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Ulcus cruris venosum - Cutimed Sorbact

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<strong>Cutimed</strong> ® <strong>Sorbact</strong> ®<br />

einfach<br />

unwiderstehlich Aus der Praxis für die Praxis 7<br />

<strong>Ulcus</strong> <strong>cruris</strong> <strong>venosum</strong><br />

Bernd von Hallern


2<br />

BERND VON HALLERN · ELBE KLINIKEN STADE – BUXTEHUDE<br />

<strong>Ulcus</strong> <strong>cruris</strong> <strong>venosum</strong><br />

Mindestens 70% aller Beingeschwüre haben ihre Ursache<br />

in einer chronischen venösen Insuffizienz (CVI). Insbesondere<br />

bei therapierefraktären Verläufen ist stets auch<br />

an Ulcera <strong>cruris</strong> einer nicht venösen Genese zu denken.<br />

Eine dauerhaft erfolgreiche Behandlung muss daher auf<br />

einer umfassenden Diagnostik und den daraus resultierenden<br />

spezifischen Maßnahmen basieren.<br />

Als chronische venöse Insuffizienz (CVI) wird eine dauerhafte<br />

Rückflussstörung des Blutes aus den peripheren<br />

in die zentralen Venen und ihre Folgeerscheinungen bezeichnet.<br />

Somit beschreibt die CVI die Unfähigkeit, nach<br />

Aktivierung der Muskelvenenpumpe einen adäquaten<br />

Druckabfall in den Venen der betroffenen Abschnitte zu<br />

bewirken.<br />

Eine CVI resultiert aus<br />

- einem postthrombotischen Syndrom<br />

- einer Varikose<br />

- oder Gefäßveränderungen.<br />

Bei der Mehrzahl der Patienten ist das postthrombotische<br />

Syndrom der zentrale/wesentliche Faktor zur Entstehung<br />

einer CVI bzw. eines <strong>Ulcus</strong> <strong>cruris</strong> <strong>venosum</strong>. Nach einer<br />

Phlebothrombose entwickeln 80% der Betroffenen eine<br />

CVI und bei mindestens 10% wird im Laufe des Lebens<br />

ein postthrombotisches <strong>Ulcus</strong> <strong>cruris</strong> <strong>venosum</strong> auftreten.<br />

Patient 1<br />

Diagnosen:<br />

• <strong>Ulcus</strong> <strong>cruris</strong> <strong>venosum</strong> beidseits mit Entzündung<br />

• Postthrombotisches Syndrom am linken Unterschenkel<br />

• Adipositas<br />

Therapie:<br />

Chirurgisches Débridement ohne primären Wundverschluss<br />

und antibakterielle Therapie. Konsequente<br />

Kompressionstherapie.<br />

Anamnese und Verlauf:<br />

Die 42-jährige Patientin stellte sich mit einem großen<br />

venösen <strong>Ulcus</strong> am linken Unterschenkel vor. Das <strong>Ulcus</strong><br />

war infiziert und mit schmierigen, übel riechenden Nekrosen<br />

belegt. Weitere Ulcera fanden sich am linken Innenknöchel,<br />

sowie am rechten Innen- und Außenknöchel<br />

mit tastbaren Fußpulsen. Die Anamnese der Patientin<br />

beschreibt ein postthrombotisches Syndrom nach tiefer<br />

Thrombose vor 6 Jahren. Seither sind die Ulcera der<br />

Patientin auf unterschiedlichste Art und Weise behandelt<br />

worden. U.a. wurde im Jahr 2005 eine Hauttransplantation<br />

am linken Unterschenkel durchgeführt.<br />

Eine Duplexsonographie der Venen zeigte ein durchgängiges<br />

tiefes Venensystem mit deutlichem Reflux.<br />

Am Unterschenkel ließ sich die Vena tibialis anterior<br />

darstellen. Die Vena saphena magna und parva waren<br />

ausreichend.<br />

Wir haben insbesondere das große <strong>Ulcus</strong> sukzessive<br />

von Nekrosen befreit und mit einer antibakteriellen,<br />

hydrogelbeschichteten Wundauflage (<strong>Cutimed</strong> ® <strong>Sorbact</strong> ®<br />

