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I, Anthony Brink, affirm that the contents of this affidavit are true and ...

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VOR DEM OBERSTEN GERICHT [HIGH COURT] VON SÜDAFRIKA<br />

(ABTEILUNG FÜR DIE KAPPROVINZ)<br />

Aktenzeichen: 12156/05<br />

In dem Verfahren zwischen:<br />

TREATMENT ACTION CAMPAIGN<br />

SOUTH AFRICAN MEDICAL ASSOCIATION<br />

Erste Antragstellerin<br />

Zweite Antragstellerin<br />

und<br />

MATTHIAS RATH<br />

DR RATH HEALTH FOUNDATION AFRICA<br />

SAM MHLONGO<br />

DAVID RASNICK<br />

ALEXANDRA NIEDZWIECKI<br />

ANTHONY BRINK<br />

TREATMENT INFORMATION GROUP<br />

REGIERUNG DER RSA<br />

GEN.-DIR. DES GESUNDHEITSWESENS<br />

VORS., MEDICINES CONTROL COUNCIL<br />

Erster Antragsgegner<br />

Zweite Antragsgegnerin<br />

Dritter Antragsgegner<br />

Vierter Antragsgegner<br />

Fünfte Antragsgegnerin<br />

Sechster Antragsgegner<br />

Siebte Antragsgegnerin<br />

Achte Antragsgegnerin<br />

Neunter Antragsgegner<br />

Zehnter Antragsgegner


REGISTRAR OF MEDICINES<br />

MEC FOR HEALTH WESTERN CAPE<br />

Elfter Antragsgegner<br />

Zwölfter Antragsgegner<br />

EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG ZUR ANTRAGSERWIDERUNG: SECHSTER<br />

ANTRAGSGEGENER UND SIEBTE ANTRAGSGEGENERIN<br />

Ich, <strong>Anthony</strong> Robin <strong>Brink</strong>, bekräftige nach bestem Wissen und Gewissen, dass der<br />

Inhalt dieser eidesstattlichen Erklärung wahr und richtig ist, und erkläre:<br />

1. Ich bin erwachsen, männlich, 47, Anwalt am High Court von Südafrika und der<br />

sechste Antragsgegner in diesem Verfahren.<br />

2. Ich bin Generalsekretär und L<strong>and</strong>esvorsitzender der Treatment Information Group,<br />

der siebten Antragsgegnerin, und in dieser Eigenschaft gebe ich im Einverständnis<br />

mit meinen Streitgenossen diese eidesstattliche Erklärung ab.<br />

3. Die siebte Antragsgegnerin, die ich als ‘meine Gruppe’ bezeichne, ist eine<br />

freiwillige Vereinigung, die ich 2002 gegründet habe, und deren Zweck darin<br />

besteht, in Südafrika eine auf Forschung gründende öffentliche Debatte über<br />

antiretrovirale (‘ARV’) Medikamentenpolitik, nicht toxische Beh<strong>and</strong>lungsansätze für<br />

AIDS und verbesserte HIV-Tests zu fördern.<br />

4. Ich widme mich mit meiner ganzen Zeit der politischen Arbeit als Wissenschaftler,<br />

Autor, Redner und Aktivist, seitdem ich Ende 2003 meine praktische juristische<br />

2


Tätigkeit nach zwanzig Jahren Arbeit als Prozessanwalt, verschiedentlich auch als<br />

Ankläger, Straf- und Zivilrichter und hauptsächlich als Mitglied der Anwaltschaft von<br />

Pietermaritzburg, aufgegeben habe.<br />

5. Zu der Zeit, als dieser Antrag gestellt wurde, war ich für die zweite Antragsgegnerin<br />

tätig, was ich nicht mehr bin – obwohl meine Gruppe und ich weiterhin strategisch<br />

mit ihr verbunden sind.<br />

6. Ich habe die klinische und molekul<strong>are</strong> pharmakologische Literatur über die ARV-<br />

Medikamente AZT und Nevirapin (und AIDS im Allgemeinen) während des letzten<br />

Jahrzehnts eingehend untersucht und rezensiert und darüber ausführlich<br />

geschrieben. (Wenn ich den Begriff ‘ARV’ verwende, heißt das nicht, dass ich<br />

akzeptiere, dass die so genannten Medikamente über die antiretrovirale<br />

pharmakologische Wirksamkeit verfügen, die ihre Hersteller und <strong>and</strong>ere<br />

Befürworter ihnen zuschreiben.) Mein Fachwissen als autodidaktischer Experte<br />

über die Pharmakologie von AZT und Nevirapin wird von renommierten<br />

Wissenschaftlern weltweit anerkannt: Mein im Selbstverlag herausgegebenes Buch<br />

Zur Diskussion um AZT: Mbeki und der Streit um AIDS-Medikamente [Debating<br />

AZT: Mbeki <strong>and</strong> <strong>the</strong> AIDS drug controversy] (Pietermaritzburg: Open books, 2000)<br />

wurde von Dr. Etienne de Harven MD, emeritierter Pr<strong>of</strong>essor der Pathologie,<br />

Universität Toronto, Kanada folgendermaßen beschrieben: Es sei ‘ausgezeichnet<br />

… die beste, umfassendste Kritik von AZT, die derzeit verfügbar ist’. Dr. Harvey<br />

Bialy PhD, wissenschaftlicher Gründungsherausgeber der führenden, in weitem<br />

Umfang zitierten wissenschaftlichen Fachzeitschrift Bio/Technology (nunmehr<br />

Nature Biotechnology) und Gastwissenschaftler am Institut für Biotechnologie der<br />

Universität Mexiko, bewertete es als ‘ganz außergewöhnlich … hervorragend …<br />

eine endgültige Widerlegung.’ Dr. Peter Duesberg PhD, Pr<strong>of</strong>essor für<br />

Molekularbiologie an der Universität von Kalifornien in Berkeley, USA, und Mitglied<br />

der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Vereinigten Staaten von<br />

Amerika, beschrieb es als ‘hervorragend, außergewöhnlich gut recherchiert,<br />

analysiert, geschrieben … Ich hätte es nicht besser machen können … Sind Sie<br />

selbst Wissenschaftler oder arbeiten Sie mit einem Wissenschaftler zusammen?<br />

Wie konnten Sie als Rechtsanwalt so viele wissenschaftliche Veröffentlichungen<br />

3


verarbeiten? … Konnten Sie Ihren Artikel oder eine überarbeitete Fassung davon<br />

in einer medizinischen/wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlichen? Es<br />

würde unsere Sache unermesslich stärken, wenn wissenschaftliche Aufsätze<br />

dieser Qualität aus unterschiedlichen Quellen kommen würden, nicht nur aus<br />

Berkeley und Perth.’ Einem Journalisten aus Indien gegenüber machte er in meiner<br />

Gegenwart folgende Bemerkung: ‘Ich kann es immer noch nicht glauben, dass er<br />

das geschrieben hat. In Wirklichkeit ist er ein Molekularbiologe, der vorgibt,<br />

Rechtsanwalt zu sein.’<br />

7. Aus berufenem Mund hat kein geringerer als der Erfinder von AZT, Dr. Richard<br />

Beltz PhD, Pr<strong>of</strong>essor für Biochemie an der Medizinischen Fakultät der Loma-Linda-<br />

Universität, Kalifornien, geäußert, dass ich ‘zu Recht vor der langfristigen<br />

<strong>the</strong>rapeutischen Verwendung von AZT oder ihrer Verwendung bei schwangeren<br />

Frauen wegen ihrer erwiesenen Toxizität und ihrer Nebenwirkungen gewarnt hätte'.<br />

Beltz stellt fest: 'Unglücklicherweise traten die zerstörerischen Wirkungen von AZT<br />

erst hervor, nachdem die Endstufe der Experimente weit fortgeschritten war'.<br />

Weiterhin sagte er: 'Ihre Bemühungen sind sehr zu begrüßen. … Ich h<strong>of</strong>fe, dass<br />

Sie Ihre Regierung davon überzeugen können, AZT nicht zuzulassen.’ Ich freue<br />

mich, mitteilen zu können, dass die Fakten über die fötale Toxizität, auf die ich ihn<br />

aufmerksam machte, ihn dazu gebracht haben, seine Meinung über die<br />

Verwendung von AZT während der Schwangerschaft zu ändern. Das ist gründlich<br />

dargelegt in einem von mir verfassten Aufsatz, Die Erfindung von AZT [Inventing<br />

AZT], in dem die Aussage, die Pr<strong>of</strong>essor Beltz mir gegenüber machte, enthalten<br />

ist, dass er AZT 1961 zuerst als experimentelles Zellgift syn<strong>the</strong>tisierte. (Anhang<br />

‘AB1’) Die originalen E-Mails von Pr<strong>of</strong>essor Beltz an mich gingen verloren, als ein<br />

Computer aus meinem Büro gestohlen wurde.<br />

8. Der führende Enthüllungsjournalist Südafrikas, Martin Welz, schrieb ein<br />

überschwängliches Vorwort für Debating AZT. Der inzwischen verstorbene Paul<br />

Foot, der in Engl<strong>and</strong> eine ähnliche Rolle spielte, wusste das Buch ebenfalls zu<br />

schätzen und rief mich aus London an: ‘Sehr gut. Überzeugt mich vollständig.’<br />

Genauso der inzwischen verstorbene Donald Woods: ‘Verdient eine seriöse<br />

Beh<strong>and</strong>lung. Ich wünsche Ihrer Sache Erfolg.’<br />

4


9. Nachdem er meine detaillierte, historische und analytische Untersuchung, Das<br />

Problem mit Nevirapin [The trouble with nevirapine], im Internet gelesen hatte,<br />

schrieb mir Dr. Jonathan Fishbein MD, früherer Direktor der Behörde für Richtlinien<br />

für klinische Untersuchungen, Abteilung für AIDS des nationalen US-<br />

Gesundheitsinstituts, und lobte diese Untersuchung als ‘eine fachlich kompetente<br />

Studie über dieses gefährliche Medikament’. Dr. Fishbein ist der hochrangige<br />

Beamte, der Alarm schlug wegen der heillos verkorksten Art, in der HIVNET 012<br />

durchgeführt wurde (d.h. die klinische Untersuchung, auf die sich das Nevirapin-<br />

Verfahren der TAC vor dem Verfassungsgericht stützte), und darauf aufmerksam<br />

machte, wie wichtige, dagegen sprechende Falldaten in unredlicher Art und Weise<br />

von dem Leiter dieser Abteilung unterdrückt wurden.<br />

10. In Anerkennung meines Fachwissens als autodidaktischer Experte auf dem Gebiet<br />

der ARV-Pharmakologie wurde mir die Ehre der Mitautorenschaft einer größeren<br />

wissenschaftlichen Monographie zuteil, Die Übertragung von HIV von der Mutter<br />

auf das Kind und ihre Prävention mit AZT und Nevirapin. Eine kritische<br />

Beweisführung [Mo<strong>the</strong>r to Child Transmission <strong>of</strong> HIV <strong>and</strong> its Prevention with AZT<br />

<strong>and</strong> Nevirapine: A Critical Analysis <strong>of</strong> <strong>the</strong> Evidence]), ein Untersuchung von<br />

entscheidender Bedeutung, auf die ich mich unten beziehe.<br />

11. Meine gesamte Arbeit wurde im Interesse der Allgemeinheit im Internet<br />

veröffentlicht, wo sie auf der Internet-Website meiner Gruppe - www.tig.org.za –<br />

und vielen <strong>and</strong>eren Websites auf der Welt für den nichtkommerziellen Gebrauch<br />

frei zugänglich ist. Einiges davon wurde ins Russische, Deutsche und<br />

Französische übersetzt.<br />

12. Bei meiner Erwiderung auf die Antragsteller beabsichtige ich, jeden Best<strong>and</strong>teil<br />

ihres derzeitigen Virus-Chemo<strong>the</strong>rapie-AIDS-Modells, das sie in ihren Schriften<br />

vertreten, zu beh<strong>and</strong>eln. Bei der Ausführung dieser Absicht bitte ich seitens des<br />

Gerichts höflichst um Nachsicht dafür, dass ich hier mehr in die Breite gehe als in<br />

solchen Verfahren üblich. Die Antragsteller, die lediglich drei anerkannte<br />

wissenschaftliche Aufsätze zur Unterstützung ihrer Sache anführen können, haben<br />

eine Fülle unbewiesener Ex-Ca<strong>the</strong>dra-Feststellungen und nicht belegter<br />

5


Tatsachenbehauptungen vorgelegt. Meine Entgegnung wird notwendigerweise<br />

sowohl Bewertungen als auch Tatsachen enthalten; und im Zuge der radikalen<br />

Dekonstruktion und Widerlegung der Sache der Antragsteller gedenke ich immer<br />

wieder Bezug auf das zu nehmen, was ich als stichhaltige illustrative medizinische<br />

und historische Präzedenzfälle und Analogien ansehe.<br />

13. Obwohl ich eine Ernährungs<strong>the</strong>rapie gegen AIDS unterstütze, beanspruche ich<br />

nicht, im Bereich der Ernährung über besonderes Fachwissen zu verfügen;<br />

während meiner Tätigkeit für die zweite Antragsgegnerin war ich nicht an dem<br />

Mikronährst<strong>of</strong>f-Ergänzungsprogramm beteiligt, das sie in armen afrikanischen<br />

Gemeinden eingeführt hat und das den Kern dieses Streits ausmacht. Ich bin<br />

daher nicht dazu in der Lage, nützliche unmittelb<strong>are</strong> Aussagen darüber zu machen,<br />

und werde daher die Sache der Antragsteller in dieser Hinsicht nicht ansprechen.<br />

14. Da die Antragsbegründung sehr lang ist, werde ich im Allgemeinen die relevanten<br />

Teile der wichtigsten Behauptungen, mit denen ich mich ausein<strong>and</strong>ersetze, zitieren<br />

oder exzerpieren, bevor ich darauf erwidere. Das wird die Bezugnahme erleichtern<br />

und es ermöglichen, diese Antragserwiderung in einem Stück zu lesen; und ich<br />

vertraue darauf, dass der kleine Nachteil des geringfügigen Zuwachses an Papier<br />

durch die Hilfestellung, die diese Vorgehen dem Gericht bietet, bei weitem<br />

aufgewogen wird. Mein Hinweis auf die fettgedruckten und unterstrichenen Zahlen<br />

nach ‘Zu’ beziehen sich auf die fortlaufende Paragrafennummerierung in den<br />

eidesstattlichen Erklärungen zur Antragsbegründung. In zitierten Reden oder<br />

Texten sind erklärende Einfügungen kursiv gedruckt und in eckige Klammern<br />

gesetzt. Ich weiche von der gängigen Praxis ab, Urkunden vollständig vorzulegen<br />

sind, wenn die fragliche Urkunde umfangreich ist, für meine Ausführungen jedoch<br />

nur ein bis zwei Zeilen von Bedeutung sind, und wo die Vorlage der gesamten<br />

Urkunde nur die Akten anschwellen lassen würde. Der Zeitdruck, unter dem diese<br />

eidesstattliche Erklärung vorbereitet wurde, hat mitunter dazu geführt, dass die<br />

zahlreichen Anlagen nicht durchgehend nummeriert sind, w<strong>of</strong>ür ich mich<br />

entschuldige. Diese sind angesichts ihres Umfanges und ihrer Anzahl nur auf ihren<br />

ersten Seiten paraphiert, w<strong>of</strong>ür ich höflichst um Nachsicht bitte.<br />

6


15. Die erste Antragstellerin (im Folgenden als ‘die TAC’ bezeichnet) hat dieses<br />

Verfahren mit der kl<strong>are</strong>n Absicht so außergewöhnlich breit angelegt, um einerseits<br />

eine juristische Sanktionierung der "Verdienste" der medizinischen Dogmen zu<br />

erlangen, auf deren Grundlage sie die Mittel für ihre Gehaltszahlungen von<br />

mehreren Millionen R<strong>and</strong> und ihre politischen Aktivitäten eintreibt, und <strong>and</strong>ererseits<br />

ein juristisches "Ana<strong>the</strong>ma" über jede abweichende "Heilslehre", jeden alternativen<br />

Ansatz und jegliche alternative Praxis auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheit<br />

zu verhängen – was alles zusammengenommen, bei allem Respekt, dieses<br />

Verfahren einem mittelalterlichen politisch-religiösen Häresieprozess ähnlich<br />

macht. Aus diesem Grunde bitte ich um Nachsicht dafür, dass ich die<br />

Behauptungen und Anklagen der TAC je nach Bedarf kürzer oder länger und in<br />

einer angemessenen auch wertenden und emotionalen Sprache eingehen werde,<br />

da man nach meiner Auffassung das HIV-/AIDS-Paradigma – abgesehen davon,<br />

dass es sich um eine äußerst lukrative medizinische Theorie, von erwiesenem<br />

pseudowissenschftlichem Charakter h<strong>and</strong>elt – am besten als ein durch und durch<br />

reaktionäres, autoritäres, sexualfeindliches, neokoloniales soziopolitisches<br />

Konstrukt versteht, als eine Stütze rassistischer Ideologie, die sich aus der<br />

moralistischen Panik der Mittelklasse speist. Wenn mein Ton manchmal etwas<br />

schr<strong>of</strong>f sein mag, beruht dass darauf, dass ich der Ansicht bin, dass die<br />

Beh<strong>and</strong>lung von AIDS auf Grund der HIV-Theorie unglaublich dumm ist. Und ich<br />

gehe davon aus, das das Gericht dem nach der Lektüre dieser Antragserwiderung<br />

vorbehaltlos zustimmen wird.<br />

16. Allerdings ist mir wie auch den höchsten Spitzen der südafrikanischen Regierung<br />

bewusst, dass die Skepsis gegenüber der gegenwärtigen AIDS-Hysterie, die uns<br />

vom Medizinisch-Industriellen-Komplex und seinen H<strong>and</strong>langern, wie der TAC und<br />

ihren Unterstützern in den Medien, verkauft wird, nicht mit der Haltung der<br />

südafrikanischen Justiz zu diesem lächerliche Schreckgespenst im Einklang steht.<br />

Daher könnte die Vorbehaltlosigkeit, mit der ich dieses Hysterie benenne und in<br />

Frage stelle, leichtsinnig erscheinen, wenn man die Warnung des früheren Richters<br />

am US Supreme Court Justice William Douglas berücksichtigt: ‘Der Neugierige –<br />

der Dissident – der Neuerer – derjenige, der spottet und stichelt oder der unsere<br />

7


Vorurteile lächerlich macht, ist <strong>of</strong>t unsere Rettung. Jedoch wurde er durch die<br />

Zeiten hindurch verbrannt oder verfemt, gehängt oder vertrieben, ins Gefängnis<br />

geworfen oder gefoltert, weil er in die Luftblase der Dogmen der jeweiligen Zeit<br />

stach.’ Gleichwohl fühle ich mich durch das Gebot des amerikanischen politischen<br />

Dissidenten Pr<strong>of</strong>essor Noam Chomsky in seinem Aufsatz ‘Die Verantwortung der<br />

Intellektuellen’ [The Responsibility <strong>of</strong> Intellectuals] verpflichtet, ‘die Wahrheit zu<br />

sagen und Lügen zu entlarven’. Von Letzteren sind Papiere der TAC voll.<br />

17. Im Verhältnis zu ihrer Bedeutung für die von der TAC angestrebten gerichtlichen<br />

Anordnungen sind ihre Darlegungen für die Entscheidung über die wichtigen<br />

Punkte nach meiner Ansicht irrelevant und könne daher in der Erwiderung kurz<br />

abgefertigt oder ohne Weiteres ignoriert werden. In Anbetracht der unschätzb<strong>are</strong>n<br />

öffentlichen Bedeutung der Fragen von größerer Bedeutung, die die TAC<br />

aufgeworfen hat, erachte ich es als unverzichtbar, alle falschen Behauptungen der<br />

TAC aktenkundig zurückzuweisen. Die unmittelb<strong>are</strong> Bedeutung dessen für die<br />

Entscheidung in diesem Verfahren besteht darin, dass bei der Ausübung des<br />

allgemeinen Ermessens dieses Gerichts über die von der TAC beantragten<br />

gerichtlichen Verbote das in meiner Erwiderung enthaltene Beweismaterial<br />

dagegen sprechen wird, unabhängig davon, ob dieses Gericht zu der Ansicht<br />

gelangt, dass die TAC ihre Sache so gut begründet hat, wie sie es selbst glaubt<br />

getan zu haben, oder nicht.<br />

18. Indem ich zu der Sache der TAC Stellung nehme, bitte ich dieses Gericht im<br />

öffentlichen Interesse mehrere besondere Verfügungen zu erlassen, die sich<br />

insbesondere auf seine Aufgabe als oberster Beschützer der minderjährigen Kinder<br />

unseres L<strong>and</strong>es beziehen, angesichts von Umständen, unter denen diejenigen,<br />

denen ihr Wohlergehen anvertraut ist, sich als zu schwach, zu inkompetent oder zu<br />

korrupt erwiesen haben, um ihre gesetzlichen Pflichten wahrzunehmen.<br />

ANTRAGSERWIDERUNG: NATHAN GEFFEN<br />

8


19. Zu 7. Ich bestreite die Anmaßung der TAC, ‘für die vielen HIV-positiven Menschen<br />

zu h<strong>and</strong>eln, die auf Grund mangelnden Wissens und fehlendem Zugang zu<br />

rechtlicher Vertretung nicht in ihrem eigenen Namen h<strong>and</strong>eln können, und im<br />

öffentlichen Interesse zu h<strong>and</strong>eln’. Bei diesem Anspruch h<strong>and</strong>elt es sich um<br />

durchsichtige Propag<strong>and</strong>a, die dazu dient, das Eintreten der TAC für die ARV der<br />

pharmazeutischen Industrie mit moralischer Autorität und politischer Legitimation<br />

zu untermauern, und steht zu den Tatsachen im Widerspruch:<br />

20. In Wahrheit ist die "National Association <strong>of</strong> People Living with HIV/AIDS"<br />

(NAPWA) (Nationale Vereinigung der Menschen, die mit die mit HIV/AIDS leben)<br />

die nationale Vertretung in dieser Hinsicht.<br />

21. Die TAC ist <strong>and</strong>ers als die NAPWA keine repräsentative Organisation und hat<br />

keine beitragszahlende Mitgliedschaft. Wie ihr ursprünglicher Name ‘AIDS<br />

Treatment Action Campaign’ (AIDS-Beh<strong>and</strong>lungs-Aktionskampagne) zeigt, h<strong>and</strong>elt<br />

es sich bei der TAC um eine der Propagierung pharmazeutischer Medikamente<br />

gewidmete Organisation, die gegründet wurde, um für die Bereitstellung<br />

bestimmter syn<strong>the</strong>tischer Chemikalien im öffentlichen Gesundheitsdienst<br />

einzutreten, die dem Patentschutz ausländischer pharmazeutischer Unternehmen<br />

unterliegen und als ARV vermarktet werden – in der Praxis bedeutet das, dass sie<br />

sich in nötigenden politischen ‘Aktionen’ engagiert, um die südafrikanische<br />

Regierung dazu zu zwingen, mit der pharmazeutischen Industrie Geschäfte zu<br />

machen und Milliarden von R<strong>and</strong> für den Kauf ihrer Produkte auszugeben,<br />

ungeachtet der und sich hinwegsetzend über die faktenkundigen, gegenteiligen<br />

Auffassungen der demokratisch gewählten Führung unseres L<strong>and</strong>es in Bezug auf<br />

die Nützlichkeit der W<strong>are</strong>n, die ihr aufgenötigt werden, und die Vorteile dieser<br />

massiven Ausgabe.<br />

22. Bei diesem Vorhaben war die TAC außerordentlich erfolgreich, und sie kann mit<br />

Recht beanspruchen, dafür verantwortlich zu sein, dass der Staat am 2. März 2005<br />

3,4 Milliarden R<strong>and</strong> über drei Jahre zum Erwerb von ARV von der<br />

pharmazeutischen Industrie für die öffentlichen Krankenhäusern und Kliniken des<br />

L<strong>and</strong>es bereitgestellt hat. Ohne die geschickte politische Kampagnen- und<br />

9


Propag<strong>and</strong>atätigkeit der TAC, Arm in Arm mit ihren lokalen und ausländischen<br />

Verbündeten, hätte diese Verschwendung öffentlicher Mittel und Bereicherung der<br />

pharmazeutischen Industrie nie stattgefunden, und die enormen, auf diese Weise<br />

vergeudeten öffentlichen Mittel hätten für soziale Dienste, soziale Entwicklung und<br />

<strong>and</strong>ere wirkliche soziale Bedürfnisse in der demokratischen Epoche zur Verfügung<br />

gest<strong>and</strong>en.<br />

23. Obwohl sie in der Öffentlichkeit als Gegenspieler der pharmazeutischen Industrie<br />

auftritt, besteht die einzige Schwierigkeit, die ihr die TAC bereitet, darin dass sie sie<br />

dazu drängt, die Preise, die sie für ihre W<strong>are</strong>n verlangt, herabzusetzen – wodurch<br />

sie ihr Ansehen aufpoliert – und den Forderungen <strong>and</strong>erer privater<br />

Pharmaunternehmen aus Entwicklungsländern nachzugeben, dass jenen erlaubt<br />

wird, generische Versionen patentierter Präparate herzustellen (w<strong>of</strong>ür die<br />

generischen Hersteller in den Entwicklungsländern Lizenzgebühren an die die<br />

Patente haltenden beherrschenden Unternehmen in der Ersten Welt überweisen).<br />

Damit wird der Öffentlichkeit weisgemacht, dass die Präparate gut sind und nur die<br />

Vertriebspolitik der Unternehmen schlecht ist. Das politische Klima, das von der<br />

TAC auf diese Weise erzeugt wird, lässt es politisch chic erscheinen, die<br />

Pharmaunternehmen zwar als geldgierig anzuprangern, aber sie nicht für das zu<br />

kritisieren, was sie verkaufen; das liegt jenseits ihres Horizonts, und daher riskiert<br />

jeder, der darauf hinweist, dass eine große Menge wissenschaftlicher Literatur<br />

davon ausgeht, dass diese Produkte in Wirklichkeit sehr gefährlich sind, von einem<br />

intensiven, dämonisierenden Propag<strong>and</strong>afeldzug niedergemacht zu werden, den<br />

die "Menschenrechtsaktivisten" der TAC führen, die ihren Lebensunterhalt durch<br />

die Vermarktung dieser Präparate verdienen. Davor ist auch der Präsident nicht<br />

gefeit, wenn er diese schlichte Tatsache feststellt, obwohl er auf Grund des<br />

gewissenhaften Eifers, mit dem er sich der politischen Angelegenheiten des<br />

L<strong>and</strong>es annimmt, ein außergewöhnliches Ansehen genießt. Das gilt auch für den<br />

Gesundheitsminister des L<strong>and</strong>es, einen Arzt und Experten für die öffentliche<br />

Gesundheit mit einer Vielzahl von pr<strong>of</strong>essionellen Qualifikationen.<br />

24. Auf diese Weise fungiert die TAC als loyale Opposition der Pharmaindustrie, indem<br />

sie als deren Marketingvertreter agiert, der einerseits unermüdlich die Großartigkeit<br />

10


der W<strong>are</strong>n anpreist, die sie herstellt und verkauft, <strong>and</strong>ererseits aber die weithin<br />

bekannten gefährlichen Mängel herunterspielt und ihre Kritiker attackiert.<br />

25. Politisch operiert die TAC Schulter an Schulter mit der Pharmaindustrie, und ist<br />

damit das Musterbeispiel einer klassisch-zahmen, kontrollierten Opposition,<br />

genauso wie es die Führer der Bantustans w<strong>are</strong>n, die dem Apar<strong>the</strong>idregime<br />

dienten, des guten Ansehens wegen sich hin und wieder den Anschein der<br />

Opposition gaben, jedoch eine Grundübereinstimmung an Interessen mit den<br />

Herrschern teilten und als Teil einer Symbiose zum beiderseitigen Vorteil<br />

fungierten.<br />

26. Aus diesem Grunde fungiert die TAC als eine Unterstützerin der Pharmaindustrie<br />

von unschätzb<strong>are</strong>m Wert, die umso mehr auf Grund der Haltung, die sie nach<br />

außen einnimmt und der allgemeinen öffentlichen Akzeptanz, die ihr in den<br />

westlichen Ländern als einer progressiven, populären Organisation zuteil wird, die<br />

von der ‘Zivilgesellschaft’ hervorgebracht wurde. In Wirklichkeit aber ist sie ein<br />

Rammbock für die Marketingoperationen der Pharmaindustrie.<br />

27. Der bösartige Propag<strong>and</strong>afeldzug der TAC gegen die demokratischen Führer<br />

unseres L<strong>and</strong>es, der darin besteht, sie ständig als - es ist tatsächlich so –<br />

Genozide zu br<strong>and</strong>marken, hat ein politisches Paradigma geschaffen, das äußere<br />

Einmischung in die Innenpolitik unserer demokratisch gewählten Regierung und<br />

ausländisches Störfeuer auf unser L<strong>and</strong> rechtfertigt: seitens (a) der US-Regierung<br />

mit ihrem15 Billionen Dollar schweren PEPFAR-Fonds, aus dem Gelder an<br />

willfährige lokale AIDS-Agenturen verteilt werden, die den Zielen der US-<br />

Außenpolitik dienen; seitens (b) der UNO, indem sie, an der nationalen Regierung<br />

vorbei, ARV-freundliche Organisationen und Provinzregierungen mit Millionen von<br />

R<strong>and</strong> aus ihrem Global Fund überschüttet; schließlich seitens (c) reich<br />

ausgestatteter ausländischer Stiftungen, nach außen edle Ritter im Kampf für das<br />

Wohl der Menschheit, in Wirklichkeit aber H<strong>and</strong>langer der Interessen des<br />

ausländischen Kapitals.<br />

28. Die TAC begann ihre Aktivitäten als Unterausschuss der NAPWA. Im Anschluss an<br />

eine Demonstration von etwa einem Dutzend Teilnehmern am 15. Dezember 1998<br />

11


in Kapstadt, die die Regierung aufforderte, HIV-positiven Schwangeren AZT zur<br />

Verfügung zu stellen, trat Zackie Achmat, der Gründer der TAC, 1999 aus der<br />

NAPWA aus, weil die NAPWA seine Behauptung zurückwies, die Versorgung mit<br />

ARVs habe Priorität gegenüber den <strong>and</strong>eren Ansätzen zur Lösung des Problems<br />

der zerrütteten Gesundheit unter Afrikas Armen. (Obwohl Achmat den Titel eines<br />

Dr. jur. [honoris causa] trägt, nenne ich ihn bei seinem bloßen Nachnamen, ohne<br />

den ehrenden Titel voranzustellen, da dieser wissenschaftliche Grad nicht<br />

erworben wurde und es in solchen Fällen nicht üblich ist, ihn bei der<br />

Namensnennung zu berücksichtigen.)<br />

29. Nach dem Austritt aus der NAPWA konstituierte Achmat seine TAC als<br />

eigenständige Organisation mit dem Hauptziel, die von der pharmazeutischen<br />

Industrie angepriesenen ARV-Medikamente als sicheres und effektives Heilmittel<br />

gegen AIDS zu vermarkten und die Regierung durch eine Kampagne zum Kauf<br />

derselben zu nötigen.<br />

30. Der glänzende Dienst, den die TAC als Bestechungsinstrument der<br />

pharmazeutischen Industrie in unserem L<strong>and</strong> verrichtete, hat üppige Geldströme<br />

aus dem Ausl<strong>and</strong> in Bewegung gesetzt, mit nahezu einer Verdopplung pro Jahr,<br />

seit die TAC mit ihrer Kampagne begann. Laut einem Bericht, den sie auf ihrer<br />

Website unter der Überschrift ‘Treatment Action Campaign (TAC) Evaluation 29<br />

June 2005’ präsentierte, hat die TAC gegenwärtig, in diesem Jahr, ein als<br />

‘überwältigend’ zu bezeichnendes Budget für Operationen von 38 Millionen R<strong>and</strong><br />

zur Verfügung: für die Vermarktung der ARVs der pharmazeutischen Industrie an<br />

Afrikas Arme unter dem Deckmantel der ‘Freiheit des H<strong>and</strong>els’, indem sie der<br />

Regierung einhämmert, die ‘Einführung’ dieser Medikamente im staatlichen<br />

Gesundheitsweisen beschleunigen zu müssen, und dabei ihre weitergehenden<br />

politischen Ziele und Programme verfolgt. Ein Auszug aus diesem Bericht findet<br />

sich als Anhang unter ‘AB2’.<br />

31. Derselbe Bericht stellt fest, dass die TAC ihre Medikamenten-‘Vermarktungs’-<br />

Kampagne in der Presse nichts gekostet hat: ‘Die TAC hat eine exzellente<br />

nationale Pressestrategie und ein exzellentes nationales Pressepr<strong>of</strong>il entwickelt.<br />

12


Ohne zusätzliche Kosten ist es der Organisation gelungen, sich in der Presse<br />

einen festen Platz zu sichern und ihr Pr<strong>of</strong>il zu festigen … dadurch, dass sich die<br />

Organisation für ihre Marketingkampagne fast ausschließlich der Medien bedient.’<br />

(Anhang ‘AB2A’) Diese Bemerkungen treffen ohne jeden Zweifel zu; die TAC hat<br />

die nationalen und internationalen Medien als ihr Sprachrohr auf ihrer Seite - so<br />

vollständig wie seinerzeit das Apar<strong>the</strong>idsregime den staatlichen Radiosender<br />

SABC.<br />

32. Gelegentlich kauft sich die TAC ‘Platz’ in der ‘Presse’ für die ‘Vermarktung’ der<br />

Medikamente der pharmazeutischen Industrie in deren Auftrag. Am 1. April 2005<br />

zum Beispiel zahlte die TAC der Zeitung Mail&Guardian etwa zwanzigtausend<br />

R<strong>and</strong> (der gängige Preis) für eine ganzseitige bunte Anzeige für AZT und<br />

Nevirapin. (Anhang ‘Error! Reference source not found.’) Beide Medikamente<br />

unterlagen zu dieser Zeit dem Patentrecht; Eigentümer am Patent w<strong>are</strong>n<br />

GlaxoSmithKline (‘GSK’) bzw. Boehringer Ingelheim (das Eigentum von GSK am<br />

Patent von AZT erlosch am 17. September 2005); daher w<strong>are</strong>n diese Konzerne die<br />

unmittelb<strong>are</strong>n Nutznießer der Drittvermarktung ihrer Produkte durch die TAC. Die<br />

Tatsache, dass die TAC die Medikamente mit ihren chemischen und generischen<br />

Bezeichnungen (AZT und Nevirapin) und nicht mit ihren geschützten<br />

Markenbezeichnungen (Retrovir und Viramun) benannte, machte für die<br />

Patenthalter, die über die Anpreisung ihrer Produkte durch die TAC sicherlich<br />

höchst erfreut w<strong>are</strong>n, <strong>of</strong>fensichtlich keinen Unterschied.<br />

33. Der jüngste Dienst, den die TAC der Pharmaindustrie erwiesen hat, best<strong>and</strong> darin,<br />

dass sie Gilead Sciences <strong>and</strong> Aspen Pharmac<strong>are</strong> tatkräftig dabei zur H<strong>and</strong> ging,<br />

das ARV-Medikament Ten<strong>of</strong>ovir durch den Genehmigungsprozess des Medicines<br />

Control Council zu schleusen, um sie in Südafrika so rasch wie möglich auf den<br />

Markt zu bringen. (Anhänge ‘Error! Reference source not found. und ‘Error!<br />

Reference source not found.’)<br />

34. Der Konzern Big Tobacco wäre entzückt, wenn er solche Gegenspieler hätte, eine<br />

Smoking Action Campaign (‘SAC’), die Rauchen als Schlüssel zu einer sexy<br />

Persönlichkeit und zu Lebensgenuss (Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

13


und als wissenschaftlich erwiesen ungefährlich propagiert (Anhang ‘Error!<br />

Reference source not found.’); mit moralisch vorbildlicher St<strong>and</strong>haftigkeit nimmt die<br />

SAC von Big Tobacco keine Zuwendungen an, freut sich aber über<br />

Millionenspritzen von ausländischen Kapitalphilanthropen, die der politische Arm<br />

des Kapitals sind. Die SAC propagiert nicht nur das Rauchen, und zwar in einer<br />

extravaganten Weise, die sich nicht einmal Big Tobacco leisten könnte, ohne mit<br />

dem Gesetz in Konflikt zu geraten, sie nötigt auch die Regierung dazu, Zig<strong>are</strong>tten<br />

zu kaufen, um diese dann gratis an die Armen zu verteilen, damit auch sie sich sexy<br />

fühlen und gesundheitlich unbedenklich Spaß haben können. Die SAC attackiert<br />

jeden innerhalb oder außerhalb der Regierung, der darauf hinweist, dass die<br />

Behauptungen in der Werbung von Big Tobacco Schwindel sind und dass es<br />

tatsächlich höchst ungesund ist zu rauchen. In einem Punkt allerdings kritisiert die<br />

SAC Big Tobacco, nämlich dafür, dass der Konzern für seine exzellenten Zig<strong>are</strong>tten<br />

zu hohe Preise nimmt und sie damit für die Armen unerschwinglich macht; daher<br />

drängt die SAC Big Tobacco, es vor Ort registrierten Unternehmen zu erlauben,<br />

seine Zig<strong>are</strong>tten ebenfalls zu produzieren, damit mehr Menschen sich das Rauchen<br />

leisten können. Als die SAC darauf als H<strong>and</strong>langer von Big Tobacco, als<br />

trojanisches Pferd des ausländischen Kapitals, als Fassade der Zig<strong>are</strong>ttenkonzerne<br />

bezeichnet wird, protestiert sie entrüstet <strong>and</strong> eilt vor Gericht, um all diese<br />

Feststellungen verbieten zu lassen.<br />

35. Nachdem die TAC im Jahre 1998 erstmals öffentlich forderte, die Regierung solle<br />

schwangeren Frauen AZT zur Verfügung stellen, sind in der Folgezeit in der<br />

medizinischen Fachliteratur zahlreiche weitere Forschungsergebnisse veröffentlicht<br />

worden, die die schweren Schädigungen aufzeigen, die Babys davontragen, die im<br />

Mutterleib und nach der Geburt diesem Medikament ausgesetzt sind. Ein<br />

umfassender Literaturbericht, den ich diesbezüglich für den Medicines Control<br />

Council (MCC) erstellt habe, findet sich als Anhang ‘AB4’; mit einigen<br />

Schlüsselzitaten und Exzerpten ist er auch in ‘AB5’ aufgeführt. Gleichwohl<br />

engagiert sich die TAC unbeirrt für ihre ursprüngliche Mission: die l<strong>and</strong>esweite<br />

systematische Verteilung von AZT an schwangere Frauen und ihre neugeborenen<br />

Babys, die Mehrzahl davon schwarz, die Mehrzahl davon arm; dies spiegelt sich in<br />

14


einer formellen Entschließung auf dem L<strong>and</strong>eskongress der TAC vom 25.<br />

September 2005 wieder: ‘Die Regierung muss … die bessere Therapie durch AZT<br />

und Nevirapin …für schwangere Frauen einführen [anstelle] der Vergabe von<br />

Nevirapin in Einzelfällen, wie es gegenwärtig im ganzen L<strong>and</strong> geh<strong>and</strong>habt wird.’<br />

(Eine paraphrasierende Wiedergabe durch die TAC in ihrem Magazin Equal<br />

Treatment, Ausgabe Dezember 2005, Anhang ‘AB5A’)<br />

36. Die TAC steht in einem feindseligen Verhältnis zur NAPWA und hat sich wiederholt<br />

bemüht, letztere Organisation als konkurrierende Stimme in der politischen<br />

Kontroverse um die Verteilung von ARVs durch die Regierung zu vernichten. Als<br />

eine ihrer effektivsten Taktiken hat sich erwiesen, der NAPWA durch öffentlich<br />

erhobene Vorwürfe finanzieller Korruption die finanzielle Unterstützung zu<br />

entziehen; obwohl diese Vorwürfe niemals durch eine vollständige Untersuchung<br />

erwiesen wurden, hatte dieses Vorgehen Erfolg, denn die beabsichtigte<br />

Rufschädigung führte dazu, dass die Geldzuwendungen an die NAPWA<br />

versiegten. Anders als die TAC erkennt die NAPWA naturheilkundliche und<br />

einheimische Richtungen der Medizin als legitime und effektive <strong>the</strong>rapeutische<br />

Optionen an, als eine Alternative zur patentierten, fabrikmäßig produzierten und<br />

kommerzorientierten allophatischen Medizin für die Beh<strong>and</strong>lung von AIDS.<br />

37. Mögen die Führer der TAC auch in lächerlicher Naivität davon überzeugt sein,<br />

einer guten Sache zu dienen, objektiv gesehen dient die TAC, wie im Folgenden<br />

noch deutlicher werden wird, eindeutig nicht dem ‘Wohl der Allgemeinheit’, wobei<br />

sie unter ‘Allgemeinheit’ vermutlich die arme schwarze Mehrheit in Südafrika<br />

versteht; vielmehr dient die TAC dem Kapitel, insbesondere den<br />

Investmentgruppen, die ihre Dividenden durch ihre Aktienanteile an dem Leviathan<br />

der ausländischen und inländischen Pharmaindustrie verdienen, aufgrund ihrer<br />

immensen Pr<strong>of</strong>ite durch den H<strong>and</strong>el – im letzten Jahr laut IMS Health, dem<br />

Marktforschungsinstitut für die pharmazeutische Industrie (die Daten für das<br />

laufende Jahr auf seiner Website), mit einem Gesamtumsatz von 602 Billionen<br />

Dollar.<br />

15


38. In dieser Hinsicht geht aus den öffentlichen Stellungnahmen und<br />

Veröffentlichungen der TAC über die Jahre hinweg unmissverständlich hervor,<br />

dass ihre Führer durch die Aberbillionen Dollar schweren Vermarktungskampagnen<br />

der Medikamentenindustrie erfolgreich getäuscht worden sind: allgemein<br />

gesprochen, sie haben sich einreden lassen, dass pharmazeutische Medikamente<br />

‘Gesundheitsfürsorge’ böten, dass die Industrie sich ‘verpflichtet’ sehe, diese<br />

‘Gesundheitsfürsorge’ zu gewährleisten, und dass insbesondere die ARVs<br />

‘lebensrettend’ seien; und die Führer der TAC glauben nicht nur blindlings und<br />

vorbehaltlos dieser verlogenen Verkaufspropag<strong>and</strong>a hinsichtlich der<br />

marktschreierisch angepriesenen Segnungen durch die Einnahme von ARV-<br />

Medikamenten - wiederholt und verstärkt durch unkritische Journalisten und durch<br />

Ärzte, die im mechanischen Auswendiglernen, aber nicht im selbständigen Urteilen<br />

geschult sind - sie geraten auch (wie durch diesen Antrag bewiesen wird) bei<br />

jedem Hinweis außer sich, dass die Medikamente hinsichtlich ihrer Sicherheit oder<br />

ihrer Wirksamkeit unzulänglich sein könnten – dass sie eben nicht lebensrettend,<br />

sondern in Wirklichkeit <strong>the</strong>rapeutisch nutzlos, in gefährlicher Weise toxisch und<br />

häufig todbringend sind.<br />

39. Hinsichtlich der Behauptung der TAC, dass ‘die HIV/AIDS-P<strong>and</strong>emie in Südafrika<br />

eine öffentliche Gesundheitskrise größeren Ausmaßes’ darstelle, stimme ich<br />

dahingehend zu, dass in Südafrika bei den ökonomisch marginalisierten Armen auf<br />

dem L<strong>and</strong> und in den Vorstädten ein hohes Auftreten der Seuche zu beklagen ist.<br />

Aufgrund des Fehlens jeglicher Beweise bestreite ich jedoch, dass die<br />

wohlgenährten und wohlsituierten Schichten die Last der Seuche in gleicher Weise<br />

zu tragen haben. Ich bestreite ferner, dass es irgendeinen Beweis dafür gibt, dass<br />

das Muster dieser Krankheit in diesem L<strong>and</strong> in den letzten beiden Dekaden eine<br />

signifikante plötzliche Veränderung erlebt hat, die sich nicht einfach und<br />

hinreichend aus den verschlechterten sozialen und ökonomischen Bedingungen für<br />

die schwarze Mehrheit und <strong>and</strong>ere nichtweiße Bevölkerungsgruppen erklären<br />

ließe.<br />

40. Ferner bestreite ich, dass es einen Beweis dafür gibt, dass innerhalb der<br />

bürgerlichen Schicht der Vorstädte und der Eliten in Südafrika - von verschiedener<br />

16


ethnischer Herkunft, doch überwiegend weiß - die P<strong>and</strong>emie einer neuen, sexuell<br />

übertragenen Infektionskrankheit wütet. Mit <strong>and</strong>eren Worten, ich bestreite die<br />

Behauptung der TAC dahingehend, dass diese impliziert, eine rasende P<strong>and</strong>emie<br />

infektiöser Immunschwäche gehe in Südafrika um und betreffe sämtliche<br />

Hautfarben und Schichten, weil die Menschen unsicheren Sex mit wechselnden<br />

Partnern und ohne Schutz durch Kondome praktizierten; die Krankheit werde durch<br />

einen Virus verursacht, der durch die Geschlechtsorgane (aber nicht durch die<br />

Lippen) in den Körper eindringe und allmählich das Immunsystem zerstöre, was<br />

etwa zehn Jahre nach der Infektion zum Auftreten irgendeiner von etwa dreißig<br />

herkömmlichen Krankheiten und bösartigen Tumore führe, Krankheiten die früher<br />

heilbar w<strong>are</strong>n, dieser Tage jedoch, wenn der Patient HIV-positiv ist, auf einmal<br />

unheilbar und zwangsläufig tödlich sein sollen; und ich bestreite, dass die<br />

Menschen in Südafrika diesen als AIDS bezeichneten Krankheiten in Südafrika in<br />

weit höherem Maße zum Opfer fallen, als es der Fall war, bevor die HIV/AIDS-<br />

Hypo<strong>the</strong>se in den USA in den frühen achtziger Jahren hochgekocht wurde, um<br />

eine Erklärung zu finden für den schlechten Gesundheitszust<strong>and</strong> einer spezifischen<br />

Subkultur von urbanen Homosexuellen in Los Angeles, San Francisco und New<br />

York.<br />

41. Ich bin der begründeten Ansicht, dass die hohe Krankheitsrate unter Afrikas Armen<br />

– die sich darstellt in einer weiten B<strong>and</strong>breite von traurig vertrauten, klassischen<br />

Krankheiten – nichts zu tun hat mit ihrer angeblichen - wahllosen,<br />

unverantwortlichen <strong>and</strong> extremen - sexuellen Lasterhaftigkeit, von der gesagt wird,<br />

sie verbreite ein tödliches Virus; diese Krankheitsrate ist vielmehr die natürliche<br />

Konsequenz ihrer weit verbreiteten Armut, die in chronischer Fehl- und<br />

Unterernährung und folglich angegriffener Gesundheit resultiert; und diese Armut<br />

wiederum ist die Folge struktureller politischer, ökonomischer und sozialer<br />

Bedingungen, die nichts <strong>and</strong>eres sind als das tief verwurzelte, <strong>and</strong>auernde Erbe<br />

von Jahrhunderten von Kolonialismus und Apar<strong>the</strong>id, während derer die Menschen<br />

in Afrika ihr L<strong>and</strong> verloren.<br />

42. Ich gestehe zu, dass HIV hochgradig infektiös ist – als ansteckende Idee,<br />

besonders unter dafür empfänglichen Weißen und <strong>and</strong>eren Menschen, die nicht<br />

17


der afrikanischen Bevölkerungsgruppe angehören; diese haben von afrikanischen<br />

Männern die Vorstellung, sie seien herzlose sexuelle Raubtiere, und von<br />

afrikanischen Frauen, sie seien ohnmächtige und missbrauchte sexuelle Opfer;<br />

Afrikaner seien als in ihren intimen Beziehungen unterein<strong>and</strong>er <strong>and</strong>ers, weil sie<br />

weniger menschlich seien. Präsident Mbeki setzt sich mit dieser Denkweise<br />

ausein<strong>and</strong>er, indem er in seinem ‘Letter from <strong>the</strong> President’ in ANC Today B<strong>and</strong> 4,<br />

Nr. 39. 1-7 Oktober 2004 Beispiele zitiert. (Auszüge, Anhang ‘Error! Reference<br />

source not found.’) Das ist einer der Hauptgründe dafür, dass der AIDS-Wahn in<br />

Südafrika solche Ausmaße erreicht hat - als unmittelb<strong>are</strong>r Nachfolger der<br />

Apar<strong>the</strong>idsideologie unter den im Wesentlichen unveränderten herrschenden<br />

Schichten: er liefert, da sich das angedrohte Blutbad niemals ereignet hat, einen<br />

Ersatzgrund dafür, die einheimischen Südafrikaner zu fürchten und zu<br />

verabscheuen und sie weiterhin aus den gepflegten Villenvierteln zu verbannen.<br />

Und das steht unter latent rassistischen gönnerhaften neokonservativen<br />

südafrikanischen weißen Liberalen hoch im Kurs - einschließlich der liberalen<br />

weißen Juristen, was bewiesen wird durch die herausgehobene Stellung des<br />

Konstrukts von Aids als Afrikanerkrankheit in den neokonservativen liberalen<br />

Medien, eines Konstrukts, aus dem aufgebracht moralisierende Leitartikel,<br />

Nachrichten, Features und Cartoons Kapital schlagen, um routinemäßig die<br />

demokratische Führung unseres L<strong>and</strong>es in niederträchtigster Weise zu<br />

verunglimpfen, unter häufigem Rückgriff auf bösartige rassistische Stereotypen.<br />

Die sind gleichwohl höchst populär, erhöhen die Auflagen der Zeitungen und<br />

werden abgedruckt in den Hochglanzpropag<strong>and</strong>apublikationen der TAC, die bei<br />

Exclusive Books zum Amüsement der gelangweilten, überwiegend weißen Elite frei<br />

verteilt werden.<br />

43. Ad 24. Ich bestreite, dass jemals in einem korrekt durchgeführten klinischen<br />

Versuch gezeigt worden ist, dass die Einnahme von ARVs, allein oder in<br />

Kombination, kranke Menschen gesünder macht. Andererseits ist es mehr als<br />

erwiesen, dass diese Medikamente Menschen sehr krank machen. Die TAC zitiert<br />

zur Unterstützung ihrer Behauptung, dass ‘AIDS mit ... ARVs wirksam beh<strong>and</strong>elt<br />

werden kann’, eine einzige wissenschaftliche Untersuchung (von Jordan et al.). Ich<br />

18


werde jedoch unten zeigen, dass dieser Beitrag nutzlos und dessen<br />

Schlussfolgerungen wertlos sind. Auf all diesen Fragen werde ich weiter unten<br />

gründlich eingehen.<br />

44. Was die Behauptung der TAC anbelangt, ARVs seien ‘nicht das einzige Mittel der<br />

Beh<strong>and</strong>lung von HIV, aber ein wesentliches Element jeglicher wirksamen<br />

Therapie’, so bestreite ich sie als wissenschaftliche Tatsachenbehauptung und<br />

nicht als politischen Glaubenssatz, wird sie doch durch keinerlei klinische<br />

Untersuchung bestätigt. D. h., in der medizinischen Fachliteratur fehlt jede<br />

Bestätigung für die von der TAC in die Welt gesetzte Behauptung, dass eine HIVpositiv<br />

diagnostisierte Person an einer als AIDS bezeichneten Krankheit erkranken<br />

und sterben wird, s<strong>of</strong>ern sie/er nicht gewisse syn<strong>the</strong>tisch hergestellte Chemikalien<br />

schluckt, an denen westliche pharmazeutische Konzerne das Patentrecht haben<br />

und die durch diese Konzerne vertrieben werden. Weiterhin bestreite ich, dass<br />

ausschließlich die toxischen Chemikalien, die diese Konzerne herstellen und<br />

verkaufen, eine HIV-positive Person gesund erhalten oder deren Gesundheit<br />

wiederherstellen können; diese Behauptung ist keinen Deut wahrer als die, dass<br />

die tödlichen arsenischen Komponenten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

‘ein wesentliches Element jeglicher effektiven Beh<strong>and</strong>lung’ von ‘Syphilis’-<br />

Erkrankungen gewesen seien. Aus der Sicht sämtlicher maßgeblichen<br />

medizinischen Autoritäten w<strong>are</strong>n sie es nicht. Ich werde auf diesen Aspekt<br />

zurückkommen.<br />

45. Ad 29. Zur Unterstützung ihrer Behauptung, dass in Südafrika ein nationaler<br />

Gesundheitsnotst<strong>and</strong> herrscht, zitiert die TAC aus dem Urteil des<br />

Verfassungsgerichts im Neviparin-Fall: ‘Die HIV/AIDS-P<strong>and</strong>emie in Südafrika ist<br />

beschrieben worden als ”unfassb<strong>are</strong>s Unglück” und ”die schwerste<br />

Herausforderung, mit der sich Südafrika seit der Geburt unserer neuen Demokratie<br />

konfrontiert sieht” und der Kampf der Regierung gegen diese ”Geißel” als ”oberste<br />

Priorität”. Sie ”hat Millionen von Leben gefordert, Schmerzen und Trauer über die<br />

Menschen gebracht, Furcht und Unsicherheit erzeugt und stellt eine Bedrohung für<br />

die Wirtschaft dar”. Das sind nicht die Worte von Leuten, die Alarm schlagen,<br />

vielmehr entstammen sie einer Publikation des Gesundheitsministeriums aus dem<br />

19


Jahr 2000 und einem Vorwort der Ministerin zu einer früheren Publikation des<br />

Ministeriums.’ Bei allem gebührenden Respekt vor den Urteilen des<br />

Verfassungsgerichts, das von der TAC vorgebrachte Zitat dieses Abschnitts aus<br />

seinem Urteil im Nevirapin-Fall ist ganz und gar irrelevant und besitzt für den<br />

vorliegenden Fall keinerlei wie immer geartete Beweiskraft:<br />

46. Zum Ersten ist es eine banale Tatsache, dass die Meinung, die ein Gericht in<br />

einem Urteil zum Ausdruck bringt, nicht mehr ist als eben dessen Meinung; zum<br />

Zweiten wurde das im Urteil gezeichnete dramatische Horrorszenario in dem Fall<br />

als gegeben genommen, ohne dass dessen Wahrheit einer Überprüfung<br />

unterzogen worden wäre; Zum Dritten wurden die von den gelernten Juristen<br />

zustimmend zitierten alarmierenden Feststellungen getr<strong>of</strong>fen, bevor die obersten<br />

Spitzen unserer Regierung den Wahrheitsgehalt dieser Furcht erregenden<br />

Malthusianerphantasien um die Jahrtausendwende herum, im Jahr 2000, in Frage<br />

zu stellen begannen, <strong>and</strong> gewiss ist Präsident Mbeki, einstmals ein gläubiger<br />

Mitläufer, von all der Panik gänzlich mitgerissen - in der Tat der energisch<br />

Kondome propagierende und mit AIDS-Abzeichen umherstolzierende Architekt der<br />

AIDS-Politik während der Präsidentschaft M<strong>and</strong>elas - nunmehr ein ganz und gar<br />

vom früheren Glauben abgefallener Skeptiker, wie sein beredtes Schweigen über<br />

oder sein Lippenbekenntnis zu diesen wunderb<strong>are</strong>n Konzepten in seinen<br />

öffentlichen Erklärungen seitdem zeigt (von seiner Skepsis gegenüber all dem<br />

Wirbel berichteten in den Zeitungen kürzlich wieder am 26. Februar 2006: Anhang<br />

‘AB6’; sein verärgertes Schweigen darüber am 2. Mai: Anhang ‘AB6A’); zum<br />

Vierten ist es eine Binsenwahrheit, die sich aus der allgemeinen Erfahrung ergibt,<br />

dass auch die höchsten Richter bei all ihrer Kenntnis des Rechts im Allgemeinen<br />

nicht mehr oder weniger weise oder töricht, rational oder irrational, abergläubisch<br />

oder skeptisch, stumpf oder empfindsam, hysterisch oder nüchtern, gescheit oder<br />

schwer von Begriff sind als die juristischen Laien, über deren Fall sie urteilen –<br />

Achmat zum Beispiel – was jüngst erneut bewiesen wurde durch das empörende<br />

pr<strong>of</strong>essionelle Fehlurteil von 51 Richtern dieser Abteilung, die die Freigebigkeit<br />

eines notorisch in üblem Ruf stehenden Versicherungskonzerns akzeptierten,<br />

indem sie an einem luxuriösen ‘freien Mittagessen’ teilnahmen, was, wie berichtet,<br />

20


einem R460 den Kopf kostete, ein Bauernopfer für sie und ihre Partner. Richter<br />

sind nicht weniger als gewöhnliche Menschen dagegen anfällig, die absurdesten<br />

Dogmen und Moralvorschriften herrschender Religionen zu glauben und zu<br />

befolgen und in Tempeln niederzuknien, die mit barbarischer, abstoßend<br />

grausamer Ikonographie geschmückt sind; Geheimbünden anzugehören mit<br />

bizarren Ritualen und Glaubenssätzen, die engstirnig sektenhafte, eigensüchtige,<br />

unsoziale Ziele verfolgen; an der Macht befindliche rassistische und faschistische<br />

politische Parteien zu unterstützen, die im Inl<strong>and</strong> und im Ausl<strong>and</strong> eine kriminelle<br />

Politik betreiben; desaströse persönliche Entscheidungen zu treffen, indem sie<br />

entsetzliche Schreckschrauben heiraten; und so weiter und so fort.<br />

47. Richter denken zudem durchweg in den geistigen Paradigmen, die in der<br />

Gesellschaft jeweils herrschen; von daher kommt es, dass im Jahre 1857 der<br />

Vorsitzende des Supreme Court der USA, Richter Roger Brook Taney im Fall Scott<br />

gegen S<strong>and</strong>ford in seiner zwei Stunden langen Urteilsbegründung, unterstützt von<br />

einer 7-2-Mehrheit seiner Beisitzer, ganz im Einklang mit der in der westlichen Welt<br />

damals herrschenden Geisteshaltung, zum Besten gab, Menschen afrikanischer<br />

Herkunft seien ‘Wesen von minderem Wert und in jeder Hinsicht unfähig, sich mit<br />

der weißen Rasse zu verbinden, sei es auf sozialer, sei es auf politischer Ebene’,<br />

sie stünden ‘so tief unter ihnen, dass sie keine Rechte’ hätten, ‘die der weiße Mann<br />

zu respektieren verpflichtet’ sei.<br />

48. Und zu der Zeit, als dieselbe weiße Ideologie von der natürlichen Überlegenheit<br />

der weißen Rasse in Südafrika <strong>of</strong>fiziell die Norm war, behauptete der damalige<br />

Vorsitzende Richter des Provinzgerichts der östlichen Kapprovinz, Van der Riet,<br />

1964 im Fall S gegen Xhego (1) P.H., dass die Schwarzafrikaner von Natur aus<br />

geistig beschränkt, lügnerisch und gegenüber Weißen minderwertig seien; dabei<br />

stellte er fest: ‘Wäre die Zeugenaussage [für die Folterung] von Europäern<br />

abgegeben worden, hätte sie durchaus entscheidende Beweiskraft haben können<br />

… Doch die Zeugenaussage des Eingeborenen neigt so sehr zur Übertreibung,<br />

dass es <strong>of</strong>t unmöglich ist, die Wahrheit von der Erfindung zu unterscheiden. … Es<br />

gibt auch … weitere Faktoren, die stark gegen die Glaubwürdigkeit der<br />

21


Behauptungen des Angeklagten sprechen, diese resultieren wiederum<br />

hauptsächlich aus der naturgegebenen Torheit des Bantucharakters.’<br />

49. In weniger zurückliegender Zeit gab der Vorsitzende Richter Rumpf, damals an<br />

der obersten Spitze der juristischen Hierarchie, 1908 im Fall S gegen Augustine SA<br />

(1) 503 (A) in vollem Einklang mit den rassistischen Fundamenten der<br />

Apar<strong>the</strong>idsideologie folgenden Kommentar ab (ich übersetze aus dem Afrikaans)<br />

‘Offensichtlich haben der Verteidiger des Angeklagten und des Gerichts der<br />

vorhergehenden Instanz noch nicht begriffen, dass Farbige und Schwarze<br />

tatsächlich manchmal Menschen aus dem einzigen Grund niederstechen, dass sie<br />

<strong>of</strong>fensichtlich Spaß daran haben (steeklus).’ Der Rest der Kammer des<br />

Appellationsgerichts stimmte dieser scharfsinnigen Einsicht in den Charakter der<br />

minderwertigen Rassen einmütig zu.<br />

50. In ähnlicher Weise bekannte sich der oberste Gerichtsh<strong>of</strong> des L<strong>and</strong>es einmütig zur<br />

Apar<strong>the</strong>id – 1973 von der UNO-Vollversammlung und 2002 vom Internationalen<br />

Gerichtsh<strong>of</strong> als Verbrechen bezeichnet – und zwar 1961 im Verfahren Minister des<br />

Inneren gegen Lockat u. a. (2) SA 587 (A), indem es diese als ‘kolossales soziales<br />

Experiment und Politik auf lange Sicht’ charakterisierte, mit ethnischer Säuberung<br />

in Form von ‘zwangsweiser Umsiedlung von Personen, die bestimmte Gebiete<br />

besetzt haben’, in mustergültiger Übereinstimmung mit den gesetzlichen und<br />

sozialen Normen, die die damaligen Machthaber geschaffen hatten.<br />

51. Ferner sind Richter keinen Deut weniger als die breite Öffentlichkeit dafür<br />

empfänglich, sich durch die Wahnvorstellungen von Massenhysterien mitreißen zu<br />

lassen. Die Tonlage der von der TAC zitierten Richter des Verfassungsgerichts<br />

ähnelt frappierend der von Lordoberrichter Justice Anderson im Engl<strong>and</strong> des<br />

Jahres 1602, der die Warnung äußerte: ‘Das L<strong>and</strong> ist voll von Hexen. Überall<br />

wimmelt es von ihnen. [Ohne s<strong>of</strong>ortige, harte Maßnahmen gegen sie, werden sie]<br />

in kurzer Zeit das ganze L<strong>and</strong> überrannt haben.’ (Zitat entnommen aus dem<br />

ausführlichen Geschichtswerk des Oxforder Historikers Pr<strong>of</strong>essor Keith mit dem<br />

Titel Religion <strong>and</strong> <strong>the</strong> Decline <strong>of</strong> Magic, London: Penguin Books, 1991.)<br />

22


52. Jahrhunderte lang glaubten im Westen alle Richter wie auch die breite<br />

Öffentlichkeit, sämtliche Gebildeten eingeschlossen, ohne dass es dafür einen wie<br />

immer gearteten Beweis gegeben hätte, dass man, wenn man eine Nadel oder<br />

einen Dorn nahm und hasserfüllt auf ein ‘Bild’ im Puppenformat aus Ton oder<br />

Wachs, das einer Person nachgebildet war, die man nicht mochte, einstach,<br />

herbeiführen konnte, dass diese Person einige Monate später durch den Einfluss<br />

einer bösen, unsichtb<strong>are</strong>n Kraft erkrankte und starb oder gelähmt wurde oder ‘sich<br />

verzehrte’ oder einen Schlaganfall erlitt oder den Verst<strong>and</strong> verlor.<br />

Selbstverständlich, würde diese Behauptung heutzutage vor Gericht gemacht,<br />

würde jeder Richter, der das hörte, den Rechtsbeist<strong>and</strong> und dessen Klienten<br />

fragen, ob sie noch bei Trost seien, s<strong>of</strong>ern er nicht s<strong>of</strong>ort in schallendes Gelächter<br />

ausbräche. Heutzutage jedoch glauben, soweit ich weiß, alle Richter mitsamt der<br />

zeitungslesenden breiten Öffentlichkeit, die meisten Gebildeten eingeschlossen,<br />

ohne dass es irgendeinen Beweis dafür gäbe, dass, wenn man ohne richterliche<br />

oder priesterliche Erlaubnis zärtlich eine Frau "durchsticht", die man gern hat, und<br />

zwar leibhaftig und nicht als Puppe, insbesondere dann, wenn sie laut Human<br />

Sciences Research Council (Einzelheiten unten) Afrikanerin ist, dies dazu führen<br />

kann, dass man durch die Macht eines bösen, unsichtb<strong>are</strong>n Virus einige Jahre<br />

später erkrankt und an irgendeiner von zwei Dutzend höchst unterschiedlichen<br />

Krankheiten stirbt – das ist kein Scherz.<br />

53. Doch glücklicherweise braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass man<br />

Hodenkrebs bekommt oder Lepra oder Schuppen oder ein Lungenödem oder<br />

Mumps oder Cholera oder Fußpilz oder Masern oder Ruhr oder dass bei einem<br />

Warzen ausbrechen oder dass einem etwa zehn Jahren nach der intimen<br />

Gemeinschaft mit dieser Frau au naturel ein ärgerlich juckendes, tröpfelndes Glied<br />

beschert wird. Amerikanische AIDS-Experten haben eine Liste erstellt, die sie dann<br />

und wann erweitern, von etwa dreißig Krankheiten und Leiden aller Art, von denen<br />

sie behaupten, dass man sie aufgrund des HIV-Virus etwa ein Jahrzehnt nach der<br />

Infektion unweigerlich bekommt (obgleich sie einem nicht sagen können, welche;<br />

man muss einfach abwarten); doch die eben genannten Krankheiten sind nicht auf<br />

dieser Liste. Allerdings, diese Frau zu kennen, kann einen sicher schließlich in den<br />

23


Wahnsinn treiben, wenn man diesen Amerikanern folgt; Demenz (‘HIV-<br />

Enzephalitis’) ist auf ihrer Liste.<br />

54. Tausende von Unschuldigen wurden in Europa und auf den britischen Inseln durch<br />

Richter von Strafgerichten wegen des Straftatbest<strong>and</strong>es der Ausübung der<br />

teuflischen Kunst des Hexens angeklagt und zum Tode verurteilt, eine Mode bei<br />

Richtern, die im 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte; diese volkstümliche<br />

Manie wurde auch von der Richterschaft im Neuen Engl<strong>and</strong> geteilt, und zwar<br />

gerade in ihrem geistigen Zentrum, in Massachusetts (Harvard war bereits<br />

gegründet), wo der Vorsitzende Richter Stoughton und seine Amtsbrüder im Jahre<br />

1692 von 150 wegen Hexerei bei Salem verhafteten und arretierten Personen 26<br />

verurteilten und 19 aufhängen ließen, bevor die Regierung dem Spektakel ein<br />

Ende bereitete - auf der Basis unsichtb<strong>are</strong>r ‘Spektralbeweise’: der bloßen<br />

Behauptung von annähernd 60 Klägern, sie seien unsichtbar von der teuflischen<br />

Kunst der oben genannten Angeklagten befallen worden (sechs von ihnen starben<br />

tatsächlich in der schrecklichen Überzeugung, sie seien verhext worden). (The<br />

Witches <strong>of</strong> Salem: A Documentary Narrative hg. v. Roger Thompson (The London<br />

Folio Society, 1982.)<br />

55. Es wird heute allgemein akzeptiert (und wurde es tatsächlich bereits wenige Jahre<br />

nach dem Prozess), dass diese Richter, wie auch jeder <strong>and</strong>ere, der von dem<br />

damals herrschenden Wahn ergriffen wurde, vollständig verblendet w<strong>are</strong>n. Damals<br />

allerdings hielten alle diesen Wahn keineswegs für bloßen hysterischen<br />

Aberglauben, sondern für hochwissenschaftliche Erkenntnis: viele angesehene<br />

Folianten, auf die die Richter ihr Vertrauen setzten, ließen sich detailliert über die<br />

"harten Fakten" aus, wie Discoverie <strong>of</strong> Witches von Reginald Scot (1584),<br />

Demonologie von James I (1597) und der enzyklopädische Hammer <strong>of</strong> Evil<br />

(Malleus Maleficarum) (1486) von den dominikanischen Inquisitoren Heinrich<br />

Kramer und Jacob Springer - auch wenn das gesamte System in seinem Kern<br />

ohne jede Substanz war. Gleichwohl wurden um dieses Konstrukt herum ein<br />

gewaltiger Apparat von Gelehrsamkeit und enorme Macht aufgebaut.<br />

24


56. Ich wage die Vorhersage, dass der südafrikanische Richterst<strong>and</strong>, wie er sich nun<br />

über seine reichlichen Urteile zur Unterstützung der Apar<strong>the</strong>id grämt, zu einem<br />

zukünftigen Zeitpunkt in unterwürfiger Verlegenheit auf seine einstmals glühende<br />

Beteiligung an dem charakteristisch christlich-westlichen apokalyptischen<br />

Endzeitwahn (basierend auf dem alten europäischen Grauen vor verseuchtem Blut<br />

und vergiftetem Samen) zurückblicken wird, einem Endzeitwahn, der in den USA<br />

auf dem Höhepunkt des rechtskonservativen kulturellen Reaktion in diesem L<strong>and</strong><br />

erfunden wurde, um die sexuell permissiven Trends der sechziger Jahre (die<br />

heterosexuelle Sexualität betreffend) und der siebziger Jahre (die homosexuelle<br />

Sexualität betreffend) zurückzudrängen; dieser Endzeitwahn macht den Menschen<br />

weis, dass eine von den Autoritäten nicht gebilligte fleischliche Vereinigung einen<br />

etliche Jahre später mit einer tödlichen Krankheit bestraft, aus einem bunten Büffet<br />

von 30 Erkrankungen, die mitein<strong>and</strong>er in keinerlei Zusammenhang stehen: die<br />

B<strong>and</strong>breite reicht von Lungentuberkulose bis zu invasiv wachsenden Hirntumoren<br />

und so weiter und so fort; doch wenn man täglich Zellgifte schluckt, kann man sein<br />

unvermeidliches Ende vielleicht um ein paar Jahre aufschieben; dieser<br />

Endzeitwahn macht den Menschen weis, dass eine Mutter ihr Baby krank machen<br />

und töten kann, indem sie es während der Schwangerschaft ernährt, es dann auf<br />

dem üblichen Wege das Licht der Welt erblicken lässt und ihm anschließend die<br />

Muttermilch schenkt, die beste Nahrung, die die Natur zu bieten hat, da sie es<br />

dadurch mit einem unsichtb<strong>are</strong>n tödlichen Keim infiziert, dass aber eine einzige<br />

magische Kugel (ein deutscher Aberglaube, der aus dem Mittelalter stammt), die<br />

der Mutter während der Wehen und dem Baby nach der Geburt verabreicht wird -<br />

eine Wunderkugel, die dem deutschen Pharmaziekonzern Boehringer Ingelheim<br />

gehört, eine außerordentliche toxische Chemikalie enthält, nämlich Nevirapin, und<br />

in der so genannten Dritten Welt ausgekippt wird, um als Marketingtrick frei<br />

abgegeben zu werden, nachdem sie sich auf dem Markt der westlichen Länder als<br />

Flop erwiesen hat - die besondere Macht hat, das Baby vor diesem schrecklichen<br />

Schicksal zu bewahren, obwohl es neun Monate lang, wahrend es die Körpersäfte<br />

ihrer Mutter teilte, alle Zeit der Welt hatte, um unheilbar infiziert zu werden. Vor<br />

allem aber gibt es für all diese fabelhaften gedanklichen Konstrukte keinen<br />

einzigen Beweis, der einer wissenschaftlichen Überprüfung st<strong>and</strong>halten würde, wie<br />

25


ich an gegebener Stelle näher ausführen werde. Hinzu kommt, dass der einzige<br />

klinische Versuch, auf dem der gesamte Nevirapin-Fall basiert, seitdem durch<br />

unseren Medicines Control Council (MCC), im Anschluss an die US Food <strong>and</strong> Drug<br />

Administration (‘FDA’), immer wieder als unwissenschaftlich und wertlos verworfen<br />

wurde; über besagten klinischen Versuch wurde das Verfassungsgericht bereits<br />

durch den dritten Antragsgegner, Pr<strong>of</strong>essor Sam Mhlongo, in einem detaillierten<br />

Dringlichkeitsantrag informiert, den ich für ihn aufsetzte, damit diese Dinge aus<br />

dem Mund eines unparteiischen Sachverständigen gehört würden, der aber<br />

zurückgewiesen wurde, damit die Verh<strong>and</strong>lungen nicht in die Länge gezogen<br />

würden, da es gelte, Leben zu retten, und das Gericht ohnehin unter hohem<br />

Arbeitsdruck stehe. Aus allem Gesagten ergibt sich: es gibt keine Basis für die<br />

fortwährende Registrierung von Nevirapin in unserem L<strong>and</strong> als pränataler Anti-HIV-<br />

