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und Wurzeln Flügel - Luisen – Vocalensemble

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<strong>und</strong><br />

<strong>Wurzeln</strong><br />

<strong>Flügel</strong><br />

Henry Purcell 1659 - 1695<br />

Magnificat<br />

Nunc dimittis<br />

Hear my prayer<br />

I will sing unto the Lord<br />

Louis-Nicolas Clérambault 1676 - 1749<br />

aus der<br />

Suite du Premier Ton pour le Magnificat<br />

Gregorianisch 1676 - 1749<br />

Ubi Caritas est vera<br />

Maurice Duruflé 1902 - 1986<br />

Quatre motets sur des thèmes grégoriens<br />

Ubi caritas et amor<br />

Tota pulchra es, Maria<br />

Tu es Petrus<br />

Tantum ergo Sacramentum<br />

Gregorianisch<br />

Tantum ergo<br />

Hendrik Andriessen 1892-1981<br />

Sonata da chiesa<br />

Tema con Variazione e finale per organo 1927<br />

Arne Mellnäs 1933 - 2002<br />

Laude 1994<br />

Waldemar Åhlen 1894 - 1982<br />

Sommarspsalm<br />

Jaakko Mäntyjärvi *1963<br />

Die Stimme des Kindes 1998


Die biblischen Lieder <strong>und</strong> Gesänge, wie sie uns im<br />

Buch der Psalmen <strong>und</strong> in den Gesängen biblischer<br />

Gestalten - den sogenannten „Cantica“ - begegnen,<br />

sind für alle christlichen Kirchen ein wichtiger Ausgangspunkt<br />

für die Komposition geistlicher Chormusik<br />

gewesen. Die Kirchen haben auf dieser Gr<strong>und</strong>lage<br />

im Lauf der Jahrh<strong>und</strong>erte ihre charakteristischen<br />

liturgischen Formen entwickelt <strong>und</strong> damit wiederum<br />

die Musikproduktion ihrer Komponisten entscheidend<br />

geprägt.<br />

In der anglikanischen Kirche hat neben der Feier des<br />

Sonntags der sogenannte „evensong“ oder „evening<br />

prayer“ eine zentrale Bedeutung. Der „evensong“ ist<br />

ein Andachtsgottesdienst, das abendliche St<strong>und</strong>engebet<br />

der anglikanischen Kirche, in etwa vergleichbar<br />

mit dem Vespergottesdienst in der katholischen <strong>und</strong><br />

protestantischen Tradition. Während der Vespergottesdienst<br />

von den Kirchen heute aber nicht mehr regelmäßig<br />

begangen wird, erfreut sich der „evensong“<br />

in der anglikanischen Kirche noch immer großer<br />

Beliebtheit. Er wird in vielen Kirchen täglich gefeiert<br />

<strong>und</strong> ist in den großen Stadtkirchen mit viel Chor- <strong>und</strong><br />

Orgelmusik festlich ausgestaltet. Im Zentrum der<br />

Feier stehen Lesungen <strong>und</strong> Vertonungen der Psalmen<br />

<strong>und</strong> Cantica. Besonders die Gesänge der Maria<br />

(Magnificat) <strong>und</strong> des Simeon (Nunc dimittis) gehören<br />

zu den Herzstücken des „evensong“ <strong>und</strong> bilden hier<br />

eine unzertrennliche Einheit. Es gibt wohl keinen<br />

englischen Komponisten geistlicher Musik, der diese<br />

beiden Stücke nicht vertont hat. Im ersten Teil unseres<br />

Programms gestalten wir für Sie einen kleinen<br />

„evensong“ mit Musik aus dem 17. Jahrh<strong>und</strong>ert von<br />

Henry Purcell.<br />

Die Melodien der Gregorianischen Choräle sind bis<br />

heute fester Bestandteil der katholischen Messfeier.<br />

Die Form des gregorianischen Chorals hat sich ursprünglich<br />

aus dem lauten <strong>und</strong> melodischen Lesen<br />

liturgischer Texte <strong>und</strong> Psalmen entwickelt <strong>und</strong> wurde<br />

