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Bilanzen des IT-Sektors - Institute for Information Business ...

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<strong>Bilanzen</strong> <strong>des</strong> <strong>IT</strong>-<strong>Sektors</strong> (Kennzahlen, Vergleiche, Zeitreihen)<br />

Balances of the <strong>IT</strong>-Sector (Financial Ratios, Comparison, Time Series )<br />

Dobromir Zaprianov<br />

Abteilung für In<strong>for</strong>mationswirtschaft<br />

Institut für In<strong>for</strong>mationsverarbeitung und In<strong>for</strong>mationswirtschaft<br />

Wirtschaftsuniversität Wien<br />

Augasse 2-6<br />

A-1090 Wien, AUSTRIA<br />

Telefon: ++43-31336-5231<br />

Fax: ++43-31336-739<br />

E-Mail: h9352289@obelix.wu-wien.ac.at<br />

1


<strong>Bilanzen</strong> <strong>des</strong> <strong>IT</strong>-<strong>Sektors</strong> (Kennzahlen, Vergleiche, Zeitreihen)<br />

Balances of the <strong>IT</strong>-Sector (Financial Ratios, Comparison, Time Series )<br />

Stichworte: <strong>IT</strong>-Benchmarks, <strong>IT</strong>-Sektor, Bilanzkennzahlen, Bilanzvergleich, Hard<br />

Benchmarking<br />

Keywords: <strong>IT</strong>-Benchmarks, <strong>IT</strong>-Sector, Balance Ratios, Balance Comparison, Hard<br />

Benchmarking<br />

Zusammenfassung<br />

Der folgende Artikel stellt die Ergebnisse einer Studie über die <strong>Bilanzen</strong> <strong>des</strong> <strong>IT</strong>-<strong>Sektors</strong> dar.<br />

Insbesondere werden in dem Zusammenhang einige ausgewählte Kennzahlen herangezogen,<br />

die für erfolgswirtschaftliche Analyse von Bedeutung sind. Darauf stützend wird versucht<br />

Erfolgsgrössen herauszufiltern, die ein erfolgreiches <strong>IT</strong>-Unternehmen erreichen muss.<br />

Weiters wird die Aussagekraft dieser Grössen diskutiert. Der angestrebte Ergebnis dabei ist zu<br />

finden, inwieweit Bilanzdaten für den Vergleich von <strong>IT</strong>-Unternehmen geeignet ist.<br />

Abstract<br />

This article <strong>des</strong>cribes the results from a study of the Balance of the <strong>IT</strong>-Sector. Especially in<br />

this context are viewed some finantial ratios, that are significant <strong>for</strong> the financial analysis with<br />

the attempt to find balance items that a successful <strong>IT</strong>-company must achieve.<br />

The meaningfulness of that ratios and items is discussed with the aim to find out to what<br />

extend the balances can be used to compare <strong>IT</strong>-companies.<br />

Kernpunkte<br />

Diese Arbeit stellt die Ergebnisse der Untersuchung in einem Zeitraum von 5 ahren dar.<br />

Besonderes Augenmerk wird dabei der Bereichen Finanzierung, Liquidität und der<br />

ertragswirtschaftliche Analyse gelegt.<br />

• Es wird versucht festzustellen, ob von den Entwicklungen in einem oder mehreren dieser<br />

Bereiche auf die gesamte Marktentwicklung Spuren hinterlässt.<br />

• Die ausgewählten Kennzahlen werden in eine Zeitreihe dargestellt.<br />

• Die Brauchbarkeit der hard Benchmarking wird diskutiert.<br />

1 Einleitung<br />

Die In<strong>for</strong>mationstechnologie hat durch den stetigen technischen Fortschritt<br />

und der zunehmenden Globalisierung der Märkte für die Unternehmen an<br />

Bedeutung gewonnen. Die Nachfrage nach Software, Hardware und <strong>IT</strong> Dienstleistungen<br />

