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Wahlprogramm Ralf Poschmann - cdu sangerhausen

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P R O G R A M M<br />

zur Wahl zum<br />

Oberbürgermeister<br />

der Stadt Sangerhausen<br />

am 28. Februar 2010


Programm zur Oberbürgermeisterwahl - <strong>Ralf</strong> <strong>Poschmann</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorbemerkung<br />

1. Einordnung der Stadt Sangerhausen im Land Sachsen-Anhalt<br />

2. Entscheidungsfindung in der städtischen Gemeinschaft<br />

3. „Stadtgespräch“<br />

4. Stadtverwaltung<br />

5. Zusammenarbeit mit den Ortschaften<br />

6. Ziele für die Ortschaften:<br />

Breitenbach<br />

Gonna<br />

Grillenberg<br />

Großleinungen<br />

Horla<br />

Lengefeld<br />

Morungen<br />

Oberröblingen<br />

Obersdorf<br />

Riestedt<br />

Rotha<br />

Wettelrode<br />

Wippra<br />

Wolfsberg<br />

7. Soziale Verantwortung der Stadt<br />

8. Schulen, Kindertagesstätten, Jugendarbeit<br />

9. Sport<br />

10. Kultur, Traditionspflege, Ehrenamt, Freiwillige Feuerwehr<br />

11. Stadtentwicklung Kernstadt<br />

12. Wirtschafts- und Tourismusförderung, Rosarium<br />

13. Biosphärenreservat<br />

14. Industriegebiet<br />

15. Bauhof<br />

16. Zusammenarbeit mit Wohlfahrtsverbänden und Kirchengemeinden<br />

17. Zusammenwirken in überregionalen Strukturen<br />

18. Zusammenarbeit mit dem Landkreis Mansfeld-Südharz


Programm zur Oberbürgermeisterwahl - <strong>Ralf</strong> <strong>Poschmann</strong><br />

Vorbemerkung<br />

Das Programm für eine Wahlperiode schriftlich niederzulegen, heißt, sich jederzeit an ihm<br />

messen zu lassen. Das biete ich meinen Wählerinnen und Wählern an.<br />

Denn: Kurzzeitige Erfolge dürfen nicht die großen Ziele überdecken.<br />

Mir ist bewusst, dass ich als Oberbürgermeister nach Gesetz zwar der Repräsentant der<br />

Stadt Sangerhausen bin, aber nicht das Organ mit der alleinigen Entscheidungskompetenz.<br />

Deshalb ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Stadtrat, den Ortsbürgermeistern<br />

und den Ortschaftsräten eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit.<br />

Nur so kann die Leitung der Verwaltung der Stadt Sangerhausen, seiner Regiebetriebe und<br />

öffentlichen Einrichtungen sowie die Steuerung der Eigen- und Beteiligungsgesellschaften<br />

zielorientiert und im Interesse der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Sangerhausen erfolgreich<br />

sein.<br />

Alle Entscheidungen müssen daran gemessen werden, welche Auswirkungen sie auf die<br />

Stadt Sangerhausen, ihre Einwohner und deren Zukunft haben. Und: Auch die Generationen<br />

unserer Enkel und Urenkel braucht politischen Gestaltungsspielraum, um sich in unserer<br />

Stadt wohlfühlen zu können. Darauf müssen wir unbedingt achten!<br />

Bei Anregungen und Fragen oder Widerspruch sprechen Sie mich an – jederzeit.<br />

1. Einordnung der Stadt Sangerhausen im Land Sachsen-Anhalt<br />

Sangerhausen ist eine von 11 Kreisstädten im Land Sachsen-Anhalt. Für mich ist die Kreisgebietsreform<br />

abgeschlossen; größere Strukturen halte ich für falsch. Im Landesentwicklungsplan<br />

ist die Kreisstadt Sangerhausen als Mittelzentrum eingeordnet. Diese Funktion zu<br />

stärken und mit Augenmaß auszubauen ist mein erklärtes Ziel. Eine besondere Rolle nimmt<br />

dabei unser Ortsteil Wippra ein. Durch seine räumliche Lage nimmt er die Funktionen eines<br />

Grundzentrums auch für benachbarte Gemeinden wahr. Diese Infrastruktur zu erhalten und<br />

dabei die Interessen der Nachbarkommunen zu berücksichtigen, ist mein erklärtes Ziel.<br />

Die Stadt Sangerhausen benötigt ein starkes Land Sachsen-Anhalt zur Interessenwahrung<br />

auf Bundes- und Europaebene. Eine Bündelung der Interessen in Mitteldeutschland halte<br />

ich für wichtig; sie wird von mir auf kommunaler Ebene unterstützt.


