Vereidigung BePo Lahr - Polizei Baden-Württemberg
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<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
INNENMINISTERIUM<br />
PRESSESTELLE<br />
PRESSEMITTEILUNG 9. Oktober 2009<br />
<strong>Vereidigung</strong> bei der Bereitschaftspolizeidirektion <strong>Lahr</strong><br />
Inspekteur der <strong>Polizei</strong> Dieter Schneider:<br />
„Die 110 jungen Frauen und Männer haben sich für eine<br />
sehr anspruchsvolle Aufgabe entschieden“<br />
„Garant für die Sicherheit in der Gesellschaft zu sein, ist eine sehr anspruchsvolle<br />
und schwierige Aufgabe. Umso erfreulicher ist es, dass sich<br />
heute junge Frauen und Männer verpflichten, Verantwortung für die Menschen<br />
in diesem Land zu übernehmen.“ Das sagte der Inspekteur der <strong>Polizei</strong>,<br />
Dieter Schneider, bei der <strong>Vereidigung</strong> von 110 Beamtinnen (44) und<br />
Beamten (66) am Freitag, 9. Oktober 2009, bei der Bereitschaftspolizeidirektion<br />
in <strong>Lahr</strong>.<br />
Die jungen Kolleginnen und Kollegen hätten sich entschieden, hinzuschauen,<br />
zu handeln, wenn Unrecht geschehe und Menschen Hilfe benötigten.<br />
Sie würden künftig für die Sicherheit und den Schutz der Menschen<br />
sorgen, für die Menschenwürde und für die Grundrechte eintreten.<br />
„Die Entscheidung, Polizist zu werden, verdient Respekt und Anerkennung“,<br />
so Schneider. Der Beruf habe aber auch seine dunklen Seiten:<br />
Früher noch eine Ausnahmeerscheinung, hätten sich gewaltsame Übergriffe<br />
gegen <strong>Polizei</strong>beamte in den vergangenen Jahren zur traurigen täglichen<br />
Routine entwickelt. Durchschnittlich acht Übergriffe am Tag,<br />
gleichbedeutend mit über 3.000 im Jahr, würden eine mehr als deutliche<br />
Sprache sprechen. Umso wichtiger sei der optimale Schutz der Polizisten.<br />
Mit dem größeren und effektiveren Reizstoffsprühgerät und der Beschaf-<br />
Dorotheenstraße 6, 70173 Stuttgart, Telefon (0711) 231 - 30 30, Fax (0711) 231 - 30 39<br />
E-Mail: pressestelle@im.bwl.de, Internet: http://www.im.baden-wuerttemberg.de
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fung des neuen Teleskop-Einsatzstocks würden deutliche Verbesserungen<br />
erreicht. Außerdem werde die Beschaffung eines Helms mit Schlagschutz<br />
und ballistischem Schutz geprüft. „Bei all dem wollen wir aber keine<br />
martialisch aufgerüstete <strong>Polizei</strong>. Wir sind eine <strong>Polizei</strong>, die den Bürgern<br />
offen, freundlich und situationsangemessen zur Seite steht. Wir verstehen<br />
uns als Bürgerpolizei, sind für den Bürger da und nicht gegen ihn“, betonte<br />
der Inspekteur der <strong>Polizei</strong>.<br />
Die Ursachen der steigenden Gewalt in der Gesellschaft könnte die <strong>Polizei</strong><br />
alleine nicht beseitigen. Die <strong>Polizei</strong> könne dazu beitragen, auf Missstände<br />
hinzuweisen, Impulse zu geben und dort, wo sich bedenkliche<br />
Entwicklungen abzeichneten, in der Prävention mitzuwirken. Die Gesellschaft<br />
dürfe das Feld aber nicht Störenfrieden und Kriminellen überlassen.<br />
Zivilcourage und gegenseitige Hilfe seien mehr denn je unverzichtbar.<br />
Die <strong>Polizei</strong> könne nicht zu jeder Zeit an jeder Stelle präsent sein.<br />
„Deshalb brauchen wir Menschen, die hinsehen und nicht wegschauen,<br />
wenn Unrecht geschieht. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger bestärken,<br />
zu helfen und nicht wegzusehen“, so Schneider.<br />
Die neuen Beamtinnen und Beamten kämen in einer Zeit zur <strong>Polizei</strong>, in<br />
der faktisch ein Generationswechsel ablaufe. Zwischen den Jahren 2012<br />
und 2025 gingen über 12.000 Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand,<br />
fast die Hälfte der <strong>Polizei</strong> des Landes. Dies bedeute zwar einen<br />
riesigen Erfahrungsverlust, aber für die Nachwuchskräfte gleichzeitig die<br />
Chance, die entstehenden Lücken zu schließen. Ihnen stünden vielfältigen<br />
Verwendungsmöglichkeiten in der <strong>Polizei</strong> weit mehr offen als vielen<br />
Generationen zuvor. Sie könnten beispielsweise Streifenbeamter, Hundeführer,<br />
Kriminaltechniker, Hubschrauberpilot, Bootsführer, Mordermittler,<br />
Lehrer der <strong>Polizei</strong>schule, Internetermittler oder auch SEK-Beamter werden.<br />
„Es gibt keinen anderen Beruf, der eine solche Vielfalt an Aufgaben<br />
bietet. Sie werden außerdem keinen anderen Arbeitgeber finden, der bei<br />
den Karrierechancen solche Durchlässigkeit und solche Perspektiven bietet“,<br />
so Schneider. Die Einheitslaufbahn biete die Chance, bereits mit<br />
mittlerem Bildungsabschluss in die <strong>Polizei</strong> einzutreten und alles zu errei-
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chen, was die <strong>Polizei</strong>laufbahn biete. Junge Menschen könnten ausbildungsbegleitend<br />
die Fachhochschulreife erwerben. Sie könnten den Bachelorstudiengang<br />
an der Hochschule in Villingen-Schwenningen besuchen<br />
und in den gehobenen Dienst aufsteigen. Besonders Leistungsstarke<br />
könnten sogar in den höheren Dienst aufsteigen und den Masterstudiengang<br />
an der Deutschen Hochschule der <strong>Polizei</strong> in Münster absolvieren.<br />
Mit dem von der Landesregierung beschlossenen Einstellungskorridor<br />
werde sich ab dem Jahr 2011 die angespannte Personalsituation der <strong>Polizei</strong><br />
mittelfristig wieder merklich entspannen. Die kontinuierliche Einstellung<br />
von jährlich 800 Bewerbern werde sich in Zukunft zudem positiv auf<br />
den Altersaufbau der <strong>Polizei</strong> auswirken. Durch den Einstellungskorridor<br />
könne die <strong>Polizei</strong> damit im Unterschied zu früher vom derzeit sehr guten<br />
Bewerberpotenzial profitieren. Die mehr als 5.400 jungen Menschen, die<br />
sich im Vorjahr für einen Ausbildungsplatz bei der <strong>Polizei</strong> beworben hätten,<br />
seien ein Beleg, dass der <strong>Polizei</strong>beruf nach wie vor attraktiv und<br />
wettbewerbsfähig sei. „Wer einen anspruchsvollen Beruf und einen krisensicheren<br />
Ausbildungs- und Arbeitsplatz sucht und bereit ist, sich mit<br />
vollem Engagement einzubringen, hat auch in den kommenden Jahren bei<br />
der <strong>Polizei</strong> beste Einstellungschancen“, so Schneider.