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Reader für die SoR-SmC-Schulen in Ostwestfalen-Lippe

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<strong>Reader</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>-<strong>Schulen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Ostwestfalen</strong>-<strong>Lippe</strong>


Grußwort<br />

Detmold ist, der DGB–Jugend <strong>in</strong> OWL, Arbeit<br />

und Leben, dem Bielefelder Vere<strong>in</strong> <strong>für</strong><br />

demokratisches Handeln e. V. u. a. e<strong>in</strong> starkes<br />

Netz von Menschen und Institutionen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Aktiven an den <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> <strong>Schulen</strong><br />

tatkräftig unterstützen können und wollen.<br />

Liebe Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, liebe<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />

zur Zeit tragen <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

über 270 <strong>Schulen</strong> den Titel „Schule ohne<br />

Rassismus-Schule mit Courage“. Und wir<br />

wachsen – fast wöchentlich kommt e<strong>in</strong>e<br />

Schule dazu.<br />

Renate Bonow,<br />

Foto: Christ<strong>in</strong>e Wlach<br />

Dies zeigt zum e<strong>in</strong>en, dass unsere Anliegen<br />

von sehr vielen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern<br />

und Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen geteilt werden,<br />

macht zum anderen aber auch deutlich,<br />

dass wir unterhalb der Landesebene<br />

dr<strong>in</strong>gend regionale Strukturen brauchen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Vernetzung der Aktiven organisiert.<br />

Die RAA Bielefeld, namentlich ihre Leiter<strong>in</strong><br />

Frau Sonnenberg, hat sich nun seit vier Jahren<br />

engagiert <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schaffung solcher<br />

Strukturen <strong>in</strong> OWL e<strong>in</strong>gesetzt und zweimal<br />

jährlich Regionaltreffen <strong>in</strong> OWL organisiert.<br />

Nach und nach entstand geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Kooperationspartner<strong>in</strong>nen bzw. Kooperationspartnern<br />

wie Dr. Karsten Wilke vom<br />

AKE Bildungswerk <strong>in</strong> Vlotho,<br />

das Träger der Mobilen Beratung gegen<br />

Rechtsextremismus im Regierungsbezirk<br />

Diese Menschen waren es auch, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses<br />

erste regionale Schüler<strong>in</strong>nentreffen bzw.<br />

Schülertreffen im Haus Neuland im April<br />

organisiert und geleitet haben. Allen Beteiligten<br />

möchte ich da<strong>für</strong> herzlich danken.<br />

Aus me<strong>in</strong>er Sicht wird <strong>in</strong> solchen Treffen<br />

<strong>für</strong> alle Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer<br />

der Mehrwert spürbar, den es hat, wenn<br />

wir nicht nur an unserer eigenen Schule<br />

aktiv s<strong>in</strong>d. Wir können geme<strong>in</strong>same Ideen<br />

<strong>für</strong> Aktionen entwickeln, wir können vone<strong>in</strong>ander<br />

lernen und wir können erleben,<br />

dass es auch an anderen <strong>Schulen</strong> Menschen<br />

gibt, <strong>die</strong> sich <strong>für</strong> <strong>die</strong>selben Ziele e<strong>in</strong>setzen<br />

wie wir. Das macht Mut. Die Vielfalt der<br />

Angebote und Tipps, <strong>die</strong> <strong>die</strong> vorliegende<br />

Broschüre enthält, macht <strong>die</strong> Kraft, <strong>die</strong> <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er solchen Vernetzung steckt, hervorragend<br />

deutlich.<br />

Ich wünsche allen Aktiven <strong>in</strong> OWL, dass ihr<br />

<strong>die</strong> Anregungen, <strong>die</strong> hier enthalten s<strong>in</strong>d, an<br />

euren <strong>Schulen</strong> nutzen könnt, wünsche mir,<br />

dass ich von euren Aktionen an den <strong>Schulen</strong><br />

erfahre, um sie auch NRW-weit z. B. über<br />

den Rundbrief verbreiten zu können und<br />

natürlich s<strong>in</strong>d auch <strong>die</strong> OWL-Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler weiterh<strong>in</strong> herzlich zu unseren<br />

Landesschüler<strong>in</strong>nentreffen- und schülertreffens<br />

<strong>in</strong> Hatt<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>geladen.<br />

Renate Bonow<br />

Landeskoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> „Schule ohne Rassismus-<br />

Schule mit Courage“<br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

Grußwort 2<br />

Vorwort 4<br />

Selbstverständnis 5<br />

Alltagsrassismus 6<br />

Inputtext: Rassismus 6<br />

Methode: Me<strong>in</strong>ungsbarometer 11<br />

Mobb<strong>in</strong>g 14<br />

Rechtsextremismus 18<br />

Inputtext: Kenne de<strong>in</strong>en Fe<strong>in</strong>d - Wer <strong>die</strong> Rechten s<strong>in</strong>d und was sie tun 20<br />

Homophobie 23<br />

Methode: Zum ersten Mal verliebt 24<br />

Wie organisiere ich e<strong>in</strong>e Veranstaltung? 30<br />

Checkliste <strong>für</strong> eure Veranstaltungen und Projekte 28<br />

Methode: Der Weg zum geme<strong>in</strong>samen Projekt 31<br />

Wie gew<strong>in</strong>ne ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Schule Nachwuchs <strong>für</strong> <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>? 32<br />

Kooperation der <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>-<strong>Schulen</strong> <strong>in</strong> OWL 36<br />

Wie leite ich Gruppen? 37<br />

Aufgaben der Moderation 37<br />

Moderationsmethoden 38<br />

Schule ohne Rassismus - das Projekt im Unterricht 40<br />

Kle<strong>in</strong>es 1x1 der Projektideen 42<br />

Sem<strong>in</strong>ar- und Workshopangebote 47<br />

Allgeme<strong>in</strong>es Literatur- und Methodenmaterial 49<br />

10 Schritte zu e<strong>in</strong>er „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ 50<br />

Ansprechpartner bzw. Ansprechpartner<strong>in</strong>nen 51<br />

Organigramm <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> 53<br />

<strong>Schulen</strong> ohne Rassismus <strong>in</strong> <strong>Ostwestfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> 54<br />

3<br />

Kopiervorlage Selbstverständnis 58<br />

Impressum 59


Vorwort<br />

Willkommen <strong>in</strong> der „größten Präventionsagentur <strong>in</strong> Deutschland“,<br />

willkommen im bundesweiten Netzwerk „Schule ohne Rassismus-Schule mit<br />

Courage!“ („Sor-<strong>SmC</strong>)“ So bezeichnete Samira Kleff, <strong>die</strong> Leiter<strong>in</strong> der Bundeskoord<strong>in</strong>ationsstelle<br />

<strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> Berl<strong>in</strong> kürzlich beim bundesweiten Treffen unser Netzwerk.<br />

Im Jahre 1995 wurde <strong>in</strong> der Bundesrepublik <strong>die</strong> erste „Schule ohne Rassismus“ zertifiziert. Seitdem<br />

ist <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong> bee<strong>in</strong>druckendes Netzwerk mit <strong>in</strong>zwischen mehr als 1.000 <strong>Schulen</strong> entstanden.<br />

Im Bundesland Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen s<strong>in</strong>d es im Mai 2012 etwa 270, davon alle<strong>in</strong> über 45<br />

<strong>in</strong> <strong>Ostwestfalen</strong>-<strong>Lippe</strong>! Und es werden immer mehr!<br />

Seit drei Jahren schon f<strong>in</strong>det regelmäßig e<strong>in</strong>mal jährlich e<strong>in</strong> landesweites Koord<strong>in</strong>ierungstreffen <strong>in</strong><br />

Hatt<strong>in</strong>gen statt. Für Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler aus <strong>Ostwestfalen</strong> (OWL) ist e<strong>in</strong>e Teilnahme mit hohem<br />

Aufwand verbunden – daher war unsere Region dort bisher eher unterrepräsentiert. Aus <strong>die</strong>sem<br />

Grund entstand Mitte 2010 <strong>die</strong> Idee, Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>-<strong>Schulen</strong> aus dem<br />

Regierungsbezirk Detmold durch <strong>die</strong> Organisation e<strong>in</strong>es regionalen Treffens bei ihrer Vernetzung<br />

zu unterstützen, und es entwickelte sich der Plan, e<strong>in</strong> zweitägiges Sem<strong>in</strong>ar vorzubereiten. Die Organisation<br />

haben das Amt <strong>für</strong> Integration und <strong>in</strong>terkulturelle Angelegenheiten der Stadt Bielefeld -<br />

RAA - als regionale Koord<strong>in</strong>ationsstelle von „<strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>“, <strong>die</strong> DGB-Jugend OWL sowie <strong>die</strong> Mobile<br />

Beratung gegen Rechtsextremismus beim AKE-Bildungswerk <strong>in</strong> Vlotho übernommen.<br />

Die hier vorliegende Handreichung entstand im Nachklang <strong>die</strong>ses ersten Regionaltreffens von<br />

„<strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>“ <strong>in</strong> OWL, das am 20. und 21. April 2012 im Haus Neuland <strong>in</strong> Bielefeld-Sennestadt stattfand.<br />

Die Broschüre versteht sich nicht als klassische Sem<strong>in</strong>ardokumentation, denn sie bietet nicht<br />

nur E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> <strong>die</strong> Workshops und <strong>in</strong> <strong>die</strong> Diskussionen vor Ort, sondern stellt gleichermaßen weiterführende<br />

Informationen zur Verfügung.<br />

Dazu gehören Grundlagentexte und Methodentipps, Kontaktadressen, Sem<strong>in</strong>arangebote und Literaturh<strong>in</strong>weise.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise entsteht e<strong>in</strong> Mehrwert: Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sowie Lehrer<strong>in</strong>nen<br />

und Lehrer, <strong>die</strong> sich <strong>in</strong> ihrem Schulumfeld <strong>für</strong> <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> engagieren, können <strong>die</strong>se Veröffentlichung<br />

<strong>für</strong> sich als Arbeitshilfe nutzen und sie <strong>in</strong>dividuell ergänzen.<br />

<strong>Schulen</strong>, <strong>die</strong> sich <strong>für</strong> das Projekt <strong>in</strong>teressieren und evtl. mitmachen möchten, f<strong>in</strong>den außerdem<br />

noch allgeme<strong>in</strong>e Infos zum Projekt und <strong>die</strong> 10 Schritte zu e<strong>in</strong>er „<strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>“.<br />

An dem ersten Regionaltreffen von „<strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>“ <strong>in</strong> OWL haben 37 Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler von 17<br />

<strong>Schulen</strong> teilgenommen. Wir danken euch allen <strong>für</strong> euer großartiges Engagement und <strong>für</strong> <strong>die</strong> wohlwollende<br />

und freundliche Atmosphäre. Weiterer Dank gebührt selbstverständlich allen Institutionen<br />

und E<strong>in</strong>zelpersonen, <strong>die</strong> uns mit ihren Kenntnissen und Beiträgen bei der Realisierung unterstützt<br />

haben. Wir danken Selda Arslan, Bärbel Ben<strong>in</strong>de, Dr. Mart<strong>in</strong> Falkenste<strong>in</strong> und Nilgün Isfendiyar<br />

vom Amt <strong>für</strong> Integration und <strong>in</strong>terkulturelle Angelegenheiten - RAA -, Sab<strong>in</strong>e Be<strong>in</strong>lich von Arbeit<br />

und Leben/DGB/VGS e.V. Bielefeld, Jeremy Eigner und Magda Lorenz von SchLAu Bielefeld, Kathar<strong>in</strong>a<br />

Feyrer und Anja Strunk von der Mobilen Beratung im RB Detmold, Dieter Frohloff von der<br />

Mobilen Beratung im RB-Arnsberg, Canan Militzki und Frank Wittemeier vom AKE-Bildungswerk<br />

Vlotho, Doreen Wagner und Holger Wiewel vom Vere<strong>in</strong> Demokratisches Handeln aus Bielefeld sowie<br />

last but not least Jörg Welzer, Schulsozialarbeiter <strong>in</strong> Halle/Westfalen.<br />

Wir freuen uns über Anregungen und Kritik!<br />

Viel Spaß beim Lesen und noch viel mehr Spaß beim Gebrauch wünschen euch<br />

Jan<strong>in</strong>a Hirsch, (Sekretär<strong>in</strong> der DGB-Jugend OWL), Gabriele Sonnenberg (Leiter<strong>in</strong> der RAA, Bielefeld,<br />

Regionalkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> OWL), Karsten Wilke (Mobiler Berater gegen rechts,<br />

AKE Vlotho)<br />

4


Selbstverständnis<br />

Alle, <strong>die</strong> sich im Rahmen e<strong>in</strong>er „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“<br />

engagieren fühlen sich den folgenden Zielen verbunden. In den <strong>Schulen</strong> wird<br />

<strong>die</strong>s jeweils von allen Personen <strong>in</strong> der Schule mittels e<strong>in</strong>er Unterschrift bekräftigt.<br />

Für e<strong>in</strong>e Zertifizierung als „<strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>“ Schule müssen m<strong>in</strong>destens<br />

70% unterschreiben.<br />

1. Ich werde mich da<strong>für</strong> e<strong>in</strong>setzen, dass es zu e<strong>in</strong>er zentralen Aufgabe me<strong>in</strong>er<br />

Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen<br />

zu entwickeln, um Diskrim<strong>in</strong>ierungen, <strong>in</strong>sbesondere Rassismus, zu überw<strong>in</strong>den.<br />

2. Wenn an me<strong>in</strong>er Schule Gewalt, diskrim<strong>in</strong>ierende Äußerungen oder Handlungen<br />

ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich da<strong>für</strong> e<strong>in</strong>,<br />

dass wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er offenen Ause<strong>in</strong>andersetzung mit <strong>die</strong>sem Problem geme<strong>in</strong>sam<br />

Wege f<strong>in</strong>den, e<strong>in</strong>ander künftig zu achten.<br />

3. Ich setze mich da<strong>für</strong> e<strong>in</strong>, dass an me<strong>in</strong>er Schule e<strong>in</strong> Mal pro Jahr e<strong>in</strong> Projekt<br />

zum Thema Diskrim<strong>in</strong>ierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen<br />

jegliche Form von Diskrim<strong>in</strong>ierung, <strong>in</strong>sbesondere Rassismus, vorzugehen.<br />

5<br />

Foto: <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> –Koord<strong>in</strong>ierungstreffen OWL <strong>in</strong> Bielefeld, 11.03.2011


Alltagsrassismus<br />

Mit Doreen Wagner und Holger Wiewel (Bielefelder Vere<strong>in</strong> <strong>für</strong> Demokratisches<br />

Handeln e.V.)<br />

Nazis braucht ke<strong>in</strong> Mensch, da s<strong>in</strong>d sich meist alle e<strong>in</strong>ig. Menschenverachtende E<strong>in</strong>stellungen<br />

gibt es aber nicht nur am rechten Rand, sondern auch <strong>in</strong> der Mitte der Gesellschaft: In der Politik<br />

und <strong>in</strong> den Me<strong>die</strong>n, <strong>in</strong> der Schule und <strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en, <strong>in</strong> Familien und im Freundeskreis.<br />

Menschenverachtende E<strong>in</strong>stellungen wie Rassismus und Sexismus haben bereits e<strong>in</strong>e lange Geschichte<br />

h<strong>in</strong>ter sich und ersche<strong>in</strong>en gerade deshalb oft schon als selbstverständlich. Sie werden<br />

selten h<strong>in</strong>terfragt - zum<strong>in</strong>dest von denen, <strong>die</strong> nicht betroffen s<strong>in</strong>d. Um <strong>die</strong> Ungleichheiten und<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierungen <strong>in</strong> der gesamten Gesellschaft von extrem rechten E<strong>in</strong>stellungen abzugrenzen,<br />

wird bei rassistischer Diskrim<strong>in</strong>ierung oft von Alltagsrassismus gesprochen, also<br />

Rassismus auf alltäglicher Basis. Im folgenden soll es, aufbauend auf dem Workshop beim<br />

Regionaltreffen, um <strong>die</strong>ses Thema gehen.<br />

Der folgende Text, verfasst vom Antidiskrim<strong>in</strong>ierungsbüro Köln, gibt euch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong>s Thema:<br />

Inputtext: Rassismus<br />

Foto: Lisa Spreckelmeyer@pixelio.de.<br />

Es gibt viele verschiedene Def<strong>in</strong>itionen von<br />

Rassismus. Häufig wird dann von Rassismus<br />

gesprochen, wenn Menschen auf<br />

Grund bestimmter biologischer Merkmale<br />

e<strong>in</strong>er „Rasse“ zugeordnet werden und <strong>die</strong>se<br />

als m<strong>in</strong>derwertig angesehen wird. Heute<br />

weiß man durch wissenschaftliche Forschung,<br />

dass es ke<strong>in</strong>e Rassen bei den Menschen<br />

gibt. Anstatt von „Rasse“ wird heute<br />

häufig von „Kultur“ gesprochen, um sich<br />

von anderen Gruppen abzugrenzen.<br />

Häufig wird behauptet, dass <strong>die</strong> „Anderen“<br />

e<strong>in</strong>e fremde Kultur hätten, <strong>die</strong> mit der eigenen<br />