im 7.-9. Jahrh<strong>und</strong>ert von der päpstlichen Schola<br />

Cantorum in feststehende Gesänge geformt. Die<br />

gregorianischen Melodien wurden <strong>und</strong> werden in der<br />

katholischen Kirchenmusik vielfach in Chor- <strong>und</strong> Orgelwerken<br />

verwendet. Auch Maurice Duruflé greift in<br />

seinen „Quatre Motets“ auf die gregorianischen Melodien<br />

zurück, die den Texten zugr<strong>und</strong>e liegen <strong>und</strong><br />

bindet sie damit in einen größeren Zusammenhang<br />

ein. Auf der Textebene werden in den Motetten vier<br />

„Säulen“ katholischen Glaubens besungen: Die Dreifaltigkeit<br />

Gottes (Ubi caritas), die Größe Marias (Tota<br />

pulchra), die Herrlichkeit der weltumspannenden<br />

Kirche (Tu es Petrus) <strong>und</strong> das Geheimnis der Wandlung<br />

von Brot <strong>und</strong> Wein in Leib <strong>und</strong> Blut Christi (das<br />

„Tantum ergo“ gehört liturgisch an den Abschluss des<br />

Abendmahls). Auf der musikalischen Ebene verbindet<br />

Duruflé die vier Motetten durch den Kreis von Tonarten,<br />

den sie durchschreiten, zu einer Einheit: „Ubi<br />

caritas“ steht in Es-Dur, dessen drei „b“-Vorzeichen<br />

als Hinweis auf die Dreieinigkeit Gottes verstanden<br />

werden können. „Tota pulchra es“, die längste der vier<br />

Motetten, steht in g-moll, das in der Musikgeschichte<br />

einerseits für Sanftheit <strong>und</strong> andererseits für Trauer<br />

steht. An einer Stelle erreicht der Satz sogar g dorisch,<br />

was noch schmerzensreichere Klänge ermöglicht als<br />

das ursprüngliche g-moll. Das ist insofern interessant,<br />

als die Textvorlage Maria als die reine, vor allen<br />

Völkern herrliche Gottesmutter, als Mater Gloriosa<br />

beschreibt. Die Wahl der Tonart konterkariert das,<br />

sie zeigt Maria als die trauernde, schmerzensreiche<br />

Mutter, als Mater Dolorosa. Nur an einer Stelle in<br />

der Komposition bricht helles G-Dur durch, gerade<br />

in dem Moment, wo vom strahlenden Weiß ihrer<br />

Kleider <strong>und</strong> ihres Antlitz‘ die Rede ist. Die strahlende<br />

Klangfarbe dieses G-Dur wird im anschließenden<br />

„Tu es Petrus“ wieder aufgenommen <strong>und</strong> verdeutlicht<br />

die Herrlichkeit der Idee einer universellen, wahrhaft<br />

„katholischen“ Kirche. Zuletzt findet der Zyklus zu<br />

den drei b-Vorzeichen des Anfangssatzes zurück. Der<br />

Satz pendelt zwischen c aeolisch <strong>und</strong> g phrygisch hin<br />

<strong>und</strong> her, die Tonart ist an keiner Stelle fassbar <strong>und</strong><br />

