Gibt es das Leben nach dem Tod? - Reformierte Kirche St. Gallen ...
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<strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> <strong>das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Tod</strong>?<br />
Sonntag, 22. Februar, 10.00 Uhr<br />
Pfr. Hansruedi Felix, Liturgie und Predigt. Andreas Erdös, Orgel. Jodlerclub<br />
<strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
Nun wissen wir <strong>es</strong> ja ganz klar, wie <strong>es</strong> sein wird, wenn wir sterben:<br />
Ein langer, weisser Tunnel voller Licht, und durch den gehen wir durch,<br />
werden in einem Glücksgefühl hineingezogen, hinüber in die andere Welt<br />
und abgeholt von unseren Lieben, die bereits im Jenseits sind.<br />
Schmerzhaft bloss, wenn die Reanimation gelingt und <strong>das</strong> Licht verlassen<br />
werden muss, um wieder in den alten Körper einzugehen.<br />
Liebe Gemeinde<br />
Viele Menschen haben <strong>das</strong> so, oder ähnlich erlebt, an der Schwelle d<strong>es</strong><br />
<strong>Tod</strong><strong>es</strong>, vielleicht auch jemand von Ihnen. Ein unb<strong>es</strong>chreibbar<strong>es</strong><br />
Glücksgefühl.!<br />
Nicht leicht ist aber die Deutung di<strong>es</strong>er Erfahrung. Was passiert mit einem<br />
solchen Menschen. Erlebt seine Seele <strong>das</strong> wirklich? Und was ist Wirklichkeit,<br />
ausserhalb der körperlichen Wahrnehmung? <strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> da Wirklichkeit oder nur<br />
noch individuelle Subjektivität.<br />
Evozieren allenfalls die vom Hirn im <strong>St</strong>r<strong>es</strong>s ausg<strong>es</strong>chütteten Drogen, di<strong>es</strong>e<br />
so ähnlich erlebte Erfahrung, quasi ein Drogenrausch?<br />
Und dann auch: Was kommt <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Tunnel? Handelt <strong>es</strong> sich einfach um<br />
eine Hilf<strong>es</strong>tellung um human sterben zu können – und <strong>nach</strong>her kommt <strong>das</strong><br />
Nichts? Licht aus, Ende?<br />
Oder kommt etwas und wir werden sein wie die Engel, so wie J<strong>es</strong>us <strong>das</strong><br />
erwartet?<br />
<strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> ein <strong>Leben</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Tod</strong>?<br />
Oder gibt <strong>es</strong> gar eine Auferstehung von den Toten?<br />
Liebe Gemeinde, in di<strong>es</strong>er Predigt werde ich versuchen auf Texte der Bibel<br />
zu hören, einzelne ihnen auch vorlegen und versuchen zu erklären. Dabei<br />
werde ich vermutlich Ihre eigenen Vorstellungen über <strong>das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong><br />
<strong>Tod</strong> etwas strapazieren und in Frage stellen – aber wir können dann ja noch<br />
beim Apéro darüber reden.<br />
Soviel zuvor: Ähnlich wie bei der Frage d<strong>es</strong> jüngsten Gerichts, kennt <strong>das</strong><br />
Alte T<strong>es</strong>tament bis zum Exil, 600 vor Christus, kein <strong>Leben</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Tod</strong><br />
oder über den <strong>Tod</strong> hinaus. Wer lebt, lebt. Wer tot ist, ist tot:<br />
19 Im Schweiss dein<strong>es</strong> Ang<strong>es</strong>ichts<br />
wirst du dein Brot <strong>es</strong>sen,<br />
bis du zum Erdboden zurückkehrst,<br />