Prophylaxe in Form eines r<strong>and</strong>omisierten, plazebokontrollierten, doppelblinden<br />

klinischen Versuchs, der nach den St<strong>and</strong>ards der Ersten Welt akzeptabel wäre;<br />

erst recht gibt es keinen Grund, Babys, überwiegend afrikanische, mit richterlicher<br />

Anordnung der schweren Toxizität dieses Medikaments auszusetzen, das ja auch<br />

von keiner Gesundheitsbehörde in irgendeinem L<strong>and</strong> der Ersten Welt für die<br />

Verabreichung an Babys freigegeben ist, eben deshalb, weil es für die blauäugigen<br />

und hellhäutigen Babys in diesem Teil der Welt nicht als sicher und effektiv genug<br />

angesehen wird.<br />

57. In einem soeben – am 3. März – verkündeten Urteil taten drei Richter dieses<br />

Gerichts (sämtlich nicht-afrikanischer Herkunft) kund, wie sie von dem<br />

gegenwärtigen Wahn in Bann geschlagen sind, indem sie bemerkten, nicht wie<br />

empört sie seien über das fortwährende Ausmaß weit verbreiteter Armut, Fehl- und<br />

Mangelernährung und daraus resultierender Krankheiten unter der afrikanischen<br />

Mehrheit und <strong>and</strong>eren Farbigen in unserem L<strong>and</strong> mehr als ein Jahrzehnt nach der<br />

Befreiung, sondern wie erschrocken sie seien angesichts des ‘des Ausmaßes der<br />

P<strong>and</strong>emie [einer ausnahmslos tödlichen, sexuell übertragenen Infektionskrankheit]<br />

und ihrer erschreckend ernsten Konsequenzen’. Die erschrockenen Richter<br />

bezogen sich gewiss nicht auf irgendeine ‘P<strong>and</strong>emie’, die ihre Kollegen, Freunde,<br />

Frauen und Kinder sch<strong>are</strong>nweise dahinrafft – denn in diesen Kreisen ist davon<br />

26


nichts zu sehen– sondern auf die Krankheiten der Armen, die zum größten Teil<br />

Afrikaner sind. Die ersten beiden und die letzten beiden Seiten des noch nicht<br />

schriftlich veröffentlichten Urteils in Fall Nt. 2807/05 finden sich als Anhang unter<br />

‘AB7’.<br />

58. Es will scheinen, dass die gesamte Kammer des Obersten Appellationsgerichts<br />

unter denselben phantastischen Befürchtungen leidet: Richter Cameron, der wie<br />

Achmat glaubt, permanent von einem tödlichen Sexvirus befallen zu sein, und<br />

endlos darüber schwadroniert, wann immer sich ihm die Gelegenheit bietet (unter<br />

gleichzeitigen Attacken auf die Regierung), verkündete am 18. April 2003 im<br />

staatlichen Radiosender SABC: ‘Ich habe die Unterstützung meiner Kollegen am<br />

Appellationsgericht.’ (Beim tapferen Ertragen seiner Krankheit, die er sich, wie er<br />

behauptet, speziell durch Sex zugezogen hat, nämlich durch einen unüberlegten<br />

One-Night-St<strong>and</strong>.)<br />

59. Früher in diesem Jahr bekräftigte Südafrikas Oberster Richter Pius Langa ein<br />

weiteres Mal seinen Glauben an die Lügensätze der AIDS-Orthodoxie - die im<br />

Nevirapin-Fall von 2002 die einmütige Zustimmung seiner Kollegen gefunden hatten<br />

- in seiner ‘Grundsatzerklärung’, gerichtet an die Teilnehmer der Konferenz HIV <strong>and</strong><br />

Access to Legal Services Conference an der University <strong>of</strong> <strong>the</strong> Witwatersr<strong>and</strong> von<br />

17. bis 18. Februar 2006; Gastgeber der Konferenz war der de facto legale Arm der<br />

TAC, das AIDS Law Project (die obersten Funktionsträger der Organisation sind<br />

Mark Heywood und Jonathan Berger) und <strong>and</strong>eren Gruppen. Die Rede seiner<br />

Lordschaft prangt zu Propag<strong>and</strong>azwecken in voller Länge ganz oben auf der<br />

Website der TAC (um zu zeigen, dass der Oberste Richter ganz klar auf die Seite<br />

der Gläubigen und nicht der Zweifler gehört); Im Anhang, unter ‘AB8’, füge ich nur<br />

die relevanten Eingangszeilen bei. Obwohl selbst Afrikaner, ist der Oberste Richter<br />

<strong>of</strong>fensichtlich immer noch Anhänger der Hirngespinste einer von weißen<br />

Amerikanern ersonnenen Weltsicht und eines von weißen Amerikanern<br />

gezeichneten Bildes von Afrika, seinen Menschen und den Ursachen für ihre<br />

gesundheitlichen Probleme; diese Hirngespinste wurden von der revolutionären<br />

intellektuellen Führung der regierenden Partei unseres L<strong>and</strong>es anfänglich en gros<br />

übernommen, dann aber, nach kritischer Durchsicht, bereits vor Jahren wieder<br />

27


verworfen. Und durch etliche Spitzenfunktionäre im Gesundheitssektor, die, ich bin<br />

mir dessen bewusst, ihre Zustimmung zur HIV/AIDS-Ideologie aus<br />

Nützlichkeitsgründen nur vortäuschen, in der Weise der jüdischen Konvertiten in<br />

Spanien während der Inquisition, die aus Gründen des Selbstschutzes vorgaben, an<br />

die Dogmen der christlichen Religion zu glauben.<br />

60. In kürzer zurückliegender Zeit, im Fall Costa Gazidis gegen den Minister für<br />

öffentliche Dienstleistungen und Verwaltung und Andere (Fall Nr. 25519/01)<br />

schrieb Richter Bertelsman in einem einstimmig ergangenen Urteil der Abteilung<br />

der Provinz Transvaal, verkündet am 24. März - <strong>of</strong>fensichtlich infolge einer<br />

zugespitzten, von heller moralischer Empörung durchdrungenen Frage seitens der<br />

Kammer - dass ‘der Rechtsbeist<strong>and</strong> der Antragsgegner’ einräume, dass ‘die<br />

Entscheidung, nicht AZT an HIV-positive Mütter zu liefern, auf eine bewusste,<br />

systematische und in vollem Bewusstsein der Folgen durchgeführte Politik’<br />

hinauslaufe, ‘das Leben von Babys zu opfern, die sich mit dem HIV/AIDS-Virus<br />

infizieren werden, weil ihre Mütter nicht mit AZT beh<strong>and</strong>elt wurden, mit der Absicht,<br />

die Kosten zu sp<strong>are</strong>n, die bei der Verteilung von AZT an von der Infektion befallene<br />

und kurz vor der Geburt stehende Mütter entst<strong>and</strong>en’ wären. … Es sei ‘kaum<br />

überraschend’, dass ‘etliche Vertreter des Medizinerst<strong>and</strong>es und der breiten<br />

Öffentlichkeit diese Politik als Mord’ bezeichneten. (Auszüge aus dem bislang<br />

noch nicht schriftlich vorliegenden Urteil in einer Pressemitteilung des AIDS Law<br />

Project, Anhang ‘Error! Reference source not found.’) Wie ich unten näher<br />

ausführen werde, gibt es keinen wie immer gearteten Beweis dafür, dass AZT<br />

Babys das Leben rettet; im Gegenteil, vieles spricht dafür, dass diese<br />

Medikamente sie schwer schädigen und in einigen Fällen töten.<br />

61. An derselben Art Fieberwahnvorstellungen von mörderischen, gefühllosen<br />

Politikern afrikanischer Herkunft, die unschuldige, dem Tode geweihte Babys<br />

opfern, indem sie ihnen einen billigen, lebensrettenden westlichen Zaubertrank<br />

vorenthalten, litt auch Verfassungsrichter Albert Sachs: Während der Erörterung<br />

des Einspruchs der Regierung gegen den Erlass einer Anordnung für s<strong>of</strong>ortigen<br />

Vollzug des von der TAC gegen sie gewonnenen Verfügung für die l<strong>and</strong>esweite<br />

Verteilung von Nevirapin an schwangere Frauen und ihre neugeborenen Babys,<br />

28


fragte er, wie berichtet wurde, den Anwalt der Regierung: ‘Was man hier verlangt,<br />

ist die Opferung einer Generation von Müttern [sic: Babys] im Namen<br />

wissenschaftlicher Planung. Ist das nicht zuviel verlangt?’ Entzückt durch die<br />

selbstzufriedene Art, sich prickelnden morbiden Hirngespinsten hinzugeben,<br />

versetzte dann, wie berichtet wird, der Vorsitzende Richter Arthur Chaskalson dem<br />

Haupteinspruch den Todesstoß, indem er begann, den Anwalt der Regierung zu<br />

fragen, ob er nicht zustimme, dass es bei der Sache ‘um Leben um Tod’ gehe. In<br />

Wahrheit gibt es keine wie immer gearteten Beweise für die im Urteil zum Ausdruck<br />

gebrachte Grundprämisse des Falles: dass von HIV-positiven Müttern geborene<br />

Babys, denen Nevirapin verabreicht wird, überleben, während diejenigen, für die<br />

das nicht zutrifft, nahezu sicher sterben werden – zudem auf äußerst qualvolle<br />

Weise: ‘Die Überlebensaussichten des Kindes sind, wenn es infiziert wird, so<br />

schlecht … das Leiden ist von so schwerer Natur’. Tatsächlich gibt es keine wie<br />

immer gearteten Beweise dafür, dass die Babys in klinischer Hinsicht irgendeinen<br />

Nutzen davon haben, dass sie Nevirapin ausgesetzt werden. Im Gegenteil, es ist<br />

substantiell erwiesen, dass dies schädlich ist, Näheres unten. (Die Quelle der<br />

Fiktion von den grauenhaft leidenden AIDS-Babys war der überhitzte Journalismus<br />

der Zeitung Mail&Guardian: Anhang ‘Error! Reference source not found.’.)<br />

62. Richter van der Merwe von der Abteilung für die Provinz Transvaal verkündete der<br />

vor dem Fernseher zusehenden Nation am 8. Mai, als er Jacob Zuma vom Vorwurf<br />

der Vergewaltigung freisprach: ‘Es ist unentschuldbar und völlig unakzeptabel, mit<br />

jem<strong>and</strong>em, der … HIV-positiv ist, ungeschützten Sex zu haben.’ Jeder mag<br />

darüber rätseln, inwiefern diese päpstliche Auslassung für den vorliegenden Fall<br />

Relevanz hatte; doch die Fakten machen unmissverständlich deutlich, dass Mr.<br />

Zuma, <strong>and</strong>ers als der Richter, nicht wirklich gläubig ist – auch wenn er den<br />

fanatisch moralisierenden AIDS-Aktivisten hinterher einen Knochen hinwarf: ‘Ich<br />

hätte es besser wissen und verantwortlicher h<strong>and</strong>eln müssen. Ich habe in dieser<br />

Hinsicht einen Fehler gemacht und entschuldige mich dafür.’ Doch diese<br />

Feststellung hat nur unterstrichen, dass er nicht wirklich glaubt, dass man durch<br />

sexuellen Verkehr mit einer attraktiven und liebeshungrigen jungen Frau, mit der<br />

29


man nicht verheiratet ist, sich eine schreckliche Krankheit zuziehen und<br />

irgendwann in der Zukunft sterben kann. Auch wenn sie ein bisschen lotterhaft ist.<br />

63. Kurzum, in Südafrikas demokratischem Zeitalter gehört es nicht länger zur<br />

<strong>of</strong>fiziellen Normalität, Schwarze als von Natur aus dumm, unehrlich, gewalttätig<br />

und gegenüber Weißen minderwertig zu betrachten und sie daher fein säuberlich in<br />

ferne, dürre und unfruchtb<strong>are</strong> Ghettos zu verfrachten, nachdem all ihre Dörfer und<br />

Stadtviertel durch Bulldozer dem Erdboden gleichgemacht worden sind; Doch in<br />

den Bastionen nicht durch demokratische Wahl legitimierter, nicht repräsentativer<br />

Macht in unserem L<strong>and</strong> bleibt es normal, sie als sexuell ausschweifend, wahllos<br />

und gefühllos kopulierend zu betrachten, mit der Folge, dass sie über sich selbst<br />

und über ihre Kinder die Plage einer tödlichen, sexuell übertragenen Krankheit<br />

gebracht hätten (der biblische Lohn für ihr verbotenes privates Verhalten und das<br />

von ein paar Homosexuellen, letztere freilich sind überwiegend keine<br />

Schwarzafrikaner); und daher sollten sie während ihrer intimen Momente ihr<br />

privates Selbst immer an die Zügel nehmen, damit sie diese furchtb<strong>are</strong>,<br />

eingebildete Plage unterein<strong>and</strong>er nicht noch weiter ausbreiten.<br />

64. Gleichwohl zeigen, wie zu erwarten war, zahlreiche Forschungsergebnisse das<br />

Gegenteil, wie Gisselquist et al. in einem Leitartikel des Organs der Royal Society<br />

<strong>of</strong> Medicine, dem International Journal <strong>of</strong> STD <strong>and</strong> AIDS. 2002 Oct;13(10):657-66<br />

ausführten: ‘Sexuelle Verhaltensstudien zeigen in Afrika ein geringeres Ausmaß an<br />

Sexualität mit wechselnden Partnern als diejenigen angenommen haben, die, ohne<br />

empirische Prüfung, von bloßen Modellen ausgingen. Ferner zeigen diese Studien<br />

auch keine Unterschiede im heterosexuellen Verhalten zwischen Afrikanern und<br />

Europäern, die geeignet wären, größere Unterschiede im Anwachsen der Epidemie<br />

zu erklären.’ Gleichfalls berichteten Brewer et al. in ihrem Aufsatz ‘Wachsende<br />

Anomalien in der Epidemologie von HIV in Afrika: tränenreicher Abschied von<br />

einem beliebten Paradima [Mounting anomalies in <strong>the</strong> epidemiology <strong>of</strong> HIV in<br />

Africa: cry <strong>the</strong> beloved paradigm]’, in derselben Zeitschrift (2003 Mar;14(3):144-7):<br />

‘Die Niveaus sexueller Aktivität, die in einem Dutzend repräsentativer<br />

Volksbefragungen in Afrika ermittelt wurden, sind denen vergleichbar, die<br />

<strong>and</strong>erswo ermittelt wurden, insbesondere in Nordamerika und in Europa.’ (Ich will<br />

30


die Akten durch diese Publikationen [die nebenbei die Hypo<strong>the</strong>se aufstellen, dass<br />

für das unterschiedliche Ausmaß der AIDS-Epidemie allein die Qualität ärztlicher<br />

Versorgung ursächlich ist ] nicht noch weiter anschwellen lassen, werde sie dem<br />

Gericht aber auf Verlangen zugänglich machen.)<br />

65. Die unausgesprochene Prämisse der AIDS-Ideologie – dass unerlaubte Intimität<br />

ohne Gnade mit dem Tode bestraft wird – hat ihre Wurzeln in den religiössexuellen<br />

Tabus des jüdisch-christlichen Kulturkreises und steht afrikanischem<br />

Denken folglich gänzlich fern, umso mehr blüht sie unter Südafrikanern<br />

nichtafrikanischer Herkunft, insbesondere unter den Weißen mit ihrer langen<br />

Geschichte der Br<strong>and</strong>markung von Afrikanern als ‘anormal’, was die notwendige<br />

psychologische Vorraussetzung des voreingenommenen und unterdrückerischen<br />

Verhaltens ist, das sie ihnen gegenüber an den Tag legen.<br />

66. Die rassistische Sicht von Afrikanern, die den Unterbau des Afrikaner-AIDS-<br />

Konstruktes und des öffentlichen Diskurses darüber darstellt, ist gewöhnlich<br />

unausgesprochen und implizit, doch manchmal wird sie auch <strong>of</strong>fen ausgesprochen:<br />

der wissenschaftlich hochrangigste AIDS-Experte Südafrikas, Pr<strong>of</strong>essor Hoosen<br />

‘Jerry’ Coovadia, sowie führende AIDS-Aktivisten wie Achmat und Richter<br />

Cameron (sämtlich nichtafrikanischer Herkunft), sind alle schamlos explizit<br />

geworden. Ich zitiere diese Herren - und versäume dabei nicht zu erwähnen, dass<br />

der gesinnungsverw<strong>and</strong>te Präsident der USA, George W. Bush, Vizepräsident Dick<br />

Cheney und ihr republikanischer Parteifreund Mike Pence <strong>of</strong>fen dieselbe<br />

Geisteshaltung an den Tag legen - in einem Brief, den ich im Januar an den<br />

Generalsekretär des Human Sciences Research Council, Dr. Olive Shisana<br />

schrieb, dieser findet sich als Anhang unter ‘Error! Reference source not found.’. In<br />

dem Brief entlarve und analysiere ich die gewöhnlich verborgenen Denkmuster<br />

unter den nichtafrikanischen AIDS-Enthusiasten und zitiere ferner auch Präsident<br />

Mbeki, der sich der rassistischen Last im Schlepptau des von Nichtafrikanern<br />

dominierten Diskurses über AIDS in Afrika sehr wohl bewusst ist.<br />

67. Ad 25.5. Ich bestätige, dass meine Gruppe und ich uns der Vermarktung und<br />

Verteilung von ARV-Medikamenten als Beh<strong>and</strong>lung von AIDS widersetzen und<br />

31


dass wir gegen ihre Verwendung eine öffentliche Kampagne geführt haben. Der<br />

Grund dafür ist, dass sie nicht nur ineffektiv, sondern höchst gesundheitsschädlich<br />

sind und daher nicht selten zum Tod führen. Ferner bestätige ich, dass wir mit<br />

unserer Aufklärungskampagne fortfahren werden, es sei denn dieses Gericht sollte<br />

eine gegensätzliche Anordnung erlassen. Und wie schon unser Name sagt, unsere<br />

bevorzugte Arbeitsweise ist die Verbreitung sorgfältig recherchierter, sich auf harte<br />

Fakten stützender Informationen über diese Medikamente an Menschen, die Politik<br />

machen und gestalten; hier h<strong>and</strong>elt es sich um Fakten, die wissenschaftlicher<br />

medizinischer Fachliteratur entstammen und über die man in den normalen<br />

Zeitungen nichts liest und von denen man im Fernsehen nichts hört. Das ist unsere<br />

Arbeitsweise und nicht die, dass wir durch die Straßen marschieren,<br />

Massenpropag<strong>and</strong>akampagnen durchführen und die Arbeit der Regierung durch<br />

Sitin-Blockaden und dergleichen behindern, um den Pharmakonzernen dabei zu<br />

helfen, ihre nutzlosen und giftigen Medikamente an die Regierung zu verkaufen,<br />

wie es die TAC tut.<br />

68. Ich bestreite, dass wir jemals über diese Medikamente ‘falsche Behauptungen’<br />

aufgestellt haben. Unsere Äußerungen stehen im Einklang mit Präsident Mbekis<br />

Warnung an die Bevölkerung Südafrikas, ausgesprochen am 28. Oktober 1999 in<br />

der zweiten Kammer des Parlaments, dem National Council <strong>of</strong> Provinces. Mit Blick<br />

auf die sehr gründliche Besprechung der bis zum damaligen Zeitpunkt<br />

veröffentlichten Forschungsliteratur über AZT, die ich einige Monate zuvor erstellt<br />

und der Regierung zur Verfügung gestellt hatte, führte Präsident Mbeki völlig<br />

zutreffend aus: ‘Es … existiert umfangreiche wissenschaftliche Literatur, die unter<br />

<strong>and</strong>erem behauptet, dieses Medikament sei von einer solchen Toxizität, dass es<br />

tatsächlich die Gesundheit gefährde. Dieser Umst<strong>and</strong> erfüllt die Regierung mit<br />

großer Sorge, und es wäre von unserer Seite unverantwortlich, den schrecklichen<br />

Warnungen, die medizinische Forscher geäußert haben, keine Beachtung zu<br />

schenken.’<br />

69. In einem Brief vom 1. Juli 2000 an Tony Leon, den Führer der Democratic Alliance<br />

– Teil eines Briefwechsels, der später an die Medien gegeben und dort<br />

veröffentlicht wurde – äußerte Präsident Mbeki, wiederum völlig zurecht, eine<br />

32


ähnliche Warnung: ‘In Ihrem Brief vom 19. Juni treffen Sie die unerhörte<br />

Feststellung, dass AZT das Immunsystem ankurble. Nicht einmal die Hersteller<br />

dieses Medikaments stellen diese durch und durch unwissenschaftliche<br />

Behauptung auf. In Wahrheit trifft das genaue Gegenteil zu, nämlich dies, dass<br />

AZT das Immunsystem unterdrückt. Im Gegensatz zu den Behauptungen, die Sie<br />

aufstellen, um AZT zu vermarkten, äußern sämtliche verantwortlichen<br />

medizinischen Autoritäten wiederholte ernste Warnungen im Hinblick auf die<br />

Toxizität antiretroviraler Medikamente, darunter auch AZT.’ Diese Lektion, die der<br />

Präsident dem ignoranten Oppositionsführer erteilt hat, ist bei der Sunday Times<br />

archiviert und lässt sich nachlesen im Internet unter: Error! Reference source not<br />

found.<br />

70. Der übliche Eckpfeiler der ARV-Therapie besteht in der Vergabe von AZT oder<br />

nukleosidanaloger chemischer Verbindungen wie 3TC, d4T, ddI und ddC, die die<br />

TAC sämtlich als lebensrettend vermarktet; was d4T anbelangt, scheint die TAC<br />

allerdings mittlerweile kalte Füße zu bekommen; Achmat glaubt, dass ihn diese<br />

Substanz innerhalb weniger Monate, nachdem er im September 2003 mit der<br />

Einnahme begann, zum Krüppel und Invaliden gemacht hat. (Ich werde darauf<br />

zurückkommen.) Präsident Mbekis Warnungen vor der Toxizität von AZT – wie<br />

auch die der nationalen Gesundheitsministerin Dr. Tshabalala-Msimang im<br />

Parlament und vor <strong>and</strong>eren Gremien – treffen folglich auf die letztgenannten<br />

Medikamente in gleicher Weise zu.<br />

71. Meine Besprechung der Literatur über die Toxizität von AZT, die ich an die<br />

Regierung s<strong>and</strong>te, wurde später in erweiterter Form, unter Einschluss später<br />

publizierter Untersuchungen, die auf schwere Toxizität hinweisen, als Buch<br />

publiziert: Debatte um AZT: Mbeki und die Kontroverse um die AIDS-Medikamente<br />

[Debating AZT: Mbeki <strong>and</strong> <strong>the</strong> AIDS drug controversy]. Es ist auf der Website<br />

meiner Gruppe im Internet: Error! Reference source not found. frei zugänglich sowie<br />

auf zahlreichen weiteren Websites überall auf der Welt; zudem findet es sich<br />

l<strong>and</strong>esweit im Best<strong>and</strong> öffentlicher Biblio<strong>the</strong>ken. Auf Verlangen werde ich diesem<br />

Gericht eine Kopie zukommen lassen.<br />

33


72. S<strong>of</strong>ern die Behauptung der TAC, ARV-Medikamente seien ‘das wesentliche<br />

Element einer effektiven Therapie’ als Tatsachenfeststellung und nicht als Ausfluss<br />

politischer Propag<strong>and</strong>a gemeint ist, weise ich sie als unwahr zurück. Wenn die<br />

TAC behaupten möchte, dass HIV-positive und/oder AIDS-Patienten unweigerlich<br />

zum vorzeitigen Tod verurteilt sind, wenn sie keine ARV-Medikamente nehmen,<br />

dann bestreite ich, dass für diese These für auch nur eines der ARV-Medikamente<br />

ein hinreichender Beweis existiert: in Form eines wissenschaftlich korrekt<br />

durchgeführten und abgeschlossenen, r<strong>and</strong>omisierten, plazebokontrollierten,<br />

doppelblinden klinischen Versuchs. Kurz gesagt, die Behauptung ist falsch.<br />

73. Ich weise die Unterstellung der TAC zurück, dass meine Gruppe und ich, indem wir<br />

die öffentliche Aufmerksamkeit auf die schwere Toxizität von ARV-Medikamenten<br />

richten und die Tatsache, dass sie in gesunden Personen Krankheiten hervorrufen<br />

und kranke Personen noch kränker machen, uns einer Gesetzesübertretung<br />

schuldig machen. Obige Feststellungen über die ARV-Medikamente werden durch<br />

eine Fülle veröffentlichter Literatur bestätigt; auf diese werde ich weiter unten näher<br />

eingehen.<br />

74. Ad 30. In Wahrheit besteht die von der TAC propagierte ‘Beh<strong>and</strong>lung für alle<br />

Menschen mit HIV/AIDS’ allein in Chemo<strong>the</strong>rapie, durch Medikamente, die durch<br />

Pharmaziekonzerne hergestellt und vermarktet werden. Der Grund liegt darin, dass<br />

die TAC die Propag<strong>and</strong>a dieser Industrie und ihrer Helfershelfer unter<br />

Berufsmedizinern, Akademikern und Journalisten, dass die einzig angemessene,<br />

wirksame und legitime Beh<strong>and</strong>lung von ‘Immunschwäche’-Erkrankungen diejenige<br />

mit syn<strong>the</strong>tischen, chemo<strong>the</strong>rapeutischen Medikamenten sei, gewissermaßen<br />

abgekauft hat. Es ist die dogmatische Sicht der TAC, dass <strong>and</strong>ere<br />

Beh<strong>and</strong>lungsansätze die W<strong>are</strong>n, mit denen die pharmazeutische Industrie<br />

hausieren geht, bestenfalls ergänzen, aber nie ersetzen können.<br />

75. Ad 31-32. Ein kurzer Blick auf die Steuererklärungen der TAC wird den in diesen<br />

Abschnitten erzeugten fälschlichen Eindruck zerstreuen, dass die TAC eine<br />

genuine Basisorganisation des Volkes sei, hervorgebracht und unterstützt durch<br />

die ‘Zivilgesellschaft’. Die massiven Zuwendungen, die sie erhält, stammen fast<br />

34


ausschließlich aus ausländischen Quellen und von Organisationen, die in Ländern<br />

ihren Sitz haben, deren Wirtschaft durch Pharmakonzerne dominiert wird. (Auszug<br />

aus Steuererklärung für 2005, Anhang ‘AB10A’) Es ist ein Grundgesetz in der<br />

Politik, dass ordentliche Geldzuwendungen scheinbar lächerliche marginale<br />

Gruppierungen, die von hysterischen, schreienden, gestikulierenden, aggressiven,<br />

ungehobelten, unerzogenen Langweilern geführt werden, die für behauptete<br />

soziale Missstände simplifizierende, verkürzende und engstirnige Gründe anführen,<br />

für sich in Anspruch zu nehmen, dass ihr Weg der einzige sei, die Nation von<br />

diesen Missständen zu erlösen (indem man für das Wohlergehen kapitalistischer<br />

Konzerne sorgt) und ihre Gegner unentwegt denunzieren, anklagen, bedrohen,<br />

diffamieren und lächerlich machen, in gewaltige, undemokratische politische Kräfte<br />

verw<strong>and</strong>eln können. Die vierhunderttausend Reichsmark, die den Nazis 1932<br />

durch das gigantische Pharmazie- und Chemiekartell IG Farben gegeben wurden,<br />

trugen die Kosten der Wahlkampfpropag<strong>and</strong>a, die Hitler im Jahr darauf an die<br />

Macht katapultierte (Joseph Borkin, The Crime <strong>and</strong> Punishment <strong>of</strong> IG Farben, New<br />

York: Free Press, 1978).<br />

76. Die Millionen an ausländischen Geldzuwendungen haben die TAC in die Lage<br />

versetzt, eine enorme, l<strong>and</strong>esweite politische Maschinerie aufzubauen, die sie stolz<br />

ihr eigen nennt und die ihnen dazu dient, die kommerziellen Ziele der<br />

pharmazeutischen Industrie zu verfolgen, damit diese ihre W<strong>are</strong>n in unserem L<strong>and</strong><br />

absetzen kann, und ihren Propag<strong>and</strong>akrieges zur Untergrabung des Ansehens der<br />

demokratischen Führer unseres L<strong>and</strong>es im In- und Ausl<strong>and</strong> durchzuführen. (Aus<br />

ersichtlichen Gründen ist es in den USA für Politiker und politische Parteien ein<br />

schweres Delikt, aus ausländischen Quellen Geld anzunehmen, doch hierzul<strong>and</strong>e<br />

ist die TAC durch keinerlei Gesetze daran gehindert, dies zu tun, auch wenn sie<br />

ganz <strong>of</strong>fen zum Nutzen ausländischer Konzerne und geopolitischer Interessen<br />

agiert.)<br />

77. Es kann nicht überraschen, dass eine so außerordentlich wohlhabende<br />

Organisation überwiegend schwarzafrikanische ‘Freiwillige … in den ärmsten<br />

Gemeinden’ anzieht, die sonst ohne Arbeit wären und vor dem Verhungern<br />

stünden. Ein gängiger Weg zur Beschäftigung im internationalen NGO-Bereich<br />

35


esteht darin, zunächst als Freiwilliger für diese Organisationen zu arbeiten, mit<br />

der H<strong>of</strong>fnung, bei ihnen später eine bezahlte Anstellung zu finden; und die TAC<br />

pr<strong>of</strong>itiert über alle Maßen von solchen H<strong>of</strong>fnungen unter den schwarzafrikanischen<br />

Armen, indem sie diese Menschen ihre Pharmageschäfte verrichten lässt, ohne sie<br />

dafür zu bezahlen, obwohl sie reich ist.<br />

78. Die <strong>of</strong>fenkundige Begeisterung der armen Schwarzafrikaner für die ARV-<br />

Medikamente der pharmazeutischen Industrie, vor den Fernsehkameras auf zentral<br />

geplanten wohlkoordinierten Straßendemonstrationen zur Schau gestellt, wo die<br />

schwarzen Demonstranten durch junge weiße Bezirkspolizeichefs an den<br />

Absperrungen wie eine Herde gelenkt werden (ich habe es mit eigenen Augen<br />

gesehen), ist nicht natürlich und kann es auch nicht sein. Zum Ersten ist das<br />

Schlucken von toxischen, syn<strong>the</strong>tischen, industriell hergestellten westlichen<br />

Medikamenten zur Tötung von Krankheitserregern der afrikanischen Heiltradition<br />

fremd und feindlich; diese hat keinen Begriff für und auch keinen Bedarf an einer<br />

Krankheitserreger-Theorie und folglich auch nicht an Antibiotika welcher Art auch<br />

immer; zum Zweiten hat keiner dieser ‘Freiwilligen’ die leiseste Ahnung davon, was<br />

es tatsächlich für Chemikalien sind, für die sie marschieren. Keiner von ihnen hat<br />

die pharmakologische Literatur über die ARVs (die aufzeigt, dass es sich bei ihnen<br />

sämtlich um Zytotoxine h<strong>and</strong>elt) studiert; und keiner von ihnen wäre in der Lage,<br />

über das kritische Flaschenhalsproblem der nukleosidanalogen Triphosphorolyse<br />

(im Hinblick auf AZT, 3TC, d4T, ddI und ddC) zu berichten, dessen Verständnis<br />

erhebliches Studium erfordert (Präsident Mbeki, der zweimal in den Medien zitiert<br />

worden ist, wie er auf es Bezug nimmt, hat dies getan). In der Tat, selbst auf dem<br />

Niveau seiner Führerschaft hat Achmat von diesen Themen keinen Schimmer, hat<br />

er doch in einem Interview in Rapport am 10. Februar 2002 der Nation Folgendes<br />

verkündet (ich übersetze aus dem Afrikaans): ‘Mit großer Redlichkeit hat die TAC<br />

immer versucht, die medizinische Wissenschaft zu verstehen. Und das ist etwas,<br />

womit sich alle Südafrikaner immer gemüht haben. Wir sind wissenschaftlich<br />

ungebildet.’ In der Tat, das ist ganz unübersehbar.<br />

79. Im Unterschied zu der politischen Kraft in unserem L<strong>and</strong>, die die überwältigende<br />

Zustimmung genießt, dem African National Congress, der Stimme der Mehrheit<br />

36


des L<strong>and</strong>es, ist keine der treibenden Kräfte des TAC, die nötigend auf die nationale<br />

Gesundheitspolitik einwirken, au<strong>the</strong>ntisch afrikanisch. Ich glaube, der Verfasser der<br />

grundlegenden eidesstattlichen Haupterklärung der Kläger und Achmats<br />

gegenwärtige rechte H<strong>and</strong> und Generalfaktotum, Nathan Geffen, ist britischer<br />

Immigrant – wie auch Achmats <strong>and</strong>erer weißer Helfer, Mark Heywood. Trotz zur<br />

Schau gestellter Demokratie in den eigenen Reihen ist die TAC, wie Mangosothu<br />

Bu<strong>the</strong>lezis Inkatha Freedom Party, im Wesentlichen eine Ein-Mann-Personenkult-<br />

Truppe, die sich praktisch im Eigentum ihres Gründers und Führers Achmat<br />

befindet und von diesem vollständig kontrolliert wird. Die Schwarzafrikaner, die von<br />

der TAC angeheuert worden, um ihrer Administration gewissermaßen Farbe zu<br />

verleihen, sind ersichtlich bloße Ziffern, die die Stimme ihres Herrn als Echo<br />

weitertragen, mit den unter ihrem Namen ausges<strong>and</strong>ten Briefen, die ersichtlich<br />

Andere für sie geschrieben haben. Dass die Toleranz von Achmat und seiner<br />

weißen Leutnants gegenüber <strong>and</strong>eren Rassen nur alibihaft und symbolisch ist,<br />

wurde enthüllt in einem Artikel in City Press am 23. April 2006, der beschreibt, wie<br />

sie tumb in eine Falle tappten, die ihnen gestellt worden war, um sie als die<br />

Rassisten, die sie sind, zu entlarven. (Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

80. Die untrennb<strong>are</strong> Einheit von Führer und Partei wurde unterstrichen in einem Stück<br />

von absurdem Theater: durch die Resolution der Partei Mitte des Jahres 2003,<br />

dass der Parteiführer anfangen müsse, seine Medikamente zu nehmen; Achmat<br />

machte eine Show daraus, sich dem demokratischen Willen seiner Partei demütig<br />

zu unterwerfen (und öffentlich seine Weigerung, ARVs zu nehmen, umzustoßen –<br />

auf der Grundlage, wie er behauptete, hoher moralischer Prinzipien, was ihm<br />

angenehmerweise auch noch zum politischen und finanziellen Vorteil gereichte).<br />

81. Ad 35. Da die wissenschaftliche Kompetenz von Achmat (mitsamt der der Führer<br />

und Mitglieder seiner Organisation) schon nach seiner eigenen Version fragwürdig<br />

ist, ist seine Ernennung zum Mitglied des HIV Strategic <strong>and</strong> Technical Committee’<br />

der WHO im Jahr 2004 ein bezeichnendes Indiz für das Ausmaß, in dem die WHO<br />

zum ausführenden Arm der pharmazeutischen Konzerne in den Industrieländern<br />

degeneriert ist; diese dominieren die WHO und impfen ihr ihre medizinische<br />

Ideologie ein (allophatisch: syn<strong>the</strong>tisch, patentiert, auf Giftst<strong>of</strong>fen basierend). Dass<br />

37


die WHO, von besagtem Achmat geschickt assistiert, in erster Linie im Dienste der<br />

kommerziellen Interessen der pharmazeutischen Industrie wirkt, wird anschaulich<br />

illustriert durch ihre ‘WHO Model List (Revised March 2005)’ von ‘notwendigen<br />

Medikamenten … einer Liste von Medikamenten, die für eine<br />

Basisgesundheitsversorgung unbedingt nötig sind’:<br />

82. Abgesehen von einigen essentiellen Mikronährst<strong>of</strong>fen ganz unten auf der Liste sind<br />

all diese so genannten ‘notwendigen Medikamente’ auf künstliche Weise,<br />

syn<strong>the</strong>tisch hergestellte Chemikalien, dem menschlichen St<strong>of</strong>fwechsel fremd und<br />

diesen zerrüttend, im Patenteigentum pharmazeutischer Konzerne und produziert<br />

als industriell hergestellte W<strong>are</strong>n für den Verkauf zu immensem Pr<strong>of</strong>it, vergleichbar<br />

mit <strong>and</strong>eren kommerziell vertriebenen W<strong>are</strong>n; und die behauptete ‘medizinische<br />

Minimalversorgung’ impliziert ipso facto, dass jedes L<strong>and</strong>, das die angeblich<br />

unverzichtb<strong>are</strong>n Medikamente nicht kauft, schwere Probleme mit der öffentlichen<br />

Gesundheit hat oder haben wird. Eine weitere Implikation ist die, dass alternative<br />

Ansätze der Medizin/Heilkunst, die gänzlich <strong>and</strong>eren, alten, einheimischen<br />

Gesundheitsparadigmen entspringen, nutzlos oder zweitrangig sind. Wie unschwer<br />

vorauszusehen war, enthält die Liste ‘notwendiger Medikamente’ der WHO auch<br />

AZT und Nevirapin, nebst einer Shoppingliste von außerordentlich toxischen,<br />

syn<strong>the</strong>tischen Chemikalien, die die pharmazeutische Industrie als Heilmittel gegen<br />

AIDS herstellt und verkauft. Um die Akten nicht weiter anschwellen zu lassen, lege<br />

ich nur einen relevanten Auszug bei, Anhang ‘AB10B’.<br />

83. Die WHO ist nun <strong>of</strong>fen in die Geschäfte der Pharmakonzerne verstrickt, in Form<br />

zahlreicher ‘Partnerschafts’-Abkommen mit pharmazeutischen Konzernen, um ihre<br />

W<strong>are</strong>n in Entwicklungsländer zu exportieren und dort zu Diskountpreisen zu<br />

verhökern.<br />

84. Es ist im Hinblick auf den Appell der TAC an die medizinische Autorität in Gestalt<br />

der WHO, einer Art von modernem medizinischem Vatikan, erwähnenswert, dass<br />

die Vorgängerin der WHO als ‘weltweit führender Autorität für Fragen öffentlicher<br />

Gesundheit’ die Health Organization (‘HO’) des Völkerbundes war. 1952 wies die<br />

23. Auflage von Martindales The Extra Pharmacopœia, dem von allophatischen<br />

38


Medizinern benutzten St<strong>and</strong>ardnachschlagewerk zur Entscheidungshilfe dafür,<br />

welche kommerziell produzierten, patentierten Medikamente kranken Menschen zu<br />

verabreichen sind, darauf hin, dass es bei Injektionen von Arsen – das heute von<br />

der US Agency for Toxic Substances <strong>and</strong> Disease Registry von allen bekannten<br />

Substanzen als die Substanz eingestuft, die für den Menschen am tödlichsten ist,<br />

wenn er ihr ausgesetzt wird - ‘einige Tage oder etliche Wochen nach der<br />

Verabreichung ... zu schweren und sogar tödlichen Reaktionen kommen’ könne;<br />

dazu gehörten Gelbsucht, akute gelbe Atrophie, akute Purpura, aplastische<br />

Anämie und Agranulozytose. Das St<strong>and</strong>ardwerk fährt fort: ‘Ernste nervöse<br />

Symptome können nach einem Beh<strong>and</strong>lungszeitraum von Wochen oder sogar<br />

Monaten auftreten; dazu gehören Hirnnervenlähmung und Entzündung der<br />

Gehörnerven, der Sehnerven und der Gesichtsnerven; ursächlich für all diese<br />

Erscheinungen wird generell die Syphilis und nicht das Arsen gehalten; ihr<br />

Auftreten verlangt nach einer nachhaltigeren Medikation mit Arsenamiden. … Die<br />

von der Kommission des Völkerbundes 1934 festgelegten Beh<strong>and</strong>lungsst<strong>and</strong>ards<br />

sind nun fast überall anerkannt. Diese beinhalten … frühest mögliche Beh<strong>and</strong>lung<br />

[mit] vergleichsweise schweren individuellen Dosen von Arsenobenzenen und den<br />

Wismut- und Quecksilberkomponenten, wobei die Dosen in verhältnismäßig<br />

rascher Abfolge verabreicht werden sollen als … Dauerattacke auf die Krankheit,<br />

die Intervalle von einer Länge vermeidet, die es dem Parasiten ermöglichen würde,<br />

sich zu erholen.’ (Anhang ‘AB11’)<br />

85. Heutzutage, nur ein halbes Jahrhundert später, würde jeder Arzt, der seinem<br />

Patienten auch nur einmal, geschweige denn wiederholt, Arsen injiziert, allein oder<br />

in Kombination mit <strong>and</strong>eren tödlichen Toxinen wie Quecksilber und Wismut, ganz<br />

gleich welche Autorität er hierfür zitieren würde, als kriminell oder wahnsinnig<br />

betrachtet und wegen versuchten Mordes verhaftet. Und sicher würde jeder Arzt,<br />

der die Lehrbuchsymptome der von ihm gerade verursachten Arsenvergiftung als<br />

‘durch die Syphilis und nicht durch das Arsen verursacht’ interpretierte und dann in<br />

der Weise fortführe, dass er eine ‘noch nachhaltigere Medikation mit Arsenaminen’<br />

vornähme, wegen vollständig h<strong>of</strong>fnungsloser fachlicher Inkompetenz s<strong>of</strong>ort<br />

gefeuert.<br />

39


86. Wie durch eine Reihe von vorsorglichen Rückzügen bewiesen wird, schlägt das<br />

Pendel der medizinischen Meinung bereits gegen die toxischen ARVs zurück, wie<br />

ich unten erläutern werde.<br />

87. Ad 36. Die von der TAC in diesem Paragraphen aufgestellte Behauptung, sie habe<br />

‘sowohl die Regierung als auch den privaten Sektor, einschließlich der<br />

Pharmakonzerne aufgefordert, die Informationen über die Beh<strong>and</strong>lung breiteren<br />

Kreisen zugänglich zu machen’, ist materiell falsch. Jede unparteiische und<br />

vollständige ‘Information über eine Beh<strong>and</strong>lung’ schließt selbstverständlich die über<br />

ihre schweren Risiken ein, wenn es sie gibt. Was die TAC ‘beständig’ getan hat, ist,<br />

dass sie die demokratischen Repräsentanten unseres L<strong>and</strong>es eben aus dem<br />

Grund verächtlich herabsetzte, weil diese ‘die Informationen über die Beh<strong>and</strong>lung<br />

breiteren Kreisen zugänglich’ machten, um die Öffentlichkeit vor den schweren<br />

Gesundheitsschäden infolge der Einnahme der toxischen ARV-Medikamente<br />

warnen. Mit <strong>and</strong>eren Worten, die TAC hat genau das Gegenteil dessen getan, was<br />

sie hier heuchlerisch vorgibt zu tun. Und die TAC hat sicherlich nie<br />

‘Pharmakonzerne’ im ‘privaten Sektor’ dazu aufgerufen, über die gefährliche<br />

Toxizität ihrer ARVs reinen Wein einzuschenken und die öffentliche<br />

Aufmerksamkeit <strong>of</strong>fen auf die Massen an publizierten Untersuchungen zu lenken,<br />

die dies zweifelsfrei beweisen. Die TAC hat zum Beispiel niemals GlaxoWellcome<br />

(nunmehr GlaxosmithKline) dazu ‘aufgerufen’, sein Versprechen an Dr. Tshabalala-<br />

Msimang, gegeben am 9. November 1999, ihr alle verfügb<strong>are</strong>n, relevanten<br />

Informationen über die Toxizität von AZT zur Verfügung zu stellen, einzuhalten; der<br />

verlogenen Konzern hatte <strong>of</strong>fensichtlich nie die Absicht, dieses Versprechen<br />

einzuhalten. Mit frappierender Unverfrorenheit verkündete er am folgenden Tag in<br />

einer Stellungnahme von Medizinaldirektor Peter Moore (später übergewechselt zu<br />

Bristol Myers-Squibb), dass ‘die von Präsident Mbeki verlangte Überprüfung des<br />

Anti-AIDS-Medikaments weder notwendig, noch gerechtfertigt’ sei. Es gebe ‘keine<br />

neuen Fakten [sic], die Besorgnis hinsichtlich der Sicherheit von AZT<br />

rechtfertigten.’ Als ob die vielen neuen Publikationen nicht existierten.<br />

88. Abgesehen von der Tatsache, dass die TAC das Geschäft betreibt, ARV zu<br />

vermarkten, liegt ein weiterer Grund für ihre Unfähigkeit, die ‘Pharmakonzerne’ mit<br />

40


dem Thema der Toxizität von ARV zu konfrontieren, in der absoluten Ignoranz ihrer<br />

Führung, wie durch die Stellungnahme von Achmat vom 12. Januar 2002 im<br />

Saturday Star bewiesen wird: ‘Es kann nur Thabo Mbekis Glaube sein,<br />

Antiretrovirale wie AZT seien toxisch und zerstörten das Immunsystem. Es gibt<br />

keine <strong>and</strong>ere Erklärung für die momentan herrschende Paranoia.’ Das in dieser<br />

dümmlichen Äußerung an den Tag gelegte Denkniveau entspricht der dürftigen<br />

Volksschulbildung von Achmat, er besitzt nicht einmal die Rudimente des<br />

wissenschaftlichen und biologischen Erkenntnisst<strong>and</strong>es, über den jeder<br />

Oberschüler verfügt.<br />

89. Ebenso ignorant behauptete Mark Heywood, der L<strong>and</strong>esschatzmeister der TAC–<br />

er hat einen englischen Abschluss – am 1. April 2000 in CNN: ‘Es liegt keinerlei<br />

Beweis dafür vor, dass AZT auf Mutter oder Kinder toxisch wirkt.’ Tatsächlich gab<br />

es bereits eine Fülle Literatur, die Beweise vorlegt, und seitdem ist noch viel mehr<br />

veröffentlicht worden.<br />

90. Es gibt keinen Grund, Mr. Heywood zu unterstellen, er sei ein vorsätzlicher Lügner;<br />

viel wahrscheinlicher ist, dass er von den vielen veröffentlichten<br />

Forschungsberichten, die sich gegen diesen Horror wenden, schlicht nichts weiß<br />

und er sich blind und taub gegen sie stellt; jede anständige, intelligente Reaktion<br />

hätte eine Meinungsänderung von 180 Grad zur Folge, die es ihm unmöglich<br />

machen würde, seine Funktionen bei der TAC und dem AIDS Law Project weiter zu<br />

erfüllen, und ihn aus dem Job katapultieren würde. Letztes Jahr machte ich Mr.<br />

Heywood auf die wichtigste Literatur aufmerksam (Anhang ‘Error! Reference source<br />

not found.’, beigelegt Anhang ‘AB5’), doch erwartungsgemäß antwortete er nicht.<br />

Auf das Thema von Achmats Glaubwürdigkeit werde ich weiter unten eingehen.<br />

91. Wenn die TAC in ihren Publikationen die Toxizität des Medikaments ARV<br />

überhaupt erwähnt, tut sie das in einer solch unzureichenden und irreführenden<br />

Weise, dass, würden solche Behauptungen, unterstützt durch ihre sonnigen Bilder,<br />

von einem Pharmakonzern in den USA aufgestellt, dies zu einer strafrechtlichen<br />

Verfolgung führen würde:<br />

41


92. Am 12. Mai 2001 berichtete das British Medical Journal : ‘Die US Food <strong>and</strong> Drug<br />

Administration (FDA) hat an die Hersteller von AIDS-Medikamenten einen<br />

Warnbrief geschickt, mit der Aufforderung, den optimistischen Tenor ihrer Fernsehund<br />

Zeitungswerbung für ihre antiretroviralen Medikamente zu mäßigen. Thomas<br />

Abrams, Direktor der Abteilung der FDA für Medikamentenvermarktung,<br />

Medikamentenwerbung und Konsumentenaufklärung, sagte, die gegenwärtigen,<br />

an Konsumenten gerichteten Werbespots und Werbeanzeigen für antiretrovirale<br />

Medikamente seien irreführend, da sie es versäumten, die Nachteile der AIDS-<br />

Medikamente zu schildern, und zudem gesund aussehende Menschen zeigten …<br />

sexuell attraktive und athletische Models in der Blüte ihrer Gesundheit, die Berge<br />

bestiegen, segelten und Rad führen. Solche Beschäftigungen seien für Menschen<br />

mit HIV-Infektion, die mehrmals am Tag Medikamente mit schwächenden<br />

Nebeneffekten einzunehmen hätten, kaum möglich … Die Werbespots und<br />

Werbeanzeigen verletzten somit den Federal Food <strong>and</strong> Drug Act.’ (Text des<br />

Artikels, Anhang ‘Error! Reference source not found.)<br />

93. In Kenntnisnahme dieses Vorstoßes von Seiten der FDA sagte unsere<br />

Regierungspartei in ANC Today (Vol 1. Nr. 17; 18-24 Mai 2001) teilweise richtig<br />

voraus: ‘Unglücklicherweise sind die Aussichten gering, dass die Politiker,<br />

Konzernvertreter, Mediziner, Angehörige von Nichtregierungsgruppen und<br />

Medienvertreter in unserem L<strong>and</strong>, die in eine Kampagne involviert sind, die solchen<br />

Kampagnen, die die FDA verhindern möchte, nicht unähnlich ist, im Interesse der<br />

öffentlichen Gesundheit auf die Botschaft der FDA hören werden. Die Folge wird<br />

sein, dass unschuldige Menschen in unserem L<strong>and</strong> weiter leiden und sogar<br />

sterben werden, zum Teil aufgrund des vorsätzlich verantwortungslosen Verhaltens<br />

dieser südafrikanischen L<strong>and</strong>sleute.’ (Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

94. Achmat behauptet gegenwärtig, seine ARV-Medikamente gäben ihm jetzt -<br />

nachdem sie ihn zuvor binnen Monaten nach Beginn der Einnahme verkrüppelt<br />

hatten (Näheres unten) - eine Lebensfreude, die er nie zuvor gehabt habe, dies<br />

gehe so soweit, dass er zum ersten Mal sogar Berge besteige. (Anhang ‘Error!<br />

Reference source not found.’) Mit <strong>and</strong>eren Worten, er präsentiert sich jetzt als<br />

Poster-Boy für ARVs in genau den wirklichkeitsfernen Ausdrücken und Bildern, die<br />

42


selbst die der Pharmaindustrie freundlich gesonnene FDA als irreführend falsch<br />

gebr<strong>and</strong>markt hat: ‘... gesund aussehende Menschen … sexuell attraktive und<br />

athletische Models in der Blüte ihrer Gesundheit, die Berge besteigen, segeln und<br />

Rad fahren. Solche Beschäftigungen sind für Menschen mit HIV-Infektion, die<br />

mehrmals am Tag Medikamente mit schwächenden Nebeneffekten einzunehmen<br />

haben, kaum möglich.’<br />

95. Als weiteres Beispiel für Achmats neue Rolle als Poster-Boy für ARVs – in<br />

wörtlichem Sinne – füge ich im Anhang unter ‘AB16’ die Rückseite der Ausgabe<br />

vom März 2006 des von seinem TAC herausgegebenen Magazins Equal<br />

Treatment bei; diese Rückseite ist geschmückt mit einem Bild von ihm, wo er so<br />

glücklich aussieht, als zauberten die ARVs einem ein Lächeln auf die Lippen,<br />

anstatt dass sie einen sehr krank machen, wie es auch bei ihm der Fall war<br />

(Näheres unten) und wie es bei allen Chemo<strong>the</strong>rapien der Fall ist. Achmat<br />

behauptet in der Bildunterschrift: ‘Seit 2003 werde ich mit Antiretroviralen<br />

beh<strong>and</strong>elt. Sie haben mich wieder gesund gemacht.’ Ich bedaure die unhöfliche<br />

Sprache, aber diese Behauptung kann nur als blanke Lüge bezeichnet werden:<br />

96. Als Achmat am 29. August 2003 öffentlich ankündigte, er beabsichtige, im<br />

folgenden Monat mit einem ARV-Cocktail von Stavudin (d4T), Lamivudin (3TC) und<br />

Nevirapin zu beginnen, erläuterte er in der Sunday Times, er sei zwölf Jahre nach<br />

seiner Diagnose immer noch gesund und führe seine ‘anhaltend gute Gesundheit’<br />

auf die Tatsache zurück, dass er in den zurückliegenden vier Jahren nie geraucht<br />

oder Drogen konsumiert und nur ‘ganz gelegentlich’ Alkohol getrunken habe.<br />

(Anhang X16A)<br />

97. Unabhängig davon, wie die Ärzte die Ergebnisse seiner Bluttests interpretierten, zu<br />

der Zeit, als Achmat mit seiner ARV-Beh<strong>and</strong>lung begann, war er körperlich gesund.<br />

Folglich haben ihn, im Widerspruch zu seiner falschen Behauptung in seinem<br />

Poster, die Medikamente nicht von einem kranken zu einem gesunden Menschen<br />

gemacht, denn zu der Zeit war er, wie er selbst aufzeigte, nicht klinisch krank.<br />

98. Auch stellte er damals fest: ‘Ich bin in einer glücklichen Lage, weil ich über einen<br />

starken Organismus verfüge’ – ein Hinweis darauf, dass er die Warnungen von<br />

43


Präsident Mbeki und Dr. Tshabalala-Msimang zur Kenntnis genommen hatte, in<br />

einer Linie mit den Warnungen der Hersteller der ARV-Medikamente auf den<br />

Beipackzetteln, dass die Medikamente auf seinen gesamten Körper auf gefährliche<br />

Weise toxisch wirken würden: auf sein Herz, sein Gehirn, seine Leber, sein Blut,<br />

sein Nervensystem, seine Muskeln, den Bewegungsapparat (wie toxisch, das sollte<br />

er bald am eigenen Leib erfahren).<br />

99. Auf einer Pressekonferenz am 8. September 2003 sagte Achmat, er habe seine<br />

erste Dosis von Triomun, einem generischen ARV-Cocktail in einer Tablette, vier<br />

Tage zuvor im Beisein von einigen Freunden und Familienangehörigen geschluckt.<br />

Er habe, abgesehen von schweren Kopfschmerzen und einer Leichtigkeit im Kopf,<br />

die ihm das Gefühl vermittelte, ‘high’ zu sein, keine ernsthaften Nebenwirkungen<br />

verspürt. Binnen weniger Monate jedoch hatten ihn die giftigen Medikamente so<br />

krank gemacht, dass er vollständig zum Invaliden wurde. Ein Artikel im Daily<br />

Dispatch vom 28. Mai 2004 enthüllte, dass ihn nicht nur die Toxizität seiner<br />

dreifach kombinierten ARV-Medikation sowohl physisch als auch mental<br />

verkrüppelte und hinfällig machte, sondern dass er dies auch vor den Menschen in<br />

Südafrika entschlossen verborgen hatte – aus dem Grund, weil er gegenüber<br />

Präsident Mbeki und Dr. Tshabalala-Msimang nicht sein Gesicht verlieren wollte;<br />

sonst hätte er mit ansehen müssen, wie die vielen öffentlichen Warnungen vor der<br />

Toxizität der ARVs durch das Eingeständnis, dass sie ihm schwere körperliche<br />

Schäden zufügten, öffentlich bestätigt worden wären, insbesondere nachdem er<br />

Präsident Mbeki und Dr. Tshabalala-Msimang während ihrer ersten Amtsperiode<br />

immer wieder hemmungslos verächtlich gemacht und herabgesetzt hatte, aufgrund<br />

ihrer Abneigung gegen die Medikamente, von denen sich nun herausgestellt hatte,<br />

dass er sie selbst nicht vertrug. (Anhang ‘Error! Reference source not found.’, der<br />

Text der Onlineversion des Originalberichts, ins Netz gestellt durch Health-e.) Und<br />

noch mehr als den Gesichtsverlust fürchtete er den Verlust des politischen Bodens,<br />

den er durch seinen rücksichtslosen Propag<strong>and</strong>afeldzug gewonnen hatte - durch<br />

das Eingeständnis, dass sie im Hinblick auf die Medikamente völlig Recht gehabt<br />

und er sich gründlich geirrt hätte. In einem juristischen und nicht politischen<br />

44


Kontext wäre Achmats Verhalten von einem Richter als Verschweigen von<br />

Tatsachen in betrügerischer Absicht gewertet worden.<br />

100. ‘Die Dinge in Zackie Achmats Leben haben sich geändert,’ fährt der Bericht fort.<br />

‘Einst leicht zugänglich und immer schnell bereit zu einem Spontaninterview,<br />

überwacht nun ein persönlicher Assistent das H<strong>and</strong>y und den Terminplan des<br />

Vorsitzenden der Treatment Action Campaign (TAC) und überprüft Besucher,<br />

bevor er sie in Achmats Arbeitszimmer geleitet. ... So sehr diese Veränderungen<br />

ein neues Niveau an Struktur im Leben Achmats anzeigen und die Notwendigkeit,<br />

vielfältige Anfragen nach Interviews zu managen, sind die tiefergehenden<br />

Änderungen auf seine ersten sechs Monate von antiretroviraler Therapie<br />

zurückzuführen und darauf, wie dies den charismatischen Aktivisten gezwungen<br />

hat, sein Leben zu überprüfen. … ein fürchterlicher Rückfall ... ereignete sich im<br />

Februar und im März ... der Achmats Selbstvertrauen erschütterte. ... ”Als ich in<br />

meinen fünften Monat kam, begann ich, etwas in meinen Füßen zu spüren. Zuerst<br />

tat ich es ab, denn ich dachte, es läge an der Gymnastik. In der zweiten Wochen<br />

war es mir klar, und ich dachte: ‘Ich darf Manto nicht gewinnen lassen, und ich darf<br />

Mbeki nicht gewinnen lassen’, so hielt ich weitere drei Wochen still.” Als Achmat<br />

seinem Arzt schließlich über seine Symptome berichtete, w<strong>are</strong>n die Nerven in<br />

seinem Fuß so empfindlich, dass er kaum gehen konnte. Ein<br />

Medikamentenwechsel (von d4T zu AZT) hat die Situation stabilisiert und sein<br />

linker Fuß fühlt sich besser an, doch nach wie vor kann er seinen rechten Fuß nicht<br />

längere Zeit belasten, noch kann er weite Strecken gehen. ... Achmat, der eine<br />

klinische Vorgeschichte von Depression hat, sagt, die Tatsache, dass er eine<br />

Woche lang unbeweglich war, während sein Arzt versuchte, die Nebenwirkungen<br />

unter Kontrolle zu bringen, habe eine schreckliche Depression ausgelöst, die<br />

schlimmste, die er seit zwei Jahren gehabt hatte.’<br />

101. Tatsächlich ist AZT nicht weniger neurotoxisch als d4T: als nukleosidanaloge<br />

Chemikalien befinden sich die beiden Medikamente in exakt derselben chemischen<br />

Gruppe und haben im Wesentlichen dieselbe toxische pharmakologische<br />

Zusammensetzung (Näheres unten). Mehr noch, die Neurotoxizität der<br />

Medikamente, die ihn physisch hinfällig gemacht hatten, scheinen bei ihm in der<br />

45


zweiten Hälfte des Jahres 2004 auch zu deutlichen Einschränkungen der<br />

Gehirntätigkeit geführt zu haben (ein Krankheitsbefund, der ‘chemobrain’ genannt<br />

wird).<br />

102. Die frühen Hinweise darauf im Bericht des Daily Dispatch wurden durch die<br />

Journalistin Willemien Brummer bestätigt, die Achmat während eines von<br />

News24.com veröffentlichten Interviews am 1. Dezember 2004 beobachtete.<br />

Beunruhigt stellte sie Folgendes fest: ‘Sein Worte w<strong>are</strong>n wie blinde Fledermäuse,<br />

die im Dunkeln inein<strong>and</strong>erflogen. Seine Sätze brachen mittendrin ab. Es war, als<br />

blicke er einen durch eine dichte Nebelw<strong>and</strong> an. Während dieser Zeit begann ich<br />

mich zu fragen, was mit ihm los war. Insbesondere, wenn er Pressekonferenzen<br />

und öffentliche Auftritte im letzten Augenblick absagte. … Zwischen großen<br />

Schlucken [‘von Suppe und einem Glas Orangensaft’] redet er über seine<br />

Vergangenheit und die komplexe Interaktion zwischen den Chemikalien in seinem<br />

Gehirn, seinen Genen und dem Virus, der bei ihm 1990 diagnostiziert worden. Der<br />

HIV-Virus dringt bereits während der Serokonversion in das Gehirn ein. ... Jeder<br />

Patient reagiert auf dieses Eindringen unterschiedlich. Die Wahrscheinlichkeit ist<br />

groß, dass dies zu Depressionen und vermindertem Denkvermögen und, im<br />

Endstadium, sogar zu Demenz führt – eine Erkrankung, von der üblicherweise nur<br />

Ältere betr<strong>of</strong>fen sind.’ (Anhang ‘AB16C’)<br />

103. Achmats eigene subjektive Einschätzung seiner abnehmenden geistigen<br />

Fähigkeiten, seiner beginnenden, ARV-induzierten AIDS-Demenz, wurde durch die<br />

Sorge zum Ausdruck gebracht, die er gegenüber Brummer äußerte: ‘Seine größte<br />

Angst [war] es, die Kontrolle über seinen Verst<strong>and</strong> zu verlieren’ – Seine Sorge<br />

war: ‘Dass ich nur meine Würde behalte.’ Wie ein seniler alter Mann, der sich<br />

dessen bewusst ist, dass seine geistigen Kräfte ihn verlassen.<br />

104. Aus Brummers Artikel geht deutlich hervor, dass es Achmat schwer fiel, sich mit<br />

der unerfreulichen Realität anzufreunden, dass er durch die Medikamente in der<br />

Mitte seines Lebens vergiftet worden war: ‘Und dann kamen die physischen<br />

Nebenwirkungen der Antiretrovirale. Insbesondere peripherale Neuropathie – ein<br />

Zust<strong>and</strong>, der eintritt, wenn die Nervenenden beeinträchtigt werden; in den Füßen<br />

46


und in den Beinen spürt man brennende Schmerzen. Für Achmat war es so<br />

schlimm, dass er spätestens im fünften Monat der antiretroviralen Beh<strong>and</strong>lung<br />

nicht mehr gehen konnte. ”Ich war zu Beginn des Jahres ganz und gar<br />

melancholisch und funktionierte in keiner Hinsicht mehr. Ich kämpfte mit denen, die<br />

mir am liebsten und teuersten w<strong>are</strong>n, und wollte nicht akzeptieren, dass ich an<br />

Nebenwirkungen litt.”’<br />

105. Achmats Ausdruck ‘an Nebenwirkungen leiden’ dürfte als unpassend schwache<br />

Bezeichnung für die Tatsache erscheinen, dass er körperlich hinfällig und in seinen<br />

geistigen Fähigkeiten eingeschränkt wurde; doch in jedem Fall widerspricht die von<br />

ihm selbst eingeräumte Tatsache, dass er von seinen ARVs binnen Monaten,<br />

nachdem er sie zu schlucken begann, schwer geschädigt worden war, seiner<br />

falschen Behauptung auf dem Poster: ‘Dank der ARVs bin ich wieder gesund’.<br />

106. Eifrig darauf bedacht, den Eindruck zu vermitteln, er blühe mit seinen Pillen auf,<br />

anstatt dass es mit ihm bergab gehe, bekräftigte Achmat gegenüber Brummer:<br />

‘Seit Juni geht es mir gut. Im September reiste ich nach London, Deutschl<strong>and</strong>,<br />

Addis Abbeba und wieder nach London und schaffte drei Termine am Tag. Am<br />

Dienstag bin ich aus Durban zurückgekehrt.’ Das kann nur bedeuten, dass er die<br />

giftigen Medikamente ‘seit Juni’ nicht länger als giftig erlebte. Bei allem Respekt,<br />

der wahrscheinlichere Grund ist der, dass Achmat, im Widerspruch zu seiner<br />

Behauptung in der Bildunterschrift unter dem Schnappschuss seiner grinsenden<br />

Visage auf dem Poster, von dem hier die Rede ist, die Medikamente entweder<br />

nicht länger nahm oder sie nicht länger zu den vorgeschriebenen Dosen nahm,<br />

nämlich zu stark reduzierten Dosen. Diese Vermutung wird unterstützt durch<br />

Achmats eingest<strong>and</strong>ene Täuschung der Öffentlichkeit und die schiere<br />

Unmöglichkeit, dass ein Mix von toxischen Chemikalien, der ihn sehr krank<br />

gemacht hatte, im Anschluss daran von ihm als wohltuend und<br />

gesundheitsfördernd erlebt worden sein soll, allein durch Austausch eines der<br />

Medikamente durch ein <strong>and</strong>eres, chemisch nahezu identisches.<br />

107. Er lehnt es definitiv ab, dass überprüft wird, ob er seine Pillen wirklich wie<br />

vorgeschrieben schluckt (was Ärzte direkt überwachte Therapie [Directly Observed<br />

47


Therapy ] [DOT] nennen – dies gehört bei Tuberkulosebeh<strong>and</strong>lungen zur Routine)<br />

und nicht schummelt, unter der Begründung: ‘Das ist für mich inakzeptabel, weil es<br />

das Selbstbestimmungsrecht und die Würde jeder Person verletzt.’ (Anhang<br />

‘AB16CC’)<br />

108. Die Situation wird durch die Tatsache erschwert, dass es für Achmat genauso<br />

wenig möglich ist, einen fundamentalen und schrecklichen Irrtum über die ARVs<br />

zuzugeben, die er und seine TAC mit Inbrunst anpreisen, wie für es für Erzbisch<strong>of</strong><br />

Ndungane möglich wäre, einzugestehen, dass die Mirakel und Wunder in der<br />

Jesuslegende sämtlich Unsinn sind; von daher Achmats Halsstarrigkeit. Zur<br />

Aufrechterhaltung eben dieses Scheins wird Achmat nie öffentlich zugeben<br />

können, dass sein HIV-Status tatsächlich nicht signifikanter ist als ein Muttermal<br />

auf seiner Nase (Näheres unten), denn wenn in die Blase seines Wahns,<br />

permanent von einem Sexvirus besessen zu sein, mit dem er lebt, erst einmal<br />

hineingestochen worden ist, er aus ihr herausspringt und die ganze Idee nur noch<br />

lachhaft findet, verliert er die spezielle Macht und den politischen Vorteil, den es<br />

bedeutet, Teil einer auserwählten Gruppe selbsternannter permanenter Opfer zu<br />

sein, die der Sympathie aller sicher sein kann. Auf einen Schlag verliert er seinen<br />

Nymbus als weltberühmter Karrierepatient und internationaler Held der<br />

Menschenrechte, sieht seine feudalen Einkünfte von 38 Millionen R<strong>and</strong> im Jahr vor<br />

seinen Augen in Staub zerfallen, und er wird arbeitslos, wobei seine<br />

Glaubwürdigkeit so zerrüttet ist, dass er allenfalls noch eine Anstellung als<br />

Parkwächter finden kann.<br />

109. Das von Achmat auch eingenommene Nevirapin ist ebenfalls neurotoxisch und<br />

verursacht, wie bei Wise et al. im British Medical Journal am 13. April 2002 unter<br />

dem Titel, ‘Neuropsychiatrische Komplikation bei der Nevirapinbeh<strong>and</strong>lung<br />

[Neuropsychiatric Complications <strong>of</strong> Nevirapine Treatment]’ BMJ. 324(7342):879<br />

berichtet wurde, schwere Gehirnschädigungen. (Anhang ‘AB16D’) Ein <strong>and</strong>erer<br />

Bericht, der auf derselben Linie liegt, folgte dieses Jahr: Morlese et al.:<br />

‘Nevirapininduzierte neuropsychiatrische Komplikationen, ein Klasseneffekt von<br />

nicht-nukleosiden Revertase-Inhibitoren? [Nevirapine-induced neuropsychiatric<br />

complications, a class effect <strong>of</strong> non-nucleoside reverse transcriptase inhibitors?]’<br />

48


AIDS 2002;16(13):1840-1841. (Besprechung durch die Public Health Agency <strong>of</strong><br />

Canada: Anhang ‘AB16E’)<br />

110. Im Fall von Achmat w<strong>are</strong>n diese ‘neuropsychiatrischen Komplikationen’ nahezu<br />

s<strong>of</strong>ort <strong>of</strong>fensichtlich. In einem am 24. November 2003 in Newsweek veröffentlichten<br />

Interview teilte er der Journalistin Jennifer Barrett mit (Text des Interviews, Anhang<br />

‘Error! Reference source not found.’): ‘Das Bemerkenswerteste, nachdem ich die<br />

Medikamente zu nehmen begann, ist tatsächlich dies, dass ich in den ersten drei<br />

Wochen so depressiv wurde – so depressiv war ich in meinem ganzen Leben noch<br />

nicht gewesen.’ In völliger Unkenntnis der wissenschaftlichen Literatur, die über<br />

die toxische Wirkung der ARV-Medikamente, denen er ausgesetzt war, auf das<br />

Gehirn und <strong>and</strong>ere Organe und Körperteile berichtete, legte sich Achmat, der<br />

wissenschaftliche Analphabet der er ist, zur Erklärung einige abstruse, lachhafte<br />

psychologische Gründe zurecht. Die erschöpfend berichteten Fakten, die die<br />

Neurotoxizität von verw<strong>and</strong>ten nukleosidanalogen Medikamenten wie d4T<br />

(Stavudin), 3TC (Lamivudin) und AZT zweifelsfrei beweisen, werden in der unten<br />

zitierten Literatur beh<strong>and</strong>elt.<br />

111. Nachdem Achmat in seinem Medikamentencocktail - in dem Irrglauben, dass dies<br />

seine Probleme lösen würde - d4T durch AZT ersetzt hatte, fuhr er <strong>of</strong>fensichtlich<br />

mit einer festen täglichen ARV-Dosis von AZT, 3TC und Nevirapin (so behauptet er<br />

es zumindest) fort – bis er am 28. März 2005 im Alter von dreiundvierzig Jahren<br />

eine Herzattacke erlitt, infolge derer er eilends ins Krankenhaus gebracht und<br />

mehrere Tage lang dort behalten wurde. Dieses Missgeschick war überaus<br />

voraussehbar, in Anbetracht des eineinviertel Jahre zuvor veröffentlichten Berichts<br />

von Reisler et al. über ihre diesbezügliche Entdeckung unter dem Titel: ‘Grad-4-<br />

Vorkommnisse sind im Bereich von HAART genauso wichtig wie auf AIDS<br />

zurückzuführende Vorkommnisse [Grade 4 events <strong>are</strong> as important as AIDS events<br />

in <strong>the</strong> era <strong>of</strong> HAART]’, Journal <strong>of</strong> Acquired Immune Deficiency Syndromes 2003<br />

Dez. 1;34(4):379-86. (Abstract, Anhang ‘AB16G’)<br />

112. Tatsächlich ist der Titel des Aufsatzes eine Untertreibung angesichts der<br />

Forschungsergebnisse, von denen die Forscher nach Überprüfung der Fälle von<br />

49


2947 Patienten, die zwischen 1996 und 2002 mit ARVs beh<strong>and</strong>elt worden w<strong>are</strong>n,<br />

berichteten; das erklärte Ziel dieser Untersuchung war es, die ‘Häufigkeit und die<br />

Vorzeichen von ernsten oder lebensbedrohlichen Vorfällen, die nicht auf AIDS<br />

zurückzuführen sind, und von Todesfällen von Patienten, die einer intensiven<br />

antiretroviralen Therapie (HAART) unterzogen wurden, im Rahmen von 5 großen,<br />

in den Vereinigten Staaten durchgeführten, multizentrischen, r<strong>and</strong>omisierten<br />

Therapieversuchen zu beurteilen’ – d. h. die Toxizität von ARVs im Hinblick auf die<br />

Häufigkeit gefährlicher und zuweilen tödlicher Nebenwirkungen zu bestimmen.<br />

Unter dem Hinweis, dass ‘sämtliche 4-Klassen von Antiretroviralen (ARVs) und<br />

sämtliche 19 von der FDA genehmigten ARVs mittelbar oder unmittelbar mit<br />

lebensbedrohlichen Vorfällen und Todesfällen in Zusammenhang gebracht worden<br />

sind’, f<strong>and</strong>en sie heraus, dass im Vergleich zu den Patienten, bei denen<br />

lebensbedrohliche Vorfälle durch die AIDS-Krankheit selbst verursacht w<strong>are</strong>n<br />

