DenkRaum Ausbildung - Seit dem 01.07.2007 ist das Praxisjahr und ...
DenkRaum Ausbildung - Seit dem 01.07.2007 ist das Praxisjahr und ...
DenkRaum Ausbildung - Seit dem 01.07.2007 ist das Praxisjahr und ...
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PfarrerIn werden<br />
<strong>DenkRaum</strong><br />
<strong>Ausbildung</strong><br />
B A S I S<br />
Fachlicher Austausch<br />
Persönliche Zugänge<br />
Konzeptionelle Perspektiven<br />
<strong>DenkRaum</strong> <strong>Ausbildung</strong><br />
am 26. <strong>und</strong> 27. Januar 2006<br />
im Dorothee-Sölle-Haus, Waldstr. 5,<br />
91564 Neuendettelsau<br />
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<strong>DenkRaum</strong>-Reader mit Beiträgen von:<br />
Prof. Dr. Beate Hofmann<br />
Helga Rahnfeld<br />
Ulrich Schindler<br />
KR Frank Seifert<br />
Dorothea Sippel
Und danach ...<br />
… herzliche Einladung zur Feier der Umbenennung<br />
der Waldstraße 5 („Wache“), <strong>dem</strong> Sitz von <strong>Praxisjahr</strong>,<br />
Fortbildung in den ersten Amtsjahren, Professur<br />
für theologische Frauenforschung, Pfarrverwalterseminar<br />
<strong>und</strong> Institut persönlichkeit+ethik, in<br />
„Dorothee-Sölle-Haus“.<br />
Bei diesem Festakt der Augustana-Hochschule<br />
wird Prof. Dr. Fulbert Steffensky, Ehemann von<br />
Dorothee Sölle, die Festansprache <strong>und</strong> Prof. Dr.<br />
Renate Jost, Hausmitbewohnerin <strong>und</strong> Professorin<br />
für theologische Frauenforschung ihre Antrittsvorlesung<br />
halten. Der Festakt beginnt um 17 Uhr<br />
<strong>und</strong> klingt am Abend mit einem Empfang aus.<br />
Ihre Anmeldung zum <strong>DenkRaum</strong> <strong>Ausbildung</strong> richten<br />
Sie bitte mit <strong>dem</strong> Anmeldeformular an <strong>das</strong><br />
<strong>Praxisjahr</strong> für Theologiestudierende.<br />
Herzlich laden wir Sie ein zu diesem „interdisziplinären“<br />
<strong>und</strong> spannenden <strong>DenkRaum</strong> nach Neuendettelsau.<br />
Wir würden uns freuen, Sie als TeilnehmerIn <strong>und</strong><br />
MitdenkerIn im Dorothee-Sölle-Haus begrüßen zu<br />
dürfen!<br />
<strong>Praxisjahr</strong> für Theologiestudierende<br />
Pfrin. Tanja Reger <strong>und</strong> Pfr. Olaf Stegmann,<br />
Waldstraße 5<br />
91564 Neuendettelsau<br />
Tel. 09874 66614; praxisjahr@t-online<br />
In Zusammenarbeit mit:<br />
Institut persönlichkeit+ethik<br />
Dr. Andreas Grabenstein<br />
(Adresse wie <strong>Praxisjahr</strong>)<br />
Tel. 09874 509-440; grabenstein@pro-ethik.de<br />
PfarrerIn werden<br />
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M <strong>DenkRaum</strong><br />
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<strong>Ausbildung</strong><br />
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T B A S I S<br />
Fachlicher Austausch<br />
Persönliche Zugänge<br />
Konzeptionelle Perspektiven<br />
<strong>DenkRaum</strong> <strong>Ausbildung</strong><br />
am 26. <strong>und</strong> 27. Januar 2006<br />
im Dorothee-Sölle-Haus, Waldstr. 5,<br />
91564 Neuendettelsau<br />
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A<br />
Anmeldung (Wegen Hotelbuchung bitten wir um möglichst zügige Anmeldung. Anmeldeschluss <strong>ist</strong> der 15. Dezember 2005)<br />
Hiermit melde ich mich zum <strong>DenkRaum</strong> <strong>Ausbildung</strong> „PfarrerIn werden zwischen Humboldt, Basis <strong>und</strong> Bologna“<br />
vom 26. bis 27. Januar 2005 im „Dorothee-Sölle-Haus“, Waldstraße 5, 91564 Neuendettelsau an.<br />
(Eine Wegbeschreibung finden Sie unter www.praxisjahr.de)<br />
Den Tagungsbeitrag von 50 Euro (inklusive Verpflegung) bezahle ich zu Beginn der Tagung.<br />
O Ich wünsche vegetarisches Essen. O Ich wünsche ein Einzel-/Doppelzimmer (Sie werden im DiaLog-Hotel in Neuendettelsau<br />
O Am anschl. Festakt nehme ich teil untergebracht. Der Preis für die Übernachtung mit Frühstück beträgt 34,50 Euro;<br />
im angrenzenden Gästehaus: 28,50 Euro)<br />
<strong>Praxisjahr</strong> für Theologiestudierende Name, Vorname: ___________________________________________<br />
Waldstraße 5<br />
Institution, Mailadresse:<br />
_____________________________<br />
91654 Neuendettelsau<br />
_____________________________
Die Idee<br />
In einer Zeit, in der – bedingt durch Veränderungen der<br />
Rahmenbedingungen – manche bewährte <strong>Ausbildung</strong>seinrichtung<br />
auf <strong>dem</strong> Prüfstand steht, <strong>ist</strong> der <strong>DenkRaum</strong><br />
<strong>Ausbildung</strong> ein Freiraum, zu <strong>dem</strong> verschiedene Akteure<br />
der Aus-, Weiter- <strong>und</strong> Fortbildungsszene für Pfarrerinnen<br />
<strong>und</strong> Pfarrer mit Bildungsprofis aus anderen Bereichen<br />
zusammen kommen.<br />
Entlastet vom Tagesgeschäft sollen die verschiedenen<br />
Stufen der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung in ihrer Bedeutung<br />
für die professionelle <strong>und</strong> persönliche Bildung von Pfarrerinnen<br />
<strong>und</strong> Pfarrer gewürdigt, zusammen gesehen <strong>und</strong><br />
weiter gedacht werden. In einem Umfeld, in <strong>dem</strong> gegenwärtig<br />
politische Entscheidungen fallen <strong>und</strong> Institutionen<br />
verändert werden, wird der Prozess <strong>und</strong> werden<br />
die Inhalte der <strong>Ausbildung</strong> in den Fokus kommen, bewusst<br />
mit Rekurs auf die persönlichen Bildungserfahrungen<br />
der Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer.<br />
Der geplante Tag wird Werkstattcharakter haben: In offener<br />
Atmosphäre soll perspektivisch <strong>und</strong> persönlich gedacht<br />
werden können. Es geht darum unterschiedliche<br />
Perspektiven wahrzunehmen <strong>und</strong> Ideen <strong>und</strong> Visionen für<br />
die Zukunft der PfarrerInnen-Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung zu<br />
entwickeln – als Hintergr<strong>und</strong> für die aktuelle Diskussion<br />
<strong>und</strong> darüber hinaus.<br />
Die Zielgruppe<br />
Zum <strong>DenkRaum</strong> <strong>Ausbildung</strong> laden wir Menschen ein, die<br />
an der Aus-, Weiter- <strong>und</strong> Fortbildung von PfarrerInnen<br />
arbeiten <strong>und</strong> daran interessiert sind. Und es werden Bildungsverantwortliche<br />
aus den katholischen Diözesen,<br />
aus Diakonie, Religionspädagogik <strong>und</strong> aus der Wirtschaft<br />
eingeladen, um im Blick über den Horizont <strong>das</strong> Eigene<br />
nochmals deutlicher sehen <strong>und</strong> kritisch würdigen zu<br />
können.<br />
Wir laden Sie herzlich zu diesem Gedankenaustausch ein<br />
<strong>und</strong> freuen uns auf die Zeit mit Ihnen.<br />
Programm<br />
Donnerstag, 26. Januar<br />
14.30 Uhr R<strong>und</strong>e I: Fachlicher Austausch<br />
Einführungen in Bildungskonzepte im Umfeld der<br />
Pfarrersausbildung:<br />
<strong>Ausbildung</strong> zur Diakonin <strong>und</strong> zum Diakon<br />
Pfr. Dr. Ulrich Schindler, Leiter der Diakonenschule,<br />
Rummelsberger Anstalten<br />
<strong>Ausbildung</strong> zur Religionspädagogin <strong>und</strong> zum Religionspädagogen<br />
Prof. Dr. Beate Hofmann, Evang. Fachhochschule<br />
Nürnberg<br />
<strong>Ausbildung</strong> zur Pastoralreferentin <strong>und</strong> zum<br />
Pastoralreferenten<br />
