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2007/02 - Vlbs.org

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vlbs-aktuell<br />

Organ des Verbandes der Lehrerinnen und Lehrer<br />

an berufsbildenden Schulen (vlbs) im DBB<br />

Jahrgang 29 Februar <strong>2007</strong> Nr. 2<br />

Spezialisiert und kompetent:<br />

Die Fachausschüsse des vlbs bei der Jahresabschluss-Sitzung<br />

Wie jedes Jahr legten die Vorsitzenden<br />

der Fachausschüsse des vlbs<br />

ihre Tätigkeitsberichte vor. Die<br />

Fachausschüsse des vlbs decken ein<br />

weites Spektrum an Themen und<br />

Fachgebieten an Berufsbildenden<br />

Schulen ab und geben themenspezifisch<br />

und spezialisiert die Auseinandersetzungen<br />

und Positionen an den<br />

Landesvorstand weiter, für die dieser<br />

im politischen Raum wirbt.<br />

Fachausschuss Allgemein bildende<br />

Fächer<br />

Als Hauptthemen<br />

der Ausschussarbeit<br />

2006 nannte<br />

Vorsitzender<br />

Werner Laures<br />

Stellungnahmen<br />

zur Verwaltungsvorschrift<br />

„Unterricht<br />

von Schülerinnen und Schülern<br />

mit Migrationshintergrund“ und zum<br />

Rahmenlehrplan „Deutsch als Zweitsprache“<br />

sowie die Erstellung eines<br />

Positionspapiers zur Zusammenlegung<br />

von Klassen insbesondere in<br />

den allgemein bildenden Fächern im<br />

Rahmen von PauSe. Für <strong>2007</strong> wird<br />

die Auseinandersetzung mit der<br />

Lernbausteinkonzeption ein wichtiges<br />

Thema sein, denn ab dem Schuljahr<br />

<strong>2007</strong> / 08 wird das Lernbausteinkonzept<br />

verpflichtend für die<br />

allgemein bildenden Fächer eingeführt.<br />

Es werden noch Mitglieder für<br />

den Ausschuss gesucht. Wer Interesse<br />

an einer Mitarbeit im Ausschuss<br />

hat, wendet sich bitte an wlaures@<br />

web.de<br />

Fachausschuss Berufsvorbereitungsjahr<br />

Der bisherige Ausschussvorsitzende<br />

Felix Weller tritt Ende Januar in die<br />

Freistellungsphase der Altersteilzeit<br />

ein. Daher hat der Ausschuss Hedda<br />

Neubrecht als<br />

neue Vorsitzende<br />

v<strong>org</strong>eschlagen<br />

und der<br />

Landesvorstand<br />

wird sie zum 1.<br />

Februar zur<br />

Vorsitzenden<br />

ernennen.<br />

Ein Schwerpunkt der Arbeit des<br />

vergangenen Jahres war die Beschäftigung<br />

mit den Qualifizierungsbausteinen,<br />

die der Ausschuss als eine<br />

sinnvolle und erfolgreiche, aber auch<br />

für die Kolleginnen und Kollegen<br />

sehr zeitaufwändige Arbeit einschätzt.<br />

Wichtig, so Felix Weller,<br />

sind auch vernünftige <strong>org</strong>anisatorische<br />

Rahmenbedingungen, z.B. dass<br />

in einer BVJ-Klasse maximal fünf<br />

Lehrkräfte eingesetzt werden, die für<br />

diesen Unterricht auch motiviert<br />

sind. Daneben ist auch der regionale<br />

Bezug für die Qualifizierungsbausteine<br />

von großer Bedeutung.<br />

Fachausschuss Fachlehrer<br />

Vorsitzender Reinhard Stritter verwies<br />

mit Stolz auf die Aktion zur<br />

Abschaffung des Faktors im gewerblich-technischen<br />

Bereich. Außerdem<br />

war der Ausschuss<br />

mit der<br />

Erstellung einer<br />

Synopse zur Position<br />

der Lehrerinnen<br />

und Lehrer<br />

für Fachpraxis<br />

in den Bundesländern<br />

beschäftigt.<br />

Diese Synopse liefert eine Übersicht<br />

über die unterschiedlichen<br />

Einstellungs-, Arbeits- und Beförderungsbedingungen.<br />

Weitere Themen<br />

waren die Auseinandersetzung mit<br />

Haftungsfragen der Lehrkräfte im<br />

Zusammenhang mit den sicherheitstechnischen<br />

V<strong>org</strong>aben durch die<br />

Berufsgenossenschaft, die Auseinandersetzung<br />

mit den Anforderungen<br />

an Lehrkräfte in der BF I sowie<br />

mangelnde Fort- und Weiterbildungsangebote.<br />

Auch Reinhard Stritter<br />

würde sich über neue Mitglieder<br />

freuen, man erreicht ihn unter:<br />

RuMStritter@t-online.de<br />

Fachausschuss Sozialwesen<br />

Gegenwärtig beschäftigt sich der<br />

Fachausschuss nach Auskunft des<br />

Vorsitzenden Dr. Willi Günther vor<br />

allem mit der Entwicklung<br />

von Fragebögen<br />

zu den Erfahrungen<br />

in den<br />

reformierten Bildungsgängen<br />

(Fachschule für<br />

Sozialpädagogik,<br />

Fachschule für Altenpflege, Höhere<br />

Berufsfachschule für Sozialassistenz).<br />

Künftige Aufgaben werden<br />

die Durchführung der Befragung sowie<br />

deren Auswertung sein mit dem<br />

Ziel, Schwerpunktthemen und Handlungsbedarf<br />

zu ermitteln. Die Ergebnisse<br />

sollen beim Berufsschultag im<br />

September v<strong>org</strong>estellt werden.<br />

In dieser Ausgabe:<br />

Fachausschüsse des vlbs<br />

Titelseite und Seite 10<br />

Breiter Austausch mit der CDU<br />

Seiten 11 und 12<br />

Unterrichtsvers<strong>org</strong>ung und Lehrervers<strong>org</strong>ung<br />

