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Standortplanung - OptiV

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<strong>Standortplanung</strong><br />

Elisabeth Lossen, Torsten Steinfels<br />

21. September 2006<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 3<br />

1.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.2 Problembereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.2.1 Nebenpfad: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.2.2 Nebenpfad: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

1.2.3 Nebenpfad: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

1.2.4 Nebenpfad: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

1.2.5 Nebenpfad: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

1.2.6 Nebenpfad: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

1.2.7 Nebenpfad: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2 Modelle zur Standortbestimmung 11<br />

2.1 Modellcharakteristika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2.2 Ebene Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2.2.1 Nebenpfad: Weber Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2.2.2 Nebenpfad: Zentrenprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

2.3 Überdeckungsprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

2.3.1 Nebenpfad: Set Covering . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

2.3.2 Nebenpfad: Maximum Covering . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

2.3.3 Nebenpfad: Zentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

2.4 MINISUM Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

2.4.1 Nebenpfad: Median . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

2.4.2 Nebenpfad: Warehouse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

2.4.3 Nebenpfad: Hub&Spoke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

2.5 Modelle zur Haltestellenoptimierung . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

2.5.1 Nebenpfad: Door-To-Door Travel Time Stop Location Problem<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

2.5.2 Nebenpfad: Complete Cover Stop Location Problem . . . 28<br />

2.5.3 Nebenpfad: Bicriterial Stop Location Problem . . . . . . . 30<br />

1


3 Beispiel 1: Depots 33<br />

3.1 Modellierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

3.2 Modellierung (2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

3.3 Lösungsverfahren DROP-Algorithmus . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

3.4 Lösungsverfahren Tabu-Search . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

4 Beispiel 2: Haltestellen 40<br />

4.1 Modellierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

4.2 Modellierung (2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

4.3 Optimierungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

4.4 Lösungsverfahren Bestimmung kürzester Wege . . . . . . . . . . 46<br />

4.5 Lösungsverfahren Zielgewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

4.6 Lösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

5 Literatur 54<br />

5.1 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

2


1 Einleitung<br />

1.1 Einleitung<br />

Standortoptimierung<br />

im<br />

Verkehrswesen<br />

Im Verkehrswesen bestehen zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für Entscheidungsund<br />

Optimierungsmethoden. Gerade im Hinblick auf den langfristigen Zeithorizont,<br />

für den in der Regel Verkehrs- und Logistikprojekte angelegt sind, ist<br />

die Anwendung von zuverlässigen Hilfsmitteln zur Entscheidungsfindung unablässig.<br />

Die Komplexität des ”<br />

Systems Verkehr“ erfordert dabei eine klare und überschaubare<br />

Gliederung und Strukturierung, um den vielfältigen Wechselwirkungen<br />

zwischen einzelnen Problemfeldern während des Planungsprozesses gerecht<br />

zu werden. [FGSV 1982]<br />

Innerhalb dieses Planungsprozesses ist ein Entscheidungsträger mit einer Vielzahl<br />

an notwendigen Entscheidungen konfrontiert, welche die Anwendung von<br />

Entscheidungsmethoden erfordert. Einen dieser Bereiche stellt die <strong>Standortplanung</strong><br />

dar.<br />

Im Verkehrswesen existiert eine Vielzahl an Standortentscheidungsproblemen,<br />

welche durch Optimierungsmethoden des Operations Research modelliert werden<br />

können. Es zeigt sich, dass diese auf sehr unterschiedliche Teilgebiete des<br />

Verkehrswesens - beispielsweise auf den Wirtschaftsverkehr oder den Öffentlichen<br />

Verkehr - angewendet werden können.<br />

Im Folgenden sind verschiedene Einsatzbereiche von Entscheidungsmodellen im<br />

Verkehrswesen dargestellt. Unterteilt sind diese nach der Verkehrsart, also nach<br />

Wirtschaftsverkehr (hierzu zählt neben dem Güterverkehr auch der Sonderverkehr),<br />

Personenindividualverkehr und Öffentlichem Verkehr.<br />

3


1.2 Problembereiche<br />

Wirtschaftsverkehr<br />

Zum Wirtschaftsverkehr zählen der Transport von Gütern ( ”<br />

Güterverkehr“)<br />

und der Sonderverkehr. Sonderverkehr umfasst beispielsweise Einsatzfahrten<br />

von Rettungsdiensten und Fahrten, die dem Straßenbetrieb und der Straßenunterhaltung<br />

dienen.[FACHGEBIET VV der TUD 2004]<br />

Folgende Standortprobleme des Wirtschaftsverkehrs werden betrachtet:<br />

• Güterverkehrszentren<br />

• Straßenmeistereien<br />

• Feuer- und Rettungswachen<br />

Personenindividualverkehr<br />

Zu betrachten sind im Rahmen des Personenindividualverkehrs Standortentscheidungen<br />

für Parkierungsanlagen. Neben Park + Ride Anlagen ist die<br />

Standortbestimmung von Parkplätzen und Parkhäusern in städtischen Kerngebieten<br />

von Interesse.<br />

Öffentlicher<br />

Verkehr<br />

Schon seit vielen Jahren ist der öffentliche Verkehr einer steigenden intermodalen<br />

Konkurrenz - vor allem durch den motorisierten Individualverkehr - ausgesetzt<br />

[LIEBCHEN 2005].<br />

Angesichts knapper finanzieller Ressourcen und einer fortschreitenden Privatisierung<br />

der Märkte sind Verkehrsunternehmen zunehmend auf einen hohen Grad<br />

an Effizienz im Einsatz ihrer Ressourcen, wie etwa Verkehrsmittel und Personal,<br />

angewiesen.<br />

Eine große Rolle spielen dabei computergestützte Planungsmethoden. Hier kann<br />

mit Hilfe von mathematischen Planungs- und Optimierungsmethoden die planerische<br />

Arbeit im ÖPNV unterstützt werden [GENC 2003].<br />

Im Folgenden sollen die Depotplanung für öffentliche Verkehrsmittel sowie<br />

die <strong>Standortplanung</strong> von Haltestellen im Rahmen eines Liniennetzes näher<br />

betrachtet werden.<br />

1.2.1 Nebenpfad:<br />

Güterverkehrszentren<br />

und Lager<br />

GVZ sind zentrale Umschlagplätze in der Nähe von Ballungszentren, in denen<br />

Güter gelagert, für ihren Transport vorbereitet und zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln<br />

umgeladen werden. Sie dienen vor allem als Schnittstelle zwischen<br />

4


Straße und Schiene, wenn möglich auch der Binnen- und Seeschifffahrt sowie<br />

dem Luftverkehr. [ABERLE 2000]<br />

Kriterien für die Standortoptimierung sind die Minimierung der Transportwege<br />

und der Transportzeit sowie die Verknüpfung verschiedener Logistikebenen.<br />

Die <strong>Standortplanung</strong> für GVZ lässt sich den MINISUM-Modellen zuordnen. Die<br />

Summe der Distanzen zwischen Nachfragerknoten und potentiellen Standorten<br />

soll minimiert werden. Hub und Spoke Systeme bieten eine gute Möglichkeit.<br />

Die GVZ stellen dabei die Hubs dar, über die die Ware zwischen den Quell- und<br />

Zielorten transportiert werden.<br />

1.2.2 Nebenpfad:<br />

Straßenmeistereien<br />

Straßenmeistereien sind Betriebe, die an Bundes-, Landes- und/oder Kreisstraßen<br />

gelegen sind und deren Instandhaltung dienen. Zu den betrieblichen Einrichtungen<br />

der Meistereien können Verwaltungsräume, Aufenthaltsräume für<br />

Arbeiter, Abstellhallen für Geräte und Fahrzeuge, Werkstätten, Tankstellen und<br />

Lager gehören.<br />

Eine Straßenmeisterei soll möglichst im Schwerpunkt des zu versorgenden<br />

Straßennetzes liegen, damit dieses optimal erreicht werden kann. Ziel bei der<br />

Standortwahl ist es, die Kosten zu minimieren. Dies kann erreicht werden, indem<br />

die Summe der Wege zwischen Meisterei und Einsatzort minimiert wird.<br />

Die <strong>Standortplanung</strong> für Straßenmeistereien lässt sich den MINISUM-Modellen<br />

zuordnen. Die Summe der Distanzen zwischen zu versorgendem Straßenabschnitten<br />

und potentiellen Standorten soll minimiert werden. Medianmodelle<br />

in Netzwerken können diese Problematik darstellen. Ist die Anzahl der zu lokalisierenden<br />

Meistereien nicht vorgegeben, so lässt sich das Optimierungsproblem<br />

in Form eines Warehouse Location Modells beschreiben.<br />

1.2.3 Nebenpfad:<br />

Feuer- und<br />

Rettungswachen<br />

Feuerwehr und Rettungsdienste haben die Aufgabe, bei einem Notfall schnellstmöglich<br />

an dem Einsatzort einzutreffen, um Hilfe zu leisten. Die Zeit ist bei dem Einsatz<br />

die kritische Komponente. Es muss gewährleistet sein, dass ein hoher Prozentsatz<br />

der Bevölkerung rechtzeitige Hilfe erlangen kann.<br />

Das Ziel bei der Bestimmung der Standorte von Feuer- und Rettungswachen<br />

ist zum einen die zentrale Lage im Zuständigkeitsbereich. Zum anderen müssen<br />

auch Randgebiete in einer vorgegebenen Zeit erreichbar sein. Die maximalen<br />

Entfernungen sind gering zu halten. Nicht die minimalen Kosten sind das Hauptziel,<br />

sondern ein bestimmter Grad an Versorgungssicherheit.<br />

Eine 100-prozentige Abdeckung ist kaum möglich. Eine Kooperation zwischen<br />

den Feuerwehr und Rettungsdiensten existiert vielerorts. So kann die Feuerwehr<br />

5


die Erstversorgung übernehmen, bis der Rettungsdienst eingetroffen ist, wenn<br />

die Feuerwache näher am Einsatzort liegt.<br />

Die Standortbestimmung von Feuer- und Rettungswachen ist den MINIMAX-<br />

Modellen zuzuordnen. Es sind vor allem die Zentrenprobleme in Netzwerken<br />

relevant. Gesucht sind die Standorte, bei denen die maximalen Distanzen zwischen<br />

den Rettungswachen und den Nachfragern minimal sind.<br />

1.2.4 Nebenpfad:<br />

Park + Ride<br />

Anlagen<br />

Park + Ride (P+R) bezeichnet ein Prinzip der Verkehrsplanung, bei dem in<br />

der Nähe von Haltestellen des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) Abstellmöglichkeiten<br />

für PKW, teilweise auch Motorräder und Busse, zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

P+R Anlagen stellen, gerade in Ballungsräumen mit regionalem Schienenverkehr<br />

für Pendler, die aus dem Umland in die Kernstadt fahren, eine sinnvolle<br />

Alternative zur ausschließlichen Nutzung des ÖPNV oder des Motorisierten Individualverkehrs<br />

(MIV) dar. Gründe für eine Nutzung von P+R Anlagen sind<br />

vor allem: [HÜMPFNER 2002]<br />

• Stau<br />

• Mangel an Stellplätzen oder eine Begrenzung der Parkdauer<br />

• Hohe Nutzungsentgelte für Parkierungsanlagen<br />

• Schlechte Anbindung des Umlandes durch den ÖPNV bei guter Anbindung<br />

der Kernstadt<br />

Primäres Optimierungsziel ist es, den Anteil der mit dem PKW zurückgelegten<br />

Wegelänge an der Gesamtreise zu minimieren. Als weiteres Ziel soll der Anteil<br />

der Pendlerreisen maximiert werden, die von einer bisher ausschließlichen MIV-<br />

Nutzung auf P+R übergehen. [HÜMPFNER 2002]<br />

Zum einen können die Anlagen als kapazitierte Warenhäuser angesehen werden.<br />

