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Teil 1 - Bauherrenhilfe.org

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20.02.2010<br />

Auftrag ... aus 2010<br />

KZ:... .... ....<br />

Gutachtliche Stellungnahme<br />

Am ……...10 fand eine Begehung und Luftdichtheitsprüfung zu gegenständlicher Liegenschaft statt.<br />

Auftragsgegenständlich war eine allgemeine Begutachtung und Auflistung allfälliger augenscheinlicher<br />

bautechnischer Fehler. Diesbezüglich habe ich am ……..10 eine erste Frageliste an den Bauträger<br />

per Mail übermittelt. Im Mail vom …….10 hat der Bauträger erste Informationen geliefert, weitere<br />

Unterlagen wie Energieausweis, Bewehrungsplan und dergl. werden mir per Post übermittelt.<br />

Unabhängig von der danach von mir auszuarbeitenden "qualifizierten Mängelliste" behandle ich in<br />

diesem Schreiben nur die Frage zur bei der Besichtigung erkennbar gewordenen Noppenmatte.<br />

Diese Noppenmatte wurde zwischen Perimeterdämmung (Außenwanddämmung Keller- bzw. Sockel)<br />

und Baugrubenverfüllung (Erde) verlegt. Die Verlegung ist fehlerhaft, sowie mit hohem Potential<br />

bauschädlich ausgeführt worden. Weiters liegt ein unfertiger Bauzustand vor, es wird noch gearbeitet.<br />

Zur Einleitung wird darauf hingewiesen dass eine abschließende Gesamtbewertung erst nach<br />

Bekanntgabe des Bemessungswasserstandes (HGW50/HGW100 - höchster zu erwartender<br />

Grundwasserstand, statistische Auswertung der letzten 50/100 Jahre) erfolgen soll. Da die<br />

Notwendigkeit einer allenfalls vorzusehenden Dränung nach bspw. DIN 4095 "Dränung zum<br />

Schutz baulicher Anlagen" nach dem jeweiligen Lastfall evaluiert werden kann. Gleichermaßen gilt<br />

dies für die Gebäudeabdichtung selbst, respektive für die Bewertung zu wasserundurchlässigem<br />

Beton. (WU-Beton, Dichtbeton, weisse Wanne)<br />

Weiters ist darauf hinzuweisen dass grundsätzlich keine V<strong>org</strong>aben Noppenmatten zu verwenden<br />

bestehen, weder normativ noch baurechtlich. Im Gegenteil wirken sich Noppenmatten ohne<br />

Trenn- und Gleitschichten meist negativ auf das Dämmsystem aus und sind diese daher als<br />

"bautechnischer Fehler" zu bezeichnen. Ein allenfalls nötiger "Flächendrain" auf Basis von<br />

Noppenmatten muss entsprechend wirksam vlieskaschiert verlegt werden. Diesbezüglich mein<br />

Hinweis dass beispielsweise linienförmige -stehende Längsrillen- Drainmatten betreffend dem<br />

bauschädlichen "Verkrallen" im Untergrund vorteilhafter wirken. Es bestehen zahlreiche Möglichkeiten<br />

einen Flächendrain vorzusehen, von Drainmatten bis zur Vormauerung mittels Drainsteinen. (Drän)


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20.02.2010<br />

Auftrag ... aus 2010<br />

KZ:... .... ....<br />

Zur Begründung warum die Ausführung zu vorstehendem Bild "bautechnisch fehlerhaft" zu bewerten ist:<br />

1) Die Abdichtung darf in ihrer Lageebene keinen schädlichen Schubkräften ausgesetzt werden.<br />

Dazu die ÖNORM B2209-1, Zi. 4.3 "Vom Auftraggeber zu erbringende Voraussetzungen":<br />

(10) Eine Abdichtung darf in ihrer Lagerebene keinen Schubkräften ausgesetzt t werden<br />

2) Extrudierte Polystyrol-Dämmplatten sind aufgrund ihrer geschlossenen Zellstruktur für den Einbau<br />

in feuchte Umgebung grundsätzlich geeignet. Es kann jedoch bei dauerhaft direktem Wasseranstau<br />

zu einer bauschädlichen Feuchtesättigung über 3Vol.% kommen. (14Vol.% und mehr möglich)<br />