Kultur nicht zu vere<strong>in</strong>baren sei. Vermischung<br />

von Kulturen gilt <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Argumentation<br />

als schlecht und <strong>die</strong> eigene Kultur<br />

wird als besser angesehen als <strong>die</strong> fremde.<br />

Inzwischen wird der Begriff Rassismus<br />

deswegen häufig auch verwendet, wenn<br />

statt von angeblich m<strong>in</strong>derwertigen<br />

„Rassen“ von angeblich m<strong>in</strong>derwertigen<br />

„Kulturen“ <strong>die</strong> Rede ist.<br />

6


Alltagsrassismus<br />

7<br />

Doch was heißt eigentlich „deutsche Kultur“?<br />

Häufig ist uns nicht bewusst, dass D<strong>in</strong>ge,<br />

<strong>die</strong> wir als typisch „deutsch“ ansehen,<br />

eigentlich vor e<strong>in</strong>er Weile aus anderen Gegenden<br />

der Welt nach Deutschland gekommen<br />

s<strong>in</strong>d. Das trifft zum Beispiel auf viele<br />

angeblich typisch deutsche Lebensmittel<br />

und Gerichte zu. Als e<strong>in</strong> typisch deutsches<br />

Gericht gilt zum Beispiel Schwe<strong>in</strong>ebraten<br />

mit grünen Bohnen und Kartoffelbrei.<br />

(siehe Aufgabe 3c <strong>in</strong> der Broschüre des ADB<br />

Köln).<br />

So etwas wie e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Kultur gibt es nicht.<br />

Kultur ist ständig im Wandel und entwickelt<br />

sich weiter. Wie man am Beispiel des angeblich<br />

„typisch deutschen“ Essens sehen<br />

kann, bee<strong>in</strong>flussen sich <strong>die</strong> Lebensgewohnheiten<br />

von Menschen <strong>in</strong> verschiedenen Ländern<br />

gegenseitig, und zwar schon seit langer<br />

Zeit. Neben der Vorstellung von „re<strong>in</strong>en<br />

Kulturen“ gehört zu rassistischen Überzeugungen<br />

oft <strong>die</strong> Annahme, dass Kultur <strong>die</strong><br />

Menschen vollkommen bee<strong>in</strong>flusst. Wer<br />

e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Kultur h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geboren wurde,<br />

bleibe <strong>für</strong> immer <strong>in</strong> allen Lebensbereichen<br />

völlig durch <strong>die</strong>se Kultur bee<strong>in</strong>flusst, so <strong>die</strong><br />

Vorstellung. Eigentlich gibt es aber viele<br />

verschiedene D<strong>in</strong>ge, <strong>die</strong> uns <strong>in</strong> unserem<br />

Leben bee<strong>in</strong>flussen und wichtig s<strong>in</strong>d. Die<br />

Herkunft unserer Eltern oder unser Geburtsort<br />

ist nur e<strong>in</strong>s davon und wie wichtig<br />

uns <strong>die</strong>ser Punkt ist, ist von Mensch zu<br />

Mensch verschieden und kann sich auch im<br />

Laufe des Lebens verändern.<br />

Oft ist es auch gar nicht so leicht zu sagen,<br />

zu welcher Kultur wir uns zugehörig fühlen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere, wenn wir oder unsere Eltern<br />

<strong>in</strong> mehreren Ländern gelebt haben. Wenn<br />

man sich mehreren Kulturen gleichzeitig<br />

zugehörig fühlt, ist das genauso <strong>in</strong> Ordnung,<br />

wie sich nur e<strong>in</strong>er oder gar ke<strong>in</strong>er Kultur<br />

zugehörig zu fühlen.<br />

Foto: Podushko@pixelio.de<br />

Alltagsrassismus<br />

Bei Rassismus denkt man häufig zu allererst<br />

an gewaltvolle Übergriffe und massive Beleidigungen.<br />

Häufiger kommt Rassismus<br />

aber <strong>in</strong> weniger grober Form vor. Zum Beispiel,<br />

wenn Menschen, <strong>die</strong> nicht so aussehen,<br />

wie viele sich e<strong>in</strong>en Deutschen vorstellen,<br />

das Gefühl gegeben wird, dass sie nicht<br />

dazugehören und fremd seien. E<strong>in</strong> Beispiel<br />

<strong>für</strong> so e<strong>in</strong> Verhalten ist <strong>die</strong> gern gestellte<br />

Frage „Woher kommst du?“ oder e<strong>in</strong>e Aussage<br />

wie „Du sprichst aber gut deutsch!“,<br />

<strong>die</strong> häufig an Menschen gerichtet werden,<br />

<strong>die</strong> <strong>in</strong> Deutschland geboren und aufgewachsen<br />

s<strong>in</strong>d. Denn viele können sich immer<br />

noch nicht vorstellen, dass Deutsch se<strong>in</strong><br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt bedeutet weiß zu se<strong>in</strong><br />

(siehe den Exkurs zu „Warum wir uns mit<br />

Weiß-Se<strong>in</strong> beschäftigen...“ <strong>in</strong> der Broschüre<br />

des ADB Köln).


Alltagsrassismus<br />

Der Rassismus, der e<strong>in</strong>em im Alltag begegnet,<br />

hat <strong>die</strong> unterschiedlichsten Gründe. E<strong>in</strong><br />

Grund besteht dar<strong>in</strong>, dass oft das Wissen<br />

darüber fehlt, was Rassismus bedeutet und<br />

wie er entstanden ist. Deshalb werden auch<br />

heute noch Oberhäupter bzw. regionale Autoritäten<br />

afrikanischer Bevölkerungsgruppen<br />

oft als „Häuptl<strong>in</strong>ge“ bezeichnet. Und<br />

wenn von Afrodeutschen <strong>die</strong> Rede ist, wird<br />

häufig von „Mischl<strong>in</strong>gen“ oder<br />

„Mulatt_<strong>in</strong>nen“ gesprochen. Auch Beleidigungen<br />

wie „Zigeuner“ s<strong>in</strong>d noch an der Tagesordnung,<br />

z.B. bei der Bestellung e<strong>in</strong>es<br />

Schnitzels. Diese und ähnliche Ausdrücke<br />

haben meist e<strong>in</strong>en geschichtlichen H<strong>in</strong>tergrund.<br />

Die Begriffe <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Text s<strong>in</strong>d im<br />

Mittelalter und <strong>in</strong> der Zeit des Kolonialismus<br />

(Erklärung siehe unten) entstanden, als<br />

<strong>die</strong> kolonialen Mächte noch dachten, ihr<br />

Blick bzw. ihre Perspektive auf <strong>die</strong> Welt sei<br />

<strong>die</strong> e<strong>in</strong>zig richtige – d.h. <strong>die</strong> kolonialen<br />

Mächte haben damals <strong>die</strong> Def<strong>in</strong>itionsmacht<br />

<strong>für</strong> sich beansprucht.<br />

Herkunft oder <strong>die</strong> Nationalität der Person<br />

aus, sondern nur über <strong>die</strong> Hautfarbe. Denn<br />

e<strong>in</strong>en weißen Menschen, dessen Eltern z.B.<br />

aus Deutschland und England kommen,<br />

würde man nicht als „Mischl<strong>in</strong>g“ oder<br />

„Mulatt_<strong>in</strong>“ bezeichnen. Besonders unangenehm<br />

s<strong>in</strong>d <strong>die</strong>se Begriffe, weil sie eigentlich<br />

dazu verwendet werden, Kreuzungen zwischen<br />

Hunderassen und zwischen Pferd und<br />

Esel zu bezeichnen.<br />

Der beleidigende Ausdruck <strong>für</strong> Roma, S<strong>in</strong>ti<br />

und Jenische stammt aus dem Mittelalter.<br />

Damals wie heute werden sie als „Zigeuner“<br />

bezeichnet und als solche verfolgt und vertrieben.<br />

Da <strong>die</strong>ser Begriff <strong>für</strong> <strong>die</strong> meisten<br />

Roma (im deutschsprachigen Raum der<br />

Oberbegriff <strong>für</strong> Bevölkerungsgruppen wie<br />

z.B. S<strong>in</strong>ti und Jenische) e<strong>in</strong>e schlimme Beleidigung<br />

ist, sollten <strong>die</strong> Menschen so bezeichnet<br />

werden, wie sie es sich selbst ausgesucht<br />

haben, <strong>in</strong> dem Fall nämlich Roma, S<strong>in</strong>ti<br />

oder Jenische.<br />

So wurde zur Zeit des Kolonialismus beschlossen,<br />

dass es <strong>in</strong> afrikanischen Ländern<br />

ke<strong>in</strong>e ernstzunehmenden Autoritäten gibt,<br />

sondern nur verniedlichte „Häuptl<strong>in</strong>ge“.<br />

Überlegt euch mal, ob ihr gesellschaftliche<br />

Autoritäten wie z. B. den/<strong>die</strong> Bürgermeister_<strong>in</strong><br />

als „Häuptl<strong>in</strong>g“ bezeichnen könntet,<br />

ohne ihn/sie zu beleidigen. Auch bei dem<br />

Wort „Mischl<strong>in</strong>ge“ oder „Mulatt_<strong>in</strong>“ geht es<br />

um koloniale Denkgewohnheiten. Hiermit<br />

sagt man nichts über <strong>die</strong> Persönlichkeit, <strong>die</strong><br />

Neben der Unwissenheit spielen aber auch<br />

Ängste und Ablehnungen e<strong>in</strong>e große Rolle,<br />

und zwar vor Menschen und damit vor E<strong>in</strong>stellungen<br />

und Haltungen, <strong>die</strong> man <strong>für</strong><br />

fremd hält. Deshalb sprechen e<strong>in</strong>ige Menschen<br />

so häufig von DEN Ausländern, wenn<br />

Sündenböcke <strong>für</strong> gesellschaftliche Probleme<br />

gesucht werden.<br />

8


Alltagsrassismus<br />

Dass damit Deutsche mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

und zugewanderte Menschen mit<br />

den unterschiedlichsten Lebensentwürfen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Topf geworfen werden, ist vielen<br />

nicht bewusst. So würde kaum jemand zwischen<br />

Angela Merkel und Michael Ballack<br />

Ähnlichkeiten feststellen, woh<strong>in</strong>gegen Cem<br />

Özdemir und Mesut Özil zuallererst als<br />

„Türken“ wahrgenommen werden.<br />

Übernommen aus: AntiDiskrim<strong>in</strong>ierungsBüro<br />

Köln / Öffentlichkeit gegen Gewalt e. V.<br />

(Hg.) Augen auf - Rassismus und Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

unter der Lupe. Köln 2010<br />

http://www.oegg.de/<strong>in</strong>dex.php?de_ab-<br />

2008 (http://www.oegg.de/<strong>in</strong>dex.php?<br />

de_ab-2008)<br />

Foto: Dieter Schütz@pixelio.de<br />

Der Text hat es bereits deutlich gemacht: Rassismus<br />

ist mehr als e<strong>in</strong> Vorurteil! Rassismus wirkt auf verschiedenen<br />

Ebenen:<br />

1 Der <strong>in</strong>dividuellen Ebene von Mensch zu Mensch<br />

(z.B. durch persönliche Aussagen). Manchmal<br />

handeln Menschen diskrim<strong>in</strong>ierend, ohne das zu<br />

beabsichtigen und aus Unwissen heraus. Deshalb<br />

ist es wichtig, Betroffenen zuzuhören und aufmerksam<br />

zu se<strong>in</strong>.<br />

2. Der strukturellen Ebene: Diskrim<strong>in</strong>ierung und<br />

Rassismus geht nicht nur von E<strong>in</strong>zelpersonen aus,<br />

sondern ist auch <strong>in</strong> <strong>die</strong> Struktur unserer Gesellschaft<br />

e<strong>in</strong>gebettet. Beispiele s<strong>in</strong>d Gesetze, <strong>die</strong><br />

Menschen benachteiligen und ausschließen, <strong>in</strong><br />

der Schule, auf dem Arbeitsmarkt oder bei Wahlen.<br />

9


Notizen<br />

Ihr könnt euch <strong>in</strong> eurer Gruppe überlegen - wie Rassismus <strong>in</strong> eurer Schule auftaucht<br />

und was ihr im Rahmen von Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage dagegen<br />

tun könnt.<br />

10


Alltagsrassismus<br />

Methode: Me<strong>in</strong>ungsbarometer<br />

Im Workshop wurden verschiedene Beispiele von Alltagsrassismus geme<strong>in</strong>sam angeguckt<br />

und diskutiert. Dabei wurde <strong>die</strong> Methode „Me<strong>in</strong>ungsbarometer“ verwendet, <strong>die</strong><br />

ihr auch auf andere Themenfelder übertragen könnt. Anstatt e<strong>in</strong>zelner Thesen oder<br />

Aussagen (wie im Workshop zu Rechtsextremismus) wurden im Workshop zu Alltagsrassismus<br />

Bilder aus der Werbung verwendet.<br />

Ziel:<br />

- Kontroverser E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Thema<br />

- Verschiedene Positionen <strong>in</strong> der Gruppe sichtbar machen<br />

Durchführung:<br />

Das Team bereitet themenbezogene kontroverse Thesen vor, auf <strong>die</strong> mit „stimme zu“<br />

oder „lehne ab“ reagiert werden kann.<br />

Der Raum wird längs durch e<strong>in</strong>e mit Klebeband gezogene L<strong>in</strong>ie geteilt. An deren Ausgangs-<br />

und Endpunkt werden Metaplankärtchen mit „0%“ und „100 %“ gelegt.<br />

E<strong>in</strong>/e Teamer_<strong>in</strong> liest <strong>die</strong> erste These laut vor – komplizierte Thesen sollten zusätzlich<br />

<strong>für</strong> alle sichtbar aufgeschrieben werden – und bittet <strong>die</strong> Gruppe, sich je nach dem<br />

Grad ihrer Zustimmung oder Ablehnung entlang der L<strong>in</strong>ie zu positionieren. Zwischenpositionen<br />

wie „stimme zu 80% zu“ s<strong>in</strong>d möglich. Das Team erklärt, dass <strong>die</strong> Teilnehmer_<strong>in</strong>nen<br />

sich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Interpretation der These entscheiden müssen. Manche Thesen<br />

würde e<strong>in</strong>e Person je nach Interpretation vielleicht sowohl mit 100 % als auch<br />

mit 0 % Zustimmung bewerten. Das Team kündigt an, dass <strong>die</strong> Aktivität davon lebt,<br />

dass viele bereit s<strong>in</strong>d, ihre Positionierung zu begründen, dass aber alle selbst entscheiden<br />

können, ob sie ihre Positionierung begründen möchten. Wenn alle ihre Position<br />

entlang der L<strong>in</strong>ie bezogen haben, können <strong>die</strong> Positionen begründet werden. Dazu<br />

geht der / <strong>die</strong> Teamer_<strong>in</strong> herum und erfragt eventuelle Äußerungen. Aus den Statements<br />

entsteht oft e<strong>in</strong>e kurze Diskussion. Wer danach se<strong>in</strong>e / ihre Position verändern<br />

möchte, z. B. weil er/sie von anderen überzeugt wurde, kann das begründet tun. E<strong>in</strong>e<br />

zweite Person aus dem Team kann Stichpunkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> weitere Arbeit sichtbar notieren.<br />

Möglicherweise entwickeln auch <strong>die</strong> Teilnehmer_<strong>in</strong>nen Thesen <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Stimmungsbild<br />

<strong>in</strong> der Gruppe.<br />

11<br />

Auswertung<br />

Die Methode benötigt nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e weitere Auswertung. Teamer_<strong>in</strong>nen können<br />

fragen, was überraschend war und ob es e<strong>in</strong>fach war, Position zu beziehen oder<br />

nicht. Ebenso können Mitschriften aus der Diskussion geme<strong>in</strong>sam <strong>für</strong> <strong>die</strong> Weiterarbeit<br />

gesichtet werden.


