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Baubericht Falke - MFC Brixental

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<strong>Baubericht</strong> <strong>Falke</strong><br />

Für Einsteiger in den F3K Bereich gibt es einen Hersteller von Holzbausätzen<br />

mit einfach zu erstellenden Modellen. Ich besorgte mir von www.modellbauthiele.de/<br />

den <strong>Falke</strong>n, ein für den Diskuswurf geeignetes Modell mit einer<br />

Spannweite von rund einem Meter.<br />

Hier der Inhalt des Bausatzes.<br />

Flügelnasen in Vollbalsa 3D-gefräst mit Einschnitten für die Rippen, sauber<br />

gefräste Rippen, sauber gefrästes Höhen- und Seitenleitwerk in 3mm Balsa,<br />

Kiefernleisten für den Leitwerksträger, mit Einschnitten versehene Endleisten<br />

und alles zum Bau erforderliche Kleinmaterial wie GfK Verstärkungen,<br />

Ruderhörner, Schrauben und dünne Seile zur Ruderanlenkung.<br />

Für den Bau ist eine ebene Arbeitsplatte, in meinem Fall eine ca. 1,2 Meter<br />

lange und 25 Zentimeter breite Pappelsperrholzplatte 14 Millimeter dick,<br />

erforderlich. In solchem Pappelsperrholz finden die zur Arretierung der Bauteile<br />

notwendigen Stoßnägel sicheren Halt, ohne dass man sich mit dem Eindrücken<br />

derselben große Mühe geben muss.


Ein Bauplan ist nicht erforderlich, die Teile passen wie Lego aneinander.<br />

Beginnen wir also mit den Tragflächen. Zuerst Rippen heraustrennen und die<br />

verbliebenen Frässtege verschleifen.<br />

Damit die Bauteile nicht am Baubrett festkleben, wird im Bereich der<br />

Klebestellen mit Paketklebeband abgeklebt. Flügelnase am Baubrett festheften,<br />

Endleiste mit Nase verkleben, für den korrekten Winkel wird die Mittelrippe<br />

provisorisch eingesteckt.


An der rechten Flächenhälfte dasselbe.<br />

Alle Rippen verkleben …


Eckverstärkungen einkleben…<br />

Und alles gut durchtrocknen lassen. Die Trockenpause wird zum verschleifen<br />

von Höhen- und Seitenleitwerk benutzt.


Zu beachten ist hierbei, dass das Höhenleitwerk nur oben und das<br />

Seitenleitwerk nur auf der linken Seite profiliert werden sollte.<br />

Die Profilierung des Seitenleitwerks bezieht sich hierbei auf Rechtshänder.<br />

Beleuchten wir etwas den Hintergrund dieser Profilierung:<br />

Ein tragend profiliertes Höhenleitwerk erzeugt wie wir wissen, abhängig von<br />

der Anströmgeschwindigkeit unterschiedlich starken Auftrieb. Hohe<br />

Geschwindigkeit = mehr Auftrieb, langsame Anströmung = weniger Auftrieb.<br />

Nun entsteht bei höherer Fluggeschwindigkeit immer genau so viel Auftrieb<br />

(sprich Tiefenruderwirkung) dass bei korrekter Schwerpunktlage ein Aufbäumen<br />

des Modells unmittelbar nach dem Schleuderstart auch ohne<br />

(gesteuerte) Tiefenrudertrimmung wirksam verhindert wird. Am Seitenruder<br />

sind die Verhältnisse ganz ähnlich. Durch den Dreh-Wurf (entgegen dem<br />

Uhrzeigersinn bei Rechtshänder) wird die außenliegende rechte Tragfläche<br />

höher beschleunigt, wobei durch den nun dort höheren Auftrieb das Modell<br />

tendenziell nach links dreht bzw. rollt. Das auf der linken Seite profilierte<br />

Seitenleitwerk wirkt dem gewissermaßen Geschwindigkeitsabhängig entgegen.<br />

Clever gelöst von dem Konstrukteur, wie ich meine.


So, nach dem kleinen Ausflug in die Flugmechanik müssen wir nun ein wenig<br />

Staub schlucken, denn die Tragflächen müssen verschliffen werden.<br />

An den Eckverstärkungen muss ziemlich viel weggeschliffen werden. Um nicht<br />

das umgebende Holz ungewollt abzuschleifen, wird die Umgebung abgeklebt<br />

und danach grob mit Schleifpapier Körnung 60 bis zum Klebeband abgeschliffen


Danach wird das Klebeband entfernt…<br />

und mit Schleifpapier Körnung 240 sauber verputzt.


Die Mittelrippen werden nun entsprechend der V-Form verschliffen und das<br />

Ganze mit Epoxidharz verklebt. Vielleicht noch ein Tipp:<br />

Die erforderlichen Bohrungen für die Tragflächenbefestigung bringe ich bereits<br />

jetzt mit einer Schlüssel-Rundfeile an den Wurzelrippen an, denn wenn die<br />

Flächen zusammengeklebt sind, wird es sehr schwierig, einen Bohrer exakt<br />

mittig durch die Verklebung zu führen. Der Bohrer wird immer in Richtung des<br />

weicheren Balsaholzes auswandern!<br />

Diese Bohrungen sind vorerst noch etwas kleiner gehalten und werden<br />

nachdem die Flächenhälften verklebt wurden, exakt passend aufgefeilt.


