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Mitgliederinfo 09/2009 - Thüringer Feuerwehrverband

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THÜRINGER<br />

FEUERWEHRVERBAND<br />

OFFIZIELLE MITGLIEDERINFORMATION<br />

SEPTEMBER · 20<strong>09</strong><br />

Olympisches Silber errungen<br />

Die Thüringen-Auswahl war bei der Feuerwehr-Olympiade<br />

des CTIF erfolgreich<br />

AUS DEM INHALT:<br />

Politiker antworten auf die<br />

Fragen des Feuerwehr-Verbandes.........II<br />

Neues LF 10/6 für<br />

Stützpunktfeuerwehr Tanna ....................III<br />

Fotos: Sadowski<br />

Vom 19. bis 26. Juli fand die 14. Feuerwehr-Olympiade<br />

des CTIF in Ostrava<br />

statt. Das <strong>Thüringer</strong> Team nahm, motiviert<br />

durch den Deutschen Meistertitel des vergangenen<br />

Jahres, den Wettbewerb mit<br />

sechs weiteren Mannschaften in der Kategorie<br />

„Freiwillige Feuerwehren“ auf (siehe<br />

Ergebnisliste). Eine klare Favoritenrolle<br />

nahm die tschechische Auswahl-Mannschaft<br />

ein. Nicht nur als perfekter Gastgeber,<br />

sondern auch als faire und ausgezeichnete<br />

Feuerwehr-Sportler sind die tschechischen<br />

Kameraden bekannt.<br />

Nach der Anreise am Sonntag und drei<br />

Trainingstagen begann der Wettbewerb am<br />

■ ERGEBNISSE<br />

Platzierung: Löschangriff nass<br />

1. Slowakei B 00.26,53 min<br />

2. Thüringen-Auswahl (D) 00.26,67 min<br />

3. Tschechische Republik 00.27,81 min<br />

4. Team Märkisch-Oderland<br />

(D)<br />

00.28,23 min<br />

5. Frankenburg (A) 00.28,34 min<br />

6. Team LAUSITZ (D) 00.28,68 min<br />

7. Niederösterreich 1 (A) 00.39,00 min<br />

Mannschaftswertung Thüringen-Auswahl<br />

Hackenleitsteigen: Silbermedaille<br />

100 m-Hindernisbahn: Silbermedaille<br />

4 x 100 m-FeuerwehrstafetteBronzemedaille<br />

Löschangriff nass: Silbermedaille<br />

Gesamtwertung: Silbermedaille<br />

Vize-Olympiasieger:<br />

Bei der Siegerehrung<br />

zur Gesamtwertung<br />

standen die <strong>Thüringer</strong><br />

Feuerwehrsportler auf<br />

dem 2. Treppchen, wie<br />

hier bei der Ehrung zum<br />

100 m-Hindernislauf.<br />

Jubel: Christian Engel<br />

jubelte nach den 16,76<br />

sec im 2. Versuch auf<br />

der 100 m-Hindernis -<br />

bahn. Der undankbare<br />

4. Platz im Einzel wurde<br />

mit der Mannschaft<br />

versilbert.<br />

Donnerstag für die <strong>Thüringer</strong> mit dem<br />

Hakenleitersteigen. Nach dem CTIF-Reglement<br />

dürfen acht Wettkämpfer eines Teams<br />

an den Start gehen, wobei die sechs Zeitbesten<br />

in die Mannschaftswertung eingehen.<br />

Unsere acht Jungs zeigten spektaku läre<br />

Leistungen, kamen sehr nah an ihre<br />

Bestzeiten heran und belegten nach dem<br />

tschechischen Team den überraschenden<br />

2. Platz in der Zeitsumme der sechs Besten.<br />

Bester „Leitersteiger“ unserer Mannschaft<br />

und gleichzeitig bester Deutscher<br />