denn von ihm bist du genommen.<br />
Denn <strong>St</strong>aub bist du,<br />
und zum <strong>St</strong>aub kehrst du zurück. Gen 3,19<br />
Punkt.<br />
Oder wie wir <strong>es</strong> in der ersten L<strong>es</strong>ung aus Hiob 14 gehört haben:<br />
14 Kann ein Mann, wenn er stirbt, wieder lebendig werden?<br />
Alle Tage mein<strong>es</strong> Dienst<strong>es</strong> wollte ich ausharren,<br />
bis meine Ablösung käme.<br />
15 Du würd<strong>es</strong>t rufen, und ich gäbe dir Antwort.<br />
Oder in Hiob 7:<br />
Bedenke, mein <strong>Leben</strong> ist ein Hauch,<br />
nie wieder wird mein Auge Gut<strong>es</strong> sehen.<br />
8 Kein Auge, <strong>das</strong> <strong>nach</strong> mir sieht, erblickt mich,<br />
wenn deine Augen mich suchen, bin ich nicht mehr da.<br />
9 Wie die Wolke, die entschwand und dahinzog,<br />
so kommt nicht mehr herauf, wer ins Totenreich hinabstieg.<br />
10 In sein Haus kehrt er nicht mehr zurück,<br />
und seine <strong>St</strong>ätte kennt ihn nicht mehr.<br />
In den Psalmen dann, die <strong>nach</strong> langer mündlicher Überlieferung im Exil<br />
verschriftlicht wurden, tauchen erste Hoffnungen auf, <strong>das</strong>s der <strong>Tod</strong> nicht der<br />
Endpunkt d<strong>es</strong> menschlichen <strong>Leben</strong>s sei:<br />
8 Du hast mein <strong>Leben</strong> vom <strong>Tod</strong> errettet,<br />
mein Auge vor Tränen bewahrt, meinen Fuss vor <strong>dem</strong> <strong>St</strong>urz. Psl 116,8<br />
Ich werde nicht sterben, sondern leben<br />
und die Taten d<strong>es</strong> HERRN verkünden<br />
18 Der HERR hat mich hart gezüchtigt,<br />
<strong>dem</strong> <strong>Tod</strong> aber nicht preisgegeben. Psl 116, 17f<br />
Und dann wohl am deutlichsten im Psalm 139 (8):<br />
8 <strong>St</strong>iege ich hinauf zum Himmel, du bist dort,<br />
und schlüge ich mein Lager auf im Totenreich, sieh, du bist da.<br />
Gott also auch im Totenreich, ein Gott über den <strong>Leben</strong>den und den Toten,<br />
oder wie J<strong>es</strong>us später argumentieren wird: Gott ist nicht ein Gott von Toten,<br />
sondern von <strong>Leben</strong>den – sieht also auch die Toten als wieder lebende.
Zum ersten Mal wird di<strong>es</strong>e Hoffnung dann auch in zwei Texten der<br />
Propheten J<strong>es</strong>aja (26,19) und H<strong>es</strong>ekiel (37) deutlich ausg<strong>es</strong>prochen und<br />
ausgemalt:<br />
19 Deine Toten aber werden leben,<br />
ihre Leichname stehen wieder auf.<br />
Wacht auf, und jubelt, ihr Bewohner d<strong>es</strong> <strong>St</strong>aubs!<br />
Denn ein Tau von Lichtern ist dein Tau,<br />
und die Erde wird die Schatten gebären. J<strong>es</strong> 26,19<br />
Und dann im grossartigen Bild von H<strong>es</strong>kiel wo er die zerstreut liegenden,<br />
trockenen Totengebeine sieht, die dann durch Gott<strong>es</strong> Geist wieder zum<br />
<strong>Leben</strong> erweckt werden:<br />
6 Und ich gebe euch Sehnen und lasse Fleisch wachsen an euch, und ich<br />
überziehe euch mit Haut und lege Geist in euch, und ihr werdet leben, und<br />
ihr werdet erkennen, <strong>das</strong>s ich der HERR bin.<br />
Und so g<strong>es</strong>chieht <strong>es</strong>!<br />
Ein Text eigentlich, in <strong>dem</strong> H<strong>es</strong>ekiel sieht wie <strong>das</strong> versprengte Israel wieder<br />