Alltagsrassismus<br />

Mögliche Varianten des Me<strong>in</strong>ungsbarometers<br />

Schriftlich<br />

Anstelle e<strong>in</strong>er körperlichen Positionierung können <strong>die</strong> Teilnehmer_<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong> begründendes<br />

Stichwort auf e<strong>in</strong>e lange Papierbahn schreiben, <strong>die</strong> anstelle der L<strong>in</strong>ie längs durch den Raum<br />

gelegt wird. So kann <strong>die</strong> Gruppe sich e<strong>in</strong> Bild von den verschiedenen Positionen machen, ohne<br />

dass jede Person <strong>für</strong> sich sprechen muss.<br />

Ja-Ne<strong>in</strong>-Spiel<br />

Die Methode kann auch so gestaltet werden, dass es nur möglich ist, Ja oder Ne<strong>in</strong> zu antworten.<br />

Der Raum wird mit Klebeband quer geteilt. E<strong>in</strong>e Seite des Raumes steht <strong>für</strong> Ja, <strong>die</strong> andere <strong>für</strong><br />

Ne<strong>in</strong>. Die Variante bietet sich an, wenn Positionen zugespitzt werden sollen.<br />

4-Ecken-Spiel<br />

Vier verschiedene Thesen (z. B. 4 unterschiedliche Erklärungen <strong>für</strong> Rassismus) werden den<br />

Ecken e<strong>in</strong>es Raumes zugeordnet und dort gut lesbar aufgehängt. Die Teilnehmer_<strong>in</strong>nen stellen<br />

sich <strong>in</strong> <strong>die</strong> Ecke der These, der sie am meisten zustimmen.<br />

Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong> Übung könnt ihr euch entweder selber überlegen, <strong>in</strong> Zeitschriften und Zeitungen<br />

f<strong>in</strong>den, oder ihr schaut im Bauste<strong>in</strong>e-Ordner ( „Zu faul zum Arbeiten“: c. 9, Seite 389<br />

oder „Ich stehe hier“: c. 2, Seite 222)<br />

Übernommen aus: Bauste<strong>in</strong> zur nicht-rassistischen Bildungsarbeit DGB-Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen<br />

e. V. · www.bauste<strong>in</strong>.dgb-bwt.de<br />

12


Alltagsrassismus<br />

Mehr Infos zum Thema Rassismus f<strong>in</strong>det ihr im<br />

Internet:<br />

AntiDiskrim<strong>in</strong>ierungsBüro Köln / Öffentlichkeit gegen Gewalt e. V. (Hg.)<br />

Augen auf - Rassismus und Diskrim<strong>in</strong>ierung unter der Lupe. Köln 2010 (36 Seiten) H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>fos<br />

und Methoden <strong>für</strong> den Unterricht zum Thema Diskrim<strong>in</strong>ierung und Rassismus<br />

http://www.oegg.de/<strong>in</strong>dex.php?de_ab-2008 (http://www.oegg.de/<strong>in</strong>dex.php?de_ab-2008)<br />

Informations- und Dokumentationszentrum <strong>für</strong> Antirassismusarbeit <strong>in</strong><br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (IDA NRW e.V.).<br />

In der dortigen Mediathek f<strong>in</strong>det ihr auch zahlreiche Broschüren und Projekte zum Thema Rassismus,<br />

auch von anderen <strong>Schulen</strong>.<br />

http://www.ida-nrw.de<br />

Der Braune Mob.<br />

Schwarze media-watch-Organisation mit vielen Infos zu rassistischen Entgleisungen der Me<strong>die</strong>n<br />

http://www.derbraunemob.de/deutsch/<strong>in</strong>dex.htm<br />

Pro Asyl.<br />

Organisation, <strong>die</strong> sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Rechte von Flüchtl<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>setzt<br />

http://www.proasyl.de/<br />

Ausbrechen.<br />

Seite über das bundesweit größte Abschiebegefängnis <strong>in</strong> Büren, welches direkt vor unserer<br />

Haustür liegt<br />

http://www.ausbrechen.<strong>in</strong>fo/?page_id=2769<br />

13


Mobb<strong>in</strong>g<br />

Mit Sab<strong>in</strong>e Be<strong>in</strong>lich ( Arbeit und Leben Bielefeld e.V.,<br />

DGB/VHS)<br />

Mobb<strong>in</strong>g- grausamer Alltag an so gut wie jeder Schule. Die Betroffenen haben ke<strong>in</strong>e<br />

Chance sich zu wehren, viele schauen weg und e<strong>in</strong>ige machen mit. Mobb<strong>in</strong>g kann jeden<br />

treffen - denn niemand kann etwas da<strong>für</strong>, wenn er oder sie gemobbt wird. Im Workshop<br />

zum Thema wurden Erfahrungen ausgetauscht und geme<strong>in</strong>sam überlegt, wie <strong>in</strong> Mobb<strong>in</strong>gfällen<br />

<strong>in</strong> der eigenen Schule e<strong>in</strong>gegriffen und gehandelt werden kann.<br />

Das Wort Mobb<strong>in</strong>g leitet sich aus der<br />

englischen Sprache ab. Dort bedeutet<br />

„mob“ Bande oder auch Pöbel, das<br />

Verb „to mob“ kann mit angreifen,<br />

anpöbeln und schikanieren übersetzt<br />

werden.<br />

Man spricht von Mobb<strong>in</strong>g, wenn e<strong>in</strong>e<br />

Person über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum<br />

systematisch <strong>in</strong> negativer und ausgrenzender<br />

Art und Weise angegangen<br />

wird.<br />

Wenn es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe zu Mobb<strong>in</strong>g<br />

kommt, gibt es ke<strong>in</strong>e unbeteiligten<br />

Personen: Die Täter_<strong>in</strong>nen werden<br />

von anderen meist noch <strong>in</strong> ihrem Tun<br />

bestärkt, den sogenannten Unterstützer_<strong>in</strong>nen.<br />

Das Opfer wird von <strong>die</strong>sen<br />

meist <strong>in</strong>direkt getroffen. Die Zuschauer_<strong>in</strong>nen<br />

bilden <strong>die</strong> größte Gruppe,<br />

<strong>in</strong>dem sie nicht e<strong>in</strong>greifen, sondern<br />

zuschauen, treffen auch sie gewissermaßen<br />

das Opfer.<br />

Foto: Workshop 21./22.04.2012<br />

14


Mobb<strong>in</strong>g<br />

Cyber Mobb<strong>in</strong>g<br />

In Zeiten, <strong>in</strong> denen das Internet nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken ist, wurde Cyber Mobb<strong>in</strong>g<br />

zu e<strong>in</strong>em immer größer werdenden Phänomen. In der Gruppe wurde gesammelt, wo und<br />

wie Cyber Mobb<strong>in</strong>g vorkommt.<br />

• Beleidigungen auf Profilen posten (<strong>in</strong> sozialen Netzwerken)<br />

• terrorisierende Nachrichten im Netz (per E-mail oder über soziale Netzwerke)<br />

• Fake-Profile im Namen e<strong>in</strong>er Person erstellen<br />

• Beleidigungen <strong>in</strong> Chatrooms<br />

• Happy Slapp<strong>in</strong>g (gewalttätige Übergriffe, <strong>die</strong> gefilmt werden)<br />

• Bilden von öffentlichen Gruppen, <strong>die</strong> sich gegen e<strong>in</strong>e Person richten<br />

• Verbreiten von Gerüchten<br />

• pe<strong>in</strong>liche Fotos und Videos <strong>in</strong>s Netz laden<br />

• Identitätsklau ( <strong>die</strong> persönlichen Daten oder Profile von Personen missbrauchen)<br />

Die Besonderheiten von Cyber Mobb<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d:<br />

• E<strong>in</strong>griffe rund um <strong>die</strong> Uhr<br />

• Publikum unüberschaubar groß<br />

• dauerhafter Verbleib von Daten im Netz<br />

• extrem schnelle Verbreitung<br />

15<br />

Foto: Workshop 21./22.04.2012


Mobb<strong>in</strong>g<br />

Handlungsstrategien gegen Mobb<strong>in</strong>g<br />

Zum Schluss des Workshops wurden geme<strong>in</strong>sam Handlungsstrategien gegen Mobb<strong>in</strong>g erarbeitet.<br />

Neben dem Umgang mit vorhandenen Mobb<strong>in</strong>gfällen war dabei auch <strong>die</strong> Frage nach e<strong>in</strong>er<br />

möglichen Vorbeugung von Mobb<strong>in</strong>g wichtig. Hier eure Ergebnisse <strong>in</strong> Kurzfassung:<br />

16<br />

Fotos: Workshop 21./22.04.2012


Mobb<strong>in</strong>g<br />

Mehr Infos zum Thema Mobb<strong>in</strong>g f<strong>in</strong>det ihr im<br />

Internet:<br />

Anti-Mobb<strong>in</strong>g Fibel.<br />

Infos und Handlungsoptionen <strong>für</strong> alle Beteiligten von Mobb<strong>in</strong>g.<br />

http://bildungsserver.berl<strong>in</strong>-brandenburg.de/anti-mobb<strong>in</strong>g-fibel.html<br />

Schüler gegen Mobb<strong>in</strong>g.<br />

Informative Seite e<strong>in</strong>es Schülers mit vielen Infos und großem Forum<br />

http://www.schueler-gegen-mobb<strong>in</strong>g.de/<br />

Juuupo<strong>in</strong>t.<br />

Me<strong>die</strong>nprojekte von Jugendlichen <strong>für</strong> Jugendliche mit vielen Infos zum Thema Mobb<strong>in</strong>g<br />

http://www.juuuport.de/<br />

Jugendschutz.net.<br />

Infos und Tipps <strong>für</strong> e<strong>in</strong> sicheres Internet <strong>für</strong> Jugendliche<br />

http://www.jugendschutz.net/<br />

Mobb<strong>in</strong>g – bei uns nicht?!<br />

Projekt der Bundeszentrale <strong>für</strong> politische Bildung mit Texten und Methoden <strong>für</strong> den<br />

Unterricht<br />

http://www.bpb.de/lernen/unterrichten/grafstat/46487/projekt-mobb<strong>in</strong>g-bei-uns-nicht<br />

17<br />

Für Projekttage zum Thema Umgang mit Konflikten und Gewalt<br />

„Echt stark – ohne Gewalt“ könnt ihr euch an Arbeit und Leben Bielefeld e. V.,<br />

DGB/VHS wenden (siehe Workshopliste)


Rechtsextremismus<br />

Mit Dieter Frohloff (Mobile Beratung Rechtsextremismus -<br />

RB Arnsberg)<br />

Nazis gibt’s nur im Osten - Nazis laufen immer <strong>in</strong> Bomberjacke und Spr<strong>in</strong>gerstiefeln<br />

rum - Nazis s<strong>in</strong>d arbeitslos, jung und männlich. Diese Klischees prägen nach wie vor<br />

das gesellschaftliche Bild vom heutigen Rechtsextremismus – dabei s<strong>in</strong>d sie bei genauerer<br />

Betrachtung so längst nicht mehr haltbar (und waren es vielleicht auch nie).<br />

Im Workshop zum Thema „Rechtsextremismus“ wurde angeschaut, welche rechten Parteien<br />

es zur Zeit <strong>in</strong> NRW gibt und <strong>für</strong> welche Inhalte sie stehen, wie sich heutige Nazis außerhalb<br />

von Parteien noch organisieren, z. B. <strong>in</strong> sogenannten „Freien Kameradschaften“ und<br />

welche Ideologien, sprich E<strong>in</strong>stellungen, e<strong>in</strong> rechtes Weltbild ausmachen. Die folgenden<br />

E<strong>in</strong>stellungen s<strong>in</strong>d dabei nicht nur am extrem rechten Rand zu f<strong>in</strong>den, sondern auch <strong>in</strong> der<br />

Mitte der Gesellschaft. Dadurch gibt es Anknüpfungspunkte <strong>in</strong> der gesamten Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> rechte Hetze. Grund genug, auch den alltäglichen Sexismus, Rassismus und Antisemitismus<br />

<strong>in</strong> den Blick zu nehmen, um rechten Positionen den Nährboden zu entziehen.<br />

Antisemitismus<br />

Hass/Misstrauen gegenüber Juden und Jüd<strong>in</strong>nen, Verachtung ihrer jüdischen Traditionen<br />

und Kultur, Juden und Jüd<strong>in</strong>nen werden als unmenschlich oder fremd und anders dargestellt.<br />

Rassismus/Ethnopluralismus<br />

E<strong>in</strong>ordnung und Kategorisierung von Menschen nach (zugeschriebener-) Herkunft, Abstammung,<br />

Haut- bzw. Haarfarbe und Kultur, Abwertung von Menschen mutmaßlich anderer<br />

Herkunft.<br />

Gewaltverherrlichung<br />

Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung persönlicher oder geme<strong>in</strong>schaftlicher Interessen,<br />

Gewalt wird als legitim und alltäglich betrachtet.<br />

18


Rechtsextremismus<br />

Nationalismus/Chauv<strong>in</strong>ismus<br />

Überhöhung/Aufwertung und starke Identifizierung mit der „eigenen Nation“, also eigentlich<br />

Staatsbürgerschaft, Abwertung anderer Nationen, Interessen des eigenen Staates<br />

werden als wichtiger erachtet.<br />

Sozialdarw<strong>in</strong>ismus<br />

Menschen werden <strong>in</strong> stark und schwach e<strong>in</strong>geteilt, Annahme, dass <strong>die</strong> Schwachen beherrscht<br />

werden müssen, Führungskräfte sollen hart durchgreifen.<br />

Sexismus<br />

Feste vorhandene Klischees davon, wie Frauen und Männer se<strong>in</strong> dürfen und wo<strong>für</strong> sie<br />

geeignet bzw. verantwortlich se<strong>in</strong> müssen auf Grund ihrer geschlechtlichen Bestimmung,<br />

Abgrenzung gegenüber Homosexuellen, Transgender.<br />

Be<strong>für</strong>wortung e<strong>in</strong>er rechtsautoritären Diktatur<br />

Der Wunsch nach e<strong>in</strong>er „starken“ Partei oder Führung, <strong>die</strong> alles <strong>in</strong> <strong>die</strong> Hand nimmt und<br />

Entscheidungen trifft, Demokratie wird als ungeeignet betrachtet.<br />

Verharmlosung oder Verherrlichung des Nationalsozialismus<br />

Teile der NS-Geschichte werden geleugnet, e<strong>in</strong>zelne Ereignisse oder Vorgehensweisen werden<br />

herausgegriffen und als positiv bezeichnet.<br />

19<br />

Übernommen aus: DGB-Jugend Nord & Netzwerk <strong>für</strong> Demokratie und Courage (Hrsg.): Demokratie<br />

Macht Schule. Konzeptordner <strong>für</strong> den Unterricht und <strong>die</strong> politische Bildungsarbeit.<br />

Hamburg 2011.<br />

http://www.dgb-jugend-nord.de/jugendbildung/demokratie-macht-schule


Rechtsextremismus<br />

Der folgende Text gibt euch e<strong>in</strong>en ersten E<strong>in</strong>blick<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong> rechte Szene, er ist <strong>in</strong> der Schüler_<strong>in</strong>nenzeitung<br />

„Ke<strong>in</strong> Bock auf Nazis“ erschienen,<br />

<strong>die</strong> auch ihr bestellen und an eurer<br />

Schule vertei len kö nnt. h ttp://<br />

ke<strong>in</strong>bockaufnazis.de/<br />

Inputtext: Kenne de<strong>in</strong>en Fe<strong>in</strong>d - Wer <strong>die</strong> Rechten s<strong>in</strong>d und was sie tun<br />

In Deutschland agiert <strong>die</strong> rechte Bewegung<br />

auf ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />

Ebenen. Manche s<strong>in</strong>d stumpfe Neonazis,<br />

<strong>die</strong> »Sieg Heil« brüllen, manche versuchen<br />

cool und modern aufzutreten. Sie alle<br />

e<strong>in</strong>t ihr menschenverachtendes Weltbild.<br />

Rechte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> verschiedenen Jugend- und<br />