sicherstellen – Gespräch<br />

mit LRSchD Wunn Seiten 12 und 13<br />

IN KÜRZE von Petra Schlüter<br />

Seite 13<br />

OV Bernkastel-Kues: Ehrenmitgliedschaften<br />

Seite 14


10 vlbs-aktuell 2-<strong>2007</strong><br />

Fachausschuss Hauswirtschaft<br />

Die Vorsitzende<br />

Felizitas Drabinski<br />

führte auch 2006<br />

einige gut besuchte<br />

Veranstaltungen<br />

durch zu den Themen<br />

„Ausbildung<br />

zur Hauswirtschafterin“<br />

und „Curriculare Rahmenbedingungen<br />

in der BF I“. Für <strong>2007</strong><br />

plant sie – neben der Bildung eines<br />

Arbeitskreises – im Juni eine Informationsveranstaltung<br />

zur „Unterrichtsgestaltung<br />

in Fachschulen“ und<br />

eine Exkursion zur Wartenberger<br />

Mühle bei Kaiserslautern (Schwerpunkt:<br />

Ausbildung).<br />

Fachausschuss Junge Lehrer<br />

Schwerpunktmäßig<br />

gestaltet und überarbeitet<br />

der Ausschuss<br />

mit seinem<br />

Vorsitzenden Thomas<br />

Gehm die<br />

Broschüre für<br />

„Referendarinnen /<br />

Referendare und<br />

junge Kolleginnen<br />

/ Kollegen“ und steht diesen als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung. Weiterhin<br />

