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ET. Vorverstärker Naim DAC Stereoplay 2010-05_ ... - music line

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Sonderdruck aus<br />

Ausgabe <strong>05</strong>/<strong>2010</strong><br />

Test & Technik<br />

D/A Wandler<br />

Auf Knopfdruck Musik<br />

Das Anwählen der digitalen Eingangsquelle<br />

geschieht über frontseitige<br />

Drucktasten. Stecken dagegen<br />

Speichermedien im USB-Eingang,<br />

dienen sie als Navigationstasten zur<br />

Titelsuche.<br />

stereoplay.de


Kraft-Quelle<br />

Innovationen bei D/A-Wandlern dienen nur selten dem guten Klang. Doch mit<br />

dem neuen <strong>DAC</strong> bringt <strong>Naim</strong> nun ein wirklich bahnbrechendes Konzept.<br />

Der britische HiFi-Nonkonformist<br />

<strong>Naim</strong> gilt schon<br />

immer als eiserner Verfechter<br />

des integrierten CD-Spielers.<br />

Nicht ohne Grund: Im Gegensatz<br />

zu separaten Laufwerk-<br />

Wandler-Kombis erlauben es<br />

integrierte CD-Spieler, den Systemzeitgeber<br />

für alle beteiligten<br />

Komponenten, die Zeitbasis,<br />

direkt beim D/A-Wandler<br />

zu platzieren: Das ergibt geringstmöglichsten<br />

Jitter – beste<br />

Vorrausetzungen also für optimalen<br />

Klang.<br />

Sind Laufwerk und Wandler<br />

jedoch getrennt, muss sich der<br />

D/A-Wandler-Baustein für konstanten<br />

Daten-Nachschub wohl<br />

oder übel in den Systemtakt des<br />

Laufwerks einklinken. Das geschieht<br />

normalerweise durch<br />

eine elektronische, phasenstarre<br />

Regelschliefe, die PLL. Die<br />

wertet den digitalen Signalstrom<br />

kommend vom S/P-DIF-<br />

Eingang aus und führt den<br />

Wandler-Takt entsprechend den<br />

Vorgaben vom Laufwerk<br />

nach.<br />

Um Schwankungen im Datenstrom<br />

des Laufwerks auszugleichen,<br />

muss die PLL einen<br />

gewissen Fangbereich besitzen.<br />

Es liegt auf der Hand, dass allfälligem<br />

Jitter samt den einhergehenden<br />

Klangbeeinträchtigungen<br />

auf diese Weise Tür und<br />

Tor geöffnet sind. Daher git: Je<br />

kleiner der Fangbereich der<br />

PLL, desto besser der Klang.<br />

Ein Problem gibt es dabei. Fällt<br />

der Fangbereich zu klein aus,<br />

kommt es bei instabileren Quellen<br />

schnell zu Aussetzern, weil<br />

der Datenstrom abreißt.<br />

Die S/P-DIF-Schnittstelle<br />

erfordert also einen Kompromiss,<br />

wobei der D/A-Wandler<br />

stets an einer langen Leine<br />

hängt. Obendrein lässt dich das<br />

Taktsignal aus dem S/P-DIF-<br />

Datenstrom niemals ganz ohne<br />

Jitterfehler gewinnen, da Synchronimpulse<br />

und Audidaten in<br />

einem einzigen Signal verschachtelt<br />

sind.<br />

iPod, Computer & Co trugen<br />

jedoch entscheidend dazu bei,<br />

dass externe D/A-Wandler für<br />

HiFi-Fans in letzter Zeit zunehmend<br />

attraktiver werden. Dem<br />

wollte sich auch <strong>Naim</strong> nicht<br />

verschließen, und so bieten die<br />

Briten mit dem 2600 Euro<br />

teuren <strong>DAC</strong> nun erstmals in ihrer<br />

Firmengeschichte einen separaten<br />

D/A-Wandler an.<br />

<strong>DAC</strong>-Technik: 10 Festfrequenzen<br />

contra Taktjitter<br />

Der <strong>DAC</strong> löst die durch die<br />

S/P-DIF-Schnittstelle bedingten<br />

Jitter-Probleme auf ebenso eigenständige<br />

wie gründliche<br />

Weise: Bei ihm fließen die von<br />

der Quelle gelieferten Digitalsignale<br />

zunächst mal so wie sie<br />

kommen in einen riesigen Datenspeicher<br />

(RAM). Ein leistungsfähiger<br />