doch ist der Satz musikalisch schlüssig <strong>und</strong> logisch.<br />

Duruflé setzt hier in Musik, was Worte nicht zu sagen<br />

vermögen: Die Unfassbarkeit des „Geheimnis des<br />

Glaubens“, das sich dem Glaubenden erschließt, sich<br />

aber mit dem Verstand nicht fassen lässt.<br />

Auch die beiden Orgelstücke unseres Programms<br />

stehen in der Tradition der Vertonungen gregorianischer<br />

Choräle: Louis-Niclas Clérambault vertonte<br />

in seiner „Suite du Premier Ton pour le Magnificat“<br />

die gregorianische Version des Lobgesangs der Maria<br />

in Variationssätzen, die jeweils auf eine Textzeile<br />

des Magnificat Bezug nehmen. Das zweite Orgelintermezzo<br />

bezieht sich auf das gregorianische Kyrie<br />

aus der lateinischen „Messe a l‘usage des Couvents“.<br />

Auffallend ist hier die Vierteiligkeit der Vertonung<br />

(Kyrie - Christe - Kyrie - Kyrie). Üblicherweise besteht<br />

der Kyrieruf nur aus drei Teilen (Kyrie - Christe - Kyrie),<br />

die jeweils vom Vorsänger intoniert <strong>und</strong> von der<br />

Choralschola beantwortet werden. Diese Vierteiligkeit<br />

ist aber keine Erfindung Couperins, sondern sie ist in<br />

der gregorianischen Vorlage enthalten. Um den Bezug<br />

zwischen den gregorianischen Vorlagen <strong>und</strong> der<br />

kompositorischen Umsetzung zu verdeutlichen, werden<br />

die jeweiligen Zeilen aus Magnificat <strong>und</strong> Kyrie in<br />

unserem Konzert vorab intoniert.<br />

In den protestantischen Kirchen Europas spielte das<br />

geistliche Lied eine wesentliche Rolle in der Identitätsfindung.<br />

Die ersten Gesangbücher der Kirchen<br />

enthielten Umdichtungen der Psalmen <strong>und</strong> Lobgesänge<br />

in der jeweiligen Landessprache. Im Lauf der<br />

Zeit entstanden daraus neue Liedformen wie der<br />

protestantische Choral <strong>und</strong> das geistliche Lied. Das<br />

Gesangbuch der schwedischen Kirche, das sogenannte<br />

„Psalmbok“, orientierte sich in seinen ersten Ausgaben<br />

stark an den Gesangbüchern der lutherischen<br />

Kirche. Im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert entwickelten Volksdichter<br />