zusammen kommt und zu neuem <strong>Leben</strong> erwacht. Seine Vision ist aber so<br />
bildhaft, <strong>das</strong>s sie von den Verteidigern der Idee ein<strong>es</strong> Weiterlebens gerne<br />
aufgegriffen wurde, um di<strong>es</strong>e aus der Schrift zu beweisen.<br />
Bis Anfang d<strong>es</strong> letzten Jahrhunderts hat er Text bis <strong>nach</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> gewirkt<br />
und den neu erstellten Krematorien etliche Opposition von christlicher Seite<br />
entstehen lassen. Im Hintergrund ging da <strong>das</strong> wörtlich genommene Bild mit<br />
und die Frage, wie denn Gott die Knochen wieder aneinander fügen wolle,<br />
wenn sie verbrannt sind.<br />
Auf Grund d<strong>es</strong> Textbefund<strong>es</strong> d<strong>es</strong> 1. T<strong>es</strong>taments muss aber f<strong>es</strong>tgehalten<br />
werden, <strong>das</strong>s nur an seinen Rändern von einem Weiterleben <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Tod</strong><br />
und von einer Auferstehung der Menschen aus <strong>dem</strong> <strong>Tod</strong> ausgegangen<br />
wurde: Wer lebt, lebt. Wer tot ist, ist tot. Der Mensch vergänglich und Gott<br />
ewig.<br />
Erst bei den Schülerinnen und Schülern d<strong>es</strong> Rabbi J<strong>es</strong>us von Nazareth<br />
entstand in di<strong>es</strong>em Bereich eine radikal neue Erfahrung:<br />
Als J<strong>es</strong>us <strong>nach</strong> drei Jahren öffentlichen Wirkens von den Römern verhaftet,<br />
gefoltert und hingerichtet wird hatte ja keiner der Schüler irgend etwas noch<br />
erwartet, ausser <strong>dem</strong> definitiven Ende auch ihrer Gruppe.<br />
2<br />
Und dann passiert etwas Unerwartet<strong>es</strong>: der Tote ist da, bei ihnen, spricht<br />
mit ihnen, deutet der Schrift, isst Fisch und geht durch g<strong>es</strong>chlossene Türen.<br />
Irgend eine Erfahrung macht sich im Kreis der Schülerinnen und Schüler<br />
breit, die sie mit Auferstehung, Auferweckung umschreiben: Gott hat ihn vom<br />
<strong>Tod</strong>e auferweckt und er ist den Freunden erschienen.<br />
Paulus umschreibt <strong>es</strong> so (1. Kor 15):<br />
<strong>das</strong>s Christus g<strong>es</strong>torben ist für unsere Sünden gemäss den Schriften,<br />
4 <strong>das</strong>s er begraben wurde,<br />
<strong>das</strong>s er am dritten Tage auferweckt worden ist gemäss den Schriften<br />
5 und <strong>das</strong>s er Kefas erschien und dann den Zwölfen.<br />
6 Da<strong>nach</strong> erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen<br />
die meisten noch leben, einige aber entschlafen sind.<br />
7 Da<strong>nach</strong> erschien er <strong>dem</strong> Jakobus, dann allen Aposteln.<br />
8 Zuallerletzt aber ist er auch mir erschienen, mir, der Missgeburt.<br />
Was wir einigermassen historisch von di<strong>es</strong>er G<strong>es</strong>chichte sagen können ist<br />
einzig; Dass ein verängstigter und verschüchterter Haufen auf Grund einer<br />
geheimnisvollen Erfahrung, die sie selber als „Auferstehung“ bezeichneten,<br />
zu einer mutigen und bekenntnisfreudigen Gruppe entwickelten, von denen<br />
viele den Märtyrertod erlitten, den sie hätten verhindern können, wenn sie<br />
ausg<strong>es</strong>agt hätten: J<strong>es</strong>us ist NICHT auferstanden.<br />
So, liebe Gemeinde, und darauf fusst unsere christliche Hoffnung:<br />