stellt der Ausschuss regelmäßig<br />

mit Vorstandsmitgliedern in den Studienseminaren<br />

den vlbs vor und wirbt<br />

für unseren Verband.<br />

Im Dezember 2006 veranstalteten die<br />

„Jungen Lehrer“ gemeinsam mit dem<br />

Fachausschuss „BVJ“ des vlbs in der<br />

dbb-Akademie Königswinter ein gut<br />

besuchtes Seminar zum Thema<br />

„Selbstmanagement / Selbstgesteuertes<br />

Lernen / Gewalt an Schulen /<br />

Rechtliche Fragen im Umgang mit<br />

Gewalt an Schulen“.<br />

Fachausschuss Lehrerbildung<br />

Der Ausschuss und<br />

sein Vorsitzender<br />

Hans Schneider haben<br />

durch die Reform<br />

der Lehrerbildung<br />

in Bachelorund<br />

Masterstudiengänge<br />

eine besonders<br />

aktuelle und<br />

drängende Aufgabe, da sie die Entwicklung<br />

kritisch beobachten und<br />

hinterfragen, z.B. inwieweit die neuen<br />

Bildungswissenschaften die pädagogische<br />

Kompetenz und die Schulpraktika<br />

den Schulbezug fördern. Der<br />

Ausschuss hat intensiv an der Stellungnahme<br />

des vlbs zur LVO über die<br />

Erste Staatsprüfung für das Lehramt<br />

an Schulen mitgearbeitet.<br />

Fachausschuss<br />

Lehrerfort- und<br />

-weiterbildung<br />

Ausschussvorsitzender<br />

Erich Peetz<br />

ist intensiv in die<br />

Vorbereitung der<br />

Arbeitskreise für<br />

den Berufsschultag<br />

eingebunden. Er<br />

macht Vorschläge für Themen, stellt<br />

Verbindung zu Referenten her und<br />

unterstützt den OV Montabaur bei der<br />

Organisation.<br />

Fachausschuss Neue Technologien<br />

Der Ausschuss, so sein Vorsitzender<br />

Stefan Bickelmann, ist verantwortlich<br />

für die Betreuung der Webseite des<br />

vlbs Rheinland-Pfalz, die nicht nur<br />

ständig aktualisiert wird, sondern<br />

auch als Archiv fungiert für interessante,<br />

bildungspolitisch relevante<br />

Themen an Berufsbildenden Schulen.<br />

vlbs-aktuell ist jeweils bereits am Monatsanfang<br />

auf der Webseite zu lesen.<br />

Die im Oktober eingeführte Suchfunktion<br />

muss noch überarbeitet werden,<br />

weil vor allem die Suche nach<br />

Begriffen in pdf-<br />

Dateien, also den<br />

archivierten vlbsaktuell-Ausgaben,<br />

noch nicht zufriedenstellend<br />

funktioniert.<br />

Stefan Bickelmann<br />

bittet alle Mitglieder<br />

und OVs,<br />

Termine und interessante<br />

Pressemitteilungen weiterzugeben,<br />

da er diese zur Information aller<br />

Mitglieder zeitnah einstellen wird.<br />

Der Ausschuss wird darüber hinaus<br />

in der nächsten Zeit ein Comenius-<br />

Projekt (EU) begleiten, das im November<br />

2006 in Bad Kreuznach initiiert<br />

wurde und an dem 13 europäische<br />

Länder beteiligt sind. Der Ausschuss<br />

wird die Erfahrungen dokumentieren<br />

und zugänglich machen.<br />

Fachausschuss Qualitätsmanagement<br />

Der Ausschuss „Qualitätsmanagement“<br />

und sein Vorsitzender Jürgen<br />

Dahm kritisieren, dass die berufsbildenden<br />

Schulen im Kontext der aktuellen<br />

Veränderungen bei der Arbeit<br />

mit und der Umsetzung von Qualitätsprogrammen<br />

alleine gelassen werden.<br />

Es fehle ein flächendeckendes, zielorientiertes<br />

Unterstützungssystem,<br />

auch schon im Hinblick<br />

auf die geplante<br />

Einführung der<br />

AQS. Eine professionelle<br />

„Schulberatung“<br />

für diesen<br />

Bereich ist erst im<br />

Aufbau begriffen.<br />

Für das kommende<br />

Schuljahr plant der Ausschuss einen<br />

Workshop für Mitglieder von Steuergruppen.<br />

Bei der Veranstaltung sollen<br />

Erfahrungen mit der Rolle und<br />

der Arbeitsweise von Steuergruppen<br />

einzelner Schulen v<strong>org</strong>estellt und<br />

diskutiert werden.<br />

Fachausschuss Schulpolitik<br />

Ausschussvorsitzender Harald<br />

Fleckner nannte als Arbeitsschwerpunkte<br />

des vergangenen Jahres AQS,<br />

Schulleitungsanrechnung und die<br />

Lehrerbildung. Darüber hinaus hat er<br />

an der Tagung zu<br />

europäischen Entwicklungen<br />

in der<br />

Berufsbildung<br />

teilgenommen<br />

(vgl. vlbs-aktuell<br />

12 / 2006). Dort<br />

war ein Schwerpunktthema<br />

für<br />

den Ausschuss die kritische Begleitung<br />

der Entwicklung von NQR<br />

(Nationale Qualifikationsrahmen),<br />

die von allen EU-Staaten entwickelt<br />

werden sollen.<br />

Fachausschuss Schulmanagement<br />

Der Ausschuss<br />

und die Vorsitzende<br />

Brigitte Fischer<br />

haben im letzten<br />

Jahr zwei gut besuchte<br />

Workshops<br />

für die Mitglieder<br />

des vlbs in Schulleitungen<br />

abgehalten<br />

und ausgewertet,<br />

bei denen die Schulleitungspauschale<br />

und Handlungsfelder der<br />

Schulleitungen besprochen wurden<br />

(vgl. vlbs-aktuell 5 / 2006). Ausschussmitglieder<br />

haben an Stellungnahmen<br />

zur Neustrukturierung der<br />

Schulleitungspauschale, zu Schulpraktika<br />

im Rahmen der Reform der<br />

Lehrerbildung und zur Neufassung<br />

der Schulbaurichtlinien mitgearbeitet.<br />

Im Frühjahr ist ein Workshop<br />

zum Thema „Personalführung / Konfliktmanagement“<br />

und im Frühsommer<br />

ein Workshop zum Thema<br />

„Zukunftswerkstatt BBS“ geplant.


2-<strong>2007</strong> vlbs-aktuell 11<br />

Breiter Austausch mit der größten Oppositionspartei<br />

(Christoph Ringhoffer) In großer<br />

Runde trafen sich die Mitglieder des<br />

bildungspolitischen Ausschusses der<br />

CDU-Fraktion und der vlbs-Landesvorstand<br />

zum Meinungsaustausch.<br />

Für die CDU-Fraktion waren Josef<br />

Keller, Marlies Kohnle-Gros, Bettina<br />

Dickes, Brigitte Hayn, die wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter Heike<br />

Schinzel und Wolfgang Hendricks<br />

anwesend. Kurzzeitig erschien auch<br />

der Fraktionsvorsitzende Christian<br />

Baldauf.<br />

Der vlbs im Gespräch mit der CDU<br />

Der vlbs war vertreten durch den<br />

Landesvorsitzenden Ulrich Brenken,<br />

Willi Detemple, Reinhard Stritter<br />

und Christoph Ringhoffer. In entspannter<br />

und aufgeschlossener Atmosphäre<br />

kam es zu einem „breiten“<br />

Informationsaustausch.<br />

Zunächst äußerte sich Ulrich Brenken<br />

anerkennend darüber, dass die<br />

CDU im September 2006 eine Pressekonferenz<br />

zu bildungspolitischen<br />

Themen in Rheinland-Pfalz unter<br />

dem Thema „Bessere Bildung –<br />

Schulen stärken“ abgehalten hatte.<br />

Er bedauerte jedoch im gleichen<br />

Zuge, dass die Berufsbildenden<br />

Schulen nicht den Stellenwert erhalten<br />

hatten, der ihnen zustehen sollte<br />

angesichts der Tatsache, dass mehr<br />

als 60 % der zugehörigen Schülerjahrgänge<br />

sie durchläuft.<br />

Ein wichtiges Anliegen ist für den<br />

vlbs der weiterhin hohe Unterrichtsausfall<br />

an Berufsbildenden<br />

Schulen, erschwert dadurch, dass<br />

dieser Ausfall im Pflichtbereich<br />

stattfindet und dass die Schülerzahlen<br />

an Berufsbildenden Schulen bis<br />

2009 / 2010 auf hohem Niveau bleiben<br />

werden. Bedrückend auch, dass<br />

Wahlmöglichkeiten bei den Wahlpflichtfächern<br />

aufgrund von Lehrermangel<br />

nur in Ausnahmefällen angeboten<br />

werden können.<br />

PISA hatte Auswirkungen in vielen<br />

Bereichen. Die Unterstützung für die<br />

Berufsbildenden Schulen, die aktuell<br />

die Generation beschulen, die so<br />

schockierend schlecht bei PISA abgeschnitten<br />

hat, ist jedoch viel zu<br />

gering, um diese Schüler wirksam<br />

aufzufangen / zu fördern. Ulrich<br />

Brenken wiederholte auch den vlbs-<br />

(v.l.n.r.:) Christoph Ringhoffer, Wolfgang Hendricks, Josef Keller (MdL), Brigitte Hayn<br />