2


ist in den letzten Jahren stetig angestiegen, wobei die <strong>IT</strong> Branche<br />

durch den Technologiewandel und die ständig steigenden An<strong>for</strong>derungen<br />

der Kunden geprägt wird.<br />

Nach Untersuchungen der E<strong>IT</strong>O (European In<strong>for</strong>mation Technology Observatory)<br />

wuchs der westeuropäische <strong>IT</strong>-Markt 1998 um 9,4% auf ca. € 193 Mrd. Auch<br />

für die kommenden Jahre sind ähnliche Wachstumsraten zu erwarten. Innerhalb<br />

<strong>des</strong> Gesamtmarktes wachsen die <strong>IT</strong>-Bereiche Telekommunikation, Banken/<br />

Versicherungen und Prozessindustrie. Der <strong>IT</strong> Sektor versteht sich schon längst nicht nur als<br />

Technologieanbieter, sondern auch als Dienstleister, da die schnelle Entwicklung der<br />

Technologien auch ein Service-Er<strong>for</strong>dernis mit sich bringt.<br />

Die <strong>IT</strong>-Umätze im Dienstleistungsbereich stiegen im letzten Jahr<br />

stärker als die Hardware-Umsätze. Die Volumina der Implementierungsund<br />

der Beratungsdienstleistungen stiegen laut E<strong>IT</strong>O um 17,6% bzw. um<br />

17,1%. Auch in den nächsten Jahren wird der Service-Bereich Wachstumsraten<br />

über denen <strong>des</strong> <strong>IT</strong>-Gesamtmarktes aufweisen.<br />

Da die Hardware aufgrund <strong>des</strong> technologischen Fortschritts kleiner und preiswerter<br />

wird, Softwarepakete standardisiert werden und gleichzeitig die<br />

Zahl der Kunden immer größer wird, sind die Produzenten in der <strong>IT</strong>-Branche<br />

über<strong>for</strong>dert bei dem Versuch einen direkten Kontakt zum Endverbraucher zu halten. An<br />

ihre Stelle treten die Systemhäuser und -integratoren. Zum Aufgabengebiet von<br />

Systemhäusern zählt ein breites Tätigkeitsspektrum:<br />

· Die Beratung der Kunden im Hinblick auf die optimale <strong>IT</strong>-Lösung für das<br />

Unternehmen.<br />

· Das Zusammenfügen von Hardware, Software sowie Kommunikationsschnittstellen<br />

unterschiedlicher Anbieter zu einer funktionsfähigen und<br />

an<strong>for</strong>derungsgerechten Gesamtlösung.<br />

· Die Systemeinführung und Schulung der Mitarbeiter <strong>des</strong> Kunden.<br />

· Die <strong>for</strong>tlaufende Kundenbetreuung, z.B. durch Systemsupport und Hotline.<br />

Heute geht es in der <strong>IT</strong> nicht mehr um grundlegende Erfindungen und deren Trans<strong>for</strong>mation<br />

in Produkte, sondern um den Rahmen, in dem diese genutzt werden. Diesen Rahmen<br />

kennzeichnen zwei Trends. Erstens hat die Bedeutung weniger Monopolanbieter im Hardund<br />

Softwaresektor wie auch in der Telekommunikation zugenommen. Kleine und<br />

mittelgroße Anbieter werden dadurch geschwächt. Zunehmend besteht zweitens das Interesse,<br />

mit elektronischen Angeboten - Stichwort Electronic Commerce und Copyright.<br />

Wo ist aber der Unterschiet zwischen Global Player und kleine und Mittelgrosse Betriebe,<br />

bzw. wie ist von kleineren Unternehmen ein multinationaler Konzern erwachsen? Diese<br />

Branche ist geprägt von Dynamik, Tops und Flops. Man denke nur an die IBM Krise und die<br />

Übernahme weiter Teile vom Computermarkt durch den damals noch kleinen Compaq. Ziel<br />

ist hier zu er<strong>for</strong>schen, ob es (harte) wirtschaftliche Größen gibt, die als Sprungbrett für <strong>IT</strong>-<br />

Unternehmen bezeichnet werden können, oder ob der Erfolg am Markt eher an (weiche)<br />

