Marktprofi Kompakt China 2011 - Newsroom der Österreich Werbung
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<strong>Marktprofi</strong> <strong>Kompakt</strong> <strong>China</strong> <strong>2011</strong><br />
Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.
1. Marktanalyse<br />
<strong>China</strong><br />
EINWOHNER<br />
<strong>China</strong> hat lt. Zensus 2008 1,328 Mrd. Einwohner. Zuwachsrate ca.<br />
0,5%. Mehr als 720 Mio. zählen zur Landbevölkerung. Auf Grund <strong>der</strong><br />
Ein-Kind-Politik zunehmendes demographisches Ungleichgewicht. Die<br />
Verstädterung nimmt zu.<br />
WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG<br />
<strong>China</strong> ist <strong>der</strong> Wirtschaftsmotor <strong>der</strong> Welt, finanziert den Großteil des<br />
Defizits <strong>der</strong> USA. Die Währungsreserven betragen rund 1,3 Bn $.<br />
Auch 2010 geht es rasant weiter, das Stimulierungspaket <strong>der</strong> Regierung<br />
aus dem Jahr 2009 scheint zu wirken. Von den Investitionen in<br />
Infrastruktur und Hardware soll zur Verbesserung <strong>der</strong> sozialen Einrichtungen<br />
und Ausbildung übergegangen werden, um so die Bevölkerung<br />
zu vermehrtem Konsum zu bewegen. Der Bauboom verursacht jedoch<br />
auch große spekulative Blasen, die zu drastischen Maßnahmen <strong>der</strong><br />
Regierung in <strong>der</strong> Steuerung <strong>der</strong> Geldmenge führten.<br />
Die Wechselkurspolitik RMB zu Dollar ist im Verhältnis mit den USA ein<br />
sehr strittiges Dauerthema. <strong>China</strong> hat Deutschland als Exportweltmeister<br />
bereits überholt. Die ausländischen Direktinvestitionen gingen 2009<br />
leicht zurück (-2,6%), dafür nahmen die chinesischen Investitionen in<br />
die Sicherung von Rohstoffen, Energie und Technologie um 6,5% auf<br />
43,4 Mrd. $ zu. Der Handelsbilanzüberschuss betrug 196,1 Mrd. $.<br />
• BIP nominal 2009: $ 4.911 Mrd.<br />
• Wirtschaftswachstum 2009: 8,7%<br />
• Inflation im Durchschnitt 2009: -0,7%<br />
• Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2009: 4,3%<br />
Für 2010 wird ein Wirtschaftswachstum von rund 10% und eine langsame<br />
Aufwertung des RMB gegenüber dem US$ erwartet.<br />
HERKUNFTSREGIONEN<br />
Die wichtigsten Regionen sind: Peking – Bohai, Shanghai – Yangtse<br />
Delta, Guangzhou – Pearl River Delta, Chengdu – Sichuan<br />
AUSLANDSREISEN<br />
Die Auslandsreisen <strong>der</strong> Chinesen nehmen stetig zu. 2009 ergab<br />
47,7 Mio. Grenzübertritte (inkludiert Hongkong und Macao!). Das<br />
Wachstum <strong>der</strong> Mittelschicht macht Reisen immer populärer. Der größte<br />
Teil <strong>der</strong> Reisen erfolgt innerhalb Asiens (Thailand, Singapur, Japan, Korea,<br />
Malaysien). Nach Europa kommen ca. 10% <strong>der</strong> Auslandsreisenden.<br />
REISEINTENSITÄT<br />
Zur Reiseintensität sind keine statistischen Angaben verfügbar.<br />
REISESTRÖME<br />
70% Asien, 10% Amerika, 10% Europa, 8% Australien/Pazifik,<br />