Vorwiegend über diffuse Feuchteströme, aber auch über Schnittkanten bei Passstücken.<br />

Eine Feuchteaufnahme von 3Vol.% bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit von langfristig 0,031W/mK<br />

bewirkt einen Anstieg auf im Mittel 0,033W/(Mk), im Maximum 0,034W/(Mk)<br />

Bei gegenständlicher Ausführung ist mit der Zuführung von Niederschlagswasser, und Anstau zwischen<br />

Noppenmatte und Dämmplatten auszugehen. Abhängig vom Lastfall bzw. Bemessungswasserstand<br />

und der Art und Ausführung der verlegten Dämmplatten. (Bis dato unbekannt)<br />

Vorteilhaft wirkt ein Flächendrain in Bezug auf die Austrocknung nach Lastanfall, möglich durch die<br />

Belüftungsfunktion eines Flächendrains. Diese Funktion (Feuchteschutz) ist bei Noppenmatten<br />

kaum gegeben, da die Noppen nach Außen gerichtet werden, und damit rückseitig kein Belüftungsraum<br />

zur Verfügung steht. Im Gegensatz zu beispielsweise linienförmigem Profil wo im Regelfall 50%<br />

des Profilquerschnittes zur Belüftung und Wasserabtransport zur Verfügung steht.<br />

Nachdem der Erddruck mit zunehmender Tiefe ansteigt, kann es besonders am Fuß der Wand zum<br />

Verlust der Belüftungsfunktion kommen. Wobei ich die Belüftungsfunktion nicht überbewerten möchte.<br />

3) Wenn ein entsprechender Erddruck -Setzungen- von der Noppenbahn aufgenommen und auf die<br />

Perimeterdämmung übertragen wird, kann es zum Kollabieren der Dämmstoff-Zellstruktur kommen.<br />

Vorwiegend dann wenn der Erddruck nur über den kleinen Flächenanteil, den die Stirnseiten der Noppen<br />

einnehmen, übertragen wird. Es kommt zum "Verkrallen" der Noppen mit dem Dämmstoff.<br />

Abhängig von der Art und Qualität der Baugrubenverfüllung, fachgerecht ausgeführt wenn beispielsweise<br />

30-50cm Erdreich lageweise eingebracht und mechanisch verdichtet wurde.<br />

Fortsetzung nächste Seite…


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20.02.2010<br />

Auftrag ... aus 2010<br />

KZ:... .... ....<br />

Unabhängig davon ob ein Flächendrain nötig gewesen wäre, ist anzugeben dass die gegenständliche<br />

Ausführung "bautechnisch fehlerhaft" erfolgt ist. Je nach Bodenklasse und Witterung ist davon auszugehen<br />

dass nach 3 Jahren allfällige Setzungen abgeschlossen sein werden. Demnach empfiehlt sich<br />

einen erhöhten Haftrücklass einzubehalten. Dieser kann nach Ablauf des Beobachtungszeitraumes,<br />

und Mängelfreistellung ll durch einen Sachverständigen, ausbezahlt werden.<br />

Darüber hinaus soll für das Risiko der erhöhten Feuchteaufnahme, sowie aufgrund der nicht<br />

bestellten, fehlerhaften Bauleistung, eine monetäre Abgeltung erfolgen können. (Preisminderung)<br />

"Hinzunehmender, geringfügiger Mangel mit Anspruch auf Preisminderung"<br />

Die monetäre Bewertung soll nach Übermittlung der vollständigen Bau-Dokumentationen erfolgen.<br />

Das Schreiben wird digital übermittelt, es fehlt daher<br />

eine manuelle Signatur<br />

Fortsetzung nächste Seite…


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20.02.2010<br />

Auftrag ... aus 2010<br />

KZ:... .... ....<br />

BILDDOKUMENTATION<br />

Bild 1: Auszug ÖNORM B6353<br />

Querformat - 13 cm Breite / 300dpi<br />

Hochformat - 7,6 cm Breite / 300dpi<br />

Blindtext<br />

t<br />

ÖNORM B6353 Perimeterdämmung mit werkmäßig hergestellten Produkten aus extrudiertem<br />

ÖNORM B6353 Perimeterdämmung mit werkmäßig hergestellten Produkten aus extrudiertem<br />

Polystyrolschaum (XPS-G) Planungsnorm 2004.