Management Techniken zu verdanken ist, wie z.B. innovativer Knowledge Management oder<br />

die derzeit so moderne projektorientierte Unternehmensführung.<br />

Betriebswirtschaftliche Größen, die in betracht kommen, und relativ einfach von den<br />

publizierten <strong>Bilanzen</strong> zu lesen sind sind wie folgt:<br />

Eigenkapital<br />

Gesamtkapital<br />

Cash Flow<br />

Gewinn<br />

Aus diesen Größen können eine Reihe von Kennzahlen abgeleitet werden, die bei der<br />

Erfolgsanalyse standardgemäß herangezogen werden.<br />

3


Im folgenden wird versucht einen Marktübersicht auf dem europäischen <strong>IT</strong> Mark<br />

darzustellen, um die Dynamik dieses Martes zu erkennen.<br />

Weiterhin werden Bilanzdaten und einge Kennzahlen verglichen, mit dem Ziel eventuelle<br />

Gemeinsamkeiten zu finden und Aussagen zu treffen über die anstrebenswerte Bilanzdaten<br />

sowie über die Möglichkeit diese Kennzahlen und Bilanzdaten bei eventuellen Analysen als<br />

„hard benchmarks“ benutzen zu können.<br />

2 Methodik<br />

Die für die Untersuchung notwendige Bilanzdaten wurden von den jeweiligen Webseiten der<br />

untersuchten Unternehmen geholt. Diese sind frei verfügbar über die Investor Relations<br />

Links.<br />

Die weitere statistische In<strong>for</strong>mation ist ebenfalls im Intrnet zu finden auf der Webseite von<br />

European In<strong>for</strong>mation Technology Observatory.<br />

Leider wurde die Suche nach signifikanten Statistischen Daten dadurch erschwert, daß die<br />

detailierten Jahresberichte von E<strong>IT</strong>O nicht in den öffentlichen Bibliotheken zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Angefangen wird,mit einem kurzen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung in dem<br />

<strong>IT</strong>-Sektor. Somit wird die Entwicklung und die wachsende Rolle dieser Branche weiter<br />

betonnt.<br />

Um eine erste einfache, wie grobe Analyse der Unternehmen zu erstellen wird der in der<br />

Literatur oft verwendete „Qucktest“ herangezogen. Dieser umfasst folgende Kennzahlen:<br />

Die Eigenkapitalquote, Schuldentilgungsdauer, Cash-Flow in Prozent der Betriebsleistung<br />

und Gesamtkapitalrentabilität.<br />

Es wird dabei auf die vier Analysebereiche im operativen Controlling abgestellt:<br />

Finanzierung, Liquidität, Ergebnis und Rentabilität. Der Investitions bereich wird hier außer<br />

Acht gelassen.<br />

Für diese Kennzahlen existieren schon Richtwerte, die die Stärken und Schwächen eines<br />

Unternehmens im jeweiligen Analysebeirich beurteilen.<br />

3 Ergebnisse der Untersuchung<br />

3.1 Marktüberblick <strong>IT</strong>-Sektor<br />

Dreijähriger Vergleich <strong>des</strong> ICT-Markwachstums weltweit gegliedert nach Regionen.<br />

4


2001 2002 2003<br />

16<br />

14<br />

13,8<br />

12<br />

10<br />

8<br />

7,8<br />

9,4<br />

7,6<br />

7,3<br />

8,7<br />

9,3<br />

6,6<br />

9,8<br />

6<br />

5,1 5,4<br />

5,1<br />

5,3<br />

4,4<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0,5<br />

Western Europe USA Japan RoW World<br />

Abb.1: ICT Marktüberblick nach Regionen (Quelle E<strong>IT</strong>O 2002)<br />

Mit der Grafik wird das Potential <strong>des</strong> <strong>IT</strong> Markts deutlicher sichtbar. Die Zahlen sind in<br />