(332), doppelt so viele Patienten (675) von lebensbedrohlichen Vorfällen betr<strong>of</strong>fen<br />

w<strong>are</strong>n, für die nicht die AIDS-Krankheit, sondern die Medikamente ursächlich<br />

w<strong>are</strong>n (Grad 4). Die häufigsten Fälle von Grad-4-Vorfällen w<strong>are</strong>n ‘leberbezogen’.<br />

‘Kardiovaskuläre Vorfälle’ sind, wie die Forscher herausf<strong>and</strong>en, ‘mit dem größten<br />

Todesrisiko verbunden’. Sie zogen die Schlussfolgerung: ‘Das Ergebnis unserer<br />

Forschung besagt, dass die Rate von Grad-4-Vorfällen größer ist als die Rate von<br />

AIDS-Vorfällen und dass das Risiko des Todes bei den Vorfällen der ersten<br />

Kategorie in vielen Fällen äußerst hoch war.’<br />

113. Bei der Beh<strong>and</strong>lung von ARVs besteht also das größte Risiko nicht darin, an<br />

einer so genannten AIDS-Krankheit zu sterben, sondern an einem ARV-induzierten<br />

‘kardiovaskulären Vorfall’ wie dem bei Achmat.<br />

114. Mit einem Wort, Reisler et al. f<strong>and</strong>en heraus, dass die Beh<strong>and</strong>lung tödlicher war<br />

als die Krankheit und dass durch ARV-Toxizität verursachtes Herzversagen unter<br />

den Personen, die mit diesen Medikamenten beh<strong>and</strong>elt werden, die<br />

Haupttodesursache ist.<br />

115. Im selben Monat, in dem Achmat mit seiner Herzattacke zusammenbrach und<br />

sich strampelnd und stöhnend auf dem Fußboden wiederf<strong>and</strong>, berichteten McKee<br />

50


et al. in ihrem Aufsatz ‘Phosphorolyse von Thymidin <strong>and</strong> AZT in<br />

Herzmitochondrien: Erhellung eines neuartigen Mechanismus von AZT-<br />

Kardiotoxizität [Phosphorylation <strong>of</strong> Thymidine <strong>and</strong> AZT in Heart Mitochondria:<br />

Elucidation <strong>of</strong> a Novel Mechanism <strong>of</strong> AZT Cardiotoxicity]’ in Cardiovascular<br />

Toxicology 2004;4(2):155-67 über eine von mehreren Weisen, in denen AZT das<br />

Herz schädigt: ‘Nukleosidanaloge Antiretrovirale, die in intensiver antiretroviraler<br />

Therapie (HAART) verwendet werden, stehen im Zusammenhang mit<br />

kardiovaskulärer und <strong>and</strong>erer Gewebetoxizität, die wiederum im Zusammenhang<br />

mit mitochondrialer DNA-Depletion steht.’ Die Ursache: ‘…unsere Arbeit zeigt, dass<br />

AZT ein starker Hemmer von Thymidin-Phosphorolyse in Herzmitochondrien ist.’<br />

Mitochondrien sind die Energiekraftwerke innerhalb sämtlicher Zellen des Körpers.<br />

(Abstract und zusammenfassende Einleitung, Anhang ‘AB16H’)<br />

116. Bereits im Januar 2001, als das US Department <strong>of</strong> Health <strong>and</strong> Human Services<br />

die abrupte Abkehr von seinem ‘Früh-Zuschlagen-Hart-Zuschlagen’-<br />

Therapieansatz für AIDS mit ARVs verkündete (Erörterung unten), ein Jahr<br />

nachdem Präsident Mbeki im Parlament die Aufmerksamkeit der Welt auf die<br />

gefährliche Toxizität von AZT gelenkt hatte, führte <strong>Anthony</strong> Fauci, der Direktor des<br />

National Institute for Allergies <strong>and</strong> Infectious Diseases aus: ‘Wir sind sehr besorgt<br />

über eine Reihe von Toxizitäten im Zusammenhang mit der Langzeiteinnahme von<br />

anti-retroviralen Medikamenten. … Wir sehen eine wachsende Zahl von Patienten<br />

mit gefährlich hohen Spiegeln an Cholesterin und Triglyzeriden. … Die schlechte<br />

Nachricht ist, dass wir nun Wege finden müssen, um mit unvorhergesehenen<br />

Toxizitäten fertigzuwerden, darunter der Möglichkeit vorzeitiger<br />

Koron<strong>are</strong>rkrankungen.’ (Anhang ‘AB16J’) ‘Vorzeitige Koron<strong>are</strong>rkrankung’ wie bei<br />

Achmat:<br />

117. ‘Der Primärvorfall ist eine koron<strong>are</strong> Herzerkrankung mit einer Plaqueruptur und<br />

einer Blockade des Gefäßes,’ diagnostisierte Achmats Kardiologe, Dr. Zaid<br />

Mohamed, auf der Grundlage eines Angiogramms, das ‘eine arteriosklerotische<br />

Plaqueruptur mit nichtokklusivem Thrombus (Klümpchen)’ zeigte. Außerdem f<strong>and</strong><br />

er heraus, dass Achmat an ‘Dyslipidämie’ litt, bevor er sich beeilte,<br />

schlusszufolgern: ‘Wenngleich ARVs dessen verdächtigt werden,<br />

51


Herzerkrankungen zu verursachen, spielt dies hier sicherlich keine zentrale Rolle.’<br />

(Eidesstattliche Erklärung, Fall Nr. 2807/05, Oberstes Gericht der Kapprovinz)<br />

Doch Stein et al. hatten in ihrem Aufsatz ‘Postpr<strong>and</strong>iale Lipoproteinänderungen bei<br />

Patienten, die sich wegen einer HIV-Infektion einer antiretroviralen Therapie<br />

unterziehen Postpr<strong>and</strong>ial [Lipoprotein changes in patients taking antiretroviral<br />

<strong>the</strong>rapy for HIV infection]’ in: Arteriosclerosis, Thrombosis <strong>and</strong> Vascular Biology<br />

2005 Feb;25(2):399-405 (Anhang ‘AB16K’) berichtet: ‘Dyslipidämie ist unter<br />

Patienten, die sich gegen die HIV-Infektion einer antiretroviralen Therapie<br />

unterziehen, üblich.’ Ähnlich stellten bereits Koppel et al. fünf Jahre zuvor im<br />

International Journal <strong>of</strong> STD <strong>and</strong> AIDS 2000 Jul;11(7):451-5 fest: ‘<br />

Serumlipidspiegel, die ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen mit<br />

sich führen, stehen im Zusammenhang mit intensiver antiretroviraler Therapie<br />

(HAART) bei HIV-1-Infektion’: ‘Die Langzeitwirkungen auf Fettst<strong>of</strong>fwechsel,<br />

Fettspeicherung und Fettverwertung bei HIV-1-infizierten Patienten unter intensiver<br />

retroviraler Therapie (HAART) nebst eines Proteaseinhibitors sind tiefgehend und<br />

geben Anlass zu zunehmender Besorgnis. Die Hauptbedeutung dieser<br />

Fettst<strong>of</strong>fwechselstörungen liegt in ihrem angenommenen Beitrag zu einem<br />

erhöhten Risiko von koron<strong>are</strong>n Herzerkrankungen [coronary heart disease] [CHD].<br />

In der Allgemeinbevölkerung stellen erhöhte Lipoprotein(a) [Lp(a)]-Spiegel für sich<br />

genommen einen unabhängigen Risik<strong>of</strong>aktor für CHD dar.’ (Anhang X16L.) Dr.<br />

Mohamed hat diese Berichte <strong>of</strong>fensichtlich nicht gelesen und daher keine Ahnung<br />

von der Materie.<br />

118. Lipoatrophie (was in Auszehrung resultiert und zu dem charakteristisch<br />

skelettartigen Aussehen von ARV-beh<strong>and</strong>elten weißen amerikanischen<br />

Homosexuellen führt) ist ein toxischer, auf den St<strong>of</strong>fwechsel wirkender<br />

krankmachender Effekt von AZT und ähnlichen ARVs, der mit Dyslipidämie in<br />

Verbindung steht. Am 26. April 2005, einen Monat, nachdem Achmat, keuchend<br />

und seine Brust umklammernd, in Windeseile ins Krankenhaus gebracht worden<br />

war, erließ die British HIV Association ihre jüngsten vorläufigen<br />

Beh<strong>and</strong>lungsrichtlinien, aufgestellt vom führenden britischen AIDS-Mediziner, Pr<strong>of</strong>.<br />

Dr. Brian Gazzard; dieser stellte warnend fest: ‘Aufgrund der sich mehrenden<br />

52


Hinweise darauf, dass AZT (Zidovudin, Retrovir) mit Lipoatrophie in<br />

Zusammenhang steht, rücken die Richtlinien davon ab, strikt eine AZT<br />

beinhaltende Medikation als Teil eines nukleosiden Rückgrats der Therapie zu<br />

empfehlen’. (Anhang ‘AB16M’ ist die erste Seite eines Nachrichtenartikels, der den<br />

aktuellen Wortlaut der vorläufigen Richtlinien so anführt, wie oben zitiert, ohne sie<br />

jedoch in Anführungszeichen zu setzen; die vorläufigen Richtlinien als solche sind<br />

im Internet nicht länger verfügbar.)<br />

119. Wie ich bereits erwähnte, wäre es in den USA illegal, würde ein Pharmakonzern<br />

seine Medikamente in so unredlicher Weise anpreisen, wie es Achmat hierzul<strong>and</strong>e<br />

tut.<br />

120. Abgesehen von Achmats öffentlich eingest<strong>and</strong>ener Unehrlichkeit in Gestalt des<br />

Verheimlichens der ARV-Nebenwirkungen, die ihn zum Invaliden machten, gibt es<br />

noch weitere Anzeichen dafür, dass er dreist lügt und dass seine Behauptungen, er<br />

nehme ARVs (wie vorgeschrieben) ein und dass sie ihm im Unterschied zu den<br />

meisten <strong>and</strong>eren Menschen prächtig bekämen, folglich unglaubwürdig sind.<br />

121. Am 20. November 2003 veröffentlichte die BBC eine begeisterte Stellungnahme<br />

von Achmat, als er erfuhr, dass sich die Regierung seinen Forderungen, ARVs im<br />

öffentlichen Gesundheitssystem zur Verfügung zu stellen, gebeugt hatte. (Anhang<br />

‘AB16N’) ’Den ganzen Morgen habe ich getanzt,’ behauptete er. ‘Ich bin ein<br />

schwarzer Mann ohne Rhythmus, daher war es für mich sehr schwierig.’ Zunächst:<br />

Dass er kein weißer Mann ist, macht ihn noch nicht zu einem ‘schwarzen Mann’;<br />

Doch was schwerer wiegt, er ist angeblich eine Person mit einer schrecklichen<br />

Krankheit, so schwer, dass ihm seine Organisation kurz zuvor befohlen hatte, er<br />

solle damit anfangen, seine Medikamente zu nehmen. Normalerweise, wenn man<br />

wirklich krank ist und sich nicht ständig verstellt oder etwas vorspielt, ist einem<br />

nicht nach Tanzen zumute, denn dazu fehlt die Kraft, vielmehr hat man das<br />

Bedürfnis zu liegen. Doch Achmat behauptet ja, ‘den ganzen Morgen getanzt’ zu<br />

haben – also mehrere Stunden im Stück. Obgleich es möglich ist, dass er mit<br />

seiner fragilen Gesundheit, angegriffen durch einen in seinem Immunsystem<br />

wütenden Virus, den ganzen Morgen lang einen körperlich nicht fordernden<br />

53


langsamen Walzer tanzte, ist dies angesichts seiner euphorischen Feierstimmung<br />

unwahrscheinlich, und daher dürfte ein Foxtrott oder ein ähnlicher lebhafter Tanz,<br />

wenn nicht gar ein Disko- oder Hiphop-Tanz der Situation angemessener gewesen<br />

sein. Doch auch wenn er regelmäßig Pausen einlegte, um Vitamine zu nehmen,<br />

was er, wie er behauptet, täglich tut, ist es immer noch unvorstellbar, dass er das<br />

durchgest<strong>and</strong>en haben könnte, insbesondere weil ‘den ganzen Morgen’ zu tanzen<br />

für ihn als pr<strong>of</strong>essionellen medizinischen Invaliden ‘ohne Rhythmus’ doppelt<br />

‘schwierig’ gewesen wäre.<br />

122. Kurz, obwohl er sich dafür gedrückt hat, vor diesem Gericht zu erscheinen (indem<br />

er seinen jungen Assistenten Nathan Geffen, seinen vormaligen<br />

Computertechniker, ins Gefecht schickte, um stellvertretend für ihn auszusagen),<br />

ist Achmat in dieser öffentlichen Anhörung als ARV-Evangelist ein ganz<br />

<strong>of</strong>fensichtlich unglaubwürdiger Zeuge; und die ständig wiederholte Behauptung<br />

seiner TAC, unlängst gegenüber UNAIDS, dass in Südafrika aufgrund der<br />

ablehnenden Haltung und der Untätigkeit der Regierung täglich etwa tausend<br />

Menschen an AIDS stürben (Anhang ‘AB16O’), sollte ebenso einzuschätzen sein.<br />

(Man hat den Eindruck, dass Achmat hierzul<strong>and</strong>e letztlich gern einen<br />

Regimewechsel sehen würde, damit die Konzerne ihre Medikamente hier so richtig<br />

absetzen können.)<br />

123. Beispiele dieser Art von äußerst irreführenden Informationen, die durch die TAC,<br />

im rücksichtslosen Verfolgen ihrer ARV-Vermarktungs-Mission, an die<br />

Öffentlichkeit gebracht werden, finden sich im Anhang unter ‘Error! Reference<br />

source not found.’ und ‘AB18’. Wie schon beim ersten Blick auf die trügerisch<br />

beruhigende ‘Glückliche-Eingeborenen’-Bebilderung (von der Sorte, die man<br />

üblicherweise benutzt, um W<strong>are</strong>n wie Waschpulver zu verkaufen) - noch bevor<br />

man den verlogenen Text liest - klar wird, sind beide Propag<strong>and</strong>astücke ersonnen,<br />

um die berechtigten Sorgen der Menschen zu zerstreuen, auf die es die TAC<br />

abgesehen hat, die Sorge, dass sie mit der Aussicht konfrontiert sind, durch die<br />

ihnen angepriesenen ARVs schwer geschädigt zu werden, wie Präsident Mbeki<br />

und Dr. Tshabalala-Msimang wiederholt gewarnt haben. Nochmal, die Bebilderung<br />

wäre in den USA illegal.<br />

54


124. In der Tat, Anhang ‘AB17’ versucht in erheblicher Weise, die präzisen<br />

Warnungen von Präsident Mbeki <strong>and</strong> Dr. Tshabalala-Msimang vor der gefährlichen<br />

Toxizität von ARVs zu diskreditieren: ‘Wir müssen h<strong>and</strong>eln, wenn wer auch immer,<br />

und seien es Politiker, in unseren Kommunen Furcht und Verwirrung stiften.’ Wie<br />

die TAC gegen die demokratischen Politiker unseres L<strong>and</strong>es gern vorgehen<br />

möchte, weil diese ihre Medikamentenvermarktungsgeschäfte behindern, wird nicht<br />

näher ausgeführt, doch die erfolgreiche politische Subversion von etlichen<br />

osteuropäischen Regierungen durch von philanthropischen westlichen Konzernen<br />

mit Geld vollgepumpten ‘Menschenrechts’-Nichtregierungsorganisationen in<br />

jüngster Zeit (gefolgt von dem wohlfeilen Ausverkauf staatlicher Vermögenswerte<br />

an westliche Konzerne) sagt viel. Die TAC hat jüngst versucht, den demokratischen<br />

Prozess in Südafrika zu pervertieren, indem sie jeden politischen K<strong>and</strong>idaten für<br />

die Wahl zum Stadtrat, der die Vermarktung der Chemo<strong>the</strong>rapie der<br />

pharmazeutischen Industrie gegen AIDS durch die Organisation zugunsten<br />

natürlicher und nahrungsbezogener Ansätze in Frage stellt, als ‘Verweigerer’<br />

diffamierte und die Wähler aufrief, ihn zu boykottieren. Anhang ‘Error! Reference<br />

source not found.’ ist ein Beispiel dafür von der Website der TAC. (Der Versuch der<br />

TAC, die Wahl in dieser Weise zu sabotieren, schlug fehl, der besagte K<strong>and</strong>idat<br />

wurde mit überwältigender Mehrheit ins Amt gewählt.)<br />

125. Im Falle ihres Flugblatts Anhang ‘AB17’ stellt die TAC, indem sie es mit dem Titel<br />

‘NEBENWIRKUNGEN VON MEDIKAMENTEN UND ARVS’ rahmt, die ARVs<br />

implizit <strong>and</strong>eren Medikamenten gleich, anstatt warnend darauf hinzuweisen, dass<br />

sie zu einer besonderen Kategorie von außergewöhnlich gefährlichen<br />

Medikamenten mit lebensgefährlichen toxischen Wirkungen gehören, vor denen<br />

sogar ihre Hersteller warnen. Lewis und Dalakas brachten gerade dies auf den<br />

Punkt, indem sie in dem renommierten Journal Nature Medicine (1995) 5:417-22<br />

die scharfe Unterscheidung zwischen ARVs einerseits und sonstigen<br />

Medikamenten <strong>and</strong>ererseits hervorhoben: ‘Klinische Manifestationen der Toxizität<br />

von ANA [nukleosidanalogen Antiviralen wie unter <strong>and</strong>erem AZT]: ‘Es versteht sich<br />

von selbst, dass ANAs, wie alle Medikamente, Nebenwirkungen haben. Die<br />

vorherrschenden und bisweilen ernsten mitochondrialen toxischen<br />

55


Nebenwirkungen der ANA haben jedoch eine besonders große B<strong>and</strong>breite im<br />

Hinblick auf das Zielgewebe und die Mechanismen des Vergiftungsvorganges:<br />

hämatologisch; myopa<strong>this</strong>ch; Kardiotoxizität; hepatische Toxizität; peripherale<br />

Neuropathie.’ (Anhang ‘AB20’) Das heißt, es geht um die toxischen Wirkungen von<br />

AZT und gleichartigen ARVs auf das Blut, auf die Muskeln, auf das Herz, auf die<br />

Leber und auf die Nervenzellen.<br />

126. Es ist demzufolge beklagenswert unaufrichtig und potentiell verhängnisvoll<br />

irreführend, wenn die TAC ihrer Zielgruppe, überwiegend Afrikanern, überwiegend<br />

Armen, weismachen will, dass ARVs Medikamente sind wie alle <strong>and</strong>eren<br />

Medikamente auch und dass sie, was ihre Nebenwirkungen angeht, aus der Masse<br />

der Medikamente nicht herausfallen, weil diese Nebenwirkungen angeblich selten<br />

und unbedeutend sind.<br />

127. Die TAC erwähnt in ihrer ARV-Propag<strong>and</strong>a nicht, dass die Medikamente einige<br />

ihrer Mitglieder getötet haben (Einzelheiten unten) und dass sie Achmat im Jahre<br />

2004 zum Invaliden machten, hinfällig machten und fast umbrachten. Ebenfalls<br />

unerwähnt lässt sie die besonderen Sorgen der TAC im Hinblick auf die Toxizität<br />

von d4T (dieses Medikament machte Achmat für die schwere Schädigung<br />

verantwortlich, die er durch einen das Medikament enthaltenen Cocktail erlitt, als er<br />

begründete, warum er es abgesetzt hatte). Stattdessen wird in<br />

‘NEBENWIRKUNGEN VON MEDIKAMENTEN UND ARVS’ die Aufmerksamkeit<br />

von der Toxizität von d4T abgelenkt, indem suggeriert wird, dass beim Auftreten<br />

schädlicher Nebenwirkungen keine Bedenken bestünden, es weiter zu nehmen,<br />

s<strong>of</strong>ern nur eins der <strong>and</strong>ere Medikamente in der Kombination abgesetzt und durch<br />

ein <strong>and</strong>eres in derselben chemischen Klasse ersetzt würde.<br />

128. Der Grund dafür, dass die TAC gegenwärtig den MCC unter Druck setzt, damit<br />

dieser Ten<strong>of</strong>ovir genehmigt, liegt genau darin, dass d4T, um die Worte des AIDS-<br />

Journalisten Anso Thom zu gebrauchen, der Repräsentanten der TAC und von<br />

Médecins Sans Frontières zitiert, nachweislich ‘für viele Patienten’ in den<br />

amerikanischen Townships Khayelitsha, Kapstadt, ‘hochgradig toxisch’ ist (laut<br />

Bericht in Health-e, Anhang ‘AB3A’).<br />

56


129. Die TAC geht so weit, die Verwendung von Pflanzenheilkunde und traditioneller<br />

afrikanischer Medizin mit der ARV-Beh<strong>and</strong>lung gleichzusetzen, indem sie fälschlich<br />

suggeriert, dass diese alten traditionellen und natürlichen Heilmittel typischerweise<br />

dieselbe Art von sicher ermittelten, sicher definierten, lebensgefährlichen<br />

Nebenwirkungen haben, wie sie im Hinblick auf Verwendung von syn<strong>the</strong>tischen,<br />

hochgradig toxischen, zytopa<strong>this</strong>chen ARVs, die die Bildung von zellulärer DNA<br />

hemmen, wiederholt berichtet worden sind: ‘Teilen Sie Nebenwirkungen sämtlicher<br />

Medikamente, einschließlich pflanzlicher und traditioneller Heilmittel Ihrer<br />

ambulanten Beratungsstelle s<strong>of</strong>ort mit. Nehmen Sie gleichzeitig mit ARVs<br />

pflanzliche oder traditionelle Heilmittel ein, wird die Frage, was die<br />

Nebenwirkungen verursacht hat, schwer zu beantworten sein.’ Die TAC-<br />

Unehrlichkeit impliziert, dass die beiden höchst unterschiedlichen Typen von<br />

Medikamenten ununterscheidbar ähnliche gefährliche gesundheitsschädliche<br />

Wirkungen haben. Und sie impliziert, dass die Menschen besser daran täten, keine<br />

pflanzlichen oder traditionellen Heilmittel zu nehmen, um das klinische Bild nicht zu<br />

verwirren.<br />

130. Sogar die eigenen Mitglieder des TAC sind besorgt, dass in dem ARV-<br />

Vermarktungsschwung der TAC ‘Themen von Nebenwirkungen und Resistenz<br />

nicht die die herausragende Stellung finden könnten, die sie verdienen’. (Anhang<br />

‘AB21’, ein Auszug aus ‘Treatment Action Campaign (TAC) Evaluation 29 June<br />

2005’) Das bedeutet, soweit wir sehen, dass selbst durch die TAC indoktrinierte<br />

Menschen sich dessen bewusst sind, dass diese in ihrem Marketingfeldzug von<br />

den ARVs ein verzerrtes Bild präsentiert, das es unterlässt, vor den schweren<br />

Schädigungen zu warnen, die diese Chemikalien, wie in hunderten<br />

wissenschaftlicher Publikationen berichtet wurde, verursachen, eine Nachricht, die<br />

sich <strong>of</strong>fensichtlich, angesichts der Tatsache, dass Menschen vergiftet worden sind,<br />

von Mund zu Mund verbreitet hat.<br />

131. Das TAC-Flugblatt mit dem Titel ‘Immunsystem-Erholungs-Syndrom [Immune<br />

Reconstitution Syndrome] (IRS)’ (Anhang ‘AB18’) ist weitaus <strong>of</strong>fener mit den<br />

Fakten, wenngleich immer noch gefährlich irreführend. Wiederum präsentiert es<br />

einen lächelnden Mann in einem glitzernden weißen Druckst<strong>of</strong>fhemd, der<br />

57


unpassenderweise wie ein Muster an guter Gesundheit aussieht (anstelle des<br />

angemesseneren Bildes eines abgezehrten, fiebernden, schwerkranken TB-<br />

Patienten, der auf einem Klinikbett schwitzt); dieser verkündet: ‘Nachdem ich die<br />

ARV-Beh<strong>and</strong>lung begann, erkrankte ich an TB’. Die perverse, infantile, magische<br />

Begründung, die von der TAC hierfür gegeben wurde, lautete: ‘... weil die TB, die in<br />

meinem Körper schlummerte, die Chance ergriff, aufzuwachen, nachdem sich mein<br />

Immunsystem zu erholen begann’. Da ARVs starke allgemeine St<strong>of</strong>fwechselgifte<br />

sind, dürften weitere Komment<strong>are</strong> über diese alberne Erklärung dafür, warum<br />

gesunde Menschen schwer erkranken, wenn sie durch sie vergiftet werden,<br />

überflüssig sein.<br />

132. Kein Hersteller irgendeines ARV-Medikamentes behauptet, wie es die TAC in<br />

ihrem Propag<strong>and</strong>amachwerk über ‘IRS’ tut, dass ihr Medikament, allein oder in<br />

Kombination, eine an TB erkrankte Person ‘wieder gesund und wohlauf’ machen<br />

wird. Dies deshalb, weil von keinen klinischen Untersuchungen berichtet wird, die<br />

diese falsche Behauptung unterstützen.<br />

133. Die falsche Behauptung der TAC, dass nach Beginn der ARV-Medikation ‘das<br />

Immunsystem stärker wird’, passt zu einer Organisation, die von Leuten geführt<br />

wird, die damit prahlen, ‘wissenschaftlich ungebildet’ zu sein. Die ersten Zielorgane<br />

der Zytotoxizität von ARV-Medikamenten sind das Blut und das Knochenmark, wo<br />

die Blutzellen gebildet werden. In seiner ‘Verschreibungsinformation’ warnt der<br />

AZT-Hersteller GlaxoSmithKline: ‘Die Patienten sollten darüber informiert werden,<br />

dass die Haupttoxizitäten von RETROVIR Neutropenie und/oder Anämie sind.’<br />

(Auszug, Anhang ‘AB22’) Das Oxford Concise Medical Dictionary erläutert, dass<br />

‘Neutropenie eine Abnahme der Zahl von neutrophilen Leukozyten im Blut<br />

[bedeutet]. … Die Folge ist erhöhte Anfälligkeit gegenüber Infektionen. … [Eine]<br />

neutrophile Leukozyte [ist] eine Varietät von Granulozyten (eines Typs von weißer<br />

Blutzelle) … die die Fähigkeit besitzt, Bakterien aufzunehmen und zu töten und<br />

somit einen wichtigen Schutz gegen Infektionen bietet.’ (Anhang ‘AB23’)<br />

134. Der weiter oben zitierte Präsident Mbeki hatte demzufolge Recht, als er DA-<br />

Führer Tony Leon über die Tatsache belehrte, dass AZT und <strong>and</strong>ere<br />

58


nukleosidanaloge Medikamente das Immunsystem unterdrückende Zellgifte sind,<br />

über deren folglich schwere Nebenwirkungen in hunderten von veröffentlichten<br />

Studien berichtet worden ist.<br />

135. Einmal mehr trug Achmat seine von ihm zugegebene wissenschaftliche<br />

Unbildung dadurch zur Schau, dass er implizit das Gegenteil behauptete, als er in<br />

den Zeitungen (zitiert oben) in der für ihn charakteristischen ungebildeten und<br />

<strong>the</strong>atralischen Art herausplatzte: ‘Es kann nur Thabo Mbekis Glaube sein, dass<br />

Antiretrovirale wie AZT toxisch sind und das Immunsystem zerstören. Es gibt keine<br />

<strong>and</strong>ere Erklärung für die momentan um sich greifende Paranoia.’<br />

136. Dass nukleosidanaloge Medikamente wie AZT als solche Immunzellen zerstören,<br />

wird auch durch Cheson, Keating und Plunkett gleich auf der ersten Seite des<br />

Vorworts zu ihrem St<strong>and</strong>ardwerk ‘Nukleosidanaloge Medikamente bei der<br />

Krebs<strong>the</strong>rapie [Nucleoside Analogs in Cancer Therapy]’ (New York: Marcel Dekker<br />

Inc, 1997) betont, durch Erwähnung der ‘tiefgehenden Unterdrückung des<br />

Immunsystems, von der Therapien mit nukleosidanalogen Medikamenten <strong>of</strong>t<br />

begleitet werden’, und ihren ‘starken immunosuppressiven Eigenschaften’.<br />

(Anhang ‘AB24’)<br />

137. Die in dem IRS-Flugblatt der TAC beschriebenen klinischen Entwicklungen, im<br />

Gefolge der ersten Behauptung, dass ‘das Immunsystem stärker wird, wenn man<br />

die ARV-Medikation beginnt’, haben eine <strong>of</strong>fensichtlich plausiblere Erklärung als<br />

die kindische Erklärung, die von der TAC vorgeschlagen wurde: ‘Dies kann dazu<br />

führen, dass Keime, die im Körper schliefen, ebenfalls erwachen. Dies nennt man<br />

das Immunsytem-Erholungs-Syndrom [Immune Reconstitution Syndrome ] [IRS]).<br />

Einige Menschen erkranken aufgrund von IRS an TB, Lungenentzündung,<br />

Kryptokokkenmeningitis oder fühlen sich allgemein krank.’ Bei allem Respekt, jede<br />

intelligente Person würde die Schlussfolgerung ziehen, dass die Aufnahme von<br />

Immunzellen tötenden, Breitb<strong>and</strong>st<strong>of</strong>fwechselgiften aller Wahrscheinlichkeit nach<br />

die unmittelb<strong>are</strong> Ursache des Ausbruchs der folgenden tödlichen Krankheiten ist.<br />

Und wäre nicht schrecklich überrascht, in dem TAC-Flugblatt zu lesen, dass<br />

‘Menschen manchmal nicht überleben, obwohl sie mit der ARV-Beh<strong>and</strong>lung<br />

59


egonnen haben’. Mit gebührendem Respekt mache ich dieses Gericht auf die<br />

übrigen in diesem Flugblatt aufgestellten Behauptungen aufmerksam und erlaube<br />

mir den Hinweis, dass ihre mit den Händen zu greifende Dummheit so <strong>of</strong>fen zutage<br />

liegt, dass es nicht gerechtfertigt erscheint, in weiteren Komment<strong>are</strong>n explizit auf<br />

sie einzugehen. Die verwendete Sprache deutet auf eine Person hin, die niemals<br />

einen Schulabschluss geschafft hat.<br />

138. Ad 39. Was die Tatsache anbelangt, dass Achmat durch die Quäker für den<br />

Nobelpreis nominiert wurde, verdient es Erwähnung, dass das Nobelpreiskomitee<br />

ihn nach einer Bewertung dessen, womit er in Südafrika seinen Lebensunterhalt<br />

verdient, der Ehrung nicht für würdig bef<strong>and</strong>.<br />

139. Ad 40. Sämtliche Behauptungen von Pr<strong>of</strong>essor Dorrington werde ich bei der<br />

Antwort auf seine eidesstattliche Erklärung ansprechen und widerlegen.<br />

140. Ad 43. Sämtliche Behauptungen von Dr. Venter werde ich bei der Antwort auf<br />

seine eidesstattliche Erklärung ansprechen und widerlegen.<br />

141. Ad 65 <strong>and</strong> 66. Ich gebe zu, dass ich für den Inhalt der folgenden beiden<br />

Stellungnahmen in der Notiz über öffentliche Gesundheit, die am 26. November<br />

2004 im Mail&Guardian als bezahlte Anzeige publiziert wurde, verantwortlich bin:<br />

‘Hunderte von Studien haben gezeigt, dass Error! Reference source not found. auf<br />

alle Zellen des menschlichen Körpers hochgradig toxisch wirkt, insbesondere auf<br />

die Blutzellen unseres Immunsystems. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass<br />

Kinder, die im Mutterleib AZT ausgesetzt w<strong>are</strong>n, an Hirnschädigungen,<br />

neurologischen Störungen, Paralyse, Spastizität, zurückgebliebener geistiger<br />

Entwicklung, Epilepsie sowie <strong>and</strong>eren schweren Krankheiten leiden, die auch zum<br />

frühen Tod führen können.’ (Der Platz in der Zeitung musste gekauft werden, um<br />

die Öffentlichkeit auf diese Tatsachen aufmerksam zu machen.)<br />

142. Jede dieser beiden Stellungnahmen entspricht genau den Fakten und findet in<br />

der medizinischen und wissenschaftlichen Literatur Bestätigung, die, wie ich<br />

ausführte, aus den Forschungsergebnissen erwachsen ist, die in Anhang ‘AB4’<br />

besprochen und zitiert werden.<br />

60


143. Ich bin auch der Autor der Bildunterschrift unter der Fotografie der AZT-Flasche,<br />

die in der Anzeige erscheint: Deren Etikett trägt einen orangefarbenen Streifen, auf<br />

ein Totenkopfsymbol aufgedruckt ist, um den Benutzer auf mögliche Lebensgefahr<br />

durch chemische Toxizität hinzuweisen; das Symbol wird durch Worte in sechs<br />

Sprachen verdeutlicht: ‘Toxic Giftig Toxique Toxico Tossico Vergiftig’. Es folgt die<br />

Warnung: ‘GIFTIG Giftig beim Einatmen, beim Kontakt mit der Haut und beim<br />

Verschlucken. Zielorgan(e): Knochenmark. Nehmen Sie bei einem Unfall, oder<br />

wenn Sie sich unwohl fühlen, s<strong>of</strong>ort ärztliche Hilfe in Anspruch (zeigen Sie nach<br />

Möglichkeit das Etikett vor). Tragen Sie geeignete Schutzkleidung.’<br />

144. Ich habe eine Originalflasche AZT so etikettiert; ich kann sie diesem Gericht auf<br />

Anforderung zur Überprüfung und Verifikation vorlegen. (Fotografie, ‘Error!<br />

Reference source not found.’)<br />

145. Die neueste Version dieses Etiketts enthält auch die Warnung, dass es<br />

krebserregend sein kann, sich diesem Medikament versehentlich auszusetzen.<br />

Diese Warnung steht im Einklang mit einer beträchtlich Anzahl wissenschaftlicher<br />

Publikationen, die davon berichten, dass AZT für Erwachsene, Kinder und<br />

ungeborene Föten kanzerogen ist. Da die Kanzerogenität von AZT nicht das<br />

Hauptziel meiner Kampagne gewesen ist und diese Tatsache von der TAC nie<br />

bestritten wurde, werde ich die diesbezügliche wissenschaftliche Literatur in dieser<br />

eidesstattlichen Erklärung nicht erörtern, da sie sonst unnötigerweise anschwellen<br />

würde.<br />

146. Die Bildunterschrift, die ich zeichnete, lautet: ‘Das ist eine 25-mg-Flasche AZT,<br />

geliefert von Sigma-Aldrich für die Verwendung in Versuchslaboratorien. Das<br />

Etikett spricht für sich selbst. GlaxoSmithKline empfiehlt zwischen 500 und 1500<br />

mg AZT täglich – das Sechsundzwanzigfache der Menge, bei der Sigma-Aldrich<br />

bereits warnt, dass Forschungsmitarbeiter getötet oder schwer geschädigt werde<br />

könnten – mit der Behauptung, AZT habe ”die Lebensqualität von Millionen von<br />

Menschen rund um den Globus, die mit HIV/AIDS leben, erhöht und verbessert”.<br />

Auch wird behauptet: ”GlaxoWellcome [nunmehr GlaxoSmithKline] ist ein seriöser<br />

Konzern. Wir lügen die Menschen nicht an.”’<br />

61


147. Ich betone – im Hinblick auf die Behauptung der TAC, dass ‘das Immunsystem<br />

durch ARV-Medikation stärker wird’ – die Tatsache, dass Sigma-Aldrich, im<br />

Einklang mit der Warnung von GlaxoSmithKline, dass ‘die Haupttoxizitäten von<br />

RETROVIR Neutropenie und/oder Anämie’ seien, davor warnt, dass die<br />

‘Zielorgane’ von AZT ‘das Blut und das Knochenmark’ seien. In unserem<br />

Knochenmark aber werden unsere Blutzellen, einschließlich unserer Immunzellen<br />

erzeugt. Und durch AZT werden sie zerstört. So wird in Wahrheit bei ‘ARV-<br />

Medikation das Immunsystem’ schwächer.<br />

148. Die Verwendung von AZT für die Prävention und die Beh<strong>and</strong>lung von AIDS ist<br />

folglich für den, der nicht in einer orwellianischen Denkungsart befangen ist, ganz<br />

und gar unverständlich.<br />

149. Alle in meiner Bildunterschrift genannten Fakten sind wahr, und meine ironische<br />

Zitierung von öffentlichen Äußerungen des Konzerns GlaxoSmithKline diente dem<br />

Zweck, anzudeuten, dass der Konzern in der Vermarktung von AZT als AIDS-<br />

Medikament, als Heilmittel für ein geschwächtes Immunsystem, einen<br />

gigantischen, mörderischen Betrug verübt, was auch wirklich zutrifft.<br />

Bemerkenswert ist, dass die TAC, nicht GlaxoSmithKline, an diesen wahren<br />

Feststellungen und zurecht sarkastischen Anspielungen Anstoß nahm und bei der<br />

Advertising St<strong>and</strong>ards Authority (‘ASASA’) vorstellig wurde, um Beschwerde<br />

einzureichen zur Verteidigung der Reputation des Konzerns und seines Produkts,<br />

die sie in der Weise von Eiferern gegen Kritiker wie mich verteidigt.<br />

150. Ich bestreite das, was durch die Fettdruck-Großbuchstaben-Überschrift zu den<br />

Paragraphen 63 bis 87: ‘VERÖFFENTLICHUNG UND VERBREITUNG SACHLICH<br />

FALSCHER ANZEIGEN HINSICHTLICH VON MEDIKAMENTEN’, suggeriert wird,<br />

nämlich dass meine Feststellungen falsch w<strong>are</strong>n; im Gegenteil, sie entsprachen<br />

vollkommen und präzise der Wahrheit, basierten sie doch auf einem von mir<br />

vorgenommenen, sorgfältigen und sehr gründlichen Studium der<br />

Forschungsliteratur.<br />

151. Wenn der von der TAC in diesem Zusammenhang vorgenommene Hinweis auf<br />

die erfolgte Registrierung von AZT und Nevirapin darauf abzielt, zu implizieren,<br />

62


dass diese Tatsache jegliche Kritik an dem Medikament im Hinblick auf<br />

Wirksamkeit und Sicherheit illegal macht, dann ist diese Implikation ein<br />

Scheinargument, das ich zurückweise: Es kann <strong>of</strong>fensichtlich nichts<br />

Ungesetzliches daran sein, die Regierung und die Bevölkerung unseres L<strong>and</strong>es im<br />

Hinblick auf die gefährliche Toxizität von ARVs, insbesondere AZT und Nevirapin,<br />

in bezahlten Anzeigen, öffentlichen Reden, Radiovorträgen, <strong>of</strong>fenen Briefen,<br />

Büchern und Flugblättern zu alarmieren; noch kann es illegal sein, sie im Hinblick<br />

auf die Tatsache zu alarmieren, dass solche Medikamente ‘Menschen mit AIDS<br />

kränker machen’. Sie tun es in der Tat.<br />

152. Ad 68 <strong>and</strong> 69. Es ist in der Tat so, dass die ASASA zugunsten der TAC<br />

entschieden hat, namentlich dahingehend, dass die Feststellungen unbewiesen<br />

seien, doch kam sie zu diesem Urteil nicht auf dem Wege sorgfältiger und<br />

vollständiger Prüfung der Sachlage. Sie versäumte es, drei umfangreiche<br />

Aktenordner voll von beweiskräftigen, sorgfältig besprochenen und veröffentlichten<br />

Forschungsberichten und <strong>and</strong>erem Dokumentationsmaterial zu sichten, aufgrund<br />

der vorab getr<strong>of</strong>fenen Entscheidung, dass die Hunderten von unabhängigen<br />

Experten, die zitiert wurden, nicht akzeptabel seien; sie wollte einen einzigen. Eine<br />

später eingereichte Stellungnahme von Pr<strong>of</strong>essor Mhlongo, abgefasst, um dieser<br />

Anforderung nachzukommen, wurde durch die ASASA mit der Scheinbegründung<br />

zurückgewiesen, dass er für den zweiten Antragssteller arbeite, was nicht zutrifft.<br />

Darauf bat ich den zehnten Antragsgegner, Pr<strong>of</strong>essor Peter Eagles, sich für die<br />

präzise Richtigkeit meiner Feststellungen über AZT zu verbürgen, da er es als<br />

Vorsitzender des MCC besser wissen müsste als jeder <strong>and</strong>ere (Anhang ‘Error!<br />

Reference source not found.’), doch er hat mich auf meine Anfrage keiner Antwort<br />

gewürdigt. Sein Zögern, die Wahrheit der bestrittenen Feststellungen über AZT zu<br />

bestätigen, mag darin zu erklären sein, dass er im Pharmageschäft persönliche<br />

finanzielle Investitionen vorgenommen hat, und in seiner Sorge, den reichen<br />

Geldfluss von der pharmazeutischen Industrie an seine Fakultät für die<br />

Durchführung von klinischen Versuchen, wie es an pharmakologischen Instituten<br />

gang und gäbe ist, zu gefährden, was ihn unter seinen Kollegen zu einer äußerst<br />

unpopulären Person machen würde. Falls das nicht die Gründe sein sollten, möge<br />

63


Pr<strong>of</strong>essor Eagles geruhen, eine eidesstattliche Erklärung abzufassen hinsichtlich<br />

seines Schweigens zu meiner Bitte, meine folgenden Tatsachenfeststellungen zu<br />

bestätigen: ‘Hunderte von Studien haben gezeigt, dass Error! Reference source not<br />

found. auf alle Zellen des menschlichen Körpers hochgradig toxisch wirkt,<br />

insbesondere auf die Blutzellen unseres Immunsystems. Zahlreiche Studien haben<br />

gezeigt, dass Kinder, die im Mutterleib AZT ausgesetzt w<strong>are</strong>n, an<br />

Hirnschädigungen, neurologischen Störungen, Paralyse, Spastizität,<br />

zurückgebliebener geistiger Entwicklung, Epilepsie sowie <strong>and</strong>eren schweren<br />

Krankheiten leiden, die auch zum frühen Tod führen können.’ Ich habe seinem<br />

MCC all die Literatur gegeben, auf die sich diese Feststellungen stützen.<br />

153. Sowohl Präsident Mbeki als auch Gesundheitsministerin Dr. Tshabalala-Msimang<br />

haben die Bevölkerung von Südafrika wiederholt gewarnt, dass ARV-Medikamente,<br />

durch praktische Ärzte ständig an Menschen verabreicht, die von Klinikärzten als<br />

HIV-positiv diagnostiziert wurden, extrem toxisch und gesundheitsgefährdend sind.<br />

Präsident Mbeki habe ich oben bereits zitiert; und unter vielen <strong>and</strong>eren<br />

wohlfundierten Warnungen, die seitdem ausgesprochen wurden, traf Dr.<br />

Tshabalala-Msimang im Parlament am 16. November 1999 über AZT eine<br />

sachkundige, nachdenkliche und detaillierte Feststellung. (Anhang ‘AB26’) Meine<br />

Gruppe und ich sehen die Sache grundsätzlich genauso und wir warnen in<br />

ähnlicher Weise – außer dass Krebs in Studien mit Mäusen bereits bei<br />

humanäquivalenten Dosen beobachtet worden ist und nicht nur bei ‘hohen Dosen’,<br />

wie die Ministerin feststellte; auch mussten Föten AZT nicht notwendigerweise über<br />

‘lange Zeit’ ausgesetzt sein, damit Krebs entstehen konnte.<br />

154. Ad 71.4. Ich bin nicht der Autor dieser Feststellung, doch ich stimme ihr zu und<br />

verteidige sie als in jeder Hinsicht zutreffend.<br />

155. Ad 71.5-6. Ich habe mich über diese Feststellungen bereits geäußert.<br />

156. Ad 71.7. Ich bin nicht der Autor dieser Feststellung, doch ich stimme ihr zu und<br />

verteidige sie als in jeder Hinsicht zutreffend.<br />

64


157. Ad 131. Die in dieser Stellungnahme gemachten Behauptungen sind bloße<br />

Rhetorik: es gibt keinen hinreichenden Beweis dafür, dass ARVs ‘lebensrettend’<br />

sind, wie behauptet wird, und dass Menschen ‘ihre Gesundheit aufs Spiel setzen,<br />

wenn sie die Einnahme ihrer Antiretrovirale stoppen’. In der wissenschaftlichen<br />

Literatur gibt es keine Bestätigung für die Fiktion, dass jemals eine Person deshalb<br />

gestorben ist, weil sie ihre tägliche Einnahme von toxischen ARV-Medikamenten,<br />

die ihr von AIDS-Ärzten verabreichten wurden, unterbrach oder abbrach;<br />

ebensogut könnte man behaupten, dass jemals ein Mensch an der Unterbrechung<br />

seiner Aderlass<strong>the</strong>rapie gestorben ist. Auf die übrigen Behauptungen bin ich<br />

bereits eingegangen.<br />

158. Ad 168. Es ist eine empörende Demonstration der von dem kulturellen<br />

Überlegenheitsgefühl der Weißen geprägten und durch und durch rassistischen<br />

Verachtung, die die (überwiegend und de facto) nichtafrikanische Führung der TAC<br />

gegenüber der traditionellen afrikanischen Medizin in Südafrika hegt, von der sie<br />

behauptet, sie habe ‘überhaupt keine wissenschaftliche Basis’; diese rassistische<br />

Verachtung zeigt sich darin, dass sie der Gesundheitsministerin Dr. Tshabalala-<br />

Msimang vorwirft, solche Medizin zu verteidigen – und damit den reichen,<br />

Jahrhunderte alten Vorrat einheimischen medizinischen Wissens in Südafrika auf<br />

den Müllhaufen wirft, ein Wissen, das, wie die Ministerin ausführte, ‘dabei helfen<br />

könnte, zahlreiche Symptome von opportunistischen Infektionen, die Teil von AIDS<br />

sind, zu heilen’. Die Sorte von Leuten, die die TAC führen, scheint zu denken,<br />

dass, wenn es um Medizin geht, nur dann von ‘Wissenschaftlichkeit’ geredet<br />

werden kann, wenn sie in einem Labor voller Reagenzgläser betrieben wird und die<br />

beteiligten Leute weiße Kittel tragen.<br />

159. Wie es bei einer Lobbygruppe der Pharmaindustrie nicht <strong>and</strong>ers zu erwarten ist,<br />

ignoriert die verächtliche Abweisung einheimischer afrikanischer Medizin seitens<br />

des TAC den in der Passage des Traditional Health Practitioners Bill manifestierten<br />

demokratischen Willen und den geplanten Aufbau des Traditional Medicines<br />

Directorate innerhalb des Gesundheitsministeriums, was die Anerkennung dieser in<br />

Südafrika in großem Umfang befolgten und angew<strong>and</strong>ten heilkundlichen Richtung<br />

durch die Regierung widerspiegelt, dadurch dass sie diese gesetzlich gleichstellt<br />

65


und mit der aus dem Westen importierten kommerziell-pharmazeutischen Medizin<br />

auf gleiche Augenhöhe erhebt.<br />

160. Obwohl die traditionelle Medizin ein integraler Best<strong>and</strong>teil der einheimischen<br />

Kultur und der Naturheilkunst ist und, laut WHO, tatsächlich das Vertrauen von<br />

etwa 80% der Menschen Südafrikas genießt, läuft sie aus Sicht der TAC<br />

augenscheinlich auf ein unwissenschaftliches, rückschrittliches, primitives,<br />

wertloses Hokuspokus hinaus, das durch die Konzeptionen der pharmazeutischen<br />

Industrie von modern-wissenschaftlicher, kommerzieller kapitalistischer Medizin<br />

ersetzt werden sollte – die, im Fall der AIDS-Medizin, eben genau auf dem<br />

hochlukrativen Verkauf patentierter syn<strong>the</strong>tischer Chemikalien basiert, einer<br />

Praktik, die sich ihrerseits auf das medizinische Dogma stützt, dass Menschen,<br />

überwiegend Afrikaner, an AIDS erkranken, weil sie in wahlloser Vermischung<br />

kondomlosen sexuellen Verkehr pflegen und dabei durch einen neuen<br />

Krankheitserreger infiziert werden, der, <strong>and</strong>ers als alle <strong>and</strong>eren der Menschheit<br />

bekannten Krankheitserreger, zu einer unheilbar und unausweichlich tödlichen<br />

Krankheit führt. Und dass von der pharmazeutischen Industrie produzierte<br />

Medikamente, die für alle menschlichen Zellen giftig sind, den ausweichlichen<br />

vorzeitigen Tod, wenn sie jeden Tag genau nach Vorschrift eingenommen werden,<br />

ein wenig hinausschieben können.<br />

161. Die TAC geht sogar soweit, jeden traditionellen Heiler, der Menschen, die an mit<br />

AIDS bezeichneten Krankheiten leiden, mit einheimischer, natürlicher Medizin<br />

beh<strong>and</strong>elt und vor der Toxizität von ARVs warnt, als ‘une<strong>this</strong>ch’ zu diffamieren und<br />

zu fordern, dass staatliche Strafsanktionen über sie verhängt werden sollten. In der<br />

Ausgabe vom Mai 2005 ihres Journals Equal Treatment schrieb Achmat in einem<br />

Leitartikel unter dem Untertitel ‘Stoppt une<strong>this</strong>che Heiler’: ‘Einige traditionelle Heiler<br />

haben gefährliche Botschaften verbreitet. Sie behaupten, dass sie AIDS beh<strong>and</strong>eln<br />

können und dass Antiretrovirale toxisch sind. Ihr Verhalten verschafft <strong>and</strong>eren<br />

traditionellen Heilern einen schlechten Ruf. Dies zeigt, dass eine Regulierung<br />

erforderlich ist, damit die traditionelle Heilkunst den Patienten besser helfen kann.<br />

Das ist etwas, was traditionelle Heiler unterstützen sollten. Wenn wir die<br />

traditionelle Medizin modernisieren, wird sie jedermann zu Nutzen sein, am<br />

66


meisten den traditionellen Heilern selbst.’ (Anhang ‘AB27’) Mit ‘modernisieren’<br />

meint Achmat ganz <strong>of</strong>fensichtlich, dass traditionelle Heiler einheimische Modelle<br />

des Verständnisses und der Heilung von Krankheit aufgeben und allopa<strong>this</strong>che,<br />

kapitalistische, pharmazeutische Bio-Medikamente übernehmen sollen. Ein<br />

<strong>and</strong>erer Artikel in demselben Magazin betrachtet die einzige Rolle für traditionelle<br />

Heiler bei AIDS als die von H<strong>and</strong>langern des allopa<strong>this</strong>chen, pharmazeutischen<br />

medizinischen System, mit Heilern, die nicht instruiert sind, ihre Patienten zu<br />

beh<strong>and</strong>eln, sondern vielmehr in westliche Kliniken zu treiben, damit sie mit den<br />

ARVs der pharmazeutischen Industrie beh<strong>and</strong>elt werden können. (Artikel von<br />

Zach Rosner gesperrt eingefügt, Anhang ‘AB28’)<br />

162. Ad 167. Ich bestreite die Behauptung der TAC, dass ‘gute Ernährung den Verlauf<br />

von AIDS nicht rückgängig machen kann’. Obwohl dies ein zentraler Best<strong>and</strong>teil<br />

des Virus/Chemo<strong>the</strong>rapie-Paradigmas von AIDS ist, das die These vertritt, ARVs<br />

seien die einzigen wirksamen Heilmittel, bestreite ich, dass es für diese<br />

Behauptung irgendeine Grundlage gibt. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie<br />

schwerkranke AIDS-Patienten allein durch verbesserte Ernährung zu blühender<br />

Gesundheit zurückgekehrt sind. Die Behauptung der TAC entspringt dem<br />

geschäftsfördernden Modell der Pharmaindustrie, dass AIDS eine unheilb<strong>are</strong><br />

Krankheit sei, verursacht durch eine unheilb<strong>are</strong> Virusinfektion, die den Patienten<br />

unausweichlich töten wird, dessen frühes Ableben jedoch einige Jahre<br />

hinausgeschoben werden kann, wenn er die ARV-Medikamente der Industrie kauft<br />

und jeden Tag schluckt, bis er stirbt. (Oder, wenn er nicht genug Geld hat, sie sich<br />

selbst zu kaufen, kauft sie seine Regierung für ihn.) Dieses Modell wird von<br />

allopa<strong>this</strong>chen Ärzten generell akzeptiert, in der Schulmedizin gelehrt und<br />

auswendiggelernt, in Anzeigen und Artikeln in medizinischen Zeitschriften<br />

untermauert und von medizinischen Laien weithin geglaubt, die sich ihre Meinung<br />

danach bilden, was sie in den Zeitungen lesen; doch gibt es für dieses Modell<br />

keinen hinreichenden Beweis. Gleichwohl beschäftigen diese<br />

Glaubensbekenntnisse, die die kommerzielle Kerngemeinde zusammenhalten,<br />

eine Armee von Forschern, Beratern, Bürokraten, Ärzten, Anwälten, Aktivisten,<br />

67


Anzeigen- und Werbeexperten, Journalisten und so weiter und so fort, und<br />

unterstützen natürlich die Hauptpr<strong>of</strong>iteure: die pharmazeutische Industrie.<br />

163. Ich stimme der Feststellung der TAC zu, dass ‘gute Ernährung Menschen mit HIV<br />

zu einem längeren, gesünderen Leben zu verhelfen scheint’, dahingehend zu, dass<br />

es generell zu einem langen und gesunden Leben verhilft, genügend gute,<br />

nährst<strong>of</strong>freiche Nahrung zur Verfügung zu haben. Ich bestreite sämtliche <strong>and</strong>eren<br />

Bedeutungen und Implikationen, die dieser Feststellung unterlegt werden könnten.<br />

164. Ad 170. Der Generaldirektor der staatlichen Gesundheitsbehörde Mseleku hat<br />

völlig Recht, wenn er darauf hinweist, dass ‘in einigen Fällen’ die<br />

‘Nebenwirkungen’ von ARVs nicht zu steuern sind – mit <strong>and</strong>eren Worten, dass die<br />

Toxizität dieser Medikamente in vielen Fällen unerträglich und tödlich ist. Dutzende<br />

von Veröffentlichungen haben von Problemen der Behinderung des<br />

Beh<strong>and</strong>lungsverlaufs berichtet, die aus der Toxizität von ARV-Medikamenten<br />

erwachsen sind. In einer Untersuchung jüngeren Datums, veröffentlicht in Lancet<br />

am 20. Oktober 2001 (358(9290):1322-7), der ersten ihrer Art, deren Ziel es war,<br />

die ‘Verbreitung von widrigen Vorfällen im Zusammenhang mit intensiver<br />

antiretroviraler Beh<strong>and</strong>lung bei Einfach-, Doppel-, und Dreifach-Verabreichungen<br />

von AIDS-Medikamenten’ zu untersuchen, berichteten Fellay et al. von einem<br />

‘hohen Auftreten toxischer Effekte’ in einer Gruppe von 1160 Patienten mit<br />

übereinstimmenden statistischen Merkmalen. Mehr als zwei Drittel der mit ARVs<br />

beh<strong>and</strong>elten Patienten erlitten Nebenwirkungen, die so schwer w<strong>are</strong>n, dass sie den<br />

Fortgang der Beh<strong>and</strong>lung behinderten, d. h., sie davon abhielten, die Medikamente<br />

wie vorgeschrieben einzunehmen. Siebenundvierzig Prozent berichteten von<br />

klinischen Problemen wie Erbrechen, Diarrhö, Übelkeit, Gewichtszunahme,<br />

Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit und chronischer Erschöpfung. Bluttests<br />

ergaben bei siebenundzwanzig Prozent ‘potentiell ernste’ Anomalitäten. Die<br />

Forscher klassifizierten einen ‘signifikanten Anteil’ dieser widrigen Vorfälle als<br />

‘schwer oder ernst’. Nierenfunktionsstörungen und schwere<br />

Erschöpfungszustände, die ‘wahrscheinlich oder sicher’ auf ihre HIV-Beh<strong>and</strong>lung<br />

zurückzuführen w<strong>are</strong>n, führten dazu, dass einige Patienten im Krankenhaus<br />

l<strong>and</strong>eten. (Abstract, Anhang ‘AB29’)<br />

68


165. Und wie Reisler et al. in ihrer Hauptuntersuchung (oben besprochen)<br />

herausgefunden und berichtet haben, sind ‘Grad-4-Vorkommnisse im Bereich von<br />

HAART ebenso bedeutsam wie AIDS-Vorkommen’ – tatsächlich aber<br />

bedeutsamer, wenn man bedenkt, dass sie herausf<strong>and</strong>en, dass bei ARVs ‘die Rate<br />

von Grad-4-Vorkommnissen größer ist als die von AIDS-Vorkommnissen und dass<br />

das Risiko des Todes in Verbindung mit diesen Grad-4-Vorkommnissen bei vielen<br />

Vorkommnissen sehr hoch’ ist; mit <strong>and</strong>eren Worten: Menschen, die mit einer<br />

‘intensiven Kombinations<strong>the</strong>rapie’ beh<strong>and</strong>elt werden, werden mit höherer<br />

Wahrscheinlichkeit von ARVs schwer vergiftet oder getötet als durch das<br />

Fortschreiten einer als AIDS bezeichneten Krankheit. Der Konzern<br />

GlaxoSmithKline hat dies vor langer Zeit indirekt zugegeben, an keinem weniger<br />

prominenten Ort als in seinem Eintrag unter dem Stichwort ‘Retrovir’ (AZT) im<br />

Lexikon Physician’s Desk Reference; GlaxoSmithKline schreibt hier, es sei ‘<strong>of</strong>t<br />

schwierig, widrige Vorfälle im Zusammenhang mit der Darreichung von Retrovir<br />

von darunter liegenden Symptomen der HIV-Krankheit oder interkurrenten<br />

Krankheiten zu unterscheiden’ – mit <strong>and</strong>eren Worten: AZT kann Krankheiten<br />

erzeugen, die als AIDS bezeichnet werden. Die neueste Auflage des ‘Product<br />

Monograph’ für AZT, veröffentlicht im September 2005 durch GlaxoSmithKlines<br />

kanadische Tochtergesellschaft, sagt dasselbe. (Exzerpt, Anhang ‘AB31’)<br />

GlaxoSmithKlines Eingeständnis der ununterscheidb<strong>are</strong>n klinischen<br />

Folgeerscheinungen bei der Einnahme toxischer ARVs macht <strong>of</strong>fensichtlich jede<br />

Unterscheidung nach Reisler et al. zwischen ‘AIDS-Vorkommen’ und ‘Vorkommen,<br />

die nicht auf AIDS zurückzuführen sind’ obsolet und lässt die Einschätzung der<br />

Forscher im Hinblick auf die Häufigkeit des Auftretens von schweren,<br />

lebensbedrohlichen Vorkommnisses, so unerfreulich sie bereits ist, als noch zu<br />

vorsichtig erscheinen.<br />

166. Ich bestreite die geistlose kommerzielle Allgemeinplatz-Behauptung der TAC,<br />

dass ‘die Vorteile von ARVs ihre Risiken überwiegen’. In Wahrheit ist in keinem<br />

wissenschaftlich korrekt geplanten und durchgeführten klinischen Versuch jemals<br />

nachgewiesen worden, dass ARVs einen <strong>the</strong>rapeutischen oder prophylaktischen<br />

Nutzen erbringen. Doch die TAC bedient sich freudig dieser Phrase, weil sie nach<br />

69


medizinischer Autorität klingt und deshalb die Menschen, die sie hören, davon<br />

abhält, sie auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu hinterfragen.<br />

167. Es ist unverfrorener Unsinn zu behaupten, wie es die TAC tut, dass ‘ARV-<br />

Nebenwirkungen nur in seltenen Fällen nicht beherrschbar sind, wo der Tod<br />

aufgrund der AIDS-Erkrankung wahrscheinlich ohnehin eintreten würden’ – mit<br />

<strong>and</strong>eren Worten: Nur sehr gelegentlich finden die Menschen die Toxizität der ARV-<br />

Beh<strong>and</strong>lung unerträglich, und in diesen Fällen sind sie ohnehin dem Tode geweiht.<br />

In der Forschungsliteratur gibt es für diese falsche Behauptung keinerlei<br />

substantielle Basis. Es h<strong>and</strong>elt sich um ein Märchen, das zur Forschungsliteratur,<br />

wie oben erörtert, in diametralem Gegensatz steht.<br />

168. Es mag sein, dass die besonders eingefleischten allophatischen Ärzte, weil es<br />

ihnen immer so eingetrichtert wurde, meinen, dass es ‘für Menschen, die AIDS<br />

entwickelt haben, keine wissenschaftlich akzeptierte Alternativbeh<strong>and</strong>lung zur<br />

ARV-Beh<strong>and</strong>lung gibt’. Zahlreiche westliche allopa<strong>this</strong>che Ärzte, medizinische<br />

Forscher und Biologen jedoch, die auf den Feldern der Molekularbiologie, der<br />

Virologie, der Pathologie, der Epidemologie, des öffentlichen Gesundheitswesens<br />

und <strong>and</strong>eren verw<strong>and</strong>ten Feldern tätig sind, vielen von ihnen in ihren jeweiligen<br />

Bereichen hochrangig, unterstützen die Verwendung von ARVs bei AIDS nicht.<br />

Eine repräsentative Gruppe von etwa einem Dutzend dieser Wissenschaftler und<br />

Ärzte nahm im Jahr 2000 an den Sitzen des Presidential AIDS Advisory Panel teil.<br />

169. Dr. Kary Mullis, möglicherweise der Einstein der modernen Biologie - er erwarb<br />

1993 den Nobelpreis für Chemie aufgrund der Entdeckung einer unschätzbar<br />

wichtigen bahnbrechenden biologischen Technologie, der<br />

Polymerasekettenreaktion - brachte es im Vorwort zu ‘Die Erfindung des AIDS-<br />

Virus [Inventing <strong>the</strong> AIDS Virus]’ von Pr<strong>of</strong>essor Peter Duesberg (Washington:<br />

Regnery, 1996) prägnant auf den Punkt: ‘Es ist uns nicht gelungen, zu ergründen,<br />

warum Ärzte ein toxisches Medikament mit Namen AZT (Zidovudin) an Menschen<br />

verschreiben, deren einziges Leiden darin besteht, dass sie HIV-Antikörper im Blut<br />

haben. Tatsächlich können wir nicht verstehen, aus welchem Grund auch immer<br />

70


Menschen dieses Medikament überhaupt nehmen sollten.’ (Hervorhebung im<br />

Original; Anhang ‘AB32’)<br />

170. Selbst der orthodoxe AIDS-Experte Pr<strong>of</strong>essor Jay Levy von der University <strong>of</strong><br />

California in San Francisco stimmt zu: ‘Ich denke, AZT kann das Ableben des<br />

Individuums nur beschleunigen. Es ist eine Immunkrankheit und AZT schädigt ein<br />

bereits geschwächtes Immunsystem nur weiter.’ (Zitiert in Newsday am 12. Juni<br />

1990 und in Inventing <strong>the</strong> AIDS Virus, sinngemäß zitiert.)<br />

EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG: ROBERT DORRINGTON<br />

171. Pr<strong>of</strong>essor Dorrington führt als Anhang zu seiner eidesstattlichen Erklärung, unter<br />

der Bezeichnung RD2, den Bericht des Gesundheitsministeriums mit dem Titel<br />

‘Nationaler Bericht über das Auftreten von HIV und Syphilis im pränatalen Serum in<br />

Südafrika 2004’ auf,.<br />

172. Da die Ergebnisse des Berichts über das Auftreten von ‘Syphilis’ in unserem<br />

L<strong>and</strong> für diese Verh<strong>and</strong>lung irrelevant sind, dient ihre Widerlegung keinem<br />

erkennb<strong>are</strong>m Zweck, und ich verzichte daher darauf.<br />

173. Was das ‘Auftreten von HIV’ betrifft, sind die Ausführungen des Berichts wertlos;<br />

es ist <strong>of</strong>fensichtlich, dass die namentlich nicht genannten AIDS-Experten, die die<br />

Studien planten, sich nicht darüber klar w<strong>are</strong>n, was sie eigentlich taten:<br />

174. 16 000 schwangere Frauen, die in Südafrika Schwangerenberatungsstellen<br />

aufsuchten, wurden ein einziges Mal ‘unter Verwendung von heterogener EIA auf<br />

HIV getestet’: ‘Für den Test auf HIV wurden alle Blutproben in allen Provinzen<br />

mittels heterogener EIA getestet.’ Auf der Grundlage dessen, dass Blutproben von<br />

29.5% dieser Frauen reaktiv w<strong>are</strong>n, verkündeten die an der Untersuchung<br />

beteiligten AIDS-Experten in ihrem abschließenden Kapitel ‘DISKUSSION UND<br />

IMPLIKATIONEN DER ERGEBNISSE’: ‘Die Untersuchung geht von einer<br />

geschätzten HIV-Prävalenzrate von 29.5% aus’. In ihrer ‘EINFÜHRUNG’ stellten<br />

die Forscher fest: ‘Die pränatale Untersuchung verschafft uns die beste verfügb<strong>are</strong><br />

71


Schätzung über die Ausbreitung der HIV-Infektion in der südafrikanischen<br />

Bevölkerung.’ Und in ihrem Abschnitt ‘EXTRAPOLATION DER GESCHÄTZTEN<br />

HIV-RATE AUF DIE ALLGEMEINE BEVÖLKERUNG’ verkünden sie ihre unerklärte<br />

Annahme, dass ‘der Anteil der infizierten Männer 85% desjenigen der infizierten<br />

Frauen beträgt’. Dies würde dann darauf hinauslaufe, dass ein Viertel der<br />

‘südafrikanischen Bevölkerung’ ‘infiziert’ wäre.<br />

175. Allein, die Untersuchung war etwa so wissenschaftlich, als hätte man aus der<br />

Anzahl braunäugiger Menschen in Südafrika auf die Anzahl der Xhosa<br />

geschlossen: Keine Heterogene-EIA-HIV-Antikörper-Testuntersuchung rechtfertigt<br />

Behauptungen, dass ein reaktives Resultat bei einem einzigen (oder selbst bei<br />

einem wiederholten) Test anzeigt, dass die getestete Person mit HIV infiziert ist,<br />

und keine Gesundheitsbehörde irgendwo in der Ersten Welt behauptet das auch.<br />

Heterogene-EIA-Tests werden, weil sie nicht spezifisch sind, nur für<br />

Blutreihenuntersuchungen hergestellt und lizenziert, nicht zur Diagnose von<br />

Infektionen; daher war es inkompetent von den Forschern, zu berichten, dass eine<br />

bestimmte Anzahl von Personen mit HIV infiziert sei, weil sie bei einem einzigen,<br />

nichtspezifischen Heterogene-EIA-Reihentest reaktiv gewesen seien. Das<br />

methodische Vorgehen der Untersuchung war so durch und durch mangelhaft,<br />

dass die berichteten Ergebnisse keinen wie immer gearteten Wert besitzen, außer<br />

dem, dass sie den Beteiligten ihre Jobs garantieren.<br />

176. Keiner aus der Armee von Südafrikas AIDS-Experten, die am Medical Research<br />

Council, an Universitäten oder an <strong>and</strong>eren Einrichtungen arbeiten, scheint die<br />

element<strong>are</strong>n, h<strong>of</strong>fnungslosen Mängel bei der Konzeption der Untersuchung<br />

bemerkt zu haben, weder zur Zeit der Veröffentlichung, noch danach, denn keiner<br />

dieser Experten hat seine Stimme erhoben, um auf sie hinzuweisen.<br />

177. Indem er diesen nutzlosen Bericht unkritisch zitiert und sich auf ihn und auf<br />

vorausgehende ähnliche Berichte verlässt, um seine eigenen Zahlen herzuleiten,<br />

demonstriert Pr<strong>of</strong>essor Dorrington seine eigene pr<strong>of</strong>essionelle Inkompetenz: ‘Die<br />

Actuarial Society <strong>of</strong> South Africa schätzt, dass gegenwärtig 5 Millionen Menschen<br />

in Südafrika mit HIV infiziert sind. Unten sind die Daten der vom<br />

72


Gesundheitsministerium durchgeführten pränatalen Seroprävalenz-Untersuchung<br />

[sic: Untersuchungen]. Modelle der Epidemie in Südafrika wurden aus diesen<br />

Daten hergeleitet und durch <strong>and</strong>ere Studien bestätigt.’<br />

178. In seiner ‘Einleitung’, stellt das Gesundheitsministerium unter Bezugnahme auf<br />

eine ähnliche Untersuchung im Jahr zuvor fest: ‘In Südafrika hatte sich Ende 2003<br />

eine Gesamtzahl von 5,6 Millionen Personen mit dem HIV-Erreger infiziert<br />

(Gesundheitsministerium, 2004).’ Pr<strong>of</strong>essor Dorrington stellt in Paragraph 9 seiner<br />

eidesstattlichen Erklärung fest, dass die aktuellste Untersuchung (die des<br />

Gesundheitsministeriums, um die es hier geht) zu dem Ergebnis gekommen sei,<br />

dass nach Schätzung des Gesundheitsministeriums ‘im Jahr 2004 über 6 Millionen<br />

[‘Menschen in Südafrika mit HIV infiziert’]’ worden seien.<br />

179. Wie die den Daten der jüngsten Untersuchung des Gesundheitsministeriums<br />

entsprechende Zahl von über zehn Millionen (‘die Untersuchung geht von einer<br />

HIV-Prävalenz aus, die sich auf schätzungsweise 29.5% beläuft’) auf ‘über 6<br />

Millionen’ heruntergerechnet wurde, bleibt unerklärt.<br />

180. Pr<strong>of</strong>essor Dorrington zitiert eine Schätzung durch Statistics South Africa in<br />

dessen Bericht ‘Mitteljährliche Bevölkerungsprognosen, Südafrika 2005’, die die<br />

HIV-Infektionsrate auf 4,5 Millionen Menschen in diesem Jahr herunterdrückt. Auf<br />

diese Schätzungen werde ich unten näher eingehen.<br />

181. Im Anbetracht dessen, dass Pr<strong>of</strong>essor Dorringtons Daten, wenn man von dem<br />

Zweck absieht, Geldquellen zu erschließen, nachweislich wertlos sind, ist seine<br />

Feststellung in Paragraph 9, dass ‘jeder glaubwürdige Epidemologe’ erkenne, dass<br />

‘dies die unvergleichbar größte Epidemie ist, die wir je erlebt haben, eine Epidemie,<br />

die für die Regierung und die Gesellschaft eine Herausforderung darstellt’ sinnlos<br />

und irrelevant. Er ist kein Epidemologe, sondern ein Aktuar, und kann somit in<br />

dieser Disziplin keine Kompetenz für sich in Anspruch nehmen (tatsächlich zeigt er<br />

deutlich, dass er keine hat); daher steht ihm kein Urteil darüber zu, was<br />

‘glaubwürdige’ Epidemologen ‘erkennen’. Er scheint sich auf seine Freunde und<br />

Mitarbeiter am Medical Research Council zu berufen, solchen wie seine Frau<br />

Debbie Bradshaw, die mit ihm zusammenarbeitet, indem sie Berichte verfasst, die<br />

73


dieselbe Qualität haben wie seine, in erster Linie für den Nervenkitzel konzipiert,<br />

den sie der zeitungslesenden Öffentlichkeit bereiten, die überwiegend weiß ist.<br />

182. Ad 10. Was die Feststellung betrifft, dass die ‘Actuarial Society <strong>of</strong> South Africa<br />

schätzt, dass über eine halbe Million der über 5 Millionen HIV-positiven Menschen<br />

in Südafrika AIDS hat und antiretroviraler Therapie bedarf (Anhang ”RD3” – Die<br />

demographischen Auswirkungen von HIV/AIDS in Südafrika: Nationale Indikatoren<br />

für 2004)’, so betone ich, dass die erste Seite dieser Apologie zugunsten des Kaufs<br />

von ARVs von der Pharmaindustrie durch die Regierung <strong>of</strong>fenbart, dass Pr<strong>of</strong>essor<br />

Dorringtons Forschung zum Teil durch einen führenden Produzenten von ARV-<br />

Medikamenten bezahlte wurde, nämlich von Bristol-Myers Squibb.<br />

183. Da Pr<strong>of</strong>essor Dorrington, soweit ich aus seinen Aussagen ersehen kann, von der<br />

Beh<strong>and</strong>lung der so genannten AIDS-Krankheit keine Ahnung hat, ist seine<br />

Meinung hinsichtlich dessen, wie viele Menschen der W<strong>are</strong> seines finanziellen<br />

