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siehe Angaben zum Konzert - Regensburger Domspatzen

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Abendprogramm<br />

<strong>Regensburger</strong> <strong>Domspatzen</strong><br />

Concerto Köln<br />

<strong>Konzert</strong>meister: Markus Hoffmann<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Requiem d-Moll<br />

KV 626<br />

Beethoven: 1. Symphonie C-Dur op. 21<br />

Dorothee Mields<br />

Sopran<br />

Dorothée Rabsch<br />

Alt<br />

Robert Buckland<br />

Tenor<br />

Joel Frederiksen<br />

Bass<br />

Leitung:<br />

Domkapellmeister Roland Büchner<br />

Donnerstag, 16. Mai 2013<br />

20.00 Uhr, Basilika St. Emmeram<br />

1


Dank und Hinweise<br />

Dieses Mozart-<strong>Konzert</strong>projekt der <strong>Regensburger</strong> <strong>Domspatzen</strong> wurde ermöglicht<br />

durch die besondere Unterstützung der LIGA Bank.<br />

Wir möchten aber an dieser Stelle auch den großzügigen Förderern danken, die<br />

im Hintergrund wirken und es mit ermöglichen, Projekte dieser Größenordnung<br />

durchzuführen.<br />

Das heutige <strong>Konzert</strong>programm erfährt seine zweite Aufführung am Freitag,<br />

17. Mai 2012, um 20 Uhr in der Basilika St. Emmeram zur Eröffnung der 29. Tage<br />

Alter Musik Regensburg. Dieses <strong>Konzert</strong> ist ausverkauft. Es wird live im Programm<br />

BR-Klassik des Bayerischen Rundfunks übertragen. Beginn: 20.05 Uhr.<br />

Das <strong>Konzert</strong>programm mit Mozarts „Requiem d-Moll“ und<br />

Mozarts „Prager Sinfonie“ (Nr. 38) kommt noch dreimal zur Aufführung<br />

mit folgender Besetzung: Yeree Suh (Sopran), Dorothée Rabsch (Alt),<br />

Robert Buckland (Tenor), Joachim Höchbauer (Bass) sowie Concerto Köln<br />

Freitag, 12. Juli 2013, 20.00 Uhr, Rheingau Musikfestival, Kloster Eberbach<br />

(ausverkauft)<br />

Samstag, 13. Juli 2013, 20.00 Uhr, Festival Europäische Kirchenmusik,<br />

Schwäbisch Gmünd, Heilig-Kreuz-Münster<br />

Freitag, 19. Juli 2013, 19.30 Uhr, Europäische Wochen Passau, Niederalteich,<br />

Basilika St. Mauritius<br />

Besuchen Sie uns auch im Internet:<br />

www.domspatzen.de<br />

www.facebook.com/regensburgerdomspatzen<br />

www.mittelbayerische.de/domspatzen<br />

Impressum:<br />

Verantwortlich und Veranstalter:<br />

Verein „Freunde des <strong>Regensburger</strong> Domchors“ e.V., Chormanagement, Christof Hartmann,<br />

Reichsstraße 22, 93055 Regensburg, T. 0941-7962-0, Handy: 0171-65 300 83, Fax: 0941-7962-263,<br />

E-Mail: chormanagement@domspatzen.de, www.domspatzen.de<br />

2


Beethoven: 1. Symphonie – Mozart: Requiem<br />

Ludwig van Beethoven 1. Symphonie C-Dur op. 21 (1800)<br />

(1770-1827)<br />

Adagio molto – Allegro con brio<br />

Andante cantabile con moto<br />

Menuetto (Allegro molto e vivace)<br />

Adagio – Allegro molto e vivace<br />

……………………………<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Requiem d-Moll<br />

(1756-1791) für Soli, Chor und Orchester KV 626 (1791)<br />

(Mozarts Fragment mit den Ergänzungen<br />

von Joseph Eybler und Franz Xaver Süßmayr)<br />

I. Introitus<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Requiem aeternam<br />

Kyrie<br />

Sequenz<br />

Dies irae – Tuba mirum – Rex tremendae –<br />

Recordare – Confutatis – Lacrimosa<br />

Offertorium<br />

Domine Jesu – Hostias<br />

V. Sanctus<br />

VI.<br />

Benedictus<br />

VII. Agnus Dei<br />

VIII. Communio<br />

Lux aeterna<br />

Wir danken der Meisterwerkstätte für Orgelbau Josef Maier, 88138 Hergensweiler,<br />

für die freundliche Bereitstellung der Truhenorgel.<br />

3


Zum Programm<br />

Beethovens erste Sinfonie wurde in seiner ersten eigenen Akademie am<br />

2. April 1800 im Hoftheater (Burgtheater) in Wien uraufgeführt. Neben einer<br />

Mozart-Sinfonie und Arien aus Haydns Schöpfung standen ein Klavierkonzert<br />

Beethovens (wahrscheinlich op. 15), sein Septett op. 20 und eben die 1. Sinfonie<br />

auf dem Programm. Evtl. komponierte Beethoven die Sinfonie sogar speziell im<br />

Hinblick auf dieses <strong>Konzert</strong>.<br />

Im Gegensatz zu vielen späteren Werken existieren zur 1. Sinfonie keinerlei<br />

handschriftliche Zeugnisse des Entstehungsprozesses, weder ein vollständiges<br />

Autograph noch Skizzen (wahrscheinlich ist ein ganzes Skizzenbuch aus dieser Zeit<br />

verloren gegangen). Bereits in seiner frühen Wiener Zeit, in den Jahren 1795 und<br />

1796, hatte Beethoven an einer Sinfonie in C-Dur gearbeitet, von der noch zahlreiche<br />

Skizzen zeugen. Dieser erste Anlauf verlief jedoch im Sande. Als Beethoven<br />

einige Jahre später erneut mit der Komposition einer C-Dur-Sinfonie begann, griff<br />

er - erstaunlich genug - noch nicht einmal auf das Material des ersten Versuchs<br />

zurück, sondern machte alles neu. Lediglich den Beginn des Rondothemas aus<br />

dem Finale übernahm er aus dem Vorläuferprojekt.<br />

Die Sinfonie sollte zunächst Beethovens erstem großen Gönner und Förderer gewidmet<br />

sein, seinem ersten Dienstherrn, Kurfürst Maximilian Franz, Fürsterzbischof<br />

von Köln. Der in Bonn residierende Bischof hatte das Potenzial seines Angestellten<br />

erkannt und ihn Ende 1792, mit einem Stipendium versehen, nach Wien <strong>zum</strong><br />

Studium bei Haydn geschickt. Bis 1794 bezog Beethoven in Wien regelmäßig ein<br />

Gehalt des Bonner Erzbischofs. Die Französischen Truppen im Rheinland säkularisierten<br />

den erzbischöflichen Hof und lösten Beethovens ehemalige Dienststelle<br />

auf, eine Rückkehr nach Bonn wurde damit obsolet. Beethoven war in Wien<br />

jedoch schon so erfolgreich, dass er der Unterstützung des Kurfürsten nicht<br />

mehr bedurfte. Seinem Gönner war er dennoch dankbar, die Widmung seines<br />

ersten großen Orchesterwerks für diesen daher naheliegend. Im Juni 1801 teilte<br />

Beethoven dem Verleger Franz Anton Hoffmeister in Leipzig die Titelaufschrift für<br />

die Originalausgabe mit. Der überraschende Tod von Max Franz am 27. Juli 1801<br />

machte diese Widmung jedoch hinfällig, so dass Beethoven sich schließlich für<br />