SHARC-Signalprozessor<br />

ermittelt dabei aus<br />

Füllstand pro Zeitspanne den<br />

durchschnittlichen Datenfluß<br />

Anschließend wählt er diejenige<br />

von insgesamt 10 zur Verfügung<br />

stehenden Auslese-Taktraten<br />

aus, die diesem Wert am<br />

nächsten kommt.<br />

Daher kann der <strong>DAC</strong> anstelle<br />

einer ständig nachregelnden<br />

PLL einen extem jitterarmen<br />

Festfrequenz-Oszillator einsetzen,<br />

der zudem direkt bei den<br />

D/A-Wandlerbausteinen platziert<br />

ist. Lediglich bei sehr instabilen<br />

Eingangsignalen hilft<br />

ein spezieller, asysnchroner<br />

Samplerate-Konverter genannter<br />

Baustein aus.<br />

Noch ein weiterer Trick soll<br />

dabei dem <strong>Naim</strong> <strong>DAC</strong> zu bestem<br />

Klang verhelfen: Obwohl<br />

er als Oversampler arbeitet,<br />

packt er nicht wie üblich zwischen<br />

zwei Original-Samples<br />

3 interpolierte, sondern 15 Nullspannungswerte.<br />

Diese „Zerostereoplay.de


Test & Technik D/A Wandler<br />

Wussten Sie...<br />

dass <strong>Naim</strong> die „alte“<br />

DIN-Steckverbindung aus<br />

klanglichen Gründen<br />

bevorzugt? Als Vorteil<br />

nennt man die gegenüber<br />

Cinch-Steckern eindeutigere<br />

Masseführung.<br />

Stuffing“ genannte Methode<br />

produziert präzise Kurvenzüge<br />

bestehend aus unzähligen Nadelimpulsen,<br />

wobei sich die<br />

extrem hohe Abtastfrequenz mit<br />

einem relativ einfachen, klanglich<br />

aber umso besseren Analogfilter<br />

entfernen lässt.<br />

Wie sehr <strong>Naim</strong> vom Anti-<br />

Jitter-Konzept des <strong>DAC</strong> überzeugt<br />

ist, zeigt die Tatsache,<br />

dass er neben den vier koaxialen<br />

S/P-DIF-Eingängen auch<br />

vier optische Toslink-Einfahrten<br />

mitbringt. Entgegen der landläufigen<br />

Auffassung gestehen<br />

die Engländer denen sogar Vorteile<br />

zu: Auf optischem Wege<br />

schleichen sich keine hochfrequenten<br />

Störsignale ein, die den<br />

Klang trüben könnten.<br />

iPod-Besitzer freuen sich<br />

über den USB-Eingang beim<br />

<strong>DAC</strong>, der dank Apple-Schnittstelle<br />

sogar digital mit dem Taschenspieler<br />

anbändelt. Als<br />

USB-Host musiziert der <strong>DAC</strong><br />

jedoch auch direkt mit USB-<br />

Sticks oder Speicherkarten –<br />

jedoch nur in vom iPod unterstützten<br />

Datenformaten. Weil<br />

der <strong>DAC</strong> kein Display mitbringt,<br />

macht das Navigieren<br />

auf externen USB-Medien allerdings<br />

keine rechte Freude.<br />

Der <strong>Naim</strong> <strong>DAC</strong> überzeugt<br />

durch perfektes Timing<br />

Beim Hörtest brauchte es<br />

keine Gold-Ohren, um zu hören,<br />

dass der <strong>DAC</strong> neue Klangdimensionen<br />

erschließt. Während<br />

andere D/A-Wandler beispielsweise<br />

HiHat-Becken „Zig Zig“<br />

aufeinandersausen lassen,<br />

macht der <strong>Naim</strong> ein körperhaftes<br />

„Tschök Tschök“. Seine<br />

sagenhaft substanzielle Spielweise<br />

wurzelt dabei in beispielhafter<br />

Konturenschärfe. Hier<br />

liegt auch die eigentliche Kraftquelle<br />

für seine vollen, plastischen<br />

Klangfarben, denn<br />

durch seine Punktgenauigkeit<br />

kann er vollkommen auf klangkosmetische<br />

Klimmzüge in Sachen<br />

Amplitudenfrequenzgang<br />

verzichten.Aufgrund seiner Authentizität<br />

versagen bei ihm<br />

auch klassische Klangattribute<br />

Als Analogausgang dient dem <strong>DAC</strong> wahlweise ein Cinch-Terminal<br />