Sponsors und <strong>and</strong>erer Pharmakonzerne ‘bedürfen’, nicht überzeugender als die<br />

eines Müllmanns; tatsächlich ist sie es sogar weniger, bedenkt man den<br />

finanziellen Interessenskonflikt, in dem er steht.<br />

184. Ad 11-13. Pr<strong>of</strong>essor Dorrington stellt es als felsenfeste Tatsache hin, dass ‘die<br />

Sterblichkeitsrate aufgrund der HIV-Epidemie dramatisch angestiegen’ sei. Zur<br />

Bekräftigung dessen zitiert er einen ‘im Februar 2005 durch Statistics South Africa<br />

verfassten Bericht, [der] zwischen 1997 und 2002 eine Zunahme der<br />

Sterblichkeitsrate von 57%’ zeige. Doch damit ist er ertappt, er zitiert nämlich aus<br />

demselben Bericht, der explizit zu Protokoll gibt ‘dass er nicht spezifisch auf HIV<br />

und AIDS’ abziele. Bestenfalls, so sagt es der Bericht, gebe es ‘indirekte Hinweise<br />

darauf, dass HIV zu der Zunahme der Sterblichkeitsrate von jungen Erwachsenen<br />

beitragen könnte, in Anbetracht der steigenden Zahl von Todesfällen aufgrund von<br />

damit verbundenen Krankheiten’.<br />

185. Kurz gesagt, die Behauptung, dass ‘dass die Sterblichkeitsrate aufgrund der HIV-<br />

Epidemie dramatisch gestiegen’ sei, wird durch den Bericht von Statistics South<br />

Africa nicht bestätigt; dieser Eindruck wurde erweckt durch eine falsche und<br />

irreführende Darstellung der Fakten.<br />

74


186. Keine der ‘damit verbundenen Krankheiten’, die von Statistics South Africa<br />

angeführt werden, ist neu; alle sind altbekannt und gehen seit jeher mit Armut<br />

einher. Nichts deutet darauf hin, dass gesunde, gut ernährte Menschen an<br />

irgendeiner neuen Krankheit oder Kombination von Krankheiten erkranken, die<br />

dafür spräche, dass in Südafrika die Epidemie einer neuartigem Infektionskrankheit<br />

umgehe. (Ganz <strong>of</strong>fensichtlich stellen relativ dünn gesäte Krankheitsfälle unter den<br />

Reichen noch keine Epidemie dar. Dasselbe gilt für Homosexuelle.)<br />

187. Es trifft zu, dass Statistics South Africa von einer ‘Zunahme der Sterblichkeitsrate<br />

von 57% zwischen 1997 und 2002’ berichtete. Ebenfalls jedoch berichtet wird von<br />

einer Zunahme der Todesfälle aufgrund von TB im Zeitraum zwischen 1997 und<br />

2001 von 134%. Todesfälle aufgrund von Gewalttaten nahmen um 187% zu. Jene<br />

aufgrund von Schusswaffen schnellten um 250% hoch. Die Suizidrate explodierte<br />

um 275%. Doch in Wirklichkeit schnellten die Zahlen nicht hoch: trotz dieser Zahlen<br />

auf dem Papier glaubt, soweit ich weiß, kein wie immer gearteter Experte, dass<br />

dies so ist, nicht einmal ein AIDS-Experte wie Pr<strong>of</strong>essor Dorrington.<br />

188. Der Sprung der Zahlen nach oben ist schlicht und einfach auf große<br />

Verbesserungen bei der Erfassung von Todesfällen in Südafrika in den letzten<br />

Jahren zurückzuführen. Um diesen Fall überzeugend zu machen, füge ich als<br />

Anhang, bezeichnet mit ‘Error! Reference source not found.’, eine detaillierte<br />

Analyse von Dr. Rodney Richards aus den USA hinzu. Obwohl wissenschaftlich<br />

gründlich dokumentiert, ist sie nicht beeidet – da sie für diese Verwendung vor<br />

Gericht nicht vorbereitet gewesen war und ich sie zufälligerweise zehn Tage, bevor<br />

es mit diesem Antrag losging, zu einem Freund von mir schickte – doch ich habe<br />

sie sorgfältig gelesen und mache sie mir als mein eigenes Beweismittel für die<br />

Zwecke dieses Falles zu eigen.<br />

189. Ad 15. Was Pr<strong>of</strong>essor Dorringtons Schätzung anbelangt, die sich seine<br />

Gesellschaft zu eigen gemacht hat, dass ‘300,000 Menschen in Südafrika im Jahr<br />

2004 an AIDS-bezogenen Krankheiten starben’ (eine bemerkenswert schöne runde<br />

Zahl), mutet das als bloßes Computerspiel an: all seine Zahlen wurden durch das<br />

‘Vorselektierte-Option-Szenario’ seines neuen ASSA-2002-Programms generiert,<br />

75


entsprechend seinem Bericht ‘Demographische Auswirkungen’– das zuvor von ihm<br />

verwendete Programm, ASSA 2000, musste auf den Müll geworfen werden, weil<br />

sich herausgestellt hatte, dass es, laut der ‘Einleitung’ seines Berichts, aufgeblähte<br />

Schätzungen der Rate der HIV-Infektion von ‘etwa einem Drittel’ lieferte.<br />

190. Es ist als wichtige Tatsache zu betrachten, dass Pr<strong>of</strong>essor Luc Montagnier, der<br />

Wissenschaftler, dem im Allgemeinen das Verdienst der Entdeckung von HIV<br />

zugeschrieben wird, darauf hingewiesen hat, dass ‘AIDS keine besonderen<br />

Symptome besitzt.’ Und zwar deshalb, weil AIDS ein in Amerika erfundenes<br />

Syndrom ist und eine ausufernde Liste nicht mitein<strong>and</strong>er in Zusammenhang<br />

stehender Krankheiten umfasst, die so alt sind wie die Menschheit selbst,<br />

namentlich Pneumocystis-carinii-Pneumonia, Kaposi-Sarkom, Toxoplasmose,<br />

Strongyloidiasis, Aspergillose, Cryptococcosis, C<strong>and</strong>idiasis, Kryptosporidiose,<br />

Cytomegalovirus, Herpes simplex, progressive multifokale Leukoenzephalopathie,<br />

Lymphon des Gehirns, Mycobacterium avium-intrazelluläre (komplexe),<br />

Histoplasmosis, Isosporosis, Burkitt’sches Lymphosarkom, immunoblastisches<br />

Lymphom, C<strong>and</strong>idiasis von Bronchien, Luftröhre und Lungen, Enzephalopathie,<br />

Salmonella, Septhämie, rezidivierende bakterielle Pneumonie, invasivem<br />

Hirntumor, Lungentuberkulose, rezidivierende Pneumonie. Auch dann wird man<br />

von amerikanischen AIDS-Experten mit dem Hirngespinst AIDS diagnostiziert,<br />

wenn man, obwohl nicht krank, eine CD4-Zellzahl von unter 200/µL hat - s<strong>of</strong>ern<br />

man US-Amerikaner ist oder in <strong>and</strong>eren Teilen der Welt (jedoch nicht Kanada) lebt.<br />

191. Grundsätzlich ist es also so: Hat man TB und ist HIV-negativ, hat man schlicht<br />

und einfach TB. Hat man TB und ist HIV-positiv (reaktiv auf einen nichtspezifischen<br />

Antikörpertest), hat man nunmehr nicht mehr TB, sondern AIDS. Eine AIDS-<br />

Indikatorkrankheit wird AIDS, wenn der Patient HIV-positiv ist. So ergibt es keinen<br />

Sinn, wenn Pr<strong>of</strong>essor Dorrington von ‘AIDS-bezogen’ redet. Entweder ist es per<br />

definitionem AIDS, oder es ist es nicht. Doch, indem sie Todesfälle aufgrund von<br />

TB in AIDS-Todesfälle oder ‘AIDS-bezogene’ Todesfälle umdefinieren, können<br />

AIDS-Experten wie er auf dem Papier der Karriere sehr zuträgliche, dramatische<br />

Zahlen für AIDS-Sterblichkeit heraufbeschwören, ohne dass irgendein ein wirklich<br />

neues Krankheitsphänomen tatsächlich existierte.<br />

76


192. Es gibt keine überzeugenden Hinweise darauf, dass Südafrikas Bevölkerung<br />

durch AIDS in der Weise der großen Influenzaepidemie nach dem Ersten Weltkrieg<br />

dahingerafft wird; vielmehr sind alle Experten einmütig der Ansicht, dass sie,<br />

entsprechend den harten Zahlen, die in Volkszählungen gewonnen wurden, in<br />

einem erfreulich gesunden Tempo von etwa 2% pro Jahr wächst.<br />

193. Ad 16. Pr<strong>of</strong>essor Dorringtons Dienst für die Pharmaindustrie in Gestalt seiner<br />

‘Modellrechnung über den Effekt der Einführung antiretroviraler Beh<strong>and</strong>lung im<br />

Hinblick auf die Sterblichkeitsrat’ wurde, wie er in seinem Bericht selbst feststellt,<br />

durch diese teilweise bezahlt.<br />

194. Seine medizinische Behauptung, dass ‘ein ARV-Programm durch Verminderung<br />

der Mortalität und Reduzierung pädiatrischer [sic] Infektionen einen substantiellen<br />

Effekt auf die Verbesserung der Lebenserwartung’ haben werde, liegt weit<br />

außerhalb seiner Kompetenz als Aktuar und beruht auf propag<strong>and</strong>istischen<br />

Mutmaßungen über die <strong>the</strong>rapeutische Wirksamkeit dieser Medikamente, für die es<br />

in der medizinischen Wissenschaft keine Grundlage gibt. Er glaubt <strong>of</strong>fensichtlich,<br />

dass ARV-Medikamente lebensrettend sind und die Lebenserwartung verlängern,<br />

ganz so, wie er es in den Zeitungen und in den TAC-Flugblättern gelesen hat.<br />

195. Einige Wochen nachdem dieser Antrag vom Stapel gelassen worden war,<br />

veröffentlichte der Human Sciences Research Council (HSRC) seinen eigenen<br />

‘HIV-Verbreitungs’-Bericht. Ich habe nicht die Absicht, die Akte durch dieses<br />

umfangreiche Dokument noch weiter anschwellen zu lassen, da es auf der Website<br />

des HSRC leicht verfügbar ist. Ich erwähne ihn jedoch im Vorgriff auf die<br />

Möglichkeit, dass die TAC zu ihm ihre Zuflucht nehmen könnte, um Pr<strong>of</strong>essor<br />

Dorringtons in sich zusammengestürzte und diskreditierte Behauptungen über das<br />

angeblich schreckliche Ausmaß der HIV/AIDS-Epidemie in Südafrika zu stützen.<br />

196. Ich demontierte die HSRC-Studie gründlich in meinem Brief an ihren<br />

Hauptverfasser, Dr. Olive Shisana (Anhang ‘AB10’). Unter Verwendung eines<br />

gleichermaßen sarkastisch-ironischen Tones in einem Brief an den<br />

Generalsekretär des South African National Blood Service (SANBS), Pr<strong>of</strong>essor<br />

Anthon Heyns, schilderte ich die Implikationen der Ergebnisse der Studie für die<br />

77


Blutspendepraxis. (Anhang ‘Error! Reference source not found.’) Mein Brief an Dr.<br />

Shisana erfuhr weitgehende Anerkennung durch viele Empfänger von Duplikaten<br />

des Briefes in der Regierung, doch nicht durch Dr. Shisana selbst, daher s<strong>and</strong>te ich<br />

ihr kürzlich ein Erinnerungsschreiben, das weitere peinliche Beobachtungen<br />

enthält. (Anhang ‘AB34’)<br />

197. Zu dem Zeitpunkt, als ich diese eidesstattliche Erklärung unterschrieb, hatte der<br />

HSRC zu meiner Kritik immer noch nicht Stellung genommen oder auch nur auf<br />

eine meiner Fragen geantwortet. Auch der SANBS hat das nicht getan.<br />

198. Angesichts von Pr<strong>of</strong>essor Dorringtons <strong>of</strong>fensichtlicher Inkompetenz, die sich in<br />

seiner eidesstattlichen Erklärung widerspiegelt und in meiner Entgegnung auf sie<br />

aufgezeigt wurde, ersuche ich dieses Gericht respektvoll darum, dass es erwägen<br />

möge, dieses Papier an seine berufliche St<strong>and</strong>esvertretung weiterzuleiten, mit der<br />

Bitte, dass diese untersuche, ob und inwieweit er kompetent ist, der Allgemeinheit<br />

pr<strong>of</strong>essionelle Dienstleistungen zu erbringen, ob es ihm erlaubt sein soll, für diese<br />

Dienstleistungen die berufsüblichen Honor<strong>are</strong> zu erhalten und ob er geeignet und<br />

integer genug ist, um in seiner beruflichen St<strong>and</strong>esvertretung registriert zu sein.<br />

Error! Reference source not found.<br />

199. Ad 2. Ich weise die Behauptung von Dr. Venter zurück, dass die Sou<strong>the</strong>rn African<br />

HIV Clinicians Society (‘<strong>the</strong> society’) eine ‘gemeinnützige Organisation’ sei, die für<br />

das Wohl der Allgemeinheit wirke. Es h<strong>and</strong>elt sich um eine ganz gewöhnliche<br />

Vertretung eines Berufsst<strong>and</strong>es, die über die Privilegien, Vorteile und finanziellen<br />

Interessen ihrer Mitglieder wacht und sie vermehrt und <strong>and</strong>ererseits, wie jede<br />

<strong>and</strong>ere dieser Organisationen, die Berufsausübung von Konkurrenten behindert,<br />

wobei sie zum Mittel der Mystifikation greift, um die Öffentlichkeit über ihre wahren<br />

Ziele zu täuschen. Eine zweite Rolle, die von der ersten unterschieden, aber eng<br />

mit ihr verbunden ist, besteht darin, den H<strong>and</strong>el der Pharmaindustrie zu fördern,<br />

indem sie deren W<strong>are</strong>n stellvertretend für diese anpreist, ein Dienst für den sie<br />

bezahlt wird:<br />

78


200. Laut einem Leitartikel wurden die Kosten der Ausgabe Juni 2005 des<br />

Hochglanzmagazins der Gesellschaft, des Sou<strong>the</strong>rn African Journal <strong>of</strong> HIV<br />

Medicine - letztes Jahr auf der zweiten South African AIDS Conference in Durban<br />

gratis verteilt - durch den führenden ARV-Hersteller Bristol-Myers Squibb bezahlt,<br />

was ein deutlicher Hinweis darauf ist, wie sehr die Pharmaindustrie den immensen<br />

Wert schätzt, den die Gesellschaft für sie als loyale und abhängige<br />

H<strong>and</strong>langerorganisation bei ihren kommerziellen Aktivitäten hat. Das Magazin ist<br />

vollgepropft mit Werbeanzeigen für ARV-Medikamente, platziert durch etliche<br />

große Hersteller: Aspen Pharmac<strong>are</strong>, Merck Sharpe & Dohme, Bristol-Myers<br />

Squibb, Roche und GlaxoSmithKline; letzterer Konzern hat sein Logo am Fuß der<br />

Seite ‘Inhaltsverzeichnis’ und gibt sich damit <strong>of</strong>fen als laufender finanzieller<br />

Sponsor der Gesellschaft zu erkennen. Seite 22 zeigt ein Foto den ‘erfreut’<br />

grinsenden Herausgeber des Magazins, Dr. Desmond Martin - Dr. Venters<br />

Vorgänger als Präsident der Gesellschaft - wie er gerade 75 000 R<strong>and</strong><br />

Lohnzahlung von Aspen Pharmac<strong>are</strong> ‘für das Sponsoring ausgewählter Mitglieder,<br />

damit diese in lokalen und internationalen Konferenzen teilnehmen können’<br />

entgegennimmt– was gewöhnlich bedeutet: Flugtickets für die Businnesclass,<br />

feudale Hotels, Konferenzregistrierungsgebühren und großzügige tägliche<br />

Honor<strong>are</strong> für die große Mühe, die es macht, allem beizupflichten. Ich werde diesem<br />

Gericht eine Kopie dieses Magazins zur Prüfung und zur Verifikation zur Verfügung<br />

stellen, wenn selbiges verlangt wird. (Natürlich würde ein AIDS-Arzt wie Dr. Martin<br />

AZT als ‘Medikament vom Himmel’ preisen, wie er es am 31. März 1999 in The<br />

Citizen beschrieb.)<br />

201. Wenn man nun die Aktivitäten der Gesellschaft schärfer unter die Lupe nimmt,<br />

stellt sich jedoch heraus, dass sie nicht die respektable, dem Allgemeinwohl<br />

dienende Organisation ist, die zu sein sie vorgibt, sondern eine kriminelle<br />

Vereinigung, die einen arglistigen und mörderischen Schwindel veranstaltet. Das<br />

Muster für den Betrug ist ein in der westlichen Kultur altbewährtes; bereits zuvor<br />

wurde es erfolgreich angew<strong>and</strong>t, um Respektabilität, Legitimität, Wohlst<strong>and</strong> und<br />

Macht anzuhäufen, einschließlich der Macht, ungestraft zu töten, ein Betrug, dem<br />

die Gesellschaft einen neuen Anstrich gegeben hat, um sie den Empfindsamkeiten<br />

79


und Schwächen des modernen Menschen anzupassen und gefällig zu machen. Zu<br />

diesen Schwächen gehört unsere ständige Leichtgläubigkeit im Hinblick auf die<br />

Behauptungen von Autoritätsfiguren, insbesondere wenn diese erlesen gekleidet<br />

sind; unsere unaufhörliche Sehnsucht nach väterlichen Beschützern; unser tief in<br />

unserem Wesen eingewurzeltes Bedürfnis nach einer magischen, unsichtb<strong>are</strong>n,<br />

rituellen und irrationalen Komponente in unserem Leben - selbst in einem<br />

modernen Zeitalter, das sich nach außen vernünftig gibt - und unser<br />

unvermeidliches Bedürfnis nach My<strong>the</strong>n in der einen oder <strong>and</strong>eren Form; unsere<br />

grenzenlose Leichtgläubigkeit gegenüber den Zaubermitteln und Zaubertränken,<br />

mit denen Medizinmänner hausieren gehen; unsere natürliche Abneigung<br />

dagegen, sich unseres eigenen Verst<strong>and</strong>es zu bedienen, und unsere Neigung,<br />

ohne Weiteres Experten zu folgen, die sich in salbungsvoller Weise selbst ernannt<br />

haben; und der Aufstieg des wissenschaftlichen Establishments zu einer Quelle,<br />

aus der unsere heilsnotwendigen Glaubensüberzeugungen entspringen, als<br />

Korrelativ zu dem Verlust an Glaubwürdigkeit und Macht, den die etablierten<br />

religiösen Institutionen des Westens und ihre Dogmen erlitten haben. (Anders als<br />

der Lebensmittelhändler verkauft der Pharmaunternehmer seine W<strong>are</strong>n in einem<br />

weißen Kittel von einer erhöhten Kanzel herab; und der Arzt hat ständig ein<br />

keinesfalls überflüssiges Stethoskop um den Hals baumeln, anstelle eines<br />

Kruzifixes, um damit seine Gelehrsamkeit, seine Weisheit und seine Autorität zu<br />

signalisieren.)<br />

202. Der Betrug funktioniert folgendermaßen: Der erste Trick besteht darin, den Laien<br />

weiszumachen, dass eine schreckliche und grauenhafte Gefahr ihr Leben und ihre<br />

Gesundheit bedroht. Natürlich kann diese Gefahr, <strong>and</strong>ers als bei hungrigen Löwen,<br />

zischenden Schlangen und feindlichen Kriegern, von gewöhnlichen Menschen mit<br />

bloßem Auge nicht erkannt werden. Glücklicherweise haben die Mitglieder der<br />

Gesellschaft spezielle diagnostische Werkzeuge, mittels derer sie das Böse, vor<br />

dem sie warnen, weissagen, und von dem ein Geheimwissen zu haben, sie für sich<br />

in Anspruch nehmen. Mehr noch, sie wissen, wie sie das Böse mit ihren speziellen<br />

Diensten besiegen oder zumindest in Schach halten können. Sie betonen, dass<br />

ihre Dienste, die darin bestehen, diese diabolische Macht, die sie für uns<br />

80


wissenschaftlich definiert und der sie einen entsetzlichen, alarmierenden Namen<br />

gegeben haben, zu entdecken und zu packen, unerlässlich sind. Im Leben ist kaum<br />

etwas umsonst, deshalb müssen wir uns natürlich darauf einstellen, dass wir für<br />

diese pr<strong>of</strong>essionellen Dienste zu zahlen haben, und zwar, weil diese absolut<br />

lebensnotwendig sind, ganz gehörig. Ein entscheidender Teil des Betrugs ist die<br />

mit ihm einhergehende Drohung, dass, wenn wir die Aussagen dieser<br />

pr<strong>of</strong>essionellen Spezialisten missachten und in Zweifel ziehen und ihre<br />

dargebotenen Dienste verschmähen, schrecklich zu Schaden kommen werden;<br />

dass wir in der Tat einen schrecklichen Tod erleiden werden.<br />

203. Die von der Gesellschaft verkauften Dienste sind zufälligerweise tödliche Gifte.<br />

Diese führen dazu, dass Menschen erkranken und sterben; die Mitglieder der<br />

Gesellschaft schreiben dieses Missgeschick dem Satan zu, dessen Bekämpfung<br />

sie ihr Leben selbstlos gewidmet haben, indem sie erklären, dass ihre Dienste,<br />

wiewohl unerlässlich und lebensrettend, bisweilen gegen den Satan doch nicht<br />

genügend Macht haben. Die durch diese Gauner so ums Leben gebrachten<br />

Menschen werden vor der Öffentlichkeit als Opfer der Heimsuchung durch den<br />

Teufel hingestellt, insbesondere, wenn es sich um Kinder von geliebten Führern<br />

(Anhang ‘Error! Reference source not found.’) oder um sonstige berühmte und<br />

liebevoll geachtete Personen h<strong>and</strong>elt; und dann folgt üblicherweise ein großes<br />

ehrfurchtsvolles Gemurmel und Klagen unter der Bevölkerung über die neueste<br />

Tragödie, von der in den Boulevardblättern, die alle lesen, berichtet wird; all dies<br />

verstärkt die von der Gesellschaft erfundene Mythologie, untermauert deren Macht<br />

als Berufsst<strong>and</strong> und erweitert den Markt für ihre pr<strong>of</strong>essionellen Aktivitäten,<br />

wodurch sie den Strom der privaten Einkünfte ihrer Mitglieder auf einem ständig<br />

gesunden Niveau hält.<br />

204. Der zweite Trick der Gesellschaft besteht darin, Krankheiten, die seit Urzeiten die<br />

natürlichen Folgen der Armut gewesen sind - einem Zust<strong>and</strong>, der in Südafrika im<br />

Wesentlichen auf koloniale Enteignung und strukturelle ökonomische<br />

Marginalisierung zurückzuführen ist - einer von Grund auf verwerflichen Art von<br />

privatem Fehlverhalten zuzuschreiben, namentlich einer sexuell undisziplinierten<br />

Lebensweise, die den diesbezüglichen, von den westlichen Kirchen erlassenen<br />

81


Vorschriften für akzeptables Verhalten nicht genügt,. Diese Vorstellung wird<br />

<strong>of</strong>fensichtlich von klerikalen Kreisen enthusiastisch begrüßt, da sie ihren Geboten<br />

über diese Dinge eine wissenschaftliche Legitimation verschafft. Auch bietet sie<br />

den praktischen politischen Vorteil, die grundlegenden politischen Ursachen der<br />

schweren Bürde von Krankheit unter den Armen zu vernebeln und von jeglichem<br />

unguten Gefühl unter den Reichen abzulenken, dass etwas dagegen getan werden<br />

müsste, da dies unfair und deshalb unerträglich ist; und wiederum erweitert es den<br />

Markt der Gesellschaft, um ihre bezahlten Aktivitäten auszuführen, indem sie diese<br />

ausgedehnte, jämmerliche Zielgruppe durchdringen. So wird Armut medikamentiert<br />

und in klingende Münze umgesetzt und Heilung zu einer W<strong>are</strong> gemacht, alles zum<br />

Nutzen des Kapitals und des medizinischen Berufsst<strong>and</strong>es. Bei all dem maskiert<br />

sich die Gesellschaft in betrügerischer Absicht als ‘gemeinnützige Organisation’,<br />

wobei ihr Rädelsführer solche frappant betrügerischen irreführenden<br />

Behauptungen sogar unter Eid bei Prozessen abgibt.<br />

205. Was die Behauptungen der Gesellschaft, dem Allgemeinwohl und nicht<br />

ausschließlich dem eigenen Wohl zu dienen, entlarvt, ist der Umst<strong>and</strong>, dass ihre<br />

Mitglieder, würde es ihnen verboten, für ihre speziellen Dienste spezielle Honor<strong>are</strong><br />

zu nehmen, ihre Arbeit ‘zum Wohl der Allgemeinheit’ so fluchtartig aufgeben<br />

würden wie Diebe, die vor der Polizei weglaufen.<br />

206. Ad 3-11. Ich gestehe zu, dass Dr. Venter ein hochqualifizierter AIDS-Spezialist<br />

ist. Tatsächlich kann er, aufgrund seiner Wahl in die Führung seiner speziellen<br />

beruflichen St<strong>and</strong>esvertretung, als der wahrscheinlich herausragendste,<br />

kenntnisreichste und kompetenteste AIDS-Mediziner in Südafrika betrachtet<br />

werden. Da dieses Gericht Dr. Venters Zeugenaussage im Licht meiner<br />

Entgegnung auf diese bewertet, bitte ich es mit gebührendem Respekt, sich seine<br />

unvergleichliche Brillanz auf dem Feld der angew<strong>and</strong>ten AIDS-Medizin in Südafrika<br />

vor Augen zu halten, mit der er sich von all seinen Kollegen abhebt. Wenn es um<br />

AIDS-Medizin geht, ist Dr. Venter der klügste und der beste.<br />

207. Ad 14. Es ist falsch und meineidig von Dr. Venter, wenn er unter Eid behauptet:<br />

‘Es besteht der wissenschaftliche Konsens, dass HIV die Ursache von AIDS ist.’<br />

82


Diesen ‘wissenschaftlichen Konsens’ gibt es nicht, und Dr. Venter ist sich dessen<br />

vollauf bewusst, dass zahlreiche Wissenschaftler von höchstem Rang die HIV-<br />

Theorie von AIDS als ‘bankrott’ betrachten, um einen Forscher zu zitieren, mit dem<br />

ich in Briefkontakt stehe, nämlich Dr. Richard Strohman, emeritierter Pr<strong>of</strong>essor für<br />

Zellbiologie an der University <strong>of</strong> California in Berkeley, USA; und Dr. Venter weiß<br />

sehr wohl, dass die HIV-AIDS-Theorie, um mit den Worten von Dr. Bernard<br />

Forscher, des vormaliger leitenden Herausgebers des führenden<br />

wissenschaftlichen Journals Proceedings <strong>of</strong> <strong>the</strong> National Academy <strong>of</strong> Sciences <strong>of</strong><br />

<strong>the</strong> United States <strong>of</strong> America zu reden, ‘auf einer Stufe steht mit der ”Schlechte-<br />

Luft”-Theorie für Malaria und der ”Bakterielle-Infektion”-Theorie für Beriberi und<br />

Pellagra [verursacht durch Mangel an Nährst<strong>of</strong>fen]’. Dr. Forscher fährt fort: ‘Es ist<br />

ein übler Scherz, der zu einem Betrug wurde.’ (Zitiert in der Sunday Times<br />

(London) 3. April 1994) Tatsächlich wurde HIV als Ursache von AIDS nicht durch<br />

‘wissenschaftlichen Konsens’ bestimmt; Diese Theorie wurde <strong>of</strong>fiziell von der<br />

amerikanischen Regierung eingeführt, auf dem Wege einer Mitteilung an<br />

Journalisten auf einer in einem New Yorker Bistro am 23. April 1984 abgehaltenen<br />

Pressekonferenz, einberufen und durchgeführt durch die damalige US-<br />

Gesundheitsministerin Marg<strong>are</strong>t Heckler - noch bevor durch den Urheber der<br />

Theorie, Dr. Robert Gallo, irgendein Indiz, geschweige denn ein Beweis<br />

veröffentlicht worden war; und auf diese bemerkenswerte Weise wurde ein<br />

angeblicher neuer Retrovirus, von Dr. Gallo als ‘die wahrscheinliche Ursache von<br />

AIDS’ in die Diskussion gebracht, <strong>of</strong>fiziell zur Ursache erhoben und am folgenden<br />

in der New York Times als ‘das Virus, das AIDS verursacht’ bezeichnet, womit der<br />

in der Presse bis heute herrschende Sprachgebrauch vorgegeben war. (Ich habe<br />

ein Video, auf dem die Pressekonferenz aufgezeichnet ist; falls es verlangt wird,<br />

kann ich es vorführen.) Allein, Dr. Gallos Schwindeleien in vier Aufsätzen in<br />

Science im darauf folgenden Monat, er habe ein neues Retrovirus identifiziert und<br />

gezeigt, dass es die wahrscheinliche Ursache von AIDS sei, wurden vollständig<br />

widerlegt in einer gründlichen analytischen Besprechung durch Papadopulos-<br />

Eleopulos et al. in ‘Hat Gallo bewiesen, dass bei AIDS HIV eine Rolle spielt? [Has<br />

Gallo Proven <strong>the</strong> Role <strong>of</strong> HIV in AIDS?]’ Emergency Medicine [Australia]<br />

1993;5:113-123. Der Aufsatz beginnt mit einer Zusammenfassung der gegen Dr.<br />

83


Gallo in einer späteren Untersuchung durch das US National Institute <strong>of</strong> Health’s<br />

Office <strong>of</strong> Research Integrity erhobenen Vorwürfe des Verstoßes gegen das<br />

wissenschaftliche Ethos– kurz, er wurde als Gauner überführt. Ich habe Kopien<br />

sowohl der fraglichen vier Aufsätze von Dr. Gallo als auch des letztgenannten von<br />

Papadopulos-Eleopulos et al., Online archiviert unter Error! Reference source not<br />

found., und ich kann sie, falls erforderlich, zur Verfügung stellen.<br />

208. Die Lüge, die in Dr. Venters falscher Behauptung liegt, es gäbe einen<br />

'wissenschaftlichen Konsens' darüber, dass HIV die Ursache von AIDS ist, wird<br />

allein schon durch die Teilnahme von 33 Wissenschaftlern und Klinikern an zwei<br />

auf Anregung von Präsident Mbeki einberufenen mehrtägigen Symposien in<br />

Pretoria und Johannesburg im Mai und Juli 2000 entlarvt, die die Hauptstreitfragen<br />

in Bezug auf die HIV/AIDS-Hypo<strong>the</strong>se und die konventionelle Beh<strong>and</strong>lung von<br />

AIDS diskutierten. Ungefähr die Hälfte davon, alle mit makellosem akademischen<br />

und beruflichem Renommee, stellten die Haltbarkeit der HIV-Theorie von AIDS in<br />

Frage und sahen sie, in der <strong>of</strong>fenen Sprache des Nobelpreisträgers Dr. Kary Mullis,<br />

als einen ‘einen schrecklichen Fehler’ an. (Anhang ‘AB32’) Die <strong>and</strong>ere Hälfte, die<br />

Gläubigen, nahmen an den Symposien in der Erkenntnis teil, dass viele<br />

Wissenschaftler von hohem Rang und großem Ansehen ihre Auffassungen als<br />

wissenschaftlich unbegründet ansehen. Nach den Diskussionen darüber, ob ‘HIV<br />

die Ursache von AIDS’ ist, wurde kein ‘wissenschaftlicher Konsens’ erreicht.<br />

209. Es mag sein, dass Dr. Venter, da Englisch für ihn eine Zweitsprache ist, nicht<br />

erkennt, dass der Begriff ‘Konsens’ ein allgemeines Einverständnis nach der<br />

Diskussion eines Themas impliziert. In Bezug auf die HIV-Theorie von AIDS hat es<br />

nie so etwas gegeben.<br />

210. Zu den führenden Kritikern der HIV-/AIDS-Hypo<strong>the</strong>se gehört eine Gruppe von<br />

Wissenschaftlern, die von dem Biophysiker Eleni Papadopulos-Eleopulos vom<br />

Royal Perth Hospital, Westaustralien angeführt wird, die davon ausgehen, dass<br />

AIDS von einer zellul<strong>are</strong>n Oxidation verursacht wird, die unter <strong>and</strong>erem durch<br />

Mangelernährung verursacht wird. Seit kurzem scheint Pr<strong>of</strong>essor Montagnier, der<br />

84


allgemein als der Entdecker von ‘HIV’ gilt, mit dieser Ansicht übereinzustimmen<br />

(siehe unten).<br />

211. In jedem Falle wäre selbst dann, wenn ein Konsens der Meinungen über die HIV-<br />

Theorie von AIDS bestehen würde, was nicht der Fall ist, diese Theorie auf Grund<br />

der Tatsache eines Konsenses nicht notwendigerweise wahr, was uns die<br />

Wissenschaftsgeschichte immer wieder lehrt. Genauso wenig stellt die<br />

Zustimmung einer Mehrheit – was beim HIV/AIDS-Modell mit Sicherheit der Fall ist<br />

– eine Wahrheitsgarantie dar. Galileo hat das Problem bereits vor Jahrhunderten<br />

benannt: ‘Aber selbst bei Schlussfolgerungen, zu denen man nur durch bloßes<br />

Denken gelangen kann, sage ich, dass das Zeugnis Vieler kaum mehr Wert ist als<br />

das von Wenigen, da die Anzahl von Leuten, die schwierige Angelegenheiten gut<br />

zu durchdenken vermögen, sehr viel kleiner ist als die derjenigen, die dies nur<br />

schlecht zu tun vermögen. Wenn das Denken dem Ziehen von Lasten ähnlich<br />

wäre, würde ich dem zustimmen, dass mehrere Denker mehr wert sind als einer,<br />

genauso wie mehrere Pferde mehr Getreidesäcke ziehen können als es eines<br />

kann. Aber Denken ähnelt mehr einem Rennen als dem Ziehen von Lasten, und<br />

ein einzelnes Berberpferd kann Hunderten von Zugpferden davonlaufen. … Ich<br />

glaube, dass gute Philosophen wie Adler alleine fliegen, und nicht in Schwärmen<br />

wie St<strong>are</strong>. Es trifft zu, dass, weil Adler seltene Vögel sind, sie nur wenig zu sehen<br />

und noch weniger zu hören sind, während Vögel wie die St<strong>are</strong>, den Himmel mit<br />

Gekreisch und Geschrei füllen, und wo immer sie sich niederlassen die Erde unter<br />

sich beschmutzen.’ (Galileo Galilei: Der Goldwäger)<br />

212. Es ist angebracht zu erwähnen, dass in der Vergangenheit eine einhellige oder<br />

mehrheitliche Meinung unter Ärzten darüber best<strong>and</strong>, dass Skorbut, Beri-Beri und<br />

Pellagra infektiös sind, dass Lepra sexuell übertragen wird, dass Malaria durch das<br />

Einatmen schlechter Luft verursacht wird, dass das Bohren eines Lochs in den<br />

Schädel (Trepanation) den bösen Geist herauslässt, der die Krankheit verursacht,<br />

dass Syphilis mit Quecksilber und Arsen geheilt wird, dass transplazentar<br />

wirksame Karzinogene und teratoges Diethylstilbestrol sicher und effektiv Fehl- und<br />

Frühgeburten verhindern (1938-1971, Tausende von Opfern in den USA), dass<br />

Blut in der Leber entsteht und die Arterien über unsichtb<strong>are</strong> Poren in der<br />

85


Herzscheidew<strong>and</strong> erreicht (diese Ansicht, die von Galenus herrührt, überdauerte<br />

1.400 Jahre, bis zur Zeit Harveys), dass Krankheit auf ein Ungleichgewicht der vier<br />

Säfte des Körpers zurückgeht: Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle – Letztere,<br />

von der Überfülle zu Melancholie führe, sei gänzlich unsichtbar und werde in<br />

Nebennieren produziert, die sich unmittelbar über den Nieren befänden und<br />

ebenfalls unsichtbar seien, dass Aderlass Cholera, Fieber und jede Menge <strong>and</strong>erer<br />

Krankheiten kuriere (eine Hauptbest<strong>and</strong>teil westlicher Therapie für zweieinhalb<br />

Jahrtausende seit der Zeit des Hippokrates, die als Therapie bei<br />

Lungenentzündung noch in der Auflage von 1942 von Sir William Oslers<br />

altehrwürdigem H<strong>and</strong>buch, Principles <strong>and</strong> Practice <strong>of</strong> Medicine (Prinzipien und<br />

Praktiken der Medizin) empfohlen wurde), dass Opium oder Arsen Diabetes heile,<br />

und dass das Abtrenne des Vorderlappens des Gehirns vom Rest ein vorzügliches<br />

Mittel für die Beh<strong>and</strong>lung emotionaler oder psychologischer Leiden sei und sogar<br />

ungebärdige Kinder zur Ruhe bringe.<br />

213. In einem Brief an Dr. Venter habe ich kürzlich die grauenhafte englische und<br />

amerikanische medizinische Praxis angegriffen, mit all ihren verschiedenen<br />

mythologischen Vorzügen, die Ärzte im Laufe der Jahre für sie in Anspruch<br />

genommen haben (jedoch nie im kontinentalen Europa), die innerhalb der Medizin<br />

auf dem Rückzug begriffen war, deren Neubelebung im Zeitalter von AIDS jedoch<br />

von ihm und seinen AIDS-Expertenkollegen enthusiastisch befürwortet wird.<br />

(Anhang ‘AB36’)<br />

214. Wenn man die These vertritt, dass ‘HIV die Ursache von AIDS’ ist, besteht die<br />

erste absolut notwendige (aber nicht hinreichende) Bedingung darin, zu beweisen,<br />

dass HIV existiert, genauer gesagt dass ein virales Partikel mit einer einzigartiger<br />

Morphologie, einzigartigen Proteinen und einzigartiger RNA existiert, und wenn das<br />

belegt ist, muss weiter beweisen werden, dass die gegenwärtig zur Diagnose einer<br />

Infektion mit diesem Virus, d.h. zur Feststellung seines Antikörpers PCR<br />

verwendeten Tests, und <strong>and</strong>ere Arten von Tests, einschlägig sind. Ohne solche<br />

Beweise ist die Dr. Venters These genauso wenig empirisch belegt wie diejenige,<br />

dass ‘Hexerei das Reich verseucht’, und Dr. Venter legt keinen solchen Beweis<br />

vor. Es gibt keinen. Es ist <strong>of</strong>fensichtlich, dass von Computern erzeugte Bilder von<br />

86


‘HIV’ genauso wenig Beweiskraft über ‘HIV’ haben wie die Bilder eines Künstlers<br />

von unterschiedliche benannten Kobolden und bekannten Geistern, mit ihren<br />

Hörnern, Schwänzen, Flügeln und Pferdefüßen – insbesondere dann, wenn<br />

diejenigen, die diese eindrucksvollen Computerbilder vorlegen mit undefinierb<strong>are</strong>n<br />

kleinen Tropfen arbeiten, die in der Zellbiologie allgegenwärtig sind, jedoch die<br />

falsche Größe und den falschen Umriss haben, von denen sie nichtsdestoweniger<br />

behaupten, dass es sich um Mikr<strong>of</strong>otografien von ‘HIV’ h<strong>and</strong>ele, die jedoch den<br />

gleichen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erheben können wie die vielen<br />

Fotografien des my<strong>this</strong>chen ‘Monsters von Loch Ness’. Anhang ‘AB36A’ ist ein<br />

Beispiel für ein solches Computerbild von ‘HIV’, das die TAC, weil ihr nichts<br />

besseres einfällt als Beweis für die Existenz des Virus verbreitet.<br />

215. Das Problem des fehlenden Virus, das schwarze Loch im Zentrum der HIV-<br />

Theorie von AIDS, wird zusammenfassend in der Zeitschrift Medical Hypo<strong>the</strong>ses<br />

2004;63(4):597-601 unter dem Titel ‘Eine Kritik des Montagnier-Beweises für die<br />

HIV/AIDS-Hypo<strong>the</strong>se’ [A critique <strong>of</strong> <strong>the</strong> Montagnier evidence for <strong>the</strong> HIV/AIDS<br />

hypo<strong>the</strong>sis] (Anhang ‘AB37’, die von der US-Nationalbiblio<strong>the</strong>k für Medizin<br />

katalogisierte Zusammenfassung ist mit ‘A’ und der vollständige Text mit ‘B’<br />

gekennzeichnet) diskutiert und ausführlich im Anhang XI zu Die Mutter-Kind-<br />

Übertragung von HIV und ihre Prävention mit AZT und Nevirapin [Mo<strong>the</strong>r to Child<br />

Transmission <strong>of</strong> HIV <strong>and</strong> its Prevention with AZT <strong>and</strong> Nevirapine: A Critical<br />

Analysis <strong>of</strong> <strong>the</strong> Evidence], Anhang ‘AB38’ (Seite 175 ff.), die ich am Anfang dieser<br />

eidesstattlichen Erklärung erwähnt habe. (Unten werde ich mich auf den Haupttext<br />

dieser Monographie beziehen.)<br />

216. Dr. Venters Behauptung, dass ‘ohne medizinisches Eingreifen die große Mehrheit<br />

der HIV-Infizierten AIDS bekommen und folglich sterben’ würden ist falsch, w<strong>of</strong>ür<br />

unzählige Quellen sprechen. Wie der intelligente Leser der gerade zitierten<br />

Diskussionen sicher erfasst hat, gibt es keinen Beweis dafür, dass ‘HIV’ existiert,<br />

dass die Tests, die mit denen es zur Zeit diagnostiziert wird, einschlägig sind, und<br />

dass Patienten, bei die die Ärzte als HIV-positiv (‘mit HIV’) diagnostiziert haben,<br />

erkranken und an AIDS sterben werden. (Die ‘Spezifizität’, von der die Hersteller<br />

der Antikörpertests reden, meint nicht Spezifizität in Bezug auf den vermeintlichen<br />

87


Krankheitserreger ‘HIV’. Da jedoch die Frage der Verlässlichkeit und des Sinns der<br />

Antikörpertestergebnis von der TAC in diesem Verfahren nicht aufgeworfen wird,<br />

werde ich diese 'Frage hier nicht weiter beh<strong>and</strong>eln, sondern das Gericht auf die<br />

kurze Erörterung dieser Frage im Anhang ‘AB38’ auf Seite 3 ff. verweisen.) Bei Dr.<br />

Venters Behauptung, dass die Leute, die er umwirbt und belästigt, ohne die<br />

Zauberdinge, die er verkauft, sterben würden, h<strong>and</strong>elt es sich um den gleichen<br />

Betrug eines medizinischen Hausierers, wie der eines Quacksalbers aus dem<br />

siebzehnten oder neunzehnten Jahrhundert, der Quecksilberverbindungen gegen<br />

vermutliche Syphilisinfektionen auf der gleichen fragwürdigen Grundlage verkauft.<br />

Offenbar ist der Gedanke, dass kranke Menschen im Allgemeinen ihre Gesundheit<br />

unter positiven, die Gesundheit fördernden Bedingungen wieder erlangen, für Dr.<br />

Venter ein Gräuel, weil er seine Geschäfte und die seiner Kollegen bedroht: ihre<br />

Geschäfte mit der täglichen Verschreibung künstlicher, fremder, giftiger<br />

Chemikalien, bis der Patient davon stirbt.<br />

217. Angenommen, dass sich Dr. Venter auf ARVs bezieht, der medizinischen<br />

St<strong>and</strong>ardbeh<strong>and</strong>lung für AIDS, wiederhole ich, dass es nie eine ordnungsgemäß<br />

durchgeführte und abgeschlossene, r<strong>and</strong>omisierte, plazebokontrollierte,<br />

doppelblinde klinische Medikamentenstudie für irgendein ARV-Medikament, alleine<br />

oder in einer Kombination, gegeben hat, die seine Behauptung bestätigt.<br />

Andererseits gibt es unzählige Fälle von HIV-positiven Personen, von denen in<br />

medizinischen und allgemeinen Zeitschriften berichtet wird, die vollständig gesund<br />

sind und nie ARVs genommen haben. In Wirklichkeit h<strong>and</strong>elt es sich dabei um die<br />

überwältigende Mehrheit. Der Kern des Arguments kann auf einfache Weise wie<br />

folgt bewiesen werden:<br />

218. ‘Aids-Verdächtiger unterzieht sich einem Bluttest in Edendale’, ein Artikel, der 6.<br />

August 1987 im Echo, der Beigabe zum The Natal Witness herausgegeben wurde,<br />

kündigte den ersten Fall von vermutetem AIDS in Pietermaritzburg, der Hauptstadt<br />

von KwaZulu-Natal an. (Anhang ‘AB39’) Ich weiß nicht, was das Ergebnis des<br />

Tests war, aber angenommen, er war positiv, dann war 1987 der Beginn der<br />

Aufregung in jener Provinz.<br />

88


219. In Dezember 2005, achtzehn Jahre später, berichtete der<br />

Humanwissenschaftliche Forschungsrat, dass 40,7% der Frauen in KwaZulu-Natal<br />

den Virus in sich tragen – eine in jeder Hinsicht explosive Verbreitung der Seuche.<br />

Es h<strong>and</strong>elt sich aber genau genommen um eine Epidemie, die nur auf dem Papier<br />

stattfindet, Experten und Aktivisten beschäftigt, und den Absatz der Zeitungen<br />

steigert, den es gab keine beobachtb<strong>are</strong> plötzliche massive Steigerung in der<br />

Krankheits- und Sterblichkeitsrate. Es geschieht nichts in KwaZulu-Natal was sich<br />

nicht mit der Ungleichheit erklären ließe, die darin liegt, dass die guten Dinge des<br />

Lebens an die Privilegierten gehen, während die größtenteils afrikanischen Armen<br />

im Elend leben und Last der Krankheit zu tragen haben – worüber Präsident Mbeki<br />

in einem Brief an den Oppositionsführer Tony Leon, der später der Presse zur<br />

Verfügung gestellt wurde, Anfang 2000 schrieb, dass ‘selbst ein Kind, das aus den<br />

schwarzen Gemeinden stammt, weiß, dass unsere “Last der Krankheit” mit den<br />

Rassenunterschieden in unserem L<strong>and</strong> zusammenfällt’. Das war eine Entgegnung<br />

auf Mr. Leons <strong>of</strong>fenkundig gegenst<strong>and</strong>slose Behauptung in einem<br />

vorhergehenden Brief, dass ‘Tod und Krankheit keine Unterschiede von Politik,<br />

Glaubensbekenntnis oder Rasse kennen’. Die Gegenst<strong>and</strong>losigkeit dieser<br />

Behauptung ist für jeden, der in diesem L<strong>and</strong>e lebt und sich außerhalb der<br />

begrünten Vororte bewegt hat, <strong>of</strong>fenkundig. (Der Briefwechsel wurde von der<br />

Sunday Times unter der vorher genannten Internetadresse archiviert.)<br />

220. Kurzgefasst bedeutet die Positive Reaktion auf einen sogenannten HIV-<br />

Antikörpertest, selbst wenn sie sich wiederholt, entgegen der falschen<br />

Behauptungen von Dr. Venter nicht, dass man erkranken und sterben wird.<br />

(Allenfalls gibt es gewisse Anzeichen von einer schwachen, aber nicht<br />

notwendigen, Beziehung zwischen der HIV-Antikörpertest-Reaktivität und einigen<br />

gesundheitlichen Belastungen und Krankheiten – genauso wie das Testen der<br />

Blutsenkungsreaktion (‘BSR’) in nichtspezifischer, aber gleichwohl nützlicher Weise<br />

auf ein mögliches Gesundheitsproblem hinweist.)<br />

221. Dr. Venter behauptet, dass ‘medizinische Intervention’ ‘Menschen mit HIV’ am<br />

Leben erhält. Das steht jedoch im Widerspruch zu der orthodoxen medizinischen<br />

Sicht, dass eine Person, die als HIV-positiv diagnostiziert ist, zu einem frühen Tod<br />

89


verurteilt ist und ARVs bestenfalls das Todesdatum um ein paar Jahr<br />

hinausschieben können. LoveLife ist keine medizinische Autorität, aber diese<br />

Marketingorganisation der AIDS-Industrie trifft das allgemeine Denken der<br />

allopa<strong>this</strong>chen Ärzte genau, wenn sie feststellt: ‘Cool! Die Regierung stellt nun<br />

Aids-Medikamente zur Verfügung. Das wird zwar das Leben derjenigen, die<br />

HIV/Aids haben verbessern, aber diese Medikamente sind keine Heilung für<br />

HIV/Aids. Antiretrovirale Medikamente können in einigen Fällen das Leben<br />

derjenigen, die mit HIV leben um acht bis zwölf Jahre und sogar noch mehr<br />

verlängern. Es gibt jedoch keine Heilung für HIV und man stirbt schließlich an<br />

Ursachen, die mit Aids in Zusammenhang stehen oder an den Nebenwirkungen<br />

der Medikamente.’ (Anhang ‘AB40’; Hervorhebung im Original)<br />

222. Weiße Homosexuelle in den USA, die im Zentrum des HIV/AIDS-Wahns in<br />

diesem L<strong>and</strong> stehen, sowohl politisch gesehen als auch als selbsterwählte, willige<br />

Opfer wissen das wohl. Der verstorbene Steven Gendin, der Beiträge für POZ (d.<br />

h. HIV-positiv) schrieb, eine für ARV werbende Zeitschrift, die mit Pharmawerbung<br />

unterstützt und die direkt von GlaxoSmithKline gesponsert wird, schreib in einem<br />

Artikel in der Ausgabe vom Januar 1999 <strong>of</strong>fen betitelt mit ‘Wenn dich der Virus<br />

nicht kriegt, werden das die Medikamente erledigen, die du nimmst’. Im Juli 2000<br />

starb er selbst im Alter von 34 an einem ARV-bedingten Herzversagen. Die als<br />

‘AB41’ und ‘AB42’ gekennzeichneten Anhänge sind Gendins Artikel und die<br />

Lobesrede des ACT-UP-Gründers Larry Kramer auf ihn, die im Hinblick auf die<br />

Toxizität von ARVs, so wie sie von den weißen Schwulen in den USA unmittelbar<br />

erfahren wird, sehr entlarvend ist. ACT-UP ist die ursprüngliche ARV-<br />

Befürwortergruppe in den USA der die TAC eng nachgebildet ist. Im Verhältnis zu<br />

ihrer Hochzeit ist sie nunmehr im Hinblick auf den Erfolg ihrer Versammlungen<br />

ziemlich zum Erliegen gekommen, und die gesamte lokale Unterabteilung von San<br />

Franzisko weist jetzt ARVs zurück. Am 19. April 2000 las der damalige<br />

Vizepräsident Zuma aus einem Brief, den er an Präsident Mbeki ges<strong>and</strong>t hatte: ‘Im<br />

letzten Jahrzehnt w<strong>are</strong>n wir in San Franzisko Zeuge der durch AIDS-Medikamente<br />

verursachten Vernichtung von Menschenleben. Wir h<strong>of</strong>ften, dass wir durch unser<br />

90


Erscheinen auf der [13. Internationalen AIDS-] Konferenz [in Durban im Juli] die<br />

Teilnehmer vor einer ähnlichen Katastrophe in ihre Ländern warnen könnten.’<br />

223. Es hat keinen einzigen ordnungsgemäß durchgeführten klinischen Test gegeben,<br />

der zu dem Ergebnis gekommen ist, dass Leute, die ARVs nehmen länger leben<br />

als diejenigen, die das nicht tun. Die Hersteller von ARV sind in dieser Hinsicht<br />

selbst recht freimütig. Beispielsweise sagt der AZT-Hersteller GlaxoSmithKline<br />

über sein dem neuesten St<strong>and</strong> entsprechendes ARV-Medikament Ziagen in seiner<br />

‘Produktinformation’: ‘Ziagen wurde nicht lange genug untersucht, um zu wissen,<br />

ob es Ihnen dabei helfen wird, länger zu leben oder ob Sie dadurch weniger<br />

gesundheitliche Probleme haben, die mit der HIV-Infektion oder mit AIDS<br />

zusammenhängen.’ (Auszug, Anhang ‘AB42A’) Über Combivir, eine Kombination<br />

ihrer Medikamente AZT und der chemisch ähnlichen Zusammensetzung 3TC,<br />

bemerkt GlaxoSmithKline: ‘COMBIVIR ist kein Heilmittel für HIV-Infektionen und<br />

die Patienten können weiterhin mit der HIV-Infektion zusammenhängende<br />

Krankheiten bekommen, opportunistischen Infektionen inbegriffen.’ (Auszug,<br />

Anhang ‘AB42B’) Boehringer Ingelheim sagt über Nevirapin: ‘VIRAMUNE heilt HIV<br />

oder AIDS nicht, und es ist nicht bekannt, ob Sie damit länger mit HIV leben<br />

können. Diejenigen, die VIRAMUNE nehmen können immer noch an Infektionen<br />

erkranken, die für Menschen mit HIV (opportunistischen Infektionen) typisch sind.’<br />

(Auszug, Anhang ‘AB42C’) Merck äußert in der Packungsbeilage für sein Protease-<br />

Inhibitor-Medikament auch keine größere Zuversicht: ‘Es ist nicht bekannt, ob<br />

Crixivan Ihr Leben verlängern oder die Wahrscheinlichkeit verringern wird, dass Sie<br />

<strong>and</strong>ere mit HIV zusammenhängende Krankheiten bekommen werden.’ (Auszug,<br />

Anhang ‘AB42D’) Gilead Sciences ist in Bezug auf sein Medikament Tten<strong>of</strong>ovir,<br />

das die TAC gegenwärtig durch das MCC-Genehmigungsverfahren zu prügeln<br />

versucht, genauso pessimistisch. In der ‘Produktinformation’ heißt es: ‘VIREAD<br />

heilt eine HIV-1-Infection oder AIDS nicht. Die langfristigen Wirkungen von VIREAD<br />

sind gegenwärtig nicht bekannt. Diejenigen, die VIRAMUNE einnehmen können<br />

immer noch an opportunistischen Infektionen oder Leiden erkranken, die eine HIV-<br />

1-Infektionen begleiten. Bei opportunistischen Infektionen h<strong>and</strong>elt es sich um<br />

Infektionen, die auftreten, weil das Immunsystem schwach ist. Einige dieser Leiden<br />

91


sind Lungenentzündung, Infektionen mit dem Herpesvirus und Infektionen mit<br />

atypischer Mykobakteriose (MAC).’ (Auszug, Anhang ‘AB42E’)<br />

224. Im neuesten ‘HIV-Verbreitungs’-Bericht der HSRC aus dem Dezember 2005 heißt<br />

es: ‘24,4% der afrikanischen Frauen und Mädchen aus dieser Altersgruppe [‘15-49<br />

Jahre’] wurden als HIV-positiv eingestuft’. Die HSRC berichtete, dass bei den<br />

afrikanischen Frauen im Alter zwischen 25 und 29 Jahren 37,9% infiziert sind und<br />

von denen im Alter zwischen 30 und 34 Jahren 31,7%. In KwaZulu-Natal sind<br />

angeblich 40,7% der Frauen mit HIV infiziert, was ich bereits vorher erwähnt habe.<br />

Keine dieser Frauen sind krank. Es gibt nirgendwo in der Ersten oder Dritten Welt<br />

eine <strong>the</strong>oretische oder praktische Grundlage für die Annahme, dass sie in der<br />

Zukunft alle an einer ausnahmslos tödlichen Seuche erkranken werden, und dass<br />

in wenigen Jahren die ‘große Mehrheit’ (mit den Worten von Dr. Venter) der<br />

mutmaßlich mit HIV infizierten afrikanischen Frauen von Südafrika dem Schnitter<br />

zu Opfer fallen wird. Eine Seuche, die die Weißen kaum berührt, da der HSRC<br />

behauptet, dass nur vernachlässigb<strong>are</strong> 0,6% der Weißen mit HIV infiziert sind.<br />

Jede Weltuntergangsprophezeiung der AIDS-Experten hat sich bisher als falsch<br />

erwiesen:<br />

225. So zitierte zum Beispiel in den USA am 14. Januar 1986 die New York Times Dr.<br />

<strong>Anthony</strong> Fauci: ‘Bis 1996 werden 3 bis 5 Millionen Amerikaner HIV-positiv und 1<br />

Million an AIDS gestorben sein.’ (Fauci ist der Direktor des Nationalen Instituts für<br />

Allergien und Infektionskrankheiten, einem bedeutenden Abteilung des Nationalen<br />

Gesundheitsinstituts, der Gründer der AIDS-Abteilung dieses Instituts, der Leiter<br />

eines großen AIDS-Forschungslabors und einer der führenden Sprecher der<br />

Regierung zu AIDS. Er ist auch der zusammen mit seinem Stellvertreter Clifford<br />

Lane der Koautor eines AIDS-Kapitels des renommmierten Lehrbuches, Harrisons<br />

Prinzipen der Inneren Medizin [Harrison’s Principles <strong>of</strong> Internal Medicine], und kann<br />

mit Recht als der führende AIDS-Experte Amerikas angesehen werden – in seinem<br />

L<strong>and</strong> das Gegenstück zu Dr. Venter.)<br />

226. In der Realität jedoch berichtet die US-Regierungsbehörde zum Schutz der<br />

Bevölkerung vor Krankheiten und Seuchen [US Center for Disease Control = CDC]<br />

92


lediglich von 16.765 ‘AIDS-Toten’ in den USA im Jahre 1999, was bei einer<br />

nationalen Gesamtbevölkerung von ca. 270 Millionen einen minimalen, gänzlich zu<br />

vernachlässigenden Prozentsatz von 0,006 % ausmacht. (Anhang ‘AB43’) Und die<br />

in den USA erwartete Infektionsrate verharrt seit zwei Jahrzehnten, vom Beginn<br />

des AIDS-Zeitalters an bis heute, auf der Größe von einer Million oder weniger,<br />

womit sie, worüber sich alle amerikanischen AIDS-Experten einig sind, jeder<br />

Vorhersage über eine sich in jenem L<strong>and</strong> exponentiell vervielfältigenden<br />

epidemischen Flut widerspricht. Es sind jedoch nicht ARVs, die diese geschätzte<br />

eine Million HIV-Infizierter Amerikaner am Leben erhalten, da die überwältigende<br />

Mehrheit davon, nie gestestet wurde, wie amerikanische AIDS-Experten verlauten<br />

lassen. Da sie nicht wissen, dass sie den Virus in such tragen, werden sie auch<br />

nicht beh<strong>and</strong>elt.<br />

227. Wie ich bereits gesagt habe, wie abschreckend düster es auch klingen mag, so<br />

ist doch ein ‘AIDS-Tod’ in jedem Fall ganz einfach ein Sterben an irgendeiner<br />

al<strong>the</strong>rgebrachten Krankheit, die lediglich einen neuen Namen bekommen hat, da<br />

AIDS keine spezifischen eigenen Symptome aufweist – weil es sich nicht um eine<br />

Krankheit, sondern um ein Syndrom aus alten Krankheiten h<strong>and</strong>elt.<br />

228. In Ug<strong>and</strong>a, das die AIDS-Experten einmal als das Epizentrum der zukünftigen<br />

afrikanischen AIDS-Apokalypse gerühmt hatten, bevor Südafrika richtigerweise als<br />

der lukrativere Markt angesehen wurde, hat die antizipierte Explosion von AIDS nie<br />

stattgefunden, stattdessen ist die HIV-Infektionsrate drastisch gefallen. Das wird im<br />

Allgemeinen von den westlichen AIDS-Experten darauf zurückgeführt, dass die<br />

Afrikaner in Ug<strong>and</strong>a ihre Lektion gelernt haben, indem sie wissen, wie wichtig es<br />

ist, dass sie ihre sexuell unverantwortlichen, promiskuitiven Gewohnheiten ändern<br />

und eine von sexueller Zurückhaltung geprägte Lebensweise annehmen – eine<br />

durch und durch rassistische, herabsetzende Erklärung, die jedoch gut zur<br />

westlichen Denkweise passt. Niem<strong>and</strong> konnte jedoch erklären, wie der Wechsel zu<br />

einer keuchen Lebensweise, die den Ratschlägen, der überall im L<strong>and</strong><br />

ausschwärmenden AIDS-Berater entspricht, selbst wenn diese zutreffen würden,<br />

dazu führen kann, dass der angeblich hohe Prozentsatz von HIV-positiven<br />

Ug<strong>and</strong>ern auf einen geringen Prozentsatz fällt. Wie kann es sein, dass man<br />

93


dadurch, dass man keinen Spaß mehr am Sex hat oder monogam wird oder ein<br />

Kondom verwendet, wenn man das zuvor nicht getan hat, von einem HIV-Positiven<br />

zu einem HIV-Negativen wird? Es gibt keine stichhaltigen Beweise dafür, dass die<br />

Ug<strong>and</strong>er nunmehr in einem nie zuvor gekannten Ausmaß Kondome verwenden<br />

oder dass sie ihr sexuelles Verhalten in Übereinstimmung mit den christlichen<br />

Normen radikal geändert haben – dass es überhaupt jemals von dem <strong>and</strong>erer<br />

Menschen an irgendeinem <strong>and</strong>eren Ort der Welt abgewichen hat. Es sind auch<br />

nicht überall im L<strong>and</strong>e Massengräber zu sehen, in denen man die vermissten HIVpositiven<br />

Menschen einer über dem <strong>and</strong>eren begraben hat.<br />

229. Am 24. Oktober 1997 erschien im Natal Witness ein Bericht über eine, auf den<br />

Behauptungen und Vorhersagen der AIDS-Experten beruhenden Stellungnahme<br />

des Gesundheitsministeriums, nach der ‘zwischen 3,5 und 4,8 Millionen<br />

südafrikanischer Kinder unter 15 Jahren im Jahre 2000 auf Grund von AIDS ihre<br />

Mütter verloren haben werden’, und dass diese umherschweifenden Massen von<br />

mutterlosen Kindern ‘geschätzte neun bis zwölf Prozent der Gesamtbevölkerung<br />

von Südafrika ausmachen werden. Wenn man im Jahre 2006 darauf zurückblickt,<br />

ist es <strong>of</strong>fensichtlich, dass dieses wilde Gerede aus dem Munde pr<strong>of</strong>essioneller,<br />

hauptsächliche weißer AIDS-Berater nicht als Blödsinn war. (Anhang ‘AB24’)<br />

230. Kurz gefasst ist angesichts der Zahlen von HSRC die auf Südafrika wartende<br />

Apokalypse, die auf Grund der alarmierenden Behauptungen Dr. Venters<br />

vorhergesagt wurde, nur ein Trick, damit er und seine Kollegen im Geschäft<br />

bleiben, in schönen Häusern wohnen und Luxusautos fahren können.<br />

231. Ich gebe zu, dass einige Leute, die an einer der Krankheiten, die als AIDS<br />

bezeichnet werden, wie Tuberkulose erkrankt sind, ohne <strong>the</strong>rapeutische<br />

Intervention sterben werden. Ich bestreite jedoch, dass diese Menschen ARVs<br />

benötigen, und ich bestreite weiterhin, dass jemals in einem ordnungsgemäß<br />

durchgeführten klinischen Test erwiesen wurde, dass ARVs den Zust<strong>and</strong> kranker<br />

Menschen verbessern. (Da ich davon überzeugt bin, das die unterschiedlichen<br />

Krankheitszustände, die unter der Überschrift ‘Tuberkulose’ zusammengefasst<br />

werden, in erster Linie das Ergebnis eines durch Mangelernährung bedingten<br />

94


Energiedefizits sind, befürworte ich eine intensive Ernährungs<strong>the</strong>rapie. Ich<br />

unterstütze es nicht, dass man TBC-Patienten, die typischerweise an schwerer<br />

Mangelernährung leiden, ein reines Zellgift, wie sie die antiquierten,<br />

jahrzehntealten, schweren und meist unverträgliche toxischen und größtenteils<br />

ineffektiven – Charakteristika die in er konventionellen Medizin weithin anerkannt<br />

sind – TBC-Medikamente darstellen, verabreicht.)<br />

232. Dr. Venter stützt seine Behauptung, dass ohne ARV-Medikamente ‘die große<br />

Mehrheit der HIV-Infizierten AIDS bekommen und sterben’ würde, damit, dass ‘kein<br />

anerkanntes wissenschaftliches Gremium dies bestreitet’. Erstens bestehen<br />

wissenschaftliche Gremien aus Leuten wie ihm oder werden von Experten seines<br />

Kalibers beraten, so dass die Tatsache, dass seine Meinung von einer Gruppe von<br />

Leuten geteilt wird, die genauso denken wie er, ihr nicht mehr Überzeugungskraft<br />

verleiht. Zweitens ist Dr. Venters Art und Weise zu argumentieren in einer<br />

wissenschaftlichen Kontroverse im Gegensatz zu einer <strong>the</strong>ologischen mangelhaft.<br />

Wie es Galileos Vater Vicenzio passend in Dialog über alte und moderne Musik<br />

[Dialogue <strong>of</strong> Ancient <strong>and</strong> Modern Music] kommentierte: ‘Es scheint mir so, dass<br />

diejenigen, die sich als Beweis für eine Behauptung ganz einfach auf das Gewicht<br />

der Autorität verlassen, ohne irgendein Argument als Unterstützung hierfür<br />

anzuführen, sehr absurd h<strong>and</strong>eln. Im Gegensatz dazu möchte ich Ihnen freimütig,<br />

ohne irgendeine Form der Verherrlichung Fragen stellen und Antworten geben, wie<br />

es jem<strong>and</strong>em, der die Wahrheit sucht wohl ansteht.’ (Galileo Galilei: Der<br />

Goldwäger, aaO.)<br />

233. Ad 15. Es ist falsch und lügenhaft zu behaupten, dass ‘Es einen<br />

wissenschaftliche Konsens darüber gibt, dass die Vorteile von ARVs, wenn sie als<br />

chronische lebenslange Therapie für Menschen mit einer HIV-Erkrankung im<br />

fortgeschrittenen Stadium verwendet werden, die Risiken überwiegen, und dass<br />

gegenwärtig ARVs die einzigen Medikamente sind, die eine spezifische<br />

Beh<strong>and</strong>lung von HIV ermöglichen und den Verlauf von AIDS aufhalten.’ Es gibt<br />

diesen angeblichen ‘wissenschaftlichen Konsens’ nicht, und viele hochangesehene<br />

Wissenschaftler und Klinikärzte sind mit der orthodoxen Art der Beh<strong>and</strong>lung einer<br />

‘HIV-Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium’ mit ARVs nicht einverst<strong>and</strong>en, und<br />

95


sind nicht der Ansicht, dass diese Medikamente Vorteile haben, die ihre<br />

erheblichen Risiken überwiegen. Einer der wichtigsten Punkte der Tagesordnung<br />

für die Diskussion des AIDS-Beratungsgremiums des Präsidenten im Jahre 2000<br />

war die Frage, ob ARVs wie AZT gute oder schlechte Medikamente sind. Bei den<br />

beiden Sitzungen des Gremiums wurde kein ‘wissenschaftlicher Konsens’ darüber<br />

erreicht, dass diese Medikamente sicher und wirksam sind. Es gibt keinen<br />

‘wissenschaftlichen Konsens’ und es ist unaufrichtig, wenn Dr. Venter behauptet,<br />

es gäbe einen.<br />

234. Dass Patienten, die als HIV-positiv positiv diagnostiziert werden (mit<br />

nichtspezifischen Antikörpertests) und denen von Ärzten der kommerziellen<br />

allopa<strong>this</strong>chen Biomedizin gesagt wird, dass sie eine geringe Anzahl von CD4-<br />

Zellen aufweisen (was in Wahrheit ein medizinisch ebenso unerhebliches<br />

Phänomen darstellt wie das, Sommersprossen zu haben), und dass sie deshalb für<br />

den Rest ihres Lebens die ARVs der Pharmaindustrie kaufen und konsumieren<br />

müssen, stellt bestimmt nicht einen wissenschaftlichen Konsens von Experten dar.<br />

Denn es gibt noch <strong>and</strong>ere medizinische Experten, die als Anhänger <strong>and</strong>erer<br />

Richtungen der Medizin praktizieren und lehren. Medizinische Schulen, wie sie auf<br />

der Welt in einer ungeheuren Vielfalt an individuellen Varianten anzutreffen sind,<br />

und die größten Zuspruch genießen, wie die afrikanische, ajurvedische (indische),<br />

chinesische, eingeborene nord- und südamerikanische, europäische und<br />

amerikanische homöopa<strong>this</strong>che, chiropraktische und eklektische (heilpflanzliche)<br />

Medizin und Dutzende <strong>and</strong>erer medizinische Richtungen, von denen einige modern<br />

(z. B. Shiatsu in Japan), aber viele sehr alt sind, die alle in ihren Regionen weit<br />

verbreitet und angesehen sind, <strong>of</strong>t mit der formalen Anerkennung der Regierungen<br />

in Gesetzesform und auf <strong>and</strong>ere Wiese, weil sie wirksam sind, was ganz<br />

<strong>of</strong>fensichtlich ist. Anders als die kommerzielle allopa<strong>this</strong>che Medizin sind diese<br />

Richtungen nicht der Ansicht, dass eine Krankheit angegriffen und bekämpft und<br />

ihre Symptome aggressiv unterdrückt werden sollten. Denn sie wurden nicht durch<br />

das wilde, gewalttätige religiöse Erbe des Westens geprägt, und nach ganz<br />

<strong>and</strong>eren philosophischen Prinzipen organisiert.<br />

96


235. Des Weiteren gibt es einen erheblichen Anteil pr<strong>of</strong>essioneller medizinischer und<br />

wissenschaftlicher Meinungen, die anerkennen, dass ARVs wie AZT und Nevirapin<br />

inakzeptabel toxisch sind und keinen bewiesenen klinisch <strong>the</strong>rapeutischen und<br />

prophylaktischen Wert haben. Es gibt auch publizierte wissenschaftliche Literatur,<br />

die aufzeigt, dass diese Medikamente die von ihren Herstellern behauptete<br />

pharmakologische Wirkung nicht haben können und nach allen konventionellen<br />

Indikatoren für virostatische Aktivität auch nicht haben, d. h. das sie ‘HIV nicht<br />

spezifisch’ beh<strong>and</strong>eln. Hierauf werde ich unten näher eingehen.<br />

236. Kein einziger Hersteller von ARV-Medikamenten behauptet entweder mit diesen<br />

oder <strong>and</strong>eren Worten, dass sein Medikament oder seine Medikamente den ‘Verlauf<br />

von AIDS aufhalten können’, und zwar in der Bedeutung, dass diese Medikamente<br />

Kranke heilen oder verhindern, dass Gesunde krank werden. Das tun sie deshalb<br />

nicht, weil es keine klinischen Beweise dafür gibt, dass diese Medikamente eine<br />

solche Wirkung haben. Es ist in jedem Falle eine falsche Annahme, dass AIDS, ein<br />

Syndrom beziehungslos nebenein<strong>and</strong>er stehender Krankheiten, darunter auch<br />

Geisteskrankheiten, einen ‘Verlauf’ im Sinne eines festliegenden, vorhersagb<strong>are</strong>n<br />

Musters klinischen Gesundheitsverfalls aufweist. Dr. Venters dahingehende<br />

Behauptung ist mithin falsch.<br />

237. Ad 16. Die Behauptung, dass ‘Es einen wissenschaftlichen Konsens gibt, dass<br />

ARVs, darunter auch AZT und Nevirapin, wirksam die Gefahr eine Mutter-Kind-<br />

Übertragung von HIV vermindern’ ist falsch. Es gibt keinen solchen<br />

‘wissenschaftlichen Konsens’. Viele Wissenschaftler sind <strong>and</strong>erer Ansicht. Anhang<br />

‘AB38’ ist eine umfassende Eingabe an die südafrikanische Regierung aus Ende<br />

2001, die diese verbreitete medizinische Mythologie genau untersucht und<br />

zurückweist. Zusammengefasst: Für die Begründung die Behauptung, dass ARVs<br />

die Mutter-Kind-Übertragung von HIV vermindern, ist ein spezifischer Test für die<br />

HIV-Infektion erforderlich. Es gibt keinen solchen Test. Selbst wenn es einen<br />

solchen Test geben würde, so gibt es doch keinen Beweis dafür, dass HIV von der<br />

Mutter während der Schwangerschaft oder der Arbeit auf das Kind übertragen wird.<br />

Und selbst wenn es sie geben würde, so gibt es keinen Beweis dafür, dass diese<br />

Medikamente die prophylaktische Wirkung haben, die ihnen zugeschrieben wird.<br />