Milliarden US Dollar.<br />

Western Europe – Westeuropa<br />

USA-USA<br />

Japan – Japan<br />

RoW – Rest der Welt<br />

World – Die Welt<br />

Bemerkenswert ist der erwartete Anstieg im Jahr 2003.<br />

Japa<br />

12%<br />

USA<br />

34%<br />

Rest of<br />

World<br />

25%<br />

Europ<br />

29%<br />

Abb.2 ICT Marktaufteilung Weltweit(Quelle E<strong>IT</strong>O 2002)<br />

Westeuropäischer ICT Marktzuwachs nach segmeten von 2001 bis 2003 in Prozent<br />

5


2001 2002 2003<br />

12<br />

10<br />

8,0 8,6 10,8<br />

8,7<br />

9,5<br />

8<br />

6,7 6,4<br />

6<br />

4<br />

2<br />

4,5<br />

3,1<br />

0<br />

-2<br />

-1,7<br />

-0,6<br />

-4<br />

-6<br />

-4,4<br />

Computer<br />

hardware<br />

Software &<br />

<strong>IT</strong> services<br />

Telecommunications<br />

equipment<br />

Carrier<br />

services<br />

Abb3. ICT Marktzuwachs Westeuropa nach Segmente (Quelle E<strong>IT</strong>O)<br />

Hier ist ersichtlich, daß die bedeutendste Zuwächse in der Software- und<br />

Telekommunikationsindustrie erwartet werden. Dies ist auch der Grund, warum die Meisten<br />

der untersuchten Unternehmen entweder in der Software Branche oder in der<br />

Telekommunikation tätig sind.<br />

Und hier der 10-Jährige übersicht über die westeuropäische Marktentwicklung.<br />

Zu beachten ist der Konjunktureinbruch 2001-2002.<br />

Als Erklärug dafür können die Rezession in der USA und die Börsenpanik nach den<br />

Anschlägen am 11-ten September aber auch die zahlreiche geplatzten Seifenblaen der dotcom<br />

Unternehmen hernagezogen werden.<br />

6


TLC<br />

<strong>IT</strong><br />

16<br />

14,5<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

5,1<br />

8,7<br />

5,6<br />

9,3<br />

7,9 8,5 6,7<br />

13,4<br />

12,7<br />

10,8<br />

10,1<br />

8,0 8,6<br />

12,1<br />

6,4<br />

3,9<br />

5,8<br />

5,1<br />

6,8<br />

8,8<br />

2<br />

2,0<br />

0<br />

1993/92 1994/93 1995/94 1996/95 1997/96 1998/97 1999/98 2000/99 2001/00 2002/01 2003/02<br />

Abb 4. Jährlicher Marktzuwachs Westeuropa Telekommunikation und <strong>IT</strong> (Quelle E<strong>IT</strong>O)<br />

Überblick über 10-Jähriger Marktzuwachs auf dem ICT Markt Europa in Prozent<br />

Market value, billion Euro Market growth, %<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

1153<br />

4,1<br />

1236<br />

7,2<br />

1358<br />

9,9<br />

1498<br />

10,3<br />

1636<br />

9,2<br />

1776<br />

8,6<br />

1946<br />

9,6<br />

2194<br />

12,7<br />

2292<br />

4,4<br />

2442<br />

6,6<br />

2680<br />

9,8<br />

0<br />

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Abb 5. Jährlicher Marktzuwachs EU in Prozent (Quelle: E<strong>IT</strong>O 2002)<br />

Interessant ist inwieweit die Entwicklung der Markttendenzen in den Bilanzdaten einzelner<br />

Unternehmer wiedergespiegelt wird.<br />

3.2 <strong>Bilanzen</strong> ausgewälter Unternehmen<br />

Ein Ziel dieser Arbeit ist es die Bilanzdaten ausgewählter Unternehmen zu vergleichen, um<br />

feststellen zu können, ob es bestimmte Bilanzgrössen gibt, die als Masstab für erfolgreiche<br />

<strong>IT</strong>-Unternehmen verwendet werden können.<br />

Daher sind alle diese Unternehmen weltweit tätig und als erfolgreich bekannt.<br />

7


Um sicher zu gehen, daß diese tatsächlich erfplgreich sind, sind die Anteile aller betrahteten<br />