(MdL), Ulrich Brenken, Reinhard Stritter, Willi Detemple, Marlies Kohnle-Gros (MdL) und<br />

Bettina Dickes (MdL).<br />

Vorschlag, die 12-Stunden-V<strong>org</strong>abe<br />

der KMK für die Berufsschule konsequent<br />

umzusetzen und dafür 13 bis<br />

14 Lehrerstunden einzuplanen. Nur<br />

so können bei der Schwerpunktbildung<br />

in den Lernfeldern pädagogisch<br />

vertretbare, kleine Lerngruppen<br />

gebildet werden, sodass eine<br />

fachspezifische Ausbildung stattfinden<br />

kann. Auch die CDU sieht im<br />

strukturellen Unterrichtsausfall an<br />

Berufsbildenden Schulen ein erhebliches<br />

bildungspolitisches Problem<br />

und fordert zum Ausgleich die Einstellung<br />

von 300 Lehrkräften (auf<br />

volle Stellen bezogen). Zudem werde<br />

die CDU-Fraktion den Unterrichtsausfall<br />

im Verlauf der Plenarsitzung<br />

im Januar <strong>2007</strong> erneut zur<br />

Sprache bringen.<br />

Willi Detemple wies auf die Probleme<br />

hin, die sich für die Nachwuchsgewinnung<br />

aus der Umstellung von<br />

BAT auf TV-L (Tarifvertrag der<br />

Länder, vgl. vlbs-aktuell 12 / 2006)<br />

ergeben haben und nach seiner Einschätzung<br />

noch zunehmen werden.<br />

Im Einzelfall kann sich durch diese<br />

Umstellung das Einstiegsgehalt um<br />

600 Euro verringern. Dies ist insbesondere<br />

für die Berufsbildenden<br />

Schulen ein erhebliches Problem, da<br />

hier schon seit Jahren die Nachwuchssituation,<br />

vor allem im gewerblich-technischen<br />

Bereich, desaströs<br />

genug ist, dass ständig Querund<br />

Seiteneinsteiger angeworben<br />

werden müssen. Die ständige Verschlechterung<br />

der Besoldung und der<br />

Arbeitsbedingungen mache es immer<br />

unwahrscheinlicher, weiterhin<br />

qualifizierten Nachwuchs anzuwerben.<br />

Der vlbs fürchtet sogar die Abwanderung<br />

von Lehrkräften, die hier<br />

bereits in der Ausbildung sind, und<br />

fordert deswegen mit Nachdruck, die<br />

Verbeamtungsgrenze – wie in Hessen<br />

und Baden-Württemberg – wieder<br />

auf 45 Jahre anzuheben.<br />

Reinhard Stritter bat nachdrücklich<br />

darum, dass auch die CDU-Fraktion<br />

aufmerksam die Einlösung des Versprechens<br />

zum Abbau des Faktors<br />

bei den Lehrerinnen und Lehrern für<br />

Fachpraxis parlamentarisch begleiten<br />

möge.<br />

Der vlbs erkennt die lobenswerte<br />

Erhöhung der Stellen im Bereich<br />

Schulsozialarbeit im Umfang von<br />

zehn VZ-Stellen an und begrüßt<br />

ausdrücklich, dass Schulsozialarbeit<br />

auch in BF I möglich geworden ist<br />

und dabei hilft, diese Schülerschaft<br />

besser zu fördern. Ein weiterer Ausbau<br />

im mehrfachen Umfang von<br />

zehn VZ-Stellen ist aber aus Sicht<br />

des vlbs und der CDU unbedingt<br />

notwendig, da auch im Bereich anderer<br />

Schulformen z.B. Berufsschule<br />

Schulsozialarbeit notwendig ist.<br />

Gerade für Schulverweigerer hält<br />

Marlies Kohnle-Gros die Ausweitung<br />

der Schulsozialarbeit für unabdingbar.<br />

Christoph Ringhoffer betonte, dass<br />

gerade bei dieser Klientel eine „aufsuchende“<br />

und damit personal- und<br />

arbeitsintensive Sozialarbeit angeraten<br />

sei.