Helga Rahnfeld, <strong>Ausbildung</strong>szentrum der Erzdiözese<br />
München-Freising<br />
Personalentwicklung <strong>und</strong> Persönlichkeitsbildung<br />
in Unternehmen<br />
Dipl.-Ing. Ricardo Wiedenbrüg, Leiter Corporate<br />
Programs, Siemens AG<br />
Jeweils Kurzpräsentation <strong>und</strong> Diskussion<br />
17 Uhr Parallelen <strong>und</strong> Differenzen<br />
Persönlichkeitsbildung – Kompetenzvermittlung –<br />
Entwicklung von Professionalität<br />
18 Uhr Abendessen<br />
19 Uhr R<strong>und</strong>e II: Persönliche Zugänge<br />
Die <strong>Ausbildung</strong> zum Pfarrberuf - ein persönlicher<br />
Zugang<br />
OKR Dr. Dorothea Greiner, ELKB<br />
Gespräche in Gruppen <strong>und</strong> im Plenum<br />
Freitag, 27. Januar<br />
bis 9 Uhr Frühstück<br />
R<strong>und</strong>e III: Konzeptionelle Perspektiven<br />
Kurze Einführung: Die <strong>Ausbildung</strong> zur Pfarrerin,<br />
zum Pfarrer heute.<br />
Pfr. KR Frank Seifert, ELKB<br />
Der Bolognaprozess <strong>und</strong> seine Bedeutung für <strong>das</strong><br />
Pfarrerbild von morgen.<br />
Informationen <strong>und</strong> persönliche Einschätzung<br />
Prof. Dr. Klaus Raschzok, Augustana-Hochschule, Neuendettelsau<br />
Welche Aus-Bildung braucht die gemeindliche<br />
Praxis? Die Perspektive von Kirchengemeinden<br />
Dorothea Sippel, Leiterin des Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim<br />
Haus Elisabeth, Puchheim<br />
Arbeit in konstant besetzten Gruppen<br />
12.30 Uhr Mittagessen – Mittagspause<br />
13.30 Uhr Bildungswege der Zukunft.<br />
Potentiale, Visionen, Konsequenzen<br />
Gruppenarbeit <strong>und</strong> Schlussplenum<br />
15.30 Uhr Ausklang des <strong>DenkRaum</strong>s bei Kaffee<br />
<strong>und</strong> Kuchen
Begrüßung „<strong>DenkRaum</strong> <strong>Ausbildung</strong>“ durch Olaf Stegmann<br />
Ich darf Sie zu unserer Tagung auch im Namen von meiner Frau,<br />
Tanja Reger <strong>und</strong> Herrn Andreas Grabenstein herzlich willkommen<br />
heißen.<br />
Die Brezen, der Stuhlkreis <strong>und</strong> die gestaltete Mitte lassen erahnen,<br />
<strong>das</strong>s es sich hier um ein kirchliches <strong>Ausbildung</strong>ssetting handelt.<br />
Es wird gerne in eine solche Mitte hineininterpretiert. Aber es sind<br />
wirklich nur Blumen mit einer Tischdecke. Mit einem Hauch von<br />
Frühlingserwachen im winterlichen Neuendettelsau.<br />
„Pfarrerin werden zwischen Humboldt, Basis <strong>und</strong> Bologna“ lautet<br />
so auch der Titel unserer Tagung. Bildung, Basis <strong>und</strong> Bologna klang<br />
uns zu aliterativ, doch im Kern geht es in den <strong>Ausbildung</strong>sdebatten<br />
dieser Tage um eine Neuorientierung zwischen klassischen<br />
Bildungsideal, der <strong>Ausbildung</strong> zu einem konkreten Beruf <strong>und</strong> den<br />
veränderten politischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.<br />
Begriffe wie G8, Pisa <strong>und</strong> Bologna, Bachelor <strong>und</strong> Master, Soft-<br />
Skills <strong>und</strong> Modualisierung begleiten diesen Prozess der<br />
Neuorientierung, der unter enormen zeitlichen <strong>und</strong> auch<br />
ökonomischen Druck steht.<br />
Inmitten dieses bewegten Tagesgeschäftes öffnet sich für zwei Tage<br />
ein Denk-Raum.<br />
Zwischen Katheder <strong>und</strong> Stuhlkreis soll Zeit <strong>und</strong> Raum sein, der zum<br />
Nachdenken <strong>und</strong> Mitdenken einlädt.<br />
Ich freue mich, <strong>das</strong>s es uns gelungen <strong>ist</strong> trotz der thematischen<br />
Engführung auf den Pfarrberuf Bildungsprofis aus ganz<br />
unterschiedlichen Bereichen für diesen <strong>DenkRaum</strong> zu gewinnen.<br />
1
Mir <strong>ist</strong> mit meiner Aufgabe im Bereich der Evang. Berufsmesse<br />
deutlich geworden, <strong>das</strong>s die Professionen <strong>und</strong> <strong>Ausbildung</strong>en im<br />
Raum der Kirche, Diakonie <strong>und</strong> Schule einen enormen<br />
Erfahrungsschatz beinhalten. Ihn gemeinsam zu heben <strong>und</strong><br />
wertzuschätzen <strong>ist</strong> ein Ziel des <strong>DenkRaum</strong>s.<br />
Denn <strong>Ausbildung</strong> bedeutet auch Gestaltung der Kirche von morgen.<br />
Der Raum des Denkens <strong>und</strong> Nachdenkens öffnet sich in diesen zwei<br />
Tagen auch über den eigenen kirchlichen Horizont hinaus.<br />
Neben der Frage, ob Siemens auch mit <strong>dem</strong> Stuhlkreis arbeitet,<br />
erfahren wir im <strong>DenkRaum</strong> <strong>Ausbildung</strong> sicherlich auch etwas von<br />
<strong>dem</strong> Spannungsfeld zwischen Personalentwicklung <strong>und</strong><br />
Persönlichkeitsbildung in Unternehmen.<br />
Und nach<strong>dem</strong> wir alle nun Papst sind, <strong>ist</strong> ein Blick in die<br />
<strong>Ausbildung</strong>sarbeit der katholischen Geschw<strong>ist</strong>er mehr als<br />
lohnenswert.<br />
Wir sind also eingeladen die jeweiligen <strong>Ausbildung</strong>sbeiträge<br />
inhaltlich <strong>und</strong> auch persönlich wahrzunehmen:<br />
Wie werden junge Menschen in den unterschiedlichen<br />
<strong>Ausbildung</strong>srichtungen auf einen Dienst für <strong>und</strong> am Menschen<br />
vorbereitet?<br />
Wie werden die Anforderungen an die Professionalität <strong>und</strong> die<br />
Persönlichkeit im Bildungsprozess miteinander verb<strong>und</strong>en?<br />
Wie wird <strong>das</strong> „mehr als ein Job“, die Dimension des Glaubens, der<br />
theologischen Urteilsfähigkeit in der Bildungsarbeit umgesetzt?<br />
Was <strong>ist</strong> in unseren Bildungsbiographien prägend gewesen? Das<br />
Oberseminar, einer Lehrpersönlichkeit, die Gespräche in einer<br />
rauchigen Studentenkneipe?<br />
Was sind die biblischen <strong>und</strong> theologischen Gr<strong>und</strong>legungen eines<br />
<strong>Ausbildung</strong>ssettings im Raum der Kirche <strong>und</strong> Diakonie.<br />
2
Die Chance dieses <strong>DenkRaum</strong>s liegt im Zusammendenken, in<br />
seinem interdisziplinären Zugang zur aktuellen<br />
<strong>Ausbildung</strong>/Bildungsthematik <strong>und</strong> <strong>dem</strong> Werkstattcharakter dieser<br />
Veranstaltung.<br />
Die <strong>Ausbildung</strong> zum Pfarrberuf <strong>ist</strong> nicht Krone der kirchlichen<br />
Berufshierarchie, sondern ein Werkstück unter vielen.<br />
Zum Tagungsprogramm wird Herr Andreas Grabenstein vom<br />
Institut persönlichkeit <strong>und</strong> ethik gleich noch etwas sagen.<br />
Ich freue mich, <strong>das</strong>s wir als Initiatoren von der Dienststelle<br />
<strong>Praxisjahr</strong> für Theologiestudierende Sie, Herr Grabenstein, für diese<br />
Zusammenarbeit gewinnen konnten.<br />
P+e stellt nicht nur mit <strong>dem</strong> <strong>DenkRaum</strong> ein erprobtes Format der<br />
Veranstaltung zur Verfügung, sondern ermöglichte den Zugang zu<br />
seinem Netzwerk von Personen <strong>und</strong> Institutionen, die heute hier im<br />
<strong>DenkRaum</strong> mit dabei sind.<br />
Als institutioneller Grenzgänger ohne eigenes Interesse, aber mit<br />
ihrer Kompetenz <strong>und</strong> Erfahrung im Kontext von Beruf <strong>und</strong><br />
Persönlichkeit übernehmen Sie für die beiden Tage die Moderation<br />
<strong>und</strong> ermöglichen uns als Studienleiter des <strong>Praxisjahr</strong>es eine<br />
