Von Grundstücken und Haltungsnoten

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

haben wir ihn auch in diesem Test w ieder berücksichtigt, quasi als Referenz für die aktuellen Modelle. Gleiches gilt für den Britany- Anker, ebenfalls von Plastimo. Diese Konstruktion hatte es zwar nie zum Testsieger geschafft, war aber der bestplatzierte Plattenanker. An ihm mussten sich die neuen Modelle messen. Schwer- und Leichtgewichte Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu wahren, sollten die Anker wieder für ein 10,50 m langes Kajütboot mit gut 6 t Verdrängung ausgelegt sein. Welches Ankergewicht dafür empfohlen wird, unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. Meist sind es 15 bis 16 kg. Diese Einstufung deckt sich mit den Empfehlungen des Germanischen Lloyd (GL), Leichtgewichtsanker aus Aluminium ausgenommen (siehe Tabelle Seite 58). Einige Hersteller geben aber auch bei konventionellen Ankern deutlich geringere Gewichte an. Im Zweifel sollte immer das nächst größere Modell gewählt werden. Am Ankergewicht zu sparen heißt, an der Sicherheit zu sparen. Die Entwicklung neuer Ankertypen ist ein internationales Geschäft. Bereits im letzten Vergleich stammten die Testkandidaten aus Belgien, China, Deutschland, England, Frankreich, Österreich, Slowenien, Tunesien und den USA. In den aktuellen Tests sind australische, französische, neuseeländische und norwegische Konstruktionen vertreten. Dazu ein in Fernost gefertigter Nachbau eines deutschen Produkts. Von Schlitzen und Augen Besonders gespannt war die Testcrew auf die drei Anker- Neuentwicklungen Sarca aus Australien sowie Rocna und Supreme aus Neuseeland. Alle drei Hersteller werben mit hohen Haltekräften. Der Manson Supreme und der Sarca sollen darüber hinaus dank eines langen Schlitzes im Ankerschaft ohne eine sogenannte Trippleine auskommen. Verhakt sich der Anker beispielsweise hinter einem großen Stein, genügt es, ihn zu überfahren und mit der Kette in die andere Richtung zu ziehen. Dabei gleitet der Kettenschäkel am Anker Richtung Flunke, sodass sie rückwärts vom Hindernis weggezogen werden kann. So zumindest das Versprechen des Herstellers. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass erstens ein sehr großer Schäkel vonnöten ist. Ein herkömmlich dimensionierter Ankerschäkel verklemmt sich nämlich sehr leicht im Gleitschlitz, der Kettenzug greift dann irgendwo am Schaft an, statt an einem der beiden Enden. In solch einem Fall kann sich der Anker weder richtig eingraben noch von einem Hindernis befreien. Schwerarbeit auf der Badeplattform des Testbootes. FOB-ROCK Auf Sand kann dieser Pflugscharanker besonders überzeugen. Die Konstruktion gräbt sich schnell ein und entwickelt schon nach kurzer Strecke die volle Haltekraft. Auf Schlick geht er gut in den Grund, bleibt jedoch nicht auf Position, sondern wandert unter Zug mehrere Schiffslängen mit. Der FOB-ROCK-Anker ist rundum scharfkantig und schlecht entgratet und sollte nur mit Arbeitshandschuhen bewegt werden. In einer Ankerrolle am Bug gefahren, steht die Konstruktion extrem weit über. FOB-THP Obwohl 30 Euro preisgünstiger als der FOB-HP-Anker, ist der THP wesentlich aufwendiger konstruiert. Alle Kanten sauber entgratet, teilweise sogar angefast. Da es keine scharfen Kanten gibt, lässt sich der Anker zum Stauen auch an die Reling laschen. Lediglich die Verzinkung hat einige raue Stellen. Auf sandigem Untergrund hält dieses Modell zwar den vorgegebenen Messzeitraum, wandert dabei aber merklich durch den Grund. Auf Schlick will der Anker nur unwillig greifen und hält schlecht. KOBRA 2 Der Nachfolger des Kobra-Ankers greift auf Sand und Schlick sehr gut. Lediglich über steinigem Grund gibt es Probleme, er gräbt sich nicht ein oder bricht unter Last wieder aus. Der schlecht entgratete Schaft hinterlässt Spuren auf der Haut, wenn keine Handschuhe getragen werden. Zum Stauen lässt sich der Schaft des Kobra 2 nach Lösen einer Schraube flach auf die Flunke klappen. Das Packmaß reduziert sich dadurch in der Höhe von 34 auf 25 Zentimeter. Leider lässt sich dabei der Schaft nicht arretieren. boote 10/09 57