wie Carl David af Wirsén <strong>und</strong> Bernhard Ingemann<br />

das geistliche Lied weiter. Die geistliche Gr<strong>und</strong>haltung<br />

dieser Lieder, die durch der Betrachtung der<br />

Welt ins Nachdenken über geistliche Zusammenhänge<br />

geraten, hat die geistliche Chormusik des Nordens<br />

tief geprägt. Im dritten Teil unseres Programms stellen<br />

wir af Wirséns „Sommarpsalm“ zwei zeitgenössischen<br />

Kompositionen gegenüber, die diese Haltung<br />

in der Wahl ihrer Texte wiederspiegeln: Arne Mellnäs‘


Vertonung des Sonnengesangs des Heiligen Franz<br />

von Assisi nimmt dessen Jubel über die Schöpfung<br />

auf, <strong>und</strong> Jaakko Mäntyjärvis „Stimme des Kindes“<br />

findet die Präsenz Gottes in der Betrachtung eines<br />

schlafenden Kindes.<br />

Die europäische Kirchenmusik ist tief in den Gesängen<br />

der Bibel verwurzelt. Jede Kirche hat ihre eigenen<br />

Wege zur Gestaltung ihrer Erkenntnisse genommen,<br />

<strong>und</strong> die Komponisten nutzen wiederum diese Traditionen,<br />

um ihre musikalischen Gedanken zu beflügeln.<br />

Die Vielfalt der Ideen geht zuletzt in eins zurück - in<br />

das vielfältige Lob dessen, der die Welt im Inneren zusammenhält.<br />

Magnificat<br />

My soul doth magnify the Lord,<br />

and my spirit rejoices in God, my Saviour,<br />

for he hath regarded the lowliness of His handmaiden.<br />

For behold from henceforth<br />

all generations shall call me blessed.<br />

For he that is mighty hath magnified me,<br />

and holy is His Name.<br />

And his mercy is on them that fear Him<br />

throughout all generations.<br />

He hath shewed strength with his arm.<br />

He hath scattered the proud<br />

in the imagination of their hearts.<br />

He hath put down the mighty from their seat,<br />

and hath exalted the humble and meek.<br />

He hath filled the hungry with good things,<br />

and the rich He hath sent empty away.<br />

He remembring His mercy<br />

hath holpen his servant Israel,<br />

as he promised to our forefathers,<br />

Abraham and his seed for ever.<br />

Glory be to the father and to the Son,<br />

and to the Holy Ghost.<br />

As it was in the beginning, is now,<br />

and ever shall be, world without end.<br />

Amen.<br />

Meine Seele erhebt den Herren,<br />

<strong>und</strong> mein Geist freut sich Gottes, meines Heilands,<br />

denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.<br />

Siehe, von nun an werden mich selig preisen<br />

alle Kindeskinder.<br />

Denn er hat große Dinge an mir getan,<br />

der da mächtig ist, <strong>und</strong> dessen Name heilig ist.<br />

Und seine Barmherzigkeit währet immer für <strong>und</strong><br />

für bei denen, die ihn fürchten.<br />

Er übt Gewalt mit seinem Arm.<br />

Er zerstreut die hoffärtig sind<br />

in ihres Herzens Sinn.<br />

Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl<br />

<strong>und</strong> erhöht die Niedrigen.<br />

Die Hungrigen füllt er mit Gütern<br />

<strong>und</strong> lässt die Reichen leer ausgehen.<br />

Er gedenkt der Barmherzigkeit<br />

<strong>und</strong> hilft seinem Diener Israel auf.<br />

Wie er geredet hat unseren Vätern<br />

Abraham <strong>und</strong> seinem Samen ewiglich.<br />

Ehre sei dem Vater <strong>und</strong> dem Sohn<br />

<strong>und</strong> dem Heiligen Geist.<br />

Wie es war im Anfang, jetzt <strong>und</strong> immerdar,<br />

<strong>und</strong> von Ewigkeit zu Ewigkeit.<br />

Amen.<br />

Nunc dimittis<br />

Lord, now lettest Thou Thy servant depart in peace,<br />

according to Thy word.<br />

For mine eyes have seen Thy salvation,<br />

which Thou hast prepared before the fae of all people,<br />

to be a light to lighten the Gentiles,<br />

and to be the glory of thy people Israel.<br />

Glory be to the father and to the Son,<br />

and to the Holy Ghost.<br />

As it was in the beginning, is now,<br />

and ever shall be, world without end.<br />

Amen.<br />

Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren,<br />

wie du gesagt hast.<br />

Denn meine Augen haben Deinen Heiland gesehen,<br />

welchen du bereitet hast vor allen Völkern,<br />

dass er ein Licht sei den Heiden,<br />

Und zur Ehre deines Volkes Israel.<br />

Ehre sei dem Vater <strong>und</strong> dem Sohn<br />

<strong>und</strong> dem Heiligen Geist.<br />

Wie es war im Anfang,<br />

jetzt <strong>und</strong> immerdar,<br />

Amen<br />

Psalm 102, 1: Hear my Prayer<br />

Hear my prayer, o Lord,<br />

and let my crying come unto thee.<br />

Psalm 104, 33-35<br />

I will sing unto the Lord as long as I live,<br />

I will praise my God while I have my being.<br />

And so shall my words please him:<br />

My joy shall be in the Lord.<br />

Höre mein Gebet, o Herr,<br />

<strong>und</strong> lass meine Klage vor dich kommen.<br />

Ich will dem Herrn singen mein Leben lang<br />

<strong>und</strong> meinen Gott loben, solange ich bin.<br />

Mein Reden möge ihm wohlgefallen.<br />

Ich freue mich des Herrn.