Programm zur Oberbürgermeisterwahl - <strong>Ralf</strong> <strong>Poschmann</strong><br />

2. Entscheidungsfindung in der städtischen Gemeinschaft<br />

Eine städtische Gemeinschaft hat nur dann langfristig Erfolg, wenn zwischen allen Beteiligten<br />

ein Interessenausgleich stattfindet. Deshalb bedürfen die Entscheidungen der Stadtverwaltung<br />

und des Stadtrates einer vorherigen intensiven Diskussion und Abstimmung<br />

mit den Ortschaftsräten. Dafür ist größtmögliche Transparenz bei der Vorbereitung von Entscheidungen<br />

herzustellen. Natürlich müssen die Prioritäten an den finanziellen Möglichkeiten<br />

ausgerichtet werden.<br />

3. „Stadtgespräch“<br />

Entscheidungen in der Kommunalpolitik werden vom Stadtrat, den Ortschaftsräten, den<br />

beschließenden Ausschüssen oder dem Oberbürgermeister mit seiner Verwaltung getroffen.<br />

Es ist scheinbar – außer bei Wahlen – kein Platz für die Meinung der Bürgerinnen und<br />

Bürger.<br />

Ich mache es zu meinem Ziel, wichtige Entscheidungen in der Stadt und den Ortsteilen<br />

rechtzeitig vorher mit den Bürgern zu besprechen. Mit dem „Stadtgespräch“ habe ich im<br />

letzten Jahr eine Form gefunden, die ein hohes Maß an Transparenz garantiert.<br />

Für mich ist Bürgerbeteiligung die Grundlage bürgerschaftlichen Engagement in vielen Bereichen<br />

unserer Gesellschaft und nicht zuletzt ein Hin zu mehr Interesse am kommunalpolitischen<br />

Geschehen, ein Hin zu einer größeren Wahlbeteiligung.<br />

4. Stadtverwaltung<br />

kompetent und rechtssicher<br />

Unsere Stadtverwaltung muss Probleme lösen, nicht Probleme schaffen. Die Bürgerinnen<br />

und Bürger in meiner Heimatstadt können sich darauf verlassen, dass ich mich mit ganzer<br />

Kraft und allen meinen Möglichkeiten dafür einsetzen werde, eine kompetente und verantwortliche<br />

Stadtverwaltung weiter zu entwickeln. Und mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

werden wir die Zukunft leidenschaftlich gestalten.<br />

schnell und entschlossen<br />

Die Wünsche und Sorgen der Sangerhäuser haben Vorrang für mich. Wir planen, wir entscheiden,<br />

wir handeln rasch und konsequent zum Wohle der Stadt und ihrer Einwohner. Für<br />

Unternehmen ist Geschwindigkeit ein entscheidender Standortvorteil und damit Garant für<br />

Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Das will ich konsequent nutzen.


Programm zur Oberbürgermeisterwahl - <strong>Ralf</strong> <strong>Poschmann</strong><br />

sparsam und zukunftsfest<br />

Eine Stadtverwaltung darf nur soviel kosten wie sie unbedingt muss. Wir müssen uns stärker<br />

noch als bisher für jeden Euro Steuergeld verantwortlich fühlen. Gesunde Stadtfinanzen<br />

erfordern eine sparsame Verwaltung mit Augenmaß. Zukunftsverantwortung für nachfolgende<br />

Generationen liegt mir besonders am Herzen.<br />

verständnisvoll und menschlich<br />

Menschliche Wärme für die Sorgen und Nöte der Mitmenschen, Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen<br />

für die Bürger werde ich von allen meinen Mitarbeitern einfordern. Zu<br />

oft noch erfahren die Sangerhäuserinnen und Sangerhäuser in mancher Situation „auf dem<br />

Amt“ schroffe, abweisende Umgangsformen. Ich will mich dafür einsetzen, dass Freundlichkeit<br />

und Hilfsbereitschaft nicht hinter der notwendigen Professionalität zurücksteht.<br />