12 vlbs-aktuell 2-<strong>2007</strong><br />

Willi Detemple sprach das Problem<br />

der Klassengröße in der BF I an, die<br />

z.T. immer noch mehr Schülerinnen<br />

und Schüler habe, als angesichts des<br />

Betreuungsbedarfs pädagogisch<br />

sinnvoll sei.<br />

Brigitte Hayn hat sich durch Gespräche<br />

mit Betroffenen im Bereich BVJ<br />

und BF I kundig gemacht und unterstützt<br />

deswegen ausdrücklich alle<br />

Bestrebungen zur Verringerung von<br />

Klassengrößen und zum Ausbau der<br />

Schulsozialarbeit.<br />

Der vlbs protestierte bei den Vertretern<br />

der CDU scharf gegen die Abschaffung<br />

der steuerlichen Absetzbarkeit<br />

des Arbeitszimmers, die auch<br />

die CDU in Berlin mit beschlossen<br />

hat. Wer dies für vertretbar halte,<br />

wisse nicht, „wo wir es tun“, denn<br />

ein Arbeitszimmer ist unverzichtbar<br />

bei Lehrerinnen und Lehrern für die<br />

Aufbewahrung der Lehrmaterialien<br />

und Bücher, für die Vor- und Nachbereitung<br />

von Unterricht, für Korrekturen<br />

und vieles mehr. Die CDU-<br />

Vertreter verwiesen hier auf die Verantwortlichkeit<br />

des Bundestages. Die<br />

CDU-Fraktion halte an dem Grundkonzept<br />

fest, eine einfache und für<br />

jedermann klare Steuerbemessungsbasis<br />

für die Einkommenssteuer zu<br />

schaffen. Daher dränge die CDU<br />

Rheinland-Pfalz gegenüber der Bundesregierung<br />

mittel- und langfristig<br />

auf eine Entlastung bei der Einkommensteuer.<br />

Der vlbs wird hier jedoch<br />

keinen Politiker aus der Verantwortung<br />

entlassen und weiterhin im politischen<br />

Raum gegen diese Geringschätzung<br />

unserer Arbeit angehen.<br />

Josef Keller berichtete über die Diskussion<br />

der Neugestaltung der Altersteilzeit.<br />

Die bisherige Altersteilzeit<br />

sei aufkommensneutral gewesen<br />

und habe durch den Rückgang von<br />

Frühpensionierungen die Landeskasse<br />

weiterhin entlastet. Deswegen<br />

lehnt die CDU-Fraktion die geplanten<br />

Verschlechterungen bei der Ausgestaltung<br />

der Altersteilzeit ab und werde<br />

im Januar gegen die v<strong>org</strong>eschlagene<br />

Änderung stimmen. Der vlbs hat<br />

bereits mehrfach (vgl. vlbs-aktuell 1 /<br />

<strong>2007</strong>) darauf hingewiesen, dass die<br />

Lehrkräfte die Altersteilzeit sogar<br />

überfinanziert hatten, und begrüßte<br />

deswegen diese Unterstützung unseres<br />

Anliegens bei der CDU nach<br />

Fortbestehen der bisherigen Regelung<br />

für Lehrkräfte ausdrücklich.<br />

Der vlbs sieht für die Kolleginnen<br />

und Kollegen weiterhin einen hohen<br />

Fortbildungsbedarf und lobt hierbei<br />

das ausgezeichnete IFB-Team im<br />

Bereich der Berufsbildenden Schulen,<br />

das mit einem hohen Wirkungsgrad<br />

die viel zu knappen Finanzmittel<br />

nutzt. Eine Erhöhung der finanziellen<br />

und personellen Ausstattung<br />

des IFB ist eine wesentliche vlbs-<br />

Forderung, die von den CDU-Vertretern<br />

unterstützt wurde. Die CDU<br />

diskutiert intern eine Fortbildungspflicht<br />

für Lehrerinnen und Lehrer,<br />

die damit auch das zuständige Ministerium<br />

dazu verpflichten würde,<br />

das Angebot auszubauen.<br />

Zu AQS forderte Ulrich Brenken,<br />

dass ausreichend Zeit für Besuche an<br />

den Berufsbildenden Schulen sein<br />

müsse. Ansonsten seien die großen<br />

und komplexen Systeme Berufsbildender<br />

Schulen nicht angemessen zu<br />

erfassen und wiederzugeben. Josef<br />

Keller kritisierte den „Aktionismus“<br />

durch die Einführung von AQS und<br />

lehnt den Plan ab, Referenten der<br />

Schulaufsicht an den Besuchen zu<br />

beteiligen, da die Arbeitsbelastung<br />

der Referenten dies nicht zulasse.<br />

Der vlbs stimmt diesem Argument<br />

zu und sieht zusätzlich ein Problem<br />

in dem Vertrauensschutz, der von<br />

AQS für die teilnehmenden Schulen<br />

und Lehrkräfte zugesichert wurde.<br />

Unterrichtsvers<strong>org</strong>ung und Lehrervers<strong>org</strong>ung sicherstellen<br />

Gespräch mit LRSchD Wunn<br />

(Christoph Ringhoffer) Ende letzten<br />

Jahres trafen sich in Neustadt<br />

Ulrich Brenken, Willi Detemple<br />

und Christoph Ringhoffer zum<br />

schon traditionellen Gespräch mit<br />

LRSchD Robert Wunn, dem Referatsleiter<br />

für Berufsbildende Schulen<br />

der ADD-Außenstelle Neustadt.<br />

Das Gespräch verlief in der gewohnt<br />

guten, offenen Atmosphäre.<br />

Zu Beginn des Gespräches betonte<br />

Ulrich Brenken, dass der vlbs es<br />

schätzt, wie sehr sich Verwaltung und<br />

Schulaufsicht darum bemühen, Lehrkräfte<br />

für die Berufsbildende Schulen<br />

zu gewinnen und sie auch dort zu<br />

halten.<br />

Dies Bemühen wird in den letzten<br />

Monaten allerdings zusätzlich erschwert<br />

durch die Abschaffung des<br />

BAT und die Einführung des neuen<br />

TV-L (Tarifvertrag der Länder, vgl.<br />

vlbs-aktuell 12 / 2006).<br />

Der vlbs, vertreten durch Christoph Ringhoffer (l.), Ulrich Brenken (2.v.r.) und Willi Detemple<br />

(r.), im Gespräch mit LRSchD Robert Wunn in Neustadt.<br />

Als eine Maßnahme, um die Folgen<br />

dieser Umstellung abzumildern, fordert<br />

der vlbs in diesem Zusammenhang,<br />

die Verbeamtungsgrenze für<br />

Lehrkräfte an Berufsbildenden Schulen<br />

wieder auf 45 Jahre anzuheben, da<br />

sonst die Nachwuchssuche für Berufsbildende<br />

Schulen, insbesondere im<br />

gewerblich-technischen Bereich, fast<br />

aussichtslos ist.<br />

Auch die geringer werdenden Beförderungschancen<br />

wirken nicht als<br />

Werbung für den Beruf der Lehrerin<br />

bzw. des Lehrers an Berufsbildenden<br />

Schulen. Ulrich Brenken sprach hier<br />

die Problematik der Schulen an, die<br />

aufgrund einer ungünstigen Verteilung<br />

von A 13- zu A 14-Stellen seit<br />

Jahren im Sektor 1 keine Beförderung<br />

nach A 14 vornehmen können.