Gel) versorgt. Dies führte zu einem nekrose- und infektfreien,<br />

granulierenden <strong>Ulcus</strong> nach bereits 11 Tagen. Eine<br />

Kompressionstherapie mit Kurzzugbinden sowie eine<br />

2-tägige Lymphdrainage vervollständigten die Wundbehandlung.<br />

Aus privaten Gründen verließ die Patientin<br />

nach 13 Tagen auf eigenen Wunsch die Klinik.<br />

1. Behandlungstag:<br />

Das riesige <strong>Ulcus</strong> <strong>cruris</strong> an der lateralen Seite des Unterschenkels<br />

ist infiziert und schmierig-fibrinös belegt, teilweise<br />

finden sich Nekrosen. Die schwarzen Areale im<br />

<strong>Ulcus</strong> sind auf eine 6-monatige Eigentherapie mit silberhaltigen<br />

Alginaten zurückzuführen. Soweit möglich<br />

wird eine mechanische Wundreinigung durchgeführt,<br />

gefolgt von einer antiseptischen Spülung und der antibakteriellen<br />

Wundversorgung mit <strong>Cutimed</strong> ® <strong>Sorbact</strong> ® Gel.<br />

Die Fixierung des Wundverbands erfolgt mit einem<br />

Folienverband. Eine konsequente Kompressionstherapie<br />

mit Kurzzugbinden beginnt.<br />

2. Behandlungstag:<br />

Wechsel der Wundauflage nach 24 Stunden: Erste<br />

Beläge haben sich gelöst. Die Wundbehandlung mit<br />

<strong>Cutimed</strong> ® <strong>Sorbact</strong> ® Gel wird fortgeführt.


3<br />

3. Behandlungstag:<br />

Eine fortschreitende Wundreinigung und ein Rückgang<br />

der Infektion sind zu verzeichnen. Ein chirurgisches<br />

Débridement erfolgt unter Lokalanästhesie mit EMLA ®<br />

Creme, um die verbliebenen Nekrosen zu entfernen.<br />

7. Behandlungstag:<br />

Die Wundheilung ist fortgeschritten. Granulation hat<br />

eingesetzt.<br />

4. Behandlungstag:<br />

Nach einer Wundreinigung und Wundspülung zeigen<br />

sich nekrose- und infektfreie Wundverhältnisse. Es erfolgt<br />

nun ein Wechsel zu semi-okklusiven Schaumverbänden<br />

und granulationsfördernden Maßnahmen auf<br />

Basis von Hyaluronsäure.<br />

11. Behandlungstag:<br />

Bei sauberen und granulierenden Wundverhältnissen<br />

am 11. Tag erklärt uns die Patientin überraschend,<br />

dass sie aus privaten Gründen heute das Krankenhaus<br />

verlassen müsse. Einen Wiederaufnahmetermin zur<br />

Durchführung einer Hauttransplantation ließ sie leider<br />

verstreichen.<br />

Patient 2<br />

Diagnosen:<br />

• <strong>Ulcus</strong> <strong>cruris</strong> <strong>venosum</strong> beidseits bei chronisch<br />

venöser Insuffizienz<br />

• Faktor-VIII-Mangel mit Störung der Gefäßendothelfunktion<br />

• Homozysteinämie<br />

Therapie:<br />

Wundbettsanierung und Mesh-Graft-Hauttransplantation<br />

Anamnese und Verlauf:<br />

Der 74-jährige Patient leidet seit mehreren Jahren am<br />

chronischen Ulcera <strong>cruris</strong> aufgrund wiederholter Thrombosen<br />

und wurde deshalb bereits in der Vergangenheit<br />

mit Marcumar ® behandelt. Zu Beginn der Behandlung<br />

zeigte sich ein handtellergroßes <strong>Ulcus</strong> medial am vorderen<br />

Schienenbein, wobei oberhalb des Sprunggelenkes<br />

die Sehnen frei lagen. Die gesamte Wundfläche<br />

war fibrinös belegt und randständig zeigten sich Reste<br />

von Hautnekrosen. Die Wundumgebung des kolonisierten<br />

und übelriechenden <strong>Ulcus</strong> war gerötet und geschwollen.<br />

Der Patient spürte deutliche Schmerzen bei Berühren<br />

der Wunde.<br />

Unter Lokalanästhesie mit EMLA ® Creme führten wir ein<br />

Débridement durch, spülten antiseptisch mit Octenidinlösung<br />

und legten einen antibakteriellen Verband<br />

bestehend aus <strong>Cutimed</strong> ® <strong>Sorbact</strong> ® Kompressen an. Am<br />