5. Zusammenarbeit mit den Ortschaften<br />

Die kommunale Neugliederung, in deren Zuge wir zur Kreisstadt des Landkreises Mansfeld-Südharz<br />

geworden sind, ist verwaltungstechnisch abgeschlossen. Trotzdem müssen<br />

letzte Zweifler und Kritiker dieser Reform von ihren Vorteilen noch überzeugt werden.<br />

Dabei muss mancher Vertrag noch einmal überarbeitet oder zum gemeinsamen Wohl interpretiert<br />

werden. Diskussionen sind dabei nicht ärgerlich, sondern nützlich. Denn für jede<br />

eingemeindete Ortschaft wird die kommunale Neugliederung am Ende ein Erfolg sein.<br />

Als Oberbürgermeister habe ich in diesem Zusammenhang eine besondere Verpflichtung<br />

zum Interessenausgleich und zur Zusammenarbeit mit allen Ortsbürgermeistern und Ortschaftsräten.<br />

Oberbürgermeister aller Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt Sangerhausen zu sein, ist<br />

mein erklärtes Ziel.


Programm zur Oberbürgermeisterwahl - <strong>Ralf</strong> <strong>Poschmann</strong><br />

6. Ziele für die Ortschaften<br />

Die gewachsene Identität jeder Ortschaft als Teil der Kreisstadt Sangerhausen zu bewahren,<br />

ist mir ein ganz persönliches Anliegen. Das bedeutet jedoch nicht Stillstand, sondern<br />

gemeinsame Anstrengungen zusammen mit den Ortsbürgermeistern und Ortschaftsräten.<br />

Beispielhaft sei erwähnt:<br />

In Breitenbach muss es uns gelingen, dass vernünftige Entscheidungsfindung möglich<br />

wird. Es besteht großer Nachholbedarf, was die Sanierung der Straßen angeht. Auch sollten<br />

die öffentlichen Gebäude schrittweise saniert werden, damit sie für alle Generationen<br />

nutzbar werden.<br />

In Gonna sind beste Voraussetzungen für großes bürgerschaftliches Miteinander gegeben.<br />

Die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses sollte schrittweise fertig gestellt werden.<br />

Einen entscheidender Beitrag zur Gestaltung des Dorfbildes wird die Erneuerung der<br />

Durchgangsstraße bringen; dazu bedarf es noch gemeinsamer Anstrengungen zwischen<br />

Abwasserzweckverband, Stadt und Landkreis.<br />

Grillenberg ist als staatlich anerkannter Erholungsort für die touristische Entwicklung der<br />

Stadt und der Region von besonderer Bedeutung. Dank des Engagements des Ortschaftsrates<br />

und des Harzclubzweigvereins ist die touristische Infrastruktur für diesen kleinen<br />

Ortsteil bewundernswert. Ich werde darauf achten, dass die Beherbergungsbetriebe und<br />

gastronomischen Einrichtungen für Touristen, aber auch für die Einwohner erhalten bleiben.<br />

Dem Standort des Freibades kommt da eine besondere Bedeutung zu. Der Ausbau<br />

als Standort für Caravantourismus steigert die Übernachtungszahlen im Ortsteil und ist der<br />

Grundstein für die Finanzierung des kulturellen Lebens.<br />

In Großleinungen kann durch die Förderung der Vereinsarbeit ein gesellschaftliches Leben<br />

auf hohem Niveau garantiert werden. Die vertraglichen Regelungen zum Vereinshaus auf<br />

ein in der Stadt allgemein übliches Maß zu bringen ist dafür eine Voraussetzung. Die Sanierung<br />

von Schule und Turnhalle ist finanziell abgesichert. Ich werde darauf achten, dass<br />

daran keine Abstriche gemacht werden.


