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„Wir gärtnern ohne Torf - - LBV Pfaffenhofen

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„Besser <strong>gärtnern</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Torf</strong> – denn <strong>Torf</strong> gehört ins Moor“<br />

Eine gemeinsame Aktion von<br />

Landesbund für Vogelschutz e.V. (<strong>LBV</strong>) und Kreisverband für Gartenbau und Landespflege<br />

e.V im Landkreis <strong>Pfaffenhofen</strong> a.d. Ilm<br />

Wer für den Garten und die Blumenkästen Pflanz- oder Blumenerde benötigt, hat in den Bauund<br />

Gartenmärkten meist eine große, manchmal fast unüberschaubare Auswahl an<br />

verschiedensten Produkten. Allerdings enthalten die meisten davon mehr oder weniger hohe<br />

Anteile an <strong>Torf</strong>, der aus Mooren entnommen wird. Für den Abbau von <strong>Torf</strong> werden Moore<br />

entwässert und trocken gelegt. Dies bedeutet einen gravierenden Eingriff oder gar die<br />

Zerstörung eines einmaligen Lebensraumes von Pflanzen und Tieren. Gleichzeitig verlieren<br />

entwässerte Moore ihre wichtige Funktion als Wasserspeicher und als Speicher des<br />

Klimagases CO2. Durch die über Jahrtausende erfolgte Anreicherung von <strong>Torf</strong> ist in Mooren<br />

weltweit etwa doppelt soviel Kohlenstoff gespeichert wie in allen Wäldern der Erde.<br />

<strong>Torf</strong>abbau führt zu Klimaschäden<br />

In Deutschland werden überwiegend in Nord- und Ostdeutschland auf etwa 30 000 ha <strong>Torf</strong><br />

abgebaut (entspricht 60 000 Fußballfeldern). Dabei werden alljährlich rund 8 Mio. m³ <strong>Torf</strong><br />

entnommen. Doch diese Menge reicht bei weitem nicht mehr aus, um den <strong>Torf</strong>hunger<br />

hierzulande zu sättigen. Mit abnehmenden Abbauflächen in Deutschland steigen die Flächen<br />

für die <strong>Torf</strong>gewinnung im Baltikum, Skandinavien und Russland rasant an. Etwa 3 Mio. m³<br />

<strong>Torf</strong> werden bereits von dort importiert – Tendenz stark steigend. Durch den LKW-Transport<br />

quer durch ganz Europa wird die Umwelt zulätzlich enorm belastet.<br />

<strong>Torf</strong> ist für Pflanz- und Blumenerden nicht notwendig<br />

<strong>Torf</strong> ist sehr nährstoffarm und für die allermeisten Pflanzen viel zu sauer (pH-Wert etwa 3<br />

und damit so sauer wie Essig). <strong>Torf</strong> muss deshalb bei der Herstellung von Blumenerden mit<br />

Düngern und Kalk angereichert werden. Dies führt wiederum zur raschen Verrottung und<br />

Zersetzung von <strong>Torf</strong>. Damit ist <strong>Torf</strong> – im Gegensatz zu Kompost – kein dauerhaft wirksames<br />

Bodenverbesserungsmittel.<br />

Zum Befüllen von Pflanztrögen und Blumenkästen gibt es im Handel bewährte torffreie<br />

Pflanz- und Blumenerden. Sie enthalten anstelle von <strong>Torf</strong> insbesondere Kompost und<br />

Rindenhumus, evtl. auch Kokos- oder Holzfasern. Zur Bepflanzung von Balkonkästen und für<br />

Kübelpflanzen können die im Handel erhältlichen torffreien Erdsubstrate mit gleich gutem<br />

Erfolg verwendet werden. Leider zögert der Handel vielerorts, diese Produkte mit anzubieten.<br />

<strong>Torf</strong>freie Pflanzsubstrate haben mit gleich guten Ergebnissen in Versuchen getestet:<br />