20 Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden, als Erstling<br />
derer, die entschlafen sind.<br />
21 Da nämlich durch einen Menschen der <strong>Tod</strong> kam, kommt auch durch<br />
einen Menschen die Auferstehung der Toten.<br />
22 Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus auch alle zum<br />
<strong>Leben</strong> erweckt werden.<br />
23 Jeder aber an <strong>dem</strong> ihm gebührenden Platz: als Erstling Christus, dann<br />
die, die zu Christus gehören, wenn er kommt.<br />
24 Dann ist <strong>das</strong> Ende da, wenn er <strong>das</strong> Reich Gott, <strong>dem</strong> Vater, übergibt,<br />
wenn er alle Herrschaft, alle Gewalt und Macht zunichte gemacht hat.<br />
25 Denn er soll herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter die Füsse gelegt<br />
hat.<br />
26 Als letzter Feind wird der <strong>Tod</strong> vernichtet.<br />
So erzählt <strong>es</strong> Paulus im zentralen 15. Kapitel d<strong>es</strong> 1. Korintherbriefs, <strong>das</strong> ich<br />
Ihnen für heute Nachmittag zur Lektüre empfehle:
Einer wurde auferweckt, Christus, als Erster überhaupt.<br />
Aber wie durch den Einen – Adam – der <strong>Tod</strong> zu allen kam, so kommt nun<br />
durch den Einen – J<strong>es</strong>us – <strong>das</strong> <strong>Leben</strong> zu allen:<br />
Zuerst wurde Christus auferweckt, dann werden <strong>es</strong> die, die zu ihm gehören,<br />
dann alle, denn als letzter Feind wird der <strong>Tod</strong> vernichtet:<br />
52 im Nu, in einem Augenblick, beim Ton der letzten Posaune; denn die<br />
Posaune wird ertönen, und die Toten werden auferweckt werden,<br />
unverw<strong>es</strong>lich, und wir werden verwandelt werden.<br />
53 Denn was jetzt vergänglich ist, muss mit Unvergänglichkeit bekleidet<br />
werden, und was jetzt sterblich ist, muss mit Unsterblichkeit bekleidet<br />
werden.<br />
54 Wenn aber mit Unvergänglichkeit bekleidet wird, was jetzt vergänglich ist,<br />
und mit Unsterblichkeit, was jetzt sterblich ist, dann wird g<strong>es</strong>chehen, was<br />
g<strong>es</strong>chrieben steht:<br />
Verschlungen ist der <strong>Tod</strong> in den Sieg.<br />
55 <strong>Tod</strong>, wo ist dein Sieg?<br />
<strong>Tod</strong>, wo ist dein <strong>St</strong>achel?<br />
Liebe Gemeinde, <strong>das</strong> ist christliche Lehre. So und nicht anders.<br />
Die Auferstehung für alle durch den einen! Das ist der Befund.<br />
<strong>Gibt</strong> <strong>es</strong> also ein <strong>Leben</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Tod</strong>?<br />
Nein! Nach christlicher Lehre gibt <strong>es</strong> zum Einen kein Weiterleben <strong>nach</strong> <strong>dem</strong><br />
<strong>Tod</strong>! Es gibt keine Seele in uns, die vom vergänglichen Leib gelöst wäre,<br />
und die bei d<strong>es</strong>sen <strong>Tod</strong> in eine andere Sphäre weiterzieht.<br />
Das ist heidnisch-griechisch<strong>es</strong> Denken.<br />
Zum Andern: Nach biblischer Lehre gibt <strong>es</strong> aber am Ende der Zeit eine<br />
Auferstehung aus <strong>dem</strong> <strong>Tod</strong> für alle Menschen. Es wird eine zweite<br />
Schöpfung sein, eine Neuschöpfung von dir und von mir, durch den, der<br />
mich am Anfang mein<strong>es</strong> <strong>Leben</strong>s erschaffen hat. Er wird mich zum zweiten<br />
Mal erschaffen – und meine Identität so wieder herstellen.<br />