As for sinners, they shall be consumed out of the earth,<br />

and the ungodly shall come to an end.<br />

But praise ye the Lord, O my soul,<br />

praise the Lord!<br />

Die Sünder sollen ein Ende nehmen auf Erden<br />

<strong>und</strong> die Gottlosen sollen nicht mehr sein.<br />

Lobe den HERRN, meine Seele,<br />

lobe den Herrn!<br />

Suite du Premier Ton pour le Magnificat<br />

Grand Plein Jeu<br />

Duo<br />

Basse et Dessus de Trompette ou de Cornet séparé, en<br />

Dialogue<br />

Récits de Cromorne et de Cornet séparé, en Dialogue<br />

Dialogue sur les Grands Jeux<br />

Quatre motets sur des thèmes grégoriens<br />

Ubi caritas et amor Deus ibi est.<br />

Congregavit nos in unum Christi amor<br />

exsultemus et in ipso iuc<strong>und</strong>emur.<br />

timeamus et amemus Deum vivum<br />

et ex corde diligamus nos sincero.<br />

Tota pulchra es, Maria, et macula originalis non est in te.<br />

Vestimentum tuum candidum quasi nix, et facies tua<br />

sicut sol.<br />

Tota pulchra es, Maria, et macula originalis non est in te.<br />

Tu gloria Jerusalem, tu laetitia Israel, tu honorificentia<br />

populi nostri.<br />

Tota pulchra es, Maria.<br />

Tu es Petrus, et super hanc petram aedificabo ecclesiam<br />

meam.<br />

Tantum ergo sacramentum<br />

Veneremur cernui,<br />

Et antiquum documentum<br />

Novo cedat ritui.<br />

Praestet fides supplementum<br />

Sensuum defectui.<br />

Genitori genitoque<br />

Laus et jubilatio<br />

Salus, honor, virtus quoque<br />

Sit et benedictio!<br />

Procedenti ab utroque<br />

Compar sit laudatio!<br />

Wo Güte <strong>und</strong> Liebe sind, da ist Gott.<br />

Die Liebe Christi hat uns versammelt in eins.<br />

Lasst uns jauchzen <strong>und</strong> uns in ihm freuen.<br />

Lasst uns fürchten <strong>und</strong> lieben den lebendigen Gott<br />

<strong>und</strong> von Herzen einander lieb haben.<br />

Du bist ganz <strong>und</strong> gar rein, Maria, <strong>und</strong> der Flecken der<br />

Sünde ist nicht in dir.<br />

Deine Kleider sind weiß wie der Schnee, <strong>und</strong> dein<br />

Antlitz ist wie die Sonne.<br />

Du bist ganz <strong>und</strong> gar rein, Maria, <strong>und</strong> der Flecken der<br />

