PDF herunterladen - Verband der Luftfahrtsachverständigen
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Wie die spanische BÜCKER 131<br />
an Deutschlands Himmel kam.<br />
Teil 1<br />
Helmut Hüfner<br />
Die Bücker 131 ist ein weltweit bekannter<br />
Doppeldecker, <strong>der</strong> in mehreren Län<strong>der</strong>n<br />
als Schulflugzeug für Luftwaffenpiloten<br />
gebaut und geflogen wurde, so auch in<br />
Spanien. Die spanische Variante <strong>der</strong> Bücker<br />
131 wurde von C.A.S.A. gebaut mit <strong>der</strong> Bezeichnung<br />
1.131-E (Espaniol) Serie 2000.<br />
Die militärische Bezeichnung lautet E3B.<br />
Der Motor ist eine spanische Entwicklung<br />
von ENMA (Empresa Nacional de Motores<br />
de Aviacion SA) mit <strong>der</strong> Bezeichnung<br />
TIGRE Model G-IV A 125 PS und G-IV B<br />
150 PS. Von <strong>der</strong> Bauform her, hängen<strong>der</strong><br />
Vier-Zylin<strong>der</strong>, dürfte <strong>der</strong> Hirth-Motor Vorbild<br />
gewesen sein. Der Propeller kommt<br />
von E.N.H.S.A. mit <strong>der</strong> Bezeichnung HC-<br />
212-111. Das Flugzeug war in Deutschland<br />
nicht zugelassen.<br />
Da die Fliegergemeinde nicht allzu groß ist,<br />
kennt man sich untereinan<strong>der</strong>. Dies trifft<br />
beson<strong>der</strong>s auf die Wettbewerbsteilnehmer<br />
zu, die sich bei den Deutschlandflügen und<br />
den verschiedenen Landeswettbewerben<br />
kennen lernen und austauschen. So trafen<br />
auch Hans Dittes und Dr. Rudolf Kunz<br />
zusammen. Beide begeisterte Piloten, die<br />
eine beson<strong>der</strong>e Liebe für die Bücker haben.<br />
Hans Dittes, <strong>der</strong> eine Bücker 133 besitzt,<br />
hat in Spanien ein Ferienhaus und gute<br />
Verbindung zu den spanischen Fliegern.<br />
Er erfuhr, dass die C.A.S.A. 1.131 <strong>der</strong> spanischen<br />
Luftwaffe zum Kauf angeboten<br />
werden. Da das Flugzeug in Deutschland<br />
nicht zugelassen war, kamen beide zu mir<br />
mit <strong>der</strong> Bitte die Zulassung durch das LBA<br />
zu betreiben. Dieses war insofern naheliegend,<br />
weil ich als Prüfer von Luftfahrtgerät,<br />
Besitzer und Betreiber <strong>der</strong> Flugzeugservice<br />
Schwäbisch Hall GmbH, die Voraussetzungen<br />
hierzu hatte. Da konnte ich ja nicht ablehnen<br />
und sagte zu. Damit hatte ich mir<br />
eine Menge Arbeit aufgeladen.<br />
Zunächst war ein Flugzeug mit allen Unterlagen<br />
zu beschaffen. Hans Dittes hat deshalb<br />
am 20. Oktober 1976 vom Regionalbüro<br />
<strong>der</strong> Regierungsverkaufsteile in Albacete<br />
das Flugzeug E3B Werknummer<br />
183 (militärische Daten) für 333.000,- Peseten<br />
(ca. 12.000,- DM) ersteigert. Es war<br />
abzuholen in flugfähigem Zustand in Reus<br />
I Tarragona. Die spanischen Behörden stellten<br />
eine Exportlizenz aus, sowie Bescheinigungen<br />
<strong>der</strong> Regierungsverkaufsstelle<br />
Albacete und des spanischen Luftfahrtministeriums.<br />
(wg. Verzollung) Insoweit war<br />
<strong>der</strong> erste Schritt getan. Es lag nun an mir,<br />
Kennzeichen, vorläufige Verkehrszulassung,<br />
zwecks Überführung von Reus nach<br />
Schwäbisch Hall, Versicherung und all das<br />
Notwendige zu veranlassen. Gleichzeitig<br />
war <strong>der</strong> Antrag für eine vereinfachte Musterprüfung<br />
an das LBA zu stellen, denn die<br />
Bücker 131 war ja mit Kennblatt 717 und<br />
Varianten bereits zugelassen.<br />
Am 29. November 1976 beantragte ich<br />
beim LBA die Zulassung <strong>der</strong> C.A.S.A. 1.-<br />
131-E mit einer vereinfachten Musterprüfung<br />
sowie die vorläufige Verkehrszulassung<br />
wie aus folgendem Schreiben<br />
ersichtlich. Das Antwortschreiben ist auf<br />
<strong>der</strong> rechten Seite zu lesen.<br />
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