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20.02.2010<br />

Auftrag ... aus 2010<br />

KZ:... .... ....<br />

BILDDOKUMENTATION<br />

Bild 2: Auszug ÖNORM B6353<br />

Querformat - 13 cm Breite / 300dpi<br />

Hochformat - 7,6 cm Breite / 300dpi<br />

Blindtext<br />

t<br />

Bild 0:<br />

Beschreibung der Örtlichkeit<br />

Blindtext<br />

Analog zur normativen V<strong>org</strong>abe eine allfällige Vertikalabdichtung vor Setzungsschäden zu schützen, werden<br />

normative V<strong>org</strong>aben zum Schutz der Perimeterdämmung (Kellerwanddämmung unter GOK) beschrieben.


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20.02.2010<br />

Auftrag ... aus 2010<br />

KZ:... .... ....<br />

BILDDOKUMENTATION<br />

Bild 3: Auszug ÖNORM B6353<br />

Querformat - 13 cm Breite / 300dpi<br />

Hochformat - 7,6 cm Breite / 300dpi<br />

N b d A f d g di P i t dä g S häd d h E d t g hüt d h<br />

Neben der Anforderung die Perimeterdämmung vor Schäden durch Erdsetzungen zu schützen werden auch<br />

V<strong>org</strong>aben betreffend Feuchteanreicherung der Dämmplatten beschrieben.


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20.02.2010<br />

Auftrag ... aus 2010<br />

KZ:... .... ....<br />

BILDDOKUMENTATION<br />

Bild 4: Herstellerrichtlinien BASF für XPS-Dämmplatten im Perimeterbereich<br />

Querformat - 13 cm Breite / 300dpi<br />

Hochformat - 7,6 cm Breite / 300dpi<br />

Blindtext<br />

t<br />

Bild 0:<br />

Beschreibung der Örtlichkeit<br />

Herstellerrichtlinien BASF. Der Hersteller läßt eine Verlegung von Dämmstoffplatten "Styrodur C" ohne<br />

Schutzlage zu. Jedoch unter Einhaltung bestimmter Verlegerichtlinien, abhängig vom<br />

Bemessungswasserstand. Die Platten müssen im Fußbereich aufstehen, Stufenfalzplatten sind empfohlen.


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20.02.2010<br />

Auftrag ... aus 2010<br />

KZ:... .... ....<br />

BILDDOKUMENTATION<br />

Bild 5: Herstellerrichtlinien BASF für XPS-Dämmplatten im Perimeterbereich<br />

Querformat - 13 cm Breite / 300dpi<br />

Hochformat - 7,6 cm Breite / 300dpi<br />

Blindtext<br />

t<br />

Bild 0:<br />

Beschreibung der Örtlichkeit<br />

Blindtext<br />

Herstellerrichtlinien BASF. Der Hersteller läßt eine Verlegung von Dämmstoffplatten "Styrodur C" ohne<br />

Schutzlage zu. Jedoch unter Einhaltung bestimmter Verlegerichtlinien, abhängig vom<br />

Bemessungswasserstand. Die Platten müssen im Fußbereich aufstehen, bei drückenden Wasser vollflächig<br />

mit Stufenfalz verklebt werden.


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20.02.2010<br />

Auftrag ... aus 2010<br />

KZ:... .... ....<br />

BILDDOKUMENTATION<br />

Bild 6: Herstellerrichtlinien BASF für XPS-Dämmplatten im Perimeterbereich<br />

Querformat - 13 cm Breite / 300dpi<br />

Hochformat - 7,6 cm Breite / 300dpi<br />

Blindtext<br />

t<br />

Bild 0:<br />

Beschreibung der Örtlichkeit<br />

Blindtext<br />

Herstellerrichtlinien für die Verlegung von Perimeterdämmplatten bei Lastfall "drückendes Wasser"

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