Baron van Swieten als Widmungsträger entschied. Die Erstausgabe der Sinfonie<br />

erschien wahrscheinlich im November 1801.<br />

4


Theologische Einführung <strong>zum</strong> Mozart-Requiem<br />

(Vortrag von Chortheologe Christian Hambsch für die Sänger<br />

der <strong>Regensburger</strong> <strong>Domspatzen</strong>, gehalten am 10. Mai 2013)<br />

Im Jahr 1791 nähert sich ein geheimnisvoller Bote der Wohnung von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart. Jener Bote wird für einen anonymen Auftraggeber eine<br />

Totenmesse bestellen. Mozart willigt ein und erhält 25 Dukaten als Anzahlung.<br />

Weitere 25 Dukaten werden ihm bei Erhalt des vollständigen Werkes zugesagt.<br />

Heute wissen wir, dass jener unbekannte Bote ein Beauftragter des Grafen<br />

Franz von Walsegg war. Jener Graf, der auf Schloss Stuppach wohnte, hatte die<br />

eigenartige Angewohnheit, bei berühmten Komponisten Werke in Auftrag zu<br />

geben, diese für gewöhnlich abzuschreiben und als seine eigenen Kompositionen<br />

bei seinen <strong>Konzert</strong>en aufzuführen. So bestellte er das Requiem für seine Frau,<br />

die am 14.2.1791 verstorben war. Damit erklärt sich auch die strenge Diskretion<br />

Mozart gegenüber. Mozart erreichte jener Auftrag spätestens vor seiner Abreise<br />

nach Prag, wo am 6.9.1791 seine Oper „La clemenza di Tito“ aufgeführt wurde.<br />

Nach seiner Rückkehr war er vor allem mit der „Zauberflöte“ beschäftigt, die am<br />

30.9.1791 in Wien uraufgeführt wurde.<br />

Mozart begann mit dem Requiem spät – zu spät! Als Mozart den Auftrag <strong>zum</strong><br />

Requiem erhielt, erfreute er sich wohl noch guter Gesundheit, aber schon in Prag<br />

kränkelte er. Ahnt Mozart im Herbst 1791, dass er seine letzte Komposition beginnt<br />

und dieses Werk „seine eigene Totenmesse“ wird? Als er sich jedenfalls ernsthaft<br />

dem Requiem zuwendet, ist er schon gesundheitlich angeschlagen und je mehr<br />

die Komposition fortschreitet, schreitet auch der Krankheitsverlauf fort. Mozart soll<br />

über der Arbeit am Requiem vom Tod gesprochen und sogar behauptet haben,<br />

dass „er das Requiem für sich setze“. Mozart kann das Requiem nicht vollenden.<br />

Er stirbt am 5.12.1791. Der Introitus samt Kyrie sind niedergeschrieben. Fertig<br />

sind weitgehend auch die Vokalstimmen und der Generalbass vom Offertorium<br />

sowie von der Sequenz bis <strong>zum</strong> 8. Takt des Lacrimosa. In weiten Teilen ist die<br />

Instrumentierung angezeigt. Sanctus, Benedictus, Agnus Dei und die Communio<br />

fehlen. Ernstzunehmenden Quellen zufolge endet die ursprüngliche Partitur<br />

Mozarts am Ende des Hostias mit den Worten „quam olim da capo“. Dass Mozart<br />

nach Takt 8 im Lacrimosa verstorben sein soll, ist nichts weiter als eine Legende.<br />

Warum er nach dem 8.Takt im Lacrimosa unterbricht, kann musikalische Gründe<br />

haben. Das Lacrimosa endet, wie auch der Introitus und das Agnus Dei, mit den<br />

Worten „dona eis requiem“. Durch diese Worte inspiriert, wollte Mozart vielleicht<br />

engere musikalische Bezüge <strong>zum</strong> Introitus und <strong>zum</strong> Agnus Dei schaffen. Zudem<br />

wird vermutet, dass Mozart durch eine Amenfuge das Lacrimosa beschließen<br />

wollte. So stoppte er wahrscheinlich nach Takt 8, um sich diesen Überlegungen<br />

einem späteren Zeitpunkt zu widmen. Die Schwester von Konstanze schildert, wie<br />

Mozart in den letzten Augenblicken seines Lebens „mit dem Munde die Pauken<br />

in seinem Requiem ausdrücken wollte“.<br />

5


Nach seinem Tod wandte sich seine Witwe Konstanze mit der Bitte um<br />

Fertigstellung der Totenmesse vermutlich zuerst an Franz Jacob Freystädtler, den<br />

sie wohl für den erfahrendsten Schüler ihres Mannes hielt. Aus unbekanntem<br />

Grund gab er aber bald auf. Am 21.12.1791 quittiert Joseph Eybler, dass er das<br />

Requiem zur Vollendung anvertraut bekommen hat. Dieser begann mit der<br />

Fertigstellung, stellte diese aber ebenso wieder ein. Wie viele Personen an der<br />

Vollendung dieser Komposition beteiligt waren, ist unsicher. Sicher jedoch ist,<br />

dass diese schwierige Aufgabe Franz Xaver Süßmayr zufiel. Er, damals 25 Jahr<br />

alt, war Schüler von Mozart gewesen, hatte mit ihm zu Lebzeiten einige Teile<br />

der Totenmesse musiziert und hatte seinen Lehrer auf der Pragreise begleitet.<br />

Süßmayr war wohl über die Ideen des Meisters unterrichtet und hatte eventuell<br />

auch Skizzen, die bis heute verschollen sind. Solch eine Skizze nimmt man<br />

beispielsweise für das Benedictus an. Wir dürfen Süßmayr für seine Arbeit, die er<br />

sicherlich nach bestem Wissen und Können ausgeführt hat, dankbar sein, denn<br />

nur das fertiggestellte Requiem war in der Liturgie aufführbar! Vermutlich konnte<br />

er Konstanze das fertiggestellte Werk im Frühjahr 1792 überreichen, die es an den<br />

Auftraggeber weitergab. Dieser dirigierte das Requiem auch tatsächlich selbst im<br />

Jahr 1793 und noch einmal am Todestag seiner Frau am 14.2.1794. Konstanze<br />

hatte allerdings 2 Abschriften anfertigen lassen, von denen Graf Walsegg nichts<br />

wusste und über die er sicher nicht erfreut gewesen sein dürfte.<br />

Von Beginn an hat das Requiem seine Hörer in den Bann gezogen. Beethoven,<br />

selbst ein zukunftsweisender Komponist wird über das Requiem von Mozart<br />

sagen: „zu wild und furchtbar“. Beethoven wollte selbst eines „in versöhnendem<br />

Geiste“ schreiben. Schon zu Beginn führen die Bassethörner in F – eine neu<br />

entwickelte Klarinettenart – mit ihrem dunklen und geheimnisvollen Klang in die<br />

Tiefe des Geschehens.<br />

Aber was ist eine Totenmesse? Wie der Name schon sagt, ist eine Totenmesse<br />

die Hl. Messe für Verstorbene. Deshalb begegnen uns auch wesentliche Teile des<br />