Die Modellierung als Warehouse Location Problem bietet sich folglich an. Außerdem<br />

ist die Betrachtung von P+R Anlagen bzw. von Haltestellen an einer<br />

Nahverkehrslinie als Hub denkbar. Die Modellierung als Hub Location Problem<br />

ist ebenfalls möglich. Die Wege von den Nachfragern zu den P+R Plätzen und<br />

von der Zielhaltestelle zum endgültigen Ziel stellen die Speichen dar. Der Reiseweg<br />

führt demnach immer über das Hubsystem.<br />

6


1.2.5 Nebenpfad:<br />

Parkplätze<br />

und<br />

Parkhäuser<br />

Des Weiteren ist die <strong>Standortplanung</strong> von Parkplätzen und Parkhäusern in<br />

städtischen Kerngebieten von großer Wichtigkeit. Die Parkraumplanung beeinflusst<br />

nicht nur Art und Umfang des Verkehrs, sondern auch die Stadtstruktur<br />

und die Flächennutzung. Sie zählt in Verbindung mit dem ÖPNV und dem<br />

Fußgänger- und Radverkehr zu einem der bedeutendsten Steuerungsgrößen des<br />

Stadtverkehrs. [TOPP 1994]<br />

Ziele der Parkraumplanung sind daher:<br />

• Schaffung von Verkehrssicherheit<br />

• Erhaltung und Ausbau der Leistungsfähigkeit des Straßenraumes<br />

• Umweltschutz<br />

• Wirtschaftlichkeit der Straßen und der Verkehrsmittel<br />

Die Ziele und Kriterien richten sich im Allgemeinen auf die Minimierung der<br />

Wege zwischen Nachfrager und Parkplatz sowie zwischen Parkplatz und Ziel.<br />

Somit ist die Zuordnung dieser Problemstellung zu den MINISUM-Modellen<br />

in Netzwerken sinnvoll. Die dort angesprochenen Optimierungsverfahren und<br />

Lösungsmodelle sind für diese Problemstellung anwendbar.<br />

1.2.6 Nebenpfad:<br />

Depots für<br />

öffentliche<br />

Verkehrsmittel<br />

Ein Depot dient als Lagerplatz für eine Menge an Fahrzeugen. Gelagert werden<br />

Fahrzeuge, die auf Grund des Fahrplans nicht zum Einsatz kommen, Ersatzfahrzeuge<br />

oder Fahrzeuge, die gewartet werden müssen.<br />

Der Verkehrsbetrieb hat die Aufgabe, die Fahrzeuge den Depots zuzuordnen,<br />

die möglichst nah an deren Anfangs- und Endhaltestellen liegen.<br />

Grundlage der Depotplanung sind der Einsatzplan und die Anzahl der Fahrzeuge,<br />

die je Haltestelle benötigt werden.<br />

Entscheidungskriterien<br />

Die im Rahmen einer Optimierung veränderlichen Entscheidungsvariablen<br />

sind:<br />

• die Zuordnung der Fahrzeuge zu den Depots<br />

7


• die Anzahl der zu implementierenden Depots<br />

Die Anzahl der Depots hat kaum Einfluss auf die Dauer der Reisezeit und die<br />

Qualität des öffentlichen Verkehrsnetzes. Eine Verschlechterung der Attraktivität<br />

des ÖPNV trifft nur dann ein, wenn auf Grund eines unerwarteten Ausfalls<br />

eines Fahrzeugs Ersatz aus einem Depot benötigt wird. Die Behebung eines<br />

Störfalls dauert bei wenigen Depots länger.<br />

Ziele<br />

Ziel ist es, die optimale Anzahl an Depots zu finden, durch die die Gesamtkosten<br />

minimiert werden. Zu viele Depots führen zu hohen Fixkosten der Investition,<br />

zu wenige Depots steigern die variablen Transportkosten.<br />

Die Depotplanung für öffentliche Verkehrsmittel lässt sich den MINISUM-Modellen<br />

in Netzwerken zuordnen. Die Summe der Fahrten von den Depots zu den Anfangshaltestellen<br />

sowie von den Endhaltestellen zurück zu den Depots soll minimiert<br />

werden.<br />

Weiterhin ist es realitätsnäher, die potentiellen Standorte auf die Punkte eines<br />

Netzwerks zu beschränken.<br />

Medianmodelle kommen zur Anwendung, falls die Anzahl der Depots fest vorgegeben<br />

ist und für diese die optimalen Standorte gesucht werden.<br />

Die Problemstellung lässt sich den Warehouse-Location-Problemen zuordnen,<br />

wenn die Anzahl der Depots variabel ist und die Summe der Distanzen minimiert<br />

werden soll.<br />

Zudem ist davon auszugehen, dass die Kapazitäten der Depots nicht derart flexibel<br />

sind, dass alle Fahrzeuge einem Depot zugeordnet werden können. Daher<br />

müssen zusätzlich Kapazitätsbeschränkungen beachtet werden.<br />

1.2.7 Nebenpfad:<br />

Haltestellen<br />

im Rahmen<br />

eines<br />

Liniennetzes<br />

Ziel der Planung des Liniennetzes ist es, eine dem Verkehrsaufkommen gerecht<br />

werdende Versorgung einer Region mit öffentlichem Verkehr sicher zu stellen.<br />

Dazu zählt neben dem Bau von Strecken und Verbindungen auch die Errichtung<br />

von Haltestellen. Das Liniennetz ist dabei in der Regel historisch gewachsen. In<br />

einer über Jahrhunderte gewachsenen Infrastruktur ist es kaum möglich, Verkehrsnetze<br />

von Grund auf neu zu errichten [BUSSIECK; WINTER; ZIMMERMANN 1997].<br />

Vielmehr befasst sich die Planung des Liniennetzes mit [SCHÖBEL 2003]<br />

• dem Finden neuer Haltestellen in einem bestehenden Liniennetz,<br />

• dem Schließen von bestehenden Haltestellen,<br />

• dem Bau von neuen Linien, Verbindungen und Anschlüssen in einem bestehenden<br />

Liniennetz,<br />

8


• dem Schließen von Linien, Verbindungen und Anschlüssen in einem bestehenden<br />

Liniennetz und<br />

• dem Finden von Sub-Netzwerken.<br />

Entscheidungskriterien<br />

Entscheidungskriterien, die den Standort einer Haltestelle beeinflussen, sind<br />

im Rahmen der Standortsuche von Haltestellen sehr vielfältig und orientieren<br />

sich an der zugehörigen Zielsetzung.<br />

Als Optimierungskriterien sind dabei folgende von Interesse:<br />

• Zugangsweiten von den Nachfragerknoten zu den Haltestellen<br />

• Anzahl der Haltestellen<br />

• Überdeckung der Nachfrageknoten (Erschließungswirkung der Haltestellen)<br />

• Investitions- und Betriebskosten des Betreibers bzw. Opportunitätskosten<br />

des Nutzers durch lange Reisezeiten<br />

• Tür-zu-Tür Reisezeit<br />

Ziele<br />

Als primäres Ziel kann bei der <strong>Standortplanung</strong> die Minimierung der Gesamtkosten<br />

- also der Investitions- und Betriebskosten als auch der Zeitopportunitätskosten<br />

des Nutzers durch lange Reisezeiten - betrachtet werden.<br />

Typische weitere Ziele bei der Haltestellenplanung stellen sich wie nachstehend<br />

aufgeführt dar [SCHÖBEL 2003]:<br />

• Maximierung der Überdeckung der Nachfragerknoten durch Haltestellen<br />

• Implementierung von Haltestellen, die nicht weiter entfernt sind als ein<br />

bestimmter Radius r zu so vielen potentiellen Nachfragern wie möglich<br />

• Minimierung der zusätzlichen Reisezeit im Verkehrsnetzwerk<br />

• Minimierung der Anzahl an Haltestellen<br />

9


• Minimierung der durchschnittlichen Tür-zu-Tür Reisezeit aller Nachfrager<br />

• Maximierung des Erlöses des Verkehrsbetriebs<br />

10


2 Modelle zur Standortbestimmung<br />

2.1 Modellcharakteristika<br />

<strong>Standortplanung</strong><br />

Die <strong>Standortplanung</strong> ist Teilgebiet der Standorttheorie und gehört zu den Raumwirtschafttheorien<br />

der Wirtschaftgeographie. Sie befasst sich mit der optimalen<br />

räumlichen Lokalisation von Wirtschaftstätigkeiten bzw. Unternehmungen und<br />

dem Einfluss von Absatz und Gewinn auf den Standort bzw. die Standortentscheidung.<br />

Hierbei wird das Standortverhalten von Haushalten, Unternehmen<br />

und staatlichen Einrichtungen aufgezeigt. Durch Modelle wird weitergehend versucht<br />

darzustellen, warum sich verschiedene Wirtschaftssubjekte an bestimmten<br />

Orten ansiedeln. [http://www.wikipedia.de].<br />

Zu unterscheiden sind bei der Standortbestimmung die volkswirtschaftliche<br />

<strong>Standortplanung</strong>, die betriebliche <strong>Standortplanung</strong> und die innerbetriebliche<br />

<strong>Standortplanung</strong> bzw. Layoutplanung [DOMSCHKE; DREXL 1996].<br />

Modelle<br />

Zur Modellierung der betrachteten Probleme im Rahmen normativer Ansätze<br />

können zum einen die Methoden der <strong>Standortplanung</strong> in der Ebene, zum<br />

anderen die Standortbestimmung in Netzwerken herangezogen werden.<br />

<strong>Standortplanung</strong><br />

in der<br />

Ebene<br />

Bei der Standortbestimmung in der Ebene wird davon ausgegangen, dass<br />

die Nachfragerorte (bspw. Kundenorte) auf einer homogenen Fläche in der Ebene<br />

verteilt sind. Jeder Punkt der Ebene kommt folglich als potentieller Standort<br />

in Frage.[DOMSCHKE; DREXL 1996] Diese Standortmodelle finden ihre Anwendung,<br />

wenn über die möglichen Standorte nur wenige Informationen vorliegen,<br />

die Fixkosten standortunabhängig sind und die Bedingungen wie Platzangebot<br />

sowie strategisch günstige Lage keine Entscheidungsfaktoren darstellen.<br />

[KLOSE 2001]<br />

Entfernungen zwischen zwei Punkten werden gemäß bestimmter Metriken gemessen.<br />

[DOMSCHKE; DREXL 1996] Die am häufigsten verwendeten Metriken<br />

zur Entfernungsmessung sind die rechtwinklige Entfernungsmessung und die euklidische<br />

Entfernungsmessung.<br />

<strong>Standortplanung</strong><br />

in<br />

Netzwerken<br />

Im Gegensatz zur Standortbestimmung in der Ebene ist bei der Standortbestimmung<br />

in Netzwerken die Menge potentieller Standort auf die Menge der<br />

Knoten eines Graphen und die Menge der Punkte auf den Kanten beschränkt.<br />

Distanzen ergeben sich nicht durch bestimmte Metriken, vielmehr sind sie bestimmt<br />

durch die Längen kürzester Wege im Netzwerk.<br />

11


Kontinuierliche<br />

und diskrete<br />

<strong>Standortplanung</strong><br />

Eine weitere Differenzierung muss zwischen kontinuierlicher und diskreter<br />

<strong>Standortplanung</strong> getroffen werden.<br />

Ausgehend von der Annahme einer homogenen Fläche, werden bei der kontinuierlichen<br />

<strong>Standortplanung</strong> infinitesimal kleine Verschiebungen des Standortes<br />

zugelassen. Es existiert eine unendliche Menge möglicher Standorte. Im Gegensatz<br />

dazu wird bei der diskreten <strong>Standortplanung</strong> nur eine begrenzte Menge<br />

potentieller Standorte in die Betrachtung mit einbezogen. [LIEBMANN 1971]<br />

Ähnliches gilt für Netzwerke. Dürfen potentielle Standorte nur auf Knoten platziert<br />

werden, wird von einem diskreten Modell gesprochen. Können dagegen<br />

potentielle Standorte auch auf den Kanten eines Netzwerkes platziert werden,<br />

handelt es sich um kontinuierliche Probleme. [WEINBRECHT 2000]<br />

Weitere<br />

Merkmale<br />

Darüber hinaus können Standortprobleme und zugehörige Modelle der <strong>Standortplanung</strong><br />

anhand weiterer Merkmale unterschieden werden. Zu diesen zählen<br />

unter anderen:<br />

• die Form der Zielfunktion<br />

• MINISUM-Lokationsprobleme: Ziel ist es, die Summe der Entfernungen<br />

zwischen Nachfragern und allen Standorten, bei vollständiger Deckung<br />

des Bedarfs, zu minimieren.<br />

• Überdeckungsprobleme: Ziel ist es, die Überdeckung von Nachfragerknoten<br />

durch Standorte zu gewährleisten. Ein Sonderfall stellt das MINIMAX<br />

- Kriterium dar. Gesucht ist die Lage der Standorte, bei denen die maximale<br />