3<br />
di<strong>es</strong>er Leib wird wieder erstehen, wird wieder werden am Ende der Tage,<br />
denn ich bin ganz und gar Leib.<br />
Leib und Seele sind eine Einheit, die zusammen gehört, für immer und Ewig.<br />
So wie wir <strong>es</strong> ganz am Anfang der Bibel l<strong>es</strong>en:<br />
da bildete der HERR, Gott, den Menschen aus <strong>St</strong>aub vom Erdboden und<br />
bli<strong>es</strong> <strong>Leben</strong>satem in seine Nase. So wurde der Mensch ein lebendig<strong>es</strong><br />
W<strong>es</strong>en, oder wie <strong>es</strong> Luther übersetzt: eine lebendige Seele.<br />
Es gibt uns also nur so, mit Gott<strong>es</strong> Atem in uns und <strong>dem</strong> wertvollen <strong>St</strong>aub<br />
um uns.<br />
Das ist eine biblische Verherrlichung d<strong>es</strong> Leib<strong>es</strong>! Und seiner Erinnerungen.<br />
Es ist die positive Wertung d<strong>es</strong> Leib<strong>es</strong> – oder wie <strong>es</strong> die alte <strong>Kirche</strong> nannte,<br />
die Auferstehung d<strong>es</strong> Fleisch<strong>es</strong>!<br />
(und sein<strong>es</strong> morphologischen Feld<strong>es</strong>: Kilian Photographie)<br />
2.) Mein <strong>Leben</strong> hat Zukunft: Ich werde wieder erstehen und Sein in alle<br />
Ewigkeit. Also gibt <strong>es</strong> doch <strong>Leben</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Tod</strong>, mein <strong>Leben</strong>.<br />
3.) Im Gegensatz zu Paulus behaupte ich: Bei <strong>dem</strong> Begriff „Auferstehung<br />
von den Toten“ handelt <strong>es</strong> sich um ein Bild, um eine Erwartung, um eine<br />
Erfahrung mind<strong>es</strong>tens der ersten Jünger. Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Bild kann auch durch<br />
andere Bilder, Erwartungen und Erfahrungen ergänzt werden. Di<strong>es</strong> gilt auch<br />
für <strong>das</strong> Bild J<strong>es</strong>u, wir würden sein wie die Engel.<br />
So b<strong>es</strong>teht also noch Hoffnung für uns alte Heiden, die wir an eine ewige<br />
Seele in uns glauben.<br />
4.) Die Bibel und auch J<strong>es</strong>us selber inter<strong>es</strong>sieren sich in ihrer Ganzheit nur<br />
marginal um <strong>das</strong>, was allenfalls <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Tod</strong> kommt. Ihr Inter<strong>es</strong>se gilt ganz<br />
und gar <strong>dem</strong> würdigen <strong>Leben</strong> vor <strong>dem</strong> <strong>Tod</strong> für uns und alle Menschen.<br />
Freuen wir uns am <strong>Leben</strong> und warten wir getrost darauf, einmal durch den<br />
lichtvollen Tunnel hindurch in die Herrlichkeit eingehen zu dürfen – was<br />
immer da auch kommen mag. Unser <strong>Leben</strong> hat Zukunft. Amen.<br />
Daraus versuche ich drei Folgerungen zu ziehen:<br />
1. ) Ich bin ganz und gar Leib und werde Leib wieder werden.<br />
Das, in <strong>das</strong> hinein ich geboren worden bin, <strong>das</strong> mit mir zusammen gross<br />
geworden ist, und d<strong>es</strong>sen Zerfall ich langsam aber sicher beobachte,<br />
<strong>das</strong>, was mir so viel Freude bereitet hat, durch Berührung, durch Erotik und<br />
Sexualität, durch Essen und Trinken und durch <strong>das</strong> Ausruhen,<br />
<strong>das</strong>, was mir manchmal Schmerz bereitet hat durch <strong>St</strong>ürze und Krankheit,