oder eine DIN-Buchse. Praktisch ist auch der Ground-Lift-Schalter,<br />

der Schutzleiter und Schaltungsmasse trennt.<br />

1<br />

2<br />

1<br />

Die Ausgangsstufe ist mit diskreten Halbleitern bestückt.<br />

2 Mit Hilfe zweier Schwingquarze und einigen elektronischen<br />

Schaltern erzeugt der <strong>DAC</strong> zehn feste Taktfrequenzen.<br />

wie hell oder dunkel – er klingt<br />

einfach „absolut richtig“. So<br />

spielt beispielsweise der USB-<br />

Wandler -Crack Ayre QB 9<br />

(Test: 2/10) zwar noch einen<br />

3<br />

3 Die eingehenden Digitaldaten werden zunächst unbearbeitet in<br />

einem großen RAM-Puffer zwischengespeichert.<br />

Hauch luftiger, jedoch keineswegs<br />

detailreicher als der <strong>Naim</strong>,<br />

der zudem mehr Bodenständigkeit<br />

und Punch vermittelt. Noch<br />

mehr davon gibt‘s beim An-<br />

Power Station<br />

<strong>Naim</strong> XPS, 3750 Euro<br />

Zur Steigerung der Klangqualität<br />

bietet <strong>Naim</strong> das externe<br />

Netzteil XPS an, das mit<br />

einem Multicore-Kabel am<br />

<strong>DAC</strong> andockt. Das knapp 13<br />

Kilogramm schwere Kraftwerk<br />

liefert diverse normale<br />

und bipolare Gleichspannungen.<br />

Warum der <strong>DAC</strong> mit<br />

einem vermeintlich überdimensionierten<br />

XPS besser<br />

klingt, erklärt <strong>Naim</strong> folgendermaßen:<br />

Zunächst mal<br />

bewirkt es eine striktere<br />

Trennung von Analog- und<br />

Digitalteil. Gleichzeitig<br />

werden die großen Elektrolytkondensatoren<br />

mit ihren<br />

kräftigen 100-Hertz-Ladeimpulsen<br />

aus dem Gehäuse des<br />

<strong>DAC</strong> „ausgelagert“ und in<br />

das XPS-Gehäuse verbannt.<br />

Darüber hinaus steht dem<br />

<strong>DAC</strong> bei Anschluss des XPS<br />

eine zusätzliche Trafowicklung<br />

zur Verfügung. Das<br />

ermöglicht es, auch die<br />

Zeitbasis aus einer eigenen,<br />

separaten Stromversorgung<br />

zu versorgen.<br />

Das XPS verwendet einen<br />

größeren Ringkern-Transformator<br />

und auch größere<br />

Siebkondensatoren als die<br />

<strong>DAC</strong>-eigene Stromversorgung.<br />

Das führt zu einer<br />

besseren Entkopplung vom<br />

potenziell störverseuchtem<br />

Netzstrom.<br />

Außerdem kommt eine<br />

zusätzliche Stabilisierungsstufe<br />

hinzu, weil sämtliche<br />

Ausgangsspannungen des<br />

XPS aktiv geregelt werden.<br />

28<br />

stereoplay.de


schluss des Netzteils XPS – obwohl<br />

die autarke Stromversorgung<br />

im <strong>DAC</strong> keineswegs spärlich<br />

ausgfiel. Aber schon in den<br />

ersten Takten von „Budda Wears<br />

Headphones“ von DJ Nartak‘s<br />

genialer „Klassikradio Nightflight<br />

3“-CD-Compilation erklangen<br />

die schweren Klavieranschläge<br />

mit spürbar mehr<br />

Power und Massivität. Gleichwohl<br />

wurde das Klangbild keinesfalls<br />

dicklicher. Eher im<br />

Gegnteil: Straffer, schlanker<br />

