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Strahlenschutz

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Umgang mit Radionukliden<br />

Elektromagnetisches Spektrum<br />

Radioaktive Strahlung


Strahlung<br />

• Nichtionisierende<br />

Strahlung<br />

– Mikrowellen<br />

– Sichtbares Licht<br />

– Strahlung von Radiound<br />

Fernsehsendern<br />

– UV-Licht<br />

• Ionisierende<br />

Strahlung<br />

– Alphastrahlung<br />

– Betastrahlung<br />

– Gammastrahlung<br />

– Neutronenstrahlung<br />

– Röntgenstrahlung<br />

(X-Strahlen)


(2 Protonen +<br />

2 Neutronen)<br />

α-Strahlen<br />

• Heliumkerne<br />

• relativ große Masse, langsam (1/10 c), energiereich<br />

• geringe Durchdringungsfähigkeit (nicht durch Papier, Haut)<br />

• Gefahr der Inkorporation durch Einatmen, Verschlucken → Energie wird<br />

über kurze Strecke abgegeben → intensive Ionisierung


γ-Strahlen<br />

• Photonen<br />

• extrem kurzwellig + energiereich, Lichtgeschwindigkeit<br />

• sehr hohes Durchdringungsvermögen<br />

• sehr gefährlich


Indirekte Strahlenwirkung:<br />

Radikalbildung durch Radiolyse des Wassers


Abschirmung<br />

Papier Plexiglas Blei<br />

Glas<br />

Beton<br />

Aluminium Stahl<br />

Alpha<br />

Beta<br />

Gamma<br />

Bremsstrahlung


Abschirmung


Definition und Einheiten<br />

• Aktivität: Anzahl der pro Sekunde zerfallenden Kerne<br />

SI-Einheit: Becquerel (Bq) (= Zerfälle pro Sekunde)<br />

alte Einheit: Curie (Ci)<br />

• 1 Ci entspricht der Aktivität von 1 g Radium<br />

• 1 Ci = 3,7 x 10 10 Bq<br />

• 1 mCi = 3,7 x 10 7 Bq<br />

• 1 µCi = 3,7 x 10 4 Bq


Arten von DNA-Schäden<br />

• Pyrimidindimere<br />

• 6-4-Photoprodukt<br />

• Basenschaden zu 65% nach<br />

Röntgenbestrahlung<br />

• Einzelstrangbruch<br />

• DNA-Protein-Vernetzung<br />

• Doppelstrangbruch


Basenveränderungen<br />

Strukturformeln


DNA-Defekte durch 1 Gray<br />

Röntgen pro Zelle<br />

Aus : Claude Leroy: Principles of Radiation Interactions


Energiedosis vs.<br />

Äquivalenzdosis<br />

heute „Wichtungsfaktor“ w R<br />

rad = radiation absorbed dose; rem = röntgen equivalent man


Definition und Einheiten<br />

• Energiedosis:<br />

absorbierte Strahlungsenergie / Masse<br />

Joule / kg = Gray (Gy), alt: Rad<br />

• Äquivalentdosis:<br />

Strahlungsart relevant!<br />

Strahlenwichtungsfaktor α-Str. = 20;<br />

e - =1;Photonen =1<br />

Sievert (Sv), alt: Rem<br />

• effektive Dosis:<br />

untersch. Strahlungsempfindlichkeit<br />

einzelner Organe/Gewebe


Relative Biologische Wirksamkeit (RBW)<br />

Unterschiedliche Strahlungen haben<br />

unterschiedliche biologische Wirkungen


Linearer Energietransfer<br />

= LET<br />

keV / µm


Relative Biologische<br />

Wirksamkeit<br />

= RBW<br />

Energiedosis 60-Co<br />

------------------------<br />

Energiedosis Strahlung<br />

*statt 60-Co Strahlung wird auch häufig 250kV Röntgenstrahlung<br />

als Bezugsstrahlenart verwendet


Linearer Energietransfer<br />

= LET