Messordinariums wie das Kyrie, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei, wobei früher<br />

im Agnus Dei Worte „miserere nobis“ durch „dona eis requiem“ und „dona nobis<br />

pacem“ durch „dona eis requiem sempiternam“ ersetzt worden waren. Schon<br />

der erste Satz im Introitus „Requiem aeternam dona eis, Domine“ – ewige Ruhe<br />

gib ihnen, Herr“ bildet das theologische Leitmotiv einer Totenmesse. Jenes Motiv<br />

wird im Lacrimosa, im Agnus Dei und in der Communio wieder aufgegriffen.<br />

Besonders spannend für euch dürfte aber die Sequenz sein. Eine Sequenz –<br />

lateinisch sequi (folgen) – folgt in der Liturgie dem Halleluja nach. Wir <strong>Domspatzen</strong><br />

kennen zwei bedeutsame Sequenzen: Am Pfingstsonntag folgt der Gesang „Veni<br />

Sancte Spiritus“ auf das Halleluja und am Ostersonntag begegnet uns nach dem<br />

Halleluja der Gesang „Victimae paschali laudes“. Das Dies irae wurde vom Konzil<br />

von Trient im 16. Jahrhundert als Sequenz für die Totenmesse vorgesehen und bis<br />

1970 blieb das Dies irae fester Bestandteil einer Totenmesse. Der Text des Dies<br />

irae ist vor allem durch das Buch des Propheten Zefanja (Zef 1,14-18) inspiriert<br />

und geht unter die Haut: „Dies irae, dies illa solvet saeclum in favilla!“ – „Jener<br />

6


Tag des Zorns, jener Tag, der das All in Staub verwandeln wird!“ „Wie groß wird<br />

das Zittern sein, wenn der Richter kommen wird?“ Diese Vision wird im Tuba<br />

mirum weitergeführt: „Die Posaune mit wunderlichem Laut wird erklingen durch<br />

das Gebiet der Gräber und wird alle vor den Thron zwingen…Was soll ich Armer<br />

dann sagen? Welchen Beschützer soll ich erbitten?“ Im Recordare wird uns die<br />

entscheidende Antwort gegeben, wer dieser Beschützer nur sein kann: Jesus –<br />

Gott selbst! „Redemisti crucem passus; tantus labor non sit cassus“ – „Du hast<br />

mich erlöst, gelitten am Kreuz; so viel Mühe sei nicht vergeblich…Du hast Maria<br />

erlöst und den Schächer erhört. Du hast auch mir Hoffnung gegeben“. Hier genau<br />

liegt die Wahrheit: Was hat Gott alles unternommen um uns zu zeigen, wie sehr<br />

er uns liebt? Seine Schöpfung aus Liebe, Seine Menschwerdung als Kind aus<br />

Liebe zu uns, Seinen Kindern. Sein Leiden für uns, Seine Auferstehung! Wieso<br />

sollte Seine liebevolle Zuwendung zu uns im Tod denn nun enden? Alles wäre<br />

dann umsonst! Wer dies annimmt, hat von dem faszinierenden Gott, welcher der<br />

Urgrund des Lebens ist, nur wenig verstanden. Gott ist kein Gott des Zorns und der<br />

Vergeltung! Er ist die Liebe! Wenn wir Seiner unendlichen Liebe begegnen, wird<br />

sie uns verwandeln und all unsere Schuld, unser Versagen wird zu Staub zerfallen.<br />

Mozart hat in seinem Schwanengesang als genialer Musiker diese bedeutsame<br />

Botschaft uns geschenkt: Sie begegnet im gesamten Werk! Schon im Introitus,<br />

im Rex tremendae, im Recordare. Sie begegnet uns schon früher: Im der Motette<br />

„Ave verum corpus“, die auf den 17.6.1791 datiert ist. Mozart hat in seinen<br />

letzten beiden kirchenmusikalischen Kompositionen den Übergang vom Tod <strong>zum</strong><br />

Leben mit unvergleichlichen Klängen gefunden. Sein musikalisches Testament<br />

lässt trotz aller Todesangst niemals die Hoffnung auf den barmherzigen Gott aus<br />

den Augen. Mozart, der sein Lebensende ahnte, hat offensichtlich gespürt, dass<br />

der Urgrund seines Lebens, jener Gott der Liebe, ihn niemals aufgibt – besonders<br />

nicht im Tod!<br />

Um Mozarts Botschaft zu vernehmen, lauschen wir ins Confutatis: „Confutatis<br />

maledictis“ – „wenn die Geschmähten <strong>zum</strong> Schweigen gebracht“, „flammis<br />

acribus addictis“ – „den heftigen Flammen ausgesetzt werden!“ Trotz<br />

ungeheuerlicher Todesangst, welche durch die dramatische Sprache der Musik<br />

in den Streichern und den Chorstimmen ausgedrückt wird, erfolgt ein plötzlicher<br />

Stimmungswechsel im „Voca me“: „Dann ruf mich mit den Gesegneten“ Der<br />

gnadenvolle Gott wird mich zu sich rufen. Noch einmal greift er im Confutatis die<br />

gewaltige Todesangst auf, aber im „Oro supplex“ siegt in Mozarts überirdischer<br />

Musik die Gewissheit, in Gott den besten Helfer für die Todesstunde zu haben:<br />

„Ich bitte dich demütig flehend und zugeneigt, das Herz zerrieben wie Asche,<br />

trage du Sorge für mein Ende“. Wer außer Gott kann uns Menschen vom Tod ins<br />