in dieser Disziplin wurde mit dem 7. Platz<br />

Hannes Rost mit einer Zeit von 15,56 sec.<br />

Am Freitag fanden die Wettbewerbe auf<br />

der 100 m-Hindernisbahn und der 4 x 100<br />

m-Feuerwehrstafette statt. Die Hindernisbahn<br />

begann für das <strong>Thüringer</strong> Team mit<br />

einer tollen Leistung von Christian Engel<br />

aus Hachelbich. Im 2. Lauf erzielte er eine<br />

Superzeit von 17,66 sec. Doch Christian<br />

konnte in seinem 2. Versuch diese Zeit<br />

noch auf 16,76 sec verbessern und ließ<br />

damit auch einige Tschechen hinter sich.<br />

Letztendlich belegte er den undankbaren 4.<br />

Platz in der Einzelwertung und ärgerte sich<br />

ein wenig. Die Freude war danach umso<br />

größer, denn die Thüringen-Auswahl errang<br />

wieder den 2. Platz in der Mannschaftswertung,<br />

erneut hinter den<br />

starken Tschechen.<br />

Im „Staffel“-Wettbewerb<br />

verletzte sich<br />

Christian Engel von<br />

der A-Staffel leicht,<br />

so dass die Siegchance<br />

dahin war.<br />

Die B-Staffel überraschte<br />

jedoch mit<br />

einer Klasse-Zeit von<br />

64,70 sec und landete<br />

damit auf dem<br />

3. Platz. Nun begann<br />

nach den drei absolvierten<br />

Wettbewerben<br />

das „große Rechnen“<br />

aller, um die Konstellation<br />

für den letzten<br />

Wettbewerb – den<br />

Löschangriff nass.<br />

Eines war allen<br />

<strong>Thüringer</strong>n klar, mit<br />

einer soliden Leistung<br />

könnte am nächsten<br />

Tag die Sensation perfekt werden. Am<br />

Samstag kämpften alle Mannschaften bei<br />

regnerischem Wetter mit den wechselnden<br />

Verhältnissen auf der Wettkampfbahn für<br />

den Löschangriff. Im 5. Lauf stellte die<br />

Thüringen-Auswahl eine neue Tagesbestzeit<br />

mit 26,67 sec auf, danach starteten noch<br />

die slowakische und die tschechische<br />

Mannschaft. Nach dem Lauf der Tschechen<br />

stand für uns fest: „Wir sind Olympiasieger<br />

im Löschangriff!“ Doch währte diese Freude<br />

leider nur kurz. Die slowakische Mannschaft<br />

bekam, nach einem Protest wegen einer<br />

Behinderung, einen Wiederholungslauf zuerkannt.<br />

Nun erzielten die Slowaken eine<br />

Fabelzeit von 26,53 sec und waren damit<br />

nun Tagesbester, ergo „Olympiasieger“.<br />

Nach kurzer Zeit konnten sich die <strong>Thüringer</strong><br />

auch über die Silbermedaille wieder freuen.<br />

Die Tage von Ostrava werden bei der<br />

Mannschaft in starker Erinnerung bleiben,<br />

haben sie doch das beste sportliche Ergebnis<br />

seit Bestehen erzielt. Ab sofort gilt die<br />

www.ub-feuerwehr.de FEUERWEHR 9/<strong>09</strong><br />

Devise: „Wir trainieren für Trient!“ In vier<br />

Jahren wollen alle Feuerwehrsportler zur<br />

15. Feuerwehr-Olympiade nach Italien<br />

fahren.<br />

Thomas Karstedt<br />

ThFV I


Verband<br />

Die Antworten der Parteien (2)<br />

Wie die Politiker zu den Problemen der Feuerwehren stehen, hat der Verband erfahren.<br />