Unternehmen Blue-Chips Aktien.<br />

Die <strong>Bilanzen</strong> folgender Unternehmen werden mittels Kennzahlenanalyse nach<br />

Gemeinsamkeiten untersucht:<br />

• Microsoft Corporation<br />

• SAP AG<br />

• Siemens AG<br />

• Sony Inc.<br />

• Nokia Inc.<br />

Um zu gewährleisten, daß die Kennzahlenanalyse keine zufällige gemeinsamkeiten zeigt<br />

werden die veröffentlichten <strong>Bilanzen</strong> der letzten 5 Jahren verglichen.<br />

Die <strong>Bilanzen</strong> aller Unternehmen sin öffentlich zugänglich und übers Internet abrufbar.<br />

Nur bei Siemens AG sind nur die <strong>Bilanzen</strong> der letzten 3 Jahre frei verfügbar. Daher sind bei<br />

diesem Unternehmen nur die Daten der letzten 4 Jahre ausgewertet.<br />

Die nachfolgende Kennzahlenanalyse deckt 4 der 5 finazwirtschaftliche Bereiche, wie folgt:<br />

• Die Passivseite der Finanzierung<br />

• Die aktive und passive Seite <strong>des</strong> Liquiditäts<br />

• Die Ergebnisanalyse von GuV<br />

• Die Rentabilitätsanalyse von GuV<br />

Der Bereich der Vermögensanalyse – aktive Seite der Bilanz, wird hier nicht betrachtet, da<br />

dieser die Ivestitionsentscheidungen der Unternehmen betrifft und dieser Bereich stark von<br />

der jeweiligen Branche abhängig ist und daher keine zielführenden Ergebnisse liefern kann.<br />

Natürlich kann dieser Bereich bei einer internen Analyse im Unternehmen selber nicht<br />

ausgelassen werden, da durch die Kennzahlenanalyse in dem Bereich wertvolle In<strong>for</strong>mation<br />

über die Investitionstätigkeiten abgeleitet werden können.<br />

Die hier betrachteten Kennzahlen:<br />

• Eigenkapitalquote<br />

• Schuldentilgungsdauer<br />

• Cash flow in Prozent der Betriebsleistung<br />

• Gesamtkapitalrentabilität<br />

Werden in der Literatur zum sogenannten “Quicktest” zusammengefasst.<br />

Der Finanzierungsbereih wird von der Eigenkapitalquote gedeckt.<br />

Die Eigenkapitalquote errechnet sich wie folt:<br />

8


Durch die Analyse der Kapitalstruktur soll eine Beurteilung hinsichtlich der Art und der<br />

Sicherheit erfolgen. Die Fristigkeit <strong>des</strong> Kapitals wird hier nicht untersucht, da dies zu keine<br />

brauchbaren Ergebnissen bei der aktuellen Zielsetzug führen kann und da die dafür<br />

notwendigen Daten nur schwer aus den <strong>Bilanzen</strong> gelesen werden können.<br />

Der Liquiditätsbereich wird mittels der Kennzahl der Schuldentilgungsdauer betrachtet.<br />

Unter Liquidität wird die Möglichkeit bzw. Fähigkeit eines Unternehmens, seinen<br />

Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachkommen zu können verstanden.<br />

Bei der Ausrechnug dieser Kennzahl werden die liquide Mittel ersten Gra<strong>des</strong> und der<br />

operative Cash Flow betrachtet. Die liquiden Mittels ersten Gra<strong>des</strong> beinhalten Bargeld,<br />

Bankguthaben und ähnliche, dabei inkludiert Wertpapiere und Obligationen (equities) mit<br />

einer Laufzeit bis zu einem Jahr. Die längerfristigen liquiden Mitteln werden hier nicht<br />

betrachtet, da die langfristigen Investitionen in den betrachteten Unternehmen sich sehr stark<br />

voneinander unterscheiden.<br />

Die nächsten zwei Kennzahlen - “Cash Flow in Prozent der Betriebsleistung” und der<br />