ZUBEHÖRTEST Modell AWN-Universalanker Britany FOB-HP FOB-Rock FOB-THP Typ Bügelanker Plattenanker Plattenanker Pfluganker Plattenanker Hersteller/Vertr. AWN Plastimo Lindemann Lindemann Lindemann Maße 81 x 35 x 47 cm 83 x 36 x 15 cm 77 x 37 x 20 cm 89 x 35 x 35 cm 74 x 49 x 13 cm Gewicht (Soll/Ist) 16 kg/16 kg 16 kg/16 kg 16 kg/17 kg 16 kg/18 kg 16 kg/16 kg Material verzinkter Stahl verzinkter Stahl verzinkter Stahl verzinkter Stahl verzinkter Stahl Preisempfehlung 100 € 126 € 188 € 323 € 163 € Schaftlänge ab Rolle 73 cm 68 cm 65 cm 54 cm 67 cm Kettenauge 18 x 16 mm 16 x 18 mm 18 x 20 mm 20 x 11 mm 16 x 20 mm (Durchmesser x Schaftstärke) Trippleinen-Auge 14 mm am Quersteg 19 mm am Griff am Käfig Handhabung gut, aber sperrig, teils akzeptabel, Klemm- scharfkantig, Klemm- überall scharfkantig, große Klemmgefahr, sehr raue Oberfläche gefahr zwischen gefahr zwischen ungünstiger unangenehm zu Schaft und Platten Schaft und Platten Schwerpunkt tragen Testergebnisse Sand sehr gut mangelhaft magelhaft sehr gut gut Mergel/Kies ungenügend mangelhaft befriedigend mangelhaft ungenügend Schlick mangelhaft ungenügend ungenügend mangelhaft mangelhaft Bemerkungen preiswert, aber nur nur als Kaffeeanker hält mehr zufällig nur auf Sand nur auf geschützten auf Sand verlässlich, zu nutzen, gute zwischen Steinen, verlässlich, teils Plätzen über Sand dicker, sehr griffiger Verarbeitung, nur als Kaffeeanker zu spitze Grate vom verlässlich Bügel, sehr grobe kaum Grate nutzen, Vorsicht beim Schneidvorgang, für Verzinkung, platzt Tragen am Schaft Trippleine Schäkel schnell ab erforderlich MANSON SUPREME Diese Neukonstruktion liegt in der Haltekraft gleichauf mit dem Kobra-Anker, zeigt aber Schwächen beim Eingraben. Auf Sand verkantete sich im Test der Schäkel im Gleitschlitz, und der Zugwinkel passte nicht. Auf Geröll wollte die Konstruktion nur schwerlich fassen, allerdings, einmal im Grund, hält der Anker dann sicher. Finish und Verarbeitung sind auf der Oberseite des Ankers gut, lediglich die Rohrenden des Bügels an der Unterseite sind scharfkantig und eine Gefahr für Deck, Füße und Dingi. ROCNA Der dritte Bügelanker im Test glänzt durch gutes Handling und saubere Verarbeitung. Punkten kann der Rocna aber nur auf sandigem Untergrund. Hier gräbt er sich auf kurze Distanz ein und hält auch bei höheren Belastungen problemlos. Über Geröll dagegen ist mit dem Rocna nur schwer sicherer Halt zu finden, er kann dabei nur einen Messdurchgang erfolgreich absolvieren. Für schwierige Ankergründe muss man als Skipper daher Geduld mitbringen und mit mehreren Manövern rechnen. SARCA Der Name des Ankers steht als Abkürzung für „Sand an Rock combination anchor“. Die aufwendige Konstruktion aus sauber zurechtgeschnittenen Blechen ist eine Mischung aus Pflugschar- und Bügelanker. Trotz des hohen Fertigungsaufwands zeigte der Sarca-Anker auf allen Untergründen nur mangelhafte Ergebnisse. Auf sandigem Untergrund konnte nur ein Messdurchgang erfolgreich abgeschlossen werden, dabei wanderte die Konstruktion aber über zehn Meter durch den Grund. 58 boote 10/09
Seite 1 und 2: ZUBEHÖRTEST Von Grundstücken und
Seite 3: ZUBEHÖRTEST zuentwickeln.Teilweise
Seite 7 und 8: ZUBEHÖRTEST lage und brechen dann

Von Grundstücken und Haltungsnoten

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?