Früh-/Spätschäden


„somatische“ und „genetische<br />

Schäden<br />

• Somatisch:Tod oder gravierende Schädigung<br />

von Zellen und Geweben durch unmittelbare<br />

Strahleneinwirkung<br />

• Genetisch: Veränderung („Mutation“) von<br />

Erbmaterial und damit dauerhafte, über<br />

Generationen weitergegebene Änderung der<br />

Zell- oder Organismuseigenschaften


stochastische vs. deterministische<br />

Wirkung


Strahlenkrankheit: Symptome und Prognose


Hypothese: Stochastische Wirkungen sind nur dann<br />

null, wenn auch die Strahlung null ist<br />

(„linear no threshold hypothesis“)<br />

Mutationen als Funktion der Dosis


Tumorrate als Funktion der Dosis


Tumoren sind typische<br />

Spätschäden


Tschernobyl-Daten:<br />

26.April 1986: Reaktorunfall Tschernobyl<br />

Schilddrüsenkrebs hat<br />

vor allem unter Kindern<br />

und Jugendlichen in der<br />

weissrussischen<br />

Region Gomel<br />

dramatisch<br />

zugenommen. Quelle:<br />

Otto Hug<br />

Strahleninstitut 2002.


Aktivität<br />

Exponentialer Zerfall von<br />

Radioisotopen<br />

t<br />

3<br />

H<br />

14<br />

C<br />

32<br />

P<br />

33<br />

P<br />

35<br />

S<br />

125<br />

I<br />

Halbwertszeit<br />

12.3<br />

Jahre<br />

5730<br />

Jahre<br />

14.3<br />

Tage<br />

25.3<br />

Tage<br />

87.6<br />

Tage<br />

60.1<br />

Tage


Halbwertszeit<br />

• physikalische Halbwertszeit?<br />

• biologische Halbwertszeit?<br />

• effektive Halbwertszeit?


Berechnung der effektiven<br />

Halbwertszeit<br />

HWZ eff =<br />

HWZ phys * HWZ biol<br />

HWZ phys + HWZ biol


Isotop 32 P<br />

• α- 32 P-dATP<br />

• messbar<br />

• löslich<br />

• relativ niedrige Reaktivität<br />

• starkes Signal<br />

• kann DNA Schäden verursachen<br />

(auch in Keimzellen: Testes and<br />

Ovarien!!)<br />

•<br />

32<br />

P emittiert ß-Teilchen mit max.<br />

Energie von 1.71MeV<br />

• Reichweite in Luft 6-7 m<br />

• Physikalische Halbwertszeit: 14.3<br />

Tage<br />

• Biologische Halbwertszeit: 14.1 Tage<br />

(Knochen), 13,5 Tage (gesamter<br />

Körper)


Richtlinien für sicheren<br />

Umgang mit 32 P<br />

• Kein Arbeiten mit Isotopen bei Schwangerschaft<br />

• ↓Zeit, ↑Abstand, ↑Abschirmung<br />

• Schutzkleidung und Handschuhe tragen<br />

• Essen, Trinken, Rauchen, Wechseln der<br />

Kontaktlinsen usw. ist VERBOTEN<br />

• Offene Wunden medizinisch versorgen<br />

• Radioaktiven Abfall an speziellem Ort entsorgen<br />

• Nicht mit den Händen Gesicht, Haut oder Kleidung<br />

anfassen<br />

• Ständige Überprüfung auf mögliche Kontamination<br />

mittels Geiger-Müller-Zähler


Autoradiographie<br />

Verstärkerfolie:<br />

• reduziert Expositionszeit<br />

• verstärkt Sensitivität<br />

• ß-Teilchen interagieren mit<br />

Phosphor in der Verstärkerfolie<br />

→ Photonen werden emittiert<br />

• Verwendung bei –60 bis -80°C. Bei<br />

Raumtemperatur wäre eine größere<br />

Aktivierungsenergie nötig.

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