thematisch leitungsbefreite Teilnahme am Austausch <strong>und</strong> Gespräch.<br />
Ich eröffne also im Jahr der Fußballweltme<strong>ist</strong>erschaft die Tagung<br />
sportlich <strong>und</strong> spiele den Ball in den weiten <strong>DenkRaum</strong> ab zu <strong>dem</strong><br />
Moderator dieser Tagung, Herrn Grabenstein.<br />
Ich wünsche uns viel Hobeln <strong>und</strong> Feilen, mit angeregten<br />
Gesprächen, mit Denkbaren <strong>und</strong> Undenkbaren mit reichem Ertrag<br />
für Ihre eigene Bildungsarbeit.<br />
Herzlichen Dank.<br />
3
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
Doppelte Qualifikation<br />
mit variabler fachlicher Ausrichtung
Diakonenschule Rummelsberg<br />
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
1. Eine Berufsausbildung mit doppelter<br />
Qualifikation<br />
2. Das additive Modell mit Wechsel von Theorie<br />
<strong>und</strong> Praxis<br />
3. Das modular integrierte, kompetenzorientierte<br />
Modell
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
1. Eine Berufsausbildung mit<br />
doppelter Qualifikation<br />
• Eingangsvoraussetzung: mindestens<br />
Mittlerer Schulabschluss<br />
• Ziel: Anleitung, Einübung <strong>und</strong> Reflexion<br />
kirchlicher <strong>und</strong> diakonischer Praxis<br />
• Schwerpunkte:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Gemeindepädagogik<br />
Erziehung in diakonischen Einrichtungen<br />
Pflege kranker, behinderter <strong>und</strong> alter Menschen<br />
Management diakonischer Projekte <strong>und</strong> Einrichtungen
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r<br />
Diakon/in<br />
2. Das additive Modell<br />
1.<br />
Jahr<br />
Gr<strong>und</strong>seminar Schwerpunkt<br />
Theologie<br />
2.-4.(5.)<br />
Jahr<br />
5.(6.)<br />
Jahr<br />
Fachausbildung<br />
Oberseminar<br />
Schwerpunkt<br />
Soziale Fachlichkeit<br />
Schwerpunkt<br />
Theologie
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
2. Der Wechsel von Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />
GS<br />
Theologie<br />
5 Lernfelder<br />
(16 Wochen)<br />
Prax<strong>ist</strong>heorie Praxis<br />
Propädeutik<br />
der Pflege u.<br />
Pädagogik<br />
Erziehung <strong>und</strong><br />
Pflege (je 8<br />
Wo.)<br />
FA<br />
Begleitseminare<br />
(2-4 Wochen/<br />
Jahr)<br />
Pädagogik<br />
Pflege, BWL<br />
Berufstätigkeit<br />
(Pflege), <strong>Praxisjahr</strong><br />
(Päd.)<br />
OS<br />
18 Seminare in<br />
theol. Fächern<br />
8 Seminare<br />
„TuP“<br />
(Projekte)
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
3. Das kompetenzorientierte Modell<br />
Als Diakon/in<br />
Soziale Handlungsfelder<br />
• wahrnehmen<br />
• deuten <strong>und</strong> verstehen<br />
• mitgestalten
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
3. Die vier Makro-Module<br />
1. An Menschen - nach innen<br />
Das Evangelium <strong>und</strong><br />
die chr<strong>ist</strong>liche Religion<br />
kommunizieren<br />
3. Institutionen – nach innen<br />
In Organisationen von<br />
Kirche <strong>und</strong> Diakonie<br />
handeln<br />
2. Menschen – nach außen<br />
Menschen in ex<strong>ist</strong>enziellen<br />
Lebenslagen<br />
unterstützten<br />
4. Institutionen – nach außen<br />
Das Soziale gestalten
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
3. Das kompetenzorientierte Modell<br />
• Konzipiert auf 1-11/2 Jahre<br />
• In modularisierter Form -<br />
Mit Theorie- <strong>und</strong> Praxis-Anteilen<br />
• Integriert in (oder angehängt an) ein<br />
FH-Studium<br />
• 60-90 ECTS-Punkte –<br />
mindestens 1800 St<strong>und</strong>en „workload“<br />
• 450 St<strong>und</strong>en (11 Wo.) für ein Makro-Modul
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
3. Das kompetenzorientierte Modell<br />
1. Das Evangelium <strong>und</strong> die chr<strong>ist</strong>liche Religion<br />
kommunizieren<br />
Berufsfeldbezogene Qualifikationen (Beispiele):<br />
• Fähigkeit, die eigene religiöse Sozialisation <strong>und</strong> den<br />
eigenen konfessionellen Standpunkt zu reflektieren <strong>und</strong><br />
mit anderen Glaubensüberzeugungen <strong>und</strong><br />
Weltanschauungen den Dialog aufzunehmen<br />
• Fähigkeit, liturgische <strong>und</strong> homiletische Formen (z.B.<br />
Andachten) zielgruppen- <strong>und</strong> situationsgerecht zu<br />
gestalten
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
3. Das kompetenzorientierte Modell<br />
1. Das Evangelium <strong>und</strong> die chr<strong>ist</strong>liche<br />
Religion kommunizieren<br />
Methodenkompetenzen:<br />
• Fähigkeit, Texte <strong>und</strong> Lebenssituationen erschließen zu<br />
können<br />
• Fähigkeit, theologische Themen rhetorisch, didaktisch<br />
<strong>und</strong> methodisch zu elementarisieren<br />
• Kenntnis liturgischer <strong>und</strong> homiletischer Methoden<br />
• Kommunikationstechniken anwenden können
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
3. Das kompetenzorientierte Modell<br />
1. Das Evangelium <strong>und</strong> die chr<strong>ist</strong>liche Religion<br />
kommunizieren<br />
Wissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lagen:<br />
• Gr<strong>und</strong>kenntnisse biblischer <strong>und</strong> systematischer<br />
Theologie<br />
• Homiletische <strong>und</strong> liturgische Gr<strong>und</strong>kenntnisse/<br />
Ritualtheorie<br />
• Gr<strong>und</strong>kenntnisse des interkonfessionellen,<br />
interreligiösen <strong>und</strong> interkulturellen Dialogs<br />
• Kommunikationstheorien
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
3. Das kompetenzorientierte Modell<br />
1. Das Evangelium <strong>und</strong> die chr<strong>ist</strong>liche Religion<br />
kommunizieren<br />
Mögliche Konkretionen (Prüfungsle<strong>ist</strong>ungen):<br />
• Liturgische <strong>und</strong>/ oder homiletische Projektarbeit<br />
• Konzeption, Durchführung <strong>und</strong> Auswertung eines<br />
religions- oder gemeindepädagogischen Projekts
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Diakon/in<br />
Fazit<br />
Vorteile des modularen<br />
Systems:<br />
<br />
<br />
<br />
Integration der<br />
Wissensbestände <strong>ist</strong> Teil<br />
der <strong>Ausbildung</strong><br />
Theorie <strong>ist</strong> immer auf<br />
Handlungskompetenzen<br />
für die Praxis orientiert<br />
Kürzere <strong>Ausbildung</strong>szeit<br />
Vorteile des additiven<br />
Modells:<br />
<br />
<br />
<br />
Nimmt gegenseitigen<br />
„Überschuss“ von Praxis<br />
<strong>und</strong> Theorie ernst<br />
Verbindung mit unterschiedlichen<br />
Praxisfeldern<br />
<strong>und</strong> Fachgebieten<br />
Längerer Lernweg: Mehr<br />
Zeit für die Entwicklung<br />
der Persönlichkeit
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Religionspädagogin /<br />
Religionspädagoge<br />
Dipl.-Rel.päd. (FH)<br />
Die Spezial<strong>ist</strong>Innen für Bildung in<br />
der Kirche
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Berufsbild<br />
Theologisch-pädagogische<br />
Aufgaben in der Kirche:<br />
• bilden<br />
• verkündigen<br />
• begleiten<br />
• Räume zum Wachsen<br />
gestalten
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Die Tätigkeitsfelder der Religionspädagoginnen <strong>und</strong><br />