2-<strong>2007</strong> vlbs-aktuell 13<br />

IN KÜRZE von Petra Schlüter<br />

Eine Studie zur sozialen Lage der<br />

Länder zeigt, dass sich Rheinland-<br />

Pfalz von 2000 bis 2006 verbessert<br />

hat. Es nimmt nun in einem Gesamtländervergleich<br />

den fünften Platz ein.<br />

Grund für diesen Erfolg ist die bessere<br />

Beurteilung hinsichtlich Wirtschaftsleistung,<br />

Arbeit und Bildung.<br />

Nachholbedarf besteht bei der Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf. Die<br />

Länderstudie zeigt deutlich, dass der<br />

Einfluss der Politik erheblich ist und<br />

dass es einen Unterschied macht, wie<br />

regiert wird. Die Ergebnisse können<br />

unter folgender Internetadresse nachgelesen<br />

werden: www.berlinpolis.de/<br />

publikationen/?=studie<br />

Der dbb stellte am 12. Dezember ein<br />

Präventions- und Gesundheitsförderungsprogramm<br />

für Lehrer vor.<br />

Dies wurde als Konsequenz aus den<br />

Ergebnissen der sog. „Schaarschmidt-<br />

Studie“, einer Lehrerbelastungsstudie,<br />

erarbeitet. Das Programm „Lehrer fit<br />

für den Job“ soll sowohl Lehrer im<br />

Beruf als auch Referendare und Lehramtsstudierende<br />

erfassen. Außerdem<br />

werden interessierte Abiturienten mit<br />

den Eignungsvoraussetzungen für das<br />

Lehramt vertraut gemacht.<br />

Zu den Hauptbelastungen der Lehrer<br />

zählen z.B. große Klassen, hohe Stundenzahlen,<br />

schwieriges Schüler- und<br />

Elternverhalten und bürokratische<br />

Hürden. „Unsere Trainingsprogramme<br />

können dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber den berufsspezifischen<br />