Sünde ist nicht in dir.<br />

Du bist die Herrlichkeit Jerusalems, du bist die Freude<br />

Israels, du bist die Gepriesene unseres Volkes.<br />

Du bist ganz <strong>und</strong> gar rein, Maria.<br />

Du bist Petrus, <strong>und</strong> auf diesen Felsen will ich meine<br />

Kirche bauen.<br />

Solch großes Sakrament also<br />

wollen wir gesenkten Hauptes verehren,<br />

<strong>und</strong> das alte Bündnis<br />

sollen soll dem neuen Ritus weichen.<br />

Möge der Glaube dort weiterhelfen<br />

wo die Sinne versagen.<br />

Dem Vater <strong>und</strong> dem Sohne<br />

Preis <strong>und</strong> Jubel!<br />

Heil, Ehr, Ruhm<br />

<strong>und</strong> Lobpreis sei ihnen gesagt.<br />

Dem, der aus beiden hervorgeht,<br />

sei gleiches Lob!<br />

Sonata da chiesa<br />

Tema con Variazione e finale per organo<br />

Sommarpsalm<br />

En vänlig grönskas rika dräkt<br />

Har smyckat das och ängar.<br />

Nu smeker vindens ljumma fläkt<br />

De fagra örtesängerar,<br />

Och solens ljus och l<strong>und</strong>ens sus<br />

Och vågens sorl bland viden<br />

Förkunna sommartiden.<br />

Sin lyka och sin sommarro<br />

De yra fåglar prisa;<br />

Ur skogens snår, ur stilla bo<br />

Ein fre<strong>und</strong>lich grünes, reiches Gewand<br />

Hat Tal <strong>und</strong> Wiese geschmückt.<br />

Jetzt schmeckt des Windes lauer Hauch<br />

Nach anmutigen Kräuterwiesen.<br />

Das Sonnenlicht <strong>und</strong> das Flüstern des Hains<br />

Und das Murmeln der Wellen zwischen den Weiden<br />

Verkünden die Sommerzeit.<br />

Ihr Glück <strong>und</strong> ihre Sommerruhe<br />

Preisen die ausgelassenen Vögel.<br />

Aus dem Unterholz des Waldes, aus dem stillen Bau


Framklingar deras visa.<br />

En hymn går opp med fröjd och hopp<br />

Från deras glada kväden<br />

Från blommorna och träden.<br />

Men Du, o Gud, som gör vår jord<br />

Så skön i sommarns st<strong>und</strong>er,<br />

Giv, att jag aktar främst ditt ord<br />

Och dina nådes<strong>und</strong>er.<br />

All kött är hö, och blomstren dö,<br />

Och tiden allt fördriver<br />

Blott Herrens ord förbliver.<br />

Erklingen ihre Weisen.<br />

Eine Hymne steigt auf voll Freude <strong>und</strong> Hoffnung<br />

Aus ihren vergnügten Kehlen,<br />

Von Blumen <strong>und</strong> Bäumen.<br />

Aber du, o Gott, der unsere Erde<br />

So schön macht in den Sommerst<strong>und</strong>en,<br />

Gib, dass ich achte zuerst auf dein Wort<br />

Und auf deine Gnadenw<strong>und</strong>er.<br />

Alles Fleisch ist Heu, <strong>und</strong> Blumen sterben,<br />

Und die Zeit treibt alles vorwärts,<br />

Nur des Herren Wort bleibt.<br />

Laude <strong>–</strong> Der Sonnengesang des Franziskus von Assisi<br />

Altissimo, onnipotente bon Signore,<br />

Tue son le laude, la gloria e l‘honore et onne benedictione.<br />

Ad Te solo, Altissimo, se konfano,<br />

et nullu homo ène dignu te mentovare.<br />

Laudato sii, mi Signore cum tucte le Tue creature,<br />

spetialmente messor lo frate Sole,<br />

lo qual è iorno, et allumini noi per lui.<br />

Et ello è bello e radiante cum grande splendore.<br />

Da Te, Altissimo, porta significatione.<br />

Laudato sii, mi Signore, per sora<br />

Luna e le stelle:<br />

in celo l‘ài formate clarite<br />

et pretiose et belle.<br />

Laudato sii, mi Signore, per frate Vento<br />

et per aere et nubilo et sereno<br />

et onne tempo,<br />

per lo quale, a le Tue creature<br />

dài sustentamento.<br />

Laudato sii, mi Signore,<br />

per sor‘Acqua.<br />

la quale è multo utile et humile et pretiosa et casta.<br />

Laudato sii, mi Signore, per frate Foco,<br />

per lo quale enallumini la nocte:<br />

Et ello è bello et ioc<strong>und</strong>o et robustoso et forte.<br />

Laudato sii, mi Signore, per sora nostra matre Terra,<br />

la quale ne sustenta et governa,<br />

et produce diversi fructi con coloriti fiore et herba.<br />

Laudato sii, mi Signore, per quelli che perdonano per lo<br />

Tuo amore<br />

et sostengo infirmitate et tribulatione.<br />

Beati quelli que ‚l sosterrano in pace,<br />

che da Te, Altissimo, sirano incoronati.<br />

Laudato sii mi Signore, per sora nostra Morte corporale,<br />

da la quale nullu homo vivente pò skappare:<br />

Guai a quelli che morrano ne le peccata mortali;<br />

beati quelli che si troveràno ne le Tue sanctissime<br />

voluntati,<br />

che la morte sec<strong>und</strong>a no farrà male.<br />

Laudate et benedicete mi Signore et rengratiate,<br />

e serviateli cum grande humilitate.<br />

Laudato sii, mi Signore!<br />

Du höchster, mächtigster, guter Herr,<br />

Dir sind die Lieder des Lobes, Ruhm <strong>und</strong> Ehre <strong>und</strong><br />

jeglicher Dank geweiht.<br />

Dir nur gebühren sie, Höchster,<br />

<strong>und</strong> kein Mensch ist würdig, Dich nur zu nennen.<br />

Gelobt seist Du, mein Herr, mit allen Wesen, die Du<br />

geschaffen hast,<br />

vor allem dem edlen Herren, dem Bruder Sonne.<br />

Denn er ist der Tag <strong>und</strong> spendet uns Licht durch sich.<br />

Er ist schön <strong>und</strong> strahlend in großem Glanz.<br />

Dein Gleichnis ist er, Erhabener.<br />

Gelobt seist Du, mein Herr, durch Schwester<br />

Mond <strong>und</strong> die Sterne.<br />

Am Himmel hast Du sie gebildet, hell leuchtend,<br />

kostbar <strong>und</strong> schön.<br />

Gelobt seist Du, mein Herr, durch Bruder Wind<br />

<strong>und</strong> durch Luft <strong>und</strong> Wolken <strong>und</strong> heiteren Himmel<br />