Programm zur Oberbürgermeisterwahl - <strong>Ralf</strong> <strong>Poschmann</strong><br />

Horla ist der kleinste Ortsteil in unserer Stadt. Er ist geprägt von einer außergewöhnlichen<br />

Landschaftsnähe, die unter allen Umständen erhalten werden sollte. Die Sanierung des<br />

Dorfgemeinschaftshauses am Dorfteich ist die umstrittenste Maßnahme in den Eingliederungsverträgen.<br />

Die Investitionskosten übersteigen die Möglichkeit der Stadt Sangerhausen;<br />

das war nicht absehbar. Deshalb gilt es gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern<br />

und der Kirchengemeinde nach einer Lösung zu suchen, die bezahlbar und nach Realisierung<br />

auch multifunktional nutzbar ist. Nur was wirklich gebraucht wird, lässt sich finanzieren<br />

und realisieren.<br />

In Lengefeld wurden in den ersten Jahren nach der Eingemeindung erhebliche Mittel in die<br />

Straßeninstandhaltung investiert. Das Ortsbild leidet momentan noch am Zustand der Ortsdurchfahrt,<br />

die gemeinsam mit Abwasserzweckverband und dem Landkreis in den nächsten<br />

Jahren verbessert werden muss. Für eine abgestimmte Aufnahme in den Finanzplan<br />

der Stadt setze ich mich ein.<br />

Morungen feiert 2010 seinen 1111. Jahrestag der urkundlichen Erwähnung. In Morungen<br />

funktioniert eine Dorfgemeinschaft, die es versteht, viele Sachen selbst zu regeln. Das unterstütze<br />

ich ausdrücklich. Die Verwaltung der Stadt und der Stadtrat sollten sich nur da<br />

einmischen, wo es gesetzlich erforderlich ist. So können Entscheidungen nah am Bürger<br />

getroffen werden.<br />

Mit Oberröblingen geht die Stadt Sangerhausen schon lange gemeinsame Wege. Diese<br />

Ortschaft wird sich mit der Stadt selbst zu einem Gewerbestandort entwickeln, der dadurch<br />

ein besonderes Interesse für stadtnahes Wohnen bringen wird. Die neue Kindertagesstätte<br />

ist nicht nur die Konsequenz aus der bisherigen Entwicklung und den jetzigen schlechten<br />

Bedingungen, sondern auch ein Erfordernis für die Zukunft. Die finanziellen Weichen sind<br />

gestellt. Die Umsetzung steht kurz bevor. Der Auftrag zum Abbruch der nicht mehr benötigten<br />

Gebäude ist bereits erteilt.<br />

Obersdorf war bei Eingemeindung ein finanziell solider Ort. Ich werde darauf achten, dass<br />

dies bei der Aufstellung zukünftiger Haushaltspläne weiter berücksichtigt wird. Wichtig ist<br />

auch, dass die Sanierung des Gonnaufers schrittweise weiter realisiert wird, soweit die<br />

Stadt zuständig ist. Es ist mein erklärtes Ziel, die Grundschule zu erhalten.


Programm zur Oberbürgermeisterwahl - <strong>Ralf</strong> <strong>Poschmann</strong><br />

In Riestedt hat es in den letzten Jahren die größten infrastrukturellen Veränderungen gegeben.<br />

Aus einem Ort mit erheblicher Verkehrsbelastung ist ein Wohnort geworden. Ich<br />

werde mein Augenmerk darauf richten, dass dieser Standort mit viel Fingerspitzengefühl<br />

entwickelt wird. Das betrifft eine Lösung für auftretende Überschwemmungen in einigen<br />

Gemeindeteilen sowie die endgültige Beseitigung der Altlasten der Deponie. Dazu ist eine<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat, der Bürgerinitiative und dem Landkreis<br />

erforderlich. Ich werde mit Nachdruck an einem mittelfristigen Erfolg arbeiten.<br />

So werde ich in Rotha - mit Passbruch - die Entwicklung zum Rosendorf, wie ich es in<br />

einem Strategiepapier für die Ortsbürgermeisterin entwickelt habe, weiter begleiten, wohl<br />

wissend, dass dies nur mit Unterstützung engagierter Einwohner und des Heimatvereins<br />

möglich ist. Das Dorfgemeinschaftshaus „Rhebecca“ zu sanieren, ist fest eingeplant.<br />

Wettelrode hat mit dem Bergwerksmuseum und Schaubergwerk Röhrigschacht eine erhebliche<br />

Bedeutung für unsere Stadt und Region. Die Einbindung in den Ortsteil muss<br />

weiter ausgebaut werden. Der Spielplatz für Kinder aus dem Ortsteil und für Besucher soll<br />

im Zentrum neben der Kirche weiterentwickelt werden. Hierzu wurden die vertraglichen<br />