Leben führen?<br />

An jenem tränenreichen Tag, am letzten Tag unseres Lebens, an dem uns<br />

keine Macht dieser Erde mehr helfen kann, wird uns Seine Liebe retten und<br />

hinüberführen in Seine Herrlichkeit, in der Mozart schon auf uns wartet.<br />

7


Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Requiem d-Moll<br />

für Soli, Chor und Orchester KV 626 (1791)<br />

I. Introitus Requiem (Chor, Alt)<br />

Requiem aeternam dona eis, Domine: et<br />

lux perpetua luceat eis. Te decet hymnus,<br />

Deus, in Sion, et tibi reddetur votum in<br />

Jerusalem: exaudi orationem meam, ad<br />

te omnis caro veniet. Requiem aeternam<br />

dona eis, Domine: et lux perpetua luceat<br />

eis.<br />

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das<br />

ewige Licht leuchte ihnen. O Gott, Dir gebührt<br />

ein Loblied in Sion, Dir erfülle man<br />

sein Gelübde in Jerusalem. Erhöre mein<br />

Gebet; zu dir kommt alles Fleisch. Herr,<br />

gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige<br />

Licht leuchte ihnen.<br />

II. Kyrie<br />

Kyrie eleison.<br />

Christe eleison.<br />

Kyrie eleison.<br />

Herr, erbarme Dich unser.<br />

Christus, erbarme Dich unser.<br />

Herr, erbarme Dich unser.<br />

(Chor)<br />

III. Sequenz 1. Dies irae (Chor)<br />

Dies irae, des illa,<br />

solvet saeclum in favilla,<br />

teste David cum Sibylla.<br />

Quantis tremor est futurus,<br />

quando judex est venturus,<br />

cuncta stricte discussurus!<br />

Tuba mirum spargens sonum<br />

per sepulcra regionum,<br />

coget omnes ante thronum.<br />

Mors stupebit et natura,<br />

cum resurget creatura,<br />

judicanti responsura.<br />

Liber scriptus proferetur,<br />

in quo totum continetur,<br />

unde mundus judicetur.<br />

Judex ergo cum sedebit,<br />

quidquid latet apparebit:<br />

nil inultum remanebit.<br />

Quid sum miser tunc dicturus?<br />

Quem patronum rogaturus,<br />

cum vix justus sit securus?<br />

Tag der Rache, Tag der Sünden, wird das<br />

Weltall sich entzünden, wie Sibyll und<br />

David künden.<br />

Welch ein Graus wird sein und Zagen,<br />

wenn der Richter kommt mit Fragen<br />

streng zu prüfen alle Klagen<br />

2. Tuba mirum (Solistenquartett)<br />

Laut wird die Posaune klingen,<br />

durch der Erde Gräber dringen,<br />

alle hin <strong>zum</strong> Throne zwingen.<br />

Schaudernd sehen Tod und Leben sich die<br />

Kreatur erheben,<br />

Rechenschaft dem Herrn zu geben.<br />

Und ein Buch wird aufgeschlagen,<br />

treu darin ist eingetragen<br />

jede Schuld aus Erdentagen.<br />

Sitzt der Richter dann zu richten,<br />

wird sich das Verborgne lichten;<br />

nichts kann vor der Strafe flüchten.<br />

Weh! Was werd ich Armer sagen?<br />

Welchen Anwalt mir erfragen,<br />

wenn Gerechte selbst verzagen?<br />

8


3. Rex tremendae (Chor)<br />

Rex tremendae majestatis,<br />

qui salvandos salvas gratis,<br />

salva me, fons pietatis.<br />

Recordare, Jesu pie,<br />

quod sum causa tuae viae:<br />

ne me perdas illa die.<br />

Quaerens me, sedisti lassus:<br />

redemisti Crucem passus:<br />

tantus labor non sit cassus.<br />

Iuste judex ultionis,<br />

donum fac remissionis<br />

ante diem rationis.<br />

Ingemisco tamquam reus:<br />

culpa rubet vultus meus:<br />

supplicanti parce, Deus.<br />

Qui Mariam absolvisti,<br />

et latronem exaudisti,<br />

mihi quoque spem dedisti.<br />

Preces meae non sunt dignae:<br />

sed tu bonus fac benigne,<br />

ne perenni cremer igne.<br />

Inter oves locum praesta,<br />

et ab haedis me sequestra,<br />

statuens in parte dextra.<br />

Confutatis maledictis,<br />

flammis acribus addictis:<br />

voca me cum benedictis.<br />

Oro supplex et acclinis,<br />

cor constritum quasi cinis:<br />

gere curam mel finis.<br />

Lacrymosa dies illa,<br />

qua resurget ex favilla<br />

judicandus homo reus.<br />

Huic ergo parce, Deus:<br />

pie Jesu Domine,<br />

dona eis requiem. Amen.<br />

König schrecklicher Gewalten, frei ist<br />

Deiner Gnade Schalten: Gnadenquell,<br />

lass Gnade walten.<br />

4. Recordare (Solistenquartett)<br />

Milder Jesus, wollst erwägen,<br />

dass Du kamest meinetwegen.<br />

Schleudre mir nicht Fluch entgegen.<br />

Bist mich suchend müd gegangen,<br />

mir <strong>zum</strong> Heil am Kreuz gehangen,<br />

mög dies Mühn <strong>zum</strong> Ziel gelangen.<br />

Richter Du gerechter Rache,<br />

Nachsicht üb in meiner Sache,<br />

eh’ ich <strong>zum</strong> Gericht erwache.<br />

Seufzend steh ich schuldbefangen,<br />

schamrot glühen meine Wangen,<br />

lass mein Bitten Gnad erlangen.<br />

Hast vergeben einst Marien,<br />

hast dem Schächer dann verziehen,<br />

hast auch Hoffnung mir verliehen.<br />

Wenig gilt vor Dir mein Flehen;<br />

doch aus Gnade lass geschehen,<br />

dass ich mög der Höll entgehen.<br />

Bei den Schafen gib mir Weide,<br />

vor der Böcke Schar mich scheide,<br />

stell mich auf die rechte Seite.<br />

5. Confutatis (Chor)<br />

Wird die Hölle ohne Schonung<br />

den Verdammten zur Belohnung,<br />

ruf mich zu der Sel’gen Wohnung.<br />

Schuldgebeugt zu Dir ich schreie,<br />

tief zerknirscht in Herzensreue,<br />

sel’ges Ende mir verleihe.<br />

6. Lacrimosa (Chor)<br />

Tag der Tränen, Tag der Wehen,<br />

da vom Grabe wird erstehen<br />

<strong>zum</strong> Gericht der Mensch voll Sünden.<br />

Lass ihn Gott, Erbarmen finden,<br />

milder Jesus, Herrscher Du,<br />

schenk den Toten ew’ge Ruh. Amen.<br />

9


IV. Offertorium 1. Domine Jesu (Chor, Solistenquartett)<br />

Domine Jesu Christe, Rex gloriae, libera<br />

animas omnium fidelium defunctorum<br />

de poenis inferni et de profundo lacu:<br />

libera eas de ore leonis, ne absorbeat<br />

eas tartarus, ne cadant in obscurum: sed<br />

signifer sanctus Michael repraesentet eas<br />

in lucem sanctam. Quam olim Abrahae<br />

promisisti et semini eius.<br />

Hostias et preces tibi, Domine, laudis<br />

offerimus: tu suscipe pro animabus illis,<br />

quarum hodie memoriam facimus:<br />

fac eas, Domine, de morte transire<br />

ad vitam.<br />

Quam olim Abrahae promisisti et semini<br />

eius.<br />

Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit,<br />

bewahre die Seelen aller verstorbenen<br />

Gläubigen vor den Qualen der Hölle und<br />

vor den Tiefen der Unterwelt. Bewahre<br />

sie vor dem Rachen des Löwen, dass die<br />

Hölle sie nicht verschlinge, dass sie nicht<br />

hinabstürzen in die Finsternis. Vielmehr<br />

geleite sie Sankt Michael, der Bannerträger,<br />

in das heilige Licht: Das du einstens<br />

dem Abraham verheißen und seinen<br />

Nachkommen.<br />

2. Hostias (Chor)<br />

Opfergaben und Gebete bringen wir <strong>zum</strong><br />

Lobe Dir dar, o Herr: nimm sie an für jene<br />

Seelen, deren wir heute gedenken. Herr,<br />

lass sie vom Tode hinübergehen <strong>zum</strong><br />

Leben.<br />

Das du einstens dem Abraham verheißen<br />

und seinen Nachkommen.<br />

V. Sanctus (Chor)<br />

Sanctus, Sanctus, Sanctus, Dominus, Deus<br />

Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria<br />

tua. Hosanna in excelsis.<br />

VI. Benedictus<br />

Benedictus qui venit in nomine Domini.<br />

Hosanna in excelsis.<br />

VII. Agnus Dei<br />

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi:<br />

dona eis requiem.<br />

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi:<br />

dona eis requiem sempiternam.<br />

Heilig, Heilig, Heilig, Herr, Gott der Heerscharen,<br />

Himmel und Erde sind erfüllt von<br />

Deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe!<br />

(Solistenquartett, Chor)<br />

Hochgelobt sei, der da kommt im Namen<br />

des Herrn! Hosanna in der Höhe.<br />

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die<br />

Sünden der Welt: gib ihnen die Ruhe.<br />

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die<br />

Sünden der Welt: gib ihnen die ewige<br />

Ruhe.<br />

(Chor)<br />

VIII. Communio Lux aeterna (Sopran, Chor)<br />

Lux aeterna luceat eis, Domine: cum<br />

Sanctis tuis in aeternum, qui pius es.<br />

Requiem aeternam dona eis, Domine:<br />

et lux perpetua luceat eis.<br />

Cum Sanctis tuis in aeternum:<br />

quia pius es.<br />

Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr, bei<br />

Deinen Heiligen in Ewigkeit: denn du bist<br />

mild, Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und<br />

das ewige Licht leuchte ihnen.<br />

Bei Deinen Heiligen in Ewigkeit:<br />

denn Du bist mild.<br />

10


Über das Requiem (KV 626), Mozarts berühmtestes geistliches Werk, ist in<br />

den letzten zweihundert Jahren sehr viel geschrieben worden. Eine Aura des<br />

Geheimnisvollen umgibt es aufgrund der Umstände seiner Entstehung und der<br />

Tatsache, dass es unvollendet blieb. Mittlerweile ist bekannt, dass Mozart im Laufe<br />

des Sommers 1791 den Auftrag zu seinem Requiem von Graf Walsegg -Stuppach<br />

(1763-1827) erhielt, einem Freimaurer wie er. Der Graf - ein leidenschaftlicher<br />