Der <strong>Thüringer</strong> Feuerwehr-Verband e. V.<br />

hat auch vor der diesjährigen Landtagswahl<br />

wieder aktuelle Fragen an die politischen<br />

Parteien im Freistaat gestellt, die für<br />

Feuerwehrleute in der kommenden Legislaturperiode<br />

von Bedeutung sein werden.<br />

Wir setzen die im letzten Heft begonnene<br />

Beantwortung der Fragen an der Stelle<br />

fort.<br />

Welche Wertigkeit sehen Sie bei der<br />

Förderung der Jugendfeuerwehren in<br />

Thüringen?<br />

DIE LINKE: Die Förderung der Jugendfeuerwehren<br />

hat eine wichtige Funktion bei<br />

der nachhaltigen Sicherung des Bestandes<br />

von Freiwilligen Feuerwehren. Inwieweit die<br />

Absenkung der Altersgrenze nachhaltig<br />

Personal in den Bereich der Aktiven zuführen<br />

wird, werden wir erst in einigen Jahren<br />

sehen. Daher lehnen wir Kürzungen bei den<br />

entsprechenden Finanzmitteln grundsätzlich<br />

ab und hoffen darauf, dass Kinder und<br />

Jugendliche gerade im ländlichen Bereich<br />

den Weg zu Feuerwehren finden, denen mit<br />

den Jugendfeuerwehren auch eine soziokulturelle<br />

Verantwortung zufällt.<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wir treten<br />