und noch mehr auf den Punkt,<br />

obwohl sich die akustischen<br />

Räume noch offener darstellten.<br />

Der Anschluss des externen<br />

Kraftwerks brachte ausschließlich<br />

Vorteile – allerdings müssen<br />

die Lautsprecher das Mehr<br />

an Basskraft auch wirklich rüberbringen<br />

können.<br />

Wie gut das Anti-Jitter-Konzept<br />

aufgeht, beweist ein Test:<br />

Versorgt vom Low-Budget-CD-<br />

Spieler Onkyo DX-7355 lässt<br />

das ungleiche <strong>Naim</strong>-Onkyo-<br />

Gespann einem gestandenen,<br />

integrierten CD-Player keine<br />

Chance. Es spielt randschärfer,<br />

weniger nervös, kraftvoller mit<br />

mehr Ton und Fülle. Keine Frage:<br />

Neue Referenz.<br />

Jürgen Schröder <br />

<strong>Naim</strong> <strong>DAC</strong><br />

2600 Euro (Herstellerangabe)<br />

Vertrieb: Music Line, Rosengarten<br />

Telefon: 041<strong>05</strong>/77<strong>05</strong>-0<br />

www.<strong>music</strong>-<strong>line</strong>.biz<br />

www.naim-audio.com<br />

Auslandsvertretungen siehe Internet<br />

Maße: B: 43,2 x H: 7 x T: 35 cm<br />

Gewicht: 6 kg<br />

Messwerte<br />

Frequenzgänge<br />

15dB<br />

15dB<br />

12dB<br />

9dB<br />

6dB<br />

3dB<br />

0dB 10Hz 100Hz 1kHz 10kHz 100kHz<br />

Im Hörbereich sehr ausgewogen,<br />

bandbegrenzt auf knapp 30 kHz<br />

Klirrspektrum 96/24<br />

-30dB<br />

-50dB<br />

-70dB<br />

-90dB<br />

-110dB<br />

-130dB<br />

-150dB<br />

20Hz 200Hz 2kHz 20kHz<br />

Sehr niedriger Klirr, aber mit breitem<br />

Spektrum; niedriger Rauschgrund<br />

Klirr-Analyse k 2<br />

bis k 5<br />

0dBV<br />

-20dBV<br />

-40dBV<br />

-60dBV<br />

-80dBV<br />

-100dBV<br />

-120dBV<br />

-20dB -15dB -10dB -5dB 0dB<br />

Etwas ungleichmäßig verlaufende<br />

Klirrkomponenten<br />

Jitter S/P-DIF/USB 153/161 ps<br />

Rauschabstand<br />

112 dB<br />

Ausgangswiderstand 18 Ω<br />

Verbrauch Standby/Betrieb -/10,5 W<br />

Bewertung<br />

Klang Hi-Res/CD/MP3 66/65/--<br />

Fotos: Julian Bauer, Archiv<br />

<strong>Naim</strong> <strong>DAC</strong> mit XPS<br />

Klang Hi-Res/CD/MP3 67/66/--<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Messwerte 8<br />

Praxis 8<br />

Wertigkeit 10<br />

stereoplay Testurteil<br />

Klang<br />

Absolute Spitzenkl.<br />

Gesamturteil<br />

überragend<br />

Preis/Leistung<br />

67 Punkte<br />

93 Punkte<br />

sehr gut<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Messwerte 8<br />

Praxis 8<br />

Wertigkeit 10<br />

Externer D/A-Wandler mit<br />

absolut natürlichem, kraftvollgeerdetem<br />

Klang bei bislang<br />

unerreichter Konturenschärfe.<br />

Das Zusatz-Netzteil XPS bringt<br />

nochmals einen spürbaren Zugewinn<br />

an Ruhe und Autorität.<br />

stereoplay Testurteil<br />

Klang<br />

Absolute Spitzenkl.<br />

Gesamturteil<br />

überragend<br />

Preis/Leistung<br />

66 Punkte<br />

92 Punkte<br />

überragend<br />

stereoplay.de

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