Religionspädagogen in der ELKB<br />
• Religionsunterricht an Gr<strong>und</strong>schulen,<br />
Hauptschulen, Förderschulen, Berufsschulen - in<br />
Ausnahmen auch an Realschule / Gymnasium Sek. I<br />
• Kirchliche Bildungsarbeit in Kirchengemeinden,<br />
überregionalen Einrichtungen, Werken <strong>und</strong> Diensten<br />
mit unterschiedlichen Zielgruppen (z.B. Kinder,<br />
Jugendliche, Erwachsene, Familien, ehrenamtlich<br />
Mitarbeitende...)<br />
• einzeln oder in unterschiedlicher Ausprägung <strong>und</strong><br />
Gewichtung kombiniert
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Das Profil des Studiengangs<br />
• Erwerb von theologischen <strong>und</strong> pädagogischen<br />
Kompetenzen<br />
• Schulung von interdisziplinärem Denken<br />
• Theorie-Praxis-Bezug<br />
• Kennen lernen vielfältiger Arbeitsfelder<br />
• Entwicklung von Schlüsselkompetenzen:<br />
– zur Planung <strong>und</strong> Durchführung von Unterricht,<br />
Veranstaltungen <strong>und</strong> Projekten<br />
– Reflexionsvermögen <strong>und</strong> Konzeptionsentwicklung<br />
• Entwicklung persönlicher Spiritualität<br />
• gleichwertige Qualifikation für beide<br />
Tätigkeitsfelder: RU & KBA
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Arbeitsformen im Studiengang<br />
• Enge Bezogenheit von Theorie <strong>und</strong> Praxis von Beginn<br />
des Studiums an - unterschiedliche Praktika<br />
• Begleitung der Praktika in Schulen <strong>und</strong> Kirchlichen<br />
Einrichtungen durch qualifizierte Mentorinnen <strong>und</strong><br />
Mentoren<br />
• Berufliche “Erprobungsphase” im Rahmen eines<br />
Jahrespraktikums<br />
• Vertiefungsmöglichkeiten im Hauptstudium<br />
• Förderung der eigenen persönlichen Entwicklung durch<br />
Supervision
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Themengebiete der Religionspädagogik<br />
• Theorie, Methodik, Didaktik des<br />
Religionsunterrichts<br />
• Unterrichtsplanung<br />
• religiöse Erziehung<br />
• pädagogische Besonderheiten<br />
unterschiedlicher Schularten<br />
• interreligiöser Dialog
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Themengebiete der<br />
Gemeindepädagogik<br />
• Theorie, Methodik, Didaktik<br />
Kirchlicher Bildungsarbeit<br />
• Veranstaltungs- <strong>und</strong> Projektplanung<br />
• Erwachsenenbildung<br />
• Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
• Liturgische Praxis<br />
• Gemeindeentwicklung<br />
• Seelsorge
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Aufbau des Studiums<br />
Diplom-Prüfung<br />
Hauptstudium<br />
5. - 8. Sem.<br />
Theologie<br />
Pädagogik<br />
Vertiefungsgebiet<br />
Praktisches Studienjahr<br />
Gr<strong>und</strong>studium<br />
1. - 4. Sem.<br />
Theologie<br />
Pädagogik<br />
Psychologie<br />
Praxis<br />
Fachhochschulreife, Vorpraxis im sozialen Bereich
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Inhalte des Gr<strong>und</strong>studiums<br />
• Altes Testament 8 SWS<br />
• Neues Testament 8 SWS<br />
• Systematische Theologie:<br />
Ethik<br />
4 SWS<br />
Dogmatik 7 SWS<br />
• Kirchengeschichte 6 SWS<br />
• Religionspädagogik 9 SWS<br />
• Gemeindepädagogik 9 SWS<br />
• Psychologie<br />
• Pädagogik<br />
10 SWS<br />
5 SWS<br />
• Religions- <strong>und</strong><br />
gemeindepädagogische<br />
Praktika<br />
• Allgemeinwissenschaftliche<br />
Wahlpflichtfächer<br />
z.B. Naturwissenschaft,<br />
Literatur, Geschichte, EDV<br />
• Musisch-künstlerische<br />
Wahlpflichtfächer<br />
z.B. Tanz, Spiel
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Inhalte des Hauptstudiums<br />
Praktisches Studienjahr (5. <strong>und</strong> 6. Semester):<br />
Berufstätigkeit in Schulen <strong>und</strong> Gemeinden innerhalb Bayerns unter<br />
Anleitung von berufserfahrenen Mentoren/-innen sowie unter Begleitung<br />
durch die Praxisbeauftragten der Fachhochschule<br />
7. <strong>und</strong> 8. Semester:<br />
• Biblische Theologie 4 SWS<br />
• Religionspädagogik 4<br />
• Gemeindepädagogik 4<br />
• Systematische Theologie/<br />
Religionswissenschaft 6<br />
• Pädagogik 4<br />
• Seelsorge 2<br />
• Vertiefungsgebiet<br />
z.B. Hauptschule / EB<br />
• Religionspädagogische <strong>und</strong><br />
gemeindepädagogische<br />
Wahlpflichtfächer<br />
• Musisch-künstlerische<br />
Wahlpflichtfächer<br />
• Wissenschaftliches Arbeiten<br />
(Diplomarbeit)
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Eintritt in den Dienst der ELKB:<br />
• nach bestandener Diplomprüfung<br />
• zweijähriger Vorbereitungsdienst mit RU <strong>und</strong> KBA (ähnlich<br />
zu Vikariat oder Referendariat) mit Seminarwochen <strong>und</strong><br />
fachlicher Beratung<br />
• am Ende: Ablegen der sog. Anstellungsprüfung<br />
• bei Bestehen: Übernahme in den Dienst der ELKB<br />
• im Angestelltenverhältnis oder im Beamtenverhältnis<br />
• Verdienst: vergl. zu SozialpädagogInnen
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Studierende entwickeln sich<br />
hinsichtlich ihrer...<br />
• Fachkompetenz<br />
• Feldkompetenz<br />
• sozialen Kompetenz<br />
• Personkompetenz
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Fachkompetenz<br />
• F<strong>und</strong>iertes theol. <strong>und</strong> pädagogisches Wissen<br />
• Fähigkeit, Glaubensfragen in zeitgemäßer Sprache<br />
zu kommunizieren<br />
• Fähigkeit, biblische Texte zu verstehen + zum<br />
Sprechen zu bringen<br />
• Spirituelle <strong>und</strong> liturgische Gestaltungskompetenz<br />
• Didaktische Kompetenz<br />
• Reichhaltiges Methodenrepertoire<br />
• Medienkompetenz
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Feldkompetenz<br />
• Kennenlernen von kommunalen <strong>und</strong> kirchlichen<br />
Strukturen <strong>und</strong> Institutionen<br />
• Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit von<br />
Menschen <strong>und</strong> Verknüpfung mit soziologischen<br />
Erkenntnissen<br />
• Fähigkeit zur Erk<strong>und</strong>ung neuer Systeme <strong>und</strong> ihrer<br />
Regeln (Kirchengemeinde, Stadtviertel, Schule...)<br />
• Sensibilität für die Fragen der Zeit
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Soziale Kompetenz<br />
• Fähigkeit, mit unterschiedlichen Milieu- <strong>und</strong><br />
Altersgruppen angemessen zu kommunizieren<br />
• Eigenes Kommunikationsverhalten reflektieren<br />
können<br />
• Kommunikation in Gruppen moderieren <strong>und</strong><br />
begleiten können<br />
• Sensibilität für Gruppenprozesse<br />
• Teamfähigkeit<br />
• Organisationsfähigkeit<br />
• Konfliktfähigkeit
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Personkompetenz<br />
• Eigene theologische <strong>und</strong> spirituelle Prägung<br />
reflektieren <strong>und</strong> kommunizieren können<br />
• Maßstäbe des eigenen Handelns reflektieren<br />
• Bereitschaft, die eigene Persönlichkeit<br />
weiterzuentwickeln, d.h. Gaben wachsen zu lassen<br />
<strong>und</strong> mit Schwächen verantwortungsvoll<br />
umzugehen<br />
• Selbstorganisation, Zeitmanagement<br />
• Eigenverantwortliches Lernen! Und weiterlernen
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Was ändert sich durch die<br />
Modularisierung?<br />
Bachelorstudiengang<br />
Religionspädagogik/<br />
Kirchliche Bildungarbeit<br />
Beginn: : 1.10.2006?