nachhaltig für die Förderung und Unterstützung<br />

der Jugendfeuerwehr in Thüringen<br />

ein. Gerade junge Menschen zwischen 14<br />

und 24 Jahren sind in den örtlichen Feuerwehren<br />

überdurchschnittlich aktiv bei freiwilligem<br />

Engagement vertreten. Freiwillige<br />

Arbeit zu leisten und etwas im Team für das<br />

Gemeinwohl zu tun, ist eine wertvolle und<br />

wichtige Erfahrung für Jugendliche und<br />

nicht zuletzt eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.<br />

Zudem hat die Jugendfeuerwehr<br />

neben der Schule eine wichtige Funktion<br />

bei der Integration benachteiligter Jugend licher<br />

in die Gesellschaft. „Integration statt<br />

Ausgrenzung“ und generationsübergreifende<br />

Zusammenarbeit stehen im Mittelpunkt<br />

grüner Politik.<br />

CDU: Die <strong>Thüringer</strong> Jugendfeuerwehr ist<br />

einer der größten Jugendverbände im Land<br />

und Mitglied im Landesjugendring Thüringen<br />

e. V. In ganz besonderer Weise spricht<br />

die Jugendfeuerwehr Kinder und Jugendliche<br />

in ländlichen Gebieten an. Die Jugendfeuerwehr<br />

steht aber auch in Konkurrenz zu<br />

anderen Vereinen und Verbänden. Deswegen<br />

hat die CDU-geführte Landesregierung<br />

mit den Änderungen im <strong>Thüringer</strong> Brandund<br />

Katastrophenschutzgesetz das Mindesteintrittsalter<br />

von zehn auf sechs Jahre<br />

gesenkt. Dadurch erleichtern wir die Nachwuchsgewinnung<br />

für die Jugendfeuerwehren<br />

erheblich und tragen damit zur Nachwuchsgewinnung<br />

bei den Feuerwehrverbänden<br />

bei. Der Erfolg der Neuregelung ist<br />

bereits spürbar: 2007 sind die Mitgliederzahlen<br />

um 3,6 Prozent erstmals seit langem<br />

wieder gestiegen.<br />

Darüber hinaus haben wir die Förderkriterien<br />

für die Arbeit der Jugendfeuerwehr<br />

richtungweisend umgestellt: Mit der Pauschalförderung<br />

für Jugendfeuerwehren<br />

haben wir die Förderung der Jugendarbeit<br />

erheblich vereinfacht. Jede Gemeinde kann<br />

nun in einem vereinfachten Antrags- und<br />

Abrechnungsverfahren jährlich 20 Euro pro<br />

Jugendfeuerwehrmitglied erhalten.<br />

Wir werden im Rahmen der Kinder- und<br />

Jugendhilfe die Jugendfeuerwehr auch zukünftig<br />

bei ihrer jugendverbandlichen Tätigkeit<br />

und bei Maßnahmen der Jugendarbeit<br />

unterstützen und fördern.<br />

SPD: Wir brauchen größere Anstrengungen<br />

bei der Nachwuchsgewinnung. Wir<br />

dürfen nicht vergessen, dass die Zukunft<br />

unseres Feuerwehrwesens in den Händen<br />

Fotos: Ingo Großheim, Holger Münch<br />

Neues LF 10/6 für die FF Tanna<br />

Ganz feierlich kam das nagelneue, mit<br />

Girlanden und Blumen geschmückte<br />

Löschfahrzeug am Abend des 24. April angefahren,<br />

angeführt vom Spielmannszug<br />

der Tannaer Wehr. In einem Festakt mit<br />

zahlreichen Bürgern der Stadt und befreundeten<br />

Wehren wurde es durch Landrat des<br />

Saale-Orla-Kreises Frank Roßner und Bürgermeister<br />

Marco Seidel offiziell bei der<br />

Stützpunktfeuerwehr in Dienst gestellt. Von<br />

den Gesamtkosten in Höhe von ca.<br />

250.000 Euro sind 66.500 Euro Landeszuschuss<br />

und 24.000 Euro vom Landkreis<br />

SOK eingeflossen.<br />

Das Löschfahrzeug LF 10/6 Allrad mit<br />

einem zweiteiligen Koffer auf Mercedes-<br />

Benz Fahrgestell „Atego“ hat eine zulässige<br />

Gesamtmasse von 11.000 kg. Der Aufbau<br />

mit dem 600 l fassenden Löschwassertank<br />

und die feuerwehrtechnische Beladung<br />

kommen aus dem Hause Ziegler. Im Gerätefach<br />

1 (Technische Hilfeleistung) wurde<br />

ein Motorpumpenaggregat E50 mit Spreizer<br />

SP49 und Schneidgerät S270 Typ<br />

Weber sowie eine Rettungsplattform verlastet.<br />

Ein Drucklüfter GF240 ist im Gerätefach<br />

3 stationiert.<br />

Auf der rechten Fahrzeugseite wurde im<br />

Geräteraum 2 eine TS 8/8 Ziegler „Ultraleicht“<br />

auf einem Doppelauszug tief gelagert.<br />

Über dem Stromerzeuger 9 kVA im<br />

Gerätefach 4 befindet sich der Schnellangriff<br />

mit Druckschlauch S25 – 50m.<br />

Im Heck hat der Maschinist die Möglichkeit,<br />

über die Multifunktionssteuerung<br />

„ZMS“ das Pumpenaggregat FPN 10–<br />

1000 1HL, den Pneumatik-Lichtmast an<br />

der Koffer-Vorderwand mit einer Kamera<br />

und die Umfeldbeleuchtung zu bedienen.<br />

Auf der linken Dachseite fasst ein Alukasten<br />