Subkulturen unterwegs und versuchen,<br />

sich manchmal auch im sozialen Bereich<br />

oder <strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en breit zu machen. Sie<br />

organisieren Nazikonzerte, veranstalten<br />

Schulungen und nutzen auch massiv moderne<br />

Me<strong>die</strong>n wie Youtube, Facebook und<br />

Twitter <strong>für</strong> ihre Propaganda. Für ihre Aktivitäten<br />

sammeln sie sich <strong>in</strong> so genannten<br />

Freien Kameradschaften, Vere<strong>in</strong>en, Burschenschaften,<br />

Parteien und zum Teil sogar<br />

<strong>in</strong> terroristischen Gruppen.<br />

Die größte Neonazipartei ist <strong>die</strong> Nationaldemokratische<br />

Partei Deutschland (NPD).<br />

Sie wurde 1964 gegründet und hat derzeit<br />

knapp 6000 Mitglieder. Die NPD hat e<strong>in</strong>e<br />

eigene Jugendorganisation, <strong>die</strong> sich Junge<br />

Nationaldemokraten (JN) nennt. Der NPD-<br />

Bundeschef Holger Apfel will e<strong>in</strong>en<br />

»seriösen Radikalismus« vertreten – also<br />

knallharte Naziideen mit Anbiedereien<br />

»beim Bürger« komb<strong>in</strong>ieren. Zahlreiche<br />

NPD-Leute s<strong>in</strong>d vorbestraft, viele auch wegen<br />

Gewaltverbrechen – trotzdem behauptet<br />

<strong>die</strong> Partei, »<strong>für</strong> Recht und Ordnung«<br />

e<strong>in</strong>zutreten. In Sachsen und Mecklenburg-<br />

Vorpommern hat es <strong>die</strong> NPD sogar <strong>in</strong> den<br />

Landtag geschafft. In 15 von 16 Bundesländern<br />

hat <strong>die</strong> NPD Mandate <strong>in</strong> den Rathäusern<br />

der Kommunen. Obwohl <strong>die</strong> NPD e<strong>in</strong>e<br />

Neonazipartei ist, ist sie nicht verboten.<br />

E<strong>in</strong> Verbotsversuch scheiterte 2003 am<br />

Verfassungsschutz. Der Geheim<strong>die</strong>nst hatte<br />

e<strong>in</strong>fach zu viele bezahlte Spitzel <strong>in</strong> der<br />

Partei. Trotzdem bef<strong>in</strong>det sich <strong>die</strong> NPD<br />

derzeit glücklicherweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em miserablen<br />

Zustand. Ständig gibt es Streit, Ärger<br />

um F<strong>in</strong>anzen und Skandale um krim<strong>in</strong>elle<br />

Mitglieder. Mehrmals wurden <strong>die</strong> E-Mails<br />

und Homepages der NPD gehackt – pe<strong>in</strong>lich!<br />

20


Rechtsextremismus<br />

21<br />

Neben der NPD und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ständigen<br />

Austausch mit <strong>die</strong>ser Partei existiert <strong>die</strong><br />

Kameradschaftsszene. Diese lose organisierten<br />

Gruppen gibt es <strong>in</strong> vielen Städten<br />

und Regionen Deutschlands. Meist s<strong>in</strong>d es<br />

kle<strong>in</strong>e Gruppen von fünf bis zwanzig Personen,<br />

<strong>die</strong> auf lokaler Ebene aktiv s<strong>in</strong>d. Die<br />

Kameradschaften s<strong>in</strong>d besonders gewalttätig,<br />

weil sie im Gegensatz zur NPD nicht bei<br />

Wahlen antreten und nicht auf ihr Image<br />

achten müssen.<br />

Regelmäßig greifen sie brutal Menschen an,<br />

<strong>die</strong> sie <strong>für</strong> L<strong>in</strong>ke oder Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

halten. Jüngster und<br />

wichtigster Flügel s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> selbst ernannten<br />

Autonomen Nationalisten (AN). Sie fallen<br />

dadurch auf, dass sie <strong>in</strong> ihrem Stil (aber<br />

natürlich nicht <strong>in</strong> ihren Inhalten) den autonomen<br />

L<strong>in</strong>ken nacheifern. Sie setzen auf<br />

»Schwarze Blöcke« bei Aufmärschen.<br />

Deutlich gemäßigter treten so genannte<br />

rechtspopulistische Parteien wie Pro<br />

Deutschland oder Die Freiheit auf. Als Thilo<br />

Sarraz<strong>in</strong> se<strong>in</strong> antimuslimisches und sozialchauv<strong>in</strong>istisches<br />

Buch »Deutschland schafft<br />

sich ab« veröffentlichte, gab es viel Jubel<br />

aus der rechtspopulistischen Ecke. Webseiten<br />

wie Politically Incorrect wollen ganz<br />

besonders seriös auftreten und auf ke<strong>in</strong>en<br />

Fall <strong>für</strong> »extremistisch« gehalten werden.<br />

Ihr Hauptthema ist es, rassistische Vorurteile<br />

gegen Moslems und Muslim<strong>in</strong>nen zu<br />

schüren. Wo solche rassistische Hetze im<br />

schlimmsten Fall h<strong>in</strong>führen kann, zeigte<br />

sich im Sommer 2011 <strong>in</strong> Norwegen. Der<br />

radikalisierte Rechtspopulist Anders Breivik<br />

zündete e<strong>in</strong>e Bombe <strong>in</strong> Oslo und erschoss<br />

danach vor allem junge Menschen.<br />

Insgesamt ermordete er 77 Menschen.<br />

Nicht zuletzt ist der rechte Terrorismus <strong>in</strong><br />

Deutschland zu nennen. Aus der Szene von<br />

NPD und Freien Kameradschaften bilden<br />

sich ab und an Gruppen heraus, <strong>die</strong> nicht<br />

nur mit Straßengewalt, sondern mit terroristischen<br />

Anschlägen Politik machen. Der<br />

Nationalsozialistische Untergrund (NSU)<br />

aus Thür<strong>in</strong>gen ermordete m<strong>in</strong>destens neun<br />

Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund und<br />

e<strong>in</strong>e Polizist<strong>in</strong>. Ende 2011 flog <strong>die</strong> Gruppe<br />

nach e<strong>in</strong>em missglückten Banküberfall auf,<br />

zwei Mitglieder erschossen sich selbst. Weniger<br />

bekannt ist, dass rechte Anschläge gar<br />

nichts Neues s<strong>in</strong>d. In den letzten Jahren gab<br />

es immer wieder Brandanschläge von Neonazis,<br />

Waffen und Sprengstoff werden regelmäßig<br />

gefunden – nur hat das bisher<br />

kaum jemanden <strong>in</strong>teressiert. Das Schlimme<br />

ist: Man kann sich nicht sicher se<strong>in</strong>, ob<br />

nicht bereits der nächste Neonazi dabei ist,<br />

lebensgefährliche Anschläge zu planen.<br />

Übernommen aus: Apabiz, ASP & Antifaschistisches<br />

Infoblatt: „Ke<strong>in</strong> Bock auf Nazis“-<br />

Schüler_<strong>in</strong>nenzeitung. Ausgabe 2012<br />

Komplette Zeitung runterladen oder kostenlos<br />

bestellen:<br />

http://ke<strong>in</strong>bockaufnazis.de/


Rechtsextremismus<br />

Mehr Infos zum Thema Rechtsextremismus f<strong>in</strong>det ihr im<br />

Internet:<br />

Apabiz Berl<strong>in</strong>.<br />

Das antifaschistische Pressearchiv und Bildungszentrum Berl<strong>in</strong> e.V.. Hier könnt ihr auch ReferentInnen zum<br />

Thema Nazis anfragen.<br />

www.apabiz.de<br />

Lernen aus der Geschichte.<br />

Onl<strong>in</strong>eportal mit zahlreichen Infos zu (Schul-) Projekten zu geschichtlichen Themen<br />

www.lernen-aus-der-geschichte.de<br />

Netz gegen Nazis.<br />

Onl<strong>in</strong>eportal mit zahlreichen H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>fos, täglicher Presseschau und aktuellen Debatten<br />

ww.netz-gegen-nazis.de<br />

What we can do.<br />

Tipps und Tricks gegen Nazis www.whatwecando.de<br />

NRW rechtsaußen.<br />

Weblog der antifaschistischen Zeitung Lotta mit täglichen Nachrichten über <strong>die</strong> rechte Szene <strong>in</strong> NRW<br />

http://nrwrex.wordpress.com/<br />

Für Projekttage zum Thema Rechtsextremismus könnt ihr <strong>die</strong> Projekte „Toolbox<br />

X“ und „Netzwerk <strong>für</strong> Demokratie und Courage“ anfragen (siehe Workshopliste)<br />

22


Homophobie<br />

Mit Magda Lorenz und Jeremy Eigner<br />

(SchLAu Bielefeld)<br />

„Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ richtet sich gegen sämtliche menschenverachtenden<br />

E<strong>in</strong>stellungen. Deswegen haben wir SchLAu Bielefeld e<strong>in</strong>geladen,<br />

um e<strong>in</strong>en Workshop zum Thema Homophobie zu machen.<br />

SchLAu Bielefeld (Schwul-Lesbische Aufklärung)<br />

ist e<strong>in</strong> ehrenamtliches Projekt <strong>für</strong><br />

schwul-lesbische Aufklärungsarbeit an<br />

<strong>Schulen</strong> und gegen Homophobie<br />

(Abwertung und Fe<strong>in</strong>dschaft gegenüber<br />

Schwulen und Lesben). Insgesamt gibt es<br />

<strong>in</strong> NRW 15 lokale Gruppen, <strong>die</strong> zusammen<br />

das Netzwerk SchLAu NRW bilden. Mit<br />

d e m A n s a t z d e r „ p e e r -<br />

education“ (altersnahe Aufklärung) berichten<br />

<strong>die</strong> Teamer_<strong>in</strong>nen auf Augenhöhe<br />

mit den Jugendlichen von ihren eigenen<br />

schwul, lesbisch oder bisexuellen Erfahrungen.<br />

Dabei ist meist e<strong>in</strong>e große Neugierde<br />

und enormer Wissensbedarf bei<br />

den Schüler_<strong>in</strong>nen festzustellen, welcher<br />

im regulären Schulalltag, aber auch durch<br />

Eltern, Me<strong>die</strong>n und Freundeskreis oft<br />

nicht gestillt werden kann. Lesbisch,<br />

schwul oder bisexuell lebende Menschen<br />

s<strong>in</strong>d auch heute noch <strong>für</strong> viele Jugendliche<br />

<strong>in</strong> ihrem Alltag und der Öffentlichkeit unsichtbar.<br />

Auch deswegen halten sich Vorurteile<br />

und Klischees sehr hartnäckig. Genau<br />

hier setzt das SchLAu-Projekt an: Neben<br />

der persönlichen Begegnung wird<br />

durch <strong>in</strong>teraktive Methoden Wissen vermittelt,<br />

eigene Vorstellungen h<strong>in</strong>terfragt<br />

und <strong>die</strong> Diskrim<strong>in</strong>ierung von Schwulen<br />

und Lesben (<strong>in</strong> Deutschland) thematisiert.<br />

Ziel von SchLAu ist es, neue Denkanstöße<br />

zu geben ohne den Teilnehmer_<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e<br />

Me<strong>in</strong>ung aufzuzw<strong>in</strong>gen.<br />

23<br />

Foto: Workshop zum Thema Homophobie, 21./22.04.2012<br />

E<strong>in</strong>e der im Workshop durchgeführten Methoden thematisiert<br />

zum Beispiel <strong>die</strong> verschiedenen Bereiche des täglichen<br />

Lebens, <strong>in</strong> denen es zu unterschiedlichen Problemen kommen<br />

kann, abhängig davon ob, e<strong>in</strong> Mensch sich <strong>in</strong> das andere<br />

(heterosexuell) oder das eigene Geschlecht verliebt<br />

(homosexuell). Solche Bereiche können <strong>die</strong> Schule, der<br />

Freundeskreis, <strong>die</strong> Familie und viele mehr se<strong>in</strong>. Ihr könnt <strong>die</strong><br />

Methode selber mal <strong>in</strong> eurer Klasse durchführen.


Homophobie<br />

Methode: Zum ersten Mal verliebt<br />

Ziel:<br />

Diese Übung sensibilisiert <strong>die</strong> Teilnehmenden <strong>für</strong> <strong>die</strong> familiäre und gesellschaftliche<br />

Unterstützung von heterosexuellen Partnerschaften und <strong>die</strong> mangelnde Unterstützung<br />

und <strong>die</strong> aus ihr folgende Unsichtbarkeit von lesbischen und schwulen Partnerschaften.<br />

Diese Übung visualisiert <strong>die</strong> ungleichen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>für</strong> homosexuelle und heterosexuelle<br />

Partnerschaften.<br />

Durchführung:<br />

Die Teilnehmenden werden <strong>in</strong> 2 gleichgroße Gruppen geteilt. Die Gruppen nehmen <strong>in</strong> 2<br />

e<strong>in</strong>ander gegenüber angeordneten Stuhlreihen Platz.<br />

Folgendes Szenario sollen sich <strong>die</strong> Teilnehmenden vorstellen:<br />

Sie s<strong>in</strong>d ca. 14/15 Jahre alt, wohnen bei ihren Eltern und s<strong>in</strong>d zum ersten Mal so richtig<br />

verliebt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Person namens Alex (gegebenenfalls Kennlerngeschichte erf<strong>in</strong>den).<br />

Die Teilnehmenden aus Gruppe 1 stellen sich vor, Alex hätte das gleiche Geschlecht wie<br />

sie (d.h. sie wären <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er lesbischen/schwulen Partnerschaft). Die Teilnehmenden von<br />

Gruppe 2 stellen sich vor, Alex habe e<strong>in</strong> anderes Geschlecht (d.h. sie wären <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er heterosexuellen<br />

Partnerschaft).<br />

Erkläre, dass du nun e<strong>in</strong>e Reihe von Fragen stellen wirst, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Teilnehmenden im Rahmen<br />

des vorgestellten Szenarios <strong>für</strong> sich alle<strong>in</strong>e beantworten sollen.<br />

Jedes Mal, wenn sie e<strong>in</strong>e Frage mit ja beantworten, notieren sie e<strong>in</strong>en Strich auf ihrem<br />

Zettel. Wenn sie <strong>die</strong> Frage mit ne<strong>in</strong> beantworten, notieren sie nichts.<br />

E<strong>in</strong>e andere Antwortmöglichkeit als ja/ne<strong>in</strong> existiert nicht, während der Übung kommunizieren<br />

<strong>die</strong> Teilnehmenden nicht untere<strong>in</strong>ander<br />

Nachdem <strong>die</strong> Fragen vorgelesen und von den Teilnehmenden beantwortet wurden, zählen<br />

<strong>die</strong>se ihre Striche.<br />

Bitte alle Teilnehmenden aufzustehen.<br />

Wer hat alle 20 Fragen mit ja beantwortet? Diejenigen dürfen sich setzen.<br />

Es wird weiter der Reihe nach <strong>in</strong> absteigender Folge nach den Ja-Strichen gefragt, wer<br />

<strong>die</strong> Anzahl der auf dem eigenen Zettel notierten Strichen hört, darf sich setzen. Anschließend<br />

erfolgt e<strong>in</strong>e Reflexion der Übung <strong>in</strong> großer Gruppe.<br />

24


Homophobie<br />

Fragen:<br />

25<br />

1. Kannst du mit de<strong>in</strong>en Eltern oder nahen Verwandten über de<strong>in</strong>e Beziehung mit Alex<br />

sprechen?<br />

2. Kannst du Alex nach Hause e<strong>in</strong>laden?<br />

3. Kannst du Alex zu Familienfesten wie Geburtstagen oder Hochzeiten mitbr<strong>in</strong>gen?<br />

4. Ist es <strong>für</strong> de<strong>in</strong>e Familie <strong>in</strong> Ordnung, wenn du ihren Freund_<strong>in</strong>nen Alex als de<strong>in</strong>en<br />

Partner/de<strong>in</strong>e Partner<strong>in</strong> vorstellst?<br />

5. Denkst du, dass de<strong>in</strong>e Freund_<strong>in</strong>nen de<strong>in</strong>e neue Beziehung akzeptieren?<br />

6. Kannst du mit Alex zusammen zu de<strong>in</strong>er Schulabschlussfeier oder e<strong>in</strong>er sonstigen<br />

Schulfeier gehen?<br />

7. Kannst du de<strong>in</strong>en Freund_<strong>in</strong>nen erzählen, dass du am Wochenende etwas mit Alex<br />

unternommen hast?<br />

8. Kannst du händchenhaltend mit Alex über den Schulhof gehen?<br />

9. Kannst du mit de<strong>in</strong>em besten Freund bzw. de<strong>in</strong>er besten Freund<strong>in</strong> über de<strong>in</strong>e Liebesbeziehung<br />

mit Alex sprechen, während ihr gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vollbesetzten Zug<br />

unterwegs seid?<br />

10. Hast du das Gefühl, du kannst Alex küssen und umarmen, wenn ihr mit e<strong>in</strong>er Gruppe<br />

von Freund_<strong>in</strong>nen ausgeht?<br />

11. Kannst du leicht andere Pärchen wie euch beide f<strong>in</strong>den, wenn ihr Lust habt, <strong>in</strong> größerer<br />

Gruppe auszugehen?<br />

12. Kannst du mit Alex unterwegs se<strong>in</strong> ohne Angst zu haben, wegen de<strong>in</strong>er Beziehungen<br />

von anderen dumm angemacht oder körperlich verletzt zu werden?<br />

13. Angenommen, du bist religiös und <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de aktiv: Kannst du mit dem<br />

Leiter oder der Leiter<strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Jugendgruppe sprechen, wenn du Probleme <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er<br />

Beziehung hast?<br />

14. Zeigen Liebesszenen im Fernsehen oder im K<strong>in</strong>o üblicherweise Beziehungen wie<br />

eure?<br />

15. Wie sieht es mit den Liedtexten de<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gsmusik aus – geht es <strong>in</strong> ihnen um<br />

de<strong>in</strong>e Form der Liebe?<br />

16. Kennst du Leute aus de<strong>in</strong>er Clique oder Umgebung (z. B. Lehrer_<strong>in</strong>nen oder<br />

Freund_<strong>in</strong>nen de<strong>in</strong>er Eltern), <strong>die</strong> <strong>die</strong> gleiche sexuelle Orientierung haben wie du?<br />

17. Kennst du 10 Prom<strong>in</strong>ente, <strong>die</strong> <strong>die</strong> gleiche sexuelle Orientierung haben wie du? Denke<br />

an <strong>die</strong> Musikwelt, Popstars, Sport, Politik und Persönlichkeiten aus dem Fernsehen.<br />

18. Kannst du offen mit de<strong>in</strong>em Arzt/de<strong>in</strong>er Ärzt<strong>in</strong> sprechen, wenn von Verhütung <strong>die</strong><br />

Rede ist?


