05.11.2013 Aufrufe

Das ISO-OSI-Referenzmodell

Das ISO-OSI-Referenzmodell

Das ISO-OSI-Referenzmodell

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Inhaltsverzeichnis<br />

2. <strong>Das</strong> <strong>OSI</strong>-<strong>Referenzmodell</strong> ___________________________________________________ 2<br />

2.1. Anwendungsschicht _________________________________________________________ 3<br />

2.2. Die Darstellungsschicht ______________________________________________________ 4<br />

2.3. Sitzungsschicht _____________________________________________________________ 4<br />

2.4. Transportschicht ___________________________________________________________ 5<br />

2.5. Vermittlungsschicht_________________________________________________________ 7<br />

2.6. Sicherungsschicht___________________________________________________________ 7<br />

2.7. Bitübertragungsschicht ______________________________________________________ 8<br />

2.8. Protokollierung im <strong>OSI</strong>-Modell _______________________________________________ 8


2. <strong>Das</strong> <strong>OSI</strong>-<strong>Referenzmodell</strong><br />

- Beschreibung der Kommunikationsarchitektur in Netzwerken durch ein<br />

Schichtenmodell zur Gliederung der Funktionen<br />

- Verschiedenen Modelle möglich:<br />

o Systems Network Architecture (SNA)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1974 von IBM eingeführt<br />

hierarchische Organisation von Computernetzwerken unter<br />

Einbeziehung von Großrechnern incl. deren Peripherie<br />

Physical Units (PU)<br />

• Netzwerkknoten, zwischen denen Verbindungen auf- und<br />

abgebaut werden können<br />

Logical Units (LU)<br />

• Terminal mit Bildschirm und/oder Drucker und einem<br />

entsprechenden Befehlsvorrat<br />

o Digital Network Architecture (DNA)<br />

<br />

<br />

1975 von Digital Equipment Corporation eingeführt<br />

diente der Vernetzung der Minicomputer dieser Firma<br />

besteht aus einer Reihe von Netzwerkprotokollen (Beispiel: DDCMP –<br />

Digital Data Communications Message Protocol)<br />

<br />

war kompatibel zu SNA und Ethernet<br />

- Nachteil aller Modelle: Hardware- und Herstellerabhängigkeit<br />

- Deshalb internationale Standardisierung durch <strong>ISO</strong><br />

o Open Systems Interconnection Reference Model<br />

- Schichten 1-4: kommunikationsorientierte Funktionen<br />

- Schichten 5-7: anwendungsorientierte Funktionen<br />

- Hierarchische Struktur, d.h. jede Schicht nutzt nur die darunter liegende Schicht<br />

- Bei Kommunikation zwischen zwei Rechnern kommunizieren stets paarweise die<br />

gleiche Schichten miteinander, geregelt durch Protokolle


Überblick über das <strong>OSI</strong>-Modell<br />

Ebene 7<br />

Ebene 6<br />

Ebene 5<br />

Ebene 4<br />

Ebene 3<br />

Ebene 2<br />

Ebene 1<br />

Applications layer<br />

Anwendungsschicht<br />

Presentation layer<br />

Darstellungsschicht<br />

Session layer<br />

Kommunikationssteuerschicht<br />

Transport layer<br />

Transportschicht<br />

Network layer<br />

Vermittlungsschicht<br />

Data link layer<br />

Sicherungsschicht<br />

Physical layer<br />

Physikalische Schicht<br />

Anwendungsprogramme<br />

Benutzeroberfläche,<br />

Betriebssystem<br />

Aufbau der<br />

Kommunikation<br />

Auf- und Abbau der<br />

Verbindung,<br />

Koordinierung des<br />

Datentransports<br />

Schnittstelle zwischen<br />

Hard- und Software,<br />

Datenübergabe<br />

Paketorientierte<br />

Datenübertragung mit<br />

Protokoll zur<br />

Fehlervermeidung<br />

Physikalische<br />

Voraussetzungen für<br />

Datenübertragung auf<br />

Bit-Ebene<br />

Netzwerktechnik<br />

2.1. Anwendungsschicht<br />

höchste Schicht im <strong>OSI</strong>-Modell Schnittstelle zum Anwender<br />

<br />

<br />

beinhaltet alle Funktionen, die für die Kommunikation zwischen offenen Systemen<br />