notwendige Handwerksgeräte,<br />

sowie einen Fahrzeugstabilisierungssatz<br />

„Airshore“. zwei Multifunktionsleitern lagern<br />

auf der rechten Dachhälfte, anstatt der<br />

sonst üblichen Steckleiterteile.<br />

II ThFV<br />

www.ub-feuerwehr.de FEUERWEHR 9/<strong>09</strong>


Verband<br />

der Jugend liegt. Die kommunalen Verantwortungsträger<br />

müssen den Feuerwehren<br />

bei der Mitgliedergewinnung unter die<br />

Arme greifen. Die SPD-Fraktion hat bei den<br />

Verhandlungen für den Landeshaushalt<br />

2008 die stärkere Förderung der Nachwuchssicherung<br />

im Jugendfeuerwehrbereich<br />

eingefordert. Dazu sollten die Zuweisungen<br />

an Gemeinden und Gemeindeverbände<br />

erhöht werden. Die CDU-Mehrheit<br />

im Landtag hat diesen Vorschlag abgelehnt.<br />

In der kommenden Legislatur wird die<br />

<strong>Thüringer</strong> SPD in Regierungsverantwortung<br />

wirksam werden.<br />

FDP: Die Jugendfeuerwehr besitzt für<br />

die Liberalen einen hohen Stellenwert.<br />

Sie ist die Grundlage für die Nachwuchsgewinnung.<br />

In welchem zeitlichen Rahmen können<br />

Sie sich die Einführung des Digitalfunks<br />

bei den Feuerwehren vorstellen? Wie<br />

soll die Kostentragung bei der Errichtung<br />

und dem Betrieb des Netzes im<br />

Freistaat aussehen?<br />

DIE LINKE: Die Einführung hat begonnen.<br />

Sie ist immer abhängig zu machen von<br />

der Kompatibilität neuer Technik mit der anderer<br />

Einsatzkräfte und der in anderen Bundesländern.<br />

Auch gibt es inzwischen zahlreiche<br />

Hinweise auf Probleme beim Digitalfunk,<br />

insbesondere bei den Feuerwehren,<br />

da die Geräte in Einsatzlagen aufgrund<br />

ihrer hohen Empfindlichkeit ausfallen oder<br />

es Schwierigkeiten bei der Erreichbarkeit in<br />

Gebäuden gibt. Entsprechenden Erfahrungswerten<br />

auch aus anderen Ländern<br />

muss jetzt intensiv nachgegangen werden.<br />

Die Gesamtkosten bei der Einführung des<br />

BOS-Digitalfunkes bei der <strong>Thüringer</strong> Polizei<br />

haben eine erhebliche Kostensteigerung<br />

und enorme Zeitverzögerungen ergeben.<br />

Bis 2012 soll nach Aussage des Bundesinnenministeriums<br />

die komplette Einführung<br />

abgeschlossen sein. Das Vorhaben muss<br />

erst einmal abgeschlossen sein, damit die<br />

Feuerwehr sich in ein bestehendes Netz<br />

integrieren kann.<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Im<br />

Moment lässt sich nicht eindeutig sagen, in<br />

welchem zeitlichen Rahmen die Einführung<br />

des Digitalfunks flächendeckend auch bei<br />

den Feuerwehren abgeschlossen sein wird.<br />

Erst nach dem Einzug in den Landtag und<br />

einem Einblick in die Finanzen des Freistaates<br />

Thüringen können Aussagen darüber<br />

getroffen werden, wann und in welchem<br />

Umfang die Feuerwehren in Thüringen mit<br />

dieser Technik ausgestattet werden können.<br />

Grundsätzlich befürworten wir eine möglichst<br />

zeitnahe Realisierung des Vorhabens,<br />

um das Zusammenwirken aller Kräfte im<br />

Einzelfall so optimal wie möglich gestalten<br />

zu können.<br />

CDU: Die <strong>Thüringer</strong> Feuerwehren sind<br />

mit guter analoger Funktechnik ausgestattet.<br />

Gleichwohl streben wir an, Digitalfunk<br />

schrittweise flächendeckend in Thüringen<br />

SPD: Die CDU-Landesregierung konnte<br />

bisher keine Klarheit über die Einführung des<br />

Digitalfunks bei den Feuerwehren schaffen.<br />

Fest steht aber: Thüringen kann seine Feuerwehren<br />

nicht auf Dauer von der Entwicklung<br />

in den anderen Bundesländern und bei anderen<br />

Diensten abkoppeln. Eine funktionierende<br />

Zusammenarbeit benötigt einheitliche technische<br />

Standards. Vor ihrer Einführung muss<br />

die neue Technik allerdings praxistauglich<br />

sein. Dazu gehören u. a. eine entsprechend<br />

hohe Dichte der Funkstationen, damit Verbindungsprobleme<br />

vermieden werden können,<br />

sowie Standards für den Anschluss von Zubehör.<br />

Wir wollen, dass der Digitalfunk in<br />

enger Abstimmung mit den Kommunen im<br />

Laufe der kommenden Jahre eingeführt wird.<br />

Wegen der überwiegenden Nutzung durch<br />

die Polizei, sind die Kosten des Netzaufbaus<br />

und -betriebs vom Land zu tragen.<br />

Katastrophenschutz: Die Feuerwehren sind mit ihrem flächendeckenden System der Garant für die<br />