97


Der Kern des Problems mit dem medizinischen Paradigma um das es hier geht, die<br />

seltsame westliche medizinische Idee, dass eine Mutter ihr Kind tötet, indem sie es<br />

in ihrem Schoß heranzieht und es auf natürliche Weise gebärt – auch indem sie es<br />

an ihrer Brust stillt – indem es dabei mit einem unsichtb<strong>are</strong>n Virus infiziert wird,<br />

wird im Anhang XI der Monographie (Seite 175 ff.) <strong>of</strong>fen gelegt: Der Virus ist<br />

genauso wenig Realität wie ein Tokoloshe. (Eine indische Staatsanwältin berichtet<br />

mir einmal ganz ernsthaft, dass sie mitten in der Nacht erwacht sei und einen<br />

Tokoloshe, wie sie es nannte, gesehen habe, der am Fußende ihres Bettes<br />

gest<strong>and</strong>ne habe mit einem riesigen Penis um seinen Nacken gewickelt. Am<br />

folgenden Tage habe sie daraufhin schreckliche Schmerzen in ihren<br />

Geschlechtsteilen gehabt. (Es gibt unzählige Berichte aus dem Mittelalter<br />

ähnlichen Inhalts.) Obwohl Dr. Venter und seine Kollegen AIDS-Experten <strong>and</strong>ers<br />

als Fräulein Maharaj ihren kleinen Satan nicht mit eigenen Augen gesehen haben,<br />

glauben sie doch ernsthaft, dass er ständig in dieser unaussprechlichen Spalte<br />

lauert, insbesondere dann, wenn es um afrikanische Frauen geht – jedoch nicht in<br />

unseren Mündern, Ohren oder Nasen.)<br />

238. Pr<strong>of</strong>essor Brooks Jackson, einer der Hauptbeteiligten am klinischen Versuch<br />

HIVNET 012 mit Nevirapin, meint: ‘Kein Forscher kann die Wirksamkeit eines<br />

Medikaments mit wissenschaftlicher Sicherheit feststellen, ohne dass er sie<br />

zusammen mit Plazebo getestet hat. Das ist der einzige Weg mit dem wir<br />

feststellen können, ob eine kurze Beh<strong>and</strong>lung mit AZT oder Nevirapin besser ist als<br />

nichts.’ Anhang ‘AB45’ ist ein in Nature veröffentlichter Brief, der ihn in wortwörtlich<br />

unter Angabe der Quelle zitiert. (Der unpassende Untertitel des Briefes stammt von<br />

der Redaktion der Zeitschrift.) Es hat niemals eine Studie dieser Medikamente für<br />

diese Indikation (Verhütung der Mutter-Kind-Übertragung von ‘HIV’) mit einer<br />

Plazebo-Kontrollgruppe gegeben. Obwohl die ursprüngliche AZT Mutter-Kind-<br />

Verhütungsstudie, ACTG 076, als ‘r<strong>and</strong>omisierte, doppelblinde,<br />

plazebokontrollierte’ Studie beschrieben wird, war sie ein heilloses Durchein<strong>and</strong>er<br />

und wird als solches auf Seite 71 ff. des Anhangs ‘AB38’ entlarvt.<br />

239. Dr. Venters Begriff der ‘HIV-Krankheit’ ist ein mit Leiden drohendes Machwerk<br />

der AIDS-Experten, dem, obwohl es für sie bei der Ausdehnung ihrer<br />

98


pr<strong>of</strong>essionellen oder wirtschaftlichen Macht sowohl über die Kranken als auch über<br />

die völlig Gesunden von großem praktischen Nutzen ist, bar jeglichen empirischen<br />

Inhalts. Wenn Sie sich klinisch gesehen in gutem Zust<strong>and</strong> befinden, sich 100%-ig<br />

gesund und munter fühlen, aber nach der Auswertung der Labortestergebnisse als<br />

HIV-Antikörper positiv mit einer hohen ‘Viruslast’-Messung und/oder einer niedrigen<br />

CD4-Zellenmessung angesehen werden, erzählen Ihnen AIDS-Experten wie Dr.<br />

Venter während sie ungläubig dreinschauen, dass sie eine ‘HIV-Erkrankung im<br />

fortgeschrittenen Stadium’ haben. In Wahrheit ist die Diagnose einer ‘HIV-<br />

Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium’ aus Gründen, die noch im einzelnen<br />

angegeben werden, uninformativ und irrelevant, ausgenommen in der Hinsicht,<br />

dass der durch diese medizinische Enthüllung erschreckte Gesunde durch sie dazu<br />

gebracht werden kann, ARVs zu schlucken, in welchem Fall eine hohe<br />

Wahrscheinlichkeit besteht, dass er ernstlich erkranken und sterben wird (s. Reisler<br />

et al., aaO.).<br />

240. Ad 17. Es trifft zu, dass ‘ARVs, darunter auch AZT, von Seiten der Regierung als<br />

post-expositionale Prophylaxe nach einer beruflichen Exposition oder einem<br />

sexuellem Angriff’ empfohlen werden. Aber diese Empfehlung erfolgt auf den Rat<br />

ausgewiesener AIDS-Experten wie Dr. Venter.<br />

241. Ad 18. Wenn Dr. Venter unter ‘kontrollierten klinischen Studien’ das versteht, was<br />

üblicherweise damit gemeint ist, nämlich r<strong>and</strong>omisierte, plazebokontrollierte,<br />

doppelblinde klinische Versuche, dann ist seine Behauptung, dass solche Studien<br />

ordnungsgemäß durchgeführt wurden, um die <strong>the</strong>rapeutische und perinatale<br />

prophylaktische Wirksamkeit der ARV-Medikamente zu beweisen, falsch. Diese<br />

Medikamente wurden solchen Studien nicht unterworfen. Seine Behauptung, dass<br />

eine ‘Beweiswürdigung’ ergibt, dass ARVs als ‘post-expositionale Prophylaxe’<br />

wirksam sind, ist ebenfalls falsch. Es kann hier keine Beweiswürdigung erfolgen,<br />

da es keine verlässlichen Beweise gibt, die man würdigen könnte: In dem MMWR-<br />

Bericht (Wöchentlicher Bericht zur Morbidität und Mortalität [Morbidity <strong>and</strong> Mortality<br />

Weekly Report]) der US-Regierungsbehörde zum Schutz der Bevölkerung vor<br />

Krankheiten und Seuchen [US Center for Disease Control = CDC] vom 21. Januar<br />

2005 (54(RR02);1-20) heißt es: ‘Die Abgabe antiretroviraler Medikamente zur<br />

99


Verhinderung einer HIV-Infektion nach einer unerwarteten sexuellen Exposition<br />

oder einer im Zusammenhang mit der Injektion von Medikamenten stehenden<br />

Exposition könnte vorteilhaft sein.’ (Hervorhebung von mir. Der Begriff ‘könnte’<br />

erscheint mehr als 60-mal in der Empfehlung der CDC.) Außerdem wird die<br />

Position der CDC zur ARV-Abgabe zur post-expositionellen Prophylaxe nicht von<br />

der FDA unterstützt. Um die Akte nicht zu überladen lege ich nur die ersten fünf<br />

einschlägigen Seiten des fraglichen MMWR bei. Sie sind als ‘AB46’<br />

gekennzeichnet.<br />

242. Die Diskussion über ‘Antiretrovirale Nebenwirkungen und Toxizität’ in seinem<br />

MMWR beginnt das CDC mit der beruhigenden Feststellung, dass ‘anfängliche<br />

Bedenken wegen schwerer Nebenwirkungen und Toxizität’ durch die Erfahrung mit<br />

Krankenpflegepersonal, das nach beruflicher Exposition mit PEP beh<strong>and</strong>elt wurde,<br />

zerstreut wurden.’ Mit <strong>and</strong>eren Worten, was die AIDS-Ärzte des CDC, die nicht<br />

richtig Englisch sprechen können, meinen, dass Leute, die über die Einnahme<br />

dieser Medikamente nachdenken, sich über die Tatsache, dass sie von diesen<br />

vergiftet werden, keine Sorgen zu machen brauchen: Die Anfänglichen Berichte<br />

darüber, wie unerträglich toxisch der größte Teil des Krankenpflegepersonals die<br />

ARV-Medikamente empfunden hat, selbst wenn sie nur für kurze Zeit<br />

eingenommen wurden, können und sollten unbeachtet bleiben.<br />

243. Weil es der Ansicht ist, dass ARV-Medikamente ‘von Vorteil sein können’<br />

empfiehlt das CDC eine ‘28-rärigge Beh<strong>and</strong>lung’ nach der ‘Exposition gegenüber<br />

Blut, Sekret der Geschlechtsorgane oder <strong>and</strong>eren potentiell infektiösen<br />

Körperflüssigkeiten von Personen, von denen bekannt ist, dass sie mit HIV infiziert<br />

sind’.<br />

244. Nur wenige Monate später veröffentlichte das CDC allerdings seine<br />

‘Aktualisierten Richtlinien des US-Gesundheitsdienstes für den Umgang mit<br />

beruflichen Expositionen gegenüber HIV und Empfehlungen für die postexpositonale<br />

Prophylaxe’ vom 30. September 2005/Ausg. 54/Nr. RR-9.<br />

245. Nunmehr teilt uns das CDC in seinen ‘Toxizität und Wechselwirkung mit <strong>and</strong>eren<br />

Medikamenten von antiretroviralen Mitteln’ mit, dass ‘Personen, die PEP erhalten,<br />

100


eine volle 4-wöchige Therapie erhalten sollten (3). Wegen der Toxizität und der<br />

Nebenwirkungen beim Krankenpflegepersonal war ein nennenswerter Anteil davon<br />

nicht dazu in der Lage, sich einer vollen 4-wöchigen Therapie von HIV-PEP zu<br />

unterziehen (15–20). … Nebenwirkungen werden häufig von Personen berichtet,<br />

die antiretrovirale Mittel wie PEP nehmen (15–23). In mehreren Fällen hat ein<br />

erheblicher Anteil (17%–47%) des Krankenpflegepersonals, das PEP nach einer<br />

pr<strong>of</strong>essionellen Exposition gegenüber HIV-positiven Quellen eingenommen hat, die<br />

volle 4-wöchige Therapie nicht abgeschlossen, weil die Medikamente für sie<br />

unverträglich w<strong>are</strong>n (15–17,19,20).’ Ich habe nur die einschlägigen Seiten<br />

beigefügt, darunter die mit Ziffern versehenen Anmerkungen, s. Anhang ‘AB47’.<br />

246. In vollständiger Ignoranz dieser Umstände gehen AIDS-Experten wie Dr. Venter<br />

davon aus, dass Südafrikaner, meistens Afrikaner, meistens Arme, diese toxischen<br />

Medikamente – die ungefähr die Hälfte der Krankenschwestern und Ärzte nach<br />

wenigen Wochen unverträglich findet – täglich für den Rest ihres Lebens nehmen<br />

sollen.<br />

247. Ad 19. Es ist allgemein bekannt, dass die ‘Politik der südafrikanischen<br />

Regierung, die Beh<strong>and</strong>lung mit ARV durch das öffentliche Gesundheitswesen zu<br />

ermöglichen’ erst nach der Ausübung von sehr intensivem, konzertiertem,<br />

koordiniertem politischen Druck auf die demokratische Regierung unseres L<strong>and</strong>es<br />

seitens der lokalen und globalen Interessengruppen der Pharmaindustrie<br />

übernommen wurde. Dem st<strong>and</strong> der vehemente, ausdrückliche und sachkundige<br />

Widerst<strong>and</strong> von Präsident Mbeki und Dr. Tshabalala-Msimang gegen diese<br />

Medikamente entgegen, dem sich viele <strong>and</strong>ere hochrangige Vertreter der eine<br />

überwältigende Unterstützung im Volk genießenden Befreiungsbewegung unseres<br />

L<strong>and</strong>es, dem Afrikanischen Nationalkongress an. Diese tragische Niederlage<br />

beleuchtet aufs Lebhafteste, wie weit die Macht der Konzerne ungeschmälert in<br />

unsere demokratische Ära hineinreicht. Eine Macht, die mittels der vielen Gruppen<br />

und Individuen ausgeübt wird, die sie hinters Licht führt, beherrscht, beeinflusst,<br />

korrumpiert und kooptiert, darunter auch vormalige Präsidenten Südafrikas und der<br />

USA, amtierende und pensionierte hochrangige Kleriker, angeblich fortschrittliche<br />

101


und linke Individuen und Gruppen, die Massenmedien und natürlich einflussreiche<br />

‘wissenschaftlich ungebildete’ ARV-Lobbygruppen wie die TAC.<br />

248. Die Politik der Regierung, Nevirapin in den Wehen liegenden Frauen zur<br />

Verfügung zu stellen, die größtenteils afrikanisch und arm sind, sowie ihren<br />

neugeborenen Säuglingen, wurde ihr von den Gerichten auf der Grundlage eines<br />

einzigen klinischen Versuchs, HIVNET 012, aufgezwungen, der seitdem von den<br />

Mitgliedern unseres Medicines Control Councils als schlecht und wertlos verworfen<br />

wurde. Der Richter des Obersten Gerichtsh<strong>of</strong>es und die Richter des<br />

Verfassungsgerichts, die an dem Verfahren beteiligt w<strong>are</strong>n, glaubten, dass ihre<br />

Urteile die Leben von Säuglingen retten würden: Alle gingen sie von der Torheit<br />

aus, dass wenn die Mutter nur während der Wehen eine Pille einnehmen und es<br />

zulassen würde, dass ihr neugeborener Säugling einen Schuss der gleichen<br />

Chemie in die Kehle bekommt, ihr Säugling gerettet wäre, wie bei einer<br />

katholischen Taufe. Ich werde hierauf unten zurückkommen.<br />

249. Ad 20. Wenn Dr. Venter glaubt, dass er durch das Aufstellen der ‘von Experten<br />

vor Ort’ ‘in Übereinstimmung mit neuen Entwicklungen der <strong>the</strong>rapeutischen<br />

Technologien’ erstellten ‘Richtlinien für die antiretrovirale Therapie von<br />

Erwachsenen’ der HIV-Klinikgesellschaft, vermarktet von der Pharmaindustrie und<br />

‘Gedruckt von der Treatment Action Campaign und der Gesellschaft der<br />

südafrikanischen HIV-Klinikärzte’, verlässliche Medizinwissenschaft demonstriert,<br />

so erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass die AIDS-Therapeuten in Wahrheit<br />

chaotisch vorgehen, dass ihre Beh<strong>and</strong>lungsweisen sich nicht bloß hier und da ein<br />

wenig ändern, sondern dass sie alle paar Jahre in einer Sackgasse enden, aus der<br />

sie nur durch eine vollständige Umkehr wieder herausfinden – ein<br />

Verhaltensmuster, das von einem völlig verworrenen medizinischen Paradigma<br />

zeugt.<br />

250. Beispielsweise hält die 1999 veröffentlichte 32. Auflage des renommierten<br />

Lehrbuchs Martindale: The Complete Drug Reference (erhältlich in der Bilbio<strong>the</strong>k<br />

der Medizinischen Fakultät der Universität von Kapstadt) fest, dass sich die<br />

‘Beh<strong>and</strong>lungsoptionen für Patienten mit HIV-Infektionen schnell ändern, wobei ein<br />

102


Trend hin zur Einführung einer Therapie mit einer Kombination antiretroviraler<br />

Medikamente in einem frühen Stadium der Infektion zu verzeichnen ist. Bis vor<br />

kurzem wurde Zidovudin als Mono<strong>the</strong>rapie gegeben.’ Aber nur ein Jahr später gab<br />

die erste Garde der AIDS-Experten der US-Regierung auf Grund zunehmender<br />

Berichte über schwerwiegende Toxizität den ‘Trend hin zur Einführung einer<br />

Therapie mit einer Kombination antiretroviraler Medikamente in einem frühen<br />

Stadium der Infektion’ abrupt auf und verlangten wieder, mit dem Beginn der<br />

Beh<strong>and</strong>lung so lange als möglich zu warten:<br />

251. Der New Scientist berichtete am 16. Dezember 2000 unter der Überschrift No<br />

More Cocktails, dass nach ‘vier Jahren der “Früh-Zuschlagen-Hart-Zuschlagen”-<br />

HIV-Therapie, diese Beh<strong>and</strong>lungsweise in den USA an ihrem Ende angelangt sein<br />

könne, da sich Beweise für schwerwiegende Nebenwirkungen der Medikamente<br />

häufen’. Die AIDS-Experten in den USA vollzogen eine entwürdigende Kehrtwende<br />

um 180 Grad, als das US Department <strong>of</strong> Health <strong>and</strong> Human Services seine<br />

überarbeiteten HIV-Beh<strong>and</strong>lungsrichtlinien im Januar herausgab.’ (Anhang ‘AB48’)<br />

Die führende US-AIDS-Journalistin Laurie Garrett drückte es in Newsday vom 17.<br />

Januar 2001 so aus: ‘Anstatt den amerikanischen Ärzten zu raten “Früh-<br />

Zuschlagen-Hart-Zuschlagen”, ein Therapieansatz der seit 1996 galt und<br />

demzufolge den HIV-positiven Patienten starke Medikamentencocktails gegeben<br />

werden, noch bevor die Patienten irgendwelche Krankheitssymptome verspüren,<br />

fordern die Richtlinien des nationalen US-Gesundheitsamts eine vorsichtige und<br />

spät einsetzende Beh<strong>and</strong>lung.’ Sie erwähnt ein Bekehrungserlebnis des<br />

‘prominenten AIDS-Arztes’ Charles Carpenter der Brown-Universität, ein Mitglied<br />

des AIDS-Beratungsgremiums beim nationalen US-Gesundheitsamt, das er mit der<br />

Royal Society <strong>of</strong> Medicine in London teilt, und von dem er in einer im Dezember<br />

gehaltenen Rede berichtete: ‘Im Rückblick erkennen wir nunmehr, dass die Gefahr<br />

der Toxizität der Medikamente durch die frühe Einnahme dieser Medikamente sehr<br />

erhöht wird.’ (Da die ‘Toxizität von Medikamenten’ chemisch gesehen eine<br />

Tautologie ist, versuchte diese Mediziner zu sagen, was nur nicht klar genug zu<br />

formulieren vermochte, dass je früher man ARVs nimmt, desto eher deren Toxizität<br />

auf den Körper evident wird, da die Patienten sehr krank werden.) <strong>Anthony</strong> Fauci,<br />

103


Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, und einer<br />

der Mitglieder des zur Überprüfung der <strong>of</strong>fiziellen Beh<strong>and</strong>lungsmethoden<br />

einberufenen Gremiums, stimmte mehr oder weniger damit überein, dass die<br />

Medikamente nicht nur gefährlich, sondern noch dazu unwirksam sind: ‘Es ist klar,<br />

dass wir den Virus mit den Medikamenten, die wir jetzt haben, nicht ausrotten<br />

können. Und die sich akkumulierenden Nebenwirkungen treten immer mehr zu<br />

Tage.’ (Die Ärzte wachen auf.) Der Newsday gib die Litanei wieder, die einige von<br />

ihnen von sich gaben: ‘Tod auf Grund von Schädigungen des Knochengewebes im<br />

Hüftbein, Anstieg des Cholesterinspiegels im Blut, Neuropathie oder<br />

Nervenschädigung, Nierenversagen, radikale Änderungen des Leberst<strong>of</strong>fwechsels,<br />

Diabetes, Hautkrankheiten, Versagen der Bauchspeicheldrüse,<br />

Leberfehlfunktionen, die so akut sind, dass Transplantate erforderlich sind, und fast<br />

s<strong>of</strong>ortiger Tod durch Anstieg des Milchsäurespiegels.’ (Anhang ‘AB49’)<br />

252. In ihrer Ausgabe vom 4. Februar 2001 zitierte die New York Times Fauci: ‘Wir<br />

sind dabei, ein deutlich konservativeres Empfehlungspr<strong>of</strong>il zu übernehmen’ – der<br />

zentrale Gedanke dabei sei, so zitiert ihn der Artikel, es ‘dem Virus zu gestatten,<br />

länger im Körper zu verbleiben, um dadurch dem Patienten die Toxizität der<br />

Medikamente zu ersp<strong>are</strong>n’. (Anhang ‘AB50’)<br />

253. Kurz gefasst, gest<strong>and</strong> Fauci angesichts der veröffentlichten Beweise ein, dass<br />

ARVs sehr viel gefährlicher sind als das vermeintliche Virus.<br />

254. Am nächsten Tag gaben die Amerikaner ihre Aktualisierten HIV-<br />

Beh<strong>and</strong>lungsrichtlinien für Erwachsene und Jugendliche heraus. In einem<br />

Leitartikel im AIDS Reader Anfang 2002, ‘Aktuelles aus Seattle: Die 9. jährliche<br />

Retroviruskonferenz’, erläuterte Jeffrey Laurence den Grund für dieses Umdenken<br />

als ‘die Nebenwirkung aller HAART-Therapien [ARV-Kombinationen] und der nur<br />

begrenzten Beweise für den Überlebensvorteil für den Therapiebeginn bei<br />

asymptomatischen Personen, selbst bei relativ geringer CD4-Zellenmessung …<br />

Vieles davon ist motiviert durch einige markante kardiovaskuläre, endokrine und<br />

den Knochenst<strong>of</strong>fwechsel beeinflussende Wirkungen von HAART.’ (Anhang<br />

‘AB51’)<br />

104


255. Weiter Beispiele für das Hin und Her in der AIDS-Therapie: Während der US-<br />

Gesundheitsdienst (Public Health Service = PHS) in seinen Richtlinien für die<br />

Beh<strong>and</strong>lung von HIV-positiven Patienten aus dem Jahre 1993 die AZT-<br />

Mono<strong>the</strong>rapie für maßgeblich erklärt, verneinen das die überarbeiteten Richtlinien<br />

aus dem Jahre 1997 und erklären stattdessen Kombinationen von ARVs für richtig<br />

– aber nur dann, wenn die CD4-Zellenmessung des Patienten unter 500 Zellen je<br />

Kubikmillimeter fällt oder ihre ‘Viruslast’ über 10 bis 20.000 ‘Viruskopien’ je Milliliter<br />

steigt. Der nächste Rückzug wurde 2001 angetreten, als die Richtlinien erneut<br />

durch die Empfehlung geändert wurden, die Kriterien für den Therapiebeginn auf<br />

350 Zellen und 55.000 ‘Viruskopien’ zu verschärfen. Diese Schwelle wurde 2002<br />

noch weiter erhöht, als die Therapieempfehlung für alle Patienten mit ‘akuter<br />

primärer HIV-Infektion’ (d. h. hoher ‘Viruslast’) fallengelassen wurde. (Das heißt,<br />

dass die AIDS-Experten daran zweifelten, ob eine hohe ‘Viruslast’ in der realen<br />

Welt tatsächlich eine Bedeutung für die klinische Gesundheitsprognose hat.) Alle<br />

diese Kehrtwendungen – rückwärts – der AIDS-Experten bezweckten eine<br />

Begrenzung der Anzahl der Patienten, die mit ARVs beh<strong>and</strong>elt werden, da es diese<br />

Experten zunehmend dämmert, wie gefährlich toxisch diese Medikamente sind.<br />

256. Ein weiteres Beispiel für das h<strong>of</strong>fnungslose Durchein<strong>and</strong>er bei der<br />

St<strong>and</strong>ard<strong>the</strong>rapie: Die AIDS-Experten haben ihre Patienten beharrlich Angst<br />

eingejagt, damit sie bei ihren Medikamenten bleiben, ungeachtet der schrecklichen<br />

krankmachenden Wirkung, indem sie ihnen damit gedroht haben, dass wenn sie<br />

nicht dabei bleiben, resistente HIV-Belastungen auftauchen werden, auf Grund<br />

deren ‘Neigung zur Herausbildung von Resistenzen, wenn die Medikamente nicht<br />

mit absoluter Konsistenz eingenommen werden’. So formulierte es Pr<strong>of</strong>essor<br />

Susan Ball in ‘Patienten, die ihre Medikation unterbrechen möchten:<br />

Unterbrechung der Beh<strong>and</strong>lung bei HIV-Infektionen’, erschienen im AIDS Reader<br />

im August 2003, übereinstimmend mit den überarbeiteten Richtlinien für die<br />

Verwendung antiretroviraler Mittel bei HIV-infizierten Erwachsenen und<br />

Jugendlichen, die vom US-Gesundheitsministerium im Januar 2001<br />

herausgegeben wurden. (Anhang ‘AB52’) Der Mitvorsitzende des Gremiums, das<br />

diese Richtlinien aufgestellt hat, John Bartlett, Leiter der Abteilung<br />

105


Infektionskrankheiten am Johns Hopkins University Medical Center sagte, ‘Bei<br />

einer antiviralen Therapie ist eine außergewöhnlich strenge Einhaltung derselben<br />

erforderlich, um die HIV-Replikation unter Kontrolle zu halten. HIV verzeiht in<br />

dieser Hinsicht nur wenig. Es kann nicht genug betont werden, wie wichtig es ist,<br />

die Therapie in höchstmöglichem Grade einzuhalten, wenn man sich für diese<br />

Therapie entschieden hat.’ ‘Zunehmende HIV-Beweise stellen Beh<strong>and</strong>lungsdogma<br />

auf den Kopf’, schrieb jedoch Erika Check in der renommiertesten<br />

wissenschaftlichen Zeitschrift der Welt, Nature im selben Monat, in dem der Artikel<br />

von Ball erschien: ‘Eine Reihe von Studien hat die weit verbreitete Vorstellung<br />

ausgeräumt, dass Patienten, die nicht jede einzelne Dosis ihrer Anti-HIV-<br />

Medikation einnehmen, ein öffentliches Gesundheitsrisiko darstellen, indem sie<br />

HIV-Viren kultivieren, die <strong>the</strong>rapieresistent sind. Die Ergebnisse deuten eher darauf<br />

hin, dass es bei Patienten, die nicht ihre gesamte Medizin nehmen, in Wahrheit<br />

weniger wahrscheinlich ist, dass sie <strong>the</strong>rapieresistent werden als bei denjenigen,<br />

die die Anweisungen ihres Arztes streng befolgen.’ (Anhang ‘AB53’) Hier erübrigt<br />

sich jeder Kommentar.<br />

257. Das neueste Anzeichen für einen bevorstehenden weiteren Rückzug von den<br />

tödlichen toxischen ARV-Cocktails auf nukleosidanaloger Grundlage, seit zwei<br />

Jahrzehnten das St<strong>and</strong>ardwerkzeug der AIDS-Therapeuten, erschien am 19.<br />

Januar 2006 in der Washington Post, wonach diese Medikamente durch eine um<br />

zwei Drittel geringere Dosis ersetzt werden sollen, die einmal täglich mit einer<br />

einzigen Pille verabreicht wird und eine Kombination aus <strong>and</strong>eren Wirkst<strong>of</strong>fen<br />

darstellt: 1.100 mg der neueren Medikamente als Tagesdosis gegenüber<br />

gegenwärtig typischerweise 3.300 mg der älteren ARV-Kombination als<br />

Tagesdosis. (Anhang ‘AB53A’) Wie aus der Zusammenfassung der in dem<br />

Zeitungsbericht erwähnten Studie hervorgeht, hat die angebliche Wirksamkeit der<br />

ARVs nichts mit den Auswirkungen auf die klinische Gesundheit zu tun – als damit,<br />

ob die Medikamente gesund machen oder nicht –, sondern nur mit sogenannten<br />

surrogaten Indikatoren, über die ich unten noch sprechen werde. (Anhang ‘AB53B’)<br />

106


258. Demnach gibt es allen Grund anzunehmen, dass die Richtlinien von Dr. Venters<br />

HIV-Clinicians Society ihren Wert genauso lange behalten werden wie die Mark in<br />

der Weim<strong>are</strong>r Republik.<br />

259. Frühere Erfahrungen in Südafrika sprechen dafür, dass die AIDS-<br />

Beh<strong>and</strong>lungsrichtlinien der Regierung, die von Dr. Venter zitiert werden und die auf<br />

der Beratung durch AIDS-Experten wie ihm beruhen, bald dahinwelken und<br />

vergessen sein werden: Öffentliches Gesundheitswesen in Südafrika [Public Health<br />

in South Africa] (Central News Agency, 2. Aufl., undatiert, aber 1940) von E.H.<br />

Cluver M.A., M.D., B.Ch. (Oxon) D.P.H. (LOND.), B.A. (C.G.H.), F.R. San. I.,<br />

Gesundheitsminister der Südafrikanischen Union und Generaldirektor der<br />

medizinischen, hygienischen und zahnärztlichen Dienste, Streitkräfte der Union;<br />

Oberster Gesundheitsbeamter, Unionsministerium für das öffentliche<br />

Gesundheitswesen; Honorarpr<strong>of</strong>essor für öffentliches Gesundheitswesen,<br />

Universität von Witwatersr<strong>and</strong>; Mi<strong>the</strong>rausgeber, Journal <strong>of</strong> Industrial Hygiene (USA<br />

und Großbritannien); vormaliger Pr<strong>of</strong>essor für Physiologe, Universität von<br />

Witwatersr<strong>and</strong>, Johannesburg, enthält unzählige, obsolet gewordene medizinische<br />

Meinungen, von denen einige nach ein halbes Jahrhundert später amüsant, <strong>and</strong>ere<br />

mit Entsetzen zu lesen sind, darunter die europäische medizinische Weißheit, dass<br />

Geschlechtskrankheiten ‘dazu tendieren, sich insbesondere unter den<br />

unausgebildeten Nicht-Europäern zu verbreiten, die in den weniger gesunden<br />

Teilen unserer Städte zusammengepfercht sind. … Die Enttribalisierung großer<br />

Massen von Eingeborenen hatte promiskuitive Verhaltensweisen zu Folge, so dass<br />

sich Infektionen schnell über weite Teile des L<strong>and</strong>es verbreiteten.’ (Nichtafrikanische<br />

AIDS-Experten in unserem L<strong>and</strong> bezichtigen heute in ähnlicher Weise<br />

afrikanische W<strong>and</strong>erarbeiter der Verbreitung von AIDS, und weiße AIDS-Ärzte<br />

errichten ihre AIDS-Beh<strong>and</strong>lungsmissionen immer in afrikanischen Townships<br />

(nicht in den weißen Vororten), den das sind die ‘weniger gesunden Teile unserer<br />

Städte’, wo sich nach ihrer Ansicht die HIV-‘Infektion’ unter diesen<br />

‘zusammengepferchten Nicht-Europäern’ ‘schnell verbreitet’.)<br />

260. Der damals für ‘Syphilis’ allgemein verwendete Test war der Wassermantest. Das<br />

Oxforder illustrierte Medizinh<strong>and</strong>buch [Oxford Illustrated Companion to Medicine]<br />

107


(3. Auflage, 1986) erwähnt jedoch, ‘dass man erst in den frühen 1940-iger Jahren<br />

ganz begriffen hat, dass viele Krankheiten für eine positive Wassermannreaktion<br />

verantwortlich sein konnten.’ Der Wassermantest wurde seitdem als h<strong>of</strong>fnungslos<br />

unspezifisch verworfen, aber nicht bevor nicht Hunderttausende von Menschen<br />

durch die St<strong>and</strong>ardbeh<strong>and</strong>lung jener Zeit getötet oder physisch und mental<br />

verkrüppelt wurden:<br />

261. Diese St<strong>and</strong>ardbeh<strong>and</strong>lung wurde im Jahre 1944 beschreiben in Der kranke<br />

Afrikaner: Eine klinische Studie [The Sick African: A Clinical Study] (Kapstadt:<br />

Stewart Printing Co.) von Michael Gefl<strong>and</strong> M.B., Ch.B. (Kapstadt), M.R.C.P.<br />

(Lond.), D.M.R. (Eng.), Medizinischer Dienst der Regierung,<br />

Südrhodesien; Gesundheitsbeamter, Eingeborenenhospital Salisbury; Arzt des<br />

Notkrankenhauses und regierungsamtlicher Pathologe, Pasteur-Institut und<br />

öffentliches Gesundheitslabor, Salisbury: ‘Syphilis ist eine Sache von<br />

herausragender Bedeutung. Die Häufigkeit ist schwierig einzuschätzen, aber sie<br />

scheint bei 20 % oder mehr aller Eingeborenen vorh<strong>and</strong>en zu sein. Es ist wichtig<br />

sie zu erkennen, nicht weil die dem Eingeborenen gegebene Beh<strong>and</strong>lung in<br />

irgendeiner Weise unangemessen ist, sondern hauptsächlich deshalb, um zu<br />

verhindern, dass er die Infektion durch Kontakt zu Europäern oder seinen eigenen<br />

Leuten weitergibt. Das wird erreicht, indem ihm eine kurze Therapie von<br />

Arseninjektionen verabreicht wird, damit er nicht-infektiös wird. … Natürlich, wenn<br />

... der Eingeborene dazu überredet werden kann, sich einer längeren Therapie zu<br />

unterziehen, werden bessere Ergebnisse erzielt. … Die Lösung des Problems<br />

könnte in der kontinuierlichen Verabreichung von Arsen in massiven Dosen durch<br />

intravenöse Injektion während einiger Tage liegen. Berichte aus der<br />

Südafrikanischen Union … scheinen vielversprechend zu sein. Das ist mit<br />

Sicherheit eine Form der Therapie, der die staatlichen Stellen ihre Aufmerksamkeit<br />

schenken sollten … Ich bin davon überzeugt, dass die Lösung des<br />

Syphilisproblems der Eingeborenen in dieser Form der Beh<strong>and</strong>lung liegt. Jedoch<br />

darf ihre potenzielle Gefährlichkeit nicht übersehen werden.’ Nach dieser<br />

neurotoxischen Beh<strong>and</strong>lung geht es ganz in diesem Sinne weiter: ‘Manche Ärzte<br />

scheinen zu glauben, dass Neurosyphilis bei den Eingeborenen selten ist. Das trifft<br />

108


nicht zu, den die Krankheit ist keineswegs ungewöhnlich. … Es sollte keine<br />

Schwierigkeiten bereiten, einen Fall von allgemeiner Paralyse zu erkennen,<br />

vorausgesetzt, dass der Zust<strong>and</strong> bekannt ist. Es ist durch massive<br />

Geistesstörungen wie depressive und manische Zustände von Schwachsinn<br />

gekennzeichnet. Der Patient kann euphorisch sein und kann gr<strong>and</strong>iose<br />

Wahnvorstellungen und Halluzinationen aufweisen. … Die Willenskraft ist gestört<br />

und die Unkoordinier<strong>the</strong>it ausgeprägt. Der Gang kann schwankend sein.<br />

Epileptiforme Anfälle treten in einigen der Fälle auf oder es kann eine<br />

apoplektiforme Attacke mit dem Ergebnis einer halbseitigen Lähmung oder einer<br />

Aphasie einsetzen. Bei den Eingeborenen muss die ‘allgemeine Paralyse der<br />

Geisteskranken’ von <strong>and</strong>eren Ursachen einer Psychose unterschieden werden. …<br />

Ein Fall von allgemeine Paralyse sollte geprüft und zur weiteren Beh<strong>and</strong>lung in<br />

eine Nervenheilanstalt überwiesen werden.’ (Mit weiterem Arsen.)<br />

262. Dr. Cluver erwähnt, das das Gesetz über das öffentliche Gesundheitswesen von<br />

1919 die zwangsweise Durchführung des (Wasserman)-Tests und der (Arsen-)<br />

Beh<strong>and</strong>lung in Fällen von Verdacht auf ‘Syphilis’ vorsah – in der Praxis in erster<br />

Linie bei ‘Eingeborenen’. Ein früheres Gesetz, das in der Kapkolonie im Jahre 1885<br />

verabschiedet wurde, das Gesetz über ansteckende Krankheiten, sah vor, dass<br />

solche Opfer hochfliegender europäischer medizinischer Intentionen ‘zur<br />

Beh<strong>and</strong>lung in geschlossenen, zu diesem Zweck errichteten Krankenhäusern<br />

verwahrt werden’. Vor der Einführung der injezierb<strong>are</strong>n Arsenverbindung Salvarsan<br />

für ‘Syphilis’ im Jahre 1909 erfolgte die St<strong>and</strong>ardbeh<strong>and</strong>lung mit dem genauso<br />

tödlichen Schwermetall Quecksilber, das in der 24. Auflage aus 1939 von Hale-<br />

White’s Materia Medica: Pharmacy, Pharmacology <strong>and</strong> Therapeutics immer noch<br />

als ‘eines der wertvollsten Medikamente, über die wir verfügen’, beschrieben wird.<br />

Ab der Mitte des Jahrhunderts wurden Quecksilber und Arsen in<br />

Therapieh<strong>and</strong>büchern nur noch mit dem Hinweis ‘Vergiftung durch’ erwähnt.<br />

263. Ich werden meine Ausgaben aller dieser Bücher bei der Verh<strong>and</strong>lung vorlegen,<br />

wenn dies erforderlich sein sollte<br />

109


264. Genauso wie bei dem nicht-spezifischen Wassermantest für ‘Syphilis’ sind bei<br />

den nichtspezifischen HIV-Tests mehr als sechzig Krankheiten und Zustände in der<br />

medizinischen Literatur dokumentiert, die eine Reaktion auf den HIV-Antikörpertest<br />

verursachen. (Anhang ‘AB54’) Das eine steigender Anteil reaktiver Ergebnisse auf<br />

diese nichtspezifischen Tests unter den afrikanischen Armen auftreten würde, war<br />

daher zu erwarten, wenn man berücksichtigt, dass sie nicht nur nicht genügend<br />

nahrhaftes Essen erhalten, sondern folglich auch unter einem höheren Prozentsatz<br />

an Krankheiten leiden.<br />

265. Ad 21. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Personen,<br />

die ‘im öffentlichen Gesundheitswesen mit ARVs beh<strong>and</strong>elt werden’, gleich der<br />

Zahl der Personen ist, die tatsächlich diese Medikamente einnehmen – oder sie für<br />

sehr lange Zeit einnehmen. Wie Fellay et al. herausgefundne und dargelegt haben<br />

(s. o.), sind ARVs für mehr als zwei Drittel der Patienten, denen sie verschrieben<br />

werden, unerträglich toxisch. Und der Leiter der HIV-/AIDS-Abteilung des<br />

Gesundheitsministeriums Dr. Nomonde Xundu hat kürzlich laut einem Bericht in<br />

Business Day vom 3. März 2006 darauf hingewiesen, das das Fehlen eines<br />

nationalen Patienteninformationssystems es unmöglich mache zu sagen, ‘wie viele<br />

Patienten das Programm verlassen haben, wie viele gestorben sind … wie viele<br />

dazu gezwungen w<strong>are</strong>n, die Medikamente auf Grund gefährlicher Nebenwirkungen<br />

zu wechseln’. (Anhang ‘AB55’)<br />

266. Ad 23. Eigentlich sollte es so sein, dass die Registrierung eines Medikaments<br />

bedeutet, dass es vom Medicine Control Council als annehmbar sicher und<br />

wirksam angesehen wird. Der Internetwebsite des MCC’s zu Folge, werden<br />

diesbezügliche Entscheidungen von ‘externen Beratern’ getr<strong>of</strong>fen, die an den<br />

medizinischen und pharmazeutischen Ausbildungsstätten des L<strong>and</strong>es unterrichten.<br />

Genauso wie der Broederbond arbeiten sie jedoch geheim, anonym und ohne<br />

Rechenschaft abzulegen. Sie wählen einen ihrer Freunde aus, wann immer eine<br />

Vakanz entsteht, und vermeiden es, Leute aufzunehmen, die den reibungslosen<br />

Ablauf des pharmazeutischen Geschäfts stören könnten (Weiteres unten). Da<br />

solche pharmakologischen Akademiker ihre mageren akademischen Einkommen<br />

routinemäßig mit ordentlichen Gebühren für die Durchführung pharmazeutischer<br />

110


Medikamententests aufzubessern pflegen, ist ein großes Potenzial für finanzielle<br />

Interessenkonflikte vorh<strong>and</strong>en. Überdies haben sich die ‘externen Beratern’, die die<br />

Entscheidungsfindung des MCC beherrschen, im Bereich der ARVs wiederholt als<br />

erbärmlich ignorant, träge, inkompetent und als nachweislich unfähig erwiesen,<br />

ihrer gesetzlich festgelegten Verantwortung nachzukommen, die südafrikanische<br />

Öffentlichkeit vor Schaden durch nutzlose und unwirksame Medikamente zu<br />

bewahren:<br />

267. Am 6. August 2002 machte Pr<strong>of</strong>essor Mhlongo eine Eingabe an das MCC, die<br />

perinatale Verwendung von Nevirapin betreffend, eine Liste, die einhundert Punkte<br />

umfasste, die wir aufgestellt hatten, um die Argumente gegen diese besondere<br />

Indikation auf der Grundlage der Informationen über HIVNET 012<br />

zusammenzufassen, die zu jener Zeit öffentlich bekannt w<strong>are</strong>n. (Seiten 22-34 des<br />

Anhangs ‘AB4’) Dies ist der klinische Versuch, auf dessen Grundlage das MCC<br />

Nevirapin für die Verwendung auf Entbindungsstationen vorläufig registrierte. (Im<br />

Dezember 2004 und Anfang 2005 tauchten noch sehr viel mehr schwerwiegende<br />

Informationen darüber auf, wie fehlerhaft diese Studie gewesen war, darunter<br />

Belege für unzählige nicht berichtete Fälle, in denen schwerwiegende nachteilige<br />

Reaktionen oder gar der Tod auftraten. Das wird im Einzelnen im Neunten Teil<br />

meines Buches Das Problem mit Nevirapin [The trouble with nevirapine] beh<strong>and</strong>elt,<br />

online unter www.tig.org.za. Ich werde diesen Aspekt unten noch eingehend<br />

beh<strong>and</strong>eln.)<br />

268. Zwei Tage nachdem er die Eingabe erhalten hatte, rief Dr. Rajen Misra, Leiter<br />

des MCC Unterausschusses für die Beurteilung des Medikaments, Pr<strong>of</strong>essor<br />

Mhlongo an, um den Eingang zu bestätigen und ihm dafür zu danken. Er bemerkte,<br />

dass sich aus der Eingabe folge, dass Pr<strong>of</strong>essor Mhlongo mehr über das fragliche<br />

Medikament wisse, als irgendein Mitglied des MCC, und sagte ihm weiterhin, dass<br />

er daher beabsichtige, dem Gremium eine Einladung an Pr<strong>of</strong>essor Mhlongo zur<br />

Teilnahme vorzuschlagen. Das ist nie geschehen. Obwohl Pr<strong>of</strong>essor Mhlongo<br />

außerordentlich qualifiziert ist, mit einer ganzen Reihe anspruchsvoller englischer<br />

und amerikanischer medizinischer Akkreditierungen und Lizenzen, wurde er<br />

111


übergangen und statt seiner kam Roy Jobson in das Gremium, einer seiner weißen<br />

Kollegen, der im Rang um vieles unter ihm steht.<br />

269. Ungeachtet der Bemerkungen von Dr. Misra, dass wir wissen, wovon wir reden,<br />

dass wir mehr über Nevirapin wissen, als irgendjem<strong>and</strong> im MCC, hat das MCC die<br />

Eingabe niemals beh<strong>and</strong>elt. Es gibt keine Anzeichen, die dafür sprechen, dass die<br />

Mitglieder des MCC dieser Eingabe je ihre Aufmerksamkeit gewidmet hätten, trotz<br />

der Versicherungen Dr. Misras in dem Gespräch mit Pr<strong>of</strong>essor Mhlongo, dass sie<br />

gebührend gewürdigt werden würde.<br />

270. Es spricht für das MMC, dass es trotz der unlauteren Bemühungen des<br />

amerikanischen Direktors Der Abteilung der NIH für AIDS, Dr. Edmund Tramont,<br />

das MCC über die fatalen Probleme mit HIVNET 012 zu täuschen (Weiteres<br />

unten), die Studie schließlich zurückwies (obwohl nur mit einer dünnen,<br />

oberflächlichen Begründung, die nichts mit der 100-Punkte-Eingabe von Pr<strong>of</strong>essor<br />

Mhlongo zu tun hatte) und von dem Hersteller Boehringer Ingelheim verlangte,<br />

annehmb<strong>are</strong> Belege für die Wirksamkeit vorzulegen. Nachdem im Juni 2003 die<br />

gesetzte Frist verstrichen war, ohne dass Boehringer Ingelheim seinen<br />

Verpflichtungen nachgekommen wäre, das MCC jedoch die Registrierung des<br />

Medikaments immer noch nicht zurückgenommen hatte, schrieb ich an das MCC,<br />

um nach dem Grund hierfür zu fragen. (Seiten 10-22 Des Anhangs ‘AB4’)<br />

271. Das MCC antwortete nicht. Den nächsten Schritt tat es am 12. Juli 2003, er<br />

best<strong>and</strong> jedoch nicht in der Zurücknahme der Registrierung für die perinatale<br />

Beh<strong>and</strong>lung mit Nevirapin, wegen des Fehlens der für die weitere<br />

Aufrechterhaltung der Registrierung erforderlichen ordnungsgemäßen klinischen<br />

Versuchsergebnisse, worauf ich hingewiesen hatte, sondern es gab eine<br />

Stellungnahme heraus, dass es nunmehr empfiehlt, dass das Medikament von<br />

HIV-positiven schwangeren Frauen zusammen mit AZT eingenommen wird.<br />

272. Während der folgenden Monate schrieb ich mehrere Briefe an das MCC, in der<br />

ich seine Aufmerksamkeit auf die schwerwiegende fötale und neonatale Toxizität<br />

von AZT lenkte und die schweren Leiden, die es erwiesenermaßen ungeborenen<br />

und neugeborenen Kindern zugefügt hat. (Seiten 35 ff. des Anhangs ‘AB4’,<br />

112


darunter ein Nachwort, das einige sehr wichtige Forschungsergebnisse aus<br />

jüngster Zeit erwähnt.)<br />

273. Ich kann diesem Gerichte versichern, dass nach meinem besten Wissen niem<strong>and</strong><br />

die wissenschaftliche Literatur zur fötale und neonatale Toxizität von AZT eine<br />

gründlicher und erschöpfender untersucht und analysiert und seine Ergebnisse<br />

auch veröffentlicht hat als ich. Diese Tatsache wurde mir gegenüber bestätigt vom<br />

kenntnisreichsten, anspruchsvollsten und rigorosesten Kritiker dieses<br />

Medikaments, Papadopulos-Eleopulos et al. am Royal Perth Hospital,<br />

Westaustralien.<br />

274. Mir ist mitgeteilt worden, dass nach dem Erhalt meiner Briefe ein Mitglied des<br />

MCC den Gesundheitsminister anrief und dabei bemerkte, dass er ‘erstaunt’ über<br />

die ‘eingehende Forschungsarbeit’ sei, die sich daraus ergebe und die ihm ‘nicht<br />

bekannt’ gewesen sei.<br />

275. Trotzdem wurden die unzweideutigen Befunde über dauerhafte Schäden, die bei<br />

Kindern, die AZT (und ähnlichen Medikamenten) ausgesetzt w<strong>are</strong>n, noch in der<br />

Gebärmutter und nach der Geburt verursacht wurden, auf die ich die Mitglieder des<br />

MCC aufmerksam gemacht hatte, und von denen sie nach eigner Auskunft nichts<br />

gewusst hatten, vom Vorsitzenden des MCC, Pr<strong>of</strong>essor Eagles, leichthin beiseite<br />

gefegt. (Anhang ‘AB58’)<br />

276. Bei Betrachtung der Daten zur fötalen Toxizität, auf die ich das MCC hingewiesen<br />

habe, und die ich diesen Papieren beifüge, wird es für dieses Gericht <strong>of</strong>fensichtlich<br />

sein, dass die ‘externen Berater’, die beim MCC die Entscheidungen treffen,<br />

unbeholfen und unfähig sind, ihre Arbeit zu tun. Es ist unvorstellbar, dass einer von<br />

ihnen bei voller Würdigung der dargelegten Daten, die ich in einer Synopse<br />

zusammengestellt habe, die Beh<strong>and</strong>lung ihrer schwangeren Frauen oder<br />

Freundinnen und ihrer Säuglinge mit AZT und ähnlichen Medikamenten zulassen<br />

würde. Ich bin mir sicher, dass es dieses Gericht nicht tun würde.<br />

277. Ad 24. Es trifft zu, dass ‘AZT, Nevirapin und <strong>and</strong>ere ARVs’ von den<br />

Aufsichtsbehörden der USA, Europas, Kanadas und <strong>and</strong>erer Länder ‘genehmigt’<br />

wurden.<br />

113


278. Die Unregelmäßigkeiten, unter denen AZT in den USA und dem Rest der Welt als<br />

AIDS-Medikament registriert wurde, werden in der von mir verfassten Geschichte<br />

dieses Verfahrens, Die Lizenzierung von AZT [Licensing AZT], im Einzelnen<br />

beschrieben; Anhang ‘AB59’.<br />

279. Die Art und Weise, in der Nevirapin im ‘Eilverfahren’ in den USA und bei der<br />

kontinentaleuropäischen Medikamentenaufsicht registriert wurde, ohne dass der<br />

Hersteller irgendeinen Beleg für die klinische Wirksamkeit vorgelegt hätte, wird von<br />

mir in Teil eins von Das Problem mit Nevirapin [The trouble with nevirapine]<br />

beschrieben. Wie Nevirapin in Kanada unter unmittelb<strong>are</strong>m politischen Druck<br />

registriert wurde, nachdem es zweimal als unwirksam und unsicher<br />

zurückgewiesen worden war, wird von mir im Einzelnen in Teil zwei beschrieben –<br />

auf Grund von Informationen aus internen Regierungsmemor<strong>and</strong>en, in deren<br />

Besitz ich gelangte. Da sich die TAC in erster Linie gegen die Stellungnahme<br />

meiner Gruppe zu AZT statt zu Nevirapin richtet, habe ich, um dieses Verfahren<br />

nicht ausufern zu lassen, Das Problem mit Nevirapin nicht mit in diese Unterlagen<br />

aufgenommen. Ich kann jedoch das Buchmanuskript bei der Verh<strong>and</strong>lung zur<br />

Verfügung stellen, sollte diese gewünscht werden. Wie bereits erwähnt, ist der<br />

vollständige Text gebührenfrei online verfügbar unter www.tig.org.za. Er enthält die<br />

kompromisslose Kritik der H<strong>and</strong>habung des Neviparinverfahrens durch das<br />

Verfassungsgericht.<br />

280. Ad 25. In der Tat empfehlen die WHO und UNAIDS ARVs (genauso wie die<br />

League <strong>of</strong> Nations’s Health Organization's seinerzeit Arsen bei Syphilis empfahl),<br />

aber die Ärzte, die für jene Organisationen arbeiten, haben niemals irgendwelche<br />

eigenen Beweise oder von <strong>and</strong>eren Wissenschaftlern erlangte Beweise vorgelegt,<br />

die ihre Behauptungen in Bezug auf diese Medikamente bestätigen: Unter den<br />

Mengen von Daten, die über AZT und <strong>and</strong>ere ARV-Medikamente veröffentlicht<br />

worden sind, ist nie im Wege eines ordnungsgemäß durchgeführten klinischen<br />

Versuchs gezeigt worden, dass sie <strong>the</strong>rapeutisch vorteilhaft sind im Sinne<br />

tatsächlicher klinischer Ergebnisse, d. h. dass sie Menschen gesund machen und<br />

gesund erhalten.<br />

281. Ad 26. Die ‘Erklärung von Durban vom Juli 2000, die bestätigt, dass HIV die<br />

Ursache von AIDS ist, und die den lebensrettenden Charakter von ARV-<br />

Beh<strong>and</strong>lungen bestätigt’, hat <strong>of</strong>fensichtlich keine größere Beweiskraft als ein<br />

religiöses Bekenntnis. Es h<strong>and</strong>elte sich um einen politischen Trick, den Simon<br />

Wain-Hobson vom Pasteur Institut in Paris sich ausgedacht hatte, augenscheinlich,<br />

um die Dissidenten, denen Präsident Mbeki bei den Versammlungen seines AIDS-<br />

Beratungsgremiums im Mai und Juli jenen Jahres Raum gegeben hatte, zum<br />

Verstummen zu bringen. Eine Kopie der Bitte um Unterzeichner, die von Wain-<br />

114


Hobson per E-Mail in Umlauf gebracht wurde, befindet sich in der Anlage ‘AB60’.<br />

Wie daraus hervorgeht, wurde Unterstützter selbst dann rekrutiert, wenn sie mit der<br />

HIV-Theorie von AIDS nicht vertraut w<strong>are</strong>n. Als Präsident Mbeki durch seinen<br />

Sprecher verkündete, dass wenn die ‘Erklärung von Durban’ ihm vorgelegt werden<br />

würde, sie direkt in ‘den Papierkorb seines Büros’ w<strong>and</strong>ern würde, verloren die<br />

Verschwörer ihren Mut und sagten die Pressekonferenz ab, die sie auf der 13.<br />

Internationalen AIDS-Konferenz in Durban arrangiert hatten, wo sie beabsichtigten,<br />

das was sie erreicht hatten mit hinreichendem Theaterdonner zu präsentieren.<br />

282. Aus den vielen Lektionen der Geschichte folgt ganz <strong>of</strong>fenbar, dass selbst wenn<br />

fünf Millionen die ‘Erklärung von Durban’ unterzeichnet hätten, ihre<br />

Kernbehauptungen damit nicht wissenschaftliche bewiesen worden wären, da man<br />

über Wissenschaftlichkeit nicht einfach abstimmen kann. Ganz im Gegenteil zeigt<br />

uns der Ablauf der Zeit üblicherweise, dass die Mehrheitsmeinung in der Medizin<br />

vollständig und in gefährlicher Weise auf dem Holzweg war. Das geschieht immer<br />

wieder.<br />

283. Ad 27. Es ist mir nicht möglich, der Tatsache irgendeine wissenschaftliche<br />

Bedeutung beizumessen, dass die ‘Überarbeitete Richtlinie 6 der Internationalen<br />

Richtlinien über den Zugang zu Prävention, Beh<strong>and</strong>lung, Pflege und Unterstützung,<br />

gemeinsam verkündet vom UN Hochkommissar für Menschenrechte und UNAIDS<br />

(2003), alle Staaten dazu auffordert, die “Verfügbarkeit” von ARVs<br />

“sicherzustellen”. Das ist kein Beweis für die Wirksamkeit dieser Medikamente,<br />

sondern eher für den Einfluss der Pharmaindustrie, und ich verweise darauf, dass<br />

diese Stellungnahme demzufolge vollständig irrelevant ist<br />

284. Ad 28. Die Erklärung der WHO, die ‘anerkennt, dass die antiretrovirale Therapie<br />

die Mortalität reduziert und es ermöglicht, länger gesund zu leben’ ist eine <strong>and</strong>ere<br />

politische Erklärung, die ohne jede Prüfung ihrer Substanz gemacht wurde. In dem<br />

Maße, in dem sich die WHO auf AZT bezieht, wenn sie ‘anerkennt’, dass es die<br />

‘Mortalität reduziert und es ermöglicht, länger gesund zu leben’, beruht diese<br />

Fehleinschätzung auf dem h<strong>of</strong>fnungslos fehlerhaften klinischen Versuch, der der<br />

Genehmigung durch die FDA vorausging, im Einzelnen dargestellt in meinem<br />

115


Artikel Die Lizenzierung von AZT [Licensing AZT] (Anhang ‘AB59’). Meine<br />

Hauptquellen aus der anerkannten wissenschaftlichen Literatur, aus dem<br />

investigativen Journalismus in den Printmedien, aus zwei engagierten Büchern und<br />

zwei separaten Dokument<strong>are</strong>xposés von BW002, aus Sendungen im nationalen<br />

Fernsehen in den USA und im UK, werden im ersten Abschnitt meines Artikels<br />

genannt.<br />

285. Ad 36. Dr. Venter wählte den beleidigenden Begriff ‘AIDS-Leugner’ für<br />

diejenigen, die er sieht als ‘eine R<strong>and</strong>gruppe von Leuten, die in den Medien und in<br />

der Ausein<strong>and</strong>ersetzung kollektiv als “AIDS-Dissidenten”, “AIDS-Leugner” oder<br />

“HIV-Leugner” bezeichnet werden, [die] argumentieren, dass HIV nicht die Ursache<br />

von AIDS ist und/oder, dass die Gefahren der ARVs ihre Vorteile aufwiegen’. Er<br />

wählt seine Worte ganz <strong>of</strong>fensichtlich in der Absicht, moralische Abscheu zu<br />

erzeugen, in Anbetracht der Tatsache, dass der Begriff ‘Leugner’ üblicherweise<br />

angewendet wird, um Leute zu verdammen, die die Au<strong>the</strong>ntizität der vom jüdischen<br />

Volk durch die H<strong>and</strong> der Nazis und <strong>and</strong>erer europäischer Faschisten erlittenen<br />

Katastrophe in Frage stellen. Und sie unterscheidet sein HIV-/AIDS-<br />

Glaubenssystem von der Wissenschaft, denn jedes Paradigma, dem man sich eher<br />

dogmatisch unterwirft als es bloß vorläufig zu übernehmen, und das eine genau<br />

Untersuchung und energische Infragestellung nicht toleriert (d. h. nicht falsifizierbar<br />

ist), Ansätze dazu sogar entmutigt, ist keine Wissenschaft, sondern gehirntoter,<br />

quasi-religiöser ursurpatorischer Scientizismus.<br />

286. Bezeichnend für das, was Dr. Venter durch die Wahl seines Vokabulars<br />

heraufbeschwört ist, dass die früheste Erwähnung des Begriffs des Leugnens in<br />

Bezug auf in Frage gestelltes Wissen, den ich gefunden habe, die Klage von Papst<br />

Innocent VIII vom 9. Dezember 1484 ist, dass die weit verbreitete Praxis der<br />

Hexerei, mit der er sich gerade detailliert in einer päpstlichen Bulle beschäftigt<br />

hatte, ‘von den Autoritäten vor Ort angezweifelt werde, da diese leugneten, dass<br />

solche Ungeheuerlichkeiten tatsächlich stattfänden’. (Das Verfahren gegen die<br />

Hexen von Lancashire. Eine Untersuchung der Hexerei im Siebzehnten<br />

Jahrhundert [The Trials <strong>of</strong> <strong>the</strong> Lancashire Witches: A Study <strong>of</strong> Seventeenth<br />

Century Witchcraft] Edgar Peel und Pat Sou<strong>the</strong>rn (Devon: David & Charles, 1969))<br />

116


Dementsprechend autorisiert er seine Inquisitoren, (ich zitiere den Papst) ‘die Hilfe<br />

jeglicher weltlicher Autoritäten anzufordern, und droht jedem, welchen Rang,<br />

welche Bedeutung und welche Würde ihm auch immer zukommen mag, der ihnen<br />

Widerst<strong>and</strong> entgegensetzt, die Exkommunikation und noch viel schlimmere Bußen<br />

und Strafen ohne jede Möglichkeit der Berufung an’.<br />

287. Ich habe einen weiteren erhellenden Hinweis zum Begriff des ‘Leugnens’ in einer<br />

Stellungnahme von Rev. Samuel Parris, dem Pfarrer von Salem, gefunden, der die<br />

‘höllischen Betätigungen’ in seinem Dorf im Jahre 1692 beschreibt: ‘Es ist<br />

überhaupt nicht zu leugnen, dass unser großer und gepriesener Gott, aus weisen<br />

und heiligen Gründen, viele Menschen und Familien in diesem kleinen Dorf hat<br />

leiden lassen, indem sie schwer gepeinigt und körperlich gefoltert wurden, und<br />

indem sie sehr in Versuchung geführt wurden, bis zur Gefahr der Vernichtung ihrer<br />

Seelen; und alle diese verblüffenden Heldentaten (die vielen von uns nur zu<br />

bekannt sind), sind durch Hexerei und höllische Betätigungen zust<strong>and</strong>e<br />

gekommen.’ (Die Hexen von Salem [The Witches <strong>of</strong> Salem], aaO.)<br />

288. Genauso wie Papst Innocent VIII hat die TAC jüngst die Studenten der<br />

Universität von Kapstadt des Leugnens bezichtigt, weil sie ihre Behauptung nicht<br />

akzeptierten, dass HIV und AIDS überall auf dem Campus zu finden sind, selbst<br />

wenn es dafür keinen Beweis gibt, den junge Leute mit kl<strong>are</strong>m Kopf zu erkennen<br />

vermögen. (Anhang ‘AB60A’)<br />

289. Angesichts der intensiven politischen Spannungen, denen jede Infragestellung<br />

oder auch nur vorsichtige Anzweifelung des geschlossenen, perfekten<br />

Glaubenssystem der HIV-/AIDS-Orthodoxie begegnet, wie vorsichtig und milde sie<br />

auch vorgehen mag, und angesichts der <strong>of</strong>t hetzerischen Intoleranz seiner<br />

Verteidiger, bin ich der Ansicht, dass ‘AIDS-Dissidenten’ eine angemessenere<br />

Bezeichnung ist als ‘Leugner’, und ich persönlich fühle mich damit ganz wohl. Ich<br />

habe deshalb nicht dagegen, wenn ich an der Spitze der Hitparade der ‘Top-Zwölf<br />

AIDS-Dissidenten Südafrikas’ rangiere, einer schwarzen Liste, die von der<br />

Demokratischen Allianz im letzten Jahr veröffentlicht wurde. (Anhang ‘AB61’) Die<br />

TAC schätzt mich genauso ein: Bei der John-Foster-Vorlesung an der Universität<br />

117


von KwaZulu-Natal am 10. November 2004 stellte Achmat fest: ‘Es gibt nur wenige,<br />

die sich mit der Position von Lysenko in der südafrikanischen AIDS-Debatte<br />

messen können. Doch muss ich <strong>Anthony</strong> <strong>Brink</strong>, einem AIDS-Leugner, der das Ohr<br />

des Präsident gefundne zu haben scheint, zugestehen, dass er diese unehrenhaft<br />

Leistung erbracht hat.’<br />

290. Es ist noch nicht einmal erforderlich, eine abweichende Meinung Ausdruck zu<br />

verleihen, um von der TAC unbarmherzig verfolgt und mit außergewöhnlich<br />

hasserfüllten Worten geschmäht zu werden. In einer Art späten Wiederbelebung<br />

des alten kirchlichen Vergehens der Acedia (zu geringer Glaubenseifer) wird selbst<br />

die mangelnde Inbrunst in der Verehrung der Sexual<strong>the</strong>orie von AIDS von der TAC<br />

in einer an McCarthy erinnernden Weise unablässig geschmäht. Ich lege als<br />

Anhang ‘AB62’ ein typisches Beispiel dieses Verhaltensmusters in einem Auszug<br />

aus der folgenden Veröffentlichung der TAC bei: ‘Submission to African Peer<br />

Review Mechanism: Februar 2006: The HIV Epidemic: A discussion <strong>of</strong> <strong>the</strong><br />

response <strong>of</strong> <strong>the</strong> South African Government’:<br />

291. ‘Wie wir in dieser Eingabe zeigen werden, hat es in der HIV-Krise, obwohl als<br />

Reaktion darauf eine Reihe von wichtigen Interventionen implementiert wurden,<br />

einen Mangel an Führung auf höchster politischer Ebene, insbesondere von<br />

Präsident Mbeki und dem Gesundheitsminister gegeben. Dieser Mangel an<br />

Führung, der sich in Zeichen der Unterstützung für pseudo-wissenschaftliche<br />

Ansichten zur HIV-Epidemie verkörperte, hat zu einem Ausbleiben von<br />

Koordination lohnenswerter Interventionen auf nationaler Ebene geführt. Als<br />

Konsequenz hieraus wurden Zeit und Ressourcen vergeudet, was dazu führte,<br />

dass viele Leute überflüssigerweise mit HIV infiziert wurden und viele vermeidb<strong>are</strong><br />

Todesfälle auf Grund von AIDS zu beklagen w<strong>are</strong>n. … In dem Abschnitt über die<br />

Regierungsarbeit werden wir Beweise dafür vorlegen, das schlechte<br />

Regierungsarbeit, die durch den Mangel an Führung durch Präsident Mbeki und<br />

Minister Tshabalala-Msimang gekennzeichnet war, die Reaktion auf die HIV-<br />

Epidemie am stärksten behinderte. … Die Art und Weise, in der Präsident Thabo<br />

Mbeki die AIDS-Leugner ermutigte und verteidigte, ist eingehend untersucht<br />

worden. Regierungs- und ANC-Sprecher haben sich Mühe gegeben, darauf zu<br />

118


estehen, dass Präsident Mbeki weder ausdrücklich noch öffentlich “jemals den<br />

Zusammenhang zwischen HIV und AIDS geleugnet hat”. Er hat im Parlament<br />

angezweifelt, dass ein Virus Ursache eines Syndroms sein könne. Er hat auch<br />

öffentlich nie bestätigt, dass HIV AIDS verursacht. Stattdessen hinterließ er eine<br />

Spur von Dokumenten, die von seinen Zweifeln hinsichtlich HIV und seinen<br />

Sympathien für die Leugner zeugen, und der sich sowohl in Unterlassungen seiner<br />

Regierung auswirkte als auch darin, welche Maßnahmen in Frage gestellt und<br />

welchen Widerst<strong>and</strong> entgegengesetzt wurde. Die tragischen Konsequenzen dieses<br />

Leugnens w<strong>are</strong>n die Verzögerung und/oder die lahme Umsetzung der HIV-<br />

Programme und eine öffentliche Verwirrung. Das hat zu unzähligen vermeidb<strong>are</strong>n<br />

Todesfällen geführt. … Im Jahre 2000 berief der Präsident ein AIDS-<br />

Beratungsgremium ein, dem unzählige AIDS-Leugner fast in der gleichen Anzahl<br />

wie Wissenschaftler angehörten, die die unanzweifelb<strong>are</strong> konventionelle<br />

Wissenschaft vertreten. Anstatt eine angemessene Reaktion auf die HIV-Epidemie<br />

zu bestimmen, richtete dieses Gremium seine Aufmerksamkeit auf die bereits<br />

beantworteten Fragen, ob HIV AIDS verursacht und ob die Vorteile der<br />

antirretroviralen Mittel ihre Gefahren aufwiegen. Noch viel mehr Zeit und Geld<br />

wurden vergeudet. Viel Verwirrung wurde erzeugt.’<br />

292. Die neueste, dieser Linie entsprechende Attacke von Achmat auf Präsident Mbeki<br />

und Dr. Tshabalala-Msimang f<strong>and</strong> in einer Rede vor der Konferenz Mikrobiozide<br />

2006 in Kapstadt am 26. April statt. (Auszüge, Anhang ‘AB62A’)<br />

293. Wie die Lügen der Regierungen Bush und Blair über Massenvernichtungswaffen<br />

im Irak, haben die Lügen der TAC auf dem Gebiet der Propag<strong>and</strong>a so große<br />

Erfolge, weil sie von der allgemeinen Erwartung des Publikums pr<strong>of</strong>itieren, dass die<br />

politischen Führer die Wahrheit sagen. Hitler erläuterte diesen Grundsatz<br />

unmissverständlich in Mein Kampf (Fredonia Books (NL), 2003): ‘Sie kämen nie auf<br />

den Gedanken, solche kolossalen Lügen zu fabrizieren, und sie würden nie<br />

glauben, dass <strong>and</strong>ere die Frechheit besitzen, die Wahrheit auf so infame Weise zu<br />

verdrehen.’ Folglich ‘liegt in der großen Lüge immer ein bestimmtes Maß an<br />

Glaubwürdigkeit’, so dass die Leute ‘eher auf eine große Lüge hereinfallen als auf<br />

eine kleine’.<br />

119


294. Und was die grundlegende Propag<strong>and</strong>atechnik der TAC, um mit ihren Lügen<br />

durchzukommen angeht, so erklärte der Nazi-Reichsmarshall Hermann Göring<br />

dem Psychologen Dr. Gustave Gilbert während der Nürnberger Prozesse, dass<br />

‘dass es immer eine einfache Sache ist, die Leute zum mitmachen zu bewegen, ob<br />

in einer Demokratie oder einer faschistischen oder kommunistischen Diktatur. …<br />

Alles, was man tun muss ist, ihnen zu erzählen, dass sie angegriffen werden und<br />

die Pazifisten zu beschuldigen, dass sie unpatriotisch sind und das L<strong>and</strong> in Gefahr<br />

bringen. Das funktioniert in jedem L<strong>and</strong> gleich gut.’ (Nürnberger Tagebuch<br />

[Nuremberg Diary] GM Gilbert, New York: Farrar, Straus & Co., 1947)<br />

Ich selbst hatte erst vor Kurzem Gelegenheit, diese Art von intensiver, intoleranter<br />

Gegnerschaft seitens Herrn Achmats auf den Stufen des Obersten Gerichts der<br />

Kapprovinz Mitte 2005 zu erleben, wo er die Regierung vor eine Menschenmenge<br />

mit Bussen herbeigekarrten attackierte, die die ‘HIV-Positiv’-T-Shirts des TAC<br />

trugen (die gratis abgegeben werden, um die afrikanischen Armen anzulocken). Als<br />

ich an ihm vorbeiging, um in das Gericht zu gelangen, zeigte Achmat mit dem<br />

Finger direkt auf mich und schrie vor den laufenden Kameras des internationalen<br />

Fernsehens: ‘Das ist <strong>Anthony</strong> <strong>Brink</strong>, der größte Lügner.’ Auch bei <strong>and</strong>eren<br />

Gelegenheiten wurde ich von dieser vulgären Person ohne gute Manieren<br />

öffentlich angesprochen; und es ist zu einer ständigen Taktik des TAC bei seinem<br />

Kampf gegen die Bedrohung geworden, die ich für seine Geschäfte darstelle,<br />

meine persönliche Integrität dadurch in der Öffentlichkeit anzugreifen, dass ich als<br />

unehrlich bezeichnet werde. Ich vermute, dass die hauptsächliche Grundlage<br />

dieser Verleumdung eine eidesstattliche Erklärung ist, die ich zu einem Antrag vor<br />

dieser Abteilung, Fall Nr. 2807, gemacht habe, in der ich im Einzelnen<br />

nachgewiesen habe, wie die TAC finanzielle Zuwendungen aus mehreren Quellen,<br />

die sich aus der Pharmaindustrie speisen, erhalten hat. Die Antwort der TAC war<br />

gleichzeitig geständig und doch ausweichend: Das Geld sei klar zuzuordnen und<br />

sauber gewesen. Sie habe kein Pharmageld angenommen. Das ging aus den<br />

Bilanzen im öffentlichen Bereich, die die TAC Kritikern ihrer Finanzquellen zur<br />

Untersuchung vorgelegt hatte, nicht hervor.<br />

120


294. Nachdem er mich ‘den größten Lügner’ genannt hatte, beobachtete ich später,<br />

wie Achmat rief: ‘Mbeki ist für den Tod tausender Menschen verantwortlich.’ Diese<br />

Art von bösartiger Propag<strong>and</strong>asubversion unserer demokratischen Führung und<br />

eines der bedeutendsten und einflussreichsten Staatsmänner Afrikas spielt den<br />

nördlichen Mächten direkt in die Hände, deren absoluter Kontrolle und Hegemonie<br />

über die internationale ökonomische und politische Ordnung Präsident Mbeki<br />

entgegenzuwirken sich bemüht, mit der Vision, das Leben der Völker und Nationen<br />

des Südens zu verbessern. Achmats gemeine und widerwärtige Taktiken sind eine<br />

St<strong>and</strong>ardtechnik des Western zum moralischen Rufmord an den Führern des<br />

Südens, deren unabhängige, herausfordernde Linie die kommerziellen Interessen<br />

des Nordens bedroht und die nicht selten den Vorw<strong>and</strong> für gewaltsame<br />

ausländische Interventionen und den Sturz aus dem Amt bietet. Genauso wie<br />

Achmat und US- Präsident Bush sich einig sind, dass die Regierungen in den<br />

Entwicklungsländern gegenüber der ökonomischen Agenda der Ersten Welt<br />

untertänig und willfährig sein und die von ihr exportierten W<strong>are</strong>n ohne vorherige<br />

Prüfung kaufen sollten, sind sie auch ein und derselben Ansicht im Hinblick auf die<br />

ARVs im Besonderen, sprach doch der US-Präsident in seiner Rede an die Nation<br />

vom 27. Januar 2003 wie Achmat: ‘Antiretrovirale Medikamente können das Leben<br />

um viele Jahre verlängern.’ (Exzerpt, Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

295. Anders als die AIDS-Dissidenten werden <strong>and</strong>ere Dissidenten der Medizin nicht<br />

mit solchem Gift überschüttet: Impfgegner zum Beispiel, die behaupten, dass die<br />