Belastungen zu stärken,<br />

Problembewältigungs- und sozialkommunikative<br />

Kompetenzen zu<br />

verbessern“, so Schaarschmidt.<br />

Die Bundeszentrale für politische<br />

Bildung in Bonn stellt auf ihrer Webseite<br />

ein Online-Angebot als Rechercheplattform<br />

zur Verfügung, das umfassend<br />

über das deutsche Gesundheitswesen<br />

informiert:<br />

www.bpb.de/gesundheitspolitik<br />

Der dbb prognostiziert für Rheinland-<br />

Pfalz wegen Nachwuchsmangels und<br />

Personalüberalterung einen gravierenden<br />

Qualitätseinbruch öffentlicher<br />

Dienstleistungen, sollten sich die<br />

Landespolitiker nicht ihrer Verantwortung<br />

bewusst werden. Brigitte<br />

Stopp, die Vorsitzende des dbb-beamtenbund<br />

und tarifunion, Landesbund<br />

Rheinland-Pfalz, kritisierte, dass junge<br />

Beamtinnen und Beamte erhebliche<br />

Gehaltseinbußen hinnehmen<br />

sollen, während gleichzeitig die Arbeitsverdichtung<br />

zunimmt.<br />

Fortsetzung Gespräch mit LRSchD<br />

Robert Wunn<br />

Aus Sicht von Robert Wunn besteht<br />

Übereinstimmung mit dem vlbs dahingegehend,<br />

dass auch die ADD<br />

Neustadt alle Möglichkeiten zur Sicherung<br />

der Unterrichtsvers<strong>org</strong>ung<br />

durch Einstellung von Lehrkräften<br />

nutzen will. Auch seien alle Beförderungsmöglichkeiten<br />

für Lehrerinnen<br />

und Lehrer für Fachpraxis ausgeschöpft<br />

worden, da alle Bewerberinnen<br />

und Bewerber in der letzten Runde<br />

berücksichtigt werden konnten<br />

und eine Einweisung in die Ausbildung<br />

zum FLmbA (Fachlehrerin<br />

bzw. Fachlehrer mit beratenden Aufgaben)<br />

und damit eine Chance zum<br />

Aufstieg nach A 12 erhalten haben.<br />

Robert Wunn berichtete, dass die<br />

Schülerzahlen im Bereich der BF I<br />

im Schulaufsichtsbezirk Neustadt<br />

stabil seien, kleine Zunahmen der<br />

Schülerzahlen gebe es bei den Berufsschulklassen,<br />

Rückgänge sind bei<br />

BVJ und BOS II zu beobachten.<br />

„Die Schere zwischen allgemein<br />

bildenden und Berufsbildenden<br />

Schulen darf bei der Unterrichtsvers<strong>org</strong>ung<br />

nicht weiter auseinander<br />

gehen“, so Ulrich Brenken. Er kritisierte,<br />

dass an allgemein bildenden<br />

Schulen trotz des Schülerrückgangs<br />

die Unterrichtsvers<strong>org</strong>ung selbst im<br />

Wahlbereich ständig verbessert werden<br />

konnte, während an den Berufsbildenden<br />

Schulen immer noch erheblicher<br />

Unterrichtsausfall in den<br />

Pflichtbereichen (Fächer, Lernfelder,<br />

Module) zu verzeichnen ist.<br />

Zudem wurden zahlreiche Ganztagsschulen<br />

im allgemein bildenden<br />

Schulbereich eingerichtet und mit<br />

erheblichen finanziellen Mitteln gefördert,<br />

während die real existierende<br />

Ganztagsschule BBS für die<br />

Schülerinnen und Schüler noch nicht<br />

einmal flächendeckend einen Mittagstisch<br />

anbieten kann.<br />

Das bestehende Fachklassenkonzept<br />

– bei weniger als zehn Schülern<br />

je Klasse in zwei aufeinanderfolgenden<br />

Schuljahren wird der Schulstandort<br />

überprüft – wurde von Robert<br />

Wunn bestätigt. Er stimmte allerdings<br />

dem vlbs zu, dass es wichtig<br />

sei, Schulstandorte in der Fläche zu<br />

erhalten, und sagte ebenfalls zu, dass<br />

Verkehrswege berücksichtigt werden<br />

sollen. Gleichzeitig wies er aber auch<br />

darauf hin, dass die Probleme der<br />

Fachklassenbildung sich durch die<br />

demografische Entwicklung ver-<br />

schärfen werden und dass diese Problematik<br />

nicht ignoriert werden dürfe.<br />

Der vlbs betonte, dass es wichtig sei,<br />

Fachklassen nicht nur Oberzentren<br />

zuzuordnen, und fordert, dass Klassen<br />

geteilt werden müssen, wenn durch<br />

den Zugang von EQJ-Schülerinnen<br />

und -Schülern im laufenden Schuljahr<br />

die Klassenmesszahl überschritten<br />

wird. Robert Wunn sicherte dies<br />

zu, wies aber darauf hin, dass EQJ-<br />

Praktikanten und -Praktikantinnen nur<br />

aufgenommen werden müssen, wenn<br />

noch eine Schulpflicht besteht. Die<br />

bisherige Erfahrung zeige, dass dies<br />

bei den meisten EQJ-Schülern nicht<br />

der Fall ist. Sie werden aber trotzdem<br />

in den Fachklassen aufgenommen,<br />

weil sie einen Einblick in die Ausbildung<br />

erhalten sollen, die ohne den<br />

dualen Partner Berufsschule nicht<br />

möglich ist. Bei der Aufnahme dieser<br />

– nicht mehr schulpflichtigen – Schüler<br />

ist allerdings eine Klassenteilung<br />

nicht möglich.<br />

Im Schulaufsichtsbezirk Neustadt<br />

nehmen zwei Schulen, Neustadt und<br />

Zweibrücken, am Modellversuch<br />

EiLe teil. Diese Schulen sollen ab<br />

dem Schuljahr <strong>2007</strong> / 2008 die Möglichkeit<br />

erhalten, Lehrkräfte selbstständig<br />

auszusuchen und einzustellen.<br />

Der vlbs unterstützt den Modellversuch,<br />

gab aber zu bedenken, dass<br />

landesweit einheitliche Standards bei<br />

der Einstellung von Lehrkräften an<br />

Berufsbildenden Schulen eingehalten<br />

werden müssen. Die Komponente der<br />

Personalentwicklung (neben Unterrichts-<br />

und Organisationsentwicklung)<br />

sei noch neu, unerprobt und mit zahlreichen<br />

rechtlichen Risiken behaftet,<br />

auf die die Schulen auch ausreichend<br />

vorbereitet werden müssen.<br />

Übereinstimmung zwischen Robert<br />

Wunn und dem vlbs gab es bei der<br />

Klage über die hohen Arbeitsstände<br />

bei der Erstellung des Gliederungsplans<br />

an Schulen und bei der Schulaufsicht.<br />

Für den vlbs birgt die Umsetzung<br />

der KMK-Richtlinie, die weitere<br />

Schülerdaten erfassen will (Herkunft<br />

und Muttersprache, bisherige<br />

Schullaufbahn etc.), weitere Belastungen,<br />

weil eine Vielzahl zusätzlicher<br />

Daten erhoben und verwaltet werden<br />

soll. Der vlbs ist der Meinung, dass<br />

dieses „Bildungs-Monitoring“ hinterfragt<br />

werden muss, da der Sinn und<br />

der Datenschutz nicht zufriedenstellend<br />

geklärt sind. Abgesehen davon<br />

ist es unwahrscheinlich, dass diese<br />

Fülle an Daten sinnvoll genutzt werden<br />

kann. Der vlbs wird dies kritisch<br />

begleiten.