<strong>und</strong> jegliches Wetter,<br />

durch welches Du Deinen Geschöpfen den<br />

Unterhalt gibst.<br />

Gepriesen seist Du, mein Herr, durch Schwester<br />

Wasser,<br />

gar nützlich ist sie <strong>und</strong> demütig <strong>und</strong> rein.<br />

Gepriesen seist Du, mein Herr, durch Bruder Feuer,<br />

durch den du die Nacht erleuchtest;<br />

er ist schön <strong>und</strong> liebenswürdig <strong>und</strong> kraftvoll <strong>und</strong> stark.<br />

Gepriesen seist Du, mein Herr, durch unsere<br />

Schwester, die Mutter Erde.<br />

Sie ernährt <strong>und</strong> lenkt uns <strong>und</strong> bringt vielfältige Früchte<br />

hervor <strong>und</strong> bunte Blumen <strong>und</strong> Kräuter.<br />

Gepriesen seist Du, mein Herr, durch jene, die<br />

verzeihen um Deiner Liebe willen,<br />

die Schwachheit ertragen <strong>und</strong> Bedrängnis.<br />

Selig sind die, die solches ertragen in Frieden,<br />

denn sie werden von Dir, Erhabener, gekrönt.<br />

Gepriesen seist Du, mein Herr, durch unseren Bruder,<br />

den leiblichen Tod; ihm kann kein Mensch lebend<br />

entrinnen.<br />

Wehe jenen, die in schweren Sünden sterben.<br />

Selig jene, die sich in Deinem allheiligen Willen finden,<br />

denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.<br />

Lobt <strong>und</strong> preist meinen Herrn, dankt<br />

<strong>und</strong> dient Ihm mit großer Demut.<br />

Gepriesen seist Du, mein Herr!


Nun ruhen alle Wälder<br />

Nun ruhen alle Wälder,<br />

Vieh, Menschen, Städt <strong>und</strong> Felder,<br />

Es schläft die ganze Welt.<br />

Ihr aber, meine Sinnen,<br />

Auf, auf, <strong>und</strong> lasst beginnen,<br />

Was unserm Schöpfer wohl gefällt.<br />

Wo bist du, Sonne, blieben?<br />

Die Nacht hat dich vertrieben,<br />

Die Nacht, des Tages Feind.<br />

Fahr hin, ein andre Sonne,<br />

Mein Jesus, meine Wonne,<br />

Gar hell in meinem Herzen scheint.<br />

Breit aus die <strong>Flügel</strong> beide,<br />

O Jesu, meine Freude,<br />

Und nimm dein Küchlein ein.<br />

Will Satan mich verschlingen,<br />

So lass die Englein singen:<br />

„Dies Kind soll unverletzet sein.“<br />

Die Stimme des Kindes<br />

Ein schlafend Kind, o still! In diesen Zügen<br />

Könnt ihr das Paradis zurückbeschwören.<br />

Es lächelt süß, als lauscht‘ es Engelchören.<br />

O schweige, Welt, mit deinen lauten Lügen<br />

Die Wahrheit dieses Traumes nicht zu stören.<br />

Lass mich das Kind im Traume sprechen hören,<br />

Und mich vergessend in die Unschuld fügen.<br />

Das Kind, nicht ahnend mein bewegtes Lauschen,<br />

Mit dunklen Lauten hat mein Herz gesegnet,<br />

Mehr als im stillen Wald des Baumes Rauschen,<br />

Ein tiefres Heimweh hat mich überfallen,<br />

Als wenn es auf die stille Heide regnet,<br />

Wenn im Gebirg die fernen Glocken hallen.<br />

Ein schlafend Kind, o still!