- die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim<br />

- die Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau in Weihenstephan<br />

Auf die Verwendung torfhaltiger Pflanz- und Blumenerden zu verzichten, empfehlen auch:<br />

- das Bayerische Landesamt für Umwelt<br />

- der Bayerische Landesverband für Gartenbau und Landespflege<br />

- der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege


Um auf die sehr nachteiligen Eingriffe in Moore beim <strong>Torf</strong>abbau sowie auf das Angebot und<br />

die Verwendung torffreier Pflanz- und Blumenerden zum Erhalt der Moore und zum Schutz<br />

von Natur und Klima aufmerksam zu machen, starteten die Kreisgruppen der<br />

Naturschutzverbände Landesbund für Vogelschutz e. V. (<strong>LBV</strong>) und Bund Naturschutz e.V.<br />

(BN) sowie der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege e.V. im Landkreis Landsberg<br />

am Lech die gemeinsame Aktion<br />

„Besser <strong>gärtnern</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Torf</strong> – denn <strong>Torf</strong> gehört ins Moor“.<br />

Klimaschutz durch <strong>Torf</strong>verzicht – Moore als CO2-Speicher erhalten<br />

Schirmherr der Aktion ist Herr Dr. med. Peter Weibl.<br />

Die Aktion soll darauf hinwirken, dass<br />

Gartenbesitzer und Hobbygärtner beim Kauf von Pflanz- und Blumenerden nur<br />

torffreie Produkte erwerben,<br />

Landschaftsgärtner und Bauhöfe der Kommunen bei Garten- und Pflanzarbeiten <strong>Torf</strong><br />

und torfhaltige Substrate nicht mehr verwenden,<br />

Gärtnereien, Baumschulen, Gartencenter, Bau- und Heimwerkermärkte und<br />

Handelsketten, die Pflanz- und Blumenerden zum Verkauf anbieten, ihren Kunden<br />

gezielt torffreie Produkte anbieten.<br />

<strong>Torf</strong>abbau<br />

vernichtet wasserspeichernde Moorflächen<br />

zerstört unwiederbringlich einmalige und wertvolle Lebensräume<br />

setzt große Mengen CO2 frei und trägt damit wesentlich zur Klimaerwärmung bei<br />

ist für Pflanzsubstrate in Garten, Balkonkästen und Topfkulturen nicht erforderlich<br />

Gärtnern <strong>ohne</strong> <strong>Torf</strong><br />

ist keine neue Erfindung sondern altbewährte gärtnerische Praxis<br />

fördert die Verwendung von Kompost, Rindenhumus und Holzfasern aus der Region<br />

ist sinnvolle Kreislaufwirtschaft und erhält die Kaufkraft in der Region<br />

erhält wertvolle Moore als einmalige Lebensräume seltener Pflanzen und Tiere<br />

bewahrt Moore als wichtige Wasserspeicher und typische Elemente der Landschaft<br />

ist praktizierter Hochwasser-, Natur, Arten- und Klimaschutz<br />

Der in Jahrtausenden in Mooren gewachsene <strong>Torf</strong> ist zu wertvoll, um ihn für einen kurzen<br />

Sommer in Pflanzgefäße zu füllen und nach einmaligem Gebrauch als „Abfall“ zu entsorgen.<br />

Für die Kultur kurzlebiger Pflanzen ist es nicht notwendig, anderenorts wertvollste<br />

Ökosysteme zu zerstören!<br />

Wer beim Kauf von Pflanz- und Blumenerden auf den Erhalt von Mooren sowie den Naturund<br />

Klimaschutz achtet, wählt Produkte, die keinen <strong>Torf</strong> enthalten.<br />

Jeder Sack torfhaltige Blumenerde, den wir nicht verwenden, ist ein wesentlicher Beitrag zum<br />

Natur-, Hochwasser- und Klimaschutz!<br />

Achten Sie beim Kauf von Pflanz- und Blumenerde auf die Bezeichnung „torffrei“!!

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