Musikliebhaber - veranstaltete gewöhnlich Privatkonzerte in seinem Schloss und<br />

wollte das Werk in Erinnerung an seine Frau aufführen lassen, die am 14. Februar<br />

1791 im Alter von 20 Jahren gestorben war. Walsegg-Stuppach hatte schon viele<br />

Werke bei anderen Komponisten in Auftrag gegeben (z. B. Flötenquartette bei<br />

Franz Anton Hoffmeister), und wenn er sie seinen Gästen vorspielen ließ, fragte<br />

er sie im Allgemeinen nach dem Autor. Zweifellos wollte er ebenso mit dem<br />

Requiem verfahren, und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass er - wie<br />

behauptet wurde - das Werk als sein eigenes hat ausgeben wollen. Jedenfalls<br />

schrieb er es eigenhändig ab und dirigierte es selbst in Wiener-Neustadt am<br />

14. Dezember 1793. Vorher fand am 2. Januar desselben Jahres in Wien eine<br />

Aufführung von Baron van Swieten zugunsten von Constanze Mozart statt.<br />

Laut Quellenangaben schrieb Mozart das Requiem erst nach seiner Rückkehr aus<br />

Prag (wo er „La Clemenza di Tito“ hatte aufführen lassen) Mitte September 1791.<br />

Am 30. des Monats fand die Premiere der Zauberflöte statt, und in diese Zeit<br />

fällt auch die Entstehung des Klarinettenkonzerts. Mozart starb am 5. Dezember<br />

und hinterließ das Requiem unvollendet. Um es zu Ende zu bringen, wandte<br />

sich Constanze zunächst an den Komponisten Joseph Eybler (1765-1846), dann,<br />

als dieser ablehnte, an einen anderen Schüler Mozarts, Franz Xaver Süßmayr<br />

(1766-1803), der die Fassung schrieb, die gegenwärtig am häufigsten gespielt<br />

wird und auch im heutigen <strong>Konzert</strong> erklingt (Süßmayr „beendete“ ebenfalls das<br />

<strong>Konzert</strong> für Horn in D-Dur, KV 412, auch ein Werk von 1791). Süßmayr behauptete,<br />

das Sanctus, das Benedictus und das Agnus Dei des Requiems „vorbereitet“<br />

zu haben, die in Mozarts Autograph fehlen, aber zweifellos war sein Beitrag zu<br />

diesen Abschnitten weniger bedeutend, als man damals glaubte. Das Autograph<br />

beweist, dass Mozart vollständig den Introitus und im Wesentlichen das Kyrie<br />

schrieb (seine Instrumentierung wurde von Süßmayr vervollständigt) und dass<br />

er für die sechs Teile der Sequenz (abgesehen davon, dass das „Lacrimosa“ nach<br />

8 Takten abbricht) und die zwei Teile des Offertoriums alle Singstimmen sowie<br />

den Basso continuo notierte und wichtige <strong>Angaben</strong> zur Instrumentierung machte.<br />

11


Beim Komponieren seines Requiems hatte Mozart verschiedene Beispiele seiner<br />

österreichischen Kollegen vor Augen, das wichtigste davon war sicher das in c-<br />

Moll, das im Dezember 1771 (also zwanzig Jahre zuvor) von Michael Haydn für<br />

das Begräbnis von Sigismund von Schrattenbach, den Fürstbischof von Salzburg,<br />

geschrieben worden war (vielleicht hatte Michael Haydn es ursprünglich nach<br />

dem schweren Verlust seiner einzigen Tochter angefangen, die am 27. Januar<br />

1771 im Alter von einem Jahr gestorben war). Im Requiem von Mozart lässt sich<br />

in einigen Abschnitten derselbe Aufbau wie in dem von Michael Haydn feststellen,<br />

ebenso gibt es einige thematische Parallelen. In beiden Werken wird außerdem<br />

mit denselben Techniken genau derselbe Text vertont. Es fehlen bei beiden das<br />

Graduale, der Tractus und das Libera. Das Posaunensolo zu Beginn des „Tuba<br />

mirum“ (es ist von Mozart) steht durchaus auch in einer Tradition, und dasselbe<br />

gilt für die fugierte Bearbeitung des „Quam olim Abrahae“. Das Werk ist eine<br />

Synthese aus opernhaften, freimaurerischen und gelehrten Elementen. Es erhält<br />

seine düsteren Farben durch das Fehlen solcher Instrumente wie Flöte, Oboe<br />

und Horn zugunsten von Bassetthorn, Fagott, Trompete und Posaune (nicht zu<br />

vergessen Pauken und Streicher). Das „Kyrie“ ist eine Doppelfuge in d-Moll über<br />

einen Thementyp, der häufig von Bach und Händel, aber auch von Haydn und<br />

vielen anderen verwendet wurde: absteigender Quintensprung (hier Terz a-f),<br />

gefolgt von einer verminderten Septime (b-cis), als Rahmen für diese Quinte.<br />

Zu den freimaurerischen Elementen gehören die Bassetthörner, und es wurde<br />

schon häufig darauf verwiesen, dass das Bass-Solo des „Tuba mirum“ die Tonart<br />

der Person des Sarastro aus der Zauberflöte annehme und dass die dramatischen<br />

Akzente im „Dies irae“ und „Confutatis“ sehr den Wutschreien der Königin der<br />

Nacht und des Monostatos in derselben Oper ähnelten. Kürzlich wurde festgestellt,<br />

dass Mozart am Ende der 1780er Jahre mehrere geistliche Werke geplant und<br />

sogar angefangen habe (ohne sie zu beenden): Auch unter diesem Aspekt muss<br />

das Requiem betrachtet werden. Die Communio am Schluss greift den Introitus<br />

und das Kyrie wieder auf: Diese verhältnismäßig geläufige Lösung, die vielleicht<br />

von Süßmayr auf Mozarts Wunsch gewählt wurde, hat <strong>zum</strong>indest den Vorteil, am<br />