3. Behandlungstag wurde unter EMLA-Anästhesie die<br />

freiliegende Sehne oberhalb des Sprunggelenkes entfernt.<br />

Unter täglichen Wundbehandlungen und Einsatz<br />

von antibakteriellen Verbänden wurde das <strong>Ulcus</strong> zusehends<br />

sauber.<br />

Nach ausführlicher präoperativer Diagnostik und Gerinnungsdiagnostik<br />

erfolgte bei granulierenden und infektfreien<br />

Wundverhältnissen 15 Tage nach Aufnahme eine<br />

Varizenoperation des linken Beines mit Stripping der<br />

Vena saphena magna. Im Zuge dessen wurde gleichzeitig<br />

eine Mesh-Graft-Hauttransplantation durchgeführt.


4<br />

11. Behandlungstag:<br />

Die <strong>Cutimed</strong> ® <strong>Sorbact</strong> ® Kompressen – vor dem Anlegen<br />

mit <strong>Cutimed</strong> Gel bestrichen – lassen sich ohne Traumatisierung<br />

des Wundgrundes entfernen. Es ist eine<br />

deutliche Granulation der Wunde zu verzeichnen. Aufgrund<br />

der infektfreien Wundverhältnissen wird die Behandlung<br />

mit hydroaktiven Wundauflagen fortgesetzt.<br />

1. Behandlungstag:<br />

Es ist ein großes, semizirkuläres, fibrinös belegtes, teils<br />

mit Nekrosen behaftetes, infiziertes <strong>Ulcus</strong> <strong>cruris</strong> zu<br />

sehen. Das <strong>Ulcus</strong> besteht seit 26 Monaten und vergrößert<br />

sich ständig. Die bisherigen Wundauflagen<br />

bestanden aus Fettgazen, Silikonwundauflagen, Silberalginaten<br />

und Saugkompressen. Eine Kompressionstherapie<br />

mit Kompressionsstrümpfen wurde nur insuffizient<br />

durchgeführt.<br />

Die erste Maßnahme bei der Patientenaufnahme besteht<br />

in einem mechanischen Débridement und einer ausgiebigen<br />

Wundspülung mit Octenidinlösung. <strong>Cutimed</strong> ®<br />

<strong>Sorbact</strong> ® Kompressen und Saugkompressen werden<br />

für 24 Stunden angelegt. Eine konsequente Kompressionstherapie<br />

mit Kurzzugbinden wird eingeleitet.<br />

15. Behandlungstag:<br />

Die Wundverhältnisse zeigen eine frische Granulation.<br />

Eine Mesh-Graft-Hauttransplantation wird für den<br />

nächsten Tag geplant.<br />

5. Behandlungstag:<br />

Bereits nach 4 Behandlungstagen zeigen sich deutlich<br />

verbesserte Wundverhältnisse und ein Rückgang der<br />

Infektionszeichen. Die freiliegende Sehne wurde am<br />

Vortag entfernt. Die begonnene Therapie wird fortgeführt.<br />

20. Behandlungstag:<br />

Am 4. postoperativen Tag ist das Transplantat vollständig<br />

angewachsen. Weitere 4 Tage später wird der<br />

Patient aus der Klinik entlassen.<br />

Verfasser:<br />

Bernd von Hallern<br />

Elbe Kliniken Stade – Buxtehude gGmbH<br />

Klinikum Stade<br />

Bremervörder Straße 111<br />

21682 Stade<br />

Deutschland<br />

Anmerkung:<br />

Der Produktname Cutisorb ® <strong>Sorbact</strong> ® wurde zum<br />

01.01.2008 in <strong>Cutimed</strong> ® <strong>Sorbact</strong> ® umbenannt.<br />

Die dargestellten Kasuistiken wurden u.a. mit<br />

Cutisorb ® <strong>Sorbact</strong> ® Kompressen und Cutisorb ®<br />

<strong>Sorbact</strong> ® Saugkompressen durchgeführt.<br />

70471-00301-00 07/2008

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