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Das Kompetenzmodell<br />
Wissenschaftsdimension<br />
Tätigkeitsdimension<br />
Persönlichkeitsdimension<br />
• Kompetenzorientierte,<br />
interdisziplinäre<br />
Modularisierung<br />
• Dreidimensionales<br />
Kompetenzmodell<br />
- Wissenschaftsdimension<br />
- Persönlichkeitsdimension<br />
- Tätigkeitsdimension
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Tätigkeitsfelder<br />
• Bildungsprozesse in der Schule gestalten <strong>und</strong><br />
begleiten<br />
• Bildungsprozesse in der Kirche gestalten <strong>und</strong><br />
begleiten<br />
• Gruppenprozesse gestalten <strong>und</strong> begleiten können<br />
• Ehrenamtliche Mitarbeitende fördern <strong>und</strong> begleiten<br />
• Spirituelle Ausdrucksformen im Gemeindeleben<br />
gestalten<br />
• Begegnungen, Freizeiten <strong>und</strong> Feste initiieren <strong>und</strong><br />
gestalten<br />
• Einzelne Menschen verstehen <strong>und</strong> begleiten<br />
• In Institutionen <strong>und</strong> Organisationen agieren können
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Die 7 Schlüsselkompetenzen<br />
• Wissenskompetenz<br />
• Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Verstehenskompetenz<br />
• Korrelative Kompetenz<br />
• Konzeptionelle Kompetenz<br />
• Kommunikative Kompetenz<br />
• Kybernetische Kompetenz<br />
• Künstlerisch-ästhetische Kompetenz
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
30 Module: 1. Studienjahr<br />
Module SWS Credits<br />
Modul I.1: Einführungsmodul 4 4<br />
Modul I.2: Biblische Texte als Gr<strong>und</strong>muster menschlicher Erfahrung 10 10<br />
Modul I.3: Politik <strong>und</strong> Religion 1 8 8<br />
Modul I.4 : Menschenbilder/Gender 1 4 4<br />
Modul I.5: Lebenswelten von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen 6 7<br />
Modul I.6: Kommunikation in Gruppen 4 5<br />
Modul I.7: Gr<strong>und</strong>vollzüge des Unterrichts 1 12 9<br />
Modul I.8: Glaubenswege, Kirchen <strong>und</strong> Gemeindebilder 4 5<br />
Modul I.9: Das Eigene <strong>und</strong> <strong>das</strong> Fremde 1 4 4<br />
Modul I.10: Musik als Sprache des Glaubens 3 2<br />
Wahlkorridor 2 2<br />
Summe 60
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
2. Studienjahr<br />
Module SWS Credits<br />
Modul II.1: H<strong>ist</strong>orisch-kritische Forschung <strong>und</strong> der Glaube an Jesus Chr<strong>ist</strong>us 5.5 6<br />
Modul II.2 : Das chr<strong>ist</strong>liche Gottesverständnis 1 4.5 6<br />
Modul II.3: (Un)Gerechtigkeit in der Welt 1 8 9<br />
Modul II.4: Spiritualität im Kirchenjahr 4 4<br />
Modul II. 5: Recht <strong>und</strong> Institutionen 2 2<br />
Modul II.6: Umgang mit Konfliktsituationen 4 4<br />
Modul II.7: Gestaltung von Bildungsprozessen im Religionsunterricht 1 9 9<br />
Modul II.8 : Gestaltung von Bildungsprozessen in Jugendarbeit <strong>und</strong> Erwachsenenbildung 1 8 9<br />
Modul II.9: Ethische Gr<strong>und</strong>fragen <strong>und</strong> didaktische Zugänge 5 5<br />
Modul II.10: Musisch-kreative Bildung 4 2<br />
Wahlkorridor 4 4<br />
Summe 60
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
4. Studienjahr<br />
Module SWS Credits<br />
Modul IV.1: Paulus, der Beginn des Chr<strong>ist</strong>entums <strong>und</strong> die Ursprünge der Reformation 5 6<br />
Modul IV.2: Verständnis <strong>und</strong> Kommunikation des chr<strong>ist</strong>lichen Glaubens 1 9 9<br />
Modul IV.3: Einheit <strong>und</strong> Vielfalt – Position <strong>und</strong> religiöse Pluralität 4 5<br />
Modul IV.4: Ehrenamtliche begleiten <strong>und</strong> seelsorgerlich handeln 4 4<br />
Modul IV.5: Profile evangelischer Bildung in der Schule 1 6 6<br />
Modul IV.6: Profile evangelischer Bildung in der Kirchlichen Bildungsarbeit 6 6<br />
Modul IV.7: Aktuelle Fragen <strong>und</strong> exemplarische Projekte in Schule <strong>und</strong> KBA 9 8<br />
Modul IV.8: Kunst als Sprache des Glaubens 4 2<br />
Modul IV.9: Bachelorarbeit 12<br />
Wahlkorridor 2 2<br />
Summe 60
Fachbereich Religionspädagogik <strong>und</strong> Kirchliche Bildungsarbeit<br />
Der Knackpunkt:<br />
1 oder 2 Praxissemester<br />
d.h. 210 oder 240 CP?
<strong>Ausbildung</strong> zur Pastoralass<strong>ist</strong>entin / zum Pastoralass<strong>ist</strong>enten<br />
im <strong>Ausbildung</strong>szentrum (ABZ) für PA<br />
der Erzdiözese München <strong>und</strong> Freising<br />
studienbegleitend – Pastoralkurs – studienbegleitend – Pastoralkurs – studienbegleite<br />
Gr<strong>und</strong>anliegen:<br />
auf der Folie des Kompetenzleitfadens die Auszubildenden<br />
fördern – fordern – rückmelden – beurteilen<br />
Personal: <strong>Ausbildung</strong>sleitung (ABL) im Bereich des forum externum<br />
Mentorat im Bereich des forum internum<br />
1. in klar formalisierten Zeiträumen/ Abläufen<br />
Erst-/Anmeldegespräch:<br />
1. Kennenlernen = Wahrnehmung im Gespräch<br />
2. Beurteilen: Bringt jemand die Gr<strong>und</strong>voraussetzungen<br />
mit? – Viele bringen Erfahrungen aus der<br />
Jugendarbeit mit, in Bezug auf den Glauben…; v.a.<br />
erste Säule müsste was da sein <strong>und</strong> alle fünf Säulen<br />
angelegt;<br />
3. Erstes Feedback: Wie habe ich jmd. in groben Zügen<br />
erlebt. Welches Potenzial sehe ich. Wo findet jemand<br />
im ABZ genug Möglichkeiten an etwas zu arbeiten/<br />
sich weiter zu entwickeln…;<br />
Gespräche r<strong>und</strong> um die<br />
drei verpflichtenden<br />
Blockpraktika<br />
(durchschnittlich je 6 Wochen)<br />
Diakoniepraktikum:<br />
1. Ziele: Weitung der Persönlichkeit; sich in<br />
menschlichen Grun<strong>das</strong>pekten auf Beruf hin kennen<br />
lernen - noch nicht die explizite Seelsorgerrolle;<br />
2. Schon im Anmeldungsgespräch bei ABL<br />
Selbsteinschätzung, welche Stelle Entwicklung<br />
bringen kann. Damit auch fördern <strong>und</strong> fordern: sich<br />
über Stärken freuen, sich Grenzen aussetzen…;<br />
3. Praktikumsverlauf…;<br />
4. Abschlussgespräch bei ABL: Selbstwahrnehmung <strong>und</strong><br />
–beurteilung der PraktikantInnen, wahrnehmen <strong>und</strong><br />
Rückmeldung durch ABL;<br />
5. Evtl. mit Einzelthemen zur Vertiefung der<br />
Persönlichkeitsentwicklung <strong>und</strong> ge<strong>ist</strong>l. Entwicklung zu<br />
den Mentoren;
Zweites Praktikum =<br />
Seelsorgepraktikum<br />
1. Ziel: Jugendseelsorge kennen lernen; Wer <strong>das</strong><br />
mitbringt, dann KHS-Praktikum Priorität <br />
Entscheidung aufgr<strong>und</strong> der Seelsorgepersönlichkeit!<br />
Seelsorgerrolle; spezifische Seelsorgekompetenzen<br />
an sich kennen lernen <strong>und</strong> entwickeln;<br />
2. Anmeldungsgespräch bei ABL;<br />
3. Sicht von PraktikumsanleiterIn kommt dazu durch<br />
