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elativ kurzen Phase vor 1848 aufkommenden, durchaus progressiven Forderungen nach der<br />

Beseitigung studentischer Exklusivität, einem gebührenfreien Studium und der sozialen Öffnung<br />

der Universitäten. Nach dem Scheitern der bürgerlichen Revolution von 1848 wurden diese<br />

Forderungen aufgegeben. Auch von staatlichen Stellen wurden die Burschenschaften jetzt toleriert,<br />

nachdem sie zuvor längere Zeit nur in der Illegalität existieren konnten.<br />

Die Burschenschaften im Kaiserreich und die Gründung <strong>des</strong> Dachverban<strong>des</strong><br />

Durch die Reichsgründung 1871 schien das politische Ziel der Burschenschaften erreicht und sie in<br />

gewisser Weise überflüssig geworden zu sein. Spätestens jetzt nahmen die Corps die unbestrittene<br />

Führungsrolle unter den Studentenverbindungen und damit in der Studentenschaft insgesamt ein.<br />

Die Burschenschaften glichen sich ihnen teilweise an und übernahmen Verhaltensregeln sowie<br />

Erziehungsnormen. Als Identifikationsfiguren dienten ihnen der Kaiser und vor allem Bismarck, der<br />

von den Burschenschaften in besonderem Maße verehrt wurde.<br />

Im Jahre 1881 gründete sich dann der bereits Anfangs erwähnte Allgemeine Deputierten Convent<br />

als burschenschaftlicher Dachverband. Insgesamt 34 Verbindungen waren der Einladung zum<br />

Gründungstreffen gefolgt und nahmen den Satzungsentwurf an. Auf gemeinsame Grundsätze und<br />

Zielsetzungen konnte man sich allerdings nicht einigen, so dass lediglich die „gegenseitige Achtung<br />

und Anerkennung“ festgehalten wurde. Darüber hinaus verpflichtete man sich „unbedingte<br />

Satisfaktion“ zu geben und „pro patria Suiten“ anzunehmen. Burschenschaften an einer Hochschule<br />

sollten nach außen eine gemeinsame Interessenvertretung bilden. Der Verband konsolidierte sich<br />

relativ schnell, innerhalb weniger Jahre traten sämtliche existierenden Burschenschaften bei. Von<br />

entscheidender Bedeutung war die Gründung der Burschenschaftlichen Blätter als Verbandsorgan<br />

im Jahr 1887 und die Einrichtung eines Alt­Herrenverban<strong>des</strong> drei Jahre später. Gerade die<br />

Wichtigkeit <strong>des</strong> Altherrenverban<strong>des</strong> sollte nicht unterschätzt <strong>werden</strong>. Bis heute sind die<br />

Altherrenschaft und das damit verbundene Lebensbundprinzip die Basis der erstaunlichen<br />

Kontinuitäten im Koporationsstudenttum. Reformversuche der Aktivitas, die selten genug<br />

vorkamen, konnten so immer wieder abgeblockt <strong>werden</strong>.<br />

Für die politisch­ideologische Ausrichtung der Deutschen Burschenschaft war das Jahr 1893<br />

entscheidend, als die Redaktion der Burschenschaftlichen Blätter eine Neubestimmung ihrer<br />

Aufgaben wahrnahm.<br />

Bis heute richtungsweisend, wurde <strong>hier</strong> das Selbstverständnis der Burschenschaft als Kampfbund<br />

formuliert und aktualisiert: „Burschenschafter heißt Kämpfer sein, dies geflügelte Wort möchten wir<br />

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