“Gesamtkapitalrentabilität” sind Teil der ertragswirtschaftlichen Analyse.<br />

Der “Cash Flow in Prozent der Betriebsleistung” errechnet sich wie folg:<br />

Hier wird die Ergebnisanalyse angesprochen. In<strong>for</strong>mationsquelle hierfür ist die GuV.<br />

Der hier verwendete Cash Flow ist der Cash Flow von der operativen Tätigkeit.<br />

Zielsetzung bei der erfolgswirtschaftlichen Analyse ist, In<strong>for</strong>mationen zur Beurteilung der<br />

Ertragskraft von Unternehmen zu Gewinnen. Dies ist <strong>des</strong>wegen wichtig, da die Ertragskraft<br />

die Fähigkeit der Unternehmens darstellt zukünftige Erfolge erwirtschaften zu können.<br />

Der Gesamtkapitalrentabilität ist Teil der Rentabilitätsanalyse.<br />

Der Gesamtkapialrentabilität wird hier wie folgt erreichnet:<br />

Diese Kennzahl gibt Auskunft über die Verzinsung <strong>des</strong> im Unternehmen eingesetzten<br />

Kapitals. Als Gewinn wird hier der Jahreergebnis vor Steuern (EB<strong>IT</strong>) verwendet, da die<br />

betrachtete Unternehmen von verschiedenen Ländern sind.<br />

Dies ist insoweit wichtig, da sie Steuersätze sich voneinander wesentlich unterscheiden und<br />

ausserdem alle hier betrachtete Unternehmen international tätig sind und die Teile der<br />

konsolidierten Bilanze zu verschiedenen Steuersätzen in der verschiedenen Ländern besteuert<br />

werden.<br />

9


Da die Ergebnisse der ausgewählten Kennzahlen zu prozentuellen Ergebnissen führen, ausser<br />

die Analyse der Schuldentilgungsdauer, ist eine Umrechnung der notwendigen Daten zu einer<br />

einheitlichen Währung nicht notwendig.<br />

3.3 Die Ergebnisse der Kennzahlenanalyse im einzelnen.<br />

Um die Kennzahlen besser beureilen zu können werden hier Werte angeführt, die der<br />

Verständnis über die Lage <strong>des</strong> Unternehmens und die Analyse der Kennzahlen erleichtern<br />

wird.<br />

Kennzahl Sehr Gut Gut Mittel Schlecht Gefahr<br />

Eigenkapitalquote > 30 % > 20% > 10 % < 10 % < 0%<br />

Schuldentilgungsdauer<br />

in Jahren<br />

CashFlow in % der<br />

Betriebsleistung<br />

< 3 < 5 < 12 > 12 >30<br />

> 10 % > 8 % > 5 % < 5 % < 0 %<br />

Gesamtkapitalrentabilität > 15 % > 12 % > 8 % < 8 % < 0 %<br />

3.3.1 Die Eigenkapitalquote<br />

Die Eigenkapitalquote nach Unternehmen und Jahre:<br />

1997 1998 1999 2000 2001<br />

Microsoft 74,91 % 74,37 % 75,58 % 79,33 % 79,80 %<br />

SAP 53,86 % 53,95 % 54,22 % 44,80 % 50,19 %<br />

Siemens Keine Angabe 27,04 % 27,97 % 34,88 % 26,42 %<br />

Sony 25,69 % 28,35 % 28,95 % 32,07 % 29,58 %<br />

Nokia 51,57 % 87,13 % 77,52 % 54,34 % 54,42 %<br />

Die Per<strong>for</strong>mance bei der Eigenkapitalquote bleibt bei den jeweiligen Unternehmen relativ<br />

konstant, daher können von der Eigenkapitalquote kaum welche Rückschlüsse über die<br />

Marktentwicklung gezogen werden. Interessant ist, dennoch, dass beim grossen<br />

Marktzuwachs zwischen 1999 und 2001 die Eigenkapitlaquote fast aller hier betrachteten<br />

Unternehmen (Nokia ausgeschlossen) gestiegen ist.<br />

Dies lässt sich damit erklären, daß bei einer guten Konjunktur die Unternehmen es leichter<br />

haben neue Aktien auf dem Markt zu bringen und somit eine Kapitalaufstockung erreichen.<br />