Auswertungsgespräch vor Ort oder beim KHS-<br />
Praktikum durch schriftliche Beurteilung;<br />
4. Abschlussgespräch bei ABL: wahrnehmen,<br />
Selbstwahrnehmung des Praktikanten, Rückmeldung<br />
auf Seelsorgekompetenzen; Hinweis: weitere<br />
<strong>Ausbildung</strong> macht Sinn (oder nicht);<br />
5. Mit Einzelthemen ins Mentorat; evtl. Dreiecksvertrag;<br />
Gemeindeseelsorgepraktikum:<br />
1. Ziel: Spezifische Fähigkeiten <strong>und</strong> Motivation für<br />
Gemeindeseelsorge;<br />
2. Anmeldungsgespräch bei ABL;<br />
3. BU durch den Anleiter im Gespräch vor Ort;<br />
4. Abschlussgespräch bei ABL: ausführliche<br />
Rückmeldung;<br />
5. Frage der Aufnahme in den Bewerberkreis (BWK) als<br />
BU-Schritt; ABL entscheidet gemeinsam über<br />
Aufnahme; Qualitätszusage der Gr<strong>und</strong>eignung;<br />
persönliche Entwicklung muss dennoch weiter gehen;<br />
Zusätzliche Semester-<br />
/Jahresgespräche:<br />
1. Sinn/Zweck: Kontakt; wo steht jemand? möchte<br />
Auszubildende/r weiter machen?; fördern,<br />
rückmelden, Selbsteinschätzung; bezogen auf<br />
<strong>Ausbildung</strong>ssituation in der ganzen Breite;<br />
2. Müssen keine Zusatzgespräche sein: Häufigkeit hängt<br />
auch davon ab, wie schnell jemand meint fertig<br />
werden zu müssen;<br />
3. 1x im Jahr bei jmd. von ABL;<br />
4. Mit beiden ABL im Prozess bleiben!<br />
5. Wer länger nicht mehr bei <strong>dem</strong> jew. anderen war <strong>und</strong><br />
schnell fertig werden will, der muss auch<br />
zwischendurch mal zum jew. Anderen;<br />
Bewerbungsgespräch für den<br />
zweijährigen Pastoralkurs<br />
1. Dreiergespräch mit BewerberIn <strong>und</strong> ABL: Bündelung<br />
der <strong>Ausbildung</strong>; es geht um Befähigung <strong>und</strong><br />
Motivation zum jetzigen Zeitpunkt für die Übernahme<br />
in den Pastoralkurs;<br />
2. Klare Rückmeldung durch ABL <strong>und</strong> Möglichkeit, sich<br />
dazu zu äußern; Entscheidung über Aufnahme nach<br />
Abschluss aller Gespräche…;<br />
3. Wer zurückgestellt wird, kann sich auch wieder<br />
bewerben;
Gespräche r<strong>und</strong> um den<br />
zweijährigen Pastoralkurs<br />
1. Zweijähriger Einsatz als Pastoralass<strong>ist</strong>entIn im<br />
Vorbereitungsdienst in einer Gemeinde; Anleitung<br />
durch einen Gemeindeseelsorger vor Ort,<br />
vorzugsweise durch eine PastoralreferentIn;<br />
2. Gespräche vor Ort im 1. <strong>und</strong> 2. Jahr: ABL <strong>und</strong><br />
gesamtes Seelsorgeteam nehmen wahr die<br />
Arbeitsle<strong>ist</strong>ung, Entwicklung der<br />
Seelsorgepersönlichkeit <strong>und</strong> Aneignung der neuen<br />
Berufsrolle des PA i.V.;<br />
3. Die zweijährige Seelsorgearbeit wird inhaltlich<br />
untermauert durch 12 Fortbildungswochen <strong>und</strong> eine<br />
spezifische <strong>Ausbildung</strong> in Homilie <strong>und</strong><br />
Religionsdidaktik;<br />
4. Die Gespräche vor Ort <strong>und</strong> drei Gutachten<br />
(Gutachten der Gemeindeseelsorgearbeit,<br />
homiletisches <strong>und</strong> religionsdidaktisches Gutachten)<br />
dienen als Bewertungsgr<strong>und</strong>lage für die Zulassung<br />
zur Aussendung durch den Bischof;<br />
Am Ende des zweijährigen PK:<br />
Aussendung zur Pastoralass<strong>ist</strong>entin/<br />
zum Pastoralass<strong>ist</strong>enten durch den<br />
Bischof in einer Sendungsfeier<br />
anschließend: dreijährige begleitete Zeit<br />
der Berufseinführung mit abschließender<br />
zweiter Dienstprüfung;<br />
dann heißen die Pastoralass<strong>ist</strong>entInnen<br />
PastoralreferentInnen<br />
2. Beurteilungsentwicklung in nicht standardisierten Wahrnehmungsräumen:<br />
Exemplarische Darstellung!<br />
• Ehrenamtliches Engagement <strong>und</strong> Kompetenzerwerb außerhalb des ABZ;<br />
Wahrnehmung in Gesprächen <strong>und</strong> wie die Auszubildenden im Haus erlebt werden;<br />
Gutachten/ Zertifikate einbringen <strong>ist</strong> sinnvoll, hat aber oftmals begrenzte Aussagekraft;<br />
• Innerhalb des ABZ bei informellen Gelegenheiten:<br />
Beispiele: Gottesdienste, studentische Aktivitäten <strong>und</strong> Projekte, Sprechertätigkeit, Gremien,<br />
Arbeits- <strong>und</strong> Vorbereitungsgruppen, Engagement auf Fortbildungswochen, Zwischengespräche,<br />
Ratschen auf <strong>dem</strong> Gang…;<br />
• Gr<strong>und</strong>sätzlich:<br />
Je häufiger die Wahrnehmungsmöglichkeit der ABL <strong>ist</strong>, desto umfassender <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Gesamtbild des<br />
Auszubildenden <strong>und</strong> desto weniger fokussiert sich alles auf wenige Gelegenheiten =<br />
Entkrampfung. - „man darf Fehler machen“.<br />
ABL trägt nicht dauernd eine „Beurteilungsbrille“ (z.B. wenn ABL Gottesdienst mitfeiert, betet sie<br />
ebenfalls).<br />
Stand: Januar 2006, Helga Rahnfeld (<strong>Ausbildung</strong>sleiterin)
<strong>DenkRaum</strong> - <strong>Praxisjahr</strong> - Neuendettelsau am 27.01.2006<br />
Dorothea Sippel, Kirchenvorstand Puchheim, Leiterin des Alten- <strong>und</strong> Pflegeheims „Haus<br />
Elisabeth“<br />
Vorgegebene Gliederung vom Vorbereitungsteam:<br />
Die Teilnehmer sollen eine Einschätzung hören, was die Gemeinde vor Ort von<br />
Ihren zukünftigen Pfarrerinnen <strong>und</strong> Pfarrern erwartet.<br />
1. Was suchen die Menschen? Was erwartet die Gemeinde?<br />
2. Welche Veränderungen in der Gemeindearbeit stehen an?<br />
3. Was kommt von den heutigen TheologInnen rüber, was nicht?<br />
4. Welche Rückmeldungen können Sie an die <strong>Ausbildung</strong> zum Pfarrberuf<br />
geben.<br />
Was erwartet die Gemeinde von ihren zukünftigen PfarrerInnen?<br />
Brainstorming:<br />
• Eine gute Ausstrahlung soll er haben<br />
• musikalisch soll er sein<br />
• zuhören soll er können<br />
• Familie wäre schön, dann geht er nicht gleich wieder<br />
• Gut predigen, Fachmann erkennen lassen<br />
• Allgemeinbildung braucht er<br />
• Ein guter Seelsorger <strong>ist</strong> notwendig<br />
• Vertrauenserweckend wird erwartet<br />
• Soll mit den Alten genau so gut umgehen können, wie mit der Jugend<br />
• Gute Führungsperson <strong>ist</strong> heute nötig<br />
• Von Wirtschaftlichkeit soll er was verstehen<br />
• Authentisch soll er sein<br />
• Wahrhaftig<br />
• Alle Leute sollte er mit Namen kennen, fre<strong>und</strong>lich grüßen<br />
• Verbindlich soll er sich verhalten<br />
• Mit <strong>dem</strong> Bürgerme<strong>ist</strong>er gut können<br />
• Glaubwürdig sein<br />
• Fleißig / Identisch/ Sportlich<br />
• Im Kindergarten, Altenheim, in der Schule soll er Andachten halten<br />
• Präsent sein bei Veranstaltungen der politischen Gemeinde <strong>und</strong> natürlich<br />
bei den eigenen<br />
• Gruppen <strong>und</strong> Kreise soll er zusammen halten<br />