Homophobie<br />

19. Kommst du problemlos an Informationen heran, wie du dich vor Geschlechtskrankheiten<br />

schützen kannst?<br />

20. Kannst du später mit Alex e<strong>in</strong>e Ehe schließen?<br />

Methode übernommen von KomBi- Kommunikation und Bildung Berl<strong>in</strong> e.V. http://<br />

www.queerformat.de/fileadm<strong>in</strong>/user_upload/news/Juleica-Modul_Sexuelle_Vielfalt.pdf<br />

(http://www.Queerformat.de/fileadm<strong>in</strong>/user_upload/nese/Juleica-<br />

Modul_Sexuelle_Vielfalt.pdf)<br />

Mehr Infos zum Thema Homophobie f<strong>in</strong>det ihr im Internet:<br />

TRIANGLE<br />

(Transfer of Information to Combat Discrim<strong>in</strong>ation Aga<strong>in</strong>st Gays and Lesbians <strong>in</strong> Europe): Mit Vielfalt<br />

umgehen: Sexuelle Orientierung und Diversity <strong>in</strong> Erziehung und Beratung. 2005.<br />

Onl<strong>in</strong>e unter: http://www.diversity-<strong>in</strong>-europe.org/e<strong>in</strong>leitung/ix_e<strong>in</strong>leitung.htm (oder gedruckt zu beziehen<br />

über SchLAu NRW)<br />

Mobb<strong>in</strong>g an der Schule aufgrund der sexuellen Identität.<br />

Kurz<strong>in</strong>formationen und Handlungsanregungen aus Berl<strong>in</strong><br />

http://bildungsserver.berl<strong>in</strong>-brandenburg.de/sexuelle_vielfalt.htm sowie http://bildungsserver.berl<strong>in</strong>brandenburg.de/unterrichtsmaterial.html<br />

(http://bildzbfsserver.berl<strong>in</strong>-brandenburg.de/<br />

sexuelle_vielfalt.htm)( Die Checkliste und <strong>die</strong> Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> LehrerInnen, Schüler_<strong>in</strong>nen und<br />

<strong>die</strong> Schulleitung könnt ihr dort auch bestellen)<br />

Schule ohne Homophobie – Schule der Vielfalt.<br />

Kampagne & Schulprojekt (mit Unterrichtsmethoden).<br />

http://www.schule-der-vielfalt.de<br />

Lektüre <strong>für</strong> den Unterricht (empfohlen von SchLAU NRW):<br />

Deutsch: Andreas Ste<strong>in</strong>höfel: Die Mitte der Welt. DTV 2000<br />

Englisch: Morris Gleitzman: Two Weeks With the Queen.Klett 1998<br />

Für Projekttage zum Thema Homophobie könnt ihr das SchLAu-Projekt anfragen<br />

(siehe Workshopliste)<br />

26


Notizen<br />

Notizen:<br />

27


Wie organisiere ich e<strong>in</strong>e Veranstaltung?<br />

Mit Canan Militzki (AKE-Bildungswerk)<br />

Ihr möchtet im Rahmen des Projektes <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> e<strong>in</strong>e Veranstaltung organisieren? Im Folgenden<br />

möchten wir euch e<strong>in</strong> paar Tipps und Tricks mit auf dem Weg geben, <strong>die</strong> im Rahmen des<br />

Workshops erarbeitet wurden.<br />

Die Ausgangsfrage zu Beg<strong>in</strong>n jedes Projektes bzw. jeder Veranstaltung sollte se<strong>in</strong>:<br />

Was müssen wir bedenken? Welche Schritte müssen wir gehen, wenn wir e<strong>in</strong> Projekt<br />

oder e<strong>in</strong>e Veranstaltung planen?<br />

Im Workshop wurden verschiedene Teilbereiche der Planung ausgemacht, <strong>die</strong> ihr <strong>in</strong> der<br />

folgenden Tabelle f<strong>in</strong>den könnt. Welche Arbeitsschritte jeweils dazugehören können, seht<br />

ihr rechts davon. In der Praxis sieht das bei jedem Projekt e<strong>in</strong> bisschen anders aus- auf<br />

manche Sachen könnt ihr vielleicht verzichten, andere fehlen <strong>in</strong> unserer Tabelle h<strong>in</strong>gegen.<br />

Unser Vorschlag ist, dass ihr <strong>für</strong> jede Veranstaltung oder jedes Projekt e<strong>in</strong>e eigene Liste<br />

zusammenstellt.<br />

Foto: Workshop 21./22.04.2012<br />

28


Checkliste <strong>für</strong> eure Veranstaltungen<br />

und Projekte<br />

Arbeitsbereiche Arbeitsaufgaben Erledigt?<br />

Orga-Team<br />

Teamarbeit als Basis, möglichst frühzeitig Leute e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den<br />

Verschiedene Kompetenzen ergänzen, bündeln<br />

Aufgabenbereiche und Verantwortlichkeiten aufteilen<br />

Helfer_<strong>in</strong>nen organisieren<br />

Inhaltliche Planung<br />

Anlass und Ziel des Projektes/ der Veranstaltung festlegen<br />

Programmplan erstellen<br />

Nachhaltigkeit beachten<br />

Plan B bereit halten, falls e<strong>in</strong> Programmpunkt nicht klappt<br />

Zielgruppe<br />

Teilnehmer_<strong>in</strong>nen festlegen<br />

Interessen und Wünsche der Teilnehmer_<strong>in</strong>nen herausf<strong>in</strong>den<br />

Altersgerecht planen (zum Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> jüngeren Klassen bzw.<br />

<strong>die</strong> älteren, Eltern, Lehrer_<strong>in</strong>nen)<br />

Gibt es andere Projekte, <strong>die</strong> uns als Inspiration <strong>die</strong>nen können?<br />

Logistische Planung<br />

Ort festlegen<br />

Zeitpunkt und Dauer festlegen<br />

Ablauf planen und an alle Mitwirkenden und TN kommunizieren<br />

Plan B bereit halten<br />

Sicherheit gewährleisten<br />

Teilnehmer_<strong>in</strong>nen/Zuschauer_<strong>in</strong>nenanzahl<br />

29<br />

Equipment & Material<br />

Verpflegung <strong>für</strong> Beteiligte (und evtl. Gäste)


Checkliste <strong>für</strong> eure Veranstaltungen<br />

und Projekte<br />

Arbeitsbereich Arbeitsaufgaben Erledigt?<br />

Werbung<br />

Flyer erstellen und verteilen<br />

Soziale Netzwerke nutzen<br />

Plakate erstellen<br />

Term<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Zeitung ankündigen, Pressemitteilung schicken<br />

Persönliche Ansprache beachten, Interesse erwecken<br />

Evtl. Slogan, der neugierig macht<br />

F<strong>in</strong>anzierung<br />

E<strong>in</strong>nahmen- und Ausgabenplan erstellen<br />

Sponsoren suchen (Firmen, Fördervere<strong>in</strong> der Schule)<br />

Stiftungen (Antrag schreiben, Ausgaben müssen belegt werden)<br />

Belege und Quittungen aufbewahren<br />

Kassenbuch führen<br />

Gibt es e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>tritt?<br />

Zukunftsplanung<br />

Auswertung im Team - was ist gut gelaufen, was soll beim<br />

nächsten Mal anders laufen?<br />

Projekt/ Veranstaltung <strong>in</strong>haltlich vertiefen<br />

Pressemitteilung verschicken<br />

Helfer_<strong>in</strong>nen danken<br />

Sich selber loben<br />

30<br />

Foto: J. Behrens


Methode: Der Weg zum geme<strong>in</strong>samen<br />

Projekt<br />

Methode: Der Weg zum geme<strong>in</strong>samen Projekt<br />

Im Workshop wurden <strong>die</strong> Punkte geme<strong>in</strong>sam mit der Kaskaden-Methode erarbeitet. Diese<br />

eignet sich sehr gut <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Planung und Entscheidungsf<strong>in</strong>dung, aber<br />

auch <strong>für</strong> <strong>in</strong>haltliche Diskussionen <strong>in</strong> Gruppen. Zum Beispiel mit eurer Klasse, eurer SV<br />

oder eurem <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>-Projektteam. Damit ihr sie selber e<strong>in</strong>setzen könnt, stellen wir euch<br />

hier <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Schritte vor:<br />

1. Jede Person überlegt e<strong>in</strong>zeln <strong>für</strong> sich e<strong>in</strong>e bestimmte Anzahl von Punkten, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />

wichtig erachtet wird (z. B. 10 Punkte), und schreibt sie auf Karten auf.<br />

2. Ihr bildet Kle<strong>in</strong>gruppen und e<strong>in</strong>igt euch aus euren e<strong>in</strong>zeln gesammelten Punkten<br />

auf e<strong>in</strong>e bestimmte Anzahl an Punkten, <strong>die</strong> euch allen wichtig s<strong>in</strong>d (z.B. wieder 10<br />

Punkte), <strong>die</strong> anderen werden (vorerst) aussortiert.<br />

3. Die <strong>in</strong> den Kle<strong>in</strong>gruppen gefundenen Punkte werden im Plenum vor allen vorgetragen.<br />

4. Ihr e<strong>in</strong>igt euch mit allen Beteiligten auf <strong>die</strong> wichtigsten Punkte und sammelt sie an<br />

der P<strong>in</strong>nwand oder an der Tafel.<br />

5. Ihr habt jetzt <strong>die</strong> wichtigsten Punkte gesammelt. Diese könnt ihr nun ergänzen mit<br />

den aussortierten Karten, ihr könnt geme<strong>in</strong>same Überschriften f<strong>in</strong>den usw.<br />

Die Anzahl der jeweiligen Punkte könnt ihr genauso wie <strong>die</strong> Anzahl der Runden variieren,<br />

je nach Inhalt und je nach Gruppengröße. Bei 20 Leuten könnt ihr zum Beispiel erst e<strong>in</strong>zeln,<br />

dann zu zweit, dann zu viert, dann zu zehnt und dann mit allen 20 Beteiligten diskutieren.<br />

31<br />

Foto: Projekttag Ceciliengymnasium Bielefeld, 03. Juli 2012


Wie gew<strong>in</strong>ne ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Schule<br />

Nachwuchs <strong>für</strong> <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>?<br />

Mit Nilgün Isfendiyar (Amt <strong>für</strong> Integration<br />

und <strong>in</strong>terkulturelle Angelegenheiten<br />

- RAA Bielefeld -).<br />

Meist startet das Projekt aus Initiative e<strong>in</strong>er festen,<br />

Notizen:<br />

sehr motivierten Gruppe, zum Beispiel der aktuellen<br />

SV. Wie geht es aber weiter, wenn <strong>die</strong> Motivation<br />

bei den Mitschüler_<strong>in</strong>nen nachlässt, wenn <strong>die</strong><br />

Engagierten älter werden und <strong>die</strong> Schule verlassen<br />

oder wenn <strong>die</strong> erste Neugierde - der Reiz des Neuen<br />

- langsam verblasst?<br />

Dieser Herausforderung wurde sich im Workshop<br />

zum Thema Nachwuchsgew<strong>in</strong>nung gestellt, <strong>die</strong><br />

Ergebnisse sollen hier kurz zusammengefasst werden.<br />

1. Schritt: Vom wem und wie ist me<strong>in</strong>e eigene<br />

anti-rassistische Haltung bee<strong>in</strong>flusst worden?<br />

Um herauszuf<strong>in</strong>den, wie ich andere Schüler_<strong>in</strong>nen<br />

<strong>für</strong> das Projekt motivieren kann, ist es hilfreich zu<br />

schauen, wie man selber zu der anti-rassistischen<br />

E<strong>in</strong>stellung und dem Engagement gekommen ist.<br />

Wie war das bei euch, was war eure Motivation<br />

bei Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage<br />

mitzumachen?<br />

<strong>SoR</strong> Schule zu werden<br />

ist nicht schwer.<br />

Es zu bleiben dagegen<br />

sehr!<br />

32


Wie gew<strong>in</strong>ne ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Schule<br />

Nachwuchs <strong>für</strong> <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>?<br />

2. Schritt: Welche Aktionen<br />

und Projekte können wir<br />

im Rahmen von <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong><br />

durchführen?<br />

Die beste „Werbung“ <strong>für</strong> das Projekt ist<br />

e<strong>in</strong>e stetige Sichtbarkeit <strong>in</strong>nerhalb der<br />

Schule. Dies ist unter anderem durch Aktionen<br />

zu erreichen, <strong>die</strong> im zweiten Teil des<br />

Workshops erarbeitet wurden. Diese und<br />

weitere könnt ihr <strong>in</strong> unserem Kle<strong>in</strong>en 1x1<br />

Foto: Workshop 20./21.04.2012<br />

der Projektideen f<strong>in</strong>den.<br />

3. Schritt: Welche Strukturen<br />

müssen wir schaffen, damit<br />

<strong>die</strong> Idee/das Projekt weiter<br />

getragen wird?<br />

33<br />

Foto: Workshop 20./21.04.2012


Wie gew<strong>in</strong>ne ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Schule<br />

Nachwuchs <strong>für</strong> <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>?<br />

Foto: Workshop 21./22.04.2012<br />

Weitere Möglichkeiten können se<strong>in</strong>:<br />

• Die Pat<strong>in</strong>nen und Paten mehr <strong>in</strong> <strong>die</strong> Pflicht nehmen (und zur Not auch mal wechseln).<br />

• In das Programm der Ganztagsschule <strong>in</strong>tegrieren.<br />

• In den normalen Unterricht <strong>in</strong>tegrieren (siehe Kapitel „Das Projekt im Unterricht“).<br />

• Nicht von oben herab das Projekt organisieren - möglichst frühzeitige Beteiligung der<br />

gesamten Schule (z.B. e<strong>in</strong>e Umfrage oder Kommentarwand <strong>für</strong> Interessen und Wünsche<br />

zum Projekt).<br />

• E<strong>in</strong>en eigenen Schaukasten <strong>für</strong> das Projekt schaffen (und natürlich auch von Zeit zu<br />

Zeit aktualisieren)<br />

• Bei der 5. Klasse anfangen, <strong>in</strong>dem zum Beispiel direkt zum Schulstart e<strong>in</strong>e Stunde/ e<strong>in</strong><br />

Projekttag zu <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> <strong>in</strong> den neuen Klassen stattf<strong>in</strong>det, bei dem im Anschluss auch<br />

neue Unterschriften gesammelt werden können.<br />

• Oder wie wäre es mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> Willkommenspäckchen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Neuen,<br />

z.B. mit der neuen Q-Rage, Buttons, Aufklebern und e<strong>in</strong>er Erklärung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern<br />

(„Was ist Schule ohne Rassismus und warum machen wir mit“)?<br />

34


Wie gew<strong>in</strong>ne ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Schule<br />

Nachwuchs <strong>für</strong> <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>?<br />

• Bei Schulveranstaltungen und Festen präsent se<strong>in</strong> (e<strong>in</strong>en eigenen Stand machen,<br />

T-Shirts drucken, e<strong>in</strong>e Tombola machen, Getränke und/oder Essen verkaufen <strong>für</strong><br />

das Projekt oder um es zu spenden).<br />

• Patenschaften zwischen den älteren und den jüngeren Klassen aufbauen.<br />

• Auf der Schulkonferenz als festen TOP e<strong>in</strong>planen.<br />

• Zertifikate <strong>für</strong> Schüler_<strong>in</strong>nen und Schüler erstellen, <strong>die</strong> sich kont<strong>in</strong>uierlich am Projekt<br />

beteiligen (können <strong>in</strong>sbesondere <strong>für</strong> Bewerbungen hilfreich se<strong>in</strong>).<br />

• Auf dem Zeugnis <strong>die</strong> aktive Beteiligung am Projekt erwähnen.<br />

