Von Hasenmenschen, schwebenden Pianisten und der ... - La Strada

Von Hasenmenschen, schwebenden Pianisten und der Richtungslosigkeit des Urbanen
La Strada - Internationales Festival für Figuren- und Straßentheater in Graz
31. Juli – 8. August 2009
Szene 1: Die Erde ist verwüstet. In ihrem Bau unter der Erde hat eine Hasenkolonie überlebt.
Mitten unter ihnen: Ein Mann, der denkt, auch er sei ein Hase.
Szene 2: Eine Abschiedsagentur am Bahnhof bietet stilvolle Abfahrtsrituale für den einsamen
Reisenden an. Vom tränenreichen Adieu bis zum tapferen Lebewohl. Auf Wunsch mit
Blumen und Gruppenfoto.
Szene 3: Das Leben Paul Klees, nachgespielt mit originalgetreuen Repliken jener 50
Handpuppen, die der Künstler zwischen 1916 und 1924 für seinen Sohn Felix anfertigte.
„Eine ganz spezifische Werkgruppe“, sieht Andreas Marti, der Direktor des „Zentrum Paul
Klee“ in Bern, in den Figuren, „Spielzeuge, die immer im Besitz der Familie blieben, nie zum
Verkauf standen und vom Künstler auch nicht in den handgeschriebenen Katalog
aufgenommen wurden. Die Puppen lassen uns also wie Tagebücher oder private Briefe einen
Blick in die Intimität der Familie tun.“ Am Ende spielt auch der Tod mit.
Szene 4: Graz bekommt einen Hafen.
Außerdem: Böse Mädchen, die Spaß in die Stadt bringen. Ein falscher Zirkus, der richtiges
Theater macht. Ein Picknick mit zerbrochnem Krug. Interaktive Wissenschaft. Kindertheater
ohne Niedlichkeit.
La Strada hat sich in zwölf Jahren als Spezialist für ungewöhnliche Künste an
ungewöhnlichen Orten etabliert. Straße, Platz, Park, ein ehemaliger Luftschutzstollen, ein
künftiger Stadtteil werden Bühnenraum. Straßen-, Puppen-, Objekt-, Figurentheater und
Cirque Nouveau ist Kunst für das Urbane und bebildert die Verflechtung europäischer
Kultur, im Spaß wie im Ernst.
Die Akteure kommen von weither. Oder auch nicht. Internationalität und Regionalität
kennzeichnen das Programm von Österreichs größtem Festival für Figuren- und
Straßentheater; nicht zuletzt im künstlerischen Austausch mit namhaften Compagnien aus den
Traditionsländern der Straßen- und Zirkuskunst (Frankreich, Spanien, Niederlande) hat sich in
Graz und in ganz Österreich überraschend schnell eine junge, vielfarbige Szene formiert, die
ihre künstlerischen Positionen erfolgreich abseits des traditionellen Bühnenbetriebs
formuliert.
Für viele hat sich dabei das Verlassen der gewohnten Theaterräume als hilfreich erwiesen;
sowieso gilt bei La Strada: Die Stadt braucht Störung, urbanes Agieren heißt, den Blick auf
scheinbar Störendes zu lenken. Das kann ein Mann mit einem Fahrrad im Anschlag sein. Ein
Pianist auf einem Kran, zum Beispiel in Graz.
Diese Kunst für die Stadt will ortsbezogen, aber nicht -gebunden sein, im gesamten
europäischen Raum kontextualisierbar. Die europaweite Plattform IN SITU fördert die
entsprechende Durchmischung künstlerischer Projekte und Positionen; als einer von 6
Projektpartnern schafft La Strada heimischen Künstlern Zugänge zu einem europäischen
Netzwerk und zu intensivem künstlerischen Austausch.
Schon seit 2001 ist La Strada daher nicht nur präsentierendes, sondern auch produzierendes
Festival; längerfristig ist die Einrichtung eines Kreationszentrums zur weiteren Förderung der
heimischen Szene geplant; aus der Erkenntnis, die ohnehin unumgängliche Programmierung

aus der europäischen Fülle heraus müsse jedenfalls in beide Richtungen gehen: nach Graz und
aus Graz hinaus.
Das gesamte Festivalprogramm und alle Details finden Sie auf www.lastrada.at
Kartenvorverkauf:
Graz Tourismus, Herrengasse 16, ÖT-Verkaufsstellen in ganz Österreich
Information und Kartenbestellung: 0720 733 748
Kontakt
Festival La Strada
Opernring 12 | A-8010 Graz | T: ++43 316 69 55 80
office@lastrada.at
www.lastrada.at
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