Ausserdem bei einer guten Konjunktur wird oft ein Teil der Dividende nicht ausgeschuttet um<br />

eben das Eigenkapital <strong>des</strong> Unternehmens zu steigern und somit auch die Sicherheit.<br />

Was dabei auffält ist, daß die spezialisierten Unternehmen, wie Microsoft und SAP in der<br />

Softwareindustrie und Nokia in der Telekommunikation beneidenswerte Quoten aufweisen.<br />

10


So ist der Eigenkapitalanteil bei Microsoft und Nokia mehr als 2,5 mal grösser als bei Sony<br />

und Siemens.<br />

3.3.2 Die Schuldentilgungsdauer in Jahren<br />

Die Schuldentilgungsdauer nach Unternehmen und Jahre:<br />

1997 1998 1999 2000 2001<br />

Microsoft -0,02 -0,45 -0,31 0,43 0,54<br />

SAP 1,41 1,82 2,72 2,73 1,37<br />

Siemens Keine Angabe 19,48 7,32 7,37 8,47<br />

Sony 5,24 6,80 5,85 6,90 9<br />

Nokia 1,70 2,415 1,25 2,19 1,28<br />

Wie bei der Eigenkapitalrentabilität zeigen sich auch hier die viel besseren Vergleichswerte<br />

der Software- und Telekommunikationsindustrie.<br />

Über die Marktentwiklung lassen sich hier keine Rückschlüsse machen, da die Werten nur<br />

gering variieren. Die eventuellen Unterschiede sind auf die Massnahmen zurüchzuführen, die<br />

mit der finanziellen Gesundheit der Unternehmen verbunden sind.<br />

3.3.3 CashFlow in Prozent der Betriebsleistung<br />

CaschFlow in % der Betriebsleistung, gegliedert nach Unternehmen und Jahre.<br />

1997 1998 1999 2000 2001<br />

Microsoft 39,28 % 45,08% 61,51 % 49,77 % 53,06 %<br />

SAP 20,29 % 12,32 % 10,35 % 11,81 % 13,47 %<br />

Siemens Keine Angabe 12,24 % 29,31 % 7,94 % 8,06 %<br />

Sony 16,66 % 11,37 % 10,34 % 9,29 % 7,98 %<br />

Nokia 19,39 % 8,69 % 15,40 % 11,55 % 20,99 %<br />

Die Schwankungen bei dieser Kennzahl sind wesentlich, allerding lässt sich daraus kenen<br />

Markttrend begründen, da die Kennzahlen der verglichenen Unternehmen keinen<br />

gemeinsamen Trend zeigen und sehr unterschiedlich sind. Daher kann man davon ausgehen,<br />

dass der Ergebnisbereich vom einzelner Unternehmen abhängig ist.<br />

3.3.4 Die Gesamtkapitalrentabilität<br />

11


Gesamtkapitalrentabilität gegliedert nach unternehmen und Jahren:<br />

1997 1998 1999 2000 2001<br />

Microsoft 24 % 20 % 24,08 % 18,18 % 12,66 %<br />

SAP 28,97 % 27,19 % 20,36 % 18,05 % 17,27 %<br />

Siemens Keine Angabe 4,52 % 5,93 % 15,03 % 3,01 %<br />

Sony 6,66 % 8,15 % 6,76 % 4,50 % 3,95 %<br />

Nokia 22,53 % 70 % 41,42 % 30,73 % 17,06 %<br />

Auch hier ist kein gemeinsamer Tred sichtbar, daher können auch hier keine Aussagen über<br />

die Marktentwicklung angeboten werden.<br />

Bei einer näheren Betrachtug wird sichtbar, dass Microsoft, SAP und Nokia, die eine<br />

auserordentlich gute Per<strong>for</strong>mance zeigen in den Bereichen der Renatabilität (Unterscheide bis<br />

zu 400 %), der Liquidität und der Finanzierung besonders hohe ennzahlen aufweisen.<br />