schnelle Hilfe für die Bevölkerung vor Ort.<br />

Eine Besonderheit gibt es im Mannschaftsraum<br />

des Löschfahrzeuges, der<br />

über elektro-pneumatisch ausfahrbare<br />

Einstiegsstufen zu erreichen ist. Entgegen<br />

der Fahrtrichtung ist zwischen zwei<br />

Sitzen mit Pressluftatmer-Halterungen<br />

eine Klappsitz/-tischkombination angeordnet,<br />

sodass mit wenigen Handgriffen<br />

ein Lagebesprechungsraum entsteht.<br />

Fotos FF Tanna<br />

einzuführen. Die Kommunikation kann damit<br />

noch leistungsfähiger und sicherer werden.<br />

Die landesweite Einführung des Digitalfunks<br />

ist ein zukunftsorientiertes Großprojekt.<br />

Die erfolgreiche Umsetzung hängt<br />

dabei von vielfältigen Faktoren ab. Die<br />

ersten Schritte zur Umsetzung, z. T. auch<br />

der bundesweiten Vereinbarung, werden<br />

mit dem Netzaufbau gemacht. Für die<br />

Gesamtkoordination zwischen Bund und<br />

Ländern zeichnet die Bundesanstalt für den<br />

Digitalfunk der Behörden und Organisationen<br />

mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) verantwortlich,<br />

die die unterschiedlichen Interessen<br />

der Nutzer bündeln soll. Die grundlegende<br />

Umstellung von Analog- und Digitalfunk<br />

muss in Zusammenarbeit mit den<br />

verschiedenen Einrichtungen, Behörden und<br />

Verbänden koordiniert und vereinbart sowie<br />

die technischen Details geklärt werden. Im<br />

Rahmen dieser Vereinbarungen werden wir<br />

uns an der Finanzierung beteiligen.<br />

Beim Projekt „Digitalfunk“ stimmen wir<br />

uns eng mit den Feuerwehren in Thüringen<br />

ab. Die ersten Testläufe im Freistaat werden<br />

in Kürze gestartet.<br />

FDP: Grundsätzlich ist sicher auch für<br />

Feuerwehren die flächendeckende Einführung<br />

des Digitalfunks längst überfällig. Zur<br />

zeitlichen Einordung können wir uns seriöserweise<br />

nicht vor Einarbeitung in die<br />

Aktenlage äußern. Kostenseitig steht die<br />

FDP zum Konnexitätsprinzip. Das heißt, wer<br />

Festlegungen trifft, muss auch für die Folgekosten<br />

Sorge tragen.<br />

Soll die Installation von Heimrauchmeldern<br />

in Altbauten gesetzlich vorgeschrieben<br />

werden, wie es im Land Rheinland-<br />

Pfalz geschehen ist?<br />

DIE LINKE: Mit der Einführung der<br />

Heimrauchmelderpflicht bei Neubauten<br />

wäre es konsequent gewesen, auch die Besitzer<br />

von Altbauten gesetzlich zum Einbau<br />

von entsprechenden Anlagen zu verpflichten.<br />

Dabei sind aber insbesondere bei Mietbauten<br />

klare Regelungen über die Pflichten<br />

des Vermieters zur finanziellen Übernahme<br />

und regelmäßigen Wartung zu treffen.<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja. Wir<br />