2% Afrika.<br />
GEWINNER<br />
Gewinner ist im letzen Jahr <strong>der</strong> Inlandstourismus, nicht zuletzt auf<br />
Grund <strong>der</strong> EXPO Shanghai, sowie <strong>der</strong> asiatische Nahbereich und Australien.<br />
Im Fernbereich kann das exotische Afrika ebenfalls Zuwächse<br />
verbuchen.<br />
VERLIERER<br />
Zu den Verlierern zählen die Fernreisen insbeson<strong>der</strong>e Europa.<br />
WICHTIGSTE DESTINATIONEN IN EUROPA<br />
FR, IT, DE, CH, AT, GB<br />
REISEMOTIVE & REISEVERHALTEN<br />
• Kultur und schöne Landschaften kennenlernen<br />
• Shopping<br />
• Sicherheit<br />
• Musik<br />
• Prestigegewinn<br />
• Aufgrund <strong>der</strong> Wirtschaftsentwicklung sind Auslandsreisen für eine<br />
größere Anzahl an Chinesen möglich geworden.<br />
• Fernreisen sind noch einem kleinen Segment vorbehalten.<br />
Europa-Urlauber buchen als erstmalig Reisende Gruppenreisen durch<br />
mehrere Län<strong>der</strong>, sind ca. 30 – 55 und kommen aus <strong>der</strong> Mittel- bis<br />
Oberschicht. Wie<strong>der</strong>holt nach Europa Reisende konzentrieren sich auf<br />
Kombinationen von wenigen bis einzelnen Län<strong>der</strong>n.<br />
BUCHUNGSVERHALTEN<br />
2/3 mindestens 2 Monate im Vorhinein, 90% buchen im Reisebüro,<br />
Internet-Buchungen und FITs zunehmend.<br />
REISEAUSGABEN<br />
Hoch im Shoppingbereich, niedriger bei Unterkunft.<br />
ZIELGRUPPEN-POTENTIAL<br />
Beamte, Angestellte großer und internationaler Firmen, selbständige<br />
Unternehmer.<br />
<strong>Marktprofi</strong> <strong>Kompakt</strong> <strong>2011</strong><br />
2
<strong>China</strong><br />
TOURISTISCHE ECKDATEN<br />
AN 2009 155.197 (-0,6%)<br />
NÄ 2009 222.225 (-6,0%)<br />
NÄ Sommer 2009 141.243 (-5,47%)<br />
NÄ Winter 2009/10 86.867 (+5,09%)<br />
AN 2004/2009<br />
+/- in % pa<br />
Verteilung <strong>der</strong> Nächtigungen 2009: Sommer 63,1%, Winter 36,9%<br />
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2009: 1,43 Nächtigungen<br />
Unterkunftswahl nach Nächtigungen 2009<br />
NÄ 2004/2009<br />
+/- in % pa<br />
Ausland gesamt +2,0 +0,9<br />
<strong>China</strong> -2,1 -1,3<br />
Unterkunftsart In %<br />
5-/4-Sterne-Hotels 59<br />
3-Sterne-Hotels 25,8<br />
2-Sterne-/1-Stern-<br />
Hotels<br />
8,2<br />
Privatquartiere 0,4<br />
Unterkunftsart In %<br />
Camping 0,1<br />
Bauernhöfe 0,2<br />
(privat u. Fewo)<br />
Ferienwohnungen<br />
(n. auf Bauernhof)<br />
0,6<br />
Sonstiges 5,7<br />
Bundeslän<strong>der</strong>verteilungen nach Nächtigungen 2009<br />
Die beliebtesten Orte 2009<br />
Winter 2009/2010<br />
Nächtigungen<br />
Wien 39.379<br />
Innsbruck 13.379<br />
Salzburg 5.553<br />
Linz 2.798<br />
Groß-Enzersdorf 2.108<br />
Summe Top 5 63.217<br />
Nächtigungen<br />
gesamt<br />
86.530<br />
Anteil Top 5 73,06%<br />
Sommer 2009<br />
Nächtigungen<br />
Wien 50.655<br />
Innsbruck 21.090<br />
Salzburg 14.423<br />
Vösendorf 8.221<br />
Axams 4.549<br />
Summe Top 5 98.983<br />
Nächtigungen<br />
gesamt<br />