14 vlbs-aktuell 2-<strong>2007</strong><br />

OV Bernkastel-Kues: Ehrenmitgliedschaft für<br />

OStD a.D. Werner Böer und StD a.D. Gilbert Knaudt<br />

(Andrea Wagner) Im Anschluss an<br />

die Jahresabschlussveranstaltung<br />

2006 des OV Bernkastel-Kues ehrte<br />

die Ortsverbandsvorsitzende<br />

Andrea Overhoff-Pelkner Herrn<br />

Werner Böer und Herrn Gilbert<br />

Knaudt für die mehr als 50-jährige<br />

Mitgliedschaft im vlbs.<br />

Werner Böer wurde 1925 geboren<br />

und feierte seinen 80sten Geburtstag<br />

noch vor Kurzem im Kollegium.<br />

Nach dem Abitur 1943 geriet Werner<br />

Böer in die Wirren des 2. Weltkrieges.<br />

Unter lebensbedrohenden<br />

Umständen im französischen Steinkohlebergbau<br />

gelang ihm später die<br />

Flucht. Zunächst durchlief Herr Böer<br />

eine Ausbildung als Stuckateur, danach<br />

als Maurer mit Meisterprüfung<br />

und studierte im Anschluss an der<br />

Berufspädagogischen Akademie in<br />

Solingen-Ohligs.<br />

Während dieser Zeit wurde Werner<br />

Böer von Herrn Krefting, damals<br />

erster Bundesvorsitzender, für den<br />

vlbs geworben. Ebenso geworben<br />

wurde er vom Leiter der Berufsschule<br />

in Koblenz als Gewerbelehrer.<br />

Hier begann seine Verbandstätigkeit;<br />

Werner Böer gehörte zu den Organisatoren<br />

des 1. Berufsschultages in<br />

Koblenz. Als Gewerbelehrer wurde<br />

Werner Böer auf der Basis von Stundenlohn<br />

bezahlt. Regelmäßige Wochenstunden<br />

von 30 bis 40, in Spitzenzeiten<br />

bis zu 55 Wochenstunden<br />

wurden mit drei DM entlohnt. Ein<br />

Lohn in Höhe von fünf DM wurde<br />

für den Unterricht in Latein bei den<br />

Dentisten von der Landesdentistenkammer<br />

gezahlt. In den Koblenzer<br />

Jahren baute Werner Böer im vlbs<br />

die Arbeitsgemeinschaft Baugewerbe<br />

auf. 1960 ging Werner Böer als<br />

Schulleiter nach Prüm an die Kreisberufsschule,<br />

die 13 Außenstellen<br />

besaß. Seinem Verdienst und auch<br />

politischem Einfluss ist zu verdanken,<br />

dass die Berufsschule in Prüm<br />

erhalten geblieben ist.<br />

Die OV-Vorsitzende Andrea Overhoff-Pelkner dankte OStD a.D. Werner Böer (r.) und StD a.D.<br />

Gilbert Knaudt (Mitte) für die langjährige Mitgliedschaft im vlbs.<br />

1971 wechselte Herr Böer an die<br />

Mosel nach Bernkastel, zunächst an<br />

die Weinbauschule, danach an die<br />

sich zu diesem Zeitpunkt im Bau<br />

befundene BBS. Unter der Leitung<br />

von Werner Böer wurde die Fachoberschule<br />

eingeführt und die Hotelfachschule<br />

angedacht.<br />

Gilbert Knaudt wurde 1929 geboren<br />

und wuchs in einer Winzerfamilie<br />

auf. Neben der Schule arbeitete<br />

Herr Knaudt tatkräftig im elterlichen<br />

Betrieb mit, woraus sein weiterer<br />

beruflicher Werdegang resultierte.<br />

Zusätzlich nahm Gilbert Knaudt an<br />

regionalen und überregionalen Wettbewerben<br />

bis hin zum Reichsentscheid<br />

teil.<br />

Herr Knaudt besuchte die Fachschule<br />

für Weinbau in Bullay, danach die<br />

höhere Weinbauschule in Bad<br />

Kreuznach mit dem Abschluss als<br />

Weinbauingenieur und der Studienberechtigung<br />

für das Lehramt an<br />

Berufsbildenden Schulen für Landwirtschaft.<br />

Das Studium beendete<br />

Gilbert Knaudt an der pädagogischen<br />

Akademie in Trier als Landwirtschaftslehrer.<br />

Herr Knaudt engagierte<br />

sich sofort im Verband der<br />

Lehrer an Landwirtschaftsschulen<br />

und gehörte dessen Vorstand an.<br />

Nach dem Zusammenschluss 1967<br />

mit dem vlbs war Gilbert Knaudt<br />

Mitglied im Ausschuss Landwirtschaft.<br />

Dort kämpfte er gegen die<br />

Ausgliederung der BBS’n Landwirtschaft<br />

aus den Berufsbildenden<br />

Schulen bis zur Versetzung in den<br />

Ruhestand.<br />

Seine Arbeit als Leiter der bundesweit<br />

arbeitenden Lehrplankommission<br />

„Weinbau“ verdient besondere<br />

Anerkennung.<br />

Auch das ehrenamtliche Engagement<br />

als langjähriger Aufsichtsratvorsitzender<br />

der Raiffeisenbank in<br />

Bernkastel ist nicht unbeachtlich.<br />

Im Übrigen hat sich Gilbert Knaudt<br />

mit berufschullehrertypischem Engagement<br />

im Prüfungswesen und in<br />

den Berufswettkämpfen der Landwirtschaft<br />

herv<strong>org</strong>etan. Herr Knaudt<br />

ist 1984 in den Ruhestand versetzt<br />

worden.<br />

Frau Overhoff-Pelkner dankte beiden<br />

Herren, Herrn OStD a.D. Werner<br />

Böer und Herrn StD a.D. Gilbert<br />

Knaudt, für die langjährige Mitgliedschaft<br />

und verlieh ihnen eine Urkunde<br />

als Ehrenmitglied im vlbs.<br />

vlbs-aktuell<br />

Herausgeber: Verband der Lehrerinnen und<br />

Lehrer an berufsbildenden Schulen Rheinland-<br />

Pfalz (vlbs) im DBB, Adam-Karrillon-Straße<br />

62, 55118 Mainz, Telefon 06131-612450, Fax<br />

06131-616705. Webseite: www.vlbs.<strong>org</strong><br />

Vorsitzender: Ulrich Brenken, Rheingauer<br />

Straße 8, 55122 Mainz, Telefon 06131-41818,<br />

Fax 06131-41817.<br />

Schriftleitung und Layout: Hildegard Küper,<br />

Röderstraße 6, 67549 Worms, Telefon 06241-<br />

592658, Fax 06241-207744, hmk21@gmx.de<br />

Redaktionsschluss ist am 15. eines jeden Monats.<br />

Die Beiträge, die mit dem Namen des<br />

Verfassers gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt<br />

die Meinung des Herausgebers oder der<br />

Redaktion dar. Alle Beiträge werden nach<br />

bestem Wissen, aber ohne Gewähr veröffentlicht.<br />

– Nachdruck ist nur mit Zustimmung der<br />

Redaktion und mit Quellenangabe zulässig. –<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte besteht<br />

keine Gewähr.<br />

Druck: johnen-druck, In der Bornwiese, 54470<br />

Bernkastel-Kues.<br />

vlbs-aktuell erscheint einmal im Monat. Der<br />

Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag<br />

gegolten.

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