So, die Tragflächenhälften sind verheiratet…<br />

die GfK Verstärkungen in der Flächenmitte werden aufgeklebt…


sowie die Verstärkungen für das Wurfblade an der linken (für Rechtshänder)<br />

Tragfläche aufgeklebt und entsprechend der Profilierung des Blades ausgefeilt.<br />

Zu beachten ist dabei, dass das Wurfblade entsprechend der V-Form des<br />

Flügels Senkrecht gestellt werden sollte.


In die rechte Tragfläche kommt ein wenig Walzblei zur Gewichtskompensation<br />

des Wurfblades und der dafür notwendigen Verstärkungen...


und wird mit einem Stück Balsaholz verschlossen.<br />

Nach ein wenig verschleifen ist der Rohbau der Tragflächen abgeschlossen, das<br />

Gewicht in diesem Zustand mit Wurfblade wurde mit 38 Gramm Notiert.<br />

Rumpfbau<br />

Der Rumpf ist sehr einfach gehalten und besteht im Wesentlichen aus 2 Millimeter<br />

Balsaholz für die Rumpfkeule sowie Boden und Deckel des Leitwerkträgers.<br />

Die Seitenteile des Leitwerkträgers sind in Kiefernholz ausgeführt. Eine<br />

der von mir durchgeführten wenigen Änderungen gegenüber der ausgeklügelten<br />

Originalausführung besteht in der Beschichtung der Rumpfseitenteile<br />

mit Glasgewebe 120 Gramm/m² zur Erhöhung der Festigkeit. Das<br />

Gewebe wurde Innen aufgebracht. In RC-Network http://www.rcnetwork.de/forum/showthread.php/314238-<strong>Falke</strong>-Milan-Weihe-F3K-Modellevon-Thiele<br />

wurde Gelegentlich berichtet, dass es bei Unsachgemäßen Wurf<br />

vorgekommen sei, dass der Rumpf eben dort zerbrach.<br />

Bei unsteter Beschleunigung während des Drehwurfes kann es schon zu<br />

extremen Belastungsspitzen durch die auftretenden Fliehkräfte kommen.<br />

Im nächsten Bild sind die modifizierten Seitenteile zu sehen.


Für den Leitwerksträger wurde eine einfache Vorrichtung mit Metallprofilen<br />

erstellt, dadurch ist ein verzugsfreier Aufbau gewährleistet.


Nach angemessener Trockenpause kommt ein absolut gerader Leitwerksträger<br />

zum Vorschein.


Die Kiefernleisten am Leitwerksseitigen Ende wurden vorher bereits spitz<br />

auslaufend zurechtgeschliffen, dadurch ergibt sich ein sauberer Übergang zum<br />

Seitenleitwerk.


Nun kommen die vorderen Rumpfseitenteile, auch diese wurden vor dem<br />

verkleben spitz auslaufend verschliffen.<br />

Dann den Nasenspannt einkleben.


Nun werden noch der Rumpfboden sowie der aus drei Teilen bestehende<br />

Deckel und der Nasenklotz verklebt.<br />

Nach dem unausweichlichen verschleifen sieht das Ganze so aus. Zuerst einmal<br />

Grob…


und danach Feinverschliffen.<br />

Hier noch eine kleine Änderung. Der vordere obere fest verklebte Deckel sowie<br />

der abnehmbare Deckel wurden in Quermaserung ausgeführt. Das passt<br />

leichter an die hier etwas stärker gewölbte Rumpfkontur.


Im Großen und Ganzen ist der Rohbau gemütlich an einem Wochenende (für<br />

mich ist das Hobby, ich genieße den Bau) zu schaffen. Das Modell wiegt<br />

Rohbaufertig wie auf dem nächsten Bild dargestellt ganze 75 Gramm.


Nun kommt noch die Bespannung. Bespannt wird mit Oralight und zwar<br />

Tragflächen und Leitwerke in Gelb sowie Rot Transparent, der Rumpf wurde<br />

ebenfalls mit Oralight in Rot deckend bespannt.<br />

Das Höhen- und Seitenleitwerk wird erst nach dem Bespannen mit dem Rumpf<br />

verklebt.


Für die Bespannung und die Restarbeiten wie verkleben der Leitwerke<br />

Installation der Servos und sonstigen Fertigstellungsarbeiten wurde von mir ein<br />

Tag benötigt. Wie gesagt, gemächlich, so lautet meine Devise.<br />

Das Abfluggewicht des Modells liegt bei 130 Gramm, es wurden 4,5 Gramm-<br />

Servos der Type ModellExpert Eco+ Micro 8 mit 0,6 kg Stellkraft sowie ein<br />

Einzelliger LiPo Akku mit 250 mAh als Empfängerstromversorgung verwendet.<br />

Der verwendete Empfänger Multiplex RX 5 Light ist bis zu einer Betriebsspannung<br />

von 3.5 Volt spezifiziert und arbeitet damit noch einwandfrei. Im<br />

praktischen Betrieb liegt aber die Spannung mit einer LiPo Zelle immer bei ca.<br />

3,7 bis 4,1 Volt.<br />

Das Modell wurde im Herbst 2012 intensiv erprobt, die Flugeigenschaften<br />

können getrost als hervorragend eingestuft werden. Geringste Thermik wird<br />

sofort angenommen. Hier ist Spaß ohne Ende angesagt. Jedem, der sich mit<br />

dieser interessanten Segelflugklasse näher beschäftigen will, kann dieses<br />

einfach zu erstellende und kostengünstige (Einsteiger-)Modell nur wärmstens<br />

empfohlen werden.<br />

Februar 2013<br />

Autor: Johann Achrainer<br />

Fotos: Johann Achrainer

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