141.243<br />
Anteil Top 5 70,05%<br />
Bundesland In %<br />
Burgenland 0,3<br />
Kärnten 5,8<br />
Nie<strong>der</strong>österreich 12,0<br />
Oberösterreich 5,1<br />
Salzburg 12,6<br />
Bundesland In %<br />
Steiermark 3,9<br />
Tirol 21,5<br />
Vorarlberg 0,9<br />
Wien 37,9<br />
2. Interkulturelles 1x1<br />
DO´S UND DONT´S IM UMGANG MIT DEN CHINESISCHEN GÄSTEN<br />
(B2C)<br />
• Geduld und Toleranz. Chinesen können und werden manche ihrer uns<br />
fremden Angewohnheiten bei Auslandsreisen nicht „auf Knopfdruck“<br />
abschalten.<br />
• Zurückhaltung bei Zurechtweisungen und Besserwisserei, die oft einen<br />
Gesichtsverlust des Reisenden bewirken (in <strong>China</strong> fast ein Kapitalverbrechen).<br />
• Höfliche Bestimmtheit, nicht laut werden. Gehen Sie davon aus, dass<br />
70% von dem was Sie, auch im besten Englisch sagen, nicht verstanden<br />
wird. Körpersprache und Gestik sind sehr wichtig beim Erklären.<br />
• Chinesen sind, positiv ausgedrückt, sehr flexibel, bemühen Sie sich<br />
auch darum, beson<strong>der</strong>s beim Einkauf und bei Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Reisepläne<br />
und Tagesordnung.<br />
• So wie Sie sich auf einer <strong>China</strong>reise gern einen gewissen Einblick in die<br />
chinesische Kultur verschaffen wollen würden, sind auch Chinesen an<br />
fremden, ursprünglichen Traditionen interessiert.<br />
• Chinesen sind neugierig, wissbegierig und treten an<strong>der</strong>en nach<br />
unserem Empfinden leicht zu nahe. Sie nehmen auch gleich einmal<br />
Tuchfühlung auf und starren manchmal ungeniert an<strong>der</strong>e Personen länger<br />
an. Nehmen Sie ihnen das nicht krumm, fassen Sie es als kindliche<br />
Neugierde auf.<br />
<strong>Marktprofi</strong> <strong>Kompakt</strong> <strong>2011</strong><br />
3
<strong>China</strong><br />
PRAKTISCHE TIPPS FÜR EINE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT<br />
MIT DER REISEBRANCHE (B2B)<br />
• Chinesische Sprachkenntnisse sind für die erfolgreiche Kommunikation<br />
mit Reiseveranstaltern unabdingbar, stellen Sie Chinesisch sprechende<br />
Mitarbeiter an und lassen Sie sie die Arbeit auf ihre Art und Weise<br />
machen – Kontrolle auf Abstand.<br />
• Lassen Sie sich bei Ihren Key-Accounts zumindest zwei Mal pro Jahr<br />
blicken. Sie signalisieren dadurch beson<strong>der</strong>e Wertschätzung. Zudem ist<br />
ein Beziehungsaufbau für langfristige Geschäftskontakte notwendig.<br />
• Kö<strong>der</strong>n Sie Ihren Geschäftspartner mit kleinen Aufmerksamkeiten, Rabatten,<br />
Aktionsdiscounts etc. Machen Sie Ihr Produkt mit einer flexiblen<br />
Preisstrategie in <strong>China</strong> bekannt.<br />
• Machen Sie sich mit <strong>der</strong> chinesischen Mentalität vertraut und stellen<br />
Sie sich auf Geschäftsverhalten wie Preisdumping, zeitweise schlechte<br />
Zahlungsmoral, kurzfristige Än<strong>der</strong>ungen und Stornos ein.<br />
• Finden Sie einen passenden, schön klingenden und für Chinesen<br />