Impf<strong>the</strong>orie als Ganzes einen grotesken und lächerlichen Aberglauben darstelle,<br />

basierend auf kindischen Märchen über Mägde und Pferdepocken und Kuhpocken,<br />

dessen Praxis, wiewohl für die pharmazeutische Industrie fabelhaft lukrativ,<br />

Tausenden von kleinen Kindern schwere Schäden zufüge – einschließlich - im Fall<br />

von Injektionen von Impfst<strong>of</strong>fen, die mit dem auf Quecksilber basierenden<br />

antibiotischen Thimerosal konserviert seien - Hirnschäden und <strong>and</strong>ere<br />

neurologischen Schädigungen, die ursächlich seien für eine massive Epidemie von<br />

Autismus und Lernbehinderungen in den zurückliegenden Jahrzehnten.<br />

296. Ich vermute, dass die hysterisch emotionalen Attacken auf AIDS-Dissidenten,<br />

selbst wenn es sich um ruhige Zweifler h<strong>and</strong>elt, im Wesentlichen auf die Tatsache<br />

121


zurückzuführen sind, dass sich das AIDS-Dogma als Ganzes - wie der Glauben an<br />

Hexerei, in der die Sexualität sich bedrohlich auftürmte – extra Brustwarzen<br />

(gewöhnlich einfach Muttermale), um vertraute Geister zu säugen, verräterische<br />

Punkte an intimen Stellen (‘die Zeichen des Satans’), angeblicher Sex mit Inkuben<br />

und Sukkuben usw. – auf dem Kernmythos gründet, dass AIDS durch<br />

unkontrollierten, unerlaubten Sex verbreitet werde, und das verleiht der HIV/AIDS-<br />

Mythologie ihre gewaltige Anziehungskraft auf die Vorstellungswelt der<br />

(überwiegend nicht afrikanischen) breiten Masse – einschließlich, <strong>of</strong>fensichtlich,<br />

der Juristen.<br />

297. Anstatt geschmacklose, abfällige Epi<strong>the</strong>ta in Umlauf zu setzen im Hinblick auf<br />

diejenigen, die seinen Glauben an die magischen medizinischen Dogmen nicht<br />

teilen, die er für seinen hohen Lebensst<strong>and</strong>ard vertritt und benutzt, wäre es für<br />

dieses Gericht informativer und hilfreicher gewesen, wenn Dr. Venter tatsachenund<br />

wahrheitsgetreu festgestellt hätte, dass es Wissenschaftler gibt, die in mit<br />

äußerster Gründlichkeit herausgegebenen und redigierten medizinischen und<br />

sonstigen wissenschaftlichen Zeitungen von hoher Reputation wissenschaftliche<br />

Fakten und Argumente publizieren und präsentieren, die hinterfragen, ob wirklich<br />

ein Retrovirus die Ursache der sogenannten AIDS-Krankheit ist.<br />

298. Was an diesen Veröffentlichungen auffällt, ist das Fehlen jeglicher Reaktion auf<br />

diese. Im wissenschaftlichen Bereich ist es sonst üblich, angeblich schlechte<br />

Theorien, Kritiken oder <strong>and</strong>ere wissenschaftlichen Ideen argumentativ anzugreifen<br />

und die aufgeworfenen Fragen durch Gegenpositionen in Briefen und/oder Artikeln,<br />

die wiederum von Entgegnungen des Autors gefolgt werden, auszudiskutieren.<br />

Doch bei keinem der durch Papadopulos-Eleopulos et al. veröffentlichten Aufsätze<br />

zum Beispiel, die die fundamentalen Irrtümer der HIV-Theorie von AIDS<br />

beschreiben, ist jemals ein Fehler nachgewiesen wurden, geschweige denn, dass<br />

sie widerlegt wurden.<br />

299. Folgende Aussage trifft nur bedingt zu: ‘Innerhalb dieser Gruppe gibt es, was ihre<br />

Theorien anbelangt, keinen Konsens. Einige glauben zum Beispiel nicht, dass es<br />

HIV gibt, einige glauben, es sei ein harmloses vorübergehendes Virus, einige<br />

122


glauben, ARVs seien unwirksam und einige glauben sogar, dass ARVs AIDS<br />

verursachen können’; im Hinblick auf die letzten beiden Behauptungen herrscht<br />

nämlich zwischen den beiden erstgenannten Lagern uneingeschränkte<br />

Übereinstimmung. Diese negative Einschätzung von ARVs gründet sich auf und<br />

wird weitgehend unterstützt durch die wissenschaftliche Literatur, auf die ich unten<br />

verweisen werde.<br />

300. Der Hinweis auf den fehlenden Konsens unter den Kritikern der HIV-Theorie von<br />

AIDS illustriert sehr schön, wie wissenschaftliche St<strong>and</strong>punkte nicht mit der Elle der<br />

Wahrheit, sondern mit der Elle des Konsenses gemessen werden. Abgesehen<br />

davon, auch im orthodoxen Lager herrscht, trotz des Anscheins der Einmütigkeit,<br />

keinesfalls Konsens, im Gegenteil: selbst bei den fundamentalen Fragen sind die<br />

Verwirrung und die Uneinigkeit groß. Es besteht keine Einigkeit darüber, um was<br />

für eine Art von Virus es sich bei ‘HIV’ h<strong>and</strong>elt (ein latentes, langsames Lentivirus<br />

oder ein virulent aggressives, unmittelbar pathogenes Virus), auf welche Weise es<br />

das Immunsystem zerstört (zahlreiche, sich an ein<strong>and</strong>er ausschließende<br />

hypo<strong>the</strong>tische Modelle sind erstellt worden), und so weiter und so fort. So kommt<br />

es, dass ein angesehener AIDS-Experte wie Paul Johnson, seines Zeichens<br />

Pr<strong>of</strong>essor für Immunologie an der Harvard Medical School ohne jede Spur von<br />

Verlegenheit feststellen kann: ‘Wir sind immer noch sehr im Unkl<strong>are</strong>n über die<br />

Mechanismen, die zur CD4-Depletion führen, doch zumindest bewegt sich unser<br />

Unklarheit nunmehr auf einem höheren Verstehensniveau.’ (Zitiert nach Balter in<br />

‘Wie überwindet HIV die T-Zellen-Leibwächter des Körpers? [How does HIV<br />

overcome <strong>the</strong> body's T cell bodyguards?]’ Science. 1997 Nov 21;278(5342):1399-<br />

400.)<br />

301. Ad 38 <strong>and</strong> 39. Was Dr. Venters Feststellung betrifft, es gebe ‘keine glaubwürdige<br />

wissenschaftliche Institution’ die die Ansichten derjenigen, die die Existenz von<br />

AIDS leugnen, teilt oder in Erwägung zieht’, fällt es schwer, zu verstehen, was er<br />

mit ‘glaubwürdig’ und ‘leugnen’ meint. Zum Ersten, die Mitarbeiter<br />

wissenschaftlicher Institutionen sind glaubwürdige Leute seines pr<strong>of</strong>essionellen<br />

Kalibers, und keiner von diesen hat für die Existenz von ‘HIV’-Partikeln, ‘HIV’-<br />

Proteinen und ‘HIV’-DNA – kurz, für die Existenz von ‘HIV’ jemals einen Beweis<br />

123


erbracht. Zum Zweiten, man kann durchaus die Meinung vertreten, dass der<br />

eigentliche Entdecker von ‘HIV’ (auf jeden Fall von hoher Reputation), Pr<strong>of</strong>essor<br />

Montagnier vom Pasteur Institute in Paris, nunmehr in zweierlei Hinsicht zu denen<br />

gehört, die ‘leugnen’: Seit langem – seit der internationalen AIDS-Konferenz von<br />

San Francisco im Jahren 1990 – sieht er ‘HIV’ nur noch bei Vorh<strong>and</strong>ensein von<br />

‘Co-Faktoren’ als pathogen an, und in kürzer zurückliegender Zeit hat er seine<br />

Zustimmung zur Oxidativer-Stress-Theorie von AIDS zum Ausdruck gebracht<br />

(Näheres unten).<br />

302. Kein glaubwürdiger Vertreter der Astronomenzunft akzeptierte Galileos<br />

Bekanntgabe, dass Jupiter von Monden umkreist wird; und seine Behauptung, er<br />

habe sie durch sein Teleskop gesehen, wurde durch seine glaubwürdigen<br />

Berufskollegen heftig verurteilt: als ‘dämonische Visionen’. Und selbstverständlich<br />

war Galileos Ablehnung des geozentrischen Modells der Planetenbewegungen, die<br />

allem etablierten Wissen widersprach, das auf der überwältigend glaubwürdigen<br />

Evidenz der scheinb<strong>are</strong>n Bewegung der Sonne über den Himmel basierte,<br />

angesichts des scheinbar Offensichtlichen die Position eines ‘Leugners’, der<br />

deshalb unter die Zensur fiel und bestraft wurde.<br />

303. Es liegt in der Natur der Dinge, dass die Kritik an weithin akzeptierten<br />

Paradigmen anfänglich stets unglaubwürdig ist, insbesondere dann, wenn Geld<br />

und Karrieren an ihnen hängen. Es war zum Beispiel einstmals unglaubwürdig, zu<br />

behaupten, dass ein geruchloses, unsichtb<strong>are</strong>s Gas, das später Sauerst<strong>of</strong>f<br />

genannt wurde, Verbrennung verursachte, zu einer Zeit, als man allgemein<br />

glaubte, eine den Dingen von Anfang an innewohnende, Phlogiston genannte<br />

Substanz, würde abgegeben und sei damit verantwortlich für das besagte<br />

Phänomen. Wie HIV wurde auch Phlogiston niemals gesehen, doch für die<br />

Anhänger der im späten 17. Jahrhundert propagierten Phlogiston-Theorie – die<br />

damals als eine der wichtigsten Entdeckungen der Wissenschaft galt – war der<br />

Anblick eines brennenden Gegenst<strong>and</strong>es ein überwältigender Beweis für dessen<br />

Existenz. Weitere Beispiele gibt es in Hülle und Fülle.<br />

124


304. Und, einmal angenommen, dass tatsächlich die Respektabilität von Personen<br />

aber die Wahrheit wissenschaftlicher Tatsachen entscheidet, könnte man<br />

erwähnen, dass sich unter den ‘glaubwürdigen’ Wissenschaftlern, die die HIV-<br />

Theorie <strong>of</strong> AIDS unplausibel und nicht überzeugend finden und sich so geäußert<br />

haben, emeritierte Pr<strong>of</strong>essoren wie Richard Strohman (Molekularbiologie,<br />

University <strong>of</strong> California in Berkeley), Etienne de Harven (Pathologie, University <strong>of</strong><br />

Toronto), Gordon Stewart (Epidemiologie und öffentliche Gesundheit, Glasgow<br />

University) befinden; sowie Pr<strong>of</strong>essor Walter Gilbert (Molekularbiologie, Harvard<br />

University) und Dr. Kary Mullis (der nunmehr in Vollzeit als wissenschaftlicher Autor<br />

tätig ist und öffentliche Vorträge hält), 1980 bzw. 1993 geehrt mit dem Nobelpreis<br />

für Chemie für ihre Entdeckungen der Techniken der Gensequenzierung bzw. der<br />

Genamplifikation. Es wäre ganz <strong>of</strong>fensichtlich absurd, anzunehmen, dass<br />

Wissenschaftler dieses Rangs auf ihren Gebieten nicht ‘glaubwürdige’ Scharlatane<br />

seien; nachweislich sind sie es nicht. (Ich habe von all diesen Wissenschaftlern<br />

zahlreiche Interviews auf Video, die ich auf Wunsch vorführen kann.)<br />

305. Zur Unterstützung seiner Behauptung, dass ‘wissenschaftliche Evidenz die<br />

Ansichten der AIDS- Leugner widerlegt’, legt Dr. Venter ‘eine detaillierte<br />

Widerlegung des St<strong>and</strong>punktes der AIDS-Leugner’ vor, ‘verfasst für Laien …<br />

herausgegeben durch die National Institutes <strong>of</strong> Health, eine angesehene öffentliche<br />

Forschungsinstitution in den Vereinigten Staaten.’<br />

306. Unter ‘Error! Reference source not found.’ füge ich im Anhang eine frische und<br />

kl<strong>are</strong> Erwiderung von Papadopulos-Eleopulos et al. bei, die die sogenannte<br />

‘detaillierte Widerlegung’ in ihre Einzelteile zerlegt. Und von einem St<strong>and</strong>punkt von<br />

‘AIDS-Leugnern’ zu reden, ist genauso so sinnvoll, als redete man von einem<br />

St<strong>and</strong>punkt von Christentums-Leugnern.<br />

307. Ad 40. Ich weise Dr. Venters unter Eid gemachte Behauptung zurück, er sei mit<br />

‘mit den Hauptargumenten etlicher AIDS-Leugner, insbesondere <strong>Anthony</strong> <strong>Brink</strong> und<br />

David Rasnick vertraut’.<br />

308. Zum Ersten haben mein Kollege Dr. Rasnick und ich, obwohl wir uns darüber<br />

einig sind, dass die gegenwärtige HIV-AIDS-Theorie haltlos ist und dass AZT und<br />

125


<strong>and</strong>ere ARVs sowohl nutzlos als auch tödlich sind, in aller Freundschaft<br />

fundamental verschiedene Ansichten darüber, ob die Existenz von HIV<br />

wissenschaftlich hinreichend bewiesen ist, sowie über die Pharmakologie von AZT<br />

auf molekul<strong>are</strong>r Ebene, die für die tiefgehende zelluläre Toxizität dieses<br />

Medikaments verantwortlich, d.h. ob es sich um einen DNA-Kettenunterbrecher im<br />

strengen Sinn h<strong>and</strong>elt oder um ein stark wirkendes Oxidationsmittel.<br />

309. Zum Zweiten glaube und akzeptiere ich nicht, dass Dr. Venter die Wahrheit sagt,<br />

wenn er behauptet, mit meiner Arbeit, die sich fast ausschließlich auf das ARV-<br />

Medikamente AZT und Nevirapin konzentriert, ‘vertraut’ zu sein, und ich würde,<br />

sollte diese Sache an das Gericht verwiesen werden, die Gelegenheit begrüßen,<br />

die Glaubwürdigkeit seiner impliziten Behauptung, er habe meine<br />

Veröffentlichungen gelesen und sei somit mit ihnen ‘vertraut’, in einem Kreuzverhör<br />

auf die Probe zu stellen. Ebenfalls wäre es sehr erhellend, in einem Kreuzverhör zu<br />

testen, mit welchen der Veröffentlichung von Dr. Rasnick er ‘vertraut’ ist, und ihn zu<br />

fragen, in welchen Punkten Dr. Rasnick seiner Meinung nach irrt und warum.<br />

310. Ad 41. Fast jede der folgenden Aussagen von Dr. Venter ist falsch, und dies<br />

zeigt, dass er in Wahrheit, von dem, was er unter Eid vorträgt, persönlich keine<br />

Ahnung hat: ‘Mr. <strong>Brink</strong> brachte im Jahre 2002 in den Paragraphen 6- 22 einer<br />

eidesstattlichen Erklärung vor dem Pietermaritzburg High Court AIDS-Leugner-<br />

Argumente über die Toxizität von AZT vor. Seine Behauptungen wurden in<br />

detaillierten eidesstattlichen Erklärungen durch Pr<strong>of</strong>essor Robin Wood (University<br />

<strong>of</strong> Cape Town), Pr<strong>of</strong>essor Brian Gazzard (Präsident der British HIV Association)<br />

und Pr<strong>of</strong>essor David Back (Leiter des Pharmacology Department, University <strong>of</strong><br />

Liverpool, UK) widerlegt.’<br />

311. Tatsächlich wurde in keiner ‘eidesstattlichen Erklärung’ je ein ‘Argument’<br />

vorgebracht. Die Tatsachen sind in einem Plädoyer enthalten: Eine Reihe von<br />

einzelnen Schatzensersatzforderungen, die zu einem gemeinsamen Verfahren<br />

verbunden wurden, der Klage einer Angehörigen, erhoben von einer Witwe, deren<br />

Mann durch AZT umgebracht worden war. (Anhang ‘AB64’.) Und die Klage wurde<br />

im Juni 2001 in die Wege geleitet, nicht im Jahr 2002.<br />

126


312. Der springende Punkt aus Sicht der Beklagten GlaxoSmithKline war nie die<br />

potentielle lebensgefährliche ‘Toxizität von AZT’, die im Beipackzettel des<br />

Medikaments <strong>of</strong>fen zugegeben wird. Die Gefahr der Geschäftsschädigung für das<br />

Unternehmen, zu deren Abwendung sie Pr<strong>of</strong>essor Back in Engl<strong>and</strong> engagierte,<br />

best<strong>and</strong> darin, dass die Klägerin seine Behauptungen hinsichtlich der von ihm<br />

behaupteten pharmakologischen Wirkung seiner Medikamente in Frage stellte. In<br />

ihren Einzelforderungen führte die Klägerin aus, dass AZT nicht bis zu dem Grad<br />

triphosphorolysiert, dass es seine Hemmkonzentration innerhalb der Zellen<br />

derjenigen erreicht, die es einnehmen, und es deshalb nicht die pharmakologische<br />

Wirkung haben kann, die GlaxoSmithKline für es behauptet, und dass es sie bei<br />

allen konventionellen Messungen nicht hat. Da AZT eingest<strong>and</strong>nermaßen sehr<br />

toxisch und eingest<strong>and</strong>enermaßen potentiell lebensgefährlich toxisch ist, ist die<br />

Diskrepanz zwischen Risiko und Nutzen folglich ungeheuer und AZT somit als<br />

Medikament völlig ungeeignet.<br />

313. In Anbetracht des vorher Gesagten ist es evident, dass Dr. Venter entweder,<br />

gegen seine implizite Behauptung, die Klageschrift und die in dem Fall in den<br />

Akten beigefügten Expertenberichte nicht gelesen hat, oder dass ihm die<br />

wissenschaftliche Kompetenz fehlte, um etwas mit ihnen anfangen zu können.<br />

314. Keiner der von GlaxoSmithKline herangezogenen Experten hat bestritten, dass<br />

AZT sehr giftig ist und für einige Menschen auch tödlich sein kann.<br />

315. Pr<strong>of</strong>essor Back lieferte die einzige Expertenstellungnahme, die vorgab, auf den<br />

Kern der Klage zu antworten und diesen zu widerlegen, namentlich, dass AZT<br />

intrazellulär nicht ausreichend triphosphorolysiert ist, um als Kettenunterbrecher<br />

von pro-viraler DNA wirken zu können und damit die von GlaxoSmithKline<br />

behauptete virustatische Wirkung auszuüben. Sein Expertensummary findet sich<br />

im Anhang unter ‘Error! Reference source not found.’. (Die in den Paragraphen 1.2<br />

und 3.2 seiner Expertensummary versprochene ‘Einführungsfibel’, ‘Anhang 1’,<br />

wurde nie vorgelegt.)<br />

316. Im Anhang unter ‘Error! Reference source not found.’ findet sich die Widerlegung,<br />

die Papadopulos-Eleopulos et al. zu Pr<strong>of</strong>essor Backs Stellungnahme verfassten;<br />

127


diese zeigt die Richtung an, die eine Prüfung von ihm unter Kreuzverhör<br />

genommen hätte. Die Bezeichnung ‘unser Aufsatz’ in der Widerlegung bezieht sich<br />

auf: Papadopulos-Eleopulos E, Turner VF, Papadimitriou JM, Causer D, Alphonso<br />

H, Miller T. ‘Eine kritische Analyse der Pharmakologie von AZT und von dessen<br />

Verwendung bei AIDS [A critical analysis <strong>of</strong> <strong>the</strong> pharmacology <strong>of</strong> AZT <strong>and</strong> its use in<br />

AIDS]’. Current Medical Research <strong>and</strong> Opinion 1999; 15:1s-45s. Ich füge diesen<br />

bahnbrechend wichtigen Aufsatz, der ohne Erwiderung blieb, im Anhang bei unter<br />

‘Error! Reference source not found.’. Die Crux der im vorhergehenden Paragraph<br />

erwähnten Klage, namentlich, dass AZT nicht bis zu seiner Hemmkonzentration in<br />

vivo aktiviert wird, wird in diesem Aufsatz vorzüglich erörtert. Ich habe die nahezu<br />

zwanzig bislang veröffentlichten Aufsätze, die von Ergebnisse berichten, die den<br />

unbedeutenden Grad zeigen, bis zu dem AZT im Körper triposphorolysiert wird und<br />

kann diese auf Wunsch zugänglich machen.<br />

317. Das Triphosphorolyse-Problem – fatal für GlaxoSmithKlines betrügerisches<br />

Werbeversprechen, dass AZT als Medizin antivirale Wirksamkeit besitzt – ist auch<br />

in <strong>and</strong>eren führenden medizinischen Zeitschriften - gedruckt oder im Internet -<br />

festgestellt und diskutiert worden: Lavie und seine Kollegen vom Max Planck<br />

Institut beschrieben in ihrem Aufsatz ‘Das Flaschenhalsproblem bei der Aktivierung<br />

von AZT [The bottleneck in AZT activation]’ Nature Medicine 3, 922 - 924 (1997)<br />

doi:10.1038/nm0897-922. (Anhang ‘AB67A’); Dr. Dennis Blakeslee kommentierte<br />

diesen Aufsatz in Newsline, HIV/AIDS Resource Center, einem Internetservice des<br />

Journal <strong>of</strong> <strong>the</strong> American Medical Association (JAMA), unter dem pointierten Titel:<br />

‘Das Versagen von AZT - Ein Enzymflaschenhals [The Failure <strong>of</strong> AZT – An<br />

Enzyme Bottleneck]’. (Anhang ‘AB67B’)<br />

318. Eine Überprüfung von Pr<strong>of</strong>essor Back im Kreuzverhör (im Hinblick auf seine<br />

Behauptung, dass AZT kein Fehlschlag ist; dass es tatsächlich wirkt) hätte<br />

begonnen mit der Offenlegung seines finanziellen Interessenskonflikts in diesem<br />

Fall, der aus der Tatsache erwächst, dass er durch die Pharmaindustrie auf<br />

verschiedene Weise reichhaltig gesponsert wird - zu seinen großzügigsten<br />

Wohltätern gehört ‘Glaxo Wellcome’ (nunmehr GlaxoSmithKline) - in Form von ‘von<br />

der pharmazeutischen Industrie bezogenen Zuwendungen (im Gesamtwert von<br />

128


etwa 3,000,000 Dollar)’ zwischen 1995 und 2001 – Tatsachen, die in seinem<br />

beiliegenden Curriculum Vitae berichtet werden. (Exzerpt, Anhang ‘AB68’).<br />

Pr<strong>of</strong>essor Back wäre gefragt worden, was seiner Meinung nach mit dem<br />

gewaltigen Strom der ihm zufließenden finanziellen Zuwendungen geschehen<br />

würde, wenn er irgendwelche grundlegenden, entscheidenden Eingeständnisse<br />

machen würde, die dem Produkt und den kommerziellen Interessen seines<br />

Sponsors schadeten.<br />

319. Die Entgegnung von Papadopulos-Eleopulos et al. auf Pr<strong>of</strong>essor Backs<br />

schändlichen Bericht illustriert sehr deutlich, in welchem Ausmaß die<br />

Geldzuwendungen der Pharmaindustrie die akademische Wissenschaft<br />

korrumpiert haben und wie erfolgreich sie dabei gewesen ist, sich die Meinung<br />

pr<strong>of</strong>essioneller Experten zu kaufen.<br />

320. Dass ‘die durch <strong>Brink</strong> vertretene Klägerin ihren Prozess nicht weiterführte’, liegt<br />

nicht daran, dass, wie Dr. Venter irreführenderweise zu verstehen gibt, ihre Sache<br />

nicht aussichtsreich war, sondern aufgrund einer Reihe unvorhersehb<strong>are</strong>r<br />

praktischer Hinderungsgründe.<br />

321. Ad 42. Es ist ersichtlich absurd, die Ergebnisse von akribischen<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen verschiedener Wissenschaftler und Kliniker<br />

überall auf der Welt, die in einigen der weltweit führenden medizinischen und<br />

wissenschaftlichen Fachzeitschriften erschienen sind und die HIV/AIDS-Hypo<strong>the</strong>se<br />

kritisieren, indem sie Fakten präsentieren oder einer Prüfung unterziehen, die zu<br />

verschiedenen Aspekten der Hypo<strong>the</strong>se in Beziehung stehen, sämtlich in einen<br />

Topf zu werfen und sie alle oberflächlich abzutun als ‘gekennzeichnet durch<br />

dürftige Argumentation, irreführende Feststellungen und grobe Unrichtigkeiten’.<br />

Ferner weise ich diese Charakterisierung insbesondere dann zurück, sollte sie<br />

darauf abzielen, meine eigene Arbeit zu verreißen; diese nämlich ist von<br />

Wissenschaftlern höchsten Ranges positiv aufgenommen.<br />

322. Tatsächlich deckt die besagte Feststellung die intellektuellen Defizite ihres Autors<br />

auf: durch den Versuch, seinen St<strong>and</strong>punkt durch ‘ein illustratives Beispiel’ zu<br />

unterstützen, begeht Dr. Venter den element<strong>are</strong>n Denkfehler, seinen St<strong>and</strong>punkt<br />

129


durch einen ausgewählten Einzelfall beweisen zu wollen; und was noch schlimmer<br />

ist, der ausgewählte Einzelfall stützt seine Meinung nicht, er schlägt vielmehr auf<br />

ihn zurück:<br />

323. Ad 43. Dr. Venter pickt sich Dr. Rasnicks ‘ständig wiederkehrendes Argument’<br />

heraus, dass ‘in kontrollierten klinischen Versuchen nicht gezeigt werden konnte,<br />

dass ARVs klinisch wirksam sind’. Dieses ‘ständig wiederkehrendes Argument’ ist<br />

aber tatsächlich die Feststellung eines unbestreitb<strong>are</strong>n Faktums, wie sich weiter<br />

untern herausstellen wird; Dr. Venters verschiedentliche Versuche in seinen<br />

folgenden Unterparagraphen, den negativen Folgen dieses Faktums zu entgehen,<br />

sind allesamt hinfällig:<br />

324. Ad 43.1. Dr. Venter räumt ein, dass ‘die meisten klinischen Versuche, die ARVs<br />

überprüft haben, surrogate Endpunkte von klinischen Resultaten im Gegensatz zu<br />

den klinischen Resultaten selbst überprüft haben’. In der Tat, und das ist allein für<br />

sich das Aufschlussreichste, denn wenn ARVs die Kranken wieder gesund<br />

machten oder die Gesunden davor schützten, krank zu werden, wie man es bei<br />

Medikamenten erwarten darf, müsste sich das durch klinische Versuche beweisen<br />

lassen. Eben das ist nicht der Fall.<br />

325. Dr. Venter behauptet, dass ‘einige Versuche, einschließlich desjenigen, auf dem<br />

die Registrierung von AZT in den USA basierte, einen dramatischen klinischen<br />

Nutzen gezeigt haben’. Sicherlich, BW002, der klinische Phase-II-Versuch, der der<br />

Lizenzierung von AZT durch die FDA und <strong>and</strong>ere<br />

Medikamentenregulierungsbehörden in <strong>and</strong>eren Ländern, darunter auch unserem,<br />

voranging, war oberflächlich gesehen, ein spektakulärer Erfolg, da er zu zeigen<br />

schien, dass AZT für schwer AIDS-kranke Patienten ein lebensrettendes<br />

Medikament ist. Allein, in Wirklichkeit war der Versuch ein erbärmlicher Betrug. Ich<br />

habe dies detailliert erörtert in meinem Artikel Licensing AZT (Anhang ‘AB59’).<br />

326. Selbst in Anbetracht des trostlosen wissenschaftlichen St<strong>and</strong>ards, durch den sich<br />

der Rest seiner eidesstattlichen Erklärung auszeichnet, und der daraus<br />

resultierenden trüben Erwartungen, ist es frappierend, wie Dr. Venter, indem er<br />

diesen klinischen Versuch anführt und sich auf ihn stützt - als angeblichen Beweis<br />

130


dafür, dass AZT ‘dramatischen klinischen Nutzen’ bietet - seine pr<strong>of</strong>essionelle<br />

Ignoranz zur Schau stellt. Niem<strong>and</strong>, der sich mit der Materie auskennt, ist<br />

heutzutage noch der Ansicht, dass der betrügerische AZT-Lizenzierungs-Versuch,<br />

auf den Dr. Venter verweist, das Papier wert ist, auf dem er geschrieben wurde –<br />

d.h., dass er wirklich nachgewiesen hat, dass AZT tatsächlich schwerkranken<br />

Menschen das Leben rettet, wie damals behauptet wurde; noch würde es<br />

heutzutage todkranken AIDS-Patienten allein für sich als lebensrettende Therapie<br />

verschrieben werden. Im Gegenteil, aus den Reihen der Orthodoxie erhob sich<br />

kein Einspruch, als Dr. Rasnick im Jahr 2000 bei der ersten Zusammenkunft von<br />

Präsident Mbekis AIDS Advisory Panel die Schätzung zu Protokoll gab, dass AZT<br />

wahrscheinlich Zehntausende von Menschen getötet habe. AZT-Mono<strong>the</strong>rapie wird<br />

nun unisono als tödlicher Irrtum betrachtet, genauso wie ihre Vorgängerin, die<br />

‘Früh-Zuschlagen- Hart-Zuschlagen’-Therapie mit Mehrfachverabreichung von<br />

ARVs, in den USA am 5. Februar 2001 wegen ihrer amtlich festgestellten<br />

Gesundheitsschädlichkeit <strong>of</strong>fiziell fallengelassen (oben erörtert).<br />

327. Dr. Venter nennt keine <strong>and</strong>eren Versuche, in denen für AZT und <strong>and</strong>ere ARV-<br />

Medikamente ‘dramatischer klinischer Nutzen’ gezeigt wurde, mit Namen, daher<br />

weiß ich nicht, worauf er sich bezieht. In Licensing AZT (Anhang ‘AB59’) widerlege<br />

ich auch die Behauptungen, die im Hinblick auf einen <strong>and</strong>eren, früheren AZT-<br />

Versuch gemacht wurden: ACGT 019, und ich zitiere eine veröffentlichte<br />

Reanalyse des Versuchs von Pr<strong>of</strong>essor William Lenderking von der Harvard<br />

School <strong>of</strong> Public Health <strong>and</strong> seinen Mitarbeitern, der noch viel düsterere<br />

Folgerungen zieht, im Hinblick auf die in dem Versuch berichteten Fakten<br />

bezüglich der extremen Toxizität von AZT: hätten sich diese doch für einige<br />

Menschen selbst bei niedrigster Dosis als ‘lebensbedrohlich’ erwiesen.<br />

328. Kein Hersteller eines <strong>and</strong>eren ARV-Medikaments behauptet, dass jemals für<br />

irgendeines von ihnen ein ‘dramatischer klinischer Nutzen’ gezeigt worden wäre,<br />

und keiner hat einen ‘dramatischen klinischen Nutzen’ als Grundlage für einen<br />

Lizenzierungsantrag behauptet. Keiner hat plazebokontrollierte klinische Versuche<br />

durchgeführt, die einen ‘dramatischen klinischen Nutzen’ zeigen.<br />

131


329. Ad 43.3. Dr. Venter behauptet, es gebe ‘ausreichende Evidenz dafür, dass<br />

surrogate Endpunkte für klinische Versuche, namentlich CD4 und<br />

Viruslastmessungen, Prädikatoren für klinische Ergebnisse sind.’ Die Behauptung<br />

ist in mehrerlei Hinsicht albern:<br />

330. Zum Ersten, der zentrale Mythos der HIV-Theorie von AIDS, dass ‘HIV’ (was<br />

immer auch die Experten darunter verstehen) T4(CD4)-Zellen tötet, wird, wiewohl<br />

in anziehender Weise elegant, von keinerlei Studie, sei es in vivo, sei es in vitro,<br />

bestätigt. (Und sicherlich nicht ‘in den allerfrühesten Veröffentlichungen über die<br />

Isolierung von HIV, die aus den Jahren 1983-1984 datieren’, wie die TAC in ihrer<br />

Propag<strong>and</strong>a weismachen will; all diese Aufsätze sind in meinem Besitz, und ich<br />

kann sie, wenn erforderlich, dem Gericht zu Zwecken der Verifikation zugänglich<br />

machen.) Zum Zweiten, mehr als ein Jahrzehnt lang haben viele AIDS-Experten,<br />

einschließlich des Nobelpreisträgers David Baltimore, behauptet, dass die<br />

Abnahme der T4-Zellen auf dem Herrunterregulieren des CD4-Moleküls auf der<br />

Zelloberfläche beruht und nicht auf dem Zelltod. (Anhänge ‘Error! Reference source<br />

not found.’, ‘Error! Reference source not found.’ <strong>and</strong> ‘AB68C’) Dies wird tiefgründig<br />

diskutiert durch Papadopulos-Eleopulos et al. in ihrem Schlüsselaufsatz ‘Eine<br />

kritische Analyse der HIV-T4-Zellen-AIDS-Hypo<strong>the</strong>se [A critical analysis <strong>of</strong> <strong>the</strong> HIV-<br />

T4-cell-AIDS-hypo<strong>the</strong>sis]’ Genetica 1995. 95:25-50, im Anhang markiert ‘Error!<br />

Reference source not found.’, der zu dem Fazit kam, im Gefolge einer erneuten<br />

Überprüfung des diesbezüglichen Falles: ‘Die verfügb<strong>are</strong>n Fakten unterstützen die<br />

gegenwärtig akzeptierte Hypo<strong>the</strong>se, dass HIV für die Pathogenese <strong>of</strong> AIDS<br />

entweder notwendig oder hinreichend ist, nicht, und daher dürfte es folgerichtig<br />

sein, alternative Theorien in Erwägung zu ziehen.’ (Zum Unglück für die<br />

Allgemeinheit wird die Logik der Wissenschaft durch die Logik des Marktes<br />

ausgehebelt.)<br />

331. Pr<strong>of</strong>essor Montagnier ist nunmehr der Ansicht, dass das, was er für die Apoptose<br />

von T4-Zellen hält, durch zelluläre Oxidation verursacht wird; und zumindest in<br />

Afrika ist die Hauptursache für eine solche Oxidation Mangel- und Fehlernährung.<br />

Dies wird in Anhang ‘AB70’ diskutiert, einem erhaltenen Brief, der sich im Druck<br />

befindet für die Veröffentlichung in einer bedeutenderen medizinischen<br />

132


Fachzeitschrift; diese Veröffentlichung werde ich bei der Anhörung namentlich<br />

zitieren, wenn sie, was ich erwarte, bis dahin gedruckt vorliegt.<br />

332. Gewiss, es gibt keinen wie immer gearteten Beweis für den populären Mythos,<br />

dass ‘HIV’ CD4-Zellen im Blut attackiert und abtötet und dabei das Immunsystem<br />

schwächt und zum Ausbruch von bestimmten opportunistischen Krankheiten und<br />

Leiden führt. Diese sich hartnäckig haltende Fabel, die im Zentrum der AIDS-<br />

Mythologie steht, wurde bereits vor Jahren durch Papadopulos-Eleopulos et al. in<br />

ihrem gerade zitierten Aufsatz (Anhang ‘Error! Reference source not found.’),<br />

demontiert; wer nach der Lektüre dieses Aufsatzes immer noch glaubt, dass AIDS<br />

durch ein Virus verursacht wird, und zwar das HIV-Virus, das die CD4-Zellen des<br />

Immunsystems außer Gefecht setzt, was dann zum Ausbruch opportunistischer<br />

Infektionen und Krebserkrankungen führt, hat wirklich nicht alle Tassen im<br />

Schrank.<br />

333. Zu Beginn der AIDS-Ära wurde behauptet, dass CD4-Depletion das Kennzeichen<br />

von HIV/AIDS ist, d. h., dass HIV-Infektion zur Abtötung von CD4 führt, was<br />

wiederum das klinische Syndrom zur Folge. Nunmehr besteht beträchtliche<br />

wissenschaftliche Evidenz, dass dies nicht der Fall ist: für manche gesunde<br />

Menschen können abnorm niedrige CD4-Zellzählungen völlig normal sein, und<br />

einige Menschen, können viele Jahre lang sogar mit null CD4-Zellen gesund leben<br />

(Anhang ‘Error! Reference source not found.’); umgekehrt können Menschen mit<br />

normalen CD4-Zell-Zahlen das klinische Syndrom entwickeln (die berichteten<br />

Daten für diesen Effekt werden in Anhang ‘AB69’ besprochen). Dies lässt sich am<br />

besten exemplifizieren durch die sogenannten ‘Immunsystem-Erholungs’-<br />

Krankheiten, die Dr. Venter selbst in seiner eigenen Forschungsveröffentlichung<br />

demonstrierte, erwähnt in seiner eidesstattlichen Erklärung. Diese Fakten allein<br />

reichen für jeden, der Grips im Kopf hat aus, um die HIV-Theorie von AIDS zu<br />

hinterfragen und sich von ihr abzuwenden.<br />

334. Ferner erhöht AZT die CD4-Zahl bei Menschen, die nicht mit ‘HIV’ infiziert sind.<br />

Zum Beispiel berichteten Milazzo et al. in ihrem Aufsatz ‘Variationen von CD4+<br />

Lymphozyten bei Personen, die mit Zidovudin beh<strong>and</strong>elt wurden [CD4+ lymphocyte<br />

133


count variations in HIV-negative subjects treated with zidovudine]’ AIDS 1996;<br />

10:1444-5 hohe Zunahmen auf bis zu 84.5%: 774 bis 1428 Zellen pro Mikroliter.<br />

(Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

335. Der führende amerikanische AIDS-Experte Jay Levy und seine Kollegen<br />

diskutieren dieses Phänomen, dass AZT unabhängig von irgendeiner<br />

angenommenen virustatischen Aktion zu einer Erhöhung der CD4-Zellzahlen führt<br />

in ‘Viruslast im Blutplasma, CD4 + Zellzahl und HIV-1-Produktion durch Zellen<br />

[Plasma viral load, CD4+ cell count <strong>and</strong> HIV-1 production by cells]’ Science 1996;<br />

271:670-671. (Anhang ‘AB73’) Die Autoren erörtern auch (oberflächlich) die<br />

Grenzen der Verlässlichkeit von ‘Viruslast’-Ablesungen.<br />

336. Trotz dieser Berichte ist es nie einem AIDS-Experten in den Sinn gekommen, die<br />

Wirkung <strong>and</strong>erer ARVs auf die CD4-Zahlen von HIV-negativen Individuen zu<br />

untersuchen und zu berichten. Wahrscheinlich deshalb, weil niem<strong>and</strong> über diese<br />

Ergebnisse erfreut wären und diese somit auch kein Geld einbrächten.<br />

337. AIDS-Experten vermuten nur, dass die Modulation von CD4-Zell-Zahlen durch<br />

diese Chemikalien auf eine antivirale Aktion zurückzuführen ist, die die HIV-<br />

Replikation hemmt <strong>and</strong> dadurch zu einer Verbesserung bei der Zellzahl führt. Die<br />

Modulation von CD4-Zellzahlen durch AZT bei HIV-negativen Personen ist jedoch<br />

ein <strong>of</strong>fensichtlich zwingender Grund, diese Messung als ‘Ersatzmarker’ für die<br />

Wirksamkeit von ARVs fallenzulassen.<br />

338. Vor mehr als zehn Jahren kamen die Forscher in dem größten, bislang am<br />

besten durchgeführten klinischen AZT-Versuch, dem Concorde-Versuch (der<br />

herausf<strong>and</strong>, dass AZT zu nichts gut ist und auf Grundlage ausgedehnter Analyse<br />

einen Killer darstellt), nachdem sie, im Einklang mit dem gängigen Wissen der<br />

damaligen Zeit, CD4-Zell-Zahlen als Ersatzmarker für Medikamentwirksamkeit<br />

verwendet hatten, zu dem Schluss, dass diese Labormessmethode irrelevant ist<br />

und jeglicher Korrelation mit klinischer Gesundheit entbehrt; sie stellten fest, dass<br />

die Ergebnisse dieser Studie ‘die unkritische Verwendung von CD4-Zellzahlen als<br />

einem surrogaten Endpunkt für die Einschätzung des Nutzens einer antiretroviralen<br />

134


Langzeit<strong>the</strong>rapie’ in Frage stellt. Ich füge ihren Bericht im Anhang unter ‘AB74’ bei<br />

und verweise auf die erweiterten Resultate unter ‘AB74A’.<br />

339. In ihrer Besprechung ‘Surrogate Endpunkte in klinischen Versuchen: Werden wir<br />

in die Irre geführt? [Surrogate End Points in Clinical Trials: Are We Being Misled?]’,<br />

veröffentlicht am 1. Oktober 1996 in Annals <strong>of</strong> Internal Medicine 125; 7:605-13,<br />

stellten Fleming und DeMets fest, dass CD4-Zellzahlen ‘so wenig aufschlussreich’<br />

seien ‘wie das Kaffeesatzlesen’ Die Autoren fahren fort: ‘Wirkungen auf surrogate<br />

Endpunkte sagen <strong>of</strong>t nicht die wirklichen klinischen Effekte von Interventionen<br />

voraus. … Drei … Versuche, einschließlich des Concorde-Versuchs, zeigten eine<br />

inverse Relation zwischen Überleben und verbesserten CD4-Zellzahlen.’ (Anhang<br />

‘AB75’) Also: je besser es einem unter AZT geht - laut AIDS-Experten wie Dr.<br />

Venter, die einem erzählen, wie schön bei einem die CD4-Zellzahl ansteigt - desto<br />

schneller stirbt man.<br />

340. In dem Abstract seines neuesten Aufsatzes, im Januar 2005 in Health Affairs<br />

24;1:67-78 unter dem Titel ‘Surrogate Endpunkte und das beschleunigte<br />

Genehmigungsverfahren der FDA [Surrogate Endpoints And FDA’s Accelerated<br />

Approval Process]’ veröffentlicht, brachte Fleming die Sache taktvoll auf den Punkt:<br />

‘Die Verwendung surrogater Endpunkte und das beschleunigte<br />

Genehmigungsverfahren, schwierige Probleme müssen angesprochen werden, um<br />

zu vermeiden, dass das aufs Spiel gesetzt wird, was wahrhaft im besten Interesse<br />

der öffentlichen Gesundheit ist: die verlässliche wie auch rechtzeitige Einschätzung<br />

der Sicherheit und Wirksamkeit einer Intervention.’ (Anhang ‘AB76’) Das<br />

‘schwierige Problem’ hinsichtlich des Vertrauens der ARV-Forscher’ auf CD4-<br />

Zellzahlen als einem Marker für die ARV-Wirksamkeit anstelle der Überprüfung, ob<br />

die Medikamente kranke Menschen wirklich gesünder machen oder gesunde<br />

Menschen davor schützen, krank zu werden, besteht, wie Fleming selbst bereits<br />

neun Jahr zuvor festgestellt hat, darin, dass die in der AIDS-Ära so populäre<br />

Praxis, CD4-Zellzählungen vorzunehmen, wiewohl lukrativ, ‘so wenig<br />

aufschlussreich ist wie das Kaffeesatzlesen’.<br />

135


341. Es ist ein gängiger Irrtum unter AIDS-Experten wie Dr. Venter,<br />

Zeitungsjournalisten und ihren Lesern, dass eine CD4-Zellzahl einen absoluten<br />

Wert widerspiegelt, wie die Anzahl von Polizisten in einer Stadt, um die Kriminellen<br />

(infektiösen Krankheitserreger) in Schach zu halten. Das trifft nicht zu. Die CD4-<br />

Zellzahl einer Person kann im Tagesverlauf und von einem Tag zum <strong>and</strong>eren<br />

variieren und, aus vielen Gründen, die mit der ‘HIV-Infektion’ oder einer Therapie<br />

mit ARV-Medikamenten nichts zu tun haben, steigen oder abnehmen. Ferner kann<br />

sich ein- und dieselbe Zelle schlicht und einfach sozusagen verw<strong>and</strong>eln: abhängig<br />

von den molekul<strong>are</strong>n Markern auf ihrer Oberfläche, kann eine T-Zelle morgens als<br />

CD4-Zelle gezählt werden, abends jedoch als CD8-Zelle, zudem kann sich die<br />

CD4-Zellzahl nach einer Sonnenbräune oder einer Zig<strong>are</strong>tte verändern (diskutiert<br />

in Anhang ‘AB69’).<br />

342. Die h<strong>of</strong>fnungslose Nutzlosigkeit von ‘Viruslast’-Ablesungen wird eingehend<br />

erörtert in Anhang ‘AB38’ auf den Seiten 8ff., wo dieses Verfahren als völlig wertlos<br />

entlarvt und gezeigt wird, dass es nicht wissenschaftlicher ist als die mittelalterliche<br />

Praxis der Diagnose von Krankheiten durch Urinuntersuchung: indem man an dem<br />

Urin roch und ihn kostete, sein spezifisches Gewicht feststellte und seine Farbe<br />

durch das Licht der Sonne und des Mondes deutete. Es ist ein weitverbreitetes<br />

Missverständnis unter AIDS-Ärzten, AIDS-Aktivisten, Journalisten und<br />

Zeitungslesern, dass solche Test ‘die Anwesenheit von HIV in infizierten<br />

Menschen’ zeigten und die Tatsache, dass ‘HIV in Menschen mit HIV-Antikörpern<br />

aktiv’ sei (dank TAC-Propag<strong>and</strong>a). Im Gegenteil, solche Tests sind so<br />

unzuverlässig, so unspezifisch, dass sie nicht einmal für Blutreihenuntersuchungen<br />

zugelassen sind, geschweige denn zum Diagnose oder Bestätigung von<br />

‘Infektionen’. Zum Beispiel warnt Roche Diagnostic Systems Inc., der Hersteller<br />

des führenden ‘Viruslast’- Tests, ausdrücklich (wie auch <strong>and</strong>ere Tes<strong>the</strong>rsteller wie<br />

Organon Teknika und Versant in derselben, von der FDA vorgeschriebenen<br />

Terminologie) oben auf der ersten Seite seines Benutzerh<strong>and</strong>buches für den HIV-<br />

1-Monitor-Test: ‘Der Amplicor- HIV-1-Monitor-Test ist nicht dafür bestimmt, als<br />

Reihentest für HIV oder als diagnostischer Test für die Bestätigung des<br />

Vorh<strong>and</strong>enseins einer HIV-Infektion verwendet zu werden.’ (Exzerpt, Anhang<br />

136


‘AB76A’) Und zwar deshalb, weil er, im Gegensatz zur gängigen Meinung, nicht<br />

‘auf den Virus selbst hin’ testet, wie gemeinhin behauptet wird, d. h., der Test ist<br />

für ‘HIV’ nicht spezifisch. Und <strong>and</strong>ers als die unglücklicherweise allgemein beliebte<br />

Fehlbezeichnung ‘Viruslast’ suggeriert, teilt einem der Test eben nicht mit, wieviel<br />

Viren man pro Bluteinheit im Körper. Er kopiert und vergrößert lediglich<br />

Ribonukleinsäure (RNA), von der angenommen wird, dass sie viral ist, ohne dass<br />

es hierfür einen Beweis gäbe.<br />

343. Ad 43.4. Dr. Venter stellt autoritativ fest: ‘Eine klinische Metaanalyse ist ein<br />

anerkanntes technisches Verfahren zur Bewertung der Ergebnisse einer<br />

Gesundheitsintervention, indem alle klinischen Versuche gruppiert werden, um zu<br />

entscheiden, ob ein statistisch signifikanter Effekt auftritt.’ Unter kundigen<br />

Wissenschaftlern und Statistikern ist es <strong>and</strong>ererseits banales Allgemeingut, dass<br />

solche Metaanalysen ernsthafte Begrenzungen haben und mit zahlreichen<br />

grundsätzlichen Problemen verbunden sind, unter <strong>and</strong>erem ihrem Potential für die<br />

Subjektivität von Einschluss/Ausschlusskriterien, Fragen, die die Kombinierbarkeit<br />

von Studien betreffen und Kontroversen hinsichtlich der statistischen Analyse und<br />

der zusammenfassenden Bewertung des Effekts der Intervention. Mehr noch, eine<br />

Metaanalyse kann nur so gut sein, wie die einzelnen Studien, auf denen sie<br />

basiert. Mangelhafte Versuche werden nicht dadurch weniger mangelhaft, dass<br />

man sie mitein<strong>and</strong>er kombiniert, und wenn die Versuche nicht jeder für sich<br />

klinischen Nutzen beweisen (weil sie nicht entsprechend den normalen<br />

Anforderungen an einen gültigen klinischen Versuch durchgeführt wurden), können<br />

sie auch nicht als Beweis für einen solchen Nutzen dienen, wenn sie gruppiert<br />

werden. Dies gehört für Menschen, die sich mit wissenschaftlicher Forschung<br />

auskennen, zum Elementarwissen. Dieses Wissen geht Dr. Venter ab.<br />

344. Dr. Venter stellt fest: ‘Das AIDS-Leugner-Argument wird durch die Metaanalyse<br />

von antiretroviralen klinischen Versuchen widerlegt: Eine Analyse von Rachel<br />

Jordan und Kollegen im British Medical Journal ergab 2002 70% AIDS oder Tod<br />

mit AZT gegenüber der Plazebogruppe (BMJ 2002;324:757) … 60% Tod oder<br />

AIDS bei Patienten, die zwei ARVs einnahmen, gegenüber denen die nur ein ARV-<br />

Medikament einnahmen …60% Tod oder AIDS bei Patienten, die drei ARVs<br />

137


einnahmen gegenüber denen, die nur zwei einnahmen. Dies allein stellt einen<br />

überzeugenden Beweis dafür dar, dass die Beh<strong>and</strong>lung mit ARV-Medikamenten<br />

das Leben verlängert und die Krankheit reduziert.’ Der Umst<strong>and</strong>, dass Dr. Venter<br />

in seinem Versuch, zu beweisen, dass ARVs für die Menschen gut sind nach<br />

Hunderten von Versuchen und nahezu zwei Jahrzehnten Verwendung auf eine<br />

Metaanalyse zurückgreifen muss, ist ein kl<strong>are</strong>s Indiz für die Tatsache, dass keiner<br />

der in der Metaanalyse zusammengeschlossenen klinischen Versuche es für sich<br />

vermocht hat, den Beweis zu liefern, den Dr. Venter sich wünscht.<br />

345. Der Beitrag von Ms. Jordan ist ein bezeichnendes Beispiel für den Müll, der im<br />

AIDS-Zeitalter typischerweise als Forschungsbeitrag durchgeht, von Dr. Venter<br />

passenderweise ausgewählt als den Glanzpunkt seiner Zeugen für die Wirksamkeit<br />

von ARV-Medikamenten. Der Beitrag krankt an vielen eklatanten Grundproblemen<br />

, von denen vor der Veröffentlichung seinen gründlichen Prüfern keines aufgefallen<br />

ist, erst recht nicht Dr. Venter:<br />

346. Aus einer Zahl von 2000 Veröffentlichungen wurden für Ms. Jordans Absicht (zu<br />

zeigen, dass ARVs Leben retten, und je mehr man davon nimmt, umso besser) nur<br />

90 für brauchbar erachtet, d. h. gerade einmal 4,5% sämtlicher bekannten<br />

Veröffentlichungen über die klinischen Wirkungen der Einnahme von ARVs.<br />

347. Sie hat Studien einbezogen, die weder doppelblind, noch r<strong>and</strong>omisiert w<strong>are</strong>n.<br />

348. Sie hat Berichte über Studien der klinischen Wirkungen von Doppel- und<br />

Dreifachkombinationen von ARVs einbezogen, die nicht plazebokontrolliert w<strong>are</strong>n.<br />

349. Die ‘Abbrecherrate’ war bei den von ihr einbezogenen Studien ‘groß’, was auf<br />

unerträgliche Toxizität bei einem hohen Anteil von Versuchspersonen hinweist.<br />

350. Sie hat es versäumt, die ‘Publikationsneigung’ auszuschließen, die sie als die<br />

Tendenz definierte, dass die Publikation von Studien wahrscheinlicher ist, wenn<br />

diese positive Resultate aufweisen. Folglich wird jede systematische Besprechung<br />

von Forschungsliteratur, die unveröffentlichte Studien unberücksichtigt lässt (bei<br />

denen die Intervention fehlschlug) den wahren Wart der Intervention überschätzen.<br />

138


Aus der Publikationsneigung herrührende Ergebnisse in nicht repräsentativer<br />

Publikation von Forschungsberichten im Hinblick auf eine bestimmte Intervention,<br />

die nicht notwendigerweise auf die Qualität der Forschung zurückzuführen sind,<br />

sondern auf solche <strong>and</strong>eren Faktoren wie die Tendenz der Forscher, nur positive<br />

Forschungsberichte zu liefern, und die Tendenz der Herausgeber, nur solche zu<br />

akzeptieren, die einen günstigen Beh<strong>and</strong>lungseffekt der neuen Intervention zeigen,<br />

nicht jedoch die negativen, die zeigen, dass die Intervention ein Flop ist. Dies<br />

verzerrt <strong>of</strong>fensichtlich jede Metaanalyse einer großen Anzahl veröffentlichter<br />

Studien.<br />

351. Einbezogen hat sie solch bestens bekannten Müll wie Fischl MA et al. ‘Die<br />

Wirksamkeit von Azidothymidin (AZT) bei der Beh<strong>and</strong>lung von Patienten mit AIDS<br />

oder AIDS-bezogenem Komplex. Ein doppelblinder, plazebokontrollierter Versuch<br />

[The efficacy <strong>of</strong> azidothymidine (AZT) in <strong>the</strong> treatment <strong>of</strong> patients with AIDS <strong>and</strong><br />

AIDS-related complex. A double-blind, placebo-controlled trial]’ New Engl<strong>and</strong><br />

Journal <strong>of</strong> Medicine 1987; 317: 185-191 (gesponsert durch Burroughs Wellcome;<br />

und bloßgestellt in Licensing AZT, Anhang ‘AB59’) sowie Cooper DA et al.<br />

‘Zidovudin bei Personen mit asymptomatischer HIV-Infektion und CD4+ Zellzahlen<br />

größer als 400 pro Kubikmillimeter [Zidovudine in persons with asymptomatic HIV<br />

infection <strong>and</strong> CD4+ cell counts greater than 400 per cubic millimeter]'. The<br />

European-Australian collaborative group’ New Engl<strong>and</strong> Journal <strong>of</strong> Medicine 1993;<br />

329: 297-303 (gesponsert durch die Wellcome Foundation). Die groben<br />

methodischen und statistischen Schnitzer in dieser Studie wurden in einer Serien<br />

von kritischen Leserzuschriften in der Zeitschrift (329:1895 und 330:1758)<br />

aufgedeckt; und die positiven Schlussfolgerungen, dass die ‘Beh<strong>and</strong>lung mit<br />

Zidovudin HIV-infizierten Personen mit CD4+ Zellzahlen von über 400 pro<br />

Kubikmillimeter hilft’ und ‘schwere hämatologische oder klinische Nebenwirkungen<br />

selten’ gewesen seien, wurden folglich beide im Juni des folgenden Jahres von der<br />

FDA zurückgewiesen.<br />

352. Es best<strong>and</strong> erhebliche Heterogenität im Hinblick auf T4-Zellzahlen und Viruslast-<br />

Endpunkte, was aufzeigt, in welch inkonsistenter Weise die einzelnen Versuche,<br />

auf denen die Metaanalyse fußt, geplant und interpretiert wurden. Aus diesem<br />

139


Grund konnte Ms. Jordans Metaanalyse vernünftigerweise nicht an erster Stelle<br />

präsentiert werden, und ihre darauf basierenden Behauptungen sind sowohl<br />

irreführend als auch wertlos.<br />

353. Laut AIDS-Experten stellt eine T4-CD4-Zellzahl unter 500 eine Anomalie dar und<br />

ist das Vorzeichen einer zukünftigen AIDS-Erkrankung; und eine Zahl von weniger<br />

als 250 bedeute die hohe Wahrscheinlichkeit das Auftreten des klinischen<br />

Syndroms und des Todes. Ms. Jordan berichtete, dass Mono<strong>the</strong>rapie mit AZT<br />

gegenüber Plazebogabe zu einer Differenz bei den CD4-Zahlen von 47 Zellen pro<br />

Mikroliter geführt habe. Die Differenz in der CD4-Zahl zwischen Doppel- und<br />

Mono<strong>the</strong>rapie habe 58 oder 10 betragen, abhängig davon, welche Medikamente<br />

bei der Doppel<strong>the</strong>rapie verwendet worden seien. Die Differenz in den CD4-Zahlen<br />

zwischen Doppel- und Dreifach<strong>the</strong>rapie habe 41 betragen. Diese Differenzen<br />

mögen statistisch signifikant sein, doch tatsächlich ist der Anstieg der CD4-Zahlen<br />

bei jeder der Therapien nur sehr geringfügig. Dies bedeutet (immer vorausgesetzt,<br />

HIV-Theorie von AIDS trifft zu), dass bei keiner Kombination von ARVs irgendeine<br />

Verbesserung in dem klinisch erzielten Nutzen erzielt werden kann, denn bis heute<br />

hat niem<strong>and</strong> einen Beweis dafür präsentiert, dass ein Anstieg der CD4-Zellzahl von<br />

50, 100 oder selbst 200 die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer AIDS-<br />

Krankheit vermindern wird. Zumal <strong>and</strong>ererseits Menschen mit CD4-Zahlen von Null<br />

nachweislich ein normales Leben führen können, während bei Menschen mit<br />

hohen Zahlen sich AIDS-Krankheiten entwickeln.<br />

354. Eine <strong>and</strong>ere Erklärungsmöglichkeit hierfür sieht folgendermaßen aus: Einmal<br />

angenommen ist es wahr, wie die gelernten AIDS-Experten behaupten, dass die<br />

Tatsache, dass man eine CD4-Zellzahl von über 250 hat, wirklich bedeutet, dass<br />

mit geringerer Wahrscheinlichkeit an einer sogenannten AIDS-Krankheit stirbt,<br />

verglichen mit jem<strong>and</strong>em, dessen Zahl unter 250 liegt. Wenn die Ausgangszahl für<br />

CD4 Null ist und sie um 58, 10 oder 41 ansteigt, ist man immer noch in der<br />

Hochrisikogruppe für das Sterben an AIDS. Das bedeutet, man kann jede<br />

Ausgangszahl bis zu 192 haben und sie um 58 Zellen erhöhen (das beobachtete<br />

Maximum) und doch nicht über 250 kommen. Um die Hochrisikogruppe verlassen<br />

zu können, muss man mit mindestens 193 Zellen starten. Wie dem auch immer sei,<br />

140


es bleibt kein wie immer gearteter Beweis übrig, der die gegenwärtige medizinische<br />

Mythologie unterstützt, dass man, wenn man, mit welchen Mitteln auch immer, die<br />

CD4-Zellzahl einer Gruppe von HIV-positiven Personen von weniger als 250 auf<br />

eine höheren Wert erhöht, es diesen Personen wesentlich besser geht, dass sie<br />

mit geringerer Wahrscheinlichkeit erkranken und mit größerer Wahrscheinlichkeit<br />

gesund bleiben.<br />

355. Laut den ‘Richtlinien für antiretrovirale Beh<strong>and</strong>lung von HIV bei seropositiven<br />

Personen [Guidelines for Antiretroviral Treatment <strong>of</strong> HIV Seropositive Individuals]’<br />

der British HIV Association, veröffentlicht in Lancet 1997; 349:1086-1092, ‘sollte,<br />

wenn die Viruslast 8-12 Wochen nach Beh<strong>and</strong>lungsbeginn nicht um etwa 1 log<br />

gefallen ist, eine Änderung der Therapie erwogen werden’. (Anhang ‘Error!<br />

Reference source not found.’)<br />

356. Laut den führenden amerikanischen AIDS-Experten Saag, Shaw, Coombs und<br />

ihren Mitarbeitern, in ihrem Aufsatz: HIV-Viruslastmarker in klinischer Praxis [HIV<br />

viral load markers in clinical practice] Nature Medicine 1996;2:625-9, ist ‘eine<br />

dreifache oder größere anhaltende Reduktion (>0.5 log) der HIV-RNA-Spiegel des<br />

Plasmas die Minimalredaktion, die als Indikator für einen antiviralen Effekt<br />

angesehen werden kann’. Die Autoren fahren fort: ‘... die von zumindest zwei<br />

Messungen festgestellte Rückkehr der HIV-RNA-Spiegel zu den Werten vor der<br />

Beh<strong>and</strong>lung (oder zu Werten zwischen 0.3 u. 0.5 log der Werte vor Beh<strong>and</strong>lung),<br />

ist ein Indikator für das Versagen des Medikaments’. (Anhang ‘Error! Reference<br />

source not found.’)<br />

357. Unter dieser Voraussetzung zeigt Ms. Jordan (ungewollt), dass AZT ein<br />

‘Beh<strong>and</strong>lungsfehlschlag’ ist. Da AZT als Pro-Medikament gegeben wird, d. h. in<br />

einer unphosphorylisierten Form, ist intrazelluläre Triphosphorolyse notwendig,<br />

wenn das Medikament eine antiretrovirale Wirkung haben soll. Doch in vitro findet<br />

keine Triphosphorolyse von nennenswertem Ausmaß statt, was erklären würde,<br />

warum AZT, wie berichtet, die Viruslast noch nicht einmal um 0,65 log senken<br />

konnte. Tatsächlich ist noch nie eine AZT-Studie veröffentlicht worden, in der das<br />

Medikament die Viruslast um 1 log reduzierte. Kurz, AZT ist nicht antiretroviral.<br />

141


358. Ms. Jordan registrierte, dass die Differenz bei der Viruslast zwischen Mono- und<br />

Doppel<strong>the</strong>rapie 0,65 log und die zwischen Doppel- und Dreifach<strong>the</strong>rapie 0.54 log<br />

betrug. Noch einmal, obgleich diese Differenzen statistisch signifikant sein mögen,<br />

laut britischen und amerikanischen Autoritäten, namentlich der British HIV<br />

Association und Pr<strong>of</strong>essor Saag und seinen Mitarbeitern, sind sie in klinischer<br />

Hinsicht jedenfalls nicht.<br />

359. Dieses Gericht mag sich nun wohl fragen, was Ms. Jordans Metaanalyse<br />

eigentlich für einen Zweck hatte. Die berichtete unsignifikant geringe Verringerung<br />

der ‘Viruslast’ im Gefolge der Verabreichung von AZT verlangt <strong>of</strong>fensichtlich nach<br />

einer alternativen Erklärung für eine mutmaßliche virustatische Aktion des<br />

Medikaments, wie in Anhang ‘AB67’ erörtert.<br />

360. Da ARVs einen sehr geringen Effekt auf die CD4-Zahlen und einen völlig<br />

insignifikanten Effekt auf die ‘Viruslast’ haben, dann können, sollte es denn einen<br />

klinischen Nutzen geben, in Gestalt dessen, dass die Beh<strong>and</strong>lung das Auftreten<br />

von AIDS oder den Tod verhindert, und der Nutzen umso größer sein, je mehr<br />

Medikamente man verwendet, wie Dr. Venter behauptet, die ‘Viruslast’ und die<br />

CD4-Zellen nicht als Ersatzmarker für das klinische Ergebnis verwendet werden.<br />

Und dies bedeutet, dass die HIV-AIDS-Theorie – HIV (hohe Viruslast) führt zu<br />

niedrigen CD4-Zellzahlen; niedrige CD4-Zahlen (AID) führen zu S (dem klinischen<br />

Syndrom) – falsch ist. Doch <strong>and</strong>ererseits, wenn die Theorie stimmt und die<br />

Viruslast und die CD4-Zahlen als Ersatzmarker für das klinische Syndrom<br />

verwendet werden können, dann besitzen ARVs im Gegensatz zu dem, was in<br />

dem vorliegenden Papier von Ms. Jordan und Dr. Venter behauptet wurde, keinen<br />

klinischen Nutzen. Wie sich sie sich auch drehen und wenden mögen, es gibt für<br />

sie keinen Ausweg.<br />

361. Wie aus den obigen Darlegungen klar hervorgeht, ist Dr. Venters Behauptung,<br />

dass das ‘AIDS-leugnerische Argument durch [Ms. Jordans] Metaanalyse von<br />

antiretroviralen klinischen Versuchen’ widerlegt worden sei, ziemlich erbärmlich.<br />

362. Ad 44. ‘Zusammenfassend’ behauptet Dr. Venter: ‘ARVs sind in klinischen<br />

Versuchen so ausreichend getestet worden, dass als bewiesen gelten kann, dass<br />

142


sie die Mortalitäts- und Morbiditätsrate bei Menschen mit HIV-Erkrankungen im<br />

fortgeschrittenem Stadium senken und die Mutter-Kind-Übertragung verhindern.’<br />

Wie dargelegt wurde, wird diese ‘Zusammenfassung’ durch die gegenwärtig<br />

verfügb<strong>are</strong>n Daten nicht gestützt. Dr. Venters Feststellung ist also unwahr.<br />

363. Was Dr. Venters Behauptung im Hinblick auf die pränatale Verwendung von<br />

ARVs zu Zwecken der Prophylaxe anbelangt, so wird diese in Anhang ‘AB38’<br />

detailliert widerlegt. Eine Einreichung an den MCC durch Pr<strong>of</strong>essor Mhlongo und<br />

mich (Seiten 22-34 von Anhang ‘AB4’) in Bezug auf die Nutzlosigkeit der HIVNET-<br />

012-Nevirapin-Therapie widerlegt auch den Zauberkugel-Ansatz nach dem Motto:<br />

der Mutter eine einzige Pille geben und dem Baby einen Medikamentsirup in den<br />

Rachen spritzen, und alles wird gut. Ein von Papadopulos-Eleopulos et al.<br />

vorbereiteter Diavortrag unter dem Titel ‘Eine kritische Analyse des angeblich<br />

überzeugenden Beweises, dass Nevirapin die Mutter-Kind-Übertragung von HIV<br />

verhindert [A Critical Analysis <strong>of</strong> <strong>the</strong> Evidence Considered Pro<strong>of</strong> <strong>that</strong> Nevirapine<br />

Prevents Mo<strong>the</strong>r-To-Child Transmission <strong>of</strong> HIV]’, wurde durch Pr<strong>of</strong>essor Mhlongo<br />

auf einem Treffen der South African Association <strong>of</strong> Pr<strong>of</strong>essionals in Health C<strong>are</strong><br />

am 7. Februar 2002 präsentiert; der Vortrag arbeitete ferner die fundamentalen<br />

Defizite von HIVNET 012 akribisch heraus. (Mark Heywood vom TAC, der an dem<br />

Treffen teilnahm, sagte anschließend zu Pr<strong>of</strong>essor Mhlongo: ‘Die Zeit für<br />

Wissenschaft ist vorbei; Menschen sterben.’) Weil der erwähnte Beitrag sperrig ist,<br />

habe ich ihn nicht im Anhang beigefügt; doch er kann auf der Website meiner<br />

Gruppe unter Error! Reference source not found. eingesehen werden. (Zudem habe<br />

selbst ehrenamtlich als Koautor an diesem kritischen Beitrag mitgewirkt.)<br />

364. Zudem konnten die von den HIVNET-012-Forschern berichteten Ergebnisse nicht<br />

wiederholt werden, wenn die medikamentöse Therapie in Bereichen außerhalb der<br />

Kontrolle von Forschern, die geneigt w<strong>are</strong>n, für ihre neuartige<br />

Beh<strong>and</strong>lungshypo<strong>the</strong>se positive Ergebnisse vorzuweisen, auf die Probe gestellt<br />

wurde: In ihrem Beitrag ‘Geringe Wirksamkeit von Nevirapin (HIVNET012) im<br />

Hinblick auf die Verhinderung perinataler HIV-1-Übertragung in einer realen<br />

Lebenssituation [Low efficacy <strong>of</strong> nevirapine (HIVNET012) in preventing perinatal<br />

HIV-1 transmission in a real-life situation]’, AIDS 2004 Sep 3;18:1854-1856, kamen<br />

143


Quaghebeur et al. zu dem Ergebnis, dass, als sie die HIVNET-012-Medikation ‘in<br />

einer realen Lebenssituation in Kenia’ erprobten, sie sich als Fehlschlag erwies:<br />

‘Seit 2001 wird die uneingeschränkte Verwendung von HIVNET012 zur Prävention<br />

einer Mutter-Kind-Übertragung auf der Grundlage niedrig budgetierter Versuche<br />

empfohlen, trotz des Fehlens geprüfter Daten im Hinblick auf die Effektivität<br />

außerhalb der Forschungsbereiche. Wir führten die Nevirapin-Medikation in einer<br />

realen Lebenssituation in Kenia durch. Die perinatale HIV-1-Übertragungsrate<br />

betrug in einem Intervall von 18.1%, ein ähnlicher Wert im Vergleich zu den 21.7%<br />

vor der Intervention. … Unsere Ergebnisse stellen den Nutzen der gegenwärtigen,<br />

auf HIVNET012 basierenden Empfehlungen zur Prävention von Mutter-Kind-<br />

Übertragungen in Frage, die auf Grundlage niedrig budgetierter Versuche<br />

durchgeführt wurden, auf der Grundlage nur einer einzigen Beobachtung in einem<br />

klinischen Forschungsbereich. … Diese Daten, die auf einen eher beschränkten<br />

Effekt der weithin empfohlenen HIVNET012-Intervention hindeuten, rufen nach<br />

weiterer Forschung über die Langzeitwirksamkeit der HIVNET012-Medikation in<br />

einem Feldversuch. Zieht man nun den niedrigen Erfassungsbereich der Nevirapin-<br />

Medikation, den fehlenden Nutzen für die Gesundheit der Mutter, die Sorgen über<br />

die Bildung von Resistenzen, den enormen Einsatz von Ressourcen, der<br />

notwendig ist, um Nevirapin im Rahmen des gegenwärtigen freiwilligen Beratungsund<br />

Testparadigmas zur Verfügung zu stellen, sowie den berichteten Mangel an<br />

Wirksamkeit unter realen Lebensbedingungen in Betracht, sollte neu überlegt<br />

werden, ob die besagte Intervention für die Gesundheit wirklich einen Gewinn<br />

bringt.’ (Anhang ‘Error! Reference source not found.’) Dr. Venter ist dieser Aufsatz<br />

<strong>of</strong>fensichtlich entgangen.<br />

365. Folgende Aussagen von Dr. Venter sind unwahr: ‘Ergebnisse klinischer Versuche<br />

haben Unterstützung erfahren durch Unmengen von Daten, die in vielen Ländern<br />

und zahlreichen Gemeinschaften veröffentlicht wurden. Meine Kollegen und ich<br />

haben solche Unmengen an Ergebnissen von Studien veröffentlicht.’ Keine korrekt<br />

durchgeführten klinischen Versuche haben jemals stattgefunden, bei denen<br />

zwingende klinische Ergebnisse berichtet wurden im Hinblick auf den Effekt von<br />

ARVs, Menschen am Leben und gesund zu erhalten; und was Dr. Venters eigene<br />

144


‘Unmengen an Ergebnissen von Studien’ angeht, werde ich die schockierend<br />

unzulängliche Qualität seiner veröffentlichten Forschungsarbeit unten zur Schau<br />

stellen.<br />

366. Ad 45. Was Dr. Venters Behauptung anbelangt, ARVs könnten ‘schwere<br />

Nebenwirkungen verursachen’, würde ein weniger parteiischer Zeuge, der seinen<br />

Lebensunterhalt damit verdient, dass er diese Medikamente verkauft, freimütig<br />

feststellen, dass alle ARVs so außergewöhnlich toxisch sind, dass konventionell<br />

verschriebenen Dosen einen töten können. Die ARVs, die Gegenst<strong>and</strong> der Klagen<br />

der TAC sind, sind AZT und Nevirapin; im Anhang unter ‘AB80’ und ‘AB81’ finden<br />

sich die ersten Seiten von ‘Verschreibungsinformations’-Ratschläge für diese<br />

Medikamente, verfasst von ihren Herstellern; besagte Informationsbeilagen<br />

arrangieren diese ernsten Warnungen vor den potentiell tödlichen Wirkungen der<br />

Medikamente in auffälligen Warnnotizen in schwarzen Kästchen jeweils oben auf<br />

der Seite. Die Frage ist, warum Dr. Venter mit diesen tödlichen Informationen hinter<br />

dem Berg hält; allerdings kann es auch so sein, dass er schlicht nichts darüber<br />

weiß, weil er sich nie die Mühe gemacht hat, die Packungsbeilagen von AZT und<br />