erforderlich sind, um die Semantik (Bedeutung) der Daten zu gewährleisten<br />

häufig benutzte Protokolle der Anwendungsschicht:<br />

o FTAM: File Transfer, Access and Management<br />

standardisiertes Protokoll für den File transfer mit wesentlich größerem<br />

Funktionsumfang als FTP auf der Grundlage eines virtuellen<br />

Dateisystems mit baumartiger Struktur<br />

wird hauptsächlich von Behörden und öffentlichen Einrichtungen<br />

verwendet, da es herstellerunabhängig ist.<br />

o VTP: Virtual Terminal Protocol<br />

<br />

<br />

<br />

unterstützt Terminalemulationen (standardisiertes Text- und<br />

Grafikterminal auf PCs)<br />

ein Host muss nicht mehr jeden Terminaltyp kennen, sondern nur noch<br />

die Steuerung der virtuellen Terminals<br />

einfachstes Terminalprotokoll: TELNET<br />

o JTM: Job Transfer and Manipulation<br />

<br />

überträgt die benötigten Programme und Eingabedateien (die auf<br />

unterschiedlichen Rechnern liegen können) auf den Zielrechner, führt<br />

die Programme aus, überwacht deren Ablauf und transferiert die<br />

Ausgabedateien an den gewünschten Ort.


konkurrierendes Protokoll ist Remote Job Entry RJM von IBM<br />

2.2. Die Darstellungsschicht<br />

für die Syntax (Darstellung) der Daten verantwortlich<br />

Funktionen der Darstellungsschicht:<br />

- Anforderung der Sitzungseröffnung an die Sitzungsschicht<br />

- Abstimmung der Syntax mit der Darstellungsschicht des Kommunikationspartners<br />

- Umwandlung der anwendungsspezifischen Syntax in die gemeinsame Syntax<br />

- Anforderung der Beendigung der Sitzung an die Sitzungsschicht<br />

Umwandlung zwischen anwendungsspezifischer und ausgehandelter Syntax bedeutet:<br />

- Umsetzen von Zeichensätzen:<br />

o meistens wird ASCII-Zeichensatz verwendet: 7bit/Zeichen = 2 7 Zeichen<br />

o IBM jedoch EBCDIC: 8bit/Zeichen = 2 8 Zeichen<br />

- Umsetzen von Datenstrukturen:<br />

o Anordnung von Zahlen im Speicher eines Computers ist abhängig vom<br />

Hersteller des Prozessors:<br />

INTEL 0123 h beginnt mit dem LSB<br />

Motorola 2301 h beginnt mit dem MSB<br />

- Umsetzen von Befehlscodes:<br />

o Zusammenarbeit mit verschiedenen Druckern in einem Netzwerk von<br />

verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen Befehlssätzen<br />

- Datenkompression:<br />

o große Datenmengen werden durch Kompressionsverfahren auf ein Minimum<br />

reduziert schnellere Datenübertragung<br />

<br />

Beispiel: Bildinformationen<br />

• statt jeden Bildpunkt einzeln zu beschreiben, wird ein Bildpunkt<br />

genau beschrieben sowie die Fläche, die die gleichen<br />

Eigenschaften hat<br />

- Datenverschlüsselung:<br />

o sicherheitsempfindliche Daten werden durch Codierungsprogramme<br />

unleserlich gemacht (kann auch in darunter liegenden Schichten noch erfolgen)<br />

2.3. Sitzungsschicht<br />

- Koordinierung des Dialogs zwischen den kommunizierenden Systemen<br />

- dazu Aufforderung an die Transportschicht zum Auf- und Abbau der Verbindung<br />

o möglich ist dabei auch:<br />

eine Transportverbindung für mehrere Sitzungen zu benutzen<br />

für eine Sitzung mehrere Transportverbindungen zeitlich nacheinander<br />

aufzubauen (z.B. bei Störungen)<br />

weitere Funktionen der Sitzungsschicht:<br />

- Austausch von Daten:<br />

o weiterleiten der Daten von der Darstellungsschicht an die Transportschicht<br />

- Dialogverwaltung:<br />

o korrekter Ablauf von Dialogen, auch wenn mehrere PCs auf eine Anwendung<br />

zugreifen<br />

- Recovery:<br />

o Wiederherstellen einer Sitzung beim Ausfall der Transportverbindung


- bevorzugte Datenübertragung:<br />

o Bereitstellung der Möglichkeit zur Vergabe von Prioritäten bei der<br />

Datenübertragung<br />

2.4. Transportschicht<br />

- Verbindung zwischen kommunikationsorientierten Schichten und<br />

anwendungsorientierten Ebenen<br />

- Ende-zu Ende-Kontrolle über die gesamte Verbindung durch Nutzung der darunter<