• Im Austausch mit der Bundes- und Landeszentrale bleiben.<br />

• E<strong>in</strong>e Chronik der eigenen Aktivitäten als <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> Schule pflegen.<br />

• Foto der Paten mit e<strong>in</strong>em kurzen Statement sichtbar <strong>in</strong> der Schule aufhängen.<br />

• Infomaterial, Broschüren und <strong>die</strong> Zeitung Q-Rage von Schule ohne Rassismus<br />

bestellen und <strong>in</strong> den Klassen verteilen.<br />

• Weitere Gruppen an der Schule e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den, z.B. <strong>die</strong> Schüler_<strong>in</strong>nenzeitung, diverse<br />

AGs, den Fördervere<strong>in</strong>, Streitschlichter_<strong>in</strong>nen usw.<br />

• Fortbildungen <strong>für</strong> Lehrer_<strong>in</strong>nen zum Thema <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> anbieten.<br />

• Als Kriterium <strong>für</strong> <strong>die</strong> Begutachtung der Schul<strong>in</strong>spektionen: Freistellung <strong>für</strong> Lehrkräfte<br />

e<strong>in</strong>fügen, <strong>die</strong> sich <strong>für</strong> <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> engagieren.<br />

• Das Engagement von Lehrkräften <strong>für</strong> <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> Beurteilung aufnehmen.<br />

• Das Courage-Logo <strong>in</strong> den Briefkopf der Schule aufnehmen.<br />

• Die Unterschriftensammlung alle zwei bis drei Jahre wiederholen.<br />

35


Kooperation der <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>-<strong>Schulen</strong> <strong>in</strong><br />

OWL<br />

mit Frank Wittemeier (AKE-Bildungswerk)<br />

Folgende Ideen, <strong>die</strong> im Workshop entstanden s<strong>in</strong>d<br />

Die Kommunikation und Kooperation zwischen<br />

den <strong>Schulen</strong> sollte ausgeweitet und<br />

gefördert werden.<br />

Die regionalen Koord<strong>in</strong>ierungstreffen s<strong>in</strong>d<br />

recht selten und dazwischen passiert wenig<br />

– obwohl der Bedarf und der Wunsch nach<br />

mehr Austausch und auch geme<strong>in</strong>samen<br />

Projekten def<strong>in</strong>itiv vorhanden ist.<br />

und im Anschluss mit allen diskutiert wurden, sollen<br />

<strong>in</strong> Zukunft umgesetzt werden:<br />

1. Es wird e<strong>in</strong>e Facebook-Gruppe <strong>für</strong> <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong><br />

<strong>in</strong> OWL e<strong>in</strong>gerichtet<br />

2. Neue <strong>Schulen</strong> im Projekt sollen e<strong>in</strong>e Patenschule<br />

bekommen, <strong>die</strong> schon länger dabei<br />

ist.<br />

3. Der Ort <strong>für</strong> <strong>die</strong> Koord<strong>in</strong>ierungstreffen wechselt<br />

ab 2013, so kann jede Schule mal Gastgeber_<strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong> und <strong>die</strong> Anfahrtswege variieren.<br />

4. Es sollen mehr geme<strong>in</strong>same Aktionen geplant<br />

werden, vor allem mit <strong>Schulen</strong> <strong>in</strong> der<br />

Nachbarschaft.<br />

Weitere Ideen, <strong>die</strong> gerne nochmal aufgegriffen<br />

werden können, waren:<br />

1. Geme<strong>in</strong>samer E-Mail Verteiler, über den alle<br />

etwas schicken können.<br />

2. Dezentrale Aktion <strong>in</strong> allen <strong>Schulen</strong> oder Orten<br />

am selben Tag, z.B. am Internationalen<br />

Tag gegen Rassismus (21.März).<br />

Foto: Teilnehmer_<strong>in</strong>nen Wochenende 21./22.04.2012<br />

36


Wie leite ich Gruppen?<br />

Mit Bärbel Ben<strong>in</strong>de und Gabriele Sonnenberg<br />

(Amt <strong>für</strong> Integration und <strong>in</strong>terkulturelle<br />

Angelegenheiten - RAA Bielefeld - ).<br />

Wenn ihr als SV oder als Projektteam das Projekt „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“<br />

an eurer Schule koord<strong>in</strong>iert, seid ihr häufig <strong>in</strong> der Situation, andere Schüler_<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />

Da kann es hilfreich se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> paar Tricks und Techniken <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit Gruppen<br />

drauf zu haben. Diese wurden im Workshop „Wie leite ich Gruppen“ vermittelt. Damit ihr sie<br />

selber e<strong>in</strong>setzen könnt, f<strong>in</strong>det ihr e<strong>in</strong>ige der Methoden auch hier im <strong>Reader</strong>.<br />

Aufgaben der Moderation<br />

37<br />

Manchmal ist es s<strong>in</strong>nvoll, wenn e<strong>in</strong>e Person<br />

als Moderator_<strong>in</strong> den Gruppenprozess begleitet.<br />

Immer <strong>in</strong> Rücksprache mit den restlichen<br />

Teilnehmenden übernimmt <strong>die</strong> Moderation<br />

folgende Aufgaben:<br />

• bestimmt den Ablauf (<strong>in</strong> Abstimmung<br />

mit der Gruppe)<br />

• leitet das Gespräch zielorientiert<br />

• steuert das Gespräch durch Fragen<br />

• hält sich mit ihrer eigenen Me<strong>in</strong>ung<br />

zurück (und wenn sie doch etwas<br />

Inhaltliches sagen will, wird es als<br />

eigene Me<strong>in</strong>ung transparent angekündigt)<br />

• <strong>die</strong> Moderation kann Methoden anwenden,<br />

um den Diskussions- und<br />

Arbeitsprozess effektiv und abwechslungsreich<br />

zu gestalten<br />

• versucht Störungen zu kanalisieren<br />

• macht zwischendurch Zusammenfassungen<br />

Wichtig ist dabei: Die Gruppe nennt das<br />

Ziel und auch <strong>die</strong> Inhalte bestimmt <strong>die</strong><br />

Gruppe!<br />

Um euch <strong>die</strong> Planung zu erleichtern, ist es<br />

s<strong>in</strong>nvoll, <strong>die</strong> Moderation <strong>in</strong> verschiedene<br />

Phasen e<strong>in</strong>zuteilen (<strong>die</strong>se können natürlich<br />

je nach Thema und Zeit variieren).<br />

1. E<strong>in</strong>stieg<br />

2. Themen sammeln<br />

3. Thema auswählen<br />

4. Thema bearbeiten<br />

5. Maßnahmen planen (siehe Workshop<br />

Projektplanung)<br />

6. Abschluss


Moderationsmethoden<br />

Die folgenden Methoden könnt ihr dabei selber <strong>in</strong> eurer Gruppe anwenden:<br />

Methode: Erwartungsabfrage<br />

Ziel: Die Erwartungen und Wünsche, aber auch Bedenken der Gruppenmitglieder am Anfang<br />

e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Arbeit (Projekt, Workshop etc) kennen lernen.<br />

Durchführung:<br />

Variante 1: 4 Ecken<br />

Ihr verteilt vier große leere Plakate im Raum und schreibt jeweils e<strong>in</strong>e Frage oder<br />

e<strong>in</strong>en Satz darauf, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit <strong>in</strong> der Gruppe wichtig ist (z. B.: Das soll passieren,<br />

das soll nicht passieren, ich habe Lust auf etc...). Die Teilnehmer_<strong>in</strong>nen schreiben<br />

mit e<strong>in</strong>em dicken Stift ihre Kommentare dazu. Im Anschluss werden <strong>die</strong> Plakate<br />

<strong>in</strong> der Gruppe ausgewertet.<br />

Variante 2: Zurufabfrage<br />

Die Moderation schreibt e<strong>in</strong>e Frage oder e<strong>in</strong>en Satz, der vervollständigt werden soll, auf e<strong>in</strong><br />

Plakat, Flipchart oder auch auf <strong>die</strong> Tafel. Die Gruppe antwortet oder ergänzt mündlich, <strong>die</strong> Moderation<br />

schreibt mit.<br />

Methode: Kartenabfrage<br />

Ziel: Mit e<strong>in</strong>er Kartenabfrage können gut Themen, offene Fragen, e<strong>in</strong>zelne Ideen oder auch<br />

Lösungsansätze gesammelt werden. Sie kann anonym erfolgen und alle Teilnehmer_<strong>in</strong>nen<br />

werden e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Durchführung:<br />

Die Teilnehmer_<strong>in</strong>nen bekommen e<strong>in</strong>zelne Papierkarten (auch Moderations- oder Metaplankarten<br />

genannt) und können ihre Punkte darauf schreiben. Im Anschluss werden <strong>die</strong> Punkte<br />

an e<strong>in</strong>er P<strong>in</strong>nwand oder an der Tafel gesammelt und nach Inhalten geordnet. Hier ist es s<strong>in</strong>nvoll,<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen Schwerpunkte zusätzliche Überschriften zu f<strong>in</strong>den. Wenn ihr mehre<br />

Punkte sammeln wollt, könnt ihr <strong>die</strong>se durch unterschiedlich farbige Karten kennzeichnen.<br />

38


Moderationsmethoden<br />

Für das Schreiben auf Karten gibt es e<strong>in</strong> paar s<strong>in</strong>nvolle Regeln:<br />

• Groß und deutlich<br />

• Mit Filzstiften oder Edd<strong>in</strong>gs schreiben<br />

• Nur e<strong>in</strong>en Punkt oder Gedanken pro Karte<br />

• Ke<strong>in</strong>e Romane - nur Stickpunkte (maximal 3 Zeilen)<br />

• Im Querformat schreiben<br />

Tipp: Wenn ihr z. B. unterschiedliche Projektideen mit <strong>die</strong>ser Methode sammelt, bietet sich im Anschluss<br />

noch e<strong>in</strong>e Gewichtung der e<strong>in</strong>zelnen Ideen durch <strong>die</strong> ganze Gruppe an. So könnt ihr herausf<strong>in</strong>den, welche<br />

Idee <strong>die</strong> meiste Zustimmung bekommt. Da<strong>für</strong> bekommt jede Person e<strong>in</strong>e feste Anzahl an Klebepunkten (je<br />

nach Kartenmenge und Thema 1-5), <strong>die</strong> sie nach ihren Prioritäten auf <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Karten verteilen kann.<br />

Methode: Blitzlicht<br />

Ziel: Mit der Methode kann e<strong>in</strong> kurzes Feedback von der Gruppe e<strong>in</strong>geholt werden.<br />

Von allen wird e<strong>in</strong> Stimmungsbild e<strong>in</strong>geholt.<br />

Durchführung:<br />

Ihr könnt als Moderation entweder e<strong>in</strong>e konkrete Frage stellen (z. B.: Was haltet ihr<br />

von der Idee XY oder dem Projekt XY) oder ihr fragt offen nach der momentanen<br />

Stimmung <strong>in</strong> der Gruppe. Damit schafft ihr e<strong>in</strong>en Rahmen, damit <strong>die</strong> Gruppenmitglieder<br />

ihre Bedürfnisse, Wünsche und Positionen kurz äußern können. So werden alle<br />

<strong>in</strong> der Gruppe gehört, und nicht immer nur <strong>die</strong>selben Leute, <strong>die</strong> eh immer was sagen.<br />

Dabei sollen <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Beiträge nicht unterbrochen und kommentiert werden.<br />

39


Schule ohne Rassismus - das Projekt im<br />

Unterricht<br />

Schulfächer<br />

Mögliche Themen<br />

Deutsch • Literatur und Lyrik von Schwarzen Deutschen, People of<br />

Color und/oder Schriftsteller_<strong>in</strong>nen mit Migrationsgeschichte<br />

• Rassismus <strong>in</strong> Sprache oder <strong>in</strong> den Me<strong>die</strong>n<br />

Mathematik • Statistiken (z. B. zu Migration , Islam, Rassismus <strong>in</strong><br />

Deutschland besprechen und h<strong>in</strong>terfragen: Wie werden<br />

sie erstellt? Was sagen sie aus? Wie werden sie grafisch<br />

dargestellt?<br />

• Selbst e<strong>in</strong>e Befragung durchführen, auswerten und <strong>in</strong><br />

der Klasse bzw. Schule präsentieren<br />

Fremdsprachen (Englisch,<br />

Französisch, Spanisch etc)<br />

• Kolonialgeschichte als Thema<br />

• Reden von Nelson Mandela, Mart<strong>in</strong> Luther K<strong>in</strong>g<br />

• Partnerschulen <strong>in</strong> verschiedenen Ländern<br />

• Briefpartnerschaften mit Schüler_<strong>in</strong>nen im Ausland<br />

Geschichte • Folgen der Kolonialisierung und deren Präsenz auch im<br />

eigenen Alltag<br />

• Geschichte des Rassismus<br />

• Migrationsgeschichte <strong>in</strong> Deutschland<br />

Geografie • Thema Grenzen<br />

Religion/Ethik • Verschiedene Religionen kennenlernen<br />

Sozialkunde, Politik • Antidiskrim<strong>in</strong>ierungsgesetz<br />

• Zuwanderungsgesetz<br />

• extreme Rechte<br />

Biologie • Geschichte des Rassismus aus der Sicht der Biologie:<br />

Warum wurde früher von Menschenrassen gesprochen<br />

und warum s<strong>in</strong>d sämtliche Rassetheorien wissenschaftlich<br />

heute widerlegt?<br />

Informatik • Erstellung und Betreuung e<strong>in</strong>er <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong>-<br />

Schulhomepage<br />

Physik & Chemie • Biographie bedeutender Physiker_<strong>in</strong>nen und Chemiker_<strong>in</strong>nen<br />

(z.B. E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>)<br />

• Verantwortung und Ethik <strong>in</strong> den Naturwissenschaften<br />

40<br />

Foto im H<strong>in</strong>tergrund: Dieter Schütz@pixelio.de


Schule ohne Rassismus - das Projekt im<br />

Unterricht<br />

Kunst • Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Kunst und Künstler_<strong>in</strong>nen, <strong>die</strong><br />

im Nationalsozialismus verfolgt oder verbannt wurde/n.<br />

• Gestalterische Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Rassismus<br />

Musik • Liedtexte besprechen<br />

• RAPs verfassen<br />

Sport • Deeskalationsübungen<br />

41<br />

Foto: Teilnehmer_<strong>in</strong>nen Wochenende 21./22.04.2012


Kle<strong>in</strong>es 1x1 der Projektideen<br />

Die folgenden Projektideen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e bunte Mischung aus bereits gelaufenen Aktionen<br />

an <strong>Schulen</strong> <strong>in</strong> OWL und Ideen, <strong>die</strong> während des Regionaltreffens von euch e<strong>in</strong>gebracht<br />

wurden. Und um euch <strong>die</strong> Qual der Wahl zu bereiten, haben wir noch e<strong>in</strong> paar<br />

<strong>für</strong> euch ergänzt:)<br />

Mit der Schule an andere Aktionen<br />

oder Projekte „andocken“<br />

(z. B geme<strong>in</strong>sam auf Demos gehen,<br />

beim lokalen Bündnis gegen Rechts<br />

mitmachen usw.).<br />

Alternativen Stadtrundgang oder Rallye<br />

organisieren<br />

(mögliche Themen: Historische Orte des<br />

Nationalsozialismus und Stolperste<strong>in</strong>e/<br />

Straßennamen suchen, <strong>die</strong> immer noch<br />

nach Anhängern der Kolonialzeit oder des<br />

Nationalsozialismus benannt s<strong>in</strong>d/ Geschichte<br />

der Migration <strong>in</strong> der Stadt/ E<strong>in</strong>e-<br />

Welt Stadtrundgang).<br />

LehrerInnenfortbildung<br />

Rassismus und Diskrim<strong>in</strong>ierungen<br />

s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Jugendproblem und<br />

machen auch vor euren Lehrer_<strong>in</strong>nen<br />

nicht halt (<strong>für</strong> mögliche Sem<strong>in</strong>are<br />

könnt ihr euch bei der Mobilen Beratung<br />

oder der RAA Bielefeld melden).<br />

Projekt: Woher kommt me<strong>in</strong><br />

Turnschuh, wie wurde er produziert<br />

und von wem? (oder T-<br />

Shirt, Jeans und Co).<br />

42


Kle<strong>in</strong>es 1x1 der Projektideen<br />

Antifaschistische Putzaktion<br />

Nazi-Aufkleber <strong>in</strong> der Schule und <strong>in</strong><br />

der Stadt entfernen (ihr könnt sie<br />

auch sammeln und den Verantwortlichen<br />

der Stadt übergeben).<br />

Fotoprojekt: Ich b<strong>in</strong><br />

Anders - du auch<br />

( K ö n i g i n - M a t h i l d e -<br />

Gymnasium <strong>in</strong> Herford - der<br />

Pate der Schule ist Fotograf,<br />

klappt aber bestimmt auch<br />

ohne Profi...).<br />

Leser_<strong>in</strong>nenbrief an <strong>die</strong> Zeitung<br />

In eurer Stadt gibt es Probleme mit Nazis?<br />

Oder es soll jemand abgeschoben<br />

werden? E<strong>in</strong>e Disko ist bekannt da<strong>für</strong>,<br />

dass sie Schwarze oder Menschen mit<br />

Zuwanderungsgeschichte nicht re<strong>in</strong>lässt?<br />

Mischt euch e<strong>in</strong>, wenn ihr was mitbekommt<br />

und schreibt zusammen e<strong>in</strong>en<br />

Leser_<strong>in</strong>nenbrief an <strong>die</strong> regionale Zeitung!<br />

Ausstellungen an <strong>die</strong> Schule<br />

holen<br />

Es gibt zahlreiche Wanderausstellungen,<br />

<strong>die</strong> auch ihr an eure Schule<br />

holen könnt, e<strong>in</strong>fach mal im Netz<br />

recherchieren.<br />

43<br />

Frühstück der Kulturen<br />

(und es ist auch OK, wenn alle<br />

zusammen am liebsten <strong>in</strong>ternationale<br />

Cornflakes essen).<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierungen sichtbar machen<br />

(z.B. Hürden <strong>für</strong> Rollifahrer_<strong>in</strong>nen <strong>in</strong><br />

der Stadt).<br />

Zeitzeugengespräche an der Schule<br />

organisieren<br />

Zeitzeugen s<strong>in</strong>d Menschen, <strong>die</strong> euch etwas<br />

über ihre Geschichte erzählen können,<br />

z.B. über ihre Verfolgung im Nationalsozialismus,<br />

aber auch über ihre E<strong>in</strong>wanderung<br />

nach Deutschland, z.B. als<br />

sogenannte Gastarbeiter_<strong>in</strong>nen.