Schluss des Werks noch einmal authentischen Mozart erklingen zu lassen.<br />

12


Ausführende<br />

Die Sopranistin Dorothee Mields studierte in<br />

Bremen bei Elke Holzmann und in Stuttgart bei<br />

Julia Hamari. Nach Abschluss ihres Studiums<br />

arbeitete sie zunächst insbesondere mit<br />

den Dirigenten Ludger Rémy und Thomas<br />

Hengelbrock intensiv zusammen. Die faszinierende<br />

Musik des 17. und 18. Jahrhunderts<br />

bildete schon früh einen Schwerpunkt ihrer<br />

musikalischen Aktivitäten. Heute belegt eine<br />

stetig anwachsende Diskografie mit über 50<br />

<strong>zum</strong> Teil preisgekrönten Einspielungen ihre<br />

rege <strong>Konzert</strong>tätigkeit. Zahlreiche internationale<br />

Rundfunkstationen und CD-Labels produzieren<br />

mit ihr. Dorothee Mields ist ein gern gesehener<br />

Gast internationaler Festspiele, u. a. gastierte<br />

sie beim Bach-Fest Leipzig, beim Oude Muziek<br />

Festival Utrecht, beim Boston Early Music Festival, beim Festival van Vlaanderen,<br />

bei den Wiener Festwochen, den Händel-Festspielen Halle und Göttingen, den<br />

Musikfestspielen Potsdam und beim Tanglewood Festival. Bei den Tagen Alter<br />

Musik Regensburg gastiert sie nach 2009 (Mozart: c-Moll Messe) <strong>zum</strong> zweiten<br />

Mal. Dorothee Mields arbeitet regelmäßig mit dem Collegium Vocale Gent, dem<br />

Bach Collegium Japan, mit Dirigenten wie Ivor Bolton, Paul Goodwin, Martin<br />

Haselböck, Philippe Herreweghe, Masaaki Suzuki und Jos van Veldhoven.<br />

Die Altistin Dorothée Rabsch studierte in<br />

Detmold und Stuttgart bei Prof. Berthold<br />

Schmid und Prof. J. Hamari. Auf Einladung von<br />

Prof. Irwin Gage besuchte sie die Meisterklasse<br />

„Lied“ am Konservatorium Zürich, was ihr durch<br />

ein Zweijahresstipendium des Deutschen<br />

Akademischen Austauschdienstes ermöglicht<br />

wurde. Früh sammelte sie erste Erfahrungen<br />

im szenischen Bereich durch Zusammenarbeit<br />

mit den Regisseuren Ernst Poettgen und Beat<br />

Wyrsch. Von der Spielzeit 2002 bis 2006 war<br />

sie festes Ensemblemitglied am Landestheater<br />

Detmold. Im Frühjahr 2007 ist ihre erste CD<br />

„Traum der eignen Tage“ erschienen mit Liedern<br />

von Carl Loewe, Johanna Kinkel sowie Clara und<br />

Robert Schumann.<br />

13


Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit war und ist Dorothée Rabsch auch die pädagogische<br />

Arbeit wichtig. So lehrte sie an der Domsingschule Paderborn, zeigte<br />

sich verantwortlich für die Ausbildung im Fach Singen/Sprechen des Erzbistums<br />

Paderborn, hatte Lehraufträge am Institut für Musik der Fachhochschule Osnabrück<br />

und an der Hochschule für Musik Detmold.<br />

Seit dem WS 2009/2010 unterrichtet sie an der Hochschule für Kath. Kirchenmusik<br />

und Musikpädagogik Regensburg. Bei den Tagen Alter Musik Regensburg gastiert<br />

sie nach 2012 (Schubert: As-Dur Messe) <strong>zum</strong> zweiten Mal.<br />

Der Tenor Robert Buckland erhielt seine<br />

erste musikalische Ausbildung bei den<br />

<strong>Regensburger</strong> <strong>Domspatzen</strong>. Als Knabenalt und<br />

junger Tenor konnte er in geistlicher und weltlicher<br />

Musik bereits reichhaltige Erfahrung in<br />

Aufführungspraxis und Stil sammeln. Bis heute<br />

ist er dem Ensemblesingen verbunden geblieben.<br />

So sang er neben seinem Gesangstudium<br />

in verschiedenen professionellen Chören und<br />

Ensembles. Unter anderem hat er mit dem<br />

Kammerchor Stuttgart, dem Huelgas Ensemble<br />

und der Nederlandse Bachvereniging zusammengearbeitet<br />

und ist bis heute Teil des jungen<br />

Ensembles Vox Luminis. Als Solist singt er regelmäßig<br />

den Evangelistenpart sowie die Arien der<br />

Passionen und des Weihnachtsoratoriums von<br />

J. S. Bach und verschiedene Kantaten von Bach, Stradella, Telemann und Fasch.<br />

Er arbeitete mit Dirigenten wie Frieder Bernius, Guy van Waas, Joshua Rifkin, Jos<br />

van Veldhoven, Jan Willem de Vriend, Peter van Heyghen und Pieter-Jan Leusink<br />

und Orchestern wie Concerto Köln, den Düsseldorfer Sinfonikern, Combattimento<br />

Consort Amsterdam und dem L’Orfeo-Barockorchester zusammen.<br />

Robert Buckland hat am Königlichen Konservatorium in Den Haag bei Barbara<br />

Pearson, Diane Forlano und Peter Kooij studiert. Außerdem wurde er in<br />

Aufführungspraxis von Michael Chance und Jill Feldman unterrichtet. Bei den<br />

Tagen Alter Musik Regensburg gastiert er nach 2009 (Mozart: c-Moll Messe) <strong>zum</strong><br />

zweiten Mal.<br />

14


Joel Frederiksen studierte Gesang und Laute<br />

in New York und Michigan, wo er sein Master’s<br />

Degree erwarb. Seitdem arbeitete er mit den<br />

führenden amerikanischen Ensembles für Alte<br />

Musik wie der Boston Camerata und dem<br />

Waverly Consort zusammen. Zeitgleich machte<br />

er als Opern- und Oratoriensänger auf sich<br />

aufmerksam. Engagements führten ihn vom<br />

renommierten Vancouver Summer Festival<br />

(Plutone in Monteverdis Orfeo) bis zu den<br />

Festivals von Hong Kong und Brisbane. Nach<br />

seinem erfolgreichen Debüt 1998 bei den<br />

Salzburger Festspielen in Kurt Weills Aufstieg<br />

und Fall der Stadt Mahagonny unter Dennis<br />

Russel-Davies ließ Joel Frederiksen sich in<br />

Europa nieder. Von München aus bereist er<br />

regelmäßig das In- und Ausland, um als Solist mit anerkannten Musikern der<br />

Alte-Musik-Szene aufzutreten. Daneben widmet sich Joel Frederiksen intensiv<br />

und mit eigenen Programmkonzepten seinem Spezialgebiet: dem Lautenlied der<br />

Renaissance und des Frühbarocks. Hierbei begleitet er sich selbst auf der Laute<br />

und der Erzlaute. Bereits 2007 erschien bei harmonia mundi die erste CD The<br />

Elfin Knight. 2008 ließ das Label aufgrund des großen Erfolgs mit O felice morire<br />

eine zweite, ebenso hochgelobte Einspielung folgen, die mit dem Preis der deutschen<br />

Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde. 2011 veröffentlichte das Label<br />

Frederiksens amerikanisches Programm Rose of Sharon auf CD. 2012 brachte er<br />

mit Requiem for a Pink Moon eine Nick-Drake-Hommage bei harmonia mundi<br />

heraus. Für seine Aufnahme von Zielenskis Offertoria et communiones mit Emma<br />

Kirkby wurde Frederiksen im Mai 2011 in Paris mit dem Orphée d’Or, der renommierten<br />