Voraussetzungen mit der Kirchgemeinde bereits geschlossen. Die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses<br />

hat uns in den letzten Jahren erheblich beschäftigt, waren die Schäden<br />

doch größer als erwartet. Jetzt gilt es, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass es<br />

wieder das kulturelle Zentrum des Ortes wird. Ich werde mich dafür einsetzen, dass eine<br />

enge Zusammenarbeit mit dem Bergwerksmuseum und der Rosenstadt Sangerhausen<br />

GmbH entsteht.<br />

Für Wippra - mit Popperode und Hayda - steht in den nächsten 3 Jahren die abwassertechnische<br />

Erschließung an. Damit verbunden ist die Fortsetzung der Sanierung von Straßen<br />

und öffentlichen Einrichtungen. Geschafft habe ich als Vertreter im Abwasserzweckverband<br />

Südharz übrigens schon, dass Wippra in das Gebührengebiet 1 aufgenommen<br />

wurde, also zukünftig gleiche Gebühren wie in Sangerhausen gelten. Die touristische Infrastruktur<br />

in Wippra zu erhalten und zu entwickeln, ist mein Ziel. Die Eröffnung der Tankstelle<br />

am Ortseingang mit der gleichzeitigen Nutzung als Bauhof habe ich im letzten Jahr erreicht.<br />

Wolfsberg lebt von einem guten bürgerschaftlichen Miteinander. Der Aufbau von Vereinstrukturen,<br />

die die Organisation des öffentlichen Lebens um Feuerwehr und Freibad, übernehmen,<br />

wird von mir ausnahmslos unterstützt. Mit bürgerschaftlichem Engagement muss<br />

es gelingen, für die Nutzung des Standortes Freibad neue Ideen zu entwickeln.


Programm zur Oberbürgermeisterwahl - <strong>Ralf</strong> <strong>Poschmann</strong><br />

7. Soziale Verantwortung der Stadt<br />

Die hohe Arbeitslosigkeit in unserer Stadt ist nicht akzeptabel. Dennoch wird sich dieses<br />

Problem nicht von heute auf morgen beseitigen lassen. Solange bleibt es eine meiner<br />

wichtigsten Aufgaben, für ein funktionierendes soziales Gefüge in unserer Stadt zu sorgen.<br />

Betroffene und ihre Verbände werden bei mir immer Gehör finden. Ausgrenzung wird es mit<br />

mir nicht geben.<br />

8. Schulen, Kindertagesstätten, Jugendarbeit<br />

Die Standortnähe einer Schule ist ohne Zweifel wichtig. Wichtiger aber noch ist die Qualität<br />

der Schule, zu der auch eine ansprechende Lernumgebung gehört. Im Rahmen der uns<br />

gegebenen Möglichkeiten werde ich mich für den Erhalt möglichst vieler Schulen mit hoher<br />

Qualität einsetzen.<br />

Kindertagesstätten in ausreichender Anzahl garantiert in Sachsen-Anhalt das Gesetz zur<br />

Kinderförderung. In diesem Bereich sollte die Stadt neben einer vernünftigen Gebäudesubstanz<br />

aber auch die Inhalte bestimmen. Dabei hat jede Einrichtung Anspruch auf ein<br />

eigenes Profil. Freie Träger sind keine Konkurrenz zu kommunalen Einrichtungen, sondern<br />

garantieren produktiven Wettbewerb und Vielfalt. Durch Investitionen muss es uns gelingen,<br />

in allen Einrichtungen vergleichbare Bedingungen zu schaffen.<br />

Jugendarbeit findet nicht nur in Jugendclubs oder in organisierten Freizeiten statt. Jugendliche<br />

wollen sich zunehmend nicht auf eine strukturierte und von Erwachsenen organisierte<br />

Jugendarbeit einlassen. Dies sollte respektiert werden. Wichtig ist, dass es in der ganzen<br />

Stadt, also auch in den Ortsteilen, qualifizierte Ansprechpartner gibt, die bereit und in der<br />

Lage sind, die Probleme der Jugendlichen zu erfassen und nicht für sie, sondern mit ihnen<br />

nach Lösungen zu suchen.<br />

9. Sport<br />

Sportförderung ist eine wichtige Aufgabe der Stadt. Trägt sie doch zur Gesundheitsförderung<br />

und zu sozialem Miteinander bei. Durch Investitionen in die Sportstätten müssen wir<br />

hierfür die Voraussetzungen schaffen. Daneben soll ein Ansprechpartner in der Verwaltung<br />

eine schnelle und effektive Kommunikation sicherstellen. Alles weitere können und werden<br />

die Vereine in eigener Verantwortung verwirklichen.


