Lungernsee-West

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6 und bringt eine willkommene Belebung für die Bergbahn und das Gastgewerbe von Frühling bis Herbst. Führungen zu verschiedensten Themen wie Geologie, Botanik und Schmetterlinge bringen nebst Naturliebhabern Fachleute und Schulklassen ins Bergdorf. Das Beispiel Schmetterlingspfad dient als Anregung für weitere umweltverträgliche Angebote für einen „sanften Tourismus“; so entstanden inzwischen auch ein Waldlehrpfad und familienfreundliche Picknickplätze. Schlafen im Stroh gehört seit Jahren zum Standard-Angebot im Lungerer- Tourismus. Die Dimension Wirtschaft erreicht im Berner Kompass einen Wert von +0,27, der insbesondere durch die generierten ergänzenden Einkommen und durch die Innovation und das neue Wissen im Umfeld des Natur-Tourismus zustande kommt. Zum Bereich Gesellschaft: Bei den Test-Indikatoren des Feldes Gesellschaft (siehe Anhang 1) wirkt sich das Projekt erwartungsgemäss besonders positiv auf die Landschaftsqualität aus. Die an sich schon vielseitige, strukturreiche Natur- und Kulturlandschaft im Projektgebiet wurde durch die Massnahmen weiter aufgewertet und besser geschützt. Die naturnahe, ansprechende Landschaft in der Gemeinde Lungern bildet einen wesentlichen Grundwert für Bewohner und Besucher. Die Projektträgerschaft vertrat die wichtigsten Akteure der Gemeinde, die lebhaften Diskussionen um die geeigneten Massnahmen dienten dem Informationsaustausch und der Akzeptanz der Massnahmen bei der örtlichen Bevölkerung. (Als Beauftragter für die Erfolgskontrolle besuchte ich die Sitzungen mit beratender Stimme.) Bei formellen und informellen Kontakten zwischen Vertretern der Projektleitung, von kantonalen Fachstellen, Landwirten, Förstern und Gästen konnten Meinungen ausgetauscht und Vorurteile z.B. gegen die „Schutzauflagen“ abgebaut werden. Der Berner Nachhaltigkeitskompass erreicht im Bereich Gesellschaft einen Wert von + 0,27. 4. Interpretation der Resultate und Bemerkungen zum Einsatz des Berner Nachhaltigkeitskompasses Die Massnahmen des Projektes „Lungernsee-West“ veränderten nur sehr zurückhaltend die bestehende Natur und Landschaft im Gebiet. In der Regel wurden bestehende Strukturen z.B. Magerwiesen im Sinne der Biodiversität aber auch der Bewirtschaftung optimiert. Der „Schmetterlingspfad“ wurde möglichst auf bestehenden Wanderwegen eingerichtet und durch zurückhaltende Beschilderung ergänzt. Dadurch konnten Eingriffe in Natur- und Landschaft minimal gehalten werden. Die Belebung des Sommertourismus in Lungern-Schönbüel bedarf keines Ausbaus der vorhandenen Infrastruktur: Bahnen, Parkplätze, Restaurants sind auf den viel intensiveren Wintertourismus ausgelegt, die zusätzlichen Touristen im Sommer führen lediglich zu einer etwas besseren Auslastung der bestehenden Kapazitäten im Gebiet. Was bringt nun der Berner Nachhaltigkeitskompass für ein Projekt wie das von „Lungernsee- West“? In seiner Strategie Nachhaltige Entwicklung 2002 fordert der Schweizerische Bundesrat in der Massnahme 22 ein „Werkzeug“, welches die Auswirkungen von Gesetzesvorlagen, Konzepten und Projekten im Hinblick auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit abschätzen und allfällige Defizite aufzeigen kann. Im hier beurteilten FLS-Projekt erbringt das „Werkzeug“ Berner Nachhaltigkeitskompass eine wertvolle Gesamtschau bezüglich den Auswirkungen des Projektes auf die Bereiche Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft für die Gemeinde Lungern. Die spezifisch gesetzten Ziele des FLS und des Projektmanagements z.B. die qualitative und quantitative Verbesserung der Biodiversität im Projektperimeter muss mit passenden Feldmethoden, wie sie in Kapitel 2 c beschrieben wurden, kontrolliert werden. Dazu wurde
7 der Berner Nachhaltigkeitskompass weder geschaffen, noch eignet er sich für solche Fragestellungen. Meiner Meinung nach kann ein FLS-Projekt dann als wirklich erfolgreich betrachtet werden, wenn dieses, die für das Projekt spezifischen Ziele erreicht und in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit positiv oder neutral abschliesst. Solche Projekte genügen damit den Forderungen der „Strengen Nachhaltigkeit“ (siehe Seite 4) und dürften auch in unserer Gesellschaft grosse Anerkennung finden, selbst bei Leuten, die einzelnen Zielen eines FLS-Projektes wie „der Förderung kulturhistorischer Werte“ wenig Bedeutung beimessen. Das Projekt „Lungernsee-West“ erfüllt die oben aufgeführten Kriterien und geniesst heute, soweit ich dies im Gespräch mit der örtlichen Bevölkerung festgestellt habe, grosse Akzeptanz. Wertvoll wäre eine generelle Nachhaltigkeits-Abschätzung bei derartigen Projekten im Voraus, was Hinweise auf eventuelle negative Nebeneffekte der geplanten Massnahmen hervor bringen könnte und wertvolle Korrekturen mit oft wenig Aufwand erlauben würde. 5. Schlussgedanken Der Erfolg von solchen Projekten in der Region ist wesentlich abhängig von der klaren Zielsetzung, von einem kompetenten Management, welches auch über die notwendigen Mittel verfügen muss und der Partizipation der örtlichen Bevölkerung. Nach meinen Beobachtungen erfüllte im Projekt „Lungernsee-West“ die mit den wichtigsten Akteuren der Gemeinde gut vernetzte Trägerschaft unter der Leitung des Planers Benno Huber vom Büro ökoPro diese Aufgabe recht gut, wenn auch die gesamte Organisation recht schlank war. Ein Problem sehe ich nach Abschluss des Projektes (ca. 2007), wenn die Trägerschaft aufgelöst wird. Falls kein geeignetes Nachfolge-Management eingesetzt wird, drohen die ganzen, angelaufenen Prozesse in Richtung nachhaltigen Tourismus zu versanden. Literatur SCHWEIZERISCHER BUNDESRAT (2002): Strategie Nachhaltige Entwicklung 2002, Bericht des Schweizerischen Bundesrates vom 27. März 2002. Bern: IDARIO 2002. HAUFF , V. (Hrsg., 1987): Unsere gemeinsame Zukunft. Der Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. Eggenkamp, Greven. KISER, KARL (2006): Tagaktive Grossschmetterlinge als Bioindikatoren zur Erfolgskontrolle, Schlussbericht an die Trägerschaft Lungernsee-West und Fond Landschaft Schweiz (unpubliziert). KOMPETENZZENTRUM FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM KANTON BERN (2005): Berner Nachhaltigkeitskompass, Leitfaden, Koordinationsstelle für Umweltschutz des Kantons Bern, Bern. Anhang Auswertung Nachhaltigkeitstest Sarnen, im November 2006 Dr. Karl Kiser Landenbergstrasse 11 CH-6060 Sarnen kibi@bluewin.ch
Seite 1 und 2: Karl Kiser Das Fonds Landschaft Sch
Seite 3 und 4: 3 Im Rahmen der elfjährigen Projek
Seite 5: 5 b) Projektziele und Nachhaltigkei

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