Auszeichnung für die beste Vokalmusikeinspielung der französischen<br />

Academie du Disque Lyrique, ausgezeichnet.<br />

15


Seit mittlerweile mehr<br />

als 25 Jahren zählt das<br />

Concerto Köln zu den<br />

führenden Ensembles im<br />

Bereich der historischen<br />

Aufführungspraxis. Schon<br />

kurz nach seiner Gründung<br />

im Jahr 1985 waren<br />

Publikum und Kritik vom<br />

lebendigen Musizierstil<br />

des Ensembles begeistert<br />

– und seitdem ist Concerto<br />

Köln regelmäßiger Gast in renommierten <strong>Konzert</strong>sälen und bei großen Musikfestivals<br />

rund um den Globus. Zahlreiche Tourneen führten das Ensemble unter anderem unterstützt<br />

vom Goethe-Institut nach Nord- und Südamerika, in asiatische Länder wie<br />

China, Japan oder Südkorea sowie nach Israel und in die meisten Länder Europas.<br />

Seit Oktober 2009 besteht eine Partnerschaft mit dem High End-Audiospezialisten<br />

MBL, die sich in <strong>Konzert</strong>en, Messen und weiteren Kooperationen manifestiert. Die<br />

Partner einen gemeinsame Ziele und Werte: „Wir haben eine ähnliche Philosophie<br />

und Concerto Köln verfolgt auf musikalischer Ebene die gleichen Ziele wie wir auf<br />

technisch-musikalischer Ebene – durch handwerkliche Perfektion und Leidenschaft<br />

beim Zuhörer Emotionen zu wecken.“ (MBL) Concerto Köln spielte Aufnahmen für<br />

die Deutsche Grammophon, Virgin Classics, Harmonia Mundi, Teldec, Edel sowie<br />

Capriccio ein und kann eine Diskographie von mittlerweile mehr als 50 CDs vorweisen.<br />

Ein Großteil dieser CDs wurde mit bedeutenden Preisen wie dem Echo<br />

Klassik, dem Grammy Award, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik, dem<br />

MIDEM Classic Award, dem Choc du Monde de la Musique, dem Diapason d’Année<br />

oder dem Diapason d´Or ausgezeichnet. Ein Markenzeichen des Ensembles ist die<br />

Wiederentdeckung von Komponisten, deren Musik im Schatten des Wirkens großer<br />

Namen stand. So hat Concerto Köln unter anderem zur Renaissance der Werke<br />

Joseph Martin Kraus’, Evaristo Felice dall’Abacos und besonders Henri-Joseph Rigels<br />

beigetragen. Die Einspielung mit seinen Sinfonien wurde 2009 unter anderem mit<br />

dem ECHO Klassik und 2010 mit dem MIDEM Classic Award ausgezeichnet. Das<br />

Ineinandergreifen von Forschung und Praxis ist für das Ensemble wichtig und<br />

nimmt einen großen Stellenwert in der musikalischen Arbeit ein. Die künstlerische<br />

Leitung liegt seit 2005 in den Händen von Flötist Martin Sandhoff. Neben Markus<br />

Hoffmann, dem <strong>Konzert</strong>meister aus eigenen Reihen, werden zu ausgewählten<br />

Projekten auch externe <strong>Konzert</strong>meister wie Shunske Sato oder Mayumi Hirasaki<br />

engagiert. Bei umfangreich besetzten Produktionen arbeitet Concerto Köln zudem<br />

mit Dirigenten wie Kent Nagano, Ivor Bolton, Daniel Harding, René Jacobs,<br />

Marcus Creed, Peter Dijkstra, Laurence Equilbey und Emmanuelle Haïm zusammen.<br />

Zu den weiteren künstlerischen Partnern zählen die Mezzo-Sopranistinnen Cecilia<br />

Bartoli, Vivica Genaux und Waltraud Meier, die Sopranistinnen Simone Kermes,<br />

16


Nuria Rial, Rosemary Joshua und Johannette Zomer, die Countertenöre Philippe<br />

Jaroussky, Max Emanuel Cencic, Andreas Scholl, Maarten Engeltjes und Carlos Mena,<br />

die Tenöre Werner Güra und Christoph Prégardien, die Pianisten Andreas Staier<br />

und Alexander Melnikov, die Schauspieler und Moderatoren Bruno Ganz, Harald<br />

Schmidt und Ulrich Tukur sowie das Ensemble Sarband, der Balthasar-Neumann-<br />

Chor, die Chöre des WDR, NDR und BR, das Collegium Vocale Gent, die <strong>Regensburger</strong><br />

<strong>Domspatzen</strong>, der RIAS-Kammerchor, Accentus und Arsys de Bourgogne. Concerto<br />

Köln hat seit 2005 seinen Sitz im Kölner Stadtteil Ehrenfeld, wo auf Initiative des<br />

Ensembles ein Zentrum für Alte Musik entstanden ist. Das Zentrum, mittlerweile in<br />

die Trägerschaft der Kölner Gesellschaft für Alte Musik e.V. übergeben, dokumentiert<br />

die Bedeutung Kölns als Hauptstadt der Alten Musik und gibt den Akteuren<br />

der Szene ein gemeinsames Dach. Förderer wie das Land Nordrhein-Westfalen,<br />

die Kunststiftung NRW, die Stadt Köln, der TÜV Rheinland, der Landschaftsverband<br />

Rheinland, die Bauwens Group und die RheinEnergieStiftung Kultur unterstützen<br />

diese Vision. Concerto Köln wurde von der Generaldirektion Bildung und Kultur der<br />

EU-Kommission <strong>zum</strong> kulturellen Botschafter der Europäischen Union ernannt.<br />

Als weltweit erstes Ensemble hat Concerto Köln ein Qualitätsmanagement nach<br />

ISO 9001 eingeführt und ist nun offizieller Träger der „TÜV Rheinland-Plakette“.<br />

Violine I<br />

Markus Hoffmann<br />

(<strong>Konzert</strong>meister)<br />

Stephan Sänger<br />

Frauke Pöhl<br />

Horst-Peter Steffen<br />

Chiharu Abe<br />

Gabriele Nussberger<br />

Violine II<br />

Jörg Buschhaus<br />

Antje Engel<br />

Joseph Tan<br />

Hedwig van der Linde<br />

Saskia Moerenhout<br />

Bettina von Dombois<br />

Viola<br />

Aino Hildebrandt<br />

Claudia Steeb<br />

Gabrielle Kancachian<br />

Sara Hubrich<br />

Johannes Platz<br />

Violoncello<br />

Jan Kunkel<br />

Ulrike Schaar<br />

Susanne Wahmhoff<br />

John Semon<br />

Kontrabass<br />

Mathias Beltinger<br />

Miriam Shalinsky<br />

Jörg Lühring<br />

Querflöte<br />

Martin Sandhoff<br />

Cordula Breuer<br />

Oboe<br />

Rodrigo Guttierez<br />

Jasu Moisio<br />

Klarinette/ Bassetthorn<br />

Vincenzo Casale<br />

Philippe Castejon<br />

Fagott<br />

Lorenzo Alpert<br />

Elena Bianchi<br />

Horn<br />

Andrew Hale<br />

Jörg Schulteß<br />

Trompete<br />

Henry Moderlak<br />

Andy Hammersley<br />

Posaune<br />

Raphael Vang<br />

Claire Mc Intyre<br />

Uwe Haase<br />

Pauken<br />

Stefan Gawlick<br />

Orgel<br />

Markus Märkl<br />

17


Hauptaufgabe der <strong>Regensburger</strong> <strong>Domspatzen</strong>,<br />