• Vorbild soll er sein<br />
• Gut singen<br />
• Gutes Klima in der Kirchengemeinde schaffen<br />
• Generationsübergreifend tätig sein<br />
1
• Seine Frau soll sich einbringen, anders herum wird dies nicht so erwartet<br />
• Guter Gastgeber<br />
• Bei Festen der Letzte sein, der heimgeht<br />
• Ein lockerer Moderator bei allen möglichen Gelegenheiten<br />
• Vom Bauen soll er etwas verstehen<br />
• Friedensbewegung soll ihm wichtig sein<br />
• Die Umwelt soll ihm am Herzen liegen<br />
• Besuche soll er machen<br />
• Altes soll er bewahren—aber auch Neues beginnen<br />
• Usw. usw.<br />
• Wir suchen die eierlegende Wollmilchsau !<br />
Nun habe ich ein paar Leute befragt:<br />
Was erwarten sie von einem Pfarrer, wenn sie sich wünschen dürften?<br />
‣ Die Antwort einer Single-Frau:<br />
Ich bin ja nun keine Kirchgeherin, aber ehrlich ich sehne mich nach einer<br />
Gruppe von Menschen, zu denen ich gehöre, wo ich ein wenig Heimat<br />
finde. Leider hat mich auch nie jemand eingeladen, wie ich in meine<br />
Wohnung gezogen bin. Selber habe ich nicht so den Mut, einfach hin zu<br />
gehen.<br />
‣ Die Antwort einer guten Bekannten:<br />
Ich habe mich schon lange von der Kirche entfernt, aber wenn ich jetzt so<br />
mit dir rede, merke ich, <strong>das</strong>s ich eigentlich lernen müsste die Amtskirche<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> Leben in einer Gemeinde zu trennen. Ich habe mich in meinen<br />
Leben so oft über die Haltung der Kirche geärgert <strong>und</strong> niemand war da,<br />
wohin ich mich mit meinem Ärger wenden konnte. Ich habe, glaube ich<br />
schon einen Glauben <strong>und</strong> der gibt mir schon Geborgenheit.<br />
‣ Eine, seit Jahren in der Gemeinde aktive Bekannte:<br />
Von Haus aus bin ich nicht kirchlich geprägt. Wir haben uns, als ich Kind<br />
war, nicht zu einer Gemeinde gehalten. Ich bin zwar konfirmiert worden,<br />
habe auch kirchlich geheiratet <strong>und</strong> die Kinder sind getauft <strong>und</strong> wenn der<br />
damalige Pfarrer mich nicht an der Hand genommen hätte <strong>und</strong> mir<br />
Aufgaben übertragen hätte, wäre ich sicher nicht dabei. Aber ich möchte<br />
es heute nicht mehr missen. Gemeinde <strong>ist</strong> ein Stück unseres Lebens<br />
geworden, Ich möchte Sinnvolles tun. Ich w<strong>und</strong>ere mich selber. Ich<br />
möchte spüren, <strong>das</strong>s ich gebraucht werde.<br />
2
‣ Eine Frau mittleren Alters:<br />
Ja, ich bin eigentlich katholisch, mein Mann <strong>ist</strong> evangelisch. Am Anfang<br />
unserer Ehe sind wir noch ab <strong>und</strong> zu in die Kirche gegangen. Aber ich bin<br />
über eine Verletzung nie hinweg gekommen. Wir waren zu Hause drei<br />
Kinder. Als mein Vater starb, war meine jüngste Schwester drei Wochen<br />
alt. Das Geld war immer sehr knapp, <strong>das</strong>s war für meine Mutter sehr<br />
schwierig. An Ostern <strong>und</strong> Weihnachten wurden von einer<br />
Gemeindehelferin immer Süßigkeiten gesammelt für bedürftige Kinder.<br />
Sie meinte, da hätten halt alle Kinder viel zur Verfügung. Wir hatten nie<br />
viel <strong>und</strong> brachten wenig mit. Für <strong>das</strong>, was Kinder mitgebracht haben,<br />
bekamen sie Gutpunkte, wir bekamen immer sehr wenig Gutpunkte, die<br />
anderen viele. Nie hat jemand nach unserer Situation gefragt.<br />
(Spendensammlung Puchheim/ Plakate)<br />
‣ Eine alte Frau:<br />
Unser Pfarrer hat uns immer zu Spenden aufgerufen, <strong>und</strong> wenn wir nicht<br />
gespendet haben oder mitgeholfen haben, hat er von der Kanzel<br />
geschimpft. Ich habe viel Freizeit <strong>und</strong> Geld geopfert in meinem Leben.<br />
Jetzt bin ich schon ein paar Jahre im Pflegeheim <strong>und</strong> noch nie hat er mich<br />
besucht. Das interessiert ihn nicht mehr. Jetzt hat er mich vergessen.<br />
‣ Eine junge Frau:<br />
Ich möchte von meinem Pfarrer im Supermarkt mit Namen gegrüßt<br />
werden. Dann weiß ich, ich gehöre dazu.<br />
Bei uns gibt es einen theologischen Lesekreis, <strong>das</strong> finde ich super. Ich<br />
wünsche mir Bildung über die Bibel.<br />
‣ Eine noch relativ junge Frau:<br />
Ich erwarte mir, <strong>das</strong>s der Pfarrer ein generationsübergreifendes<br />
Verständnis hat. Nicht nur immer isoliert. Altenclub, Jugendkreis usw. Ich<br />
wünsche mir Gesprächsangebote, an denen sich die Generationen<br />
miteinander unterhalten.<br />
‣ Eine alte Frau:<br />
Nur weil ich schon sehr alt bin, möchte ich nicht, wie ein kleines Kind<br />
behandelt werden. Ich möchte noch ernst genommen werden.<br />
‣ Ein Mann mit 60:<br />
Besuche, Besuche, Besuche.....<br />
Kirche muss zu den Menschen gehen <strong>und</strong> sie in ihrem Umfeld <strong>und</strong> mit<br />
ihren Nöten <strong>und</strong> Freuden kennen lernen. Muss sehen, wie viel Not es gibt,<br />
was Hartz 4 bedeutet. Wie viel Armut es schon gibt.<br />
‣ Ich persönlich wünsche mir, <strong>das</strong>s ein Pfarrer für mich in erster der<br />
Fachmann <strong>ist</strong>, der mir von Gottes Wort berichten kann. Ich w<strong>und</strong>ere mich<br />
über Texte <strong>und</strong> ich möchte sie verstehen, was <strong>ist</strong> in der Bibel gemeint,<br />
nicht, wie es für mein Leben passt, sondern was ich daraus ableiten kann,<br />
um nach Gottes Wort zu leben. Ich kann dann herausfinden, wie ich es<br />
umsetze.<br />
3
Wenn mir eine Predigt nicht gefallen hat <strong>und</strong> ich frage beim<br />
Kirchenkaffee, wie es meinem Nachbarn damit ging <strong>und</strong> ich höre, endlich<br />
mal nicht so tiefschürfend, dann bin ich ruhig.<br />
Wenn ich noch mehr Leute befragt hätte, wären wahrscheinlich noch mehr<br />
Wünsche entstanden. Was suchen die Menschen?<br />
-Sie möchten gekannt <strong>und</strong> anerkannt werden<br />
-Sie suchen Geborgenheit, möchten Heimat haben, Gemeinschaft<br />
-Sie suchen Sinnstiftendes, Seelsorge<br />
-Gerechtigkeit Glaubhaftigkeit<br />
-suchen Gesprächspartner<br />
-wünschen lebenslange Begleitung<br />
Wie passt <strong>das</strong> alles in die Veränderungen der heutigen Zeit ?<br />
Was verändert sich ?<br />
‣ Personal wird knapper<br />
‣ Geld wird knapper<br />
‣ Vieles, was früher die Landeskirche bestimmt hat, wird an die Gemeinden<br />
delegiert<br />
‣ Die Gemeinden werden immer mehr Selbstverwalter, sollen sich aber<br />
vernetzen<br />
‣ Die mittlere Führungsebene (Dekanat) soll gestärkt werden-(<strong>das</strong> kann<br />
keiner mehr hören, weil sie weder mit Geld noch mit Personal ausgestattet<br />
<strong>ist</strong><br />
‣ (Beispiel)MAV im Dekanat<br />
‣ mehr Alte, weniger Kinder<br />
‣ Arbeitswelt verändert sich<br />
‣ mehr Arbeitslose<br />
‣ viele noch recht junge in Altersteilzeit oder frühzeitiger Ruhestand<br />