Es ist sehr wahrscheinlich, daß genau dies sie zu sehr erfolgreiche Unternehmen macht.<br />

4. Hard- vs Soft-Benchmarking<br />

Unter Hard-Benchmarking wird die Verwendung von Kennzahlen beim Vergleich zwischen<br />

dem Benchmarkingpartner und seinem Unternehmen. Beim Hard-Benchmarking werden<br />

Bilanzkennzahlen verwendet. Beim Soft-Benchmarking werden die Prozesse und deren<br />

Umgebung verglichen. 1<br />

Die Erkenntnisse aus der Bilanzanlyse liefern In<strong>for</strong>mationen zu einem Unternehmen statisch<br />

d.h. diese sind Zeitpunktbezogen und bedürfen die korrigierten <strong>Bilanzen</strong> ung Gewinn- und<br />

Verlustrechnung. Trotzt der hier gezeigten wesentlichen Unterschiede bei den Kennzahlen<br />

gelten Siemens und Sony als auserordentlich erfolgreiche Unternehmen.<br />

Daher um Erfolgsfaktore identifizieren zu können sollten auch andere Faktoren berücksichtigt<br />

werden, wie die Managementtechniken oder der Soft-Benchmarking.<br />

Bei dem Benchmarking geht es darum in einem kontinuierlichen Prozess (also dynamisch)<br />

Produkte, Dienstleistungen und Bestpracticies der stärkstem Mitbewerber oder anderen<br />

erfolgreichen Firmen zu messen und diese als Indikatoren für den eigenen Per<strong>for</strong>mance zu<br />

verwenden.<br />

Da die weitere Vertiefung im Benchmarking weit über der Zielsetzung dieser Arbeit geht<br />

werden hier nur einige Benchmarkingarten kurz erwähnt.<br />

• Internes Benchmarking – die Studie findet innerhalb einer Organisation statt.<br />

Es werden Dinge verglichen wie Geschäftsfelder, Divisionen, Abteilungen etc.<br />

• Branchen Benchmarking – Es geht hier entweder um Konkurenzanalyse oder<br />

auf ein rein branchenbezogenes Benchmarking. Das Ziel ist mögliche<br />

Leistungslücken bei der Konkurrenz zu erkennen und daraus<br />

Wettbewerbsvorsprung zu erlangen.<br />

1 Lichtenecker 1998<br />

12


• Weltklasse Bnchmarking – die hier untersuchten Praktiken stammen<br />

ausserhalb der eigenen Branche.<br />

13


Inhaltsverzeichnis<br />

Zusammenfassung 2<br />

Kernpunkte 2<br />

1.Einleitung 2<br />

2. Methodik 4<br />

3.Ergebnisse der Untersuchung 4<br />

3.1 Marktüberblick <strong>IT</strong>-Sektor 4<br />

3.2 <strong>Bilanzen</strong> ausgewählter Unternehmen 7<br />

3.3 Die Ergebnisse der Kennzahlenanalyse im Einzelnen 9<br />

3.3.1 Die Eigenkapitalquote 10<br />

3.3.2 Die Schuldentilgungsdauer in Jahren 11<br />

3.3.3 Cash Flow in Prozent der Betriebsleistung 11<br />

3.3.4 Die Gesamtkapitalrentabilität 12<br />

4. Hard- vs Soft-Benchmarking 13<br />

14


Quellenverzeichnis<br />

http://www.sony.co.jp/en/SonyInfo/IR/<br />

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15


Abbildungsverzeichnis<br />

Abb1 ICT Marktüberblick nach Regionen: E<strong>IT</strong>O<br />

Abb2 ICT Marktaufteilung Weltweit: E<strong>IT</strong>O<br />

Abb3 ICT Marktzuwachs Westeuropa nach Segmente: E<strong>IT</strong>O<br />

Abb4 Jährlicher Marktzuwachs Westeuropa – Telekommunikation und <strong>IT</strong>:E<strong>IT</strong>O<br />

Abb5 Jährlicher Marktzuwachs EU in Prozent: E<strong>IT</strong>O<br />

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