Nevirapin, die diese Warnungen enthalten, zu lesen.<br />

367. Ad 46. Dr. Venters Behauptungen, dass ‘der Nutzen der ARV-Beh<strong>and</strong>lung deren<br />

Risiken weit überwiege’ und ‘ohne ARV-Beh<strong>and</strong>lung nahezu sämtliche Patienten<br />

mit HIV dem Tod durch AIDS entgegengehen’ sind unwahr; unter orthodoxen<br />

AIDS-Experten gibt es gegenwärtig keinen Konsens darüber, wie lange eine HIVpositive<br />

Person, mit oder ohne ARV-Beh<strong>and</strong>lung, überleben wird. Und zwar<br />

deshalb, weil es keine epidemiologischen Daten gibt, die Dr. Venters erfundene<br />

Behauptungen unterstützen. Es gibt in der medizinischen Literatur eine Vielzahl<br />

von Berichten, aus denen hervorgeht, dass Menschen ohne ARVs ein langes und<br />

gesundes Leben führen können; eine Sammlung dieser Berichte ist ins Internet<br />

gestellt unter Error! Reference source not found..<br />

368. Kein Geringerer als Pr<strong>of</strong>essor Montagnier selbst widerspricht Dr. Venters falscher<br />

Behauptung, dass ‘nahezu alle Patienten mit HIV ohne ARV-Beh<strong>and</strong>lung dem Tod<br />

durch AIDS entgegengehen’: Ich habe die Kopie eines auf Video aufgenommenen<br />

145


Interviews, das im Jahre 1997 am Pasteur Institute in Paris durch den<br />

französischen Enthüllungsjournalisten Djamel Tahi geführt wurde; in diesem<br />

Interview stellte Pr<strong>of</strong>essor Montagnier fest (übersetzt aus dem Französischen):<br />

‘AIDS führt nicht unweigerlich zum Tod, insbesondere dann nicht, wenn man die<br />

Nebenfaktoren unterdrückt, die die Krankheit unterstützen. Es ist sehr wichtig, das<br />

den Menschen, die infiziert sind, zu sagen. Ich denke, wir sollten nunmehr auf die<br />

Nebenfaktoren dasselbe Gewicht legen, wie wir es bislang im Hinblick auf HIV<br />

getan haben. Psychologische Faktoren sind bei der Unterstützung des<br />

Immunsystems von entscheidender Bedeutung. Unterdrückt man diese<br />

psychologische Unterstützung, indem man jem<strong>and</strong>em sagt, er sei dazu verurteilt,<br />

zu sterben, dann führen allein diese Worte dazu, dass es geschieht.’ Eine<br />

übersetzte Transkription dieses Interviews auf Englisch ist hierzu im Anhang<br />

beigefügt unter ‘Error! Reference source not found.’, nebst einem kritischen<br />

Kommentar darüber von Papadopulos-Eleopulos et al., im Anhang unter ‘Error!<br />

Reference source not found.’. Ich kann das Interview auf Wunsch (in französischer<br />

Sprache) vorführen.<br />

369. Im Verlauf des Interviews räumte Pr<strong>of</strong>essor Montagnier ein, dass er tatsächlich<br />

nie ein neues Retrovirus (später ‘HIV’ getauft) durch Reinigung isoliert habe, wie er<br />

wie er 1983 in seinem Aufsatz in Science behauptet hatte. (Anhang ‘AB84’) Die<br />

<strong>of</strong>fensichtlich einschneidenden Folgen diese Eingeständnisses für die HIV-Theorie<br />

von AIDS, die ihr direkt an die Wurzel gehen, werden in dem Kommentar<br />

eingehend erörtert.<br />

370. Pr<strong>of</strong>essor Montagnier stellte in dem Interview fest, dass Dr. Robert Gallo, der in<br />

vier Beiträgen in derselben Zeitung in der Ausgabe des folgenden Jahres ebenfalls<br />

behauptet hatte, besagten Virus isoliert zu haben, dies seiner Meinung nach<br />

gleichfalls nicht getan hat.<br />

371. Dr. Venter stellt folgende Behauptungen auf: ‘Haben Patienten erst einmal AIDS<br />

entwickelt, werden bei fehlender ARV-Beh<strong>and</strong>lung annähernd 50% innerhalb von<br />

12 Monaten sterben. ARV-Beh<strong>and</strong>lung vermindert das Fortschreiten von AIDS und<br />

reduziert die Sterblichkeit von AIDS-Patienten um annähernd 90%.’ Keine dieser<br />

146


Behauptungen wird in der medizinischen und wissenschaftlichen Literatur<br />

unterstützt. Wäre dies der Fall, würden ARV-Hersteller sie bestimmt bei der<br />

Vermarktung ihrer W<strong>are</strong>n marktschreierisch umherposaunen. Doch kein<br />

Pharmakonzern behauptet, dass die Hälfte von irgendeiner gegebenen Gruppe<br />

HIV-positiver Personen, z. B. Insassen einer besonderen Klinik, die an einer<br />

bestimmten AIDS-Indikatorkrankheit leiden wie TB, binnen eines Jahres tot sein<br />

wird, es sei denn sie kaufen und benutzen ihre ARV(s), und dass die Medikamente<br />

die Garantie bieten, dass ihr Leben gerettet wird, mit Ausnahme der unglücklichen<br />

10% von ihnen. Obwohl seine Zeugenaussage beeidet ist, dreht sich Dr. Venter die<br />

Dinge so zurecht, wie es ihm passt.<br />

372. Dr. Venters falsche Behauptung gegenüber diesem Gericht, dass ‘nahezu alle<br />

Patienten mit HIV ohne ARV-Beh<strong>and</strong>lung dem Tod durch AIDS entgegengehen’<br />

lässt sich leicht als solche entlarven. Ich habe bereits an früherer Stelle erwähnt,<br />

dass der HSRC im Dezember letzten Jahres seinen Untersuchungsbericht mit dem<br />

Titel ‘South African National HIV Prevalence, HIV Incidence, Behaviour <strong>and</strong><br />

Communication Survey, 2005’ veröffentlichte. Das Hauptziel der Untersuchung war<br />

es, die mutmaßliche HIV-Infektionsrate in Südafrika zu bestimmen und darüber zu<br />

berichten, und die Untersuchung des HSRC übertraf an methodischer Stringenz<br />

(zwei ELISA-Tests) jede früheren Untersuchung, sei es durch das<br />

Gesundheitsministerium (eine Schätzung der nationalen HIV-Infektionsrate durch<br />

Extrapolation der Ergebnisse von jeweils einem einzigen ELISA-Test bei<br />

schwangeren Frauen, die pränatale Beratungsstellen aufsuchten) oder zuvor durch<br />

den HSRC selbst im Jahre 2002 (Anwendung eines einzigen, schnellen ‘Speichel’-<br />

Tests bei einer repräsentativen Mustergruppe der Gesamtbevölkerung).<br />

373. Da zum Zeitpunkt der Unterzeichnung dieser eidesstattlichen Erklärung weder die<br />

Hauptverfasserin des Berichts, die Generalsekretärin des HSRC, Dr. Olive<br />

Shisana, noch die 25 weiteren Koautoren, denen ich meine kritischen Fragen an<br />

Dr. Shisana hinsichtlich der wissenschaftlichen Integrität der Studie in Kopie<br />

zus<strong>and</strong>te, darauf geantwortet haben, nehme ich an, dass der HSRC zu seinen<br />

Ergebnissen steht. In der Tat: ‘Die Zahlen sind richtig,’ beharrte Dr. Shisana<br />

gegenüber dem Nachrichtendienst PlusNews am 27. Februar 2006, nachdem sie<br />

147


erfahren hatte, dass Präsident Mbeki ‘den Ergebnissen des HRSC als höchst<br />

spekulativ’ und faktisch nicht fundiert ‘eine gehörige Abfuhr erteilt hatte’. (Bericht<br />

Plusnews, Anhang ‘AB85’)<br />

374. Ich möchte ebenfalls annehmen, dass Dr. Venter die Ergebnisse des HSRC<br />

hinsichtlich der HIV-Prävalenz als wissenschaftlich fundiert akzeptiert und sie für<br />

gegenwärtige Zwecke als solche beh<strong>and</strong>eln wird. (Wenn Dr. Venter jedoch mit mir<br />

übereinstimmen sollte, dass die Ergebnisse des HSRC wegen der Gründe, die ich<br />

in meinem Brief an die Hauptverfasserin des Berichts ausgeführt habe, oder aus<br />

<strong>and</strong>eren Gründen völliger Müll sind, ist er herzlich dazu aufgefordert, sich in einer<br />

Entgegnung dahingehend zu äußern.)<br />

375. Der HSRC berichtete, dass 40.7% der Frauen, die in KwaZulu-Natal leben, mit<br />

HIV infiziert sind. Laut AIDS-Experten schreiten die meisten HIV-positiven<br />

Personen AIDS entgegen und sterben binnen fünf oder zehn Jahren.<br />

376. Tamar Kahn, leitende Redakteurin für die Rubrik Wissenschaft und Gesundheit<br />

beim Business Day und Südafrikas dienstälteste AIDS-Journalistin, die den AIDS-<br />

Experten-Wissenschaftlern, die sie zitiert, um ihre Informationen zu beziehen,<br />

vertraut und keinen blassen Schimmer von dem hat, worüber sie schreibt, in<br />

<strong>and</strong>eren Worten, ihre Berichte fabriziert, um ihre Leser und Herausgeber einen<br />

sexy Nervenkitzel zu bieten, behauptete am 16. Februar 2006 in Business Day<br />

sogar, dass HIV-Infizierte ohne ARV-Beh<strong>and</strong>lung ‘binnen drei bis fünf Jahren’<br />

stürben. (Anhang ‘Error! Reference source not found.’) Ich fragte sie nach ihrer<br />

Quelle, aber sie nannte mir keine. (Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

(Die Anhänge zu meiner Anfrage an sie hinsichtlich des Judith Miller Award 2005 –<br />

verliehen an Health-e-Herausgeber Kerry Cullinan – sind für dieses Verfahren nicht<br />

relevant genug, um in den Anhang aufgenommen zu werden, doch man kann sie<br />

auf der Website Error! Reference source not found. unten auf der Seite nachlesen.)<br />

377. Es ist eine wohlbekannte Tatsache, dass in KwaZulu-Natal mehrere Millionen<br />

Menschen leben. Zum Zeitpunkt von September 2005 wurden, laut einer<br />

Stellungnahme des Director-General <strong>of</strong> Health, erwähnt in § 21 von Dr. Venters<br />

eidesstattlicher Erklärung, im öffentlichen Gesundheitssektor in allen neun<br />

148


Provinzen etwa 61 000 Menschen mit ARVs beh<strong>and</strong>elt (die Zahl ist nun, wie<br />

berichtet wird, etwa doppelt so hoch). Daraus folgt, dass im Verhältnis zu der<br />

berichteten Zahl der Infizierten der Anteil der mit ARVs beh<strong>and</strong>elten HIV-positiven<br />

Frauen in KwaZulu-Natal winzig klein ist. Das heißt, die meisten HIV-positiven<br />

Personen in KZN werden nicht mit ARVs beh<strong>and</strong>elt.<br />

378. Wenn, entsprechend dem klassischen Muster einer rasend sich ausbreitenden<br />

infektiösen Epidemie, die meisten Infektionen in den jüngst zurückliegenden Jahren<br />

auftraten, und nur ein Viertel der HIV-positiven Frauen, wenn nicht sogar nur zehn<br />

Prozent von ihnen, vor mehr als fünf Jahren infiziert wurden, würde man erwarten,<br />

nunmehr in KwaZulu einen gewaltigen Anstieg der Todesrate durch als AIDS<br />

bezeichnete Krankheiten zu erleben. Doch das ist nicht der Fall.<br />

379. Ähnlich: wenn, wie der HSRC berichtet, sich in Südafrika ‘ bei 24,4%<br />

afrikanischer Frauen und Mädchen in dieser Altersgruppe [‘15-49 Jahre’] ergab,<br />

dass sie HIV-positiv w<strong>are</strong>n’, 31,7% von ihnen zwischen 30 und 34 und 37,9% von<br />

ihnen zwischen 25 und 29, würde, wendete man dieselben Prinzipien an, die<br />

tödliche Plage überall in den Straßen und auf den Feldern unübersehbar sein. Das<br />

ist nicht der Fall.<br />

380. In einem Interview mit City Press, veröffentlicht am 26. Februar 2006, verspottete<br />

Präsident Mbeki auf sarkastische Weise die pr<strong>of</strong>essionellen AIDS-Alarmschlager,<br />

die behaupteten, die Lehrer des L<strong>and</strong>es würden durch AIDS ausgelöscht, indem er<br />

feststellte, er habe unter den Mitarbeitern in seinem Büro keinen plötzlichen<br />

Anstieg in der Todesrate registriert, und bemerkte, er glaube nicht, dass eine<br />

Krankheit Staatsdiener in verschiedenen Ministerien unterschiedlich beh<strong>and</strong>eln<br />

würde. (Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

381. Dr. Venters Behauptungen über die lebensrettenden Heileffekte von ARVs finden<br />

Widerspruch von einigen der führenden AIDS-Experten für die Anwendung dieser<br />

Medikamente: Pr<strong>of</strong>essor Michael Saag an der University <strong>of</strong> Alabama, Birmingham,<br />

USA, führt eine größere, hypermoderne experimentelle AIDS-Beh<strong>and</strong>lungs-Klinik<br />

die durch Pharmakonzerne in Anspruch genommen wird, um ihre neuesten<br />

chemischen Verbindungen an Patienten auszuprobieren. Er wurde für einen Artikel<br />

149


in der Märzausgabe 1999 von Esquire interviewt: ‘In einem Jahr nahmen 157 von<br />

Saags kollektiv 189 verschiedene Medikamentenrezepturen ein, wobei nur drei<br />

Patienten dieselbe Mixtur von HAART-Medikamenten einnahmen … trotz solch<br />

rigoros individualisierter medizinischer Beh<strong>and</strong>lung beginnt, wie Saag sagt, der<br />

HAART-”Damm” bereits zu lecken, und die Gefahr sei groß, dass er vollends<br />

zusammenbreche ... Fehlschläge gebe es auf Schritt und Tritt. … Während die<br />

Mediziner sich an sogar noch wildere Grenzüberschreitungen bei HIV-<br />

Beh<strong>and</strong>lungen wagten, stürme das große Experiment mit Kombinations<strong>the</strong>rapien,<br />

unter dem Namen ‘Hochintensive Anti-Retrovirale Therapie [Highly Active Anti-<br />

Retroviral Therapy]’ bzw. HAART einfach vorwärts, ohne durch irgendwelche<br />

Daten gestützt zu sein. Niem<strong>and</strong> wisse, wohin die Reise gehe. … Der größte<br />

Unterschied zwischen dem Heilparadigma und dem wie immer zu bezeichnenden<br />

Paradigma, in dem wir uns jetzt befänden, sei der, dass wir nunmehr Fehlschläge<br />

erwarten sollten mit welchen [ARV-Cocktails] wir auch immer die Beh<strong>and</strong>lung<br />

beginnen. Das sollten wir einplanen. Darauf sollten wir uns vorbereiten. Kliniker<br />

sollten sich auf Fehlschläge einstellen. Saag beklagte, die Todesrate seiner mit<br />

ARV-Kombinationen beh<strong>and</strong>elten Patienten sei im Steigen begriffen: ”Sie sterben<br />

nicht an einer herkömmlich mit AIDS bezeichneten Krankheit … Ich weiß nicht,<br />

woran sie sterben, aber sie sterben. Sie siechen einfach dahin und sterben”. Saag<br />

fuhr fort: ” … Es ist ernüchternd, auch wenn wir gut raten, dann raten wir nur. Wir<br />

wissen nicht, was wir tun.”’ (Exzerpt, Anhang ‘AB89’.)<br />

382. Mehr noch, im Hinblick auf Dr. Venters Behauptungen, dass, ‘wenn Patienten<br />

AIDS entwickelt haben, bei fehlender ARV-Therapie annähernd 50% von ihnen<br />

binnen 12 Monaten sterben werden’ und dass ‘ARV-Beh<strong>and</strong>lung das Fortschreiten<br />

von AIDS vermindert und die Mortalität von AIDS-Patienten um annähernd 90%<br />

reduziert’, drängt sich die Frage auf, ob er über ARVs vielleicht etwas weiß, was<br />

GlaxoSmithKlines dienstältester Vize-Präsident von Genetics Research, Dr. Allen<br />

Roses nicht weiß: Im Dezember 2003 stellte er fest, dass ‘mehr als 90% der<br />

Medikamente nur in 30 bis 50% der Menschen wirken’. (Anhang ‘AB89A’)<br />

383. Dr. Venters Erklärung erweckt den Eindruck, dass er der Ansicht ist, dass AZT<br />

und <strong>and</strong>ere ARVs zu denjenigen speziellen 10% von Wundermedikamenten<br />

150


gehören, die immer bei jedem wirken, obwohl diese optimistische Einschätzung<br />

sogar durch den Spitzenexperten für AIDS-Beh<strong>and</strong>lung, Pr<strong>of</strong>essor Saag, nicht<br />

geteilt wird, sagt dieser doch: ‘Kliniker sollen sich’ bei ihnen ‘auf Fehlschläge<br />

einstellen’. Sollte Dr. Venter im Besitz von Daten sein, die beweisen, dass es sich<br />

bei ARVs tatsächlich um Wundermedikamente h<strong>and</strong>elt, wird er sie diesem Gericht<br />

in einer Entgegnung sicherlich gern mitteilen wollen. (Das könnte ihn sogar reich<br />

machen.) Sollte er nicht im Besitz solcher Daten sein, ist er gehalten, entweder<br />

zuzugeben, dass er gelogen hat, oder zuzugeben, wie es Pr<strong>of</strong>essor Saag und<br />

seine AIDS-Expertenkollegen getan haben, dass er ganz einfach nicht weiß, was<br />

er tut.<br />

384. Laut der amerikanischen Falldefinition von AIDS ‘haben Patienten AIDS<br />

entwickelt’ (wie sich Dr. Venter ausdrückt), wenn ihre CD4-Zahl unter 200/µL liegt.<br />

Doch in der medizinischen Literatur gibt es keine Beweise, die Dr. Venters falsche<br />

Behauptung stützen, dass ‘annähernd 50%’ dieser ‘AIDS-Patienten bei fehlender<br />

ARV-Therapie binnen 12 Monaten sterben werden’. Diese Behauptung hat so viel<br />

Realitätsgehalt wie die Drohung eines Priesters, man werde im Jenseits im ewigen<br />

Höllenfeuer schmoren, es sei denn man kauft ihm den Hokuspokus ab, den er<br />

feilbietet (zahlbar jede Woche); bei Dr. Venter kommt allerdings hinzu, dass er<br />

seine Lügen unter Eid verbreitet hat.<br />

385. Ad 47. Dr. Venters Behauptung, dass ‘dass schwere toxische Wirkungen bei<br />

Chemo<strong>the</strong>rapie viel wahrscheinlicher sind als bei ARV-Therapie’, erweckt den<br />

Eindruck, dass er sich dessen nicht bewusst ist, dass es sich bei ARV-<br />

Medikamenten wie AZT, 3TC, ddI, ddC und d4T um nukleosidanaloge Substanzen<br />

h<strong>and</strong>elt, in ihrer chemischen Zusammensetzung eng verw<strong>and</strong>t mit solchen<br />

zielgerichtet als Zellkiller konzipierten Medikamenten wie Fludarabin, Cladribin und<br />

Pentostatin; dies wird erörtert in dem Werk ‘Nukleosidanaloge Substanzen in der<br />

Krebs<strong>the</strong>rapie [Nucleoside Analogs in Cancer Therapy]’ (sinngemäß zitiert). Ich<br />

werde die in meinem Besitz befindliche Kopie dieses Lehrbuchs, das den Nutzen<br />

und die generelle Toxizität dieser Medikamente erörtert, auf Wunsch zugänglich<br />

machen.<br />

151


386. Dr. Venter ist sich wohl bewusst, dass die ‘schwere Toxizität’ der<br />

nukleosidanalogen Substanzen, die er und seine Kollegen Afrikanern als Heilmittel<br />

gegen AIDS verschreiben, diese gegenwärtig verkrüppelt und tötet; und er hat dies<br />

privat gegenüber seinen Kollegen unter AIDS-Ärzten zugegeben. Am 2. September<br />

2005 berichtete Dr. Janet Giddy, tätig an der ART (ARV)-Klinik m McCord’s<br />

Hospital in KwaZulu-Natal, einem medizinischen Diskussionsforum im Internet,<br />

dem ‘Doctor’s [sic] Dialogue’: ‘Wir sind zunehmend besorgt [sic] über das Problem<br />

von Laktatazidose bei unseren Patienten, die unter HAART-Beh<strong>and</strong>lung stehen …<br />

die Mortalität scheint um 40% zu betragen… Die Besorgnis, die wir über D4T [sic]<br />

als Medikament hegen, wird durch <strong>and</strong>ere Kliniker geteilt – wir haben dies auf der<br />

National AIDS conference [sic] mit Leuten wie Francois Venter diskutiert…<br />

Abgesehen von Laktatazidose, beobachten wir eine Menge von peripheraler<br />

Neuropathie wie Hepatitis sowie Lipodystrophie. Von all diesen Zuständen macht<br />

uns die Laktatazidose am besorgtesten, da sie am unvorhersehbarsten und <strong>of</strong>t<br />

tödlich ist. … Wir sind besorgt über jede extra nachteilige Publicity hinsichtlich von<br />

ART, in Anbetracht all der Panik, die in Südafrika über die Toxizität herrscht. …<br />

Langfristig, denke ich, wird das Gesundheitsministerium mehr ARVs [sic] (z. B.<br />

Ten<strong>of</strong>ovir) verfügbar machen <strong>and</strong> wahrscheinlich die Verwendung von D4T [sic]<br />

beschränken müssen. Ich h<strong>of</strong>fe, dass wird Ihnen, die das ART-Geschäft betreiben,<br />

hilfreich sein.’ (Anhang ‘AB89B’)<br />

387. Dr. Venter antwortete, indem er einen ‘ersten Stoß’ richtete gegen ein Poster, das<br />

Ärzte über das tödliche Problem alarmieren sollte; es trägt den Titel:<br />

‘LAKTATAZIDOSE (LA) KANN TÖDLICH SEIN! Erkennen sie frühzeitig die<br />

Symptome LAKTATAZIDOSE FÜHRT ZU HOHER MORTALITÄT (>50%) WENN<br />

SIE NICHT FRÜH ERKANNT WIRD’. In einem Begleitschreiben an dasselbe<br />

Internetforum gest<strong>and</strong> er ein: ‘Ich denke, wir beobachten alle Fälle in großer Zahl<br />

(und etliche Todesfälle)’; und er fügte (wie Pr<strong>of</strong>essor Saag: ‘Wir wissen nicht, was<br />

wir tun’) hinzu: ‘Ich weiß, es ist umstritten, welche Entscheidungen nach LA am<br />

besten sind, doch ich denke, die meisten von uns tun das, was ich zu Protokoll<br />

gegeben habe. Es h<strong>and</strong>elt sich kaum um einen Bereich, der auf Beweisen basiert,<br />

152


und wir können weit mehr Erfahrung für uns in Anspruch nehmen als irgendjem<strong>and</strong><br />

sonst in der Welt.’ (Anhang ‘AB89C’)<br />

388. Wie aus diesem Eingeständnis deutlich wird, ist das, was Dr. Venter und seine<br />

größtenteils weißen Kollegen ‘im ART-Geschäft’ betreiben ein unkontrolliertes<br />

Trial-And-Error-Experiment mit <strong>of</strong>fenem Ausgang mit tödlichen Medikamenten an<br />

verarmten Afrikanern in Südafrika ohne jede ‘auf Beweisen basierende’ Grundlage.<br />

Und im Hinblick auf diejenigen, die durch die Medikamente getötet, Angehöriger<br />

oder Freunde beraubt oder zu Waisen gemacht wurden scheinen die AIDS-<br />

Experten folgende Haltung einzunehmen: Wie auch immer, sie hatten den Teufel<br />

im Leib und w<strong>are</strong>n sowieso zum Sterben verurteilt.<br />

389. Dr. Giddys Mail an ‘Doctor’s Dialogue’ und Dr. Venters Antwort darauf wurde mir<br />

durch eine Forscherin im öffentlichen Gesundheitssektor zur Kenntnis gebracht, die<br />

empört war, sowohl über die fortwährende rücksichtslose Tötung armer Afrikaner<br />

durch die toxische Beh<strong>and</strong>lung, als auch über die Sorge von Dr. Giddy, den<br />

Sk<strong>and</strong>al aus den Zeitungen herauszuhalten, anstatt wegen der tödlichen Risiken<br />

dieser Beh<strong>and</strong>lung an die Öffentlichkeit zu gehen, und zwar so weitgehend wie<br />

möglich, bevor noch mehr Menschen getötet oder verletzt würden. Meine<br />

Informantin hat mich darum gebeten, anonym zu bleiben, weil sie ihre Stelle nicht<br />

gefährden möchte.<br />

390. Es zeugt für einen Arzt von erstaunlicher Ignoranz, wenn er auf die ‘schwere<br />

Toxizität’ der Medikamente einer Chemo<strong>the</strong>rapie gegen Krebs als etwas verweist,<br />

was möglicherweise ‘resultieren’ könnte– wenn doch der ureigene Zweck dessen,<br />

dass man einer Person, bei der Krebs diagnostiziert wurde, ein<br />

chemo<strong>the</strong>rapeutisches Medikament gibt, gerade darin besteht, ihre Zellen<br />

vorsätzlich abzutöten. Es ist genau die ‘schwere Toxizität’ des Medikaments, die<br />

den Grund dafür liefert, dass man es für kurze Perioden verschreibt, mit der<br />

Absicht, die unerwünschten Krebszellen des Patienten zu vergiften, bevor diese<br />

ihrerseits den Patienten vergiften und umbringen.<br />

391. Im vorliegenden Zusammenhang lehne ich es ab, mich in eine weitere irrelevante<br />

Debatte über den Sinn, den Nutzen und all die physischen Konsequenzen dieser<br />

153


utalen, extrem schädlichen und häufig tödlichen, ein halbes Jahrhundert alten,<br />

gescheiterten Therapieart hineinziehen zu lassen.<br />

392. Dr. Venter scheint auf den Mythos anzuspielen, der durch die Pharmakonzerne<br />

im ARV-Geschäft implizit behauptet wird, nämlich dass, wenn diese Medikamente<br />

HIV-positiven Menschen zu empfohlenen Dosen gegeben werden, sie den<br />

gemutmaßten HIV-Virus zielgerichtet treffen und unsere Zellen ungeschoren<br />

lassen, d. h. das die Medikamente wirkungsspezifisch sind. Zum Beispiel<br />

behauptet GlaxoSmithKline in seiner Packungsbeilage für AZT (Anhang ‘A1’ zu<br />

Anhang ‘AB64’): ‘Die Wirksamkeit Zidovudin-TP für HIV im Hinblick auf Revertase<br />

ist annähernd 100-fach größer als im Hinblick auf DNA-Polymerase Alpha.’<br />

(Tatsächlich gibt es so etwas wie ‘HIV reverse transcriptase’ nicht, genausowenig,<br />

wie es den ‘Ä<strong>the</strong>r’ gab, der die himmlischen Gefilde aufspannte, oder ein<br />

‘Phlogiston’, das aus brennenden Gegenständen ausströmte; dies wird eingehend<br />

erörtert zu Beginn von ‘AB67’.) Doch die unbestreitb<strong>are</strong>, eingest<strong>and</strong>ene<br />

lebensbedrohliche Toxizität von AZT und ähnlichen Medikamenten bei<br />

üblicherweise verschriebenen Dosen widerlegt diese falsche Behauptung im<br />

H<strong>and</strong>umdrehen. Von daher der dringlich Appell durch Hayakawa et al. in<br />

Biochemical <strong>and</strong> Biophysical Research Communications (1991) 176:87-93: ‘Es ist<br />

dringend erforderlich, für AIDS-Patienten ein Heilmittel zu entwickeln, das diese<br />

toxische Substanz, AZT, ersetzt’. (Anhang ‘AB90’)<br />

393. Dr. Venter behauptet: ‘Es gibt keinen einzigen widrigen Vorfall, von dem berichtet<br />

wurde, im Zusammenhang mit der Einfach-Dosis-Nevirapin-Medikation, die in den<br />

meisten Kliniken Südafrikas verwendet wird, um der Übertragung von HIV von der<br />

Mutter auf das Kind vorzubeugen.’ Indem er diese Behauptung aufstellt, ist Dr.<br />

Venter nicht nur beklagenswert inkorrekt, er hat auch keine vernünftige<br />

Entschuldigung für seine gefährliche Ignoranz: selbst die breite Öffentlichkeit weiß,<br />

dass die im HIVNET-012-Versuch berichteten Daten korrupt w<strong>are</strong>n und die<br />

unzähligen schweren widrigen Vorfälle, davon etliche tödlich, durch die<br />

Hauptforscher nicht aufgezeichnet und berichtet wurden:<br />

154


394. Eine Reihe von Berichten durch den Enthüllungsjournalisten John Solomon von<br />

Associated Press wurden weltweit in den Massenmedien, einschließlich unseren,<br />

von Mitte Dezember 2004 aufwärts veröffentlicht, in denen Dr. Jonathan Fishbein ,<br />

Direktor des Office for Policy in Research Operations in der Division <strong>of</strong> AIDS<br />

(DAIDS), des US National Institute <strong>of</strong> Allergies <strong>and</strong> Infectious Diseases (NIAID), die<br />

Tatsache an die Öffentlichkeit brachte, dass DAIDS-Direktor Dr. Edmund Tramont<br />

einen entscheidenden, detaillierten negativen Sicherheitsbericht durch Experten für<br />

Medikamentensicherheit in seiner Abteilung unterdrückte und ihn durch einen<br />

positiven, den er selbst verfasst hatte, ersetzte, um so ‘Tausende’ nicht berichteter<br />

schwerer widriger Vorfälle während des Versuchs, darunter einige tödlich, mit<br />

betrügerischer Absicht verbergen.<br />

395. Diese berichtete Zahl (‘Tausende’) wurde durch einen der Hauptforscher des<br />

HIVNET-012-Einfach-Dosis-Nevirapin-Versuchs mitgeteilt, nämlich durch Dr. Laura<br />

Guay, während einer Befragung durch Westat, einer privaten, unabhängigen<br />

Vertragsforschungsorganisation, deren Dienste durch NIAID u. a. in Anspruch<br />

genommen wurden, um die HIVNET-012-Versuchsberichte zu prüfen. Im<br />

Anbetracht der Tatsache, dass in den Versuch nur 645 schwangere Mütter<br />

einbezogen wurden, ist die Zahl <strong>of</strong>fensichtlich übertrieben, gleichwohl spiegelt sie<br />

die Einschätzung des Ausmaßes des Problems nicht berichteter schwerer widriger<br />

Vorfälle durch besagte Forscherin wieder.<br />

396. Durch Dr. Fishbein zur Verfügung gestellt, füge ich hierzu als Anhang Kopien bei<br />

(a) eines Konferenzprotokolls, das eine Diskussion am 3. Januar 2002 durch<br />

DAIDS-Offizielle über das Versäumnis der am Versuch beteiligten Forscher,<br />

schwere widrige Vorfälle und Todesfälle zu überwachen und zu berichten, zu<br />

Protokoll gibt; (b) den Bericht über eine vom 24. Januar 2002 datierende externe<br />

Überprüfung durch Boehringer Ingelheim, die zu demselben Ergebnis kam; und (c)<br />

der Bericht der externen Untersuchung durch Westat, deren Ergebnisse<br />

entsprechend ausfielen, als Anhang unter ‘Error! Reference source not found.’,<br />

beziehungsweise ‘Error! Reference source not found.’ <strong>and</strong> ‘Error! Reference source<br />

not found.’.<br />

155


397. Besonders hervorheben möchte ich ihre Ergebnisse im Hinblick auf widrige<br />

Vorfälle, schwere widrige Vorfälle und Todesfälle unter afrikanischen Müttern und<br />

Babys, denen durch die amerikanischen Forscher, die den HIVNET-012-Versuch<br />

durchführten, AZT und Nevirapin verabreicht wurde.<br />

398. Das DAIDS-Protokoll (Anhang ‘AB91’) notierte unter ‘SICHERHEIT’: ‘Es gab<br />

mehrere Todesfälle, die sich nicht in den CRFs [den klinischen Berichtsakten<br />

[clinical report files]] bef<strong>and</strong>en, sondern nur auf einem Probeformular – Mindestens<br />

16 Todesfälle—möglicherweise 5 weitere oder mehr … 11 in der NVP grp [in der<br />

Nevirapingruppe] & 5 in der AZT grp – und 19 fehlende SAEs [nicht protokollierte<br />

schwere widrige Vorfälle]’. Außerdem ‘gibt es Differenzen in #s [Zahlen] von SAEs<br />

& Todesfällen … der St<strong>and</strong>ort benutzte seine eigenen Kriterien zur Einstufung von<br />

SAEs, Keine Labornormalwerte, & schwerwiegend unvollständiges Berichten von<br />

SAEs … kein Amtsarzt einbezogen, kein MO [Amtsarzt] AE [widriger Vorfall]<br />

Übersicht @ der St<strong>and</strong>ort. Usw., usw. Weitere Probleme – Datenintegrität: Sind<br />

Todesfälle medikamentenbezogen – man meinte, es sei zu früh, das mitzuteilen.<br />

Da ist ein düsteres Bild von dem, was an dem St<strong>and</strong>ort passierte. Dr. Mike Hensley<br />

ist noch da & und meint, mit etwas Mühe könnte es möglich sein, die Studie zu<br />

retten??’ Unter ‘Wirksamkeitsfragen/Vorgehensfragen’ notierten die DAIDS-<br />

Offiziellen: ‘3-4 Datenbasen nicht abgeglichen, pharmazeutische Fragen, Fragen<br />

des Medikamentenwiederverpackung, Medikamentenlagerung &<br />

Medikamentenzugang. R<strong>and</strong>omisierungsverfahren unklar usw. … Kein Master-Log,<br />

gestohlenes Aktenkabinett mit IC-docs —verlorengegangenes IRB [institutional<br />

review board] usw. Nicht an DAIDS berichtet… Wieviel lässt sich retten? Zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt unklar.’<br />

399. Die von den externen klinischen Versuchsprüfern des Nevirapinherstellers<br />

Boehringer Ingelheim berichteten Ergebnisse, festgehalten in ihrem Bericht<br />

(Anhang ‘AB92’), w<strong>are</strong>n so empörend, so kompromittierend, dass der Konzern<br />

(‘BI’) in betrügerischer Absicht mit Tricks zu verhindern suchte, dass der<br />

Prüfbericht der FDA zur Kenntnis gelangte– indem er den Bericht an den FDA-<br />

Verbindungschef von DAIDS, Dr. Mary Anne Luzar am 24. Januar 2002 mit einem<br />

heimlichen Appell faxte: ‘Kontrollierte Verteilung von BI. BI hat erklärt, dass keine<br />

156


Kopien anzufertigen sind.’ Diese Aufforderung, durch Dr. Luzar in einem<br />

h<strong>and</strong>schriftlichen Memo oben auf dem Bericht festgehalten, war gepaart mit einem<br />

sogar noch ernsteren, auch dieser gewissenhaft von ihr notiert: ‘Sensible<br />

Information. Bitte vernichten, wenn eine uns betreffende Prüfung durchgeführt<br />

wird.’<br />

400. Als Dr. Luzar Boehringer Ingelheims Bericht über die schweren Probleme bei<br />

HIVNET 012 an DAIDS-Direktor Tramont weiterleitete, notierte sie auf dessen<br />

Deckblatt: ‘Ed – Hier ist die Zusammenfassung von B.I. von ihrer externen Prüfung.<br />

M.A. Hat auch eine Menge Probleme enthüllt.’<br />

401. Da unser MCC HIVNET 012 später ablehnen sollte, trotz des Versuchs von Dr.<br />

Tramont, ihn über die Verlässlichkeit von HIVNET 012 zu täuschen und über die<br />

Daten, die anzeigen, dass Nevirapin für die größtenteils afrikanischen, größtenteils<br />

armen südafrikanischen Mütter und ihre Babys (Einzelheiten unten) ein Risiko<br />

darstellt, werde ich die ‘die vielen Probleme’, die durch Boehringer Ingelheims<br />

externes Expertenteam aufgedeckt wurden, nur im Hinblick auf die<br />

Medikamentensicherheit aufzählen:<br />

402. ‘Informationen, die widrige Vorfälle beschreiben, wurden während der ersten acht<br />

Wochen nach Lieferung am sorgfältigsten gesammelt.’ Danach ‘sind die Daten<br />

über die Sicherheit unvollständig’. Unter den ‘tödlichen und lebensbedrohlichen’<br />

widrigen Vorfällen, von denen Babys betr<strong>of</strong>fen wurden, die den<br />

Versuchsmedikamenten Nevirapin oder AZT ausgesetzt w<strong>are</strong>n und die ‘verspätet<br />

berichtet wurden’, w<strong>are</strong>n ‘Pneumonie’ … mit drei Tage später eintretender<br />

‘Verschlechterung‘, als das Baby erneut in die Klinik eingeliefert wurde, jedoch<br />

seien diese nicht als schwerer widriger Vorfall aufgezeichnet und berichtet worden.<br />

Die schweren widrigen Vorfälle, einige davon ‘lebensbedrohlich’, einige ‘tödlich’,<br />

schlossen ein: ‘Grunzende/ächzende Atmung … Präeklampsie … Neonatale<br />

Sepsis Erbrechen …Intrauteriner fötaler Tod … Hämorrhagische Erkrankung von<br />

Neugeborenen … Hypertonie … Atemnot, Kephalhämotom … Transiente<br />

Tachypnoe von Neugeborenen … Infektiöse Dermatitis … Geburtsasphyxie …<br />

Totgeburt beim Geburtsvorgang … Schwere Anämie’. Es gab auch ‘zwei schwere,<br />

157


unerwartete SAEs, bei denen erklärt wurde, dass die Beziehung nicht bestimmbar<br />

sei … Diarrhö und … Pneumonie’; diese hätten als ‘IND [investigative<br />

Neumedikamenten]-Berichte’ berichtet werden müssen.<br />

403. Selbst dort, wo die Daten berichtet wurden, habe das ‘Hauptproblem bei diesen<br />

Daten’ in den ‘verwendeten willkürlichen Definitionen von Ernsthaftigkeit und<br />

Schwere best<strong>and</strong>en.’ Abermals wurde festgestellt, dass ‘die Sub-Investigatoren<br />

und PI’ (der Hauptinvestigator Dr. Guay) ‘die Patienten, deren Ergebnisse sie<br />

beurteilten, nicht wirklich gesehen’ hätten. Der trostlose Zust<strong>and</strong> der Aufzeichnung<br />

und Protokollierung bei HIVNET 012 wurde in dem Bericht folgendermaßen<br />

zusammengefasst: ‘Ein Kernproblem bei dem Mulago-St<strong>and</strong>ort ist das Fehlen<br />

dokumentierter interner Prozeduren. Das Vertrauen auf Gedächtnis und Erfahrung<br />

ist nützlich, steht aber wahrscheinlich im Zusammenhang mit den Inkonsistenzen in<br />

der Datensammlung.’<br />

404. Mit <strong>and</strong>eren Worten, abgesehen von den fehlenden Daten, w<strong>are</strong>n selbst die<br />

berichteten Daten, einschließlich der Daten, die für die Einschätzung der Sicherheit<br />

der Medikamente für Babys relevant sind, wertlos.<br />

405. Am 8. März 2002, im Anschluss an seine externe Überprüfung der HIVNET-012-<br />

Berichte, nahm Westat seinen Bericht über das von ihm vorgefundene Desaster<br />

bei der Aufzeichnung und Protokollierung des Versuchs und dessen dürftiger<br />

Durchführung generell zu den Akten (Anhang ‘AB93’). Ein weiteres Mal werde ich<br />

mich darauf beschränken, die Unwahrheit von Dr. Venters Behauptungen, wie<br />

sicher das außergewöhnlich toxische Medikament Nevirapin sich erwiesen habe,<br />

als es afrikanischen Müttern im Labor gegeben und ihren Babys als Sirup nach der<br />

Geburt in den Rachen injiziert worden sei, vorzuführen, indem ich nur die Beweise<br />

schädlicher Medikamententoxizität nenne, die von Westat gefunden wurden und<br />

über die Westat berichtet hat:<br />

406. ‘Mit Blick auf die Überprüfung im Hinblick auf die Entbindung bei den Müttern<br />

stellte sich heraus: mehr als 1/3 dieser Entbindungen war als anormal<br />

gekennzeichnet. … Ähnliches war bei den Säuglingen zu beobachten, nämlich im<br />

Hinblick auf deren Gewicht: es stellte sich heraus, dass ein Gewicht von weniger<br />

158


als 7Kg am Ende eines zwölfmonatigen Beobachtungszeitraums kein seltenes<br />

Ergebnis war, trotz des im Allgemeinen robusten Umfangs der meisten Säuglinge<br />

bei dieser Inspektion. Es wurde als wahrscheinlich angesehen, dass einige,<br />

vielleicht viele dieser Säuglinge schwere Gesundheitsprobleme haben. Eine Probe<br />

von 43 solcher Säuglinge aus der größeren Probe von 93 zeigte bei 12 Monaten<br />

schwere widrige Vorfälle. Von diesen 43 w<strong>are</strong>n nur 11 HIV-positiv, was ein Indiz<br />

dafür ist, dass wir bei Überprüfung der Akten des St<strong>and</strong>ortes mehr pathologische<br />

Vorfälle finden würden, als berichtet wurde. Bedeutsamer ist, dass die meisten für<br />

die Säuglinge berichteten schweren widrigen Vorfälle in die Zeit kurz nach der<br />

Geburt fiel, was mit der großen Zahl von Säuglingen, die es <strong>of</strong>fensichtlich nicht<br />

schaffen, sich über das Alter von sechs Monaten hinaus normal zu entwickeln,<br />

inkompatibel war. Hinzu kommt die Sache mit dem Lancet-Papier, das 59 schwere<br />

widrige Vorfälle bei Säuglingen erwähnte, die jünger w<strong>are</strong>n als zwei Monate.<br />

Sowohl die oben beschriebenen Proben als auch der Lancet-Report lassen<br />

vermuten, dass es mehr schwere widrige Vorfälle gegeben hat, als an die FDA<br />

unter dem IND [investigativer Neumedikamentenbericht] berichtet wurde. Alles<br />

zusammengenommen erschien es in der Tat wahrscheinlich, dass viele widrige<br />

Vorfälle und vielleicht eine signifikante Zahl schwerer widriger Vorfälle bei Mutter<br />

und Kind nicht gesammelt und in angemessener Frist unter dem IND an die FDA<br />

berichtet worden sind,. … Die Berichterstattung über Sicherheitsfragen rückte<br />

daher in den primären Fokus der Aufmerksamkeit des externen Prüfteams.’<br />

407. Abermals wurde vermerkt: ‘Größtenteils hat weder der Hauptinvestigator noch ein<br />

Subinvestigator irgendeinen der an widrigen Vorfällen oder schweren widrigen<br />

Vorfällen leidenden Patienten wirklich gesehen. Die Ausfüllung des betreffenden<br />

Formulars wie auch die Entscheidungen über den Grad der Ernsthaftigkeit, die<br />

Ursache, den Zusammenhang mit dem der Studie zugrundeliegenden Medikament<br />

und die Schwere erfolgten auf der Grundlage von Informationen aus zweiter H<strong>and</strong>.’<br />

408. Fälle, in denen Mütter ihre kränkelnden Babys zurück in die Klinik brachten, zu<br />

ungeplanten Aufenthalten für Beh<strong>and</strong>lung in einem Zeitraum von sechs Wochen, in<br />

dem sie Nevirapin oder AZT ausgesetzt wurden, oder zu einem Zeitpunkt danach,<br />

wurden nicht routinemäßig als schwere widrige Vorfälle protokolliert und<br />

159


stattdessen im Allgemeinen unangemessenerweise als ‘nicht-ernste’ widrige<br />

Vorfälle klassifiziert.<br />

409. Wo ernste widrige Vorfälle vermerkt wurden, erfolgte keine Weiterbeobachtung<br />

des Patienten bis zu einer klinischen Entscheidung – eine Grundforderung der FDA<br />

– was die Möglichkeit tödlicher Ausgänge eröffnete, die nicht protokolliert wurden.<br />

410. Das hohe Zahl an Fällen von ‘fehlender normaler, gesunder Entwicklung’ unter<br />

den beh<strong>and</strong>elten Babys spricht für einen irreparablen toxischen Schock bei der<br />

Geburt, der sich Monate später manifestierte – der durch die HIVNET-012-<br />

Forscher in ihren überschwänglichen Berichten über die Studie in den Zeitungen<br />

niemals berücksichtigt und berichtet wurde.<br />

411. Die externen Prüfer von Westat ermittelten und beschrieben zahlreiche weitere<br />

ernste Anomalitäten in den Protokollen über widrige Vorfälle und brachten<br />

‘Todesfälle, die nicht an die FDA berichtet wurden’ zu Tage: in Notizen, die von<br />

beaufsichtigenden Krankenschwestern aufbewahrt worden w<strong>are</strong>n.<br />

412. Die externen Prüfer berichteten, Dr. Guay sei ‘gleichwohl überrascht’ gewesen,<br />

dass ‘irgendein Todesfall übergangen worden sein’ sollte. Der Bericht fährt fort: ‘…<br />

Obwohl Dr. Guay anfänglich striktes sich Halten an protokollspezifizierte<br />

Endpunkte für das Sammeln sicherheitsrelevanter Daten beschrieb, wurden die<br />

Interpretationen im Hinblick auf Ernsthaftigkeit und Schwere nicht wirklich im<br />

Einklang mit dem Protokoll oder im Einklang mit 21CRF vorgenommen. … Bei<br />

mehreren Gelegenheiten stellte Dr. Guay fest, es gebe wahrscheinlich ”Tausende”<br />

solcher fehlender [nicht protokollierter ernsthafter widriger] Vorfälle. … Zieht man<br />

die Entscheidung von Dr. Jackson, Dr. Guay u. A. in Betracht, ihre eigenen lokalen<br />

Definitionen von Ernsthaftigkeit und Schwere zu prägen, und bedenkt man, die<br />

mangelhafte Berichterstattung über schwere/ernste widrige Vorfälle, die daraus<br />

resultierten (”Tausende”), dann kann man zu dem Schluss kommen, das sich das<br />

gesamte Sicherheitsberichterstattungssystem signifikant von dem St<strong>and</strong>ard<br />

abwich, den man bei einer IND-Studie erwartet. Zur Erklärung verwiesen Dr.<br />

Jackson und Dr. Guay auf die Notwendigkeit von Konsistenz und in einem ziemlich<br />

chaotischen und sehr geschäftigen Kliniksystem. Im Hinblick auf die Definition von<br />

160


”ernst” verwiesen sie auf ihre Unkenntnis des Regelwerks zur Berichterstattung<br />

über Sicherheitsfragen von 1997, obwohl das Protokoll, abgeändert im Jahr 2000,<br />

eine kl<strong>are</strong> Feststellung der neuen Regel enthielt. Auch teilten sie mit, sie hätten<br />

niemals Training in ”GCP” [guter klinische Praxiserfahrung [good clinical practice]]<br />

gehabt und sich niemals an einen Phase-III-Versuch herangewagt.’ Mit <strong>and</strong>eren<br />

Worten, sie haben sich als Anfänger in der Medikamentenerforschung beim<br />

Herumexperimentieren an afrikanischen Müttern und Babys die Zähne<br />

ausgebissen, ohne den blassesten Schimmer davon, wie in ein klinischer Versuch<br />

durchzuführen ist.<br />

413. In ihrer ‘Zusammenfassung von Diskussionen mit PI und Sub-Investigatoren’<br />

stellten die externen Prüfer von Westat fest: ‘Alle erkannten die Ergebnisse [der<br />

externen Prüfung] als im Großen und Ganzen korrekt an. … Sowohl Dr. Guay als<br />

auch Dr. Jackson äußerten sich betr<strong>of</strong>fen über die von ihnen im Lancet-Papier<br />

getr<strong>of</strong>fenen Feststellungen hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit und<br />

beschlossen, die Daten erneut zu überprüfen.’ Mit <strong>and</strong>eren Worten, Dr. Guay und<br />

Dr. Jackson gaben zu, dass ihre Behauptungen in Lancet im September 1999,<br />

dass gezeigt worden sei, dass Nevirapin sicher und effektiv sei, unhaltbar w<strong>are</strong>n.<br />

(Trotz ihrer Verpflichtung gegenüber den externen Prüfern von Westat, ihre<br />

irreführenden Darstellungen in Lancet zu korrigieren, verloren sie darüber im<br />

zweiten HIVNET- 012-Bericht im New Engl<strong>and</strong> Journal <strong>of</strong> Medicine im September<br />

2003 kein Wort.)<br />

414. Konfrontiert mit den peinlichen politischen Implikationen der negativen Befunde,<br />

die erhoben worden w<strong>are</strong>n von seinen eigenen Mitarbeitern, durch Boehringer<br />

Ingelheim und durch Westat unter <strong>and</strong>erem im Hinblick auf das Auftreten widriger<br />

Vorfälle, schwerer widriger Vorfälle und Fälle mit tödlichem Ausgang bei dem<br />

HIVNET-012-Versuch unter afrikanischen Babys, die experimentell Nevirapin oder<br />

AZT ausgesetzt worden w<strong>are</strong>n, s<strong>and</strong>te DAIDS-Direktor Tramont eine <strong>and</strong>eres<br />

Team von DAIDS-Staffern zum Mulago-Krankenhaus in Kampala, Ug<strong>and</strong>a, um<br />

einen dritten Bericht zu verfassen, mit der unredlichen Absicht, die Probleme mit<br />

dem Versuch zu überkleistern, die dazu geführt hatten, dass Boehringer Ingelheim<br />

seinen Konzessionsantrag an die lFDA zurückgezogen hatte.<br />

161


415. In einer privaten Note an mich erklärte Dr. Fishbein die Absicht des<br />

‘Neuüberprüfungsbericht’ von DAIDS: ‘Noch bevor die Neuüberprüfung erfolgt war,<br />

hatte die NIAID bereits entschieden, dass die Daten, die Ergebnisse und die<br />

Schlussfolgerungen des Lancet-Papiers von 1999 gültig seien. Zu viel st<strong>and</strong> auf<br />

dem Spiel als dass dies jemals hätte in Frage gestellt werden können, daher war<br />

das, was der Bericht feststellte, eine im Vorfeld gezogenen Schlussfolgerung.’ Mit<br />

<strong>and</strong>eren Worten, das vorsätzlich betrügerische Ziel von Dr. Tramonts<br />

‘Neubewertungs’-Übung war es gewesen, den südafrikanischen MCC hinters Licht<br />

zu führen, der seine vorläufige Registrierung von Nevirapin für perinatale<br />

Verabreichung, die aufgrund der in Lancet berichteten HIVNET-012-Ergebnisse<br />

erfolgt war, nunmehr einer erneuten Überprüfung unterzog: im Licht der von der<br />

FDA herausgefundenen schweren Probleme mit der Studie, die dazu führten, dass<br />

Boehringer Ingelheim seinen speziellen Lizenzantrag zurückzog,.<br />

416. Was ‘auf dem Spiel st<strong>and</strong>’ war das institutionelle Prestige der National Institutes<br />

<strong>of</strong> Health, die die HIVNET-012-Studie finanziert hatten, auf Basis derer wiederum<br />

die WHO die perinatale Verwendung von Nevirapin empfohlen und Südafrika und<br />

viele <strong>and</strong>ere Länder unter den Entwicklungsländern das Medikament für diese<br />

Indikation registriert hatten; doch was noch wichtiger war, das nationale Prestige<br />

‘st<strong>and</strong> auf dem Spiel’, ins<strong>of</strong>ern nämlich US-Präsident Bush mit großem Tamtam<br />

einen Bundeszuschuss von 500 Millionen Dollar angekündigt hatte, um Nevirapin<br />

schwangeren Frauen und neugeborenen Babys in Afrika aufgrund der berichteten<br />

Versuchsergebnisse zur Verfügung zu stellen. Um zu zeigen, wie sehr sich die<br />

Amerikaner um die Afrikaner kümmern.<br />

417. Doch zu Dr. Tramonts Bestürzung stellten seine Mitarbeiter im ‘HIVNET-012-<br />

Sicherheits-Neuberwertungs-Team [HIVNET 012 Safety Review Panel]’ in einem<br />

zehnseitigen Bericht unter Anderem fest: ‘Akzeptable oder erforderliche<br />

Zeitrahmen für das Berichten von schweren/ernsten widrigen Vorfällen und<br />

Todesfällen wurden nicht befolgt. … Die Qualität des Berichts über<br />

sicherheitsrelevante Daten bei der HIVNET-012-Studie entspricht nicht den<br />

St<strong>and</strong>ards, die bei von DAIDS gesponserten perinatalen Versuchen erwartet<br />

werden. … Die Supervision und das Monitoring das willigen und fähigen Personals<br />

162


am ug<strong>and</strong>ischen St<strong>and</strong>ort Ug<strong>and</strong>a im Hinblick auf sämtliche Sicherheitsaspekte,<br />

einschließlich personenbezogener Informationen bezüglich Beh<strong>and</strong>lungsrisiken,<br />

die Verifizierung von Auswahlkriterien für Mütter und Kinder sowie die<br />

Berichterstattung über die sicherheitsrelevanten Daten scheinen sämtlich nur<br />

unzureichend erfolgt zu sein, und dies weckt Besorgnisse im Hinblick auf die<br />

Durchführung der Studie überhaupt. … Die Protokolle des St<strong>and</strong>orts für das<br />

Sicherheitsmonitoring und Personenvisitierung w<strong>are</strong>n von dürftiger Qualität und<br />

lassen die über die Sicherheit gemachten Feststellungen vom St<strong>and</strong>punkt eines<br />

Neuüberprüfungsverfahrens her als äußerst fragwürdig erscheinen. … Es gibt<br />

keine Anzeichen dafür, dass während des Versuchs ein Monitoring hinsichtlich<br />

Sicherheit und Management des klinischen Versuchs stattf<strong>and</strong>. … Die<br />

Berichterstattung über sicherheitsrelevante Daten folgte während der Durchführung<br />

von HIVNET 012 nicht den Anforderungen, die DAIDS an eine solche<br />

Berichterstattung stellt. Sicherheitsschlussfolgerungen aus diesem Versuch sollten<br />

sehr vorsichtig sein.’ (Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

418. Mit Blick auf diese vernichtenden Feststellungen unterdrückte Dr. Tramont den<br />

Bericht des Safety Review Panel und schob statt dessen der FDA einen positiven<br />

Bericht zu, den er selbst geschrieben hatte: ‘Es gab einige Besorgnis, zum<br />

Ausdruck gebracht von einem der amerikanischen ärztlichen Monitoren, über die<br />

Adäqua<strong>the</strong>it von St<strong>and</strong>ards klinischer Sorgfalt in Ug<strong>and</strong>a. … Während der<br />

vollständigen Neuüberprüfung von 80 Mutter-Kind-Akten stellte sich heraus, dass<br />

die Berichterstattung über widrige Vorfälle im Großen und Ganzen vollständig war.<br />

Die festgestellten Diskrepanzen zwischen der Datenbasis und der<br />

Quellendokumentation w<strong>are</strong>n auf einige fehlende Informationen in dem Bericht<br />

über die widrigen Vorfälle zurückzuführen. … Das erneute Monitoring des von dem<br />

Safety Review Panel durchgeführten Überprüfungsprozesses hat gezeigt, dass die<br />

Studie sich durch das durchgehende und konsistente Bemühen auszeichnet,<br />

widrige Vorfälle und ernste/schwere widrige Vorfälle zu dokumentieren, was durch<br />

die große Anzahl solcher Berichte bewiesen wird … und die geringe Zahl von<br />

Vorfällen, die sich im erneuten Monitoringverfahren als nicht dokumentiert erwiesen<br />

hat. … HIVNET 012 hat die Sicherheit von Einfach-Dosis-Nevirapin für die<br />

163


Prävention von Mutter-Kind-Übertragung von HIV-Infektionen erwiesen. Obwohl in<br />

der Datenbasis Diskrepanzen gefunden und während des Verfahrens des erneuten<br />

Monitoring einige widrige Vorfälle entdeckt wurden, über die nicht berichtet worden<br />

war, w<strong>are</strong>n diese in klinischer Hinsicht nicht so bedeutend als dass sie das<br />

Sicherheitspr<strong>of</strong>il entscheidend hätten beeinflussen können.’ (Anhang ‘Error!<br />

Reference source not found.’)<br />

419. Associated Press zitierte später eine Stellungnahme von Dr. Tramont, in der er<br />

seine Motivation damit erklärte, dass es ‘Afrikaner mitten in der AIDS-Krisis<br />

verdient haben, bei der Befolgung von US-Sicherheitsst<strong>and</strong>ards eine gewisse<br />

Nachsicht walten zu lassen’. (Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

420. Als Dr. Elizabeth Smith und ihr Expertenteam für pädiatrische<br />

Medikamentensicherheit merkten, dass Dr. Tramont ihre ungünstigen<br />

Entdeckungen in Bezug auf die Sicherheit, festgehalten in ‘Der<br />

Überprüfungsbericht für die Sicherheit von HIVNET 012: Ergebnisse und<br />

Zusammenfassung: Schlussbericht_3. April 2003 [The HIVNET 012 Safety Review:<br />

Findings <strong>and</strong> Summary: Final Report_3 April 2003]’ (Anhang ‘AB94’) in dem<br />

geschönten Remonitoring Report unterschlagen hatte, s<strong>and</strong>ten sie ihren eigenen<br />

Bericht an Dr. Luzar, die ihn wiederum an die FDA weiterleitete. Er enthielt die<br />

Erwähnung von Hyperbilirubinämie unter Babys, die dem Medikament ausgesetzt<br />

gewesen w<strong>are</strong>n – ein Beweis, dass sie Leberschäden oder eine Vergiftung der<br />

roten Blutzellen erlitten hatten: ‘Die Ergebnisse des Überprüfungsberichts über die<br />

Bilirubinspiegel durch die Beh<strong>and</strong>lung, annähernd 310 Kinder in jeder<br />

Beh<strong>and</strong>lungsgruppe, zeigen, dass am Tag 7 nach Beh<strong>and</strong>lung die Zahl von<br />

Kindern unter ZDV [AZT]-Einfluss mit Grad 3 132 betrug (44 <strong>and</strong>eren<br />

konkurrierenden widrigen Vorfällen, 40 ohne). Die Anzahl von Kindern unter dem<br />

Einfluss von Nevirapin mit Grad 3 betrug 64 (24 mit zusätzlichen konkurrierenden<br />

widrigen Vorfällen und 90 ohne) und mit Grad 4 28 (9 mit zusätzlichen<br />

konkurrierenden widrigen Vorfällen und 19 ohne). … Bei den Kindern, die die Grad-<br />

4-Bilirubinspiegel hatten, war es nicht möglich, zu entscheiden, ob irgendein<br />

Unterschied im Hinblick auf die Morbidität [Erkrankungsrate] und Mortalität durch<br />

den Unterschied im Risiko von Grad-4-Bilirubinspiegeln herbeigeführt wurde.’<br />

164


421. Kraft einer richterlichen Verfügung, erlassen durch das Verfassungsgericht auf<br />

Betreiben der TAC, ist die südafrikanische Regierung gegenwärtig gezwungen,<br />

größtenteils armen afrikanischen Frauen und ihren neugeborenen Babys im Labor<br />

Nevirapin zur Verfügung zu stellen, gegen ihr besseres Urteil, trotz der<br />

anschließenden Ablehnung des klinischen Versuchs, der die Grundlage gelegt<br />

hatte für die Registrierung von Nevirapin für perinatale Verabreichung, durch den<br />

MCC, das Fehlen jeglicher Basis für die fortwährende Registrierung von Nevirapin<br />

durch den MCC für diese spezielle Indikation in Form eines r<strong>and</strong>omisierten,<br />

doppelblinden, plazebokontrollierten klinischen Versuchs, der die Wirksamkeit und<br />

die Sicherheit des Medikaments für die Verwendung in gynäkologischen Stationen<br />

beweist, und, was am wichtigsten ist, die Existenz eines beträchtlichen<br />

Datensatzes, der zeigt, dass das Medikament für neugeborene Babys schädlich ist.<br />

422. Es erscheint höchst unwahrscheinlich, dass irgendein Mitglied des MCC sich die<br />

Mühe gemacht hat, das DAIDS-Protokoll, den externen Boehringer-Ingelheim-<br />

Prüfbericht (von dem der Konzern verlangte, dass er zerstört werden sollte, bevor<br />

er der FDA in die Hände fiel), den externen Prüfbericht von Westat, und den<br />

Bericht des HIVNET 012 Safety Review Panel- Berichts von DAIDS (den DAIDS-<br />

Direktor Tramont in betrügerischer Absicht unterdrückte) zu lesen, weil vom MCC<br />

nichts in die Wege geleitet wurde, um die Registrierung von Nevirapin für die<br />

Verabreichung an größtenteils afrikanische, größtenteils arme Frauen und ihre<br />

neugeborenen Babys aufzuheben oder auch nur zu suspendieren, während eine<br />

Untersuchung über diesen kriminellen Sk<strong>and</strong>al bevorsteht.<br />

423. Angesichts der absoluten pr<strong>of</strong>essionellen Trägheit und Inkompetenz des MCC,<br />

die durch diese Episode <strong>of</strong>fenbart wird, ersuche ich mit allem Respekt darum, dass<br />

dieses Gericht dahingehend eine Anordnung erlassen möge, dass dieses es für<br />

angemessen erachtet, die kleinen Kinder unseres L<strong>and</strong>es, überwiegend geboren<br />

von armen afrikanischen Müttern, davor zu schützen, dass sie unnötigerweise nach<br />

der Geburt dadurch geschädigt werden, dass man sie Nevirapin aussetzt, wie die<br />

im HIVNET-012-Versuch enthüllten Daten vorhersagen.<br />

165


424. Ich sollte erwähnen, dass ein Team des US Institute <strong>of</strong> Medicine (‘IOM’), von dem<br />

viele Mitglieder größere Zuwendungsempfänger w<strong>are</strong>n eben von der Institution,<br />

wegen deren interner Korruption Dr. Fishbein Alarm geschlagen hatte,<br />

anschließend, in einer Untersuchung, die in einem sehr engen Rahmen stattf<strong>and</strong>,<br />

zu dem Schluss kam, dass die Schlussfolgerungen von HIVNET 012 tatsächlich<br />

großartig seien (für Entwicklungsländer), dabei allerdings kritisch feststellte, dass<br />

die Unter-Berichterstattung über ernste widrige Reaktionen ‘die<br />

Verallgemeinerbarkeit’ der Schlussfolgerungen aus der Studie ‘begrenzen’ könnten<br />

– daher sei es ausgeschlossen, Nevirapin auch amerikanischen Babys zu geben.<br />

Die oberflächliche IOM-Untersuchung kam nie auch nur in die Nähe der<br />

Berücksichtigung von irgendeinem der fundamentalen Mängel in der Konzeption<br />

von HIVNET 012, die Pr<strong>of</strong>essor Mhlongo und ich in unserer 100-Punkte-Eingabe<br />

an den MCC zur Sprache brachten. Und bis zum heutigen Tag bleibt die Studie für<br />

die FDA als Basis für einen Lizenzantrag zum Verkauf von Nevirapin für die<br />

Verabreichung an Mütter und Babys in den USA völlig inakzeptabel. Doch für uns<br />

in Südafrika ist das, laut dem amerikanischen IOM, ganz in Ordnung, trotz des<br />

besagten Berichts ‘Der Überprüfungsbericht für die Sicherheit von HIVNET 012:<br />

Ergebnisse und Zusammenfassung: Schlussbericht_3. April 2003 [The HIVNET<br />

012 Safety Review: Findings <strong>and</strong> Summary: Final Report_3 April 2003]’, von dem<br />

Dr. Tramont nicht wollte, dass ihn die FDA sah, was aber dank der Anständigkeit<br />

und Integrität von Dr. Luzar dennoch geschah – womit die Aussichten, dass<br />

Nevirapin jemals in den USA die Lizenz erhält, um schwangeren Frauen und ihren<br />

neugeborenen Babys gegeben zu werden, ein für allemal zunichte gemacht<br />

worden sind.<br />

425. Angesichts der Qualität der starren, engen, dümmlichen Denkmuster, die er in<br />

seiner eidesstattlichen Erklärung an den Tag legt, es ist sicher, dass, wenn, wie die<br />

Ergebnisse der verschiedenen externen Prüfer des HIVNET-012-Versuchs<br />

voraussagen, Dr. Venter sieht, wie neugeborene Babys erkranken, nachdem sie<br />

einer Dosis eines allgemeinen starken St<strong>of</strong>fwechselgiftes, wie es Nevirapin ist,<br />

ausgesetzt w<strong>are</strong>n, dies dem Vormarsch von AIDS zuschreiben wird, dem Wirken<br />

des Virus – genauso wie die Ärzte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die<br />

166


schwangeren Frauen während ihrer Schwangerschaften Arsen injizierten, um<br />

deren ‘Syphilis’ zu beh<strong>and</strong>eln, für die folgenden ernsten kongenitalen <strong>and</strong><br />

sonstigen ernsten Krankheiten unter ihren Babys eine angebliche ‘kongenitale<br />

Syphilis’ verantwortlich machten, ein Krankheitskonstrukt, das tatsächlich im Zuge<br />

der Aufgabe der Arsenbeh<strong>and</strong>lung von ‘Syphilis’ durch westliche Ärzte<br />

verschwunden ist. Von daher kommt es, dass Dr. Venter behauptet, es gebe<br />

‘keinen einzigen protokollierten widrigen Vorfall im Zusammenhang mit der<br />

Einfach-Dosis-Medikation von Nevirapin’ – während die Hauptinvestigatoren des<br />

perinatalen HIVNET-012-Nevirapin-Versuchs in Ug<strong>and</strong>a, unter dem Druck einer<br />

Untersuchung, eingest<strong>and</strong>en, dass es unter wenigen Hunderten von Mutter-Kind-<br />

Pa<strong>are</strong>n tatsächlich ‘Tausende’ solche Vorfälle gegeben haben. Und zwar ernste.<br />

426. Wenn Dr. Venter für seine Unkenntnis der Tragweite des Problems hinsichtlich<br />

der später entdeckten ernsten widrigen Vorfälle beim HIVNET-012-Versuch auch<br />

eine plausible Entschuldigung haben sollte– immerhin kostet es Zeit und Mühe,<br />

sich diese Informationen zu beschaffen und sie zu studieren, und als der führende<br />

AIDS-Arzt des L<strong>and</strong>es ist er zu sehr damit beschäftigt, Leben zu retten – hat er sie<br />

nicht für sein Nichtwissen über das Auftreten ernster widriger Vorfälle, über die in<br />

der populärmedizinischen Presse berichtet wurde (nunmehr weiß man, dass die<br />

Zahlen dort unglaubwürdig niedrig sein ): Noch bevor das Schlamassel mit<br />

HIVNET 012 ans Tageslicht kam, d. h., dass zahlreiche schwere toxische<br />

Reaktionen, darunter welche mit tödlichem Ausgang, unprotokolliert geblieben<br />

w<strong>are</strong>n und nicht mitgeteilt wurden, f<strong>and</strong> bereits in dem ursprünglichen Bericht über<br />

die Studie in Lancet im September 1999 folgende Beobachtung Niederschlag: ‘Die<br />

Rate schwerer widriger Vorfälle in den zwei Gruppen [von AZT- und Nevirapin<br />

ausgesetzten Säuglingen] war bis zur 18-Monate-Visite ähnlich (19·8% in der<br />

Zidovudingruppe, 20·5% in der Nevirapingruppe), mit einem Durchschnittsalter bei<br />

der letzten Visite von 183 Tagen (IQR 102–276).’ (Auszug aus einer Überprüfung<br />

von HIVNET 012 durch die National Academy <strong>of</strong> Sciences <strong>of</strong> <strong>the</strong> United States <strong>of</strong><br />

America, Anhang ‘AB96A’; Das vollständige Papier ist in meinem Besitz, und bei<br />

Bedarf kann ich es zur Verfügung stellen.)<br />

167


427. Ad 49. Wenn Dr. Venter mit seiner Feststellung, dass ‘Nebenwirkungen bei<br />

multipler Dosierung üblicher’ seien, meinen sollte, dass das Auftreten toxischer<br />

Nebenwirkungen umso höher ausfällt, je höher die tägliche Gesamtdosis von ARVs<br />

ist, in dem Sinne, dass man, je mehr Gift man nimmt, umso vergifteter wird, habe<br />

ich gegen sie nichts einzuwenden. Wenn Dr. Venter jedoch meint, dass bei einer<br />

bestimmten Tagesdosis, die Gabe vieler kleiner Dosen mit größerer<br />

Wahrscheinlichkeit zu toxischen Nebenwirkungen führt als die Gabe einer weniger<br />

großer Dosen, dann bestreite ich, dass es in der Forschungsliteratur irgendetwas<br />

gibt, auf das sich diese Behauptung stützen könnte.<br />

428. Dr. Venter beginnt mit der Behauptung, dass ‘Nebenwirkungen bei … ARV-<br />

Kombinations<strong>the</strong>rapien üblicher’ seien. Dann sagt er, dass ‘diese komplexeren<br />

Medikationen(häufig enthaltend AZT und/oder Nevirapin)’, ungeachtet der<br />

Tatsache, dass sie mehr ‘Nebenwirkungen’ verursachen (obwohl er für diese<br />

Behauptung keinen Literaturhinweis liefern kann – es gibt nämlich keinen), ‘für die<br />

Prävention der Mutter-Kind-Übertragung effektiver sind als die Einfach-Dosierung<br />

Nevirapin’. Er schließt dann, indem er sagt: ‘Empfohlene Medikation werden<br />

gewählt wegen ihrer Verträglichkeit und Sicherheit.’ Nach seiner brillanten Logik<br />

eines AIDS-Experten werden also ARV-Kombinationsbeh<strong>and</strong>lungen auf<br />

schwangere Frauen angew<strong>and</strong>t, weil sie ‘effektiver’ sind und auch weil<br />

‘Nebeneffekte mit … ARV-Kombinations<strong>the</strong>rapien üblicher sind’.<br />

429. Ich bestreite Dr. Venters Behauptung, dass ‘diese komplexeren Medikationen<br />

(häufig enthaltend AZT und/oder Nevirapin) für die Prävention der Mutter-Kind-<br />

Übertragung wirksamer sind als Einfach-Dosierung von Nevirapin’. Es gibt keinen<br />

Nachweis dafür, dass irgendeines dieser Medikamente die von ihm behauptete<br />

Wirkung hat, sei es allein oder in Kombination, und Dr. Venters fälschliche<br />

Behauptungen, dass dem so ist, werden analysiert und widerlegt in Anhang ‘AB38’<br />

und Anhang ‘AB4’ auf den Seiten 22-34. Wie dieses Gericht nach der Lektüre<br />

dieser Kritiken klar erkennen wird, ist die ganze Geschichte mit der Mutter-Kind-<br />

Übertragung von HIV, um die herum soviel moralische Energie erzeugt und soviel<br />

reaktionärer politischer Boden gewonnen wurde, wissenschaftlich gesehen<br />

Nonsens.<br />

168


430. Dr. Venter stellt fest: ‘Zu den Nebenwirkungen von ARVs gehören üblicherweise<br />

Kurzzeitwirkungen wie Ausschlag, Hepatitis, Kopfschmerzen, gastroenterale<br />

Störungen, Erschöpfung, Schlafstörungen und Schwindelgefühl. Zu den<br />

Langzeitwirkungen können Anämie, Lipoatrophie, peripherale Neuropathie und<br />

Verdauungsstörungen gehören. Es gibt eine große Zahl seltenerer<br />

Nebenwirkungen, darunter lebensbedrohliche Zustände wie Pankreatitis und<br />

Laktatazidose.’ Dr. Venters täuschend beruhigende Präsentation der potentiell<br />

gefährlichen Konsequenzen der Einnahme von ARVs aufgrund ihrer starken<br />

generellen metabolischen Toxizität ist unvereinbar mit der Weise, in der ihre<br />

Hersteller, dazu angewiesen von der FDA, in schwarzumr<strong>and</strong>eten Warnhinweisen<br />

oben auf ihren Beipackzetteln einschärfen, dass diese Medikamente so<br />

außerordentlich toxisch sind, dass sie einen umbringen können. Auch ist Dr.<br />

Venters Darstellung unvereinbar mit den oben erwähnten Ergebnissen von Reisler<br />

et al., dass man, wenn man unter dem Einfluss von ARVs steht, für einen die<br />