einfach zu merkenden Namen für Ihr Produkt.<br />
PRAKTISCHE TIPPS FÜR DIE PR-ARBEIT (MEDIEN)<br />
• Schicken Sie Pressetexte auf Chinesisch und in englischer Sprache nur,<br />
wenn <strong>der</strong> Redakteur Englisch beherrscht.<br />
• Fotos zum Selbstdownload aus dem Internet mit komplizierten Anmelde-<br />
und Passwort Prozeduren sind im Regelfall für die Journalisten zu<br />
mühsam, d. h. mit Foto CDs arbeiten.<br />
• Die Veranstaltung einer Pressekonferenz gibt keine Garantie auf Abdrucke,<br />
Redakteure werden schlecht bezahlt und erwarten sich zusätzliche<br />
finanzielle Zuwendungen für die tatsächliche Veröffentlichung.<br />
• Vorsicht bei Tiefgang: Viele Ausdrücke aus dem Deutschen (Eigennamen)<br />
sagen den Chinesen oft gar nichts. (Beispiel Mozartjahr: Namen<br />
von Opern u. a. Musikstücken, Veranstaltungsplätzen). Hier bedarf es<br />
<strong>der</strong> persönlichen interaktiven Information.<br />
• Fokussierung auf neue und für <strong>China</strong> interessante Themen, keine<br />
Allerweltsgeschichten.<br />
• Flexibilität, Geduld und Ausdauer sind wichtig beim Aufbau von langfristigen<br />
wertvollen Journalistenkontakten.<br />
• „Taxigeld“ o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s verklausulierte Ausdrücke für Zuwendungen<br />
sind oft für die Teilnahme an Veranstaltungen Voraussetzung.<br />
PRAKTISCHE TIPPS FÜR DAS MARKETING IM MARKT (B2B & B2C)<br />
• Langer Atem und Ausdauer, Einmal-Aktionen sind die klassischen<br />
„Tropfen auf den heißen Stein“, auf mehrjährige Marktbearbeitung<br />
setzen.<br />
• Auf am Markt bestehende und bekannte Netzwerke setzen. Eigenregie<br />
ohne die notwendige Erfahrung bzw. die richtigen Kontakte ist fehlinvestiertes<br />
Geld.<br />
• Vor den zahlreichen, großen Erfolg versprechenden Geschäftemachern<br />
mit vorgeblich besten Kontakten, jedoch mit zweifelhaftem Hintergrund,<br />
wird gewarnt.<br />
• An Marketingmaterial auf Chinesisch kommt man für die erfolgreiche<br />
Marktbearbeitung nicht vorbei (Verkaufshandbücher, Broschüren,<br />
Pressetexte, Website, Landkarten/Stadtpläne).<br />
• Der Markt <strong>China</strong> kann nicht zum Nulltarif erobert werden.<br />
Quellenangaben<br />
Wirtschaft: The Economist (laufend), Wirtschaftsbericht WKÖ AHSt Peking<br />
1.Hj. 2010<br />
Politik: The Economist, The Guardian, <strong>China</strong> Daily laufend<br />
Tourismusstatistiken: Statistik Austria, <strong>China</strong> National Tourist Authority<br />
Annual Report 2009<br />
Wir beraten Sie gerne, wie Sie diesen Markt erfolgreich bearbeiten können.<br />
<strong>Österreich</strong> <strong>Werbung</strong><br />
<strong>China</strong> / Markt Manager: Josef Stockinger<br />
Tel.: +86 10 8527 5045<br />
Fax: +86 10 8527 5048<br />
E-Mail: beijingoffice@aodili.info<br />
B2C: www.aodili.info (chinesisch)<br />
B2B: www.austriatourism.com<br />
<strong>Marktprofi</strong> <strong>Kompakt</strong> <strong>2011</strong><br />
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