Distanz zwischen Standort und Nachfrager minimal ist.<br />

• Berücksichtigung einer Kapazitätsrestriktion: Unkapazitierte bzw. kapazitierte<br />

Modelle<br />

• Berücksichtigung mehrerer hierarchisch voneinander abhängiger Standorte:<br />

einstufige bzw. mehrstufige Modelle<br />

• Einprodukt- bzw. Mehrproduktmodelle<br />

• Modelle mit elastischer bzw. unelastischer Nachfrage<br />

• statische Modelle bzw. dynamische Modelle<br />

12


2.2 Ebene Modelle<br />

Standortbestimmung<br />

in<br />

der Ebene<br />

Bei der <strong>Standortplanung</strong> in der Ebene kann zwischen MINISUM- und MINIMAX-<br />

Modellen unterschieden werden.<br />

Zum einen kann die Summe der gewichteten Distanzen zwischen Standorten und<br />

den Nachfragerknoten minimiert werden. Hierbei handelt es sich um Weber<br />

Modelle.<br />

Des Weiteren kann mit Hilfe von Zentrenmodellen die maximale Distanz zwischen<br />

Nachfragern und Standorten minimiert werden. Hierbei handelt es sich<br />

um Zentrenprobleme.<br />

2.2.1 Nebenpfad: Weber Probleme<br />

Bestimmung<br />

eines<br />

Standortes<br />

Das Problem der Bestimmung eines neuen Standortes in der Ebene unter der<br />

Beachtung der MINISUM-Zielsetzung - auch Steiner-Weber-Problem genannt -<br />

kann wie folgt beschrieben werden<br />

Einstufiges<br />

Weber Modell<br />

Es ist ein Standort gesucht, so dass die Entfernung zwischen diesem Standort<br />

und allen Nachfragerknoten minimal ist. Die Transportkosten sind dabei proportional<br />

zu der Entfernung. Der Bedarf der Nachfrager stellt das Gewicht der<br />

Knoten dar.<br />

Mathematisch lässt sich das Modell wie folgt formulieren:<br />

Minimiere F (x, y) = c ∗ ∑ n<br />

j=1 b √<br />

j (x − uj ) 2 + (y − v j ) 2<br />

mit<br />

x, y = Koordinaten der Standorte<br />

u, v = Koordinaten der Nachfragerknoten<br />

b j = Nachfragergewichte<br />

c = T ransportkosten<br />

Modellformulierung<br />

Lösungsverfahren<br />

Das iterative Verfahren von Miehle beginnt mit vorgegebenen Startwerten<br />

für x und y, die in Gleichungen eingesetzt werden, die man durch partielle Ableitungen<br />

der ursprünglichen Zielfunkton erhält.<br />

Durch Berechung der Gleichungen ergeben sich neue Koordinaten (x1, y1), die<br />

im folgenden Iterationsschritt wiederum in die Gleichungen eingesetzt werden.<br />

Nach einer endlichen Anzahl von Iterationsschritten, einer Anzahl vorgegebener<br />

Schritte oder bei nur noch marginaler Veränderung der Ergebniswerte wird das<br />

Verfahren schließlich abgebrochen.<br />

13


Bestimmung<br />

mehrerer<br />

Standorte<br />

Gegeben seien n Kunden mit fest vorgegebenen Koordinaten. Es sollen Einrichtungen<br />

oder Depots so bestimmt werden, dass die Transportkosten zwischen den<br />

Depots sowie zwischen Depots und Kunden minimiert werden. [DOMSCHKE; DREXL 1996]<br />

Lösungsverfahren<br />

Ähnlich zum einfachen Weber Modell existiert ein iteratives Verfahren, welches<br />

die Summe der Distanzen zwischen Nachfragern und Standorten minimiert.<br />

Das Hyperboloid-Approximationsverfahren berechnet für eine vorgegebene<br />

Anzahl an Standorten die Koordinaten.<br />

2.2.2 Nebenpfad: Zentrenprobleme<br />

Zentrenprobleme<br />

Im Gegensatz zu den Weber-Modellen sind Zentrenprobleme in der Ebene MINIMAX-<br />

Lokationsprobleme. Ziel ist, wie bei Zentrenproblemen in Netzwerken, die Minimierung<br />

der maximalen resultierenden Distanz zwischen Standorten und Nachfragerknoten.<br />

Im Falle p = 1 kann das Problem durch ein einfaches geometrisches Verfahren<br />

gelöst werden. Es ist ein Kreis mit minimalem Radius gesucht, der alle Kundenorte<br />

einschließt.<br />

Des Weiteren können Heuristiken und Methoden der Spaltengenerierung für das<br />

Multi-Weber Problem mit entsprechenden Modifikationen auch auf p-Zentrenprobleme<br />

in der Ebene übertragen werden. [KLOSE 2001]<br />

14


2.3 Überdeckungsprobleme<br />

Überdeckungsprobleme<br />

Überdeckungsprobleme lassen sich in Set Covering Probleme, Maximum Covering<br />

Probleme und Zentrenprobleme unterteilen (siehe folgende Abbildung<br />

[DASKIN 1995]).<br />

Details<br />

Details zu den einzelnen Modellen finden sich auf folgenden Unterseiten.<br />

Set Covering Problem<br />

Maximum Covering Problem<br />

Zentrenproblem<br />

15


2.3.1 Nebenpfad: Set Covering<br />

Set Covering<br />

Problem<br />

Aus einer gegebenen Menge potenzieller Standorte ist eine Teilmenge so zu<br />

bestimmen, dass alle Nachfragerpunkte überdeckt werden und die Summe der<br />

Kosten c j aller Standorte minimal ist.<br />

Modellformulierung<br />

Mathematisch formulieren lässt sich das Set Covering-Modell wie folgt:<br />

Minimiere ∑ n<br />

j=1 c j ∗ x j<br />

unter<br />

∑<br />

den Nebenbedingungen<br />

n<br />

j=1 a ij ∗ x j ≥ 1 ∀i<br />

x j ∈ (0, 1) ∀j<br />

mit ( )<br />

1 falls Standort j Nachfragerknoten i überdeckt<br />

a ij =<br />

0 sonst<br />

( )<br />

1 falls Standort j implementiert wird<br />

x j =<br />

0 sonst<br />

c j = Kosten, um einen Standort j zu implementieren<br />

Gegeben ist bei diesem Modell eine binäre m x n Matrix A = (a ij ) sowie ein n-<br />

dimensionaler Kostenvektor c = c j . Ferner sind die Mengen I := (1, ..., m) und J :=<br />

(1, ..., n) gegeben. Das Element i ∈ I bezeichnet dabei die i-te Zeile der Matrix<br />

A, das Element j ∈ J die j-te Spalte der Matrix A. c j sind die Kosten für<br />

die Spalte j ∈ J. Wenn die Matrixelemente a ij den Wert 1 annehmen, wird<br />

davon gesprochen, dass eine Zeile von einer Spalte überdeckt wird. Ziel ist es,<br />

eine kostenminimale Teilmenge S ⊂ J mit Kosten ∑ j∈ S c j zu bestimmen, so<br />

dass alle Zeilen aus I von Spalten aus S überdeckt werden. Die erste Nebenbedingung<br />

legt fest, dass jeder Nachfragerknoten von mindestens einem Standort<br />

überdeckt werden muss [ANNEN 2003].<br />

Aufgabe<br />

Wie sieht die Überdeckungsmatrix zu folgendem Problem aus? [SCHÖBEL 2003]<br />

16


HOTSPOT Lösung: 2<br />

Lösungsmöglichkeit<br />

Exakte Verfahren zur Lösung von Set Covering Problemen lassen sich in<br />

Cutting Plane Algorithmen, Branch & Bound Algorithmen und Branch & Cut<br />

Algorithmen untergliedern.<br />

Heuristische Verfahren finden bei der Lösung sehr großer Set Covering Probleme<br />

Anwendung, bei denen der Einsatz exakter Verfahren auf Grund eines<br />

unangemessenen Zeitbedarfs nicht sinnvoll ist. Mit Hilfe von Heuristiken können<br />

Näherungslösungen, teilweise auch Optimallösungen, gefunden werden.<br />

Ein einfacher Greedy Algorithmus[SCHÖBEL 2003] wird im Rahmen des<br />

Lösungsweges des bikriteriellen Standortproblems verwendet, um benötigte Zwischenlösungen<br />

zu finden. Gerade bei Überdeckungsproblemen mit streng monotoner<br />

Überdeckungsmatrix mit Intervalleigenschaft ist dieser Algorithmus sehr<br />

gut geeignet, optimale Lösungen für das ungewichtete Set Covering Problem zu<br />

finden.<br />

Anwendungsgebiete<br />

Die bedeutendsten Anwendungsgebiete von Set Covering Problemen sind die<br />

Personaleinsatzplanung von Fluggesellschaften und des Schienenverkehrs sowie<br />

die <strong>Standortplanung</strong>. Aufgrund hoher Relevanz für die Praxis wurden zahlreiche<br />

exakte und heuristische Ansätze zur Lösung dieser Probleme entwickelt<br />

17


[ANNEN 2003].<br />

Infoseite<br />

Greedy Algorithmus für ungewichtete Set Covering Probleme mit Intervalleigenschaft<br />

mit<br />

S = Menge an Haltestellen s<br />

D = Menge an Nachfragerknoten d<br />

r = Radius der Überdeckung<br />

f d = min(s ∈ S : a ds = 1) ist das erste Element in einer Zeile der Überdeckungsmatrix<br />

mit dem W ert 1<br />

l d = max(s ∈ S : a ds = 1) ist das letzte Element in einer Zeile der Überdeckungsmatrix<br />

mit dem W ert 1<br />

Infoseite<br />

Intervalleigenschaft<br />

Eine Matrix hat die Intervalleigenschaft oder Consecutive Ones Property (kurz<br />

C1P), falls durch Permutation der Spalten eine Form entstehen kann in der gilt:<br />

a ik = 1 und a il = 1 und k < l ⇒ ∀k ≤ j ≤ l a ij = 1<br />

Von starker C1P wird gesprochen, wenn die Matrix diese Form ohne vorherige<br />

Permutation der Spalten besitzt.<br />

Beispiel:<br />

Für eine Überdeckungsmatrix eines Verkehrsnetzes bedeutet die Intervalleigenschaft,<br />

dass sich die potentiellen Haltestellen auf dem Netzwerk in einer Reihenfolge<br />

befinden, so dass ein Nachfragerknoten immer nur von direkt aufeinander<br />

folgenden Haltestellen überdeckt wird.<br />

18


2.3.2 Nebenpfad: Maximum Covering<br />

Problemstellung<br />

Eines der Probleme des Set Covering Modells ist, dass die Anzahl von Standorten,<br />

die eine vollständige Erschließung ermöglichen, schnell die maximal mögliche<br />

Anzahl an Standorten - beispielsweise aus Kostengründen - überschreitet.<br />

Außerdem unterscheidet das Set Covering Modell nicht nach der Gewichtung<br />

der Nachfrager. So ist es gleichsam wichtig, einen Nachfragerknoten mit zehn<br />

Nachfragern bzw. mit einer niedrigen Bedarfsmenge zu überdecken, als auch<br />

einen Nachfragerknoten mit 1000 Nachfragern bzw. einer hohen Bedarfsmenge.<br />

Aus diesem Grund kann durch die Lockerung des Kriteriums, dass alle Nachfrager<br />