Kle<strong>in</strong>es 1x1 der Projektideen<br />

Aktionswoche: <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong><br />

wird e<strong>in</strong>e Woche <strong>in</strong> den normalen Unterricht<br />

<strong>in</strong>tegriert (siehe Liste im Kapitel „Das<br />

Projekt im Unterricht“), es gibt z.B. Projekttage,<br />

Aktionen auf dem Schulhof usw. .<br />

Interreligiöse Geme<strong>in</strong>debesuche<br />

Schon mal e<strong>in</strong>e Moschee, Synagoge<br />

oder h<strong>in</strong>duistischen Tempel von Innen<br />

gesehen? Bei e<strong>in</strong>em Besuch der verschiedenen<br />

religiösen Geme<strong>in</strong>den,<br />

könnt ihr all eure Fragen loswerden.<br />

S o n d e r a u s g a b e d e r S c h ü -<br />

ler_<strong>in</strong>nenzeitung<br />

Ihr stellt geme<strong>in</strong>sam mit der Redaktion e<strong>in</strong>e<br />

Zeitung unter dem Motto <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> zusammen.<br />

Plakate entwerfen<br />

Erstellt Plakate gegen<br />

Rassismus, <strong>die</strong> ihr <strong>in</strong> der<br />

ganzen Schule verteilt<br />

(oder <strong>in</strong> anderen Gebäuden<br />

der Stadt aufhängen<br />

könnt).<br />

Woher kommt<br />

me<strong>in</strong> Essen?<br />

Geschichte unseres<br />

(angeblich so deutschen<br />

Essens), beispielsweise<br />

Kartoffeln<br />

oder Tomaten.<br />

Jährliche Gedenktage oder andere<br />

feste Term<strong>in</strong>e begehen<br />

(27. Januar: Gedenktag <strong>für</strong> <strong>die</strong> Opfer<br />

des Nationalsozialismus, 21. März:<br />

Internationaler Tag gegen Rassismus,<br />

8. Mai: Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus,<br />

17. Mai: Internationaler<br />

Tag gegen Homophobie, 9. November:<br />

Gedenktag an <strong>die</strong> Reichspogromnacht/<br />

Internationaler Tag gegen Faschismus<br />

und Antisemitismus.)<br />

Feste Seite <strong>in</strong> der Schüler_<strong>in</strong>nenzeitung<br />

Als Alternative (oder zusätzlich)<br />

könnt ihr natürlich <strong>in</strong> jeder Ausgabe<br />

Infos, Term<strong>in</strong>e, Artikel usw. zum Thema<br />

unterbr<strong>in</strong>gen<br />

Antirassistische Fußballmannschaft<br />

Wie wäre es mit e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

Fußballteam mit Flüchtl<strong>in</strong>gen? Oder<br />

gleich e<strong>in</strong>em ganzen Turnier?<br />

44


Kle<strong>in</strong>es 1x1 der Projektideen<br />

Unterschriften sammeln<br />

Ihr wollt auf Missstände aufmerksam<br />

machen? Sammelt Unterschriften und<br />

überreicht <strong>die</strong>se den Verantwortlichen.<br />

Schaukasten e<strong>in</strong>richten<br />

Mit laufenden Infos über das Projekt,<br />

so bleibt ihr immer präsent<br />

bei den anderen.<br />

Jüdischen Friedhof pflegen<br />

In vielen Orten gibt es noch alte jüdische Friedhöfe<br />

aus der Zeit vor dem Nationalsozialismus und<br />

dem Holocaust. Wie wäre es mit e<strong>in</strong>er Pflegepatenschaft<br />

von eurer Klasse oder eurer Schule? Ihr<br />

könnt auch <strong>die</strong> Namen der verstorbenen Personen<br />

recherchieren und dabei viel über <strong>die</strong> jüdische<br />

Geschichte <strong>in</strong> eurem Ort erfahren.<br />

Rock gegen<br />

Rechts<br />

Veranstaltet e<strong>in</strong><br />

Konzert an eurer<br />

Schule oder <strong>in</strong><br />

eurer Stadt.<br />

Korrekte Schimpfwörter suchen<br />

Jede/r von uns hat mal das Bedürfnis zu<br />

fluchen, zu schimpfen und auch auf andere<br />

sauer zu se<strong>in</strong> - aber muss es gleich<br />

diskrim<strong>in</strong>ierend se<strong>in</strong>, oft gegenüber<br />

Gruppen, <strong>die</strong> gar nicht beteiligt s<strong>in</strong>d?<br />

Vollpfosten ist <strong>in</strong> - schwule Sau voll out!<br />

Buttons erstellen<br />

Leiht euch e<strong>in</strong>e Buttonmasch<strong>in</strong>e<br />

und<br />

druckt eure eigenen<br />

Buttons gegen Rassismus<br />

45<br />

Denkmäler <strong>in</strong>itiieren<br />

Spendenlauf organisieren<br />

(<strong>für</strong> Opfer des Nationalsozialismus<br />

oder rechtsex-<br />

Organisiert Sponsoren<br />

(Unternehmen, Eltern, Nachbarn<br />

tremer und rassistischer<br />

usw.), <strong>die</strong> euch <strong>für</strong> jeden gelaufenen<br />

Kilometer entlohnen. Das er-<br />

Gewalt nach 1945).<br />

laufene Geld könnt ihr an Projekte<br />

gegen Rassismus spenden.<br />

Graffiti/Wandbild gegen<br />

Rassismus<br />

Graue Wände verschönern und<br />

dabei noch e<strong>in</strong> Zeichen setzen<br />

(aber unbed<strong>in</strong>gt vorher mit der<br />

Schulleitung absprechen!).<br />

Flucht und Asyl <strong>in</strong> eurer<br />

Stadt<br />

Gibt es e<strong>in</strong>e Flüchtl<strong>in</strong>gs<strong>in</strong>itiative<br />

<strong>in</strong> eurer Stadt oder im<br />

Umland? Bei e<strong>in</strong>em Treffen<br />

können sie viel über ihre Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

erzählen -<br />

und vielleicht könnt ihr sie<br />

auch im Rahmen von <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong><br />

unterstützen?


Kle<strong>in</strong>es 1x1 der Projektideen<br />

Gedenkstätten und historische Orte besuchen<br />

Auch <strong>in</strong> OWL gibt es zahlreiche historische Orte des Nationalsozialismus,<br />

<strong>die</strong> heute zu Gedenkstätten, Museen und Geschichtsorten mit<br />

Ausstellungen, Führungen und oft auch Sem<strong>in</strong>arangeboten ausgebaut<br />

wurden.<br />

Eigene Projektidee<br />

Persönliche Briefe an <strong>die</strong> H<strong>in</strong>terbliebenen<br />

der Opfer der Neonazimorde schreiben<br />

und an Frau Dr. Barbara John, Ombudsfrau der Bundesregierung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Opfer der rechtsextremen Morde,<br />

Berl<strong>in</strong>, schicken (Idee entstanden auf dem Bundestreffen<br />

im Mai 2012).<br />

Eigene Projektidee<br />

Eigene Projektidee<br />

46


Sem<strong>in</strong>ar– und Workshopangebote<br />

Für eure Projekttage und Aktionswochen könnt ihr Projekte<br />

e<strong>in</strong>laden, <strong>die</strong> mit euch e<strong>in</strong>en Workshop durchführen.<br />

Extreme Rechte/Rassismus:<br />

Projekt "Toolbox X"<br />

Das Projekt Toolbox X bietet seit 2011 <strong>in</strong> der Region <strong>Ostwestfalen</strong> drei verschiedene Thementage<br />

an. Es wird <strong>in</strong> Kooperation von Arbeit und Leben Bielefeld e.V. und dem Bielefelder<br />

Vere<strong>in</strong> <strong>für</strong> demokratisches Handeln e. V. durchgeführt. E<strong>in</strong> Tag dauert 5 Zeitstunden.<br />

Extrem rechte Jugendkultur - Codes, Zeichen und Symbole<br />

Musik der extrem rechten Szene<br />

Antirassismustra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />

Ansprechpartner ist Holger Wiewel vom Bielefelder Vere<strong>in</strong> <strong>für</strong> demokratisches Handeln<br />

e.V.: h.wiewel@bvfdh.de<br />

mehr Infos unter http://www.bvfdh.de/update/?p=61<br />

Netzwerk <strong>für</strong> Demokratie und Courage (NDC)<br />

Das Netzwerk <strong>für</strong> Demokratie und Courage wurde 1998 <strong>in</strong> Sachsen gegründet- seit 2008<br />

gibt es auch e<strong>in</strong> ehrenamtliches Team <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. E<strong>in</strong> Tag dauert 5 Zeitstunden.<br />

Projekt A– Schublade offen! Am Anfang war das Vorurteil.<br />

E<strong>in</strong> Projekttag zu den Themen Diskrim<strong>in</strong>ierung, Rassismus, Migration und couragiertes<br />

Handeln.<br />

Projekttag B – Alles verändert sich - Du machst den Unterschied!<br />

E<strong>in</strong> Projekttag zu Chancen, Interessen und E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten <strong>in</strong> unserer Gesellschaft.<br />

47<br />

Projekttag C – Egal geht nicht! E<strong>in</strong> Projekttag zum couragierten Handeln gegen menschenverachtende<br />

E<strong>in</strong>stellungen und Neonazis<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong> ist Anne Brülls vom Landesjugendr<strong>in</strong>g NRW e.V. nrw@netzwerkcourage.de<br />

Mehr Infos unter: http://www.netzwerk-courage.de


Sem<strong>in</strong>ar– und Workshopangebote<br />

Homophobie:<br />

SchLAu-NRW<br />

Wenn ihr an eurer Schule etwas gegen Homophobie unternehmen möchtet, oder ihr den<br />

meist heterosexuell orientierten Aufklärungsunterricht ergänzen wollt, könnt ihr das<br />

SchLAu- Projekt auch an eure Schule e<strong>in</strong>laden. E<strong>in</strong> Projekt dauert m<strong>in</strong>destens 4 Schulstunden<br />

und ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schule kostenlos. Mehr Infos und wie ihr SchLAu an eure Schule bekommt,<br />

f<strong>in</strong>det ihr auf der Projekthomepage:<br />

http://schlau.schwur.net/<br />

oder per Mail<br />

<strong>in</strong>fo@SchLAu.schwur.net<br />

Foto:Workshop_Homophobie, 21./22.April 2012<br />

48


Allgeme<strong>in</strong>es Literatur– und Methodenmaterial<br />

Themenspezifisches Material und Internetl<strong>in</strong>ks f<strong>in</strong>det ihr bei den e<strong>in</strong>zelnen Workshopkapiteln.<br />

DGB-Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen (Hg.): Bauste<strong>in</strong> zur nicht-rassistischen Bildungsarbeit. Erfurt 2003.<br />

http://bauste<strong>in</strong>.dgb-bwt.de<br />

DGB-Jugend Nord & Netzwerk <strong>für</strong> Demokratie und Courage (Hg.): Demokratie Macht Schule. Konzeptordner<br />

<strong>für</strong> den Unterricht und <strong>die</strong> politische Bildungsarbeit. Hamburg 2011.<br />

http://www.dgb-jugend-nord.de/jugendbildung/demokratie-macht-schule<br />

Bundeszentrale <strong>für</strong> politische Bildung: Entscheidung im Unterricht. Filme, Handreichungen und Methoden<br />

zu verschiedenen Themen, u. a. Respekt, Com<strong>in</strong>g-Out/ Homophobie, Gewalt und Mobb<strong>in</strong>g, Privates<br />

im Netz.<br />

http://www.bpb.de/shop/lernen/entscheidung-im-unterricht/<br />

Bei der Bundeszentrale <strong>für</strong> politische Bildung könnt ihr auch zu vielen 1000 anderen politischen Themen<br />

Bücher, Infohefte und Unterrichtsmaterial bestellen:<br />

www.bpb.de<br />

Filme f<strong>in</strong>det ihr im Filmverzeichnis von IDA (Informations- und Dokumentationszentrum Antirassismus),<br />

<strong>in</strong> der<br />

http://www.idaev.de/service/filmverzeichnis/<br />

Themenhefte von Schule ohne Rassimus-Schule mit Courage.<br />

Zu folgenden Themen s<strong>in</strong>d bereits welche erschienen:<br />

Sexuelle Orientierung, Rechte Musik und Symbolik, Religion, Rechtsextremismus <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>wanderungsgesellschaft,<br />

Jugendkulturen zwischen Islam und Islamismus. Lifestyle, Me<strong>die</strong>n und Musik. Ihr könnt sie im<br />

Internet bestellen:<br />

http://www.schule-ohne-rassismus.org/shop.html<br />

49


10 Schritte zu e<strong>in</strong>er „Schule ohne Rassismus-Schule<br />

mit Courage“<br />

Ihr wollt das Projekt auch an eure Schule holen? Hier e<strong>in</strong> paar<br />

Tipps:<br />

1. Als Erstes solltet ihr euch über das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

2. F<strong>in</strong>det unter euren MitSchüler_<strong>in</strong>nen und Mitschülern Partner und Freunde, um e<strong>in</strong><br />

Team zu bilden. Dann könnt ihr e<strong>in</strong>e Initiativgruppe gründen, <strong>die</strong> das Projekt an eurer<br />

Schule bekannt macht. Wir empfehlen, e<strong>in</strong>e Gruppe von m<strong>in</strong>destens vier bis fünf Schüler_<strong>in</strong>nen<br />

zu bilden.<br />

3. Nun ist es wichtig, <strong>in</strong> anderen Klassen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Idee zu werben. Dazu bieten sich viele<br />

Möglichkeiten an: mit Freund_<strong>in</strong>nen reden, e<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weis am Infobrett anbr<strong>in</strong>gen, Info<br />

<strong>in</strong> der Schüler_<strong>in</strong>nenzeitung, Tagesordnungspunkt <strong>in</strong> der Schüler_<strong>in</strong>nenvertretung, Info-Stand<br />

auf dem Schulfest. Jetzt solltet ihr auch eure Lehrer_<strong>in</strong>nen um Unterstützung<br />

bitten.<br />

4. Wenn alle das Projekt kennen, könnt ihr mit dem Sammeln der Unterschriften an eurer<br />

Schule beg<strong>in</strong>nen. M<strong>in</strong>destens 70 Prozent aller Personen (Schüler_<strong>in</strong>nen/Lehrer_<strong>in</strong>nen/<br />

Mitarbeiter_<strong>in</strong>nen) müssen dem Selbstverständnis von „Schule ohne Rassismus – Schule<br />

mit Courage“ zustimmen.<br />

5. Anschließend schickt ihr <strong>die</strong> erforderlichen Unterschriften an <strong>die</strong> Bundeskoord<strong>in</strong>ation.<br />