Wahrscheinlichkeit größer ist, ernsthaft an ARV-induzierten ‘ernsten oder<br />

lebensbedrohlichen (Grad 4)-Vorfällen’ zu erkranken, unter denen Leberschäden<br />

‘am häufigsten’ und ‘kardiovaskuläre Vorfälle’ ‘mit dem größten Tidesrisiko<br />

verbunden’ sind, als die Wahrscheinlichkeit, eine AIDS-Indikatorkrankheit zu<br />

entwickeln (unschwer vorhersehbar nach einer zellulären Breitb<strong>and</strong>vergiftung der<br />

durch ARVs).<br />

431. Dr. Venter stellt fest: ‘Meine Kollegen und ich veröffentlichten die Ergebnisse von<br />

einer unserer Versuchsgruppen von Patienten im Jahr 2004 (S Afr J Epidemiol<br />

Infect 2004; 19:48-51). Aus einer Gesam<strong>the</strong>it von 352 Patienten, die im Zeitraum<br />

vom 2. April 2004 bis zum 11. Juni 2004 ARV-Beh<strong>and</strong>lung erhielten, nahmen nicht<br />

bis zum Ende am Versuch teil, fünf starben. Mit <strong>and</strong>eren Worten, maximal 12<br />

Personen starben (3.5%). Sämtliche 352 Patienten wiesen AIDS auf. Nahezu alle<br />

von ihnen wären wahrscheinlich am Ende des Versuchszeitraums tot gewesen,<br />

wenn sie die ARV-Beh<strong>and</strong>lung nicht erhalten hätte. Nebenwirkungen wurden bei<br />

44% der Patienten registriert. Nur 10 Patienten jedoch (2.8%) benötigten um die<br />

10. Versuchswoche herum eine Änderung der ARV-Medikation. Sechzehn (4.5%)<br />

169


wurden ins Krankenhaus eingeliefert, 11 (3.1%) litten in dem Immunsystem-<br />

Erholungssyndrom, 7 nahmen nicht bis zum Ende teil und 5 (1.4%) starben.’<br />

432. Zum Ersten, die Behauptung, dass Dr. Venters Patienten ohne seine angeblich<br />

lebensrettende Intervention in ihr Leben durch Verabreichung von ARVs<br />

wahrscheinlich gestorben wären, entbehrt jeder Grundlage. Diese<br />

selbstverherrlichende Behauptung ist pure Erfindung. Keine einzige korrekt<br />

durchgeführte klinische Studien hat je gezeigt, dass ARVs Leben retten und dass<br />

Menschen, bei denen von Ärzten AIDS diagnostiziert wird, ohne sie sterben<br />

werden. Dr. Venters Behauptung, dass ‘nahezu alle [‘352 Patienten … mit AIDS’]<br />

am Ende des Versuchszeitraums [‘2. April 2004 bis 11. Juni 2004’] wahrscheinlich<br />

tot gewesen’ wären, ‘wenn sie nicht ARV-Beh<strong>and</strong>lung erhalten’ hätten, ist absolut<br />

unglaubwürdig. Das ist selbst in der endlos überraschenden Welt der AIDS-Medizin<br />

eine Neuheit und wird Dr. Venters AIDS-Experten-Kollegen Gesprächsst<strong>of</strong>f liefern,<br />

denn kein <strong>and</strong>erer AIDS-Experte behauptet, dass man, wenn bei einem AIDS<br />

diagnostiziert wurde, in wenigen Wochen tot sein wird, es sei denn man nimmt<br />

seine ARVs.<br />

433. Als Anhang hierzu findet sich unter ‘AB97’ die Kopier eines Papiers von Hudspeth<br />

et al., auf das sich Dr. Venter bezieht und dessen Koautor er ist. Das Papier ist ein<br />

für jedermann sichtb<strong>are</strong>s Zeugnis der heillosen Inkompetenz von Dr. Venter und<br />

seinen Kollegen:<br />

434. Laut diesem Bericht wurden Patienten durchschnittlich 6 Wochen lang (1-10<br />

Wochen) begleitet. Die Patienten wurden auf der Grundlage einer an der ARV-<br />

Klinik von Johannesburg gestellten HIV-Diagnose einer Dreifach-ARV-Therapie<br />

unterzogen. Die einzige Erwähnung eines klinischen Befundes überhaupt besteht<br />

darin, dass 9.9% der Patienten aktuell und 23.6% zuvor an Tuberkulose litten. Dr.<br />

Venter und seine Mitarbeiter scheinen noch nie gehört zu haben, dass<br />

mykobakterielle Krankheiten wie TB klassische kreuzreaktive Zustände sind, die<br />

das herbeiführen, was AIDS-Ärzte ‘falsche Positivreaktionen’ auf HIV-<br />

Antikörpertests nennen; das bedeutet: allein das Vorh<strong>and</strong>ensein einer<br />

mykobakteriellen Krankheit wie TB könnte dazu führen, dass bei HIV-<br />

170


Antikörpertests ein positives Ergebnis herauskommt. Im Anhang sachdienliche<br />

Auszüge aus dem führenden Papier über dieses Thema von dem prominenten<br />

AIDS-Experten Pr<strong>of</strong>essor Max Essex von der Harvard University <strong>and</strong> Anderen,<br />

unter ‘AB98’. Ich habe das vollständige Papier – Kashala et al. Journal <strong>of</strong> Infectious<br />

Diseases 1994;169: 296-304 – in meinem Besitz und kann es auf Wunsch zur<br />

Verfügung stellen.<br />

435. Außerdem ist Dr. Venter nie auf den Gedanken gekommen, darzulegen, auf<br />

welcher Beweisgrundlage er in seinem Papier behauptete, dass seine Patienten<br />

HIV-infiziert w<strong>are</strong>n, d. h., durch welche Testmethode/welches Testverfahren er sie<br />

diagnostizierte.<br />

436. Abgesehen von der Registrierung der Tatsache, dass 9.9% der Patienten<br />

Beh<strong>and</strong>lung aufgrund von ‘akuter TB’ erhielten, findet sich in dem Bericht keine<br />

Erwähnung, ob irgendeiner der Patienten, oder, wenn ja, welcher Prozentsatz von<br />

ihnen, an mit AIDS bezeichneten Krankheiten erkrankt war. Es hat also den<br />

Anschein, als wären Menschen in die Studie hineingenommen und mit ARV<br />

beh<strong>and</strong>elt worden allein auf der Grundlage, dass sie HIV-positiv w<strong>are</strong>n und<br />

niedrige CD4-Zahlen hatten (durchschnittlich 123), ohne Rücksicht darauf, ob sie<br />

krank w<strong>are</strong>n oder nicht. Dr. Venter und seine Mitarbeiter w<strong>and</strong>ten vermutlich die<br />

bei amerikanischen Ärzten beliebte Definition von AIDS an, die besagt, dass man<br />

kerngesund sein kann und dennoch als AIDS-krank diagnostiziert wird, wenn man<br />

als HIV-positiv rubriziert wird und eine niedrige CD4-Zellzahl hat. Nach wie vor gibt<br />

es aber keine veröffentlichten Daten über das Überleben von Patienten, deren<br />

AIDS-Diagnose, bei Fehlen jeglicher Indikatorkrankheit, ausschließlich auf der<br />

Grundlage eines positiven Antikörpertests und einer niedrigen CD4-Zahl gestellt<br />

wird; in der Literatur findet sich keine Basis für die Annahme, dass solche<br />

Menschen erkrankt und dazu verurteilt sind, schwer zu erkranken und zu sterben,<br />

es sei denn die Verabreichung von ARVs verhindert dies und rettet ihnen so das<br />

Leben.<br />

437. In diesem Zusammenhang möchte ich einflechten, dass marginal vernünftigere<br />

kanadische AIDS-Experten der amerikanischen Vorstellung, dass man AIDS hat,<br />

171


selbst wenn man sich ausgezeichnet fühlt, allein, weil man an einem bestimmten<br />

Tag eine niedrige CD4-Zellzahl – sodass man in jedem Fall AIDS hat und binnen<br />

weniger Jahre sterben wird, eine Frist, die vielleicht ein paar Jahre<br />

hinausgeschoben wird, wenn man ARVs kauft, nicht folgen; sie sagen, alles hänge<br />

davon ab, auf welcher Seite der Grenze man sich befinde. So müsse man, wenn<br />

man von einem amerikanischen AIDS-Arzt aufgrund einer niedrigen CD4-Zellzahl<br />

als AIDS-krank diagnostiziert worden sei, nur über die Grenze zu hüpfen, und ein<br />

kanadischer Arzt werde einem sagen, dass man kein AIDS mehr hat. Man werde<br />

auf der Stelle von seiner AIDS-Krankheit geheilt durch den Burschen, der einem an<br />

der Grenzstation den Pass abstemple. (Auszüge, ‘Jahresbericht über AIDS in<br />

Kanada: Dezember 1996 [Annual Report on AIDS in Canada: December 1996]’,<br />

Anhang ‘AB98A’)<br />

438. Und übrigens, laut der Falldefinition von AIDS des US-amerikanischen CDC,<br />

verhält es sich so: hat das kleine Kind von einem lymphoide interstitielle<br />

Lungenentzündung oder rekurrente bakterielle Infektionen und ist zudem HIVpositiv,<br />

hat er AIDS; doch an dem Tag, an dem das Kind dreizehn wird, hat es nicht<br />

länger AIDS, es hat nur eine der betrüblich altvertrauten Krankheiten. Es ist aus<br />

AIDS einfach hinausgewachsen, als wäre es Akne. Diese Krankheiten fallen, laut<br />

amerikanischen AIDS-Experten nur dann unter die Definition AIDS, wenn man<br />

jünger ist als dreizehn, jedoch nicht, wenn man dieses Alter überschritten hat.<br />

439. Der Zirkel in der Diagnostik von AIDS erstreckt sich auch auf die Diagnostik der<br />

HIV-Infektion. Während nahezu sämtliche AIDS-Experten überall – jedoch nicht in<br />

Engl<strong>and</strong> – das positive Ergebnis eines westlichen Blutklecks-Antikörpertests als<br />

endgültigen Beweis dafür betrachten, dass man das AIDS-Virus in sich trägt,<br />

ungeachtet der Frage, ob man wirklich mit dem Virus lebt oder nicht alles davon<br />

abhängt, in welchem L<strong>and</strong> man lebt, und auch davon, in welches der<br />

medizinischen Labore in der jeweiligen Stadt das Blut von einem geschickt wird:<br />

die Resultate von westlichen Klecks-Tests für sogenannte HIV-Antikörper<br />

(tatsächlich sind diese Antikörper völlig unspezifisch) werden von AIDS-Experten<br />

entsprechend ihrer vollständig unterschiedlichen, von einem zum <strong>and</strong>eren L<strong>and</strong>,<br />

von einem zum <strong>and</strong>eren Labor wechselnden Kriterien interpretiert. Über diese<br />

172


Farce müsste man schallend lachen– wäre es nicht an tragischer Holocaust für die<br />

Millionen, die durch AIDS-Ärzte und die pharmazeutische Industrie terrorisiert,<br />

beraubt und vergiftet werden– wird diskutiert in Anhang ‘AB38’.<br />

440. Um zu Dr. Venters Papier zurückzukehren: Nach einem Durchschnitt von gerade<br />

sechs Wochen Dauer Beh<strong>and</strong>lung mit seinen ARVs mussten 4.5% der Patienten<br />

ins Krankenhaus eingeliefert werden, 3.1% wurden darüber hinaus unter der<br />

Einwirkung der Medikamente schwer krank (was Dr. Venter als ‘Immunsystem-<br />

Erholungssyndrom’) bezeichnet, und ‘eine maximale Anzahl von … 3.5%’ starb.<br />

441. Bei konstant bleibender Todesrate bedeutet dies, dass nach einem Jahr<br />

annähernd 30% gestorben. (Wenn wir mit 100 Patienten beginnen, werden nach<br />

den ersten sechs Wochen 3,5 davon tot sein, übrig bleiben 96,5 Patienten. Nach<br />

den zweiten sechs Wochen werden 3,5% von 96,5 Patienten ebenfalls tot sein, das<br />

bedeutet, ist gibt 3,7 weitere tote Patienten. Nach neun mal sechs Wochen, nach<br />

gerade einmal einem Jahr werden fast 30% tot sein.) Das ist eine sehr hohe<br />

Mortalitätsrate, und wenn, wie der Bericht den Eindruck erweckt, die Patienten in<br />

Dr. Venters Studie als AIDS-krank diagnostiziert wurden allein auf der Grundlage<br />

der US-amerikanischen Labortestdefinition (niedrige CD4-Zellzahl), wäre die erste<br />

Schlussfolgerung, die jede vernünftige Person ziehen würde die, dass er seine<br />

Patienten mit seiner toxischen ARV-Beh<strong>and</strong>lung vergiftet und tötet. Und selbst<br />

wenn alle in die Studie einbezogenen Patienten klinisch an AIDS-<br />

Indikatorkrankheiten erkrankt gewesen wären (was der Bericht nicht behauptet)<br />

wäre die jährliche Todesrate von 30% immer noch atemberaubend hoch.<br />

442. Bedenkt man das Ausmaß, in dem die Versuchspersonen stationäre Beh<strong>and</strong>lung<br />

benötigten, und das nach nur wenigen Wochen ARV-Beh<strong>and</strong>lung einsetzende<br />

Auftreten von ‘Immunsystem-Erholungskrankheiten’, ist die einzige intelligente<br />

Interpretation der von Dr. Venter in seinem Papier berichteten Ergebnisse die, dass<br />

ARVs dem Patienten keinen Nutzen bringen, dass sie vielmehr eine gefährliche<br />

Bedrohung für Gesundheit und Leben darstellen.<br />

443. Nicht nur, dass es in der Studie keine Plazebogruppe und keine Nicht-<br />

Beh<strong>and</strong>lungs-Gruppe gab, sie war auch nicht r<strong>and</strong>omisiert. Zudem war sie<br />

173


etrospektiv; und aus unbekannten Gründen musste Dr. Venter für seine Daten auf<br />

zwei Quellen zurückgreifen, auf die Pharmaziedatei und die Patientendatei. Und<br />

‘zudem repräsentierten die Daten zusammengefasst nur die Erfahrungen aus den<br />

ersten zehn Wochen der Klinik, was in einer unterschiedlichen Dauer der<br />

Beobachtung der Patienten und dem Fehlen virologischer Enddaten’, so laut dem<br />

Bericht.<br />

444. Das bedeutet, Dr. Venter berichtete von keinerlei Bilanz im Hinblick auf<br />

‘Viruslast’-Zahlen, die bei AIDS-Experten wie ihm üblicherweise als Indikator für die<br />

Beh<strong>and</strong>lungseffektivität gelten.<br />

445. Dr. Venter gibt die durchschnittliche Ausgangs-CD4-Zellzahl in der gesamten<br />

Patientenpopulation, männlich und weiblich, an, was bedeutet, er hat ihre CD4-<br />

Werte gemessen. Aus unbekannten Gründen jedoch bleibt in seinem Papier<br />

unerwähnt, welchen Wert diese mutmaßlichen immunologischen Daten am Ende<br />

des Versuchs hatten.<br />

446. Dass es Dr. Venter unterließ, über diese Parameter zu berichten, lässt vermuten,<br />

dass ihn die aufgezeichneten Daten enttäuschten, d.h. dass die CD4-Zellzahlen,<br />

<strong>and</strong>ers als er es erwartet hatte, mit der Verabreichung seiner starken Medikamente<br />

nicht nach oben kletterten und die ‘Viruslasten’ nicht in den Keller sackten.<br />

447. Sein Versäumnis, die Menschen, die er beh<strong>and</strong>elte, zu überwachen, bedeutet,<br />

dass sie außerhalb des kurzen Zeitraums der ‘Mitverfolgung’ an ARV-Vergiftung<br />

hätten schwer erkranken oder sterben können und folglich als die Opfer seines<br />

Experimentes an ihnen nicht gezählt worden wären.<br />

448. Angesichts der niedrigen Qualität seines Papiers wird es für dieses Gericht keine<br />

Überraschung sein, am Schluss seines Papiers zu lesen, dass Dr. Venter, während<br />

er seine ARV-Experimente an Afrikanern in Südafrika (‘95%’ der<br />

Versuchspersonen) durchführt, zugleich im Sold der amerikanischen Regierung<br />

steht. (Viel weniger Wirbel, wenn sie hier getötet oder verletzt werden, als in den<br />

USA.)<br />

174


449. Ad 54. Dr. Venter stellt fest: ‘Daraus können wir schließen, dass ARV-<br />

Beh<strong>and</strong>lung, trotz ihrer Nebenwirkungen, für Patienten an einem klinischen<br />

St<strong>and</strong>ort von großem Ausmaß in Südafrika von Nutzen ist.’ Es ist jedoch für<br />

jem<strong>and</strong>en, der die Bedeutung der Begriffe Evidenz und Beweis versteht,<br />

unmöglich, aus den von Dr. Venter berichteten Daten solch eine Schlussfolgerung<br />

zu ziehen. Im Gegenteil, die Daten stützen die Schlussfolgerung, dass ARVs<br />

lebensgefährlich schädlich sind.<br />

450. Ad 55. Was Dr. Venters Behauptung betrifft, dass ‘vorausgehende Daten im<br />

Hinblick auf die Nebenwirkungen gleichermaßen beruhigend’ seien, stelle ich fest,<br />

dass im Widerspruch hierzu kompetente Investigatoren, die korrekt durchgeführte<br />

Untersuchungen durchgeführt haben, das Auftreten und die Schwere der<br />

‘Nebenwirkungen’ von ARV alles <strong>and</strong>ere als ‘beruhigend’ empfunden haben (Fellay<br />

et al., Reisler et al. oben zitiert).<br />

451. Ad 56. Ohne die Präsentierung irgendwelcher Daten ist Dr. Venters Feststellung,<br />

dass <strong>and</strong>ere ‘erfolgreiche Resultate für Kohorten ebenso von ARV-Versuchen an<br />

<strong>and</strong>eren südafrikanischen St<strong>and</strong>orten berichtet worden’ seien, ist wertlos,<br />

insbesondere, wenn die ‘Kohortenstudien’ auf demselben erbärmlichen Niveau<br />

durchgeführt wurden, wie seine eigenen.<br />

452. Ad 57. Dr. Venter behauptet: ‘Trotz der Nebenwirkungen von ARVs steht fest:<br />

würden Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung sie nicht nehmen, würden<br />

sie wahrscheinlich vorzeitig an AIDS’ sterben; diese Behauptung ist pure<br />

medizinische Mythologie, die durch die medizinische Literatur und sicherlich auch<br />

nicht durch seine eigene Studie irgendeine Unterstützung erfährt, angesichts der<br />

Tatsache, dass die Studie retrospektiv, voreingenommen und nicht r<strong>and</strong>omisiert<br />

war sowie einer Plazeboversuchsgruppe und einer<br />

Nichtbeh<strong>and</strong>lungsversuchsgruppe ermangelte.<br />

453. Ad 71.1-2. Dr. Venter behauptet: ‘Maßlos übertrieben ist [<strong>Brink</strong>s] Feststellung<br />

[dass] ”AZT für sämtliche Zellen des menschlichen Körpers absolut toxisch ist”’.<br />

Diese Behauptung mag Menschen in die Irre führen, die zu den wissenschaftlichen<br />

Daten, die Zidovudin (AZT) betreffen, keinen Zugang haben oder nicht den<br />

175


Wissenshintergrund haben, um diese zu verstehe. Während AZT einerseits<br />

nachweislich Nebenwirkungen hat, von denen einige bei einigen Personen<br />

schwere Erkrankungen auslösen können, soll es <strong>and</strong>ererseits keinen<br />

wissenschaftlichen Nachweis dafür geben, dass sie ”für alle Zellen des<br />

menschlichen Körpers absolut toxisch sind”. (Dr. Venters Betonung.) Ich fordere<br />

Dr. Venter zu einer Entgegnung auf, in der er, mit Verweis auf die<br />

Forschungsliteratur, darlegt, für welche Zellen des menschlichen Körpers AZT nicht<br />

toxisch oder für welche Zellen es nur leicht toxisch ist; <strong>and</strong>ernfalls soll er zugeben,<br />

dass er versucht hat, dieses Gericht zu täuschen.<br />

454. In diesem Zusammenhang ist zu h<strong>of</strong>fen, dass Dr. Venter in der Lage sein wird,<br />

eine besser informierte Autorität heranziehen zu können als seinen AIDS-<br />

Expertenkollegen Pr<strong>of</strong>essor Robin Wood, Vizedirektor des Desmond Tutu HIV<br />

Centre an der Universität von Kapstadt, der folgende, denkwürdige Bemerkung<br />

fallen ließ, berichtet durch Health-e News am 13. Mai 2005: ‘Die Toxizität dieser<br />

Medikamente [AZT u. ä.] ist in der Tat sehr gering’. (Anhang ‘AB98B’) Dasselbe gilt<br />

für Joseph Perriens, den gleichermaßen ignoranten Hanswurst im Dienste der<br />

C<strong>are</strong> <strong>and</strong> Support Division von UNAIDS in Genf, der am 25. November 1999 von<br />

der New York Times in Bezug auf AZT mit folgender Bemerkung zitiert wurde: ‘Um<br />

eine tödliche Krankheit zu bekämpfen, ist es für uns völlig akzeptabel,<br />

Medikamente zu verwenden, die geringfügig toxischer sind als Aspirin.’ (Anhang<br />

‘Error! Reference source not found.’)<br />

455. Insbesondere nachdem <strong>Brink</strong>man et al. im September 1999 in Lancet<br />

25;354(9184):1112-5 gerade eben berichtet hatten, dass Medikamente derAZT-<br />

Klasse ‘viel toxischer’ seien ‘als wir früher angenommen haben’. Die Autoren<br />

fahren fort ‘… Die Schicht von fettspeichernden Zellen direkt unter der Haut, die<br />

dahinschwindet … ist geladen mit Mitochondrien … <strong>and</strong>ere häufige<br />

Nebenwirkungen von [AZT und ähnlichen Medikamenten sind] Nerven- und<br />

Muskelschäden, Pankreatitis und verminderte Produktion von Blutzellen … alles<br />

ein<strong>and</strong>er ähnelnde Zustände, die durch erworbene mitochondriale Erkrankungen<br />

verursacht wurden.’ (Abstract, Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

176


456. Die Literatur über die tiefgehende generelle zelluläre Toxizität von AZT ist<br />

ausgedehnt. Der Hauptgrund, warum AZT für alle menschlichen Zellen so toxisch<br />

ist, besteht darin, dass es die energieerzeugenden Mitochondrien in ihrem Inneren<br />

zerstört und die DNA-Syn<strong>the</strong>se hemmt, unter <strong>and</strong>erem durch Verminderung des<br />

zellulären triphosphorolysierten Nukleotidpools, aus dem die DNA hergestellt wird;<br />

in der Tat, das Medikament wurde speziell zu dem Zweck konzipiert, Zellen durch<br />

Unterbrechen der DNA-Syn<strong>the</strong>se zu töten. Die toxische Pharmakologie von AZT<br />

wird in Anhang ‘AB67’ erneut besprochen. Angefügt ist eine Sammlung von Zitaten<br />

und Exzerpten aus führenden Forschungsberichten hinsichtlich der zellulären<br />

Toxizität von AZT, unter ‘Error! Reference source not found.’, und im Hinblick auf<br />

<strong>and</strong>ere ARVs in Kombination (was AIDS-Ärzte ‘HAART’ nennen, d. h. ‘Hochaktive<br />

Kombinations<strong>the</strong>rapie [Highly Active Combination Therapy]’) nennen, unter ‘Error!<br />

Reference source not found.’. Ich habe viele dieser Papiere in meinem Besitz und<br />

kann sie diesem Gericht oder irgendeiner <strong>and</strong>eren Behörde auf Wunsch zur<br />

Verfügung stellen.<br />

457. Für Achmat jedoch ist die einzige Erklärung für Präsident Mbekis Einschätzung,<br />

dass diese Daten zeigten, dass ‘Antiretrovirale wie AZT toxisch sind und ihr<br />

Immunsystem zerstören’, die seiner Meinung nach ‘gegenwärtig grassierende<br />

Paranoia’, mit <strong>and</strong>eren Worten, nach Achmats Meinung ist AZT nicht toxisch und<br />

zerstört das Immunsystem nicht, und jeder, der <strong>and</strong>ers denkt verrückt. (Solche<br />

Gehirne sind es, die hinter einem Propag<strong>and</strong>aorgan für die Pharmaindustrie in<br />

Südafrika stecken, das jährlich 38 Millionen R<strong>and</strong> bezieht – durch Rapport am 10.<br />

Februar 2002 als ‘führender Kopf’ (‘meesterbrein’) hinter dem TAC beschrieben.)<br />

458. Bei allem Respekt, jeder Arzt wie Dr. Venter, der, <strong>and</strong>ers als Achmat ‘zu den<br />

wissenschaftlichen Daten, die Zidovudin (AZT) betreffen, Zugang hat oder den<br />

Wissenshintergrund besitzt, um sie zu verstehen’ und der seinen Patienten AZT<br />

gibt und ihnen dabei sagt, sie sollten sich keine Sorgen, das Medikament sei nicht<br />

für alle Zellen ihres Körpers tiefgehend toxisch, was hunderte von<br />

Forschungsveröffentlichungen berichtet hätten, sei falsch, ist eine pr<strong>of</strong>essionelle<br />

Sch<strong>and</strong>e und eine schwere Bedrohung für die Allgemeinheit.<br />

177


459. Ad 71.3. Ich bestreite Dr. Venters folgende Behauptung: ‘Es ist irreführend, die<br />

Toxizität von AZT als Tatsache zu präsentieren, ohne die Leser davon zu<br />

unterrichten, dass wissenschaftliche Studien zu dem Ergebnis gekommen sind,<br />

dass sein Nutzen seine Risiken überwiegt.’ Keine korrekte durchgeführte,<br />

großräumige, r<strong>and</strong>omisierte, plazebokontrollierte, doppelblinde Studie hat nämlich<br />

jemals gezeigt, dass das Schlucken einer so giftigen Chemikalie wie AZT<br />

irgendeinen klinisch nachweisb<strong>are</strong>n gesundheitsfördernden Effekt hat.<br />

460. Ad 71.4. Dr. Venters Behauptung, dass ‘in klinischen Studien’ nachgewiesen<br />

worden sei, dass ‘AZT die Übertragung von HIV von der Mutter auf das Kind<br />

reduziert’ wird wissenschaftlich widerlegt in der Monographie über das Thema von<br />

Popadopulos-Eleopulos et al., Anhang ‘AB38’. Es gibt keinen Nachweis dafür, dass<br />

AZT das verhindert. Dies ist auch gar nicht möglich, weil es keine Tests gibt, die<br />

beweisen, dass eine ‘Übertragung von HIV von der Mutter auf das Kind’ überhaupt<br />

stattfindet – worauf insbesondere in Anhang X der Monographie eingegangen wird.<br />

Diese eingehende Widerlegung von Dr. Venters Behauptung zeigt, dass im<br />

Widerspruch zu seiner Behauptung in Wahrheit kein ‘wissenschaftlicher Konsens<br />

darüber besteht, dass für solche kleinen Kinder, die HIV ausgesetzt sind, der<br />

Nutzen, nicht mit HIV infiziert zu werden, die Risiken, die AZT für sie mit sich<br />

bringen könnte, überwiegt’.<br />

461. Es findet sich in der medizinischen Literatur kein Nachweis dafür, dass Babys, die<br />

im Mutterleib oder nach der Geburt AZT und/oder Nevirapin und/oder <strong>and</strong>eren<br />

ARVs ausgesetzt werden, länger leben <strong>and</strong> weniger anfällig dagegen sind zu<br />

erkranken als Kinder, die diesen Medikamenten nicht ausgesetzt werden.<br />

Andererseits wird in der Literatur im Überfluss aufgezeigt, dass ungeborene und<br />

frisch geborene Babys unter der Einwirkung von AZT und ähnlichen Medikamenten<br />

im Mutterleib, und, in einigen Fällen, in einem Zeitraum von etlichen Tagen nach<br />

der Geburt, schwer geschädigt werden. Dies wird umfassend und detailliert<br />

ausgeführt in meiner Korrespondenz mit dem MCC und in meinem Nachwort, das<br />

die neuesten Forschungsergebnisse eingehend erörtert (Anhang ‘AB4’). (Hinweise<br />

auf die Schädigungen, die Babys unter der Einwirkung von Nevirapin unmittelbar<br />

nach der Geburt zugefügt werden, werden oben im Detail genannt.)<br />

178


462. Die Quintessenz: Was diese Studien zeigen, ist, dass bei Babys, die prä-, peri<br />

oder postnatal AZT ausgesetzt werden, ein höheres Auftreten ernster<br />

Erkrankungen und eine höhere Todesrate zu verzeichnen ist – was man<br />

vernünftigerweise auch erwarten sollte, angesichts der Tatsache, dass sie in einem<br />

so verletzb<strong>are</strong>n Alter einem mitochondrialen Toxin und Hemmer von DNA-<br />

Syn<strong>the</strong>se ausgesetzt werden.<br />

463. Aus den zuvor erwähnten Gründen bestreite ich, dass die Ausdrücke ‘HIV<br />

ausgesetzt’ und ‘sich HIV zuziehen’ mehr empirische Substanz haben als die Rede<br />

von dem Besessensein durch den Teufel, auch wenn sie ebenso aufregend sind.<br />

464. Wenn Dr. Venter als der große Meister seiner HIV/AIDS Clinicians Society ‘von<br />

Studien, die zeigen, dass AZT in Dosen, die zur Prävention der Übertragung von<br />

HIV von der Mutter auf das Kind verwendet werden, definitiv teratogen ist, keinerlei<br />

Kenntnis besitzt’, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die übrigen<br />

Mitglieder seiner Gesellschaft ebenso ignorant sind. Unter diesen Umständen,<br />

ersuche ich dieses Gericht mit allem Respekt darum, eine Anordnung zu erlassen,<br />

die besagt, dass das Gericht es für angebracht erachtet, dass Dr. Venter und seine<br />

Gesellschaft sich umgehend mit den Ergebnissen der diesbezüglichen Studien<br />

vertraut machen, so dass die größtenteils afrikanischen schwangeren Frauen,<br />

denen sie dieses Medikament aufdrängen, zuvor in korrekter Weise auf ihre<br />

Einwilligung hin befragt werden können. Die Studien werden eingehend erörtert in<br />

meinen Briefen an den MCC (Anhang ‘AB4’).<br />

465. Man hat den Eindruck, dass Dr. Venter bei dem Wort ‘teratogen’ nicht die<br />

wissenschaftliche, sondern die vulgäre Bedeutung im Sinn hat; nach diesem<br />

vulgären Verständnis bedeutet ‘teratogen’, dass bei der Geburt die Art von<br />

monströsen Missbildungen entstehen, die im Westen zwischen 1958 und<br />

1961aufgrund der Verwendung von Thalidomid während der Schwangerschaft<br />

entst<strong>and</strong>en (eine Tragödie die sich heute, außerhalb der Blickweite der westlichen<br />

Öffentlichkeit, in den Entwicklungsländern immer noch vollzieht, wo der Hersteller<br />

des Medikaments, Chemie Grünenthal seine kriminelle Energie nun darauf<br />

verwendet, es als Heilmittel gegen Lepra zu verkaufen). Doch im medizinischen<br />

179


Sinn einer Chemikalie, die wachsende menschliche Föten permanent und schwer<br />

schädigt, wimmelt es in der Literatur von Studien, die davon berichten; diese sind<br />

in meiner Korrespondenz mit dem MCC zitiert.<br />

466. Die größtenteils weißen AIDS-Ärzte - wie Dr. Venter einer ist - die größtenteils<br />

afrikanische Schwangere mit AZT beh<strong>and</strong>eln, haben einfach weggesehen, als<br />

diese Berichte in der medizinischen und wissenschaftlichen Presse veröffentlicht<br />

wurden – genauso wie es ihre medizinischen Vorgänger taten im Hinblick auf den<br />

sich auftürmenden Berg von Literatur, die nachwies, dass die angeblichen<br />

Manifestationen der ‘Syphilis’, darunter Hautausschläge, Zahnausfall, gangränöses<br />

Verrotten des Gesichts und der Extremitäten, Herz-, Nieren-, Leber- und sonstiges<br />

Organversagen, Erblinden, Ertauben, fortschreitender Gehirnschwund und <strong>and</strong>ere<br />

neurologische Schäden, die in genereller physischer Paralyse und Demenz<br />

resultierten, mit Sabbern und Schlurfen als Äußerungsformen, das Ergebnis einer<br />

medizinischen Beh<strong>and</strong>lung mit Arsen und Quecksilber w<strong>are</strong>n und nicht das Werk<br />

eines bestimmten, sexuell übertragenen Krankheitserregers, der aufgrund eines<br />

höchst seltsamen Zufalls in der Lage war, genau dieselbe weite B<strong>and</strong>breite von<br />

Vergiftungssymptomen zu erzeugen, die man bei Vergiftungen durch diese<br />

tödlichen Schwermetalle seit Jahrhunderten beobachtet hatte.<br />

467. Ad 72. Es ist tatsächlich so, dass AZT, geliefert durch Sigma-Aldrich ‘für<br />

experimentelle Verwendung im Labor ’ ‘für orale Einnahme nicht vorgesehen ist in’.<br />

Tatsächlich warnt der Konzern auf dem Etikett, dass die Chemikalie so<br />

außerordentlich toxisch ist, dass Forscher, die mit ihr arbeiten, beim Umgang mit<br />

ihr äußerste Sorgfalt walten lassen sollten; AZT sei nämlich ‘giftig beim Einatmen,<br />

beim Kontakt mit der Haut und wenn es verschluckt wird’. Die ‘Zielorgane seien<br />

das Blut, das Knochenmark.’ Es folgt die Aufforderung: ‘Tragen Sie geeignete<br />

Schutzkleidung.’ Demnach darf man das Medikament nicht nur unter keinen<br />

Umständen schlucken, man darf nicht noch nicht einmal daran schnuppern oder<br />

mit der Haut mit ihm in Berührung kommen. Und um sicherzugehen, dass das nicht<br />

geschieht, sollte man sich komplett verhüllen, bevor man die Flasche öffnet.<br />

180


468. Dr. Venter erklärt nicht, auf welcher Grundlage es ‘irreführend’ sei, ‘dieses<br />

Produkt mit demjenigen zu vergleichen, das’ durch GlaxoSmithKline und<br />

Herstellern generischer Medikamente wie Aspen Pharmac<strong>are</strong> in Südafrika ‘für die<br />

orale Einnahme angefertigt’ werde. Ob sie nun von Sigma-Aldrich für<br />

Forschungszwecke geliefert oder durch Pharmakonzerne als Medikament verkauft<br />

wird, es h<strong>and</strong>elt sich um exakt dieselbe Chemikalie; es ist schlicht und einfach<br />

AZT: 3’-Azido-3’-Deoxythymidin – frühe Azidothymidin genannt, nunmehr<br />

Zidovudin.<br />

469. Ich fordere Dr. Venter dazu auf, in einer Entgegnung eine erhellende Erklärung<br />

zu liefern, worin sich AZT, das von GlaxoSmithKline geliefert wird, von dem AZT,<br />

das durch Sigma-Aldrich geliefert wird, unterscheidet – abgesehen dadurch, dass<br />

‘600mg [tägliche] Dosen’ von AZT, deren absichtliches Schlucken durch Ärzte wie<br />

ihn ‘empfohlen wird’ das Vierundzwanzigfache der Quantität darstellen, die nach<br />

der Warnung von Sigma-Aldrich bereits bei einem einzigen zufälligen Kontakt ein<br />

tödliches Risiko bedeutet.<br />

470. Bereits eine geringere tägliche Dosis von AZT als die von Dr. Venter und seinen<br />

AIDS-Expertenkollegen ‘empfohlene’ Menge, nämlich eine Tagesgabe von 500 mg<br />

AZT an ‘asymptomatische Patienten’, verursacht, wie Lenderking et al. im New<br />

Engl<strong>and</strong> Journal <strong>of</strong> Medicine 1994 Mar 17; 330(11):738-43 berichteten, ‘schwere<br />

Nebenwirkungen’, die ‘in einigen Fällen lebensbedrohlich’ w<strong>are</strong>n. (Abstract,<br />

Anhang ‘AB101’)<br />

471. Anders als Dr. Venter, der <strong>of</strong>fenbar gemerkt hat, dass höhere Dosen von AZT<br />

seinen Patienten sehr schnell den Knockout versetzen, und daher nun ‘Dosen von<br />

600mg’ täglich verschreibt, empfiehlt GlaxoSmithKline in seiner Packungsbeilage<br />

für das Medikament immer noch unbekümmert: ‘Eine breite B<strong>and</strong>breite von<br />

Dosierungen (zwischen 500mg und 1500 mg/Tag) ist verwendet worden.’ Das liegt<br />

zwischen dem 20-Fachen und dem 60-Fachen der Menge, die sich in dem 25mg-<br />

Fläschchen von Sigma befindet. (Anhang ‘A1’ zu ‘AB64’)<br />

472. Ad 73.1. Dr. Venter behauptet, es sei irreführend, ‘AIDS-Medikamente wie AZT’<br />

als ‘extrem toxisch’ zu beschreiben und festzustellen, dass sie ‘Menschen töten’<br />

181


könnten. Da die Forschungsliteratur davon berichtet, dass nukleosidanaloge St<strong>of</strong>fe<br />

wie AZT die zelluläre DNA-Syn<strong>the</strong>se hemmen und die Mitochondrien zerstören,<br />

und Hunderte von Veröffentlichungen von den klinischen Konsequenzen dieser<br />

Form von Vergiftung berichtet haben (ein typisches Beispiel dafür in Anhang<br />

‘AB99’), gibt es in der wissenschaftlichen Literatur keine Grundlage für Dr. Venters<br />

Abstreiten, dass nukleosidanaloge Medikamente nach Art von AZT ‘extrem toxisch’<br />

sind und ‘Menschen töten’ können. Dr. Venters Bestreitung ist eine unwahre<br />

Behauptung, und seine einzige Verteidigung gegen eine Anklage wegen Meineids<br />

in diesem Punkt ist seine schändliche Unkenntnis der medizinischen Fachliteratur,<br />

w<strong>of</strong>ür man ihm von Rechts wegen die Approbation entziehen müsste.<br />

473. Einmal angenommen, der Richter am Obersten Appellationsgericht, Edwin<br />

Cameron, ist in dieser Hinsicht eine glaubwürdige Quelle, was ich auch tue, haben<br />

die Führer der TAC selbst zugegeben – wie es scheint, ihm gegenüber – dass die<br />

Medikamenten, mit denen sie ihren Lebensunterhalt verdienen, einige ihrer<br />

eigenen Mitglieder getötet haben. Die kanadische Zeitschrift Globe <strong>and</strong> Mail zitierte<br />

Richter Cameron am 13. September 2003: ‘”Am 28. Oktober 1999 hielt der<br />

Präsident eine Rede, in der er sagte, AZT sei toxisch,” sagte Edwin Cameron, noch<br />

ganz unter Schock stehend. ”Das war das Startsignal dazu, die AIDS-Leugner<br />

<strong>of</strong>fen zu h<strong>of</strong>ieren. … Selbstverständlich, die Medikamente sind toxisch,” sagte Mr.<br />

Cameron, vor Wut fast zitternd. Die TAC hatte kurz zuvor drei Prominente<br />

Aktivisten verloren, deren Körper den Medikamenten nicht st<strong>and</strong>hielten.’ (Anhang<br />

‘Error! Reference source not found.’)<br />

474. Mit <strong>and</strong>eren Worten, drei prominente, höchst sichtb<strong>are</strong> TAC-Aktivisten, deren Tod<br />

jedem auffallen musste, wurden durch ARVs getötet. Es ist eine <strong>of</strong>fene Frage, wie<br />

viele Menschen außerhalb des Scheinwerferlichts der Öffentlichkeit durch ARVs<br />

vergiftet und getötet worden sind, nachdem sie von der TAC dazu überredet<br />

worden w<strong>are</strong>n, sie zu nehmen. Einige grausig instruktive Zahlen in dieser Hinsicht<br />

wurden am 6. Oktober 2005 durch die Medienbeauftragte des<br />

Gesundheitsministeriums, Maupi Monyemangene, an die Lokaljournalistin Anita<br />

Allen übermittelt, als Antwort auf einige Fragen, die sie im Monat zuvor gestellt<br />

hatte. ‘Der Informationsaustausch über widrige Vorfälle zwischen dem privaten<br />

182


Sektor einerseits und dem öffentlichen Sektor <strong>and</strong>ererseits ist nicht nur in<br />

Südafrika, sondern auch in <strong>and</strong>eren Ländern äußerst dürftig,’ stellte Ms.<br />

Monyemangene fest, und es gibt keine gesamtnationalen Zahlen darüber, wieviele<br />

Menschen an ARVs gestorben sind, die durch den staatlichen Gesundheitsdienst<br />

zur Verfügung gestellt wurden. Immerhin konnte Ms. Monyemangene berichten:<br />

‘Der Bericht für die westliche Kapregion hat gezeigt: – Aus einer Gesamtzahl von<br />

4251 Patienten, registriert für 3 Monate, starben insgesamt 207 (4.8%). Aus einer<br />

Gesamtzahl von 2715 Patienten, registriert für 6 Monate, starben insgesamt 196<br />

(7.2%). Aus der Gesamtzahl der für 12 Monate registrierten 914 Patienten starben<br />

insgesamt 114 (12.2%).’ (Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

475. Eingezeichnet auf einer Kurve als X- und Y-Werte, <strong>of</strong>fenb<strong>are</strong>n diese Daten ein<br />

perfektes line<strong>are</strong>s Je-Größer-Desto-Größer-Verhältnis zwischen der Todesrate von<br />

Menschen, die ARVs nehmen, und der Dauer ihrer Beh<strong>and</strong>lung; und sie sagen<br />

voraus, dass binnen sieben Jahren jeder, der unter der Einwirkung von ARVs steht,<br />

tot sein wird. Mit <strong>and</strong>eren Worten, die Daten zeigen, dass die Lebenserwartung von<br />

Menschen, die ARVs nehmen, niedriger ist als die (auf medizinischer Spekulation<br />

beruhende) Lebenserwartung unbeh<strong>and</strong>elter Menschen, die laut AIDS-Experten<br />

fünf bis zehn Jahre beträgt. So verkürzen ARVs nachweislich das Leben, statt es<br />

zu verlängern. Sie töten überwiegend afrikanische, überwiegend arme Menschen<br />

in unserem L<strong>and</strong>. Das ist die Frucht der Bemühungen der TAC, diese<br />

Medikamente in das staatliche Gesundheitssystem hineinzubekommen.<br />

476. Ad 73.2. Obwohl Dr. Venter ‘oben erklärt’, dass ‘der Nutzen von AZT seine<br />

Risiken überwiegt’, hat er nirgendwo irgendeinen Nachweis erbracht, dass die<br />

Einnahme von AZT irgendeinen klinischen Nutzen für die Menschen hat, die er<br />

dazu ermutigt, das Medikament zu schlucken. Es gibt keinen Nachweis, jedenfalls<br />

keinen in Form eines korrekt durchgeführten klinischen Versuchs.<br />

477. Dr. Venter gibt zu, dass ‘in seltenen Fällen Patienten unter der Einwirkung von<br />

ARVs ursächlich durch die Medikamente sterben’. Die einzige Grundlage für dieses<br />

Eingeständnis ist die, dass die Feststellung, die er gerade als falsch<br />

zurückgewiesen hat (‘AIDS-Medikamente wie AZT sind extrem toxisch und bringen<br />

183


Menschen um’) tatsächlich vollkommen zutrifft. Dr. Venter quantifiziert die ‘seltene’<br />

Zahl von Menschen, die er umbringt, indem er sie waschechte Zellgifte schlucken<br />

lässt, nicht, daher ist seine Behauptung, diese Fälle seien ‘selten’, eine schöne<br />

Propag<strong>and</strong>aphrase, wissenschaftlich aber bedeutungslos.<br />

478. Dr. Venters unbewiesene, dekretale Behauptung, dass ‘viel mehr Menschen<br />

sterben’ würden, ‘wenn sie die ARVs nicht nehmen’, entbehrt jeder Grundlage in<br />

Form irgendeines korrekt durchgeführten, großräumigen, plazebokontrollierten,<br />

doppelblinden klinischen Versuchs, der zeigt, dass ARVs tatsächlich das Leben<br />

von HIV-positiv oder AIDS-krank diagnostizierten Menschen rettet. Die Behauptung<br />

ist folglich wissenschaftlich absolut unfundiert und damit falsch.<br />

479. Dr. Venter behauptet: ‘Forschungen vor Ort haben gezeigt, dass ARVs, benutzt<br />

man Medikationen, die AZT einschließen, das Risiko von Tuberkulose vermindern.’<br />

Ich vermute, dass die ‘Forschungen vor Ort’, auf die Dr. Venter hier verweist, von<br />

ähnlicher Qualität sind wie seine eigenen, die oben erörtert wurden; das wird auch<br />

der Grund dafür sein, warum besagte ‘Forschungen’ in keiner namhaften Zeitschrift<br />

veröffentlicht worden sind, und außerdem, warum ARV-Hersteller, darunter AZT-<br />

Hersteller GlaxoSmithKline, diese angeblich bahnbrechenden Entdeckungen im<br />

Hinblick auf die vermutete prophylaktische Wirkung von AZT und <strong>and</strong>eren ARVs<br />

gegen TB nicht aufgegriffen haben. Im Widerspruch zu Dr. Venters Behauptung<br />

sind in medizinischen Zeitschriften viele Berichte veröffentlicht worden, die zeigen,<br />

dass Menschen, wenn sie beginnen, diese toxischen Medikamente einzunehmen,<br />

TB und <strong>and</strong>ere schwere Krankheiten gerade entwickeln. Sogar die TAC gesteht<br />

dies in ihrem Flugblatt über das ‘Immunsystem-Erholungssyndrom’ (Anhang<br />

‘AB18’) ein: ‘Nachdem ich die ARV-Beh<strong>and</strong>lung begann, erkrankte ich an TB…’<br />

480. Im Anhang unter ‘Error! Reference source not found.’ findet sich eine Liste von<br />

etwa 30 Berichten in der medizinischen Literatur, die den Umst<strong>and</strong> zum<br />

Gegenst<strong>and</strong> haben, dass ARV-Beh<strong>and</strong>lung dazu führt, dass Menschen an dem<br />

‘Immunsystem-Erholungssyndrom’ erkranken– durch Dr. Venters Brille gesehen<br />

ein gutes Zeichen dafür, dass es ihnen tatsächlich besser geht, da er ein Prototyp<br />

des Arztes ist, der besser weiß als die Menschen, die er beh<strong>and</strong>elt, ob sie krank<br />

184


sind oder nicht. Ich habe die aufgelisteten Publikationen sämtlich vollständig in<br />

meinem Besitz, und etwa zwanzig weitere über dasselbe Thema, und ich kann sie<br />

diesem Gericht oder einer <strong>and</strong>eren Behörde auf Wunsch zugänglich machen.<br />

481. Ad 73.4. Was Dr. Venters Behauptungen angeht, dass ‘ARVs die Immunsystem-<br />

Erholung verbessern’ und dass sie ‘die Immunschwäche nicht verschlechtern’, so<br />

ist uns zwei Jahrzehnte lang von AIDS-Exporten gesagt worden, dass (a) ein HIV-<br />

Virus Immunschwäche verursacht, die ihrerseits zum Auftreten vieler Krankheiten<br />

und so zum Tod führt, und dass (b) ARVs diese Immunschwäche rückgängig<br />

machen, indem sie das Virus bekämpfen und so das Auftreten vieler mit AIDS<br />

bezeichneten Krankheiten und den Tod verhindern. Nunmehr, mit der kürzlichen<br />

Erfindung des ‘Immun-Erholungssyndrom’ als eines br<strong>and</strong>neuen medizinischen<br />

Konstrukts, ausgedacht durch AIDS-Ärzte, um den Ausbruch schwerer<br />

Krankheiten, die durch die von ihnen verschriebenen toxischen ARVs verursacht<br />

werden, rational zu erklären, werden wir darüber belehrt, dass ARVs die<br />

Immunschwäche rückgängig machen (‘Immunerholung’), die Patienten jedoch<br />

weiterhin dieselben Krankheiten entwickeln und an ihnen sterben. Um das zu<br />

verhindern, werden die Patienten mit mehreren derselben Mittel beh<strong>and</strong>elt, die<br />

jeder für sich Immunschwäche verursachen, d. h., mit das Immunsystem<br />

unterdrückenden ARV-Medikamenten. Wie George Orwell einstmals bemerkte:<br />

‘Nur ein Mitglied der Intelligenzia würde so etwas glauben. Kein normaler Mensch<br />

wäre solch ein Narr.’<br />

482. Die klinische Präsentation des ‘Immunsystem-Erholungssyndroms [Immune<br />

Reconstitution Syndrome ]’ (‘IRS’) in Form von tödlichen Krankheiten, die sich<br />

unter Menschen entwickeln, die mit ARVs beh<strong>and</strong>elt werden, ist der beste Beweis,<br />

den man sich denken kann, dass die HIV-Theorie von AIDS falsch ist und dass die<br />

konventionelle Beh<strong>and</strong>lung von AIDS mit ARVs einen kolossalen medizinischen<br />

Fehler darstellt. Es ist für jeden intelligenten Menschen zum Greifen <strong>of</strong>fensichtlich,<br />

dass IRS eine medizinische Erfindung mit Selbstzweck ist, ersonnen, um das<br />

Leben der zwei Jahrzehnte alten HIV-Theorie von AIDS zu verlängern und um das<br />

berufliche Prestige, die Privilegien und die Reichtümer der AIDS-Experten zu<br />

schützen, die dieser Theorie und der Verwendung von ARVs beruflich unentrinnbar<br />

185


verpflichtet, angesichts des sich Anhäufens der eklatantesten Anomalitäten. Es<br />

kommt für die Patienten <strong>of</strong>fensichtlich nichts Gutes dadurch heraus, dass ihnen<br />

von Dr. Venter und seinen Berufskollegen gesagt wird, dass sie sich keine Sorgen<br />

machen sollten, wenn sie durch die ihnen verschriebenen Medikamente<br />

erkrankten, und sie ruhig weiter schlucken sollten, weil es ihnen tatsächlich, auch<br />

wenn sie physisch verfallen, laut den Labortests immer besser geht. Die Erfindung<br />

von IRS, iein unübersehbar lächerliches neues medizinisches Konstrukt, zeigt, wie<br />

die AIDS-Wissenschaft ideologisch und nicht wissenschaftlich betrieben wird: Sie<br />

gründet nicht auf einem sich selbst korrigierenden Wissenssystem, das auf<br />

empirischer Beobachtung basiert und auf diese reagiert, sie gründet sich auf<br />

moralisch tief gesunkene, blutleer abstrakte <strong>the</strong>oretische Konzeptionen nach dem<br />

Lysenkoist-Muster, wobei sperrige, anomale Fakten entweder auf absurde Weise<br />

erklärt oder unterdrückt und bestritten werden – und sie werden um so hitziger<br />

bestritten, je <strong>of</strong>fensichtlicher inkongruent und fundamental widersprüchlich zu dem<br />

vorgefassten Konstrukt sie sind. Alles um die Peinlichkeit zu verhindern, das<br />

bestehende, Verstehensmodell, in dem sie sich verschanzen, als vollständig irrig<br />

aufgeben zu müssen, eben weil es denen, die es verfechten, Ansehen und<br />

Reichtum beschert.<br />

483. Ad 74. Hinsichtlich der Toxizität von Nevirapin für neugeborene Babys habe ich<br />

nichts weiter hinzuzufügen, nur zu bemerken, dass, angesichts dessen, dass es<br />

selbst für kurzzeitige Anwendung durch den US CDC für die Verabreichung an<br />

Ärzte und Krankenschwestern, die sich Nadelstichverletzungen zugezogen haben,<br />

kontraindiziert ist, weil es sich als so akut und schwerwiegend giftig erwiesen hat –<br />

insbesondere für die Leber – und Babys mit noch unentwickelten Organen sind<br />

noch weniger in der Lage als Erwachsene, toxische Chemikalien zu verdauen und<br />

zu eliminieren, und somit viel anfälliger dagegen, durch sie permanent geschädigt<br />

zu werden - die halsstarrige Verstock<strong>the</strong>it von Ärzten, die fortfahren, für dieses<br />

pharmazeutische Produkt (auch AZT) einzutreten, einem die Gedanken des<br />

Dramatikers Tschechow über die Ärzte im zaristischen Russl<strong>and</strong> in Erinnerung<br />

bringt, der ihre ‘teilnahmslose Spitzfindigkeit und Tyrannei’ mit derjenigen der<br />

Geheimpolizei verglich. (Einzelheiten in Anhang ‘AB56’)<br />

186


484. Ad 75. Dr. Venter sind uns schließlich darin einig, dass ‘”AIDS-Medikamente”<br />

HIV/AIDS nicht heilen’. Wir sind uns ferner darin einig, dass ‘ Antiretrovirale<br />

gegenwärtig eine lebenslage chronische Beh<strong>and</strong>lung für HIV/AIDS sind’, genauso<br />

wie von 1909 bis in fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts die ‘gegenwärtige<br />

Beh<strong>and</strong>lung’ für Syphilis in wiederholten Injektionen von Arsen best<strong>and</strong>, bis der<br />

Patient starb. (Eine Photographie von Arsenampullen findet sich als Anhang unter<br />

‘AB104’; falls gewünscht, kann ich diesem Gericht eine in meinem Besitz<br />

befindliche Schachtel mit diesem früher so beliebten Medikament zeigen.) ARVs<br />

jedoch sind extrem toxische Chemikalien, und Fellay et al. haben herausgefunden,<br />

dass mehr als zwei Drittel der Menschen, denen diese Medikamente verschrieben<br />

wurden, deshalb nicht in der Lage sind, sie zu nehmen: die Hälfte von ihnen<br />

berichtete über klinische Beschwerden wie Erbrechen, Diarrhö, Übelkeit,<br />

Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit und Erschöpfung,<br />

und ein Viertel litt an ‘potentiell ernsten’ metabolischen Anomalitäten, angezeigt<br />

durch Bluttests. Die Forscher beschrieben einen ‘beträchtlichen Anteil’ der widrigen<br />

Vorfälle als ‘ernst oder schwer’. Mit <strong>and</strong>eren Worten, die Ergebnisse einer<br />

formellen Untersuchung zur Quantifizierung des Auftretens toxischer<br />

Krankheitseffekte sagen voraus, dass für die Mehrheit seiner überwiegend<br />

afrikanischen, überwiegend armen Patienten Dr. Venters Traum, dass sie seine<br />

Medikamente bis zu ihrem Todestag schlucken werden, sodass er zu ihrem<br />

Begräbnis gehen und sich selbst feiern kann (Einzelheiten unten), wahrscheinlich<br />

unerfüllt bleibt.<br />

485. Der Hauptgedanke hinter Dr. Venters Feststellung, dass ARVs ‘HIV/AIDS nicht<br />

heilen’, ist, dass er den Patienten unter seiner Kontrolle glauben macht, er/sie sei<br />

unheilbar <strong>and</strong> dauerhaft erkrankt und werde vorzeitig sterben, und es sei ihm/ihr<br />

nicht gestattet zu glauben, dass er/sie wieder ganz gesund werden könne.<br />

Unheilbar krank sind nicht die Menschen, unheilbar krank ist Dr. Venters<br />

medizinische Ideologie.<br />

486. Ad 75.2. Es wird diesem Gericht nun einleuchten, dass Dr. Venters Erklärung –<br />

‘Wie ich erklärt habe, es ist falsch, dass AIDS-Medikamente ”die Menschen sogar<br />

noch kränker machen”’ – nicht überzeugt. Davor, dass die Toxizität von AZT<br />

187


‘Menschen sogar noch kränker machen kann’, wenn sie bereits an mit AIDS<br />

bezeichneten Krankheiten erkrankt sind und dass solche kranken Menschen gegen<br />

die Toxizität von AZT besonders anfällig sind, ist durch AIDS-Experten (zitiert in<br />

Anhang ‘AB67’) mit sachlich fundierten Argumenten gewarnt worden.<br />

487. Sogar Dr. Venter weiß das und erklärte sich dementsprechend auf der<br />

Beerdigung einer Frau, die er– es ist immer dasselbe Lied – durch die ARVs, die er<br />

ihr verschrieben hatte, umgebracht hatte. In einer Rede an ihrem Grab im April<br />

2002 ‘erklärte’ er, ‘dass toxische Reaktionen auf die Medikamente auftreten<br />

können, insbesondere wenn das Immunsystem der Patienten bereits ernsthaft<br />

geschwächt ist’ (Wiedergabe des sinngemäßen Zitats von Richter Edwin Cameron<br />

in seinem Buch Witness to AIDS (Kapstadt: Tafelberg, 2005). Dr. Venter scheint es<br />

als notwendig empfunden zu haben, auf der Beerdigung seiner früheren Patientin<br />

aufzukreuzen, um sich bei ihrer Familie dafür zu entschuldigen, dass er seiner<br />

giftigen Beh<strong>and</strong>lung umgebracht hat, eine praktische Illustration des Aphorismus,<br />

dass Ärzte ihre Fehler zu Grabe tragen. Nichts deutet darauf hin, dass Dr. Venter<br />

es unternommen hätte, der Familie seines Opfers den wahren Grund zu nennen:<br />

seine fatale medizinische Nachlässigkeit die darin best<strong>and</strong>, dass er ihr ‘toxische’<br />

ARVs gab, trotz ihres ‘ernsthaft geschwächten Immunsystems’ und seines an<br />

ihrem Grab <strong>of</strong>fen kundgetanen Wissens darum, dass sie deshalb einem hohen<br />

Risiko ausgesetzt war, durch seine Beh<strong>and</strong>lung umgebracht zu werden.<br />

488. Es widerstrebt rationalem Verständnis, dass AIDS-Ärzte wie Dr. Venter es fertig<br />

bringen, Menschen mit niedrigen CD4-Zellzahlen (die Indikatoren dafür sein sollen,<br />

dass ‘das Immunsystem ernsthaft geschwächt ist’) dazu zu ermutigen, ARV-<br />

Medikamente wie AZT und ähnliche einzunehmen.<br />

489. In seinem gerade zitierten Buch erwähnt Richter Cameron auch, dass einige<br />

Monate nach Beginn der Beh<strong>and</strong>lung mit ARV-Medikamenten in der AZT-Klasse<br />

(d4T und ddI) im Oktober 2002 die TAC-Aktivistin Charlene Wilson durch<br />

Laktatazidose getötet wurde, ‘eine Nebenwirkung von Stavudin [d4T] und<br />

Didanosin [ddI]’. Das ist eine gründlich nachgewiesene ‘Nebenwirkung’ auch von<br />

AZT, wie aus den in Anhang ‘AB99’ zitierten Berichten hervorgeht.<br />

188


490. Ad 76-80. Die Hinweise auf ARVs in diesen Paragraphen stellen eine<br />

Wiederholung dar und sind aufgrund meiner vorhergehenden Ausführungen bereits<br />

hinfällig.<br />

491. Respektvoll ersuche ich dieses Ehrenwerte Gericht um eine Feststellung<br />

dahingehend, dass Dr. Venter, in Nichtachtung seiner allgemeinen Pflicht, gemäß<br />

dem von ihm abgelegten Eid ‘die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die<br />

Wahrheit’ zu sagen, und seiner besonderen Pflicht gegenüber diesem Gericht als<br />

Expertenzeuge, um seine eigenen Worte zu zitieren, zahlreiche ‘irreführende<br />

Feststellungen und grobe Unwahrheiten’ geäußert hat. Hinsichtlich der Fälle, in<br />

denen ich gezeigt habe, dass seine Feststellungen unwahr sind – entweder im<br />

Widerspruch zur Forschungsliteratur oder ohne Grundlage in ihr getr<strong>of</strong>fen –<br />

ersuche ich darum, dass sie dem Generalstaatsanwalt berichtet werden, damit<br />

dieser eine Untersuchung einleite auf Grundlage der Anklage wegen Meineids.<br />

Was <strong>and</strong>ererseits die Tatsache anbelangt, dass sich Dr. Venters Beweisführung,<br />

um ihn erneut zu zitieren, wiederholt ‘als von dürftiger Logik’ erwiesen hat,<br />

erscheint der wahre Zweck des Heranzüchtens von Ärzten, die man unter<br />

Hochdruck gemutmaßte medizinische Fakten auswendig lernen lässt, ohne jedes<br />

Allgemeinwissen in den Bereichen Geschichte, Philosophie, Politik, Literatur und<br />

Kulturwissenschaft, ganz zu schweigen von den Grundlagen der<br />

Wissenschafts<strong>the</strong>orie und den Problemen der medizinischen Epistemologie, darauf<br />

abzuzielen, sicherzustellen, dass sie sich unter ihren medizinischen Kollegen<br />

hervortun als abhängig, roboterhafte, völlig unkritische, loyale Liefermechanismen<br />

für die kommerziellen Interessen der Pharmaindustrie, die zu kritisieren ihnen<br />

unmöglich ist, da dies unweigerlich ihre Karriere gefährden und zu beruflicher<br />

Ächtung führen würde. Daher räume ich ein, dass Dr. Venter insoweit für seine<br />

mangelhafte Ausbildung nicht verantwortlich gemacht werden kann, als dies die<br />

Entwicklung seiner allgemeinen denkerischen Fähigkeiten betrifft. Was Dr. Venters<br />

gefährliche pr<strong>of</strong>essionelle Inkompetenz betrifft, die er in seiner eidesstattlichen<br />

Erklärung an den Tag gelegt hat, einschließlich des Beweises, dass er afrikanische<br />

Menschen mit der Art von amerikanischer Medizin, die er anpreist, abschlachtet,<br />

ersuche ich nicht um eine besondere gerichtliche Anordnung, weil es<br />

189


unwahrscheinlich ist, dass Anklage in dieser Hinsicht von seinen medizinischen<br />

Kollegen oder von einem Strafgericht Unterstützung fände, angesichts der<br />

Tatsache, dass sich sein berufliches Geb<strong>are</strong>n sich voll und ganz im Rahmen der<br />

akzeptierten Normen der gegenwärtigen medizinischen Praxis, von der er ein<br />

herausragender, hoch angesehener und exemplarischer Exponent ist.<br />

492. Was die Kosten dieses Antrags anbelangt, bin ich durch eine beteiligte Ärztin, ein<br />

Mitglied der zweiten Antragsstellerin, die mir sagte, sie ziehe es vor, anonym zu<br />

bleiben, um nicht zum Sündenbock gestempelt zu werden, informiert worden, dass,<br />

als die zweite Antragsstellerin durch die TAC gebeten wurde, sich anzuschließen<br />

und der Sache der ersten Antragsstellerin des Gewicht ihres Namens zu leihen,<br />

stimmte diese nur unter der Bedingung zu, dass die TAC ihr alle Kosten des<br />

Rechtsstreits bezahle und sie schadlos halte für die entstehenden Kosten, wenn<br />

der Antrag zurückgewiesen werden sollte. Mit <strong>and</strong>eren Worten, der gesamte<br />

Rechtsstreit gegen die Antragsgegner, einschließlich der südafrikanischen<br />

Regierung, wird finanziert durch die ausländischen Geldgeber der TAC, trotz des<br />

erweckten Anscheins einer Unterstützung aus dem Inl<strong>and</strong>. Da dies für die Frage<br />

der Zahlungsverpflichtung am Ende des Rechtsstreits relevant sein könnte,<br />

ersuche ich darum, dass die zweite Antragsgegnerin dies in einer Erwiderung<br />

bestätigt oder bestreitet.<br />

493. Ich fordere Pr<strong>of</strong>essor Dorrington und Dr. Venter dazu auf, in einer Erwiderung zu<br />

erklären, ob und wieviel Geld ihnen die TAC ihnen für ihre Beiträge zu dieser Klage<br />

gezahlt hat.<br />

494. Sollte die TAC oder irgendeiner ihrer Expertenzeugen in unredlicher Absicht<br />

versuchen, in ihre Erwiderungspapiere einige neue Studien oder Daten<br />

hineinzuschmuggeln um das zusammengestürzte Gebäude ihrer Argumentation<br />

wieder aufzurichten (z. B. indem sie die falschen Behauptungen aufstellen, dass<br />

‘HIV’ genetisch sequenziert worden ist oder dass seine Existenz durch Transfektion<br />

oder Klonphänomene bewiesen wird), beantrage ich, sie auf dem Wege einer<br />

weiteren eidesstattlichen Erklärung mit unterstützenden Anhängen widerlegen zu<br />

dürfen, bevor über die in Rede stehenden Fragen entschieden wird.<br />

190


495. In Anbetracht der vorliegenden Situation ersuche ich das Gericht respektvoll um<br />

eine Entscheidung dahingehend, dass der Antrag gegen mich und meine Gruppe,<br />

die sechste und siebte Antragsgegnerin, kostenpflichtig zurückgewiesen wird.<br />

496. Da die TAC nicht hat nachweisen können, dass meine Gruppe und ich uns<br />

irgendwelcher Verfehlungen schuldig gemacht haben, und demzufolge in ihrer<br />

Begründung gegen uns nicht das Argument der verbotenen Entlastung vorbringt,<br />

ersuche ich darum, dass festgestellt wird, dass es <strong>of</strong>fensichtlich böswillig war, uns<br />

fälschlich mit diesem Antrag zu verbinden, indem man uns einbezog in die Gischt<br />

des Falles, und darauf abzielend, uns finanziell zu schwächen, mit der Absicht, uns<br />

als politische Gegner zum Schweigen zu bringen; <strong>and</strong> daher ersuche ich dieses<br />

Gericht respektvoll darum, seine Missbilligung des groben Missbrauchs der<br />

rechtlichen Instrumentarien seitens der TAC für diesen eigensüchtigen, bösartigen<br />

Zweck, durch Verhängung eines Strafgeldes zum Ausdruck zu bringen. Sonst ist -<br />

angesichts der Tatsache, dass die Informationskampagne unserer Gruppe im<br />

Hinblick auf die Toxizität und Unwirksamkeit von ARVs in Zukunft weiter wächst<br />

und Boden gewinnt und dadurch die massiven ausländischen Geldflüsse an die<br />

TAC und deren politische Hegemonie gefährdet - zu erwarten, dass die TAC<br />

dieses missbräuchliche Glücksspiel erneut anwenden wird, um uns aufzureiben in<br />

einem Versuch, unsere Gegnerschaft zu ihren Behauptungen und Aktivitäten als<br />

eines Lobbyisten für die nutzlosen und sehr gefährlichen AIDS-Medikamente, die<br />

gegenwärtig in Südafrika durch die multinationalen Pharmakonzerne vermarktet<br />

werden, zu schwächen, indem sie überflüssigerweise, wie es jetzt der Fall ist, die<br />

Gerichte beschäftigt.<br />

497. Ein Indiz dafür, dass Achmat und seine TAC sich dessen wohl bewusst sind,<br />

dass sie gegen meine Gruppe rechtlich nie etwas an der H<strong>and</strong> hatten, ist der<br />

Umst<strong>and</strong>, dass wir in der Liste derer, die er in seinen Tiraden bei der oben<br />

erwähnten Konferenz Microbiocides 2006 anklagt, nicht vorkommen (Anhang<br />

‘AB62A’).<br />

498. Die Quintessenz ist, wie dieses Gericht aufgrund dieser eidesstattlichen<br />

Erklärung unschwer erkennen wird: Tausende von Menschen in unserem L<strong>and</strong>,<br />

191


überwiegend Afrikaner, überwiegend Arme werden gegenwärtig durch psychischen<br />

Terror dazu gebracht, sich einer Beh<strong>and</strong>lung mit schädlichen Chemikalien zu<br />

fügen, und werden durch diese Chemikalien umgebracht und verletzt, zum Nutzen<br />

allein der Anteilseigner, die in die überwiegend amerikanischen und britischen<br />

Konzerne investiert haben, die sie herstellen, und ihrer lokalen Drücker, Hausierer<br />

und sonstigen Steigbügelhalter. Da der MCC sich als gänzlich ineffektiv in der<br />

Verhinderung dessen erwiesen hat, richte ich an dieses Gericht respektvoll die<br />

Bitte, dass eine Kopie dieser Papiere an den Präsidenten des South African<br />

Medical Research Council, Pr<strong>of</strong>essor <strong>Anthony</strong> Mbewu, übers<strong>and</strong>t <strong>and</strong> dass er<br />

aufgefordert werden mögen, unverzüglich die Durchführung eines einfachen,<br />

absolut aussagekräftigen wissenschaftlichen Experiments zu koordinieren– eines<br />

solchen, das in meiner Gegenwart durch orthodoxe und dissidente Wissenschaftler<br />

auf der zweiten Sitzung von Präsident Mbekis International AIDS Advisory Panel im<br />

Juli 2000 in Johannesburg befürwortet und formell als ‘Vorschlag 5’ in Kapitel 9.6.1<br />

des folgenden Berichts zu Protokoll gegeben wurde: namentlich, dass die HIV-<br />

AIDS-Theorie einem direkten Test unterzogen werden sollte, der definit darüber<br />

Auskunft gib, ob HIV-positive Personen wirklich mit diesem Retrovirus infiziert sind.<br />

(Exzerpt, Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

499. Meine Untersuchungen über die Jahre hinweg haben den Nachweis erbracht,<br />

dass dieses Experiment durch Mitarbeiter staatlicher Stellen und Wissenschaftler,<br />

die an die HIV-AIDS-Theorie glauben, systematisch blockiert worden ist, (alle<br />

Betreffenden sind mittlerweile von ihren Posten entfernt worden), ungeachtet des<br />

dringenden Wunsches von Präsident Mbeki, dass dieses Experiment durchgeführt<br />

werden soll, wie er in einem Fernsehinterview am 25. April 2001 feststellt: ‘Mir liegt<br />

sehr daran, dass diese Kommission diese wissenschaftlichen Experimente<br />

durchführt’, denn ‘die Kommission hat geäußert, dass eines der Dinge, die wir tun<br />

müssen, darin besteht, definitiv herauszubekommen, was das eigentlich ist, was<br />

bei einem HIV-Test getestet wird.’ (Anhang ‘Error! Reference source not found.’)<br />

500. Die seit langer Zeit durch Virologen entwickelte Methode, um diese ganz<br />

element<strong>are</strong> Tatsache zu ermitteln, ist die Reinigung (purification), ein Verfahren,<br />

das in Sektion 9.6.2.2 des Kommissionsberichtes beschrieben wird. Dieses<br />

192


Experiment lässt sich sehr leicht durchführen, und an ihm hängt alles, denn wenn<br />

es zeigen sollte, dass - entsprechend den ins Reich der Fabel gehörenden<br />

Massenvernichtungswaffen des Irak - kein Retrovirus zu finden sein wird, wenn die<br />

das Experiment durchführenden Forscher endlich unter dem Bett nachsehen, würde<br />

eine s<strong>of</strong>ortige Neubewertung und Neuausrichtung der AIDS-Politik der Regierung<br />

erfolgen, und Gelder von über 3 Billionen R<strong>and</strong>, die wegen der Kosten der<br />

bisherigen AIDS-Politik gebunden sind, würden dann frei abrufbar sein.<br />

Hunderttausende von Südafrikanern, überwiegend Schwarze, überwiegend Arme,<br />

könnten darauf h<strong>of</strong>fen, dass ihr zerstörtes Leben wiederhergestellt wird, denn der<br />

erlogene Fluch ihrer fatalen medizinischen Diagnose würde sich aufgrund der<br />

Nachricht, dass alles nur ein fauler Zauber war, um Geld zu scheffeln, s<strong>of</strong>ort in Luft<br />

auflösen; und sie würden nicht länger grundlos mit ARVs vergiftet werden, mit der<br />

Folge, dass sie schrecklich leiden und in einigen Fällen sterben.<br />

_____________________<br />

ANTHONY ROBIN BRINK<br />

193


IN MEINER GEGENWART IN DER VORGESCHRIEBENEN WEISE<br />

UNTERSCHRIEBEN UND BEKRÄFTIGT ZU KAPSTAND AN DIESEM TAG<br />

DES MONATS MAI 2006, NACHDEM DER ZEUGE GEÄUSSERT HAT, ER<br />

LEHNE AUS GEWISSENSGRÜNDEN EINE VEREIDIGUNG AB UND<br />

BETRACHTE DIE BEKRÄFTIGUNG ALS FÜR SEIN GEWISSEN BINDEND.<br />

_______________________<br />

ZUR EIDESABNAHME BERECHTIGTE<br />

AMTSPERSON<br />

194

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