überdeckt werden sollen und der Fixierung der Anzahl der Standorte auf<br />

eine bestimmte Größe, das Maximum Covering Location Model wie folgt<br />

formuliert werden.<br />

Maximum<br />

Covering<br />

Problem<br />

Mit einer gegebenen Anzahl von Standorten p soll eine maximale Bedarfsmenge<br />

b der Nachfragerknoten d überdeckt werden.<br />

Modellformulierung<br />

Mathematisch lässt sich das Modell wie folgt formulieren:<br />

Maximiere ∑ m<br />

i=1 b i ∗ y i<br />

unter den Nebenbedingungen<br />

y i ≤ ∑ n<br />

j=1 a ij ∗ x j ∀i<br />

∑ n<br />

j=1 x j ≤ P<br />

x j ∈ (0, 1) ∀j<br />

y i ∈ (0, 1) ∀i<br />

mit<br />

b i = Nachfrage des Knoten i<br />

P = Anzahl ( der zu implementierenden Standorte )<br />

1 falls Standort j Nachfragerknoten i überdeckt<br />

a ij =<br />

0 sonst<br />

( )<br />

1 falls Standort j implementiert wird<br />

x j =<br />

0 sonst<br />

( )<br />

1 falls Nachfragerknoten i überdeckt wird<br />

y i =<br />

0 sonst<br />

Die Zielfunktion maximiert die Höhe des überdeckten Bedarfs der Nachfragerknoten.<br />

Die erste Nebenbedingung besagt, dass ein Knoten von mindestens einem<br />

Standort überdeckt werden muss. Die Anzahl der zu implementierenden<br />

Standorte ist durch die zweite Nebenbedingung vorgegeben.<br />

19


Praktische Anwendung für das Maximum Covering Location Model stellen die<br />

Standortoptimierung und Positionierung von Notfalleinrichtungen, öffentlichen<br />

Versorgungssystemen oder finanzwirtschaftlichen Einrichtungen dar [ANNEN 2003].<br />

2.3.3 Nebenpfad: Zentren<br />

Anwendungsgebiete<br />

MINIMAX-<br />

Probleme<br />

Bei einigen Standortmodellen ist die bloße Minimierung der Summe der Distanzen<br />

und der damit verbundenen Transportkosten nicht sinnvoll. Dies ist<br />

dann der Fall, wenn Zeit die kritische Komponente darstellt. [KLOSE 2001] Es<br />

handelt sich um eine MINIMAX - Problemmodellierung.<br />

Lokationsprobleme, die die Minimierung der maximalen Distanz zum Ziel haben,<br />

werden Zentrenprobleme genannt [KLOSE 2001]. Sie können wie folgt beschrieben<br />

werden:<br />

p-<br />

Zentrenmodelle<br />

Eine gegebene Anzahl an Standorten p ist so zu bestimmen, dass die maximale<br />

gewichtete Distanz zwischen den Nachfragerknoten und dem jeweils nächst<br />

gelegenen Standort p minimiert wird [DASKIN 1995].<br />

Modellformulierung<br />

Mathematisch lässt sich das Modell wie folgt formulieren:<br />

Minimiere r<br />

unter<br />

∑<br />

den Nebenbedingungen<br />

∑j y ij = 1 ∀i<br />

j x j = P<br />

x j ≥ y ij<br />

∀i, j<br />

r ≥ b i ∗ ∑ j γ ij ∗ y ij ∀i<br />

x j ∈ (0, 1)<br />

y ij ≥ 0<br />

mit<br />

r = maximale Distanz zwischen einem Nachfragerknoten und dem nächstgelegenen<br />

Standort<br />

γ ij = Distanz vom Nachfragerknoten i zum Depot j<br />

b i = Nachfrage des Knoten i<br />

P = Anzahl ( der zu implementierenden Standorte )<br />

1 falls Standort j implementiert wird<br />

x j =<br />

0 sonst<br />

20


( )<br />

1 falls Standort j Knoten i zugeordnet wird<br />

y ij =<br />

0 sonst<br />

Die Zielfunktion minimiert die maximalen Distanzen zwischen den Nachfragerknoten<br />

und dem jeweils nächstgelegenen Standort p. Die erste Nebenbedingung<br />

stellt sicher, dass der Bedarf aller Nachfragerknoten gedeckt wird. Hierzu kann<br />

ein Nachfrager von mehreren Depots beliefert werden. Die zweite Nebenbedingung<br />

fordert, dass genau P Standorte implementiert werden. Die dritte Nebenbedingung<br />

sagt aus, dass die Nachfragerknoten nur von Depots beliefert werden<br />

können, wenn diese implementiert sind. Bedingung vier verlangt, dass die maximale<br />

gewichtete Distanz zwischen Nachfrager und Kunde größer sein muss als<br />

jede andere Distanz zwischen Kunden und eben diesem Depot.<br />

Lösungsmöglichkeiten<br />

Zur Lösung der Zentrenprobleme können verschiedene Verfahren zur Anwendung<br />

kommen. Kariv und Hakimi haben Algorithmen entwickelt, mit denen<br />

sich absolute 1-Zentrenprobleme lösen lassen. Hierbei wird zunächst von jeder<br />

Kante das Zentrum bestimmt. Im Anschluss kann mit diesen Punkten das absolute<br />

1-Zentrum ermittelt werden. [DASKIN 1995]<br />

Des Weiteren können Zentrenprobleme in eine Folge zu lösender Überdeckungsprobleme<br />

transformiert werden. Es lassen sich beispielsweise heuristische Verfahren<br />

für Überdeckungsprobleme zur Bestimmung suboptimaler Lösungen für<br />

p-Zentrenprobleme anwenden. [KLOSE 2001]<br />

Anwendungsgebiete<br />

MINIMAX - Modelle finden sich vorwiegend bei Lokationsproblemen der öffentlichen<br />

Hand und betreffen beispielsweise die Standortbestimmung für Feuerwachen,<br />

Depots für Rettungsdienste, Krankenhäuser und Schulen. [KLOSE 2001]<br />

21


2.4 MINISUM Probleme<br />

MINISUM-<br />

Probleme<br />

MINISUM-Modelle lassen sich in Medianmodelle, Warehouse Location Modelle<br />

und Hub & Spoke Modelle unterteilen.<br />

Details<br />

Details zu den einzelnen Modellen finden sich auf folgenden Unterseiten.<br />

Medianprobleme<br />

Warehouse Location Probleme<br />

Hub & Spoke Systeme<br />

2.4.1 Nebenpfad: Median<br />

Mediane<br />

Es sind p Punkte auf einem Netzwerk so zu bestimmen, dass die Summe der<br />

gewichteten Distanzen der Knoten des Graphen zum jeweils nächstgelegenen der<br />

bestimmten Punkte minimal ist. Die so bestimmten p Punkte auf dem Graphen<br />

werden als p-Median eines Graphen bezeichnet [KLOSE 2005].<br />

1-Median<br />

Im einfachsten Fall wird ein ungerichteter Graph G betrachtet und der 1-Median<br />

bestimmt.<br />

22


Sei G = [S, E, c, b] ein ungerichteter Graph mit Knotenmenge S, Kantenmenge<br />

E, nicht-negativen Knotengewichten b j und Kantenlängen c i , dann bezeichnet<br />

σ(i) := ∑ j∈S γ ij ∗ b j ∀i<br />

die Summe der gewichteten kürzesten Entfernungen zwischen Knoten i und<br />

jedem Knoten j von G. Ein Knoten i m mit den Eigenschaften<br />

σ(i m ) = min(σ(i)|i ∈ S)<br />

wird als Median des Graphen G bezeichnet.<br />

Aufgabe:<br />

Bestimmung<br />

des Medians<br />

Bestimmen Sie den 1-Median des dargestellten Graphen (die Knotengewichte b j<br />

sind für alle Knoten gleich 1)!<br />

3<br />

p-Median<br />

Problem<br />

Bei der Bestimmung mehrere Mediane bietet sich die Formulierung als binäres<br />

lineares Optimierungsproblem an.<br />

Modellformulierung<br />

Das p-Median Modell lautet:<br />

Minimiere F (x, y) = ∑ m ∑ n<br />

i=1 j=1 b j ∗ γ ij ∗ x ij<br />

unter<br />

∑<br />

den Nebenbedingungen<br />

m<br />

i=1 x ij = 1 ∀j<br />

x ij − y i ≤ 0<br />

∑ m<br />

i=1 y i = p<br />

y i ∈ (0, 1)<br />

∀i, j<br />

∀i<br />

∀i<br />

x ij ∈ (0, 1) ∀i, j<br />

mit<br />

b j =Bedarf des Knoten j<br />

γ ij =Distanz<br />

(<br />

zwischen zwei Knoten i und j<br />

)<br />

1 falls Knoten i Knoten j zugeordnet wird<br />

x ij =<br />

0 sonst<br />

( )<br />

1 falls Knoten j zum p Median gehört<br />

y i =<br />

0 sonst<br />

23


Die zweite Nebenbedingung legt die Anzahl der zum p-Median gehörenden Knoten<br />

auf p fest. Die dritte Nebenbedingung stellt sicher, dass ein Nachfrager j nur<br />

einem Knoten i zugeordnet wird, der zum p-Median gehört. Des Weiteren besagt<br />

die erste Nebenbedingung, dass jeder Knoten nur einem Median zugeordnet<br />

wird [DOMSCHKE; DREXL 1996].<br />

Lösungsmöglichkeiten<br />

Da Medianprobleme von der Problemformulierung Ähnlichkeiten mit den im<br />

Folgenden beschriebenen Warehouse Location Problemen aufweisen, können die<br />

dort aufgezeigten Lösungsverfahren auch für Medianprobleme angewendet werden.<br />

2.4.2 Nebenpfad: Warehouse<br />

Warehouse<br />

Location<br />

Probleme<br />

Durch Warehouse Location Probleme lassen sich verschiedene Standortentscheidungsprobleme<br />

abbilden. Grob unterscheiden lassen sich die folgenden Modelle:<br />

• Unkapazitierte vs. Kapazitierte WLP<br />

• Einstufige vs. Mehrstufige WLP<br />

• Einprodukt-WLP vs. Mehrprodukt-WLP<br />

Modellformulierung<br />

Mathematisch formulieren lässt sich das WLP wie folgt:<br />

Minimiere F (x, y) = ∑ m ∑ n<br />

i=1 j=1 c ij ∗ x ij + ∑ m<br />

i=1 f i ∗ y i<br />

unter<br />

∑<br />

den Nebenbedingungen<br />

m<br />

i=1 x ij = 1 ∀j<br />

x ij − y i ≤ 0 ∀i, j<br />

y i ∈ (0, 1) ∀i<br />

x ij ≥ 0 ∀i, j<br />

mit c ij =variable Transport- und Lagerhaltungskosten<br />

f i =fixe ( Depot- bzw. Standortkosten der Investition<br />

1 falls Nachfrager j von einem Lager am Standort i voll beliefert wird<br />

x ij =<br />

0 sonst<br />

( )<br />

1 falls am potentiellen Standort i ein Depot errichtet wird<br />

y i =<br />

0 sonst<br />

Der erste Teil der Zielfunktion minimiert die variablen Kosten c ij des Transports<br />

und der Lagerhaltung, der zweite Summand minimiert die fixen Depotbzw.<br />

Standortkosten f i der Investition. Ferner stellt die erste Restriktion die<br />

Nachfragebedingung dar, und die folgende Nebenbedingung garantiert, dass die<br />

fixen Standortkosten erfasst werden, sobald ein Transport von einem Standort j<br />

stattfindet. Ein Kunde wird zwingend vom nächstgelegenen Lager voll beliefert.<br />

)<br />

24


Lösungsverfahren<br />

Zur Lösung unkapazitierter WLP kommen exakte sowie heuristische Verfahren<br />

in Frage.<br />

• Exaktes Branch & Bound Verfahren von Erlenkotter<br />

• Heuristische Eröffnungs- und Verbesserungsverfahren<br />

• Heuristische Metastrategien<br />

2.4.3 Nebenpfad: Hub&Spoke<br />

Hub & Spoke<br />

Netzwerke<br />

Ein Hub & Spoke Netz ist eine spezielle Art von Netzwerk. In diesem sind die<br />