Programm zur Oberbürgermeisterwahl - <strong>Ralf</strong> <strong>Poschmann</strong><br />

10. Kultur, Traditionspflege, Ehrenamt, Freiwillige Feuerwehr<br />

Kultur, Heimat und Traditionspflege gehören zusammen. Die gewachsenen Strukturen gilt<br />

es zu erhalten. Eine Stadtverwaltung kann hier nur unterstützend tätig werden, denn ehrenamtliches<br />

Engagement lebt nun einmal von höchstpersönlichem Einsatz. Dabei werden<br />

mich die Bürgerinnen und Bürger immer an ihrer Seite finden.<br />

Eines der für die Gemeinschaft wichtigsten Ehrenämter ist der Dienst in den Freiwilligen<br />

Feuerwehren. Die Kameraden erbringen damit eine Leistung für die Bürger, die nicht mit<br />

Geld aufzuwiegen ist. Die Voraussetzungen dafür sind eine gute Ausstattung der Wehren<br />

und die Schaffung von optimalen Rahmenbedingungen. Wichtig für alle Ehrenämter ist die<br />

öffentliche Anerkennung. Dafür werde ich mich einsetzen.<br />

11. Stadtentwicklung Kernstadt<br />

In der Stadtentwicklung gilt es, die bisherigen Ziele des Stadtumbaus konsequent zu verfolgen.<br />

Deshalb werde ich mich dafür einsetzen, dass kommunale Eigenmittel für Aufwertungs-<br />

und Abrissförderung zur Verfügung gestellt werden. Das ist die Garantie dafür, dass<br />

sich in der Stadt und in den Ortsteilen Investitionen in Gebäudeeigentum lohnen und dessen<br />

Werthaltigkeit gewahrt wird.<br />

Die Stadtsanierung muss ebenfalls konsequent weiter verfolgt werden. Eine Stadt ist lebenswert,<br />

wenn möglichst viele Quartiere eine Aufwertung erhalten, so auch die Innenstadt.<br />

Die Baulücken zu schließen, städtebaulichen Missstand zu beseitigen und die Stadt<br />

liebenswert zu gestalten und damit steigende Lebensqualität zu schaffen, ist mein Ziel.<br />

12. Wirtschafts- und Tourismusförderung, Rosarium<br />

Wirtschaftsförderung ist eine der wichtigsten Aufgaben der Stadt und bei mir Chefsache.<br />

Eine Kommune allein wird die Aufmerksamkeit kaum auf sich ziehen können, vielmehr ist<br />

hier eine Kooperation mit dem Landkreis und anderen Städten und Gemeinden der Region<br />

notwendig. Dies gilt auch für die Zusammenarbeit im Rahmen des Tourismus.<br />

Das Europa-Rosarium als botanischer Garten und Genbank soll sich in den nächsten Jahren<br />

noch stärker als touristischer Anziehungspunkt mit einer Ausstrahlung weit über unsere<br />

Region hinaus entwickeln. Dazu bedarf es weiterer Investitionen in die Infrastruktur. Die<br />

Rosenstadt Sangerhausen GmbH ist dafür ein verlässlicher Partner, der sich als wirtschaftlichen<br />

Motor dieser Entwicklung bestens eignet. Der Ausbau der Kooperation mit touristischen<br />

Einrichtungen wird von mir unterstützt. Gemeinsam werden wir wahrgenommen,<br />

gemeinsam profitieren wir.