‣ die gesellschaftlichen Unterschiede klaffen weiter auseinander<br />
‣ die Zusammenarbeit Diakonie <strong>und</strong> Kirche wird wichtiger<br />
‣ Menschen sind verstärkt auf der Suche nach Werten, wenn Kirche sie<br />
nicht vermitteln kann gehen sie in andere Gruppierungen<br />
4
Was erleben Gemein<strong>dem</strong>itglieder positiv, bzw. negativ:<br />
‣ Gelebte Wichtigkeit /Pfarrherr <strong>und</strong> Pfarrerskinder<br />
‣ Immer berichten, <strong>das</strong>s der Pfarrer die me<strong>ist</strong>e Arbeit hat, vergrault<br />
Ehrenamtliche <strong>und</strong> keiner traut sich um Zeit zu bitten<br />
‣ Vermittlung, ein Pfarrer <strong>ist</strong> immer im Dienst- die Gemeinde erlebt aber<br />
seine Hobbys usw.<br />
‣ Viele Ehrenamtliche sind voll berufstätig <strong>und</strong> zusätzlich ehrenamtlich<br />
tätig, sie möchten im allgemeinen geehrt werden<br />
‣ Sorgfältiger Umgang mit der Zeit von Ehrenamtlichen<br />
‣ Rolle des Pfarrers im KV,- wenn nicht einer Meinung, dann geh ich halt,<br />
ich kann auch woanders arbeiten<br />
‣ Neu im Amt- nicht fragen, so tun als wüsste man schon alles, <strong>das</strong>s eine<br />
Gemeinde sich nicht ändern will, Unterstellung: <strong>das</strong> haben wir immer so<br />
gemacht <strong>und</strong> wollen nichts ändern<br />
‣ Fehlende Nähe <strong>und</strong> D<strong>ist</strong>anz<br />
‣ Auf Menschen zugehende Art<br />
‣ Ernsthaftigkeit, Gründlichkeit bei Predigten, Textauslegung, auch bei bei<br />
Reden,<br />
‣ Altenweihnachtsfeier- nur Gschichtle, der Bürgerme<strong>ist</strong>er spricht <strong>das</strong><br />
ge<strong>ist</strong>liche Wort<br />
‣ Balance finden zwischen Tradition <strong>und</strong> Entwicklung von Neuem<br />
‣ Verkehrte Danksagung, bei Projekten usw.<br />
‣ Kirche- gibt man den kleinen Finger, nehmen sie die ganze Hand<br />
‣ Gr<strong>und</strong>sätzlich eine verlässliche Liturgie, zur Meditation <strong>und</strong> Besinnung,<br />
Ausnahmen müssen benannt werden<br />
‣ Rituale müssen mit Sinn gefüllt sein<br />
‣ Ich möchte kein schlechtes Gewissen gemacht bekommen, wenn ich nicht<br />
jeden Sonntag in der Kirche bin oder nicht bei allen Aktionen der<br />
Gemeinde teilnehme<br />
5
Wie kann man in der heutigen Zeit mit diesen Veränderungen Gemeinde<br />
führen?<br />
Gemeindearbeit <strong>ist</strong> nicht mehr zu le<strong>ist</strong>en, wie früher, der Pfarrer muss eher vor<br />
allem eine gute Führungskraft sein<br />
Zur Gemeindearbeit:<br />
‣ Deutlich muss werden, Chr<strong>ist</strong> sein stellt Gott in den Mittelpunkt, was will<br />
Gott, <strong>das</strong>s wir tun?<br />
‣ was leiten wir daraus ab, wie gehen wir in diesem Sinn mit den Menschen<br />
um<br />
‣ Genaue Analyse der Gemeinde, welche Bevölkerungsstruktur,<br />
Altersgruppen, welche Vereine decken was ab, usw.<br />
‣ Schwerpunktfestlegung, alles auf den Prüfstand, warum machen wir was<br />
<strong>und</strong> warum <strong>ist</strong> es uns wichtig, was wollen wir unbedingt erhalten, wie<br />
können wir es verwirklichen <strong>und</strong> mit wem<br />
Zur Person des Pfarrers<br />
‣ Gelebten Glauben spüren<br />
‣ Gute Führungskraft sein<br />
Schwerpunkte setzen, was <strong>ist</strong> Chefsache <strong>und</strong> was kann er delegieren<br />
Wie befähige ich Haupt- <strong>und</strong> Ehrenamtliche die Gemeinde mit zu führen,<br />
wie behalte ich die Fäden in der Hand, kann ich Verantwortung abgeben,<br />
Berichterstattung<br />
‣ Kommunikation<br />
‣ Konflikte offensiv angehen<br />
‣ Identisch sein – nicht etwas vorgeben, was man nicht kann, benennen,<br />
warum man etwas nicht macht<br />
Ziele:<br />
‣ Klima des Friedens schaffen<br />
‣ Leitbild, Philosophie klären <strong>und</strong> vorgeben<br />
‣ Wirtschaftliche Kenntnisse haben - oder Fachleute finden<br />
‣ Raum schaffen für theologische <strong>und</strong> seelsorgerliche Arbeit<br />
‣ Kommunikation schaffen, nicht nur mit <strong>dem</strong> KV- z.B. Kreise -Treffen<br />
‣ Menschen gezielt für Aufgaben ansprechen <strong>und</strong> Möglichkeiten zu<br />
Projekten schaffen.<br />
‣ Einvernehmliche Gemeindeleitung --KV- Pfarrer—<br />
‣ Ge<strong>ist</strong>liche Haltung der Gemeindeleitung<br />
‣ Feste feiern<br />
6
Folgerungen<br />
‣ Supervision in Anspruch nehmen, eventuell in der Gruppe<br />
‣ Wo <strong>und</strong> wann lernen Theologen, neben der Theologie <strong>das</strong> praktische<br />
Leben kennen<br />
‣ Wie werden sie zu Führungskräften<br />
‣ Wie wird überprüft, ob ein Mensch geeignet <strong>ist</strong>.<br />
‣ Jeder muss sich diese Frage beantworten<br />
‣ Es gibt fast keinen Beruf, der so vielseitig <strong>ist</strong>, wie der des Pfarrers ( ich<br />
glaube Heimleitung auch)<br />
-<strong>das</strong> <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Schöne,<br />
-aber auch <strong>das</strong> Anstrengende<br />
-man muss eine gewisse Kreativität haben<br />
-Entscheidungsfreudig sein<br />
die Vielfalt der Menschen mögen<br />
Ich wünsche Ihnen, in der Balance zwischen Anspannung <strong>und</strong><br />
Entspannung leben zu können.<br />
Im Gesangbuch steht ein schöner Spruch von Andrea Schwarz:<br />
Manchmal träume ich davon<br />
Dass ich nicht immer nur blühen muss,<br />
sondern Zeit <strong>und</strong> Ruhe habe<br />
um Kraft für neue Triebe zu sammeln<br />
Dorothea Sippel<br />
7
Feedbackr<strong>und</strong>e <strong>DenkRaum</strong> <strong>Ausbildung</strong><br />
• Susanne Gröne: insgesamt positiv, zuviel Input, zuwenig Gruppen<br />
• Roland Pelikan: gut waren die unterschiedlichen Referenten, Vorsicht bei<br />
Siemens <strong>und</strong> einer 1:1-Übertragung wirtschaftlicher PE-Modelle auf die Kirche.<br />
Frage: Wie <strong>ist</strong> TeilnehmerInnenkreis zustande gekommen?<br />
• Helga Rahnfeld: insgesamt positiv, vor allem die Zusammensetzung mit mehr<br />
Frauen (als im kath. Kontext gewohnt).<br />
• Lieselotte Lindner: Gut, wenn es solche Foren in Zukunft öfters gibt,<br />
unterschiedliche Perspektiven <strong>und</strong> Freiraum.<br />
• Ulrich Schindler: Etwas zu wenig präsent war die Perspektive, woraufhin wir<br />
ausbilden. Welche Kirche haben wir in 15 Jahren?<br />
• Oliver Bruckmann: Wunsch zur Weiterarbeit am Thema in ähnlicher Form<br />
• Karin Hüttel: positiv war gerade die Initiative zu diesem <strong>DenkRaum</strong>, die etwas<br />
quer <strong>und</strong> schräg zum Üblichen lief.<br />
• Peter Huschke: harter <strong>und</strong> charmanter Moderationsstil.<br />
• Mathias Hartmann: hat eher Probleme mit prozessorientierten Veranstaltungen –<br />
wo bleiben die Ergebnisse? Aber Denkraum hat Spass gemacht.<br />
• Weber: Dilemma zwischen Vision von Kirche <strong>und</strong> Pfarrberuf vs. kurzfr<strong>ist</strong>ige <strong>und</strong><br />
reaktive Entscheidungen