Quellen und die Ziele von Wegen nicht direkt miteinander verbunden, sondern<br />

indirekt über einen oder mehrere Hubs. Die Verbindungen zwischen den Quellen<br />

bzw. den Zielen laufen strahlen- oder sternförmig auf ein Hub zu, und die Hubs<br />

sind innerhalb des Hub-Netzes miteinander verbunden. Die Hubs erfüllen dabei<br />

die Funktion von Drehkreuzen bzw. Umschlagpunkten. [MAYER 2001]<br />

Abbildung<br />

eines<br />

Hub&Spoke<br />

Netzes<br />

Ziel<br />

Das am häufigsten angestrebte Ziel bei Hub Location Problemen ist, ähnlich<br />

wie bei den meisten <strong>Standortplanung</strong>sproblemen, die Minimierung von Kosten.<br />

Zu berücksichtigende Kosten können neben den fixen und variablen Kosten auch<br />

Kosten der Verspätung aus Sicht der Nachfrager sein. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass durch die Nutzung von Interhub-Verbindungen die Transportkosten<br />

pro Wegeinheit im Hubnetz durch einen bestimmten Faktor kleiner 1 abdiskontiert<br />

werden. Der Transport über Hubs soll dadurch günstiger sein als eine<br />

Direktverbindung der Quelle mit dem Ziel, obwohl der zurückgelegte Weg meist<br />

größer ist. [MAYER 2001]<br />

25


Lösungsverfahren<br />

Wird davon ausgegangen, dass die Transportkosten proportional zu der zurückgelegten<br />

Strecke sind, dann handelt es sich bei Hub Location Problemen um<br />

eine MINISUM-Zielsetzung.<br />

Zur Lösung von Hub Location Problemen existieren eine Reihe exakter Lösungsverfahren<br />

sowie Heuristiken. Neben verschiedenen Branch & Bound Verfahren<br />

können heuristische Eröffnungsverfahren wie Add und Drop, Verbesserungsverfahren<br />

sowie heuristische Metastrategien zur Anwendung kommen.<br />

Anwendungsbereiche<br />

Anwendung finden Hub Location Probleme vor allem im Luft-, Schifffahrts- und<br />

Straßengüterverkehr, bei Speditionen, Paketdiensten oder der Post sowie beim<br />

Design von Computer- und Kommunikationsnetzwerken [MAYER 2001].<br />

Im Öffentlichen Verkehr können die Verbindungen zwischen den Hubs schnelle<br />

Verbindungen zwischen zwei Zentren und die Speichen langsame Bus- oder<br />

Straßenbahnlinien zu zentralen Haltestellen bzw. fußläufige Distanzen zwischen<br />

Quelle oder Ziel und Haltestelle darstellen.<br />

26


2.5 Modelle zur Haltestellenoptimierung<br />

Haltestellen in<br />

Netzwerken<br />

Zur Darstellung von Standortproblemen von Haltestellen auf Netzwerken können<br />

verschiedene Modelle angewendet werden.<br />

Eine Möglichkeit ist die Modellierung als Medianproblem.<br />

Darüber hinaus können diese Probleme als Überdeckungsprobleme modelliert<br />

werden. Dabei existieren unterschiedliche Modellierungsansätze [SCHÖBEL 2005]:<br />

1. Door-to-Door Travel Time Stop Location Problem<br />

2. Complete Cover Stop Location Problem<br />

3. Bicriterial Stop Location Problem<br />

2.5.1 Nebenpfad: Door-To-Door Travel Time Stop Location Problem<br />

Door-To-Door<br />

Travel Time<br />

Stop Location<br />

Problem<br />

Bei der Betrachtung der gesamten Reisezeit (Door-To-Door Travel Time) sind<br />

die Zeiten enthalten, die ein Nachfrager benötigt, um von einem Ausgangspunkt<br />

zu einer Haltestelle zu gelangen, die anschließende Reisezeit innerhalb<br />

des öffentlichen Verkehrsnetz und die Abgangszeit von der Zielhaltestelle zum<br />

gewünschten Zielort.<br />

Abbildung 1:<br />

Beispiel für die<br />

Tür-zu-Tür<br />

Reisezeit<br />

Optimierung<br />

Anstelle der Berechnung der gesamten Reisezeit wird in diesem Modell nur die<br />

Änderung der Reisezeit berechnet, die sich durch die Anordnung und die Anzahl<br />

von Haltestellen ergibt.<br />

27


Änderungen ergeben sich zum einen durch eine geringere Zugangsdistanz zu den<br />

Haltestellen, bedingt durch eine hohe Anzahl vorgesehener Haltepunkte.<br />

Zum anderen erhöht sich die Reisezeit innerhalb des Verkehrsnetzes durch eine<br />

hohe Anzahl Stopps. Zu minimieren ist die Differenz zwischen der Reisezeit im<br />

Verkehrsnetz und der Zugangszeit zu der Haltestelle, die dem Nachfrager am<br />

nächsten liegt.<br />

2.5.2 Nebenpfad: Complete Cover Stop Location Problem<br />

Complete<br />

Cover Stop<br />

Location<br />

Problem<br />

Modellformulierung<br />

Das Complete Cover Stop Location Problem kann wie folgt formuliert werden:<br />

Für ein gegebenes Verkehrsnetz G, eine gegebene Anzahl an Reisenden auf den<br />

verschiedenen Relationen und eine endliche Menge an Nachfragerknoten mit<br />

Nachfragern w d , die sich in einer bestimmten Entfernung γ d < r zu der nächsten<br />

Haltestelle befinden, soll eine Menge S an Haltestellen gefunden werden, die alle<br />

Nachfragerknoten überdeckt, so dass die zusätzliche Reisezeit bzw. die Zeitopportunitätskosten<br />

der Wartezeit für die Nutzer<br />

t + travel (S) = ∑ s∈S c s<br />

minimal ist.<br />

Diese Problemformulierung entspricht einem Set Covering Problem. Als mögliche<br />

Lösungsmenge existiert eine endliche dominierende Menge potentieller Stopps<br />

auf dem Verkehrsnetzwerk.<br />

Lösungsmöglichkeit<br />

Eine Möglichkeit ist, dieses unter zu Hilfenahme eineskürzesten-Wege Algorithmus<br />

zu lösen. Dazu muss ein gerichteter Digraph bestimmt werden, der<br />

sich aus der Überdeckungsmatrix der Problemformulierung ableiten lässt. Die<br />

Kantengewichte entsprechen den c s - Werten. Die Verbindungen in diesem Digraph<br />

entsprechen dabei allen Möglichkeiten, potentielle Haltestellen auf dem<br />

Netzwerk zu implementieren, die eine vollständige Überdeckung aller Nachfragerknoten<br />

garantieren.<br />

Der Set-Covering Digraph G SC = (S SC , A SC ) ist deshalb definiert als<br />

S SC = S ∪ (s, t) und<br />

A SC = ((i, j) : i < j und f j≤li+1) ∪ ((s, i) : f i = 1) ∪ ((i, t) : l i = |D|)<br />

Die Gewichte der Kanten betragen c ij = c s mit<br />

c ij = c j falls j ≠ t und 0 falls j = t<br />

Die Gewichte entsprechen der Anzahl der Reisenden, für die sich auf einer Relation,<br />

bedingt durch zusätzliche Stopps, die Reisezeit um eine vorgegebene Zeit<br />

erhöht. Ziel ist es nun, einen kürzesten Weg von s nach t zu bestimmen, der<br />

28


genau die Haltestellen berücksichtigt, bei denen die Summe der Wartezeiten<br />

minimal ist und alle Nachfragerknoten überdeckt werden.<br />

Beispiel<br />

Das folgende kleine Beispiel soll die Vorgehensweise erläutern:<br />

Problem Gegeben⎛<br />

sei das Problem⎞<br />

mit der Überdeckungsmatrix A cov = (a ds ):<br />

A cov = ⎝ 1 1 1 0<br />

0 1 1 1 ⎠<br />

0 0 1 1<br />

und der Anzahl an Reisenden c s , für die sich die Reisezeit im Verkehrsnetz<br />

bedingt durch zusätzliche Haltestellen erhöht:<br />

c 1 = 4 c 3 = 6<br />

c 2 = 3 c 4 = 2<br />

Aufgabe<br />

Welche Form hat der Digraph zu obenstehender Überdeckungsmatrix?<br />

HOTSPOT Lösung: 1<br />

Dijkstra-<br />

Algorithmus<br />

Mit Hilfe des Dijkstra Algorithmus kann nun ein kürzester Weg von s nach t<br />

bestimmt werden.<br />

Die Lösung des Beispiels stellt sich wie folgt dar:<br />

Kürzester Weg<br />

Lösung (bitte nur klicken, wenn Sie obenstehende Aufgabe schon gelöst<br />

haben!!!!)<br />

29


Lösung Der zugehörige Zielfunktionswert lautet F = c 2 + c 4 = 3 + 2 = 5.<br />

Die optimale Lösung lautet folglich: S∗ = (s 2 , s 4 )<br />

2.5.3 Nebenpfad: Bicriterial Stop Location Problem<br />

Bicriterial<br />

Stop Location<br />

Problem<br />

Unter bestimmten Bedingungen erscheint es als nicht sinnvoll, alle Nachfrager<br />

durch Haltestellen zu überdecken, sondern nur einen bestimmten Prozentsatz.<br />

Einerseits ist es unter realen Bedingungen unrealistisch, alle Nachfrager durch<br />

Haltestellen überdecken zu können, andererseits könnte dies zu einer sehr hohen<br />

Anzahl an Haltestellen führen, was einen wirtschaftlichen und qualitativ<br />

hochwertigen Betrieb in Bezug auf die Reisezeit nicht zuließe.<br />

Das bikriterielle Standortproblem für Haltestellen kann wie folgt formuliert werden:<br />

Modellformulierung<br />

Für ein gegebenes Verkehrsnetz G, eine gegebene Anzahl an Reisenden auf den<br />

verschiedenen Relationen und eine endliche Menge an Nachfragerknoten mit<br />

Nachfragern w d , die sich in einer bestimmten Entfernung γ < r zu der nächsten<br />

Haltestelle befinden, soll eine Menge S an Haltestellen gefunden werden, so dass<br />

die zusätzliche Reisezeit<br />

t + travel (S) = ∑ s∈S c s<br />

und die Überdeckung der Nachfrager<br />

−q cover = − ∑ d∈cover(S) w d<br />

minimal sind.<br />

Unter der Minimierung beider Funktionen ist folglich zu verstehen, dass paretooptimale<br />

Lösungen für t + travel und q cover so gefunden werden sollen, dass eine<br />

Menge möglicher Stopps S 1 eine andere Menge möglicher Stopps S 2 dominiert.<br />

S 1 dominiert hierbei S 2 , wenn<br />

t + tavel (S 1) ≤ t + travel (S 2) und<br />

q cover (S 1 ) ≥ q cover (S 2 )<br />

und in mindestens einer Ungleichung nicht die Gleichheit auftritt. Unter Paretooptimalen<br />

Lösungen wird in der Ökonomie eine Allokation verstanden, in der es<br />

nicht mehr möglich ist, ein Wirtschaftssubjekt besser zu stellen, ohne gleichzeitig<br />

(mindestens) ein Wirtschaftssubjekt schlechter zu stellen.<br />

Die Pareto-optimale Lösung S* ist dann eine mögliche Menge an Stopps, die<br />

von keiner anderen ( Menge möglicher Stopps dominiert wird.<br />

t<br />

+<br />

Die Punkte<br />

travel (S∗)<br />

)<br />

von Pareto-Lösungen S* werden als effizient bezeichnet.<br />

q cover (S∗)<br />

30


Lösungs-<br />

Zur Lösung des bikriteriellen Standortproblems können eine Vielzahl an<br />

verfahren angewendet werden.<br />

Lösungsmöglichkeit<br />

Infoseite<br />

Lösungsverfahren<br />

Werden beide Zielfunktionen unter Verwendung eines gewichteten Mittelwerts<br />

zu einer Ersatzzielfunktion zusammengefasst, wird von der Gewichtete Summen<br />