sind für eine gesetzlich vorgeschriebene<br />

Rauchmelderpflicht in <strong>Thüringer</strong> Privathaus-<br />

www.ub-feuerwehr.de FEUERWEHR 9/<strong>09</strong><br />

ThFV III


Verband<br />

halten. Nur durch eine flächendeckende<br />

Ausstattung der Privathaushalte mit Rauchmeldern<br />

könnte die Zahl der jährlichen<br />

Brandtoten um bis zu 50 Prozent reduziert<br />

werden, wie Erfahrungen aus den verschiedenen<br />

Ländern (USA, Großbritannien,<br />

Schweden) zeigen.<br />

CDU: Brandschutz geht jeden an! Deswegen<br />

verpflichtet die Präambel des Brandschutzgesetzes<br />

die Menschen in Eigenverantwortung<br />

zur Mithilfe. Dazu gehört auch<br />

die Installation von Rauchmeldern in bestehenden<br />

Wohnräumen. Im Wohnungsneubau<br />

haben wir uns für eine verpflichtende<br />

Installation von Rauchmeldern eingesetzt,<br />

ebenso in einem angemessenen Rahmen in<br />

Gesellschaftsbauten. Die Verpflichtung zur<br />

nachträglichen Installation in bestehenden<br />

Wohnungen führt erwiesenermaßen nicht<br />

zu einer besseren Ausstattung und ist mit<br />

erheblich höheren Kosten als beim Neubau<br />

verbunden. Deshalb setzen wir auf eine<br />

eigenverantwortliche freiwillige Installation<br />

von Rauchmeldern in bestehenden Wohnungen,<br />

denn ein freiwilliger Brandschutz<br />

ist immer noch der beste.<br />

SPD: Die SPD-Landtagsfraktion drängt<br />

seit vielen Jahren auf die Einführung einer<br />

Pflicht zur Installation von Rauchwarnmeldern<br />

und hat bereits entsprechende Gesetzentwürfe<br />

in den Landtag eingebracht.<br />

Dank unserer Initiative ist der Einbau von<br />

Rauchwarnmeldern in Neubauten seit dem<br />

5. Februar 2008 gesetzlich festgeschrieben.<br />

In Regierungsverantwortung werden<br />

wir die bestehende Regelung auch auf Altbauten<br />

ausdehnen. In ihnen ist die Gefahr<br />

eines Brandes generell höher. In der kommenden<br />

Legislatur wird es von uns eine<br />

entsprechende Gesetzesinitiative geben.<br />

FDP: Im Augenblick sind aus Sicht der<br />

FDP gesetzliche Vorschriften über den<br />

Rahmen der ThürBO § 46 (4) hinaus nicht<br />

vorgesehen. Darin heißt es bereits: „In<br />

Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzimmer<br />

sowie Flure, über die Rettungswege<br />

von Aufenthaltsräumen führen, jeweils<br />

einen Rauchmelder haben. Die Rauchmelder<br />

müssen so eingebaut und betrieben<br />

werden, dass Brandrauch frühzeitig erkannt<br />

und gemeldet wird.“ Die FDP steht im Blick<br />

auf die ohnehin zu hohe Bürokratie neuen<br />

gesetzlichen Regelungen eher kritisch<br />

gegenüber, schließt aber bei dringendem<br />

Handlungsbedarf entsprechende<br />

Gesprächsbereitschaft nicht aus.<br />

Soll die GEZ-Pflicht für Feuerwehren<br />

abgeschafft werden?<br />

DIE LINKE: Die Fraktion die LINKE im<br />

<strong>Thüringer</strong> Landtag hat sich mit einem Antrag<br />

für die Abschaffung der GEZ-Pflicht für<br />

Freiwillige Feuerwehren und Feuerwehrvereine<br />

stark gemacht, die Mehrheit hat diesem<br />

Ansinnen widersprochen. Wir bleiben<br />

bei unserer Auffassung: Da die Freiwilligen<br />

Kinder- und Jugend -<br />

arbeit: Die intensive<br />

Arbeit mit den Kindern<br />

und Jugendlichen zur<br />

Brandschutz erziehung<br />

und in den Jugendwehren<br />

sichert den Feuerwehren<br />

den personellen<br />

Nachwuchs.<br />

Feuerwehren eine Pflichtaufgabe in den<br />

Kommunen übernehmen und in herausgehobener<br />

Weise für die Sicherheit der Bürger<br />

und Bürgerinnen sorgen, sehen wir<br />

kurzfristig die Notwendigkeit, ihnen die<br />

GEZ-Gebühren für Geräte in Einsatzfahrzeugen<br />

und Räumlichkeiten zu erlassen.<br />

Langfristig muss über eine Änderung in den<br />

Rechtsgrundlagen nachgedacht werden,<br />

die auch z. B. Hochschulen und Krankenhäuser<br />

von dieser GEZ-Pflicht ausnimmt<br />

oder eine Pauschalisierung der Gebühren<br />

ermöglicht.<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja. Freiwillige<br />