die auf eine über 1000-jährige Tradition zurückblicken<br />

können, ist der liturgische Dienst im<br />

<strong>Regensburger</strong> Dom. Auch die <strong>Konzert</strong>tätigkeit<br />

der <strong>Regensburger</strong> <strong>Domspatzen</strong> brachte dem<br />

Chor unter der Leitung von Roland Büchner im Inund<br />

Ausland beste Kritiken und höchstes Lob ein.<br />

Jüngste <strong>Konzert</strong>höhepunkte waren im Mai 2004<br />

die Aufführung des Oratoriums „Die Schöpfung“<br />

von Joseph Haydn im Rahmen der Tage Alter<br />

Musik (mit der Akademie für Alte Musik Berlin)<br />

und im Frühjahr 2005 die Johannes-Passion von<br />

J. S. Bach (mit dem L’Orfeo Barockorchester).<br />

Glanzvolle Höhepunkte im Herbst 2005 waren<br />

die <strong>Konzert</strong>e in Rom in Anwesenheit von<br />

Papst Benedikt XVI.: <strong>zum</strong> einen ein Galakonzert<br />

mit den Münchner Philharmonikern (Leitung: Christian Thielemann) in der<br />

Audienzhalle Paul VI. vor 7000 Zuhörern, <strong>zum</strong> anderen die CD-Präsentation<br />

„<strong>Konzert</strong> für Papst Benedikt XVI.“ in der Sixtinischen Kapelle. Diese CD zählt mit<br />

über 50.000 verkauften Exemplaren zu den Bestsellern im klassischen Bereich. Im<br />

Frühjahr 2006 sangen die <strong>Regensburger</strong> <strong>Domspatzen</strong> die Matthäus-Passion von<br />

J. S. Bach (mit Concerto Köln) in Regensburg und München. 2007 bestritten die<br />

<strong>Regensburger</strong> <strong>Domspatzen</strong> zusammen mit Concerto Köln das Eröffnungskonzert<br />

der Tage Alter Musik mit der Es-Dur Messe von Franz Schubert und 2008 sangen<br />

sie den „Elias“ von Mendelssohn mit der Akademie für Alte Musik Berlin. Anlässlich<br />

des 85. Geburtstages von Domkapellmeister em. Georg Ratzinger brachten die<br />

<strong>Regensburger</strong> <strong>Domspatzen</strong> zusammen mit dem L’Orfeo Barockorchester am 17.<br />

Januar 2009 Mozarts c-Moll Messe in der Sixtinischen Kapelle in Anwesenheit von<br />

Papst Benedikt XVI. zur Aufführung. Mit diesem Werk eröffneten sie auch 2009<br />

die Tage Alter Musik. 2010 stand Beethovens C-Dur Messe zusammen mit der<br />

Akademie für Alte Musik Berlin auf dem Programm des Eröffnungskonzerts. 2011<br />

begleitete Concerto Köln die <strong>Domspatzen</strong> beim Eröffnungskonzert der Tage Alter<br />

Musik mit Werken von J. S. Bach (u. a. Magnificat und Himmelfahrtsoratorium).<br />

Wiederum mit der Akademie für Alte Musik Berlin bestritten die <strong>Domspatzen</strong> 2012<br />

das Eröffnungskonzert mit Schuberts As-Dur Messe.<br />

Das eigene Musikgymnasium (Musisches Gymnasium, achtklassig) erleichtert die<br />

Abstimmung mit den musikalischen Aufgaben. Zur Schulausbildung gehört auch der<br />

kostenlose Unterricht an mindestens einem Instrument. Im Schuljahr 2012/2013<br />

besuchen 409 Schüler das Gymnasium, davon ca. 117 zusätzlich die Tagesbetreuung.<br />

Etwa die Hälfte der Buben und jungen Männer wohnt im angeschlossenen Internat.<br />

Für die Gestaltung der Freizeit stehen ein eigenes Hallenbad, eine Turnhalle, ein<br />

Sportplatz, ein Fitnessraum und mehrere Freizeiträume zur Verfügung. Buben der<br />

18


Grundschuljahrgänge 1 bis 4 können bei entsprechenden Voraussetzungen bereits<br />

Aufnahme in der Grundschule der <strong>Regensburger</strong> <strong>Domspatzen</strong> finden. Mit<br />

Beginn des Schuljahres 2013/14 findet der Unterrichtsbetrieb in einem Neubau<br />

auf dem <strong>Domspatzen</strong>-Gelände an der <strong>Regensburger</strong> Reichsstraße statt. Neben<br />

dem <strong>Konzert</strong>chor gibt es zwei Nachwuchschöre, denen ebenfalls Knaben- und<br />

Männerstimmen angehören und die ebenfalls den liturgischen Dienst im Dom<br />

sowie verschiedenste <strong>Konzert</strong>auftritte gestalten.<br />

Roland Büchner, geboren 1954 in Karlstadt/<br />

Main, studierte zunächst an der Fachakademie<br />

für kath. Kirchenmusik und Musikerziehung<br />

Regensburg und ging dann an die<br />

Musikhochschule München. Dort schloss er sein<br />

Studium mit der künstlerischen Staatsprüfung<br />

im Fach „Kath. Kirchenmusik“ und dem Diplom<br />

im <strong>Konzert</strong>fach Orgel ab. Seine Lehrer waren<br />

u. a. Franz Lehrndorfer, Gerhard Weinberger,<br />

Diethard Hellmann und Godehard Joppich.<br />

Von 1976 bis 1987 war Roland Büchner als<br />

Stiftskapellmeister in Altötting tätig und zugleich<br />

an der dortigen Berufsfachschule für Musik als<br />

Lehrer für Gregorianik und Chorleitung. Von 1987<br />

bis 1994 leitete Roland Büchner den <strong>Konzert</strong>chor<br />

der Fachakademie für kath. Kirchenmusik<br />

und Musikerziehung Regensburg (jetzt: Hochschule für kath. Kirchenmusik und<br />

Musikpädagogik) und war an diesem Institut hauptberuflich Dozent für Chorleitung<br />

und Orgel. 1994 wurde er <strong>zum</strong> Domkapellmeister und Leiter der <strong>Regensburger</strong><br />

<strong>Domspatzen</strong> als Nachfolger von Georg Ratzinger berufen, wo er an der Spitze der<br />

Institution für die Bereiche Chor, Musikgymnasium und Internat steht und diese als<br />

Domkapellmeister und Stiftungsvorstandsvorsitzender leitet. Für seine Verdienste<br />

um die <strong>Regensburger</strong> <strong>Domspatzen</strong> erhielt Domkapellmeister Roland Büchner 2004<br />

den Kulturpreis der Stadt Regensburg und im Jahr 2005 die St.-Wolfgangs-Medaille,<br />

die höchste Auszeichnung für Laien im Bistum Regensburg. Im Jahr 2009 wurde<br />

Roland Büchner Honorarprofessor an der <strong>Regensburger</strong> Kirchenmusikhochschule.<br />

Unter Domkapellmeister Roland Büchner konzertierte der Chor bereits dreimal in<br />

Japan (1998, 2000 und 2004) und unternahm Auslandstourneen nach Frankreich,<br />

Italien, Österreich, Ungarn, Schottland, auf die Philippinen und nach Südafrika.<br />

2011 folgte er im April/Mai mit seinen <strong>Domspatzen</strong> einer Einladung zu sechs<br />

<strong>Konzert</strong>en in Taiwan. Im November 2012 leitete er die jungen Sänger bei einer<br />

einwöchigen China-Reise.<br />

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