Skalarisierung bzw. der Zielgewichtung gesprochen. Die Einzelzielfunktionen<br />

werden vor der Optimierung mit reellen Zahlen<br />

λ 1 , λ 2 , ..., λ t mit 0 ≤ λ t ≤ 1 gewichtet und anschließend aufsummiert.<br />

Als Nebenbedingung soll dabei<br />

∑ t<br />

i=1 λ i = 1 gelten [DOMSCHKE; DREXL 1998].<br />

Vorteil einer gewichteten Summenfunktion ist, dass die Ersatzzielfunktion in der<br />

Regel relativ einfach zu bestimmen ist. Nachteilig wirkt sich aber aus, dass die<br />

Lösungsmenge nur eine extremale optimale Lösung beinhaltet. Auch ist die Wahl<br />

der Gewichte stark von den Präferenzen des Entscheidungsträgers abhängig. Die<br />

Wahl kann sehr stark subjektiv beeinflusst werden und oftmals sind die Ziele<br />

bzw. die Einheiten der Ziele nicht vergleichbar.<br />

Darüber hinaus ist ein weiterer Nachteil dieser Methode, dass die optimale<br />

Lösung von sehr kleinen Veränderungen der Gewichtung stark beeinflusst werden<br />

kann.<br />

Dieses Problem lässt sich lösen, indem für die einzelnen Ziele obere bzw. untere<br />

Schranken vorgegeben werden, die dann im Rahmen einer Lösung nicht<br />

über- bzw. unterschritten werden dürfen. Die Vorgehensweise wird in folgendem<br />

Abschnitt zur Zieldominanzmethode näher erläutert.<br />

Bei der Zieldominanz-Methode wird das bikriterielle Optimierungsproblem<br />

als einkriterielles Problem charakterisiert.<br />

Anfänglich wird ein Optimierungsziel nicht betrachtet und stattdessen eine Nebenbedingung<br />

der Art<br />

f i (S) ≤ ɛ oder f i (S) ≥ ɛ eingeführt,<br />

die für die Zielfunktion obere bzw. untere Schranken festsetzt. Unter den so<br />

entstehenden Lösungen wird dann eine berechnet, die bezüglich der anderen<br />

Zielfunktion und ihrem Optimierungsziel optimal ist.<br />

Problematisch bei dieser Methode ist, dass durch ungünstige Schranken für ein<br />

Nebenziel der Zielerreichungsgrad des Hauptziels sehr stark einschränkt oder im<br />

Extremfall die Menge der zulässigen Lösungen leer ist [DOMSCHKE; DREXL 1998].<br />

Unter der Berücksichtigung von Abstandsfunktionen wird die Minimierung<br />

der Abstände zwischen dem Zielfunktionswert eines gesondert betrachteten<br />

Ziels f i ∗ und dem Zielfunktionswert einer kombinierten Lösung mehrerer Ziele<br />

f i (x) verstanden.<br />

Es wird also eine Lösung des Gesamtproblems gesucht, welches einen möglichst<br />

geringen Abstand zwischen der Lösung der Einzelziele t und der Lösung des<br />

Gesamtziels, bei gleichzeitiger Betrachtung beider Zielfunktionen, aufweist.<br />

31


Ähnlich wie bei der Zielgewichtung können zusätzliche Gewichte für die einzelnen<br />

Ziele eingeführt werden.<br />

EIne Sonderform der Bestimmung von Abstandfunktionen ist das Goal-Programming/Zielprogrammierung.<br />

Hierbei werden die Werte für f i ∗ vom Entscheidungsträger vorgegeben. Ziel ist<br />

es auch, die Abstände zwischen vorgegebenem Zielfunktionswert und dem kombinierten<br />

Zielfunktionswert aller Ziele zu minimieren.<br />

Eine weitere Lösungsmöglichkeit ist, ähnlich wie bei gewichteten Set Covering<br />

Problemen, unter zu Hilfenahme der Bestimmung kürzester Wege in einem<br />

gerichteten Digraphen, pareto-optimale Lösungen zu bestimmen.<br />

Es werden jeder Kante zwei Gewichte zugeordnet.<br />

Zum einen soll die Summe der Wartezeiten c ij minimiert, zum anderen die<br />

Überdeckung der Nachfrager w d maximiert werden [SCHÖBEL 2005].<br />

Eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung optimaler Lösungen für mehrkriterielle<br />

Problemstellungen stellt die lexikographische Optimierung dar. Hierbei<br />

werden die einzelnen Zielfunktionen nach ihrer Wichtigkeit sortiert, und<br />

das Problem wird anschließend sukzessive nach den einzelnen Zielfunktionen<br />

optimiert. Die berechneten optimalen Lösungen werden dann als Randbedingungen<br />

in die nachfolgende Optimierung der nächsten Zielfunktion eingefügt<br />

[DOMSCHKE; DREXL 1998].<br />

Für Zielfunktionen, die als gleichwertig angesehen werden können, ist die lexikographische<br />

Optimierung nicht anwendbar. So ergeben sich bei der Anwendung<br />

auf die bikriterielle Zielsetzung der Standortfindung bestimmte Schwierigkeiten.<br />

Beide Ziele sind zum einen als gleichwertig anzusehen. Des Weiteren stellen die<br />

optimalen Ziele der einzelnen Zielfunktionen Extrempunkte dar, die eine Optimierung<br />

der anderen Zielfunktion nicht möglich machen. Wird zum Beispiel<br />

nur nach dem Ziel, die Kosten zu minimieren, optimiert, dann ist die optimale<br />

Lösung, dass keine Stopps implementiert werden und die Kosten gleich Null<br />

sind. Darauf aufbauend das zweite Ziel - die Maximierung der Überdeckung -<br />

zu optimieren, ist nun nicht mehr möglich, da bei keiner errichteten Haltestelle<br />

keine Nachfrager überdeckt werden können. Die lexikographische Optimierung<br />

scheidet also für unsere Problemstellung aus.<br />

32


3 Beispiel 1: Depots<br />

3.1 Modellierung<br />

Aufgabenstellung<br />

Ein Netzwerk des öffentlichen Nahverkehrs soll erweitert werden. Die Knoten<br />

s stellen die Anfangs- und Endhaltestellen der Linien dar, die im Pendelbetrieb<br />

verkehren. Die Gemeinde möchte ein Unternehmen beauftragen, Depots<br />

für Straßenbahnen zu errichten. Dafür stehen die potentiellen Standorte l zur<br />

Verfügung.<br />

Ein Planungsbüro wird damit beauftragt zu untersuchen, wie viele der potentiellen<br />

Depotstandorte errichtet werden sollen und von welchem Depot aus welche<br />

Haltestellen versorgt werden sollten. Ein Depot kann mehrere Haltestellen versorgen,<br />

ebenso kann eine Haltestelle von mehreren Depots aus bedient werden.<br />

Abbildung 1:<br />

Gemeindegebiet<br />

33


Die zurückzulegenden Wege sind unter Beachtung des vorhandenen bzw. zu bauenden<br />

Schienennetzes zu wählen und können stets in beide Richtungen befahren<br />

werden. Die durchgezogenen Linien stehen für die zu bedienenden Straßenbahnlinien,<br />

die gestrichelten Linien stellen die Gleisverbindungen dar, die die potentiellen<br />

Depots mit den Haltestellen verbinden. Sie müssen bei der Wahl eines jeden<br />

Depots ebenfalls neu errichtet werden. Um von einem Depot zu einer Haltestelle<br />

zu gelangen, können sowohl die durchgezogenen wie auch die gestrichelten<br />

Linien verwendet werden. Maßgebend ist immer die kürzeste Verbindung.<br />

Digraph<br />

Kürzeste Wege<br />

Die Entfernungen γ ls zwischen potentiellem Depot und Haltestellen sind Grundlage<br />

für die Berechnung der Transportkosten. Eine Distanzeinheit entspricht 0,5<br />

Geldeinheiten. Damit ist berücksichtigt, dass ein Fahrzeug jeweils einmal am<br />

34


Tag eine Ein- und Aussetzfahrt zurücklegen muss. Die minimalen Wege werden<br />

mit Hilfe des kürzesten Wege Algorithmus von Dijkstra bestimmt. Sie sind in<br />

der Entfernungsmatrix in folgender Tabelle dargestellt.<br />

35


3.2 Modellierung (2)<br />

Optimierungsziel<br />

und<br />

Optimierungskriterien<br />

Eingangsgrößen<br />

Ziel ist die Minimierung der Summe der variablen Transportkosten und der<br />

fixen Abschreibungskosten für Depots und der dadurch notwendigen Trassen.<br />

Benötigte Eingangsgrößen zur Lösung des Problems sind:<br />

• Lage und Anzahl der zu bedienenden Haltestellen<br />

• Lage und Anzahl der potentiellen Depots<br />

• Anzahl der benötigten Straßenbahnen je Haltestelle<br />

• Kapazität und Fixkosten der potentiellen Depots<br />

• bestehendes und potentielles Schienennetz<br />

• Länge jeder Wegstrecke<br />

• Entfernung der potentiellen Depots zu jeder Haltestelle (Entfernungsmatrix)<br />

Entscheidungsvariablen<br />

Als Entscheidungsvariablen müssen die<br />

• Anzahl der Straßenbahnen, die je Depot zu einer bestimmten Haltestelle<br />

befördert werden, und die<br />

• Anzahl der zu errichtenden Depots<br />

beachtet werden.<br />

Modellierung<br />

Aus der Problemstellung geht hervor, dass aus einer Menge potentieller Standorte<br />

eine Teilmenge identifiziert werden soll, damit das Verhältnis zwischen fixen<br />

Standortkosten und variablen Transportkosten optimal ist. Aufgrund der<br />

zusätzlichen Kapazitätsbeschränkung der Depots, beschreibt unser Beispiel ein<br />

kapazitiertes Warehouse Location Problem.<br />

36


3.3 Lösungsverfahren DROP-Algorithmus<br />

Lösungsverfahren<br />

Die Lösung des Problems wird mit heuristischen Verfahren ermittelt. Als Eröffnungsverfahren<br />

wird der Drop-Algorithmus verwendet, mit Hilfe von Tabu<br />

Search soll anschließend die Startlösung verbessert werden.<br />

DROP-<br />

Algorithmus<br />

Der Drop-Algorithmus geht von der Startsituation aus, dass alle potentiellen<br />

Standorte der Depots vorläufig einbezogen sind. Zu Beginn entspricht der Zielfunktionswert<br />

der Summe der Fixkosten aller Standorte und der minimalen<br />

Transportkosten. Letztere werden durch das Lösen von Transportproblemen<br />

ermittelt.<br />

Mit jeder Iteration wird nun derjenige Standort endgültig ausgeschlossen, durch<br />

dessen Schließung die größtmögliche Verringerung des Zielfunktionswertes erlangt<br />

wird. Der Algorithmus endet, sobald durch die Schließung eines weiteren<br />

Standortes keine zusätzliche Senkung des Zielfunktionswertes erreicht werden<br />

kann. Alle Standorte, die nicht ausgeschlossen wurden, werden nun endgültig<br />

einbezogen. [SCHILDT 1994]<br />

Der Drop-Algorithmus zählt zu den Greedy-Verfahren. Bei jeder Iteration wird<br />

demnach die größtmögliche Verbesserung des Zielfunktionswertes angestrebt.<br />

Bei dem Algorithmus kann nicht abgeschätzt werden, wie sich das Eliminieren eines<br />

Standortes auf nachfolgende Verfahrensschritte auswirkt. [DOMSCHKE; KLEIN; SCHOLL 1996]<br />

Das bedeutet, dass eventuell suboptimale Lösungen gefunden werden. Der Drop-<br />

Algorithmus liefert dennoch eine gute Startlösung, die anschließend mittels Tabu<br />

Search verbessert werden soll.<br />

37


Infoseite<br />

Transportproblem<br />

Transportprobleme sind lineare Optimierungsprobleme und können mit Hilfe<br />

des Simplex-Algorithmus gelöst werden.<br />

Bei größeren Optimierungsproblemen ist es sinnvoll, ein Computerprogramm<br />

zur Lösung dieser in Anspruch zu nehmen, da sonst der Rechenaufwand zu groß<br />

wird. Hiervon existieren zahlreiche, deren Lösungsverfahren auf der Simplex-<br />