Feuerwehren sind unverzichtbarer<br />

Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens.<br />

Ohne sie könnten die Kommunen den<br />

Schutz ihrer Bevölkerung nicht gewährleisten.<br />

Freiwillige Feuerwehren sind neben der<br />

Brandbekämpfung für die Rettung von<br />

Menschen und Tieren zuständig, leisten<br />

technische Hilfe nach Unglücksfällen und<br />

bei Umweltgefahren. Darüber hinaus leisten<br />

sie Jugendarbeit, Präventionsarbeit in Schulen<br />

sowie Kindergärten. Freiwillige Feuerwehren<br />

sollten daher von der GEZ-Pflicht<br />

befreit werden. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜ-<br />

NEN setzen sich jedoch grundsätzlich für<br />

eine Neugestaltung der Finanzierung des<br />

öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein. Wir<br />

fordern, die gerätegebundene Rundfunkgebühr<br />

durch eine allgemeine Mediengebühr<br />

pro Haushalt zu ersetzen.<br />

CDU: Die Abschaffung der GEZ-Pflicht<br />

für Feuerwehren oder die Schaffung von<br />

Sondertatbeständen muss im Zusammenhang<br />

mit den bundesweiten Vereinbarungen<br />

zu den Rundfunkgebühren gesehen<br />

werden. Grundsätzlich haben die einzelnen<br />

Länder nur geringen Einfluss, weil die Entscheidungen<br />

in der Rundfunkkommission<br />

einvernehmlich gefällt werden müssen. Eine<br />

realistische Möglichkeit zur Abschaffung<br />

sehen wir deshalb bis zur Neuregelung der<br />

Rundfunkfinanzierung nicht.<br />

Im Rahmen einer gemeinsamen Initiative<br />

aller CDU-Landtagsfraktionen und der<br />

CSU-Fraktion im Bayrischen Landtag<br />

haben wir einen Beschluss im <strong>Thüringer</strong><br />

Landtag herbeigeführt, wonach mit dem<br />

nächsten Rundfunkstaatsvertrag, der die<br />

Gebühren ändert, eine neue Gebührensystematik<br />

eingeführt werden soll. Ein mög licher<br />

Weg könnte es sein, die derzeitige<br />

Form der Rundfunkgebühr durch eine<br />

Haushaltsgebühr abzulösen, mit der z. B.<br />

die Problematik der Zweitgeräte geregelt<br />

werden könnte.<br />

SPD: Nach geltendem Recht, also dem<br />

Rundfunkgebührenstaatsvertrag der Länder,<br />

ist eine rundfunkrechtliche Privilegierung<br />

der freiwilligen Feuerwehren nicht zulässig.<br />

Das gilt sowohl für eine pauschalisierte<br />

Erhebung der Rundfunkgebühren,<br />

als auch für eine Teil- oder Vollbefreiung.<br />

FDP: Deutschlands Finanzierungssystem<br />

für den öffentlich- rechtlichen Rundfunk<br />

muss reformiert werden. Die alte, an das<br />

„Bereithalten eines Empfangsgerätes“<br />

knüpfende Rundfunkgebühr hat in einer Zeit<br />

ausgedient, in der Fernsehen und Radio<br />

theoretisch über eine Vielzahl von neuen<br />

Geräten wie Handys oder Computer empfangen<br />

werden können. Dazu kommt, dass<br />

die „Gebührenbeauftragten der Rundfunkanstalten“<br />

häufig Methoden anwenden, die<br />

gegen Anstand und elementare Bürgerrechte<br />

verstoßen und die Datensammelwut<br />

der GEZ datenschutzrechtlich bedenklich<br />

ist.<br />

Die FDP möchte deshalb die heutige<br />

Rundfunkgebühr in eine allgemeine und<br />

personenbezogene Medienabgabe umwandeln.<br />

Eine solche stellt die Finanzierung von<br />

ARD, ZDF und Deutschlandfunk effektiv<br />

und staatsfern sicher. Alle Personen ab 18<br />

Jahren, die über ein steuerpflichtiges Einkommen<br />

verfügen, würden nach diesem<br />

Modell rundfunkabgabepflichtig. Die Gebühreneinzugszentrale<br />

könnte dann abgeschafft<br />

und das Problem des „Schwarzsehens“<br />

behoben werden. Zudem wäre die<br />

Medienabgabe mit 9 bis 11 Euro erheblich<br />

geringer als die jetzige Gebühr.<br />

Die GEZ- Pflicht für Feuerwehren würde<br />

mit dieser Reform abgeschafft.<br />

IMPRESSUM<br />

Offizielles Mitteilungsblatt<br />

des <strong>Thüringer</strong> Feuerwehr-Verbandes e.V.<br />

und seiner angeschlossenen Organisationen<br />

Landesredaktion:<br />

<strong>Thüringer</strong> Feuerwehr-Verband e.V.<br />

Holger Münch<br />

Magdeburger Allee 4, 99086 Erfurt<br />

Tel. 0361 5518-308, Fax 0361 5518-301<br />

E-Mail: holger.muench@thfv.de<br />

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