Wir senden euch dann e<strong>in</strong>e Anerkennungsbestätigung.<br />

6. Jetzt wird es Zeit, euch e<strong>in</strong>e Pat<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>en Paten zu suchen. Er/Sie sollte e<strong>in</strong>e Person<br />

des öffentlichen Lebens, zum Beispiel aus dem Bereich der Me<strong>die</strong>n, Kunst, Politik oder<br />

Sport se<strong>in</strong>. Die Vorbereitungen <strong>für</strong> den festlichen Akt der Titelübergabe sollten auch<br />

beg<strong>in</strong>nen.<br />

7. In dem von euch <strong>in</strong> Absprache mit eurer Schulleitung gestalteten festlichen Akt wird<br />

eurer Schule <strong>in</strong> Anwesenheit der Pat<strong>in</strong>/des Paten von der Bundeskoord<strong>in</strong>ation der Titel<br />

verliehen. Nun seid ihr e<strong>in</strong> Teil e<strong>in</strong>es europaweiten Demokratie-Netzwerks.<br />

8. Jetzt gehen <strong>die</strong> Aktivitäten erst richtig los! Ihr könnt selbst Ideen und Projekte zum<br />

Thema Diskrim<strong>in</strong>ierung und <strong>in</strong>sbesondere Rassismus entwickeln und entscheiden,<br />

wann und wie ihr sie umsetzt.<br />

9. Fachliche Unterstützung bekommt ihr dabei durch unsere Kooperationspartner und<br />

<strong>die</strong> Regional- und auch Landeskoord<strong>in</strong>ation.<br />

10. Wir bitten euch, uns e<strong>in</strong>mal im Jahr e<strong>in</strong>en kurzen Bericht über <strong>die</strong> entsprechenden Aktivitäten<br />

an eurer Schule zu schicken.<br />

50


Ansprechpartner_<strong>in</strong>nen<br />

Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage<br />

<strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> Regionalkoord<strong>in</strong>ation <strong>in</strong> <strong>Ostwestfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />

Gabriele Sonnenberg<br />

Amt <strong>für</strong> Integration und <strong>in</strong>terkulturelle Angelegenheiten - RAA -<br />

Leiter<strong>in</strong> der RAA<br />

Neues Rathaus, Niederwall 23, 33602 Bielefeld<br />

Telefon: 0521 51 – 8123<br />

Fax: 0521 51 – 61 83<br />

Mail: Gabriele.Sonnenberg@bielefeld.de<br />

raa@bielefeld.de<br />

Internet: http://www.raa-bielefeld.de<br />

<strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> Landeskoord<strong>in</strong>ation NRW<br />

Renate Bonow<br />

Hauptstelle der RAA NRW<br />

Tiegelstraße 27, 45141 Essen<br />

Telefon: 0201/8328-301<br />

Fax: 0201/8328-333<br />

Mail: renate.bonow@hauptstelle-raa.de<br />

Internet: http://www.raa.de/schule-ohne-rassismus.html<br />

<strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong> Bundeskoord<strong>in</strong>ation<br />

Ahornstraße 5, 10787 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/2145860<br />

Fax: 030/21458620<br />

Mail: schule@aktioncourage.org<br />

Internet: www.aktioncourage.org<br />

www.schule-ohne-rassismus.org<br />

Weitere lokale Partner:<br />

DGB-Jugend Region <strong>Ostwestfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />

Jan<strong>in</strong>a Hirsch – Jugendbildungsreferent<strong>in</strong><br />

Marktstr. 8<br />

33602 Bielefeld<br />

51<br />

Internet: http://www.bielefeld-dgb.de/jugend/<strong>in</strong>dex.html<br />

Telefon:0521-96408-22<br />

Mail:jan<strong>in</strong>a.hirsch@dgb.de


Ansprechpartner_<strong>in</strong>nen<br />

Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk<br />

Detmold<br />

Dr. Karsten Wilke<br />

AKE-Bildungswerk<br />

Südfeldstr. 4<br />

32602 Vlotho<br />

Telefon: 05733-8712904<br />

Mail: karsten.wilke@ake-bildungswerk.de<br />

Internet: http://www.ake-bildungswerk.de/Beratungsnetzwerke<br />

Weitere Ansprechpartner_<strong>in</strong>nen:<br />

AKE Bildungswerk Vlotho e.V.<br />

Südfeldstr. 4<br />

32602 Vlotho<br />

Telefon: 05733-8712904<br />

Mail: <strong>in</strong>fo@ake-bildungswerk.de<br />

Internet: http://www.akebildungswerk.de/<br />

Arbeit und Leben Bielefeld e.V. ,<br />

DGB/VHS<br />

Ravensberger Park 4<br />

33607 Bielefeld<br />

Telefon: 0521-557772-0<br />

fax 0521-68162<br />

Mail: <strong>in</strong>fo@aulbi.de<br />

Internet: http://www.aulbi.de<br />

Back up – Beratungsstelle <strong>für</strong> Opfer<br />

rechter Gewalt<br />

Telefon: 01 72 / 1 04 54 32<br />

Mail: contact@backup-nrw.org<br />

Internet: www.backup-nrw.org<br />

Beschwerdestelle <strong>für</strong> Opfer von<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

Amt <strong>für</strong> Integration und <strong>in</strong>terkulturelle<br />

Angelegenheiten<br />

Neues Rathaus, Niederwall 23,<br />

Herr Sağ<br />

1. Etage / Flur G / Zimmer 105<br />

33602 Bielefeld<br />

Telefon: 0521 51 68 05<br />

Mail: emirali.sag@bielefeld.de<br />

Internet: www.bielefeld.de/de/rv/<br />

ds_stadtverwaltung/<strong>in</strong>t/bod/<br />

52


Organigramm <strong>SoR</strong>-<strong>SmC</strong><br />

53


<strong>Schulen</strong> ohne Rassismus <strong>in</strong><br />

<strong>Ostwestfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />

Stand 01. August 2012 : 47 <strong>Schulen</strong><br />

Stadt Bielefeld<br />

Berufskolleg Tor 6<br />

post@berufskolleg-tor6.de<br />

www.berufskolleg-tor6.de<br />

Ceciliengymnasium<br />

168520@schule.nrw.de<br />

www.ceciliengymnasium.de<br />

Hans- Christian-Andersen-Schule<br />

sekretariat@andersen-schule.de<br />

www.andersen-schule.de<br />

Helmholtz-Gymnasium<br />

168543@schule.nrw.de<br />

www.helmholtz-bi.de<br />

Laborschule Bielefeld<br />

<strong>in</strong>fo@laborschule.de<br />

www.laborschule.de<br />

(Zertifizierung im Sommer/Herbst 2012)<br />

Mart<strong>in</strong>-Niemöller-Gesamtschule<br />

mnge-bi@bitel.net<br />

www.mnge.de<br />

Oberstufenkolleg an der Universität Bielefeld<br />

oberstufen-kolleg@uni-bielefeld.de<br />

www.uni-bielefeld.de/OSK/<br />

Realschule Heepen<br />

162048@schule.nrw.de<br />

www.realschuleheepen.de<br />

Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Schule<br />

buero@rudolfste<strong>in</strong>erschule-bielefeld.de<br />

www.rudolfste<strong>in</strong>erschule-bielefeld.de<br />

Theodor-Heuss-Realschule<br />

verwaltung@ths-bielefeld.de<br />

www.ths-bielefeld.de<br />

Gesamtschule Rosenhöhe<br />

sl@gesamtschule-rosenhoehe.de<br />

www.gesamtschule-rosenhoehe.de<br />

(Zertifizierung im Herbst 2012)<br />

Kreis Gütersloh<br />

Gütersloh<br />

Grundschule Nordhorn<br />

SchuleNordhorn@web.de<br />

www.europaschule-nordhorn.de<br />

Rietberg<br />

Gymnasium Nepomucenum<br />

verwaltung@gymnasium-rietberg.de<br />

www.nepomucenum-rietberg.de<br />

Versmold<br />

Hauptschule Versmold<br />

mail@hsversmold.de<br />

www.hsversmold.de<br />

54


<strong>Schulen</strong> ohne Rassismus <strong>in</strong><br />

<strong>Ostwestfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />

Rietberg<br />

Städtische Realschule Rietberg<br />

sekretariat@realschule-rietberg.de<br />

http://www.realschule-rietberg.de<br />

Herford<br />

Wilhelm-Normann-Berufskolleg<br />

<strong>in</strong>fo@wnb-herford.de<br />

http://www.wnb-herford.de/<br />

Borgholzhausen<br />

Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule<br />

sekretariat@pab-gesamtschule.de<br />

http://www.pab-gesamtschule.de<br />

Herford<br />

Ernst-Barlach-Schule<br />

ebsbuero@ernst-barlach-schule.de<br />

http://www.ernst-barlach-schule.de<br />

Kreis Herford<br />

Herford<br />

Anna-Siemsen-Berufskolleg<br />

anna-siemsen-bk@gmx.de<br />

www.asbk.de<br />

Herford<br />

Gesamtschule Friedenstal<br />

<strong>in</strong>fo@gesamtschule-friedenstal.de<br />

www.gesamtschule-friedenstal.de<br />

Bünde<br />

Gymnasium am Markt<br />

gam.sekretariat@buende.de<br />

www.gambde.de<br />

Herford<br />

König<strong>in</strong>-Mathilde-Gymnasium Herford<br />

Koenig<strong>in</strong>-Mathilde-Gymnasium@herford.de<br />

www.koenig<strong>in</strong>-mathilde-gymnasium.de<br />

Herford<br />

Friedrich-List-Berufskolleg<br />

office@flb-herford.de<br />

http://www.flb-herford.de/<br />

Spenge<br />

Realschule Spenge<br />

<strong>in</strong>fo@realschule-spenge.de<br />

http://www.realschule-spenge.de<br />

Kreis Höxter<br />

Brakel<br />

Berufskolleg Brede<br />

Berufskolleg.Brede@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

www.berufskolleg-brede.de<br />

Bad-Driburg / Neuenheerse<br />

Gymnasium St. Kaspar<br />

gymnasium@st-kaspar.de<br />

www.st-kaspar.de<br />

55


<strong>Schulen</strong> ohne Rassismus <strong>in</strong><br />

<strong>Ostwestfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />

Höxter<br />

König-Wilhelm-Gymnasium<br />

kwg@hoexter.de<br />

http://www.kwg.hoexter.de<br />

Kreis <strong>Lippe</strong><br />

Bad Salzuflen<br />

Eduard-Hoffmann-Realschule<br />

162334@schule.nrw.de<br />

http://realschule.lohfeld.de/<br />

Leopoldshöhe<br />

Felix-Fechenbach-Gesamtschule<br />

gesamtschule@leopoldshoehe.de<br />

www.ffgleo.de<br />

Detmold<br />

Freie Waldorfschule <strong>Lippe</strong>-Detmold<br />

<strong>in</strong>fo@waldorfschule.de<br />

www.waldorfschule-detmold.de<br />

(Zertifizierung im Sommer /Herbst 2012)<br />

Lage<br />

Realschule Lage<br />

Freiligrathschule<br />

realschule@lage.de<br />

mww.realschule-lage.de<br />

(Zertifizierung Herbst 2012)<br />

Lemgo<br />

Karla-Raveh-Gesamtschule Lemgo<br />

<strong>in</strong>fo@karla-raveh-gesamtschule.de<br />

www.karla-raveh-gesamtschule.de<br />

Lemgo<br />

Lüttfeld Berufskolleg<br />

<strong>in</strong>fo@lbk.lippe.de<br />

www.lbk.lippe.de<br />

Lemgo<br />

Südschule Lemgo<br />

suedschule@schulen-lemgo.de<br />

www.suedschule-lemgo.de<br />

Detmold<br />

Geschwister-Scholl-Gesamtschule Detmold<br />

kontakt@gss-dt.de<br />

www.geschwister-scholl-gesamtschule.de<br />

Detmold<br />

Gymnasium Leopold<strong>in</strong>um Detmold<br />

leopold<strong>in</strong>um@schule-detmold.de<br />

www.leopold<strong>in</strong>um.de<br />

Lemgo<br />

Engelbert-Kaempfer-Gymnasium<br />

ekg@schulen-lemgo.de<br />

http://www.ekg-lemgo.de/<br />

Kreis M<strong>in</strong>den-Lübbecke<br />

M<strong>in</strong>den<br />

Kurt-Tucholsky-Gesamtschule<br />

<strong>in</strong>fo@ktg-m<strong>in</strong>den.de<br />

www.ktg-m<strong>in</strong>den.de<br />

56


<strong>Schulen</strong> ohne Rassismus <strong>in</strong><br />

<strong>Ostwestfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />

Bad Oeynhausen<br />

Realschule im Schulzentrum Nord Bad<br />

Oeynhausen<br />

realschule.nord@badoeynhausen.de<br />

www.realschule-nord.de<br />

Paderborn<br />

Weiterbildungskolleg Abendrealschule<br />

Paderborn<br />

Abendrealschule@Paderborn.de<br />

http://abendrealschule.lspb.de/<br />

Kreis Paderborn<br />

Paderborn<br />

Berufskolleg Schloß Neuhaus<br />

sekretariat@bksn.de<br />

www.bksn.de<br />

Paderborn<br />

Goerdeler Gymnasium<br />

goerdeler@paderborn.de<br />

www.goerdeler-gymnasium.de<br />

Paderborn<br />

Pelizaeus-Gymnasium<br />

pelizaeus@paderborn.de<br />

www.pelizaeus.de/home.html<br />

Paderborn<br />

Helene-Weber-Berufskolleg<br />

<strong>in</strong>fo@hwbk.de<br />

http://www.hwbk.de<br />

Gymnasium Delbrück<br />

Gymnasium.delbrueck@stadt-delbrueck.de<br />

www.gymnasium-delbrueck.de<br />

Salzkotten-Niederturndorf<br />

Hauptschule Niederntudorf/Wewelsburg<br />

146006@schule.nrw.de<br />

http://www.hs-niederntudorf.de<br />

Büren<br />

Liebfrauengymnasium Büren<br />

sekretariat@lfg-bueren.de<br />

www.lfg-bueren.de<br />

57


____________________________________________<br />

Stempel der Schule/Anschrift der Schule<br />

1. Ich werde mich da<strong>für</strong> e<strong>in</strong>setzen, dass es zu e<strong>in</strong>er zentralen Aufgabe me<strong>in</strong>er Schule<br />

wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln,<br />

um Diskrim<strong>in</strong>ierungen, <strong>in</strong>sbesondere Rassismus, zu überw<strong>in</strong>den.<br />

2. 2Wenn an me<strong>in</strong>er Schule Gewalt, diskrim<strong>in</strong>ierende Äußerungen oder Handlungen<br />

ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich da<strong>für</strong> e<strong>in</strong>, dass wir <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er offenen Ause<strong>in</strong>andersetzung mit <strong>die</strong>sem Problem geme<strong>in</strong>sam Wege f<strong>in</strong>den,<br />

e<strong>in</strong>ander künftig zu achten.<br />

3. 3Ich setze mich da<strong>für</strong> e<strong>in</strong>, dass an me<strong>in</strong>er Schule e<strong>in</strong> Mal pro Jahr e<strong>in</strong> Projekt zum<br />

Thema Diskrim<strong>in</strong>ierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form<br />

von Diskrim<strong>in</strong>ierung, <strong>in</strong>sbesondere Rassismus, vorzugehen.<br />

Vorname Nachname Geburtsdatum Unterschrift<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20 58


Impressum<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Verantwortlich <strong>für</strong><br />

den Inhalt:<br />

Redaktion:<br />

Layout:<br />

Fotos:nachweis:<br />

Stadt Bielefeld<br />

Amt <strong>für</strong> Integration und <strong>in</strong>terkulturelle Angelegenheiten - RAA -<br />

Neues Rathaus<br />

Niederwall 23, 33602 Bielefeld<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Voßhans<br />

Leiter des Amtes <strong>für</strong> Integration und <strong>in</strong>terkulturelle<br />

Angelegenheiten<br />

Kathar<strong>in</strong>a Feyrer, Gabriele Sonnenberg<br />

Heike Behrens<br />

Titelbild: (Jan<strong>in</strong>a Hirsch)<br />

Auflage:<br />

100 Exemplare<br />

August 2012<br />

Stadt Bielefeld<br />

59<br />

Wir bedanken uns bei den folgenden Organisationen und Vere<strong>in</strong>en <strong>für</strong> <strong>die</strong> freundliche<br />

Bereitstellung ihrer Texte und Methoden: Antidiskrim<strong>in</strong>ierungsbüro Köln, Apabiz, ASP<br />

und Antifaschistisches Infoblatt, DGB Bildungswerk Thür<strong>in</strong>gen, DGB Jugend Nord, Netzwerk<br />

<strong>für</strong> Demokratie und Courage sowie Kombi Berl<strong>in</strong> e.V.

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