Programm zur Oberbürgermeisterwahl - <strong>Ralf</strong> <strong>Poschmann</strong><br />

13. Biosphärenreservat<br />

Zur Wahrung der kulturellen Identität gehört immer auch die Wahrung von Natur und Landschaft.<br />

Deshalb ist die Einrichtung eines Biosphärenreservats grundsätzlich zu begrüßen.<br />

Allerdings werde ich darauf achten, dass dadurch die gewerbliche und landwirtschaftliche<br />

Entwicklung der Stadt und der Region, die Chancen des Tourismus und die Wahrung und<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen nicht behindert werden.<br />

14. Industriegebiet<br />

Das Industriegebiet „Südharz“ ist eine große Chance für die Stadt und die Region Sangerhausen.<br />

An der Schaffung der organisatorischen und planungsrechtlichen Voraussetzungen<br />

werden meine Verwaltung und ich mit Hochdruck arbeiten. Meine guten persönlichen Kontakte<br />

zur Landesregierung sind dabei außerordentlich hilfreich. Darauf werde ich aufbauen.<br />

15. Bauhof<br />

In den Ortsteilen besteht die Sorge, dass durch Strukturänderungen die Qualität der Leistung<br />

des Bauhofes in den Ortsteilen leidet. Um das zu verhindern, muss u. a. geprüft werden,<br />

ob positive Erfahrungen anderer Städte (z. B. Winterdienst durch private Dritte) auf<br />

unsere Verhältnisse übertragen werden können. Selbstverständlich darf dabei die Kernstadt<br />

nicht außer Acht gelassen werden. Sie bestimmt als Aushängeschild die überregionale<br />

Wahrnehmung unserer Stadt. Ohne Frage muss die Arbeit des Bauhofs effektiver werden.<br />

Das gelingt auch dadurch, dass bereits vorgenommene Privatisierungen, wie z.B. die<br />

Straßenreinigung und Grünanlagenpflege, bezüglich ihrer Wirtschaftlichkeit und Effektivität<br />

regelmäßig überprüft werden.<br />

16. Zusammenarbeit mit Wohlfahrtsverbänden und Kirchengemeinden<br />

Ich schätze die Zusammenarbeit mit Wohlfahrtsverbänden und Kirchengemeinden mit ihrem<br />

am Gemeinwohl orientierten Handeln. Ihnen Gehör in der Verwaltung und im Stadtrat<br />

und auch in der überregionalen Politik zu verschaffen, dafür werde ich sorgen.


Programm zur Oberbürgermeisterwahl - <strong>Ralf</strong> <strong>Poschmann</strong><br />

17. Zusammenwirken in überregionalen Strukturen<br />

Die Verankerung der Stadt Sangerhausen und von Teilen des Landkreises Mansfeld-Südharz<br />

in der regionalen Planungsgemeinschaft Harz ist für die Wahrung unserer Kultur wichtig.<br />

Die Zusammenarbeit auf Augenhöhe hat sich bewährt und wird von mir auch über<br />

Kreis- und Ländergrenzen hinaus intensiviert werden.<br />

Der Ausbau der Zusammenarbeit von Kommunen in Verbänden und Vereinigungen sowie<br />

entlang der Entwicklungsachsen A 38 und A 71 sind Chancen für die Stadt und die Region<br />

Sangerhausen. Dies zum gegenseitigen Vorteil auszubauen ist mein Ziel. Zusammenarbeit<br />

ist dabei kein Selbstzweck; sie muss sich immer zum Nutzen für die Stadt und ihre Bürgerinnen<br />

und Bürger auswirken.<br />

18. Zusammenarbeit mit dem Landkreis Mansfeld-Südharz<br />

Die Zusammenarbeit gründet auf gegenseitigem Respekt. Dabei dürfen die Entscheidungen<br />

des Landkreises keine negativen Auswirkungen auf die Stadt Sangerhausen haben.<br />

Vom Landkreis erwarte ich eine Unterstützung und Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung.<br />

Deshalb ist für mich eine enge Zusammenarbeit mit den Städten, Gemeinden und Verbandsgemeinden<br />

des Landkreises Mansfeld-Südharz erklärtes Ziel. Die Kreisstadt Sangerhausen<br />

hat dabei besonderes Gewicht. Die Zusammenarbeit basiert auf Gleichberechtigung im<br />

Rahmen der zugeordneten Aufgaben, sei es in den Zweckverbänden, in Verbandsstrukturen<br />

auf Ebene des Landkreises oder im Rahmen des Städte- und Gemeindebundes Sachsen-Anhalt.<br />

Die Umsetzung und Weiterentwicklung dieser Ziele kann nur im konstruktiven Dialog<br />

mit den Bürgerinnen und Bürgern erfolgreich sein.<br />

Sangerhausen, im Februar 2010

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