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„Späteren Generationen zum Verständnis unseres Wollens und unseres Geistes scheint mir dieses<br />

Buch geschrieben zu sein, und <strong>des</strong>halb sollen sie auch erfahren, was wir bei unserer Auflösung<br />

dachten. Sie sollen einst nicht von uns denken, daß wir morsch an Leib und Seele waren, daß wir<br />

Reaktionäre, also Feinde <strong>des</strong> Vaterlan<strong>des</strong>, als die wir augenblicklich verschrieen sind, gewesen sind.<br />

Genauso, wie deutsche Soldaten im Weltkriege mit größtem Idealismus gekämpft haben, so haben<br />

sie auch das Reich Adolf Hitlers mit aufbauen helfen. Wenn man manchmal besondere<br />

Begeisterungskundgebungen der Studentenschaft an den Hochschulen vermißt hat, so hat das<br />

weniger an dem Willen der Studenten gelegen, als an geeigneten Führern, wie sie 1813 etwa in<br />

Arndt, Jahn und Fichte vorhanden waren. Wenn der Staat in uns heute eine Reaktion sieht, so ist<br />

das nach unserer Meinung ein bedauerlicher Irrtum. Eine Korporation aber gegen den Willen <strong>des</strong><br />

Führers können wir nicht aufrechterhalten, weil wir uns alle zu ihm bekennen. Möge die ‚neue<br />

Form’ studentischer Gemeinschaft, der NSDStB, unsere Stelle würdig vertreten, ob er es <strong>kann</strong>, das<br />

wird uns die Zukunft lehren.“ 21<br />

In der Regel wandelten sich die Burschenschaften in sogenannte „Kameradschaften“ um. In diesen<br />

blieben viele Elemte <strong>des</strong> waffenstudentischen Lebens erhalten bzw. nach kurzer Zeit wieder<br />

eingeführt. Die vormalige Frisia, die sich den kreativen Namen Friesland gewählt hatte, hielt das<br />

auch in ihrer Satzung vom 19. Juli 1943 fest. Dort heißt es unter der Überschrift „Grundsätze<br />

unserer Kameradschaft“:<br />

„1. Unsere Grundlagen sind: Nationalsozialistische Weltanschauung, waffenstudentischer Geist im<br />

Sinne der früheren Deutschen Burschenschaft, wissenschaftliches Streben.“ Ferner wurde vermerkt:<br />

„Unsere Stellung zur studentischen Tradition: Wir sind nicht nur Traditionsträger, sondern die<br />

lebendige Fortsetzung der alten Frisia im unserer Zeit entsprechenden Gewande. Deshalb ist die<br />

Geschichte der Frisia für uns nichts Fernes und Frem<strong>des</strong>, sondern ein vergangenes Stück unseres<br />

eigenen Lebens.“ 22<br />

Die Korporationen bestanden also in gewisser Weise einfach unter neuem Namen weiter. Diese<br />

Einschätzung findet sich auch in der Zeitschrift „Der Convent“, die rückblickend schreibt:<br />

„Seit Kriegsbeginn setzte sich das Korporationsprinzip faktisch wieder durch [...] Der<br />

21 Zitiert nach: Bernhardi, Burschenschaft, S. 225 f.<br />

22 Zitiert nach: Ebd., S. 238 f.<br />

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