Hallo Herr sowiso, - Mama Natur - Christiane Bergmann

Ch. Bergmann · Ziegeleiweg 14 a · D-25482 Appen-Unterglinde
Christiane Bergmann
Dr. rer. nat. Dipl. Biol.
Ziegeleiweg 14 a
D-25482 Appen-Unterglinde
: 04122 / 81797
e-Mail: christiane_bergmann@gmx.de
Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung
Wilhelmstr. 49
10117 Berlin
21. 3. 2007
Betrifft: Antibiotika
Sehr geehrte Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums,
seit drei Jahrzehnten beobachte ich nun, dass der Umgang der meisten Ärzte
mit Antibiotika in Deutschland eine Katastrophe ist!!!
In der Mikrobiologie saßen in Bochum die angehenden Ärzte und lasen unter
den Bänken Asterix und Obelix. Es war nur ein Anwesenheitsschein nötig.
Da ist es kein Wunder, dass wir nun jährlich etwa 8000 Tote in Deutschland
haben durch falsch angewendete Antibiotika.
Um ein sicheres und wirksames Antibiotikum zu geben, muss ein Antibiogramm
(ein Test, der das richtige Mittel zeigt) gemacht werden, bevor überhaupt
ein Antibiotikum gegeben wird. In sehr akuten Fällen kann nach der
Probeentnahme für die Bakterienkultur ein vorläufiges Mittel gegeben werden.
Beispiel Island:
Mitten im Abseits bekommt meine Tochter Nierenschmerzen. Die Klinik ist in 60 km erreicht.
Der Arzt nimmt eine Probe zur Anzucht der Bakterien, verordnet vorübergehend
ein entzündungshemmendes Schmerzmittel, macht das Antibiogramm sogar eigenhändig
und ruft an, als ihm das Antibiogramm das richtige Mittel anzeigt. Es kann in der Apotheke
abgeholt werden. – So einfach ist das, wenn man es richtig macht!
Beispiel Deutschland:
In meiner Gesundheitsberatung erlebe ich alle paar Tage einen Fall von schlechtem Umgang
mit einem Antibiotikum. Heute hat meine Tochter Blasenbeschwerden. Sie geht
zum Dorfarzt. Nach Jahrzehnten Praxis, weiß er nicht, wie er ein Antibiogramm bekommt.

Normalerweise speist er alle mit irgendeinem Antibiotikum ab. Er schickt sie zum Urologen.
Es ist Mittwoch. Der Sprechstundenhilfe dort sagt „Antibiogramm“ auch nichts, also
muss meine Tochter zum Arzt rein. Der meint: „Freitagmittag ist’s fertig“, sie soll anrufen.
Das ist für die Bakterienanzucht und den Antibiotikumstest viel zu kurz. Es dauert mindestens
drei Tage. Auf Nachfragen bei der Sprechstundenhilfe stellt sich heraus, dass
der Arzt freitags nur bis elf Uhr da ist und in der nächsten Woche gar nicht. Da kann man
doch als Patient nur verzweifeln!
Antibiotika sind keine Spielzeuge für Ärzte. Eine unwirksame Verordnung
kann zum Tod des Patienten führen. Zu niedrige Dosierung durch einen
Arzt, zu niedrige oder zu kurze Einnahme des Patienten und falsche Verordnungen
führen zu unnötig vielen resistenten Keimen... .
Die finanziellen Folgen falsch verordneter Antibiotika sind besonders hoch,
weil Krankheiten nach falscher Verordnung wiederkehren, da ein falsches
Antibiotikum nur kurze Zeit während der Hochdosierung hilft.
Ich bitte Sie, bei der Beseitigung dieses deutschen Missstandes in der Medizin
zu helfen.
Mit freundlichen Grüßen