abihu waren Aarons Stolz und Freude. Diese zwei Söhne wurden zum Dienst<br />

Gottes geweiht, summa cum laude Absolventen der Ausbildung, und ihre Leben wurden<br />

völlig der frommen Verehrung Gottes als Priester Israels geweiht. Eines Tags bes<strong>ch</strong>lossen sie<br />

in ihrem grossen Eifer, eine Zeremonie anzubieten die ni<strong>ch</strong>t befohlen war. "Nadab und Abihu<br />

aber, Aarons Söhne, nahmen jeder seine Räu<strong>ch</strong>erpfanne, taten Feuer hinein und legten<br />

Räu<strong>ch</strong>erwerk darauf und bra<strong>ch</strong>ten vor dem HERRN ein unerlaubtes Feueropfer dar, das er<br />

ihnen ni<strong>ch</strong>t geboten hatte. Da ging Feuer aus vom HERRN und verzehrte sie, und sie starben<br />

vor dem HERRN. Und Mose spra<strong>ch</strong> zu Aaron: Das ist es, was der HERR gemeint hat, als er<br />

spra<strong>ch</strong>: An denen, die mir nahe sind, erweise i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> heilig, und vor dem ganzen Volk zeige<br />

i<strong>ch</strong> meine Herrli<strong>ch</strong>keit. Und Aaron s<strong>ch</strong>wieg". (Lev 10,1-3). In diesem glei<strong>ch</strong>en Text fordert<br />

Gott, "ihr sollt unters<strong>ch</strong>eiden zwis<strong>ch</strong>en dem, was heilig ist, und dem, was ni<strong>ch</strong>t heilig ist",<br />

während es die mystis<strong>ch</strong>e Tendenz ist, alles als heilig zu betra<strong>ch</strong>ten. Das Selbst allein, über<br />

himmlis<strong>ch</strong>e Dinge meditierend, ist gemäss Gnosis gerade so heilig wie die öffentli<strong>ch</strong>e<br />

Verehrung Gottes dur<strong>ch</strong> Wort und Sakrament. Aber Nadab und Abihu dienen uns allen als<br />

Lektion. Gott ma<strong>ch</strong>te keine Zugeständnisse an die Aufri<strong>ch</strong>tigkeit. "Aber er hatte ein gutes<br />

Herz" war kein ausrei<strong>ch</strong>endes Argument. Wir erinnern uns daran, wie Gott Ussa, einen der<br />

Träger der Bundeslade tötete, als er seine Hand ausstreckte um die Bundeslade festzuhalten.<br />

(1.Chr 13:9-13)<br />

Eines der besten Beispiele für die Theologie vom Kreuz gegen die Theologie der Herrli<strong>ch</strong>keit<br />

ist in Genesis 28 zu finden, "Jakobs Leiter". Obwohl wir in der Sonntagss<strong>ch</strong>ule von dieser<br />

Leiter zu singen pflegten als ob wir sie selbst bestiegen, sagt der Text selbst das genaue<br />

Gegenteil. In Jakobs Traum steht Gott am oberen Ende, und Engel steigen die Leiter hinauf<br />

und herunter. Gott ma<strong>ch</strong>t alle Verheissungen und alle Bewegungen. Jakobs Antwort als er<br />

erwa<strong>ch</strong>te ist belehrend: "Und er für<strong>ch</strong>tete si<strong>ch</strong> und spra<strong>ch</strong>: Wie fur<strong>ch</strong>tbar ist diese Stätte! Sie<br />

ist ni<strong>ch</strong>ts Geringeres als das Haus Gottes, und dies ist das Tor des Himmels". Deshalb nannte<br />

er den Ort "Beth-El", das Haus von Gott. Wenn wir zum neuen Testament kommen, ma<strong>ch</strong>t<br />

Jesus die kühne Ankündigung: "Grösseres als das wirst du sehen. Und er sagt zu ihm: Amen,<br />

amen, i<strong>ch</strong> sage eu<strong>ch</strong>: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und<br />

niedersteigen auf dem Mens<strong>ch</strong>ensohn'". (Joh 1:50-51) Jesus war Jakobs Leiter! Er war Beth-<br />

El, das Haus von Gott, der Tempel, der na<strong>ch</strong> drei Tagen zerstört und dann wieder aufgebaut<br />

(auferweckt) werden sollte! Überall in der Heiligen S<strong>ch</strong>rift ist Gott nur dur<strong>ch</strong> einen<br />

mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Vermittler zugängli<strong>ch</strong>, und er rettet in der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te nur mit<br />

Hilfe von mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Worten und physis<strong>ch</strong>en irdis<strong>ch</strong>en Elementen. Jene die versu<strong>ch</strong>en Gott<br />

auf ihre eigene Weise zu verehren, finden ihn im Neuen wie im Alten Testament als ein<br />

verzehrendes Feuer. (Heb 12,29) "Aber das ist das Alte Testament!", werden Gnostiker<br />

sagen. Ja, aber während zwis<strong>ch</strong>en die beiden Testamenten viel in der Verwaltung des Bundes<br />

we<strong>ch</strong>selt, eine Sa<strong>ch</strong>e blieb die selbe: Der Bund der Gnade erfordert immer no<strong>ch</strong> einen<br />

Vermittler. Wir können uns ni<strong>ch</strong>t direkt Gott nähern. Genauso wie Gott Nadab und Abihu<br />

s<strong>ch</strong>lug, so tötete er Ananias und Saphira dur<strong>ch</strong> seine Gegenwart (Apg 5,1-11).<br />

So wie Jesus "Jakobs Leiter" war, so ist er die wahre "Bundeslade", aber sogar der soziale<br />

Unters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t konnte über ihn sagen: "Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir<br />

mit unseren Augen gesehen haben, was wir ges<strong>ch</strong>aut und was unsere Hände berührt haben,<br />

das Wort des Lebens – das Leben ist ers<strong>ch</strong>ienen, und wir haben gesehen und bezeugen und<br />

verkündigen eu<strong>ch</strong> das ewige Leben, das beim Vater war und uns ers<strong>ch</strong>ienen ist". (1.Joh 1.1-<br />

2). Im Gegensatz zu Uzzah konnten sie ihn berühren und blieben am Leben. Johannes s<strong>ch</strong>rieb<br />

seinen Brief besonders gegen die alten Gnostiker, die leugneten, dass Gott tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Fleis<strong>ch</strong><br />

(guter Geist vs. böse Materie) werden konnte, und kündigt an dass der Gott der ni<strong>ch</strong>t gesehen<br />

werden konnte ohne dass die Erfahrung zum Tod des S<strong>ch</strong>auenden führte, tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> gehört,<br />

gesehen und berührt wurde - ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> unseren geistli<strong>ch</strong>en Aufstieg, sondern dur<strong>ch</strong> Gottes

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