Das <strong>Luisen</strong>-<strong>Vocalensemble</strong> wurde 1976 gegründet <strong>und</strong><br />

ist an der <strong>Luisen</strong>kirche in Charlottenburg beheimatet.<br />

Unter seinem ersten <strong>und</strong> langjährigen Dirigenten<br />

Jerrold Baab erwarb es sich einen hervorragenden<br />

Ruf als Kammerchor. 1998 übernahm Niels Köpcke<br />

kurzzeitig die Leitung, von 1999 bis 2003 arbeitete<br />

Arno Schneider mit dem Chor. Seit Mai 2003 ist<br />

Dennis Hansel künstlerischer Leiter des Ensembles.<br />

Die thematisch reizvoll gestalteten Konzertprogramme<br />

umfassen sowohl bekannte <strong>und</strong> wenig bekannte<br />

geistliche <strong>und</strong> weltliche a cappella Musik als auch<br />

instrumental begleitete Chorwerke aus verschiedenen<br />

Epochen.<br />

Dennis Hansel studierte Schulmusik <strong>und</strong> Chorleitung<br />

der UdK Berlin, zunächst bei Prof. Christian Grube,<br />

ab 2002 in der Hauptfachklasse von Prof. Uwe<br />

Gronostay. 1999 führte ihn ein Stipendium an das<br />

Conservatoire Superieure de Genève in die Klasse von<br />

Prof. Michel Corboz. Während dieses Studienjahres<br />

war er im „Ensemble Vocale de Lausanne“ als Sänger<br />

angestellt. Dennis Hansel war aktiver Teilnehmer der<br />

internationalen Eric-Ericson-Masterclass in Haarlem/<br />

Niederlande (2003) <strong>und</strong> beim Chordirgierforum<br />

des Bayerischen R<strong>und</strong>funks in München (2007).<br />

Seit 2004 unterrichtet er als Vertreter für Prof.<br />

Raim<strong>und</strong> Wippermann Chorleitung an der Robert-<br />

Schumann-Musikhochschule Düsseldorf. Seit 2003<br />

ist Dennis Hansel künstlerischer Leiter des <strong>Luisen</strong>-<br />

<strong>Vocalensemble</strong>s.<br />

<strong>Luisen</strong>-<strong>Vocalensemble</strong><br />

Sopran<br />

Christiane Bumke-Vogt<br />

Dietlind Hörmann<br />

Heilwig Lorenz<br />

Inga Pleul<br />

Claudia Stobbe<br />

Uta-Maria Temme<br />

Gabriele Wedemeier<br />

Alt<br />

Karin Müller<br />

Adelheid Klemm-Steininger<br />

Ulla Kreutner<br />

Astrid Kunze<br />

Birgit Spengler<br />

Jutta Willenborg<br />

Mary Wurm<br />

Tenor<br />

Robert Brandt<br />

Stephan Klonk<br />

Christoph Siegler<br />

Friedrich Staufenbiel<br />

Bass<br />

Heiko Dörr<br />

Guido Fritz<br />

Gert Hellwig<br />

Michael Leverkus<br />

Simon Welten<br />

Simon Young<br />

Christophe Knabe (*1982 in Luxemburg), Studium<br />

u. a. der Fächer Orgel, Tonsatz, Musiktheorie <strong>und</strong><br />

Gregorianik am „Conservatoire de Musique d’Eschsur-Alzette“.<br />

(u. a. bei Domorganist Carlo Hommel<br />

(†), Prof. Paul Breisch <strong>und</strong> Prof. Guy Conter). Ab<br />

2005 Studium an der „Robert-Schumann-Hochschule<br />

Düsseldorf, u. a. bei Prof. Dr. Wolfgang Bretschneider<br />

(Musikwissenschaft), Prof. Hans-Dieter Möller (Orgel/<br />

Improvisation), Jörg Stefan Vogel (Gregorianik) <strong>und</strong> bei<br />

Prof. Raim<strong>und</strong> Wippermann (Chorleitung). Weitere<br />

Orgelstudien u. a. bei Alain Wirth (Luxemburg), Jean-<br />

Paul Imbert (Paris), Elmar Lehnen (Kevelaer) <strong>und</strong><br />

Wolfgang Seifen (Berlin); Neben seiner konzertanten<br />

Tätigkeit ist ihm die musikalische Verkündigung des<br />

Evangeliums als hauptamtlicher Kirchenmusiker im<br />

Seelsorgebereich Kevelaer-Wetten <strong>und</strong> an der Kevelaerer<br />

Marienbasilika ein Hauptanliegen.<br />

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