Methode basieren.<br />

38


3.4 Lösungsverfahren Tabu-Search<br />

Tabu Search<br />

Mit Hilfe der Metaheuristik Tabu Search soll die Lösung des Drop-Algorithmus<br />

auf mögliche Verbesserungen des Zielfunktionswertes untersucht werden.<br />

Der Aufbau des Tabu Search-Verfahrens sieht wie folgt aus:<br />

1. Ermittle eine Starlösung x 0 und berechne den zugehörigen Zielfunktionswert<br />

F 0 .<br />

2. Suche in der Nachbarschaft nach einer Lösung, die die größte Verbesserung<br />

bzw. die geringste Verschlechterung des Zielfunktionswertes F ermöglicht<br />

und berechne diesen.<br />

3. Vergleiche die Zielfunktionswerte F und F 0 und speichere die beste Lösung.<br />

4. Aktualisiere die Tabu-Liste.<br />

5. Wiederhole die Schritte 2 bis 4 so lange, bis ein Abbruchkriterium erfüllt<br />

ist.<br />

6. Gib die beste Lösung und ihren zugehörigen Zielfunktionswert an.<br />

39


4 Beispiel 2: Haltestellen<br />

4.1 Modellierung<br />

Aufgabenstellung<br />

Ein Verkehrsunternehmen betreibt ein öffentliches Verkehrsnetz innerhalb einer<br />

Gemeinde. Die drei Gemeindegebiete werden dabei von jeweils einer Linie im<br />

Tourenbetrieb angedient. Ein zentraler Umsteigebahnhof auf dem Gemeindegebiet<br />

B ermöglicht die Anbindung aller drei Linien.<br />

Um das Angebot auch in Zukunft wettbewerbsfähig und attraktiv zu gestalten,<br />

möchte das Unternehmen die Standorte für die Haltestellen optimieren, um die<br />

Anzahl der Fahrgäste zu erhöhen. Dies soll sukzessive für jedes Gemeindegebiet<br />

geschehen. In einem ersten Schritt sind dabei die Planungen und die anschließende<br />

Optimierung für das Gemeindegebiet A durchzuführen. Dem Unternehmer<br />

bietet sich dafür die Möglichkeit, Haltestellen auf dem Netz im Gemeindegebiet<br />

A neu zu errichten und bestehende Haltestellen zu schließen.<br />

Abbildung 1:<br />

Gemeindegebiet<br />

Nahverkehrslinie<br />

Das Netz im Gemeindegebiet A mit potentiellen Haltestellen und Knoten, in<br />

denen Nachfrage besteht, ist in Abbildung 1 dargestellt.<br />

Zur Vereinfachung wird davon ausgegangen, dass die Nachfrage nicht auf der<br />

gesamten Fläche besteht, sondern dass Nachfragerknoten bereits durch Clusterbildung<br />

gebildet worden sind. Diese stellen Schwerpunkte eines vorher bestimmten<br />

Bereichs dar, in dem die Nachfrage akkumuliert werden kann. Dies können<br />

beispielsweise Wohngebiete, Industriegebiete, Einkaufszentren oder ähnliche Agglomerationen<br />

sein.<br />

Die Einzugsbereiche der einzelnen Haltestellen sind mittels gestrichelter Verbindungslinien<br />

dargestellt. So sind zum Beispiel die Nachfragerknoten d 2 und<br />

d 3 von der Haltestelle s 2 überdeckt und eine bestimmte Anzahl potentieller<br />

Kunden nutzt diese Haltestelle.<br />

40


Abbildung 2:<br />

Nahverkehrslinie<br />

mit<br />

Haltestellen<br />

und Nachfragerknoten<br />

Überdeckungsmatrix<br />

und<br />

Gewichte der<br />

Nachfragerknoten<br />

Die Überdeckungsmatrix A cov = (a ds ) für obiges Netz ergibt sich wie folgt:<br />

Ferner wird angenommen, dass sich die Nachfragerknoten in einem bestimmten<br />

gegebenen Abstand zu den potentiellen Haltestellen befinden, und dass<br />

jeder Nachfragerknoten eine gleich hohe Anzahl an Nachfragern repräsentiert.<br />

Im Verhältnis zu der Distanz zwischen Nachfragerknoten und Haltestelle ergeben<br />

sich folgende Werte, die die Anzahl Nutzer der einzelnen Halstestellen<br />

repräsentieren:<br />

41


Infoseite<br />

Es wird davon ausgegangen, dass die maximale fußläufige Distanz γ d , die ein<br />

Nutzer bereit ist bis zu einer Haltestelle zurückzulegen, 500 Meter nicht überschreitet.<br />

Diese Distanz entspricht in etwa der maximalen Fußweglängen, die als<br />

Bedienungsstandard im Öffentlichen Verkehr vorgegeben werden (bspw. städtische<br />

Kernzone: 300-400 Meter; Unterzentrum: 600 Meter).<br />

Die Gewichtung der Nachfragerknoten berechnet sich für das Beispiel aus folgender<br />

Funktion:<br />

Diese Funktion nimmt bei einem Abstand von 0 Metern zur Haltestelle den<br />

Wert 1 an (was einem Nachfrageranteil des Knotens von 100% entspricht) und<br />

bei einer Entfernung des Nachfragerknotens von 500 Metern den Wert Null (was<br />

einem Nachfrageranteil des Knotens von 0% entspricht).<br />

Bei bspw. 100 Einwohnern je Nachfragerknoten würden demnach 21 Nachfrager<br />

aus Knoten 1 Haltestelle 1 in Anspruch nehmen. Analog dazu würden Haltestelle<br />

3 drei Nachfrager aus Knoten 3 und 35 Nachfrager aus Knoten 4 in Anspruch<br />

nehmen.<br />

42


4.2 Modellierung (2)<br />

Vorbemerkung<br />

Die <strong>Standortplanung</strong> von Haltestellen ist einer der ersten Schritte bei der Planung<br />

eines öffentlichen Verkehrsnetzes.<br />

Die Planung ist dabei eng verbunden mit dem Fahrplan. Anschlüsse verschiedener<br />

Linien werden durch Haltestellen räumlich und durch den Fahrplan zeitlich<br />

festgelegt.<br />

Ziel dieses Beispiels ist die räumliche Optimierung der Haltestellenstandorte in<br />

einem gegebenen Nahverkehrsnetz.<br />

Aufgabe<br />

Jeder Linie muss eine bestimmte Anzahl an Haltestellen zugeordnet werden, an<br />

denen die Transportmittel halten, um einer bestimmten Anzahl an Nachfragern<br />

eine Anbindung an das Nahverkehrsangebot zu ermöglichen.<br />

Optimierungsziele<br />

und<br />

Optimierungskriterien<br />

Ziele sind die Minimierung der Anzahl an Haltestellen und die Maximierung<br />

der Überdeckung der Nachfrager (Maximierung der Erschließungswirkung).<br />

Optimierungskriterien für beide Ziele sind:<br />

• Anzahl der zu implementierenden Haltestellen:<br />

• Wartezeiten der Reisenden im Nahverkehrsnetz<br />

• Zeitopportunitätskosten der Nutzer<br />

• Betriebs- und Investitionskosten<br />

• Anzahl überdeckter Nachfrager:<br />

• Erlöse des Nahverkehrsunternehmens<br />

Eingangsgrößen<br />

Zur Bearbeitung der Aufgabe werden folgende Daten und Eingangsgrößen<br />

benötigt:<br />

• Verlauf der Nahverkehrslinie<br />

• Lage der Nachfragerknoten<br />

43


• Anzahl potentieller Nachfrager pro Nachfragerknoten<br />

• Zuordnung der Nachfragerknoten zu den Haltestellen<br />

• Anzahl Reisender auf den verschiedenen Relationen (Quelle-Ziel Matrix)<br />

Entscheidungsvariablen<br />

Im Rahmen der Optimierung veränderlich sind die Entscheidungsvariablen:<br />

• Anzahl der zu implementierenden Haltestellen<br />

• Anzahl der zu überdeckenden Nachfragerknoten<br />

Modellierung<br />

Möglichkeiten der Modellierung sind bereits an vorangegangener Stelle erläutert<br />

worden. Wir werden im Folgenden die bikriterielle Modellierung [DOMSCHKE; DREXL 1998]<br />

detailliert betrachten und Lösungsvorschläge aufzeigen.<br />

44


4.3 Optimierungsverfahren<br />

Optimierungsverfahren<br />

Zur Optimierung der bikriteriellen Standortprobleme werden (wie oben bereits<br />

aufgezählt) folgende Optimierungsverfahren eingesetzt:<br />

• Zielgewichtung bzw. Gewichtete Summen Skalarisierung<br />

• Zieldominanz bzw. e-constraint-Methode<br />

• Berücksichtigung von Abstandsfunktionen bzw. Goal-Programming<br />

• Bestimmung kürzester Wege<br />

• Lexikographische Optimierung<br />

Im Folgenden wird auf die Bestimmung kürzester Wege und die Zielgewichtung<br />

näher eingehen. Diese werden zur Lösung des Beispiels angewendet.<br />

45


4.4 Lösungsverfahren Bestimmung kürzester Wege<br />

Bestimmung<br />

kürzester<br />

Wege<br />

Analog zur Bestimmung kürzester Wege bei der Lösung von Set Covering Problemen<br />

können bei der Lösung von bikriteriellen Problemen ebenfalls Kürzeste-<br />

Wege-Algorithmen zur Anwendung kommen.<br />

Veranschaulichen lässt sich dies gut an einem leicht vereinfachten Beispiel.<br />

Es werden jeder Kante zwei Gewichte zugeordnet. Zum einen soll die Summe<br />

der Wartezeiten c ij minimiert, zum anderen die Überdeckung der Nachfrager<br />

w d maximiert werden.<br />

Als Vereinfachung werden die c ij -Werte zu 1 normiert. Die w d -Werte stellen die<br />

Gewichte der Kanten dar.<br />

Der bikriterielle Set Covering Digraph G BSC = (S BSC , A BSC ) ist - anders als<br />

der Set-Covering Digraph - definiert durch:<br />

S BSC = S ∪ (s, t) und<br />

A BSC = ((i, j) : i, j ∈ S und i < j) ∪ ((s, j) : j ∈ S) ∪ ((i, t) : i ∈ S) ∪ ((s, t))<br />

Die Gewichte der Kanten betragen<br />

c ij = 1<br />

w ij = ∑ d∈cover(j)/cover(i) w d falls i ≠ s, j ≠ t<br />

w ij = ∑ d∈cover(j) w d<br />

w ij = 0<br />

falls i = s, j ≠ t<br />

falls j = t<br />

Beispiel<br />

Für das Beispiel stellt sich der Digraph wie folgt dar:<br />

Im Gegensatz zum Digraphen des gewichteten Set Covering Problems sind hier<br />

der Knoten s und der Knoten t mit allen anderen Knoten und alle Knoten i ∈ s<br />

mit allen folgenden Knoten j ∈ s für i < j verbunden.<br />

Grund ist, dass zum einen auch hier die Verbindungen der Knoten allen Möglichkeiten<br />

entsprechen, potentielle Haltestellen auf dem Netzwerk zu implementieren,<br />

zum anderen aber nicht notgedrungen alle Nachfragerknoten überdeckt<br />

werden müssen. Es können somit beliebige Konfigurationen an Haltestellenstandorten<br />

in Abhängigkeit der Anzahl zu errichtender Stopps implementiert<br />

46


werden. Aus diesem Grund sind hier alle Knoten mit allen nachfolgenden Knoten<br />

verbunden.<br />

Lösung<br />

Mit folgenden Werten für die Anzahl überdeckter Nachfrager je Knoten ergeben<br />

sich für das Beispiel folgende pareto-optimale Lösungen in Abhängigkeit der<br />

Anzahl implementierter Haltestellen.<br />

w 1 = 5 w 2 = 4<br />

w 3 = 6 w 4 = 2<br />

Für<br />

K=1 wird Haltestelle 3 implementiert,<br />

K=2 werden Haltestellen 1 und 3 implementiert,<br />

K=3 werden Haltestellen 1,2 und 3 implementiert und für<br />

K=4 werden alle Haltestellen implementiert.<br />

Effiziente<br />

Lösungen bei<br />

mehreren<br />

Zielen<br />

Aufgabe<br />

Wird davon ausgegangen, dass die c s -Werte nicht konstant gleich 1 sind, dann<br />

besteht die Lösung aus einer Menge an pareto-optimalen Elementen.<br />

Aus wie vielen Elementen besteht die Lösungsmenge des obigen kürzeste Wege<br />

Problems mit den Kantengewichten w d und c s ?<br />

15<br />

Gelten für die Gewichte die oben stehenden Werte für w d und die folgend aufgeführten<br />

c s -Werte, stellt sich die Lösungsmenge des Beispiels wie folgt dar:<br />

c 1 = 3 c 2 = 5<br />

c 3 = 2 c 4 = 6<br />

47


Aufgabe<br />

Welchs Element der Lösungsmenge ist für K=2 Haltestellen pareto-optimal? false {s,1,2,t}<br />

true {s,1,3,t}<br />

false<br />

false<br />

false<br />

false<br />

{s,1,4,t}<br />

{s,2,3,t}<br />

{s,2,4,t}<br />

{s,3,4,t}<br />

Weitere<br />

effiziente<br />

Lösungen<br />

Für K=1 ist die effiziente Lösung {s,3,t}<br />

Für K=3 ist die effiziente Lösung {s,1,2,3,t}<br />

Für K =4 ist die effiziente Lösung {s,1,2,3,4,t}<br />

48


4.5 Lösungsverfahren Zielgewichtung<br />

Zielgewichtung<br />

Für die Optimierung bei mehrfacher Zielsetzung ist die Zielgewichtung ein weiteres<br />

mögliches Lösungsverfahren.<br />

Das folgende kleine Beispiel soll die Vorgehensweise erläutern:<br />

Beispiel<br />

Maximiere Gewinn G(x, y) = x + 2y<br />

Maximiere Absatz A(x, y) = x + y<br />

Maximiere Umsatz U(x, y) = 3x + 2y<br />

unter den Nebenbedingungen<br />

x + y ≤ 100<br />

6x + 9y ≤ 720<br />

y ≤ 60<br />

x, y ≥ 0<br />

Mit den Gewichten λ 1 bis λ 3 für das Zieltripel (Gewinn, Absatz, Umsatz) mit<br />

(1/3, 1/2, 1/6) lautet die Zielfunktion:<br />

Maximiere Φ(x, y) = 1 3 G(x, y) + 1 2 A(x, y) + 1 6 U(x, y) = 4 3 x + 3 2 y<br />

unter obenstehenden Nebenbedingungen<br />

Zur Lösung dieses linearen Optimierungsproblems eignet sich der Simplex AlgorithmusSimplex<br />

Algorithmus.<br />

Die optimale Lösung dieses Problems lautet dann:<br />

x = 60; y = 40; G = 140; A = 100; U = 260<br />

49


4.6 Lösung<br />

Vereinfachung Mit Hilfe eines einfachen Algorithmus werden pareto-optimale Lösungen für<br />

verschiedene Anzahlen an zu implementierenden Haltestellen ermittelt. Als Sonderfall<br />

dient die Vereinfachung, dass die Anzahl an Reisenden, die eine Haltestelle<br />

”<br />

durchreisen“, für alle Haltestellen gleich groß ist. Die Summe der Zeitopportunitätskosten<br />

c s der einzelnen Haltestellen nimmt für alle Stopps den Wert<br />

1 an.<br />

Die Vorgehensweise des Algorithmus für das Nahverkehrsnetz der Gemeinde ist<br />

in folgender Diashow dargestellt.<br />

Zielgewichtung<br />

Im nächsten Schritt wird die Anzahl der Nachfrager in den einzelnen Relationen<br />

in die Zielfunktion mit aufgenommen. Die Variable c s nimmt damit für die<br />

unterschiedlichen potentiellen Haltepunkte die in folgender Tabelle aufgeführten<br />

Werte an.<br />

Die w d -Werte sind an früherer Stelle bereits aufgeführt worden.<br />

Um nun in Abhängigkeit der Minimierung der Summe der Wartezeiten und der<br />

Maximierung der Überdeckung der Nachfrager optimale Lösungen zu finden,<br />

wenden wir die Methode der Zielgewichtung an.<br />

Als Gewichte werden für λ 1 = 0, 3 und für λ 2 dementsprechend 0,7 gewählt. Damit<br />

wird die Überdeckung höher als die zusätzliche Wartezeit gewichtet. Darin<br />

spiegelt sich die Präferenz des Entscheidungsträgers wieder, eine hohe Überdeckung<br />

als wichtiger für die Erhöhung der Attraktivität einzustufen als eine<br />

wartzeitminimale Verbindung innerhalb des Verkehrsnetzes.<br />

50


Modellierung<br />

Es müssen nun - analog zu der Bestimmung kürzester Wege - für K=1,..., 6 Haltestellen<br />

effiziente Lösungen bestimmt werden. Diese sind in folgender Diashow<br />

dargestellt.<br />

51


Variieren der<br />

Gewichte<br />

Die Auswahl der Gewichte beeinflusst stark das Ergebnis des Optimierungsproblems.<br />

Aus diesem Grund werden für variierende Gewichte die verschiedenen<br />

Ergebnisse dargestellt.<br />

52


Es ist zu erkennen, dass sich durch verschiedene Gewichte die Lösungsmengen<br />

für die optimalen Standorte von Haltestellen und die jeweils überdeckten Nachfragerknoten<br />

ändern. Die optimalen Lösungen sind sehr stark von den Präferenzen<br />

des Entscheidungsträgers - also den Gewichten - abhängig.<br />

Infoseite<br />

Algorithmus zur Lösung des bikriteriellen Problems<br />

53


5 Literatur<br />

5.1 Literaturverzeichnis<br />

Literaturverzeichnis<br />

[ABERLE 2000] Aberle, G.:<br />

” Transportwirtschaft“<br />

Oldenbourg Verlag<br />

München 2000<br />

[ANNEN 2003] Annen, O.:<br />

Das Particial Set Covering Problem und Erweiterungen: Modellierung<br />

”<br />

und Lösungsverfahren“<br />

Dissertation an der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität<br />

Duisburg-Essen<br />

Duisburg 2003<br />

[BUSSIECK; WINTER; ZIMMERMANN 1997] Bussieck, M.; Winter, T.;<br />

Zimmermann, U.:<br />

Discrete optimization in public rail transport“<br />

”<br />

In: Mathematical Programming 79(3), Seiten 415-444, 1997<br />

http://i11www.ilkd.unikarlsruhede/algo/teaching/SS 03/eisenbahn modelle/bussieck97discrete.pdf<br />

(letzter Zugriff, 16.09.2005)<br />

[DASKIN 1995] Daskin, M.:<br />

Network and Discrete Location; Models, Algorithms, and Applications“<br />

”<br />

John Wiley & Sons<br />

New York 1995<br />

[DOMSCHKE; KLEIN; SCHOLL 1996] Domschke, W.; Klein, R.; Scholl, A.:<br />

Tabu Search - eine intelligente Lösungsstrategie für komplexe Optimierungsprobleme“<br />

”<br />

In: Schriften zur Quantitativen Betriebswirtschaftslehre an der TU Darmstadt<br />

Darmstadt 1996<br />

[DOMSCHKE; DREXL 1996] Domschke, W.; Drexl, A.:<br />

Logistik: Standorte“<br />

”<br />

Oldenbourg Verlag<br />

München 1996<br />

[DOMSCHKE; DREXL 1998] Domschke, W.; Drexl, A.:<br />

Einführung in Operations Research“<br />

”<br />

Springer Verlag<br />

Berlin 1998<br />

[DOMSCHKE; SCHOLL 2000] Domschke, W.; Scholl,A.:<br />

Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre“<br />

”<br />

54


Springer Verlag<br />

Berlin 2000<br />

[FACHGEBIET VV der TUD 2004] Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrstechnik<br />

der TU Darmstadt:<br />

Umdruck zur Vorlesung Verkehrsplanung und Verkehrstechnik I“ an der<br />

”<br />

TU Darmstadt<br />

Darmstadt 2004<br />

[FGSV 1982] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Arbeitsgruppe<br />

Verkehrsplanung:<br />

Hinweise für die Anwendung von Entscheidungs- und Optimierungsmethoden<br />

im Verkehrswesen“<br />

”<br />

Köln 1982<br />

[GENC 2003] Genc, Z.:<br />

Ein neuer Ansatz zur Fahrplanoptimierung im ÖPNV: Maximierung von<br />

”<br />

zeitlichen Sicherheitsabständen“<br />

Dissertation am Fachbereich der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität zu Köln<br />

Köln 2003<br />

[HÜMPFNER 2002] Hümpfner, S.:<br />

Entwicklung eines Verfahrens zur Standortoptimierung von Park-and-<br />

”<br />

Ride-Anlagen“<br />

Lehrstuhl für Verkehrs- und Stadtplanung der TU München<br />

München 2002<br />

[KLOSE 2001] Klose, A.:<br />

<strong>Standortplanung</strong> in distributiven Systemen“<br />

”<br />

Physica Verlag<br />

Heidelberg 2001<br />

[KLOSE 2005] Klose, A.:<br />

OR-Modelle in der Standort- und Tourenplanung“<br />

”<br />

Vorlesungsunterlagen zur Spezialvorlesung Operations Research am Institut<br />

für Operations Research und mathematische Methoden der Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Universität Zürich<br />

Zürich 2005<br />

[LIEBCHEN 2005] Liebchen C.:<br />

Der Berliner U-Bahn Fahrplan 2005 - Realisierung eines mathematisch<br />

”<br />

optimierten Angebotskonzeptes“<br />

In: FGSV Verlag (Hrsg.): HEUREKA 2005: Optimierung in Transport<br />

”<br />

und Verkehr - Tagungsbericht“ Seiten 483-500<br />

FGSV-Verlag<br />

2005<br />

55


[LIEBMANN 1971] Liebmann, H.-P.:<br />

Die Standortwahl als Entscheidungsproblem“,<br />

”<br />

Physica-Verlag,<br />

Würzburg 1971<br />

[MAYER 2001] Mayer, G.:<br />

Strategische Logistikplanung von Hub & Spoke-Systemen“<br />

”<br />

Deutscher Universitäts-Verlag<br />

Wiesbaden 2001<br />

[NICKEL; SCHÖBEL; SONNEBORN 2001] Nickel, S.; Schoebel, A.; Sonneborn,<br />

T:<br />

Hub Location Problems“<br />

”<br />

In: Mathematical methods on Optimization in Transportation Systems,<br />

EURO-Working Group Meeting on Transportation Seiten 95-107<br />

2001<br />

[SCHILDT 1994] Schildt, B.:<br />

Strategische Produktions- und Distributionsplanung, Betriebliche Standortoptimierung<br />

bei degressiv verlaufenden Produktionskosten“<br />

”<br />

DUV<br />

Wiesbaden 1994<br />

[SCHÖBEL 2003] Schöbel, A.:<br />

Optimization Models in Public Transportation“<br />

”<br />

Vorlesungsunterlagen am Institut für Numerische und Angewandte Mathematik<br />

Göttingen 2003<br />

[SCHÖBEL 2005] Schöbel, A.:<br />

Costumer-Oriented Optimization in Public Transportation“<br />

”<br />

Habilitationsschrift an der Universität Göttingen<br />

Göttingen 2005<br />

[TOPP 1994] Topp, H.H:<br />

Parkraum als Steuerungsinstrument“<br />

”<br />

In: Handbuch der kommunalen Verkehrsplanung Bd.2, (3.4.12.1)<br />

Bonn 1994 ff.<br />

[WEINBRECHT 2000] Weinbrecht, K.:<br />

Kontinuierliche Standortprobleme in Polygonen“,<br />

”<br />

Dissertation an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der<br />

Universität zu Köln,<br />

Köln 2000<br />

[http://www.wikipedia.de] http://www.wikipedia.de<br />

(letzter Zugriff 31.10.2005)<br />

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