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Leseprobe zu Band 5 - Thydery

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Aus der roten Flüssigkeit stieg flimmernder schwarzer Nebel auf. Ein<br />

unheimliches Wesen erschien vor Maren. Es nahm Konturen an,<br />

verdichtete sich vor ihr <strong>zu</strong> einem haarigen Geschöpf mit spitzen Ohren. Es<br />

erinnerte sie entfernt an einen Menschen, da es aufrecht stand, doch das<br />

Gesicht und die Gliedmaßen waren nicht terrestrisch. Ähnlich einer Katze<br />

ragte Maren eine kleine rote Nase entgegen, über der schwarze<br />

Schnurrbarthaare saßen. Unter den geöffneten Lefzen zeigten sich spitze<br />

Reißzähne. Ein Geruch nach Alter und Verwesung schlug Maren entgegen.<br />

Sie ist Bastet, die Katzengöttin der alten Ägypter. Maren hatte Holobilder<br />

in den Speichern gesehen. Bilder von ägyptischen Aufzeichnungen, die<br />

dem Wesen vor ihr ähnelten. Die Katzengöttin verzog das Gesicht <strong>zu</strong><br />

einem Grinsen. „Wenn DU MEINE Schiffe willst, dann drück ab. Tu es.<br />

Mehr ist es nicht.“ Die krallenbewehrten Pranken der Katzengöttin fuhren<br />

vor.<br />

Nein! Mit einem Aufschrei ließ Maren die Waffe fallen.<br />

Maren öffnete hektisch die Augen. Sie war wach. Und es war wieder<br />

geschehen. Wieder hatte sie jener sonderbare Traum heimgesucht, an den<br />

sie sich nicht erinnern konnte. Sie sprang von ihrer Schlafliege auf und rief<br />

die Aufzeichnungen ihres DataVis ab. Zusätzlich hatte sie einen externen<br />

Speicher in den Daten<strong>zu</strong>gang über ihrem linken Handgelenk eingeführt.<br />

Dort waren ihre Schlafphasen verzeichnet. Dort müsste ihr Traum<br />

gespeichert worden sein. Sie berührte die Oberfläche des Datenwürfels.<br />

Sie hatte es nicht mehr ausgehalten, konnte die Unwissenheit nicht länger<br />

ertragen. Jede Nacht träumte sie – aber man konnte nichts sehen in den<br />

Aufzeichnungen ihres DataVis. Ihre Träume schienen sich nicht in ihrem<br />

Gehirn ab<strong>zu</strong>spielen. Das war vollkommen unmöglich.<br />

Maren rief die letzten zwanzig Minuten des Datenwürfels ab. Sie sah<br />

gähnende Leere. Wie konnte das sein? Sie hatte geträumt! Zumindest das<br />

wusste sie mit Sicherheit. Nur an den Inhalt ihrer Träume konnte sie sich<br />

nicht entsinnen. Es war, als hätte eine Hand in ihr Gehirn gegriffen und<br />

den Traum herausgezerrt. Wütend ballte sie ihre Hände <strong>zu</strong> Fäusten. Wie<br />

konnte das sein? Am liebsten hätte sie geschrieen. Kein Laut kam über<br />

ihre Lippen.<br />

-Du hast auch nichts gespürt, oder?, wollte sie kleinlaut von<br />

Guenevere wissen, dem Krylawweibchen, das gemeinsam mit ihr, Kirk<br />

Ginger und Diane Schindel eine Einheit bildete. Durch das Affinitätsgen fiel<br />

es ihr wesentlich leichter mit Guenevere <strong>zu</strong> sprechen; der telepathische<br />

Kontakt bereitete ihr ohne den Krylaw Mühe.<br />

-Du hast geschlafen, antwortete der Krylaw abgespannt. Guenevere<br />

schien der dauernde Stress<strong>zu</strong>stand von Maren mehr <strong>zu</strong><strong>zu</strong>setzen als ihren<br />

menschlichen Begleitern.<br />

Maren wünschte sich einen Sandsack, auf den sie einprügeln konnte. Kirk<br />

Ginger drängte darauf, sie <strong>zu</strong> ersetzen und die gerade aufkommende<br />

Freundschaft <strong>zu</strong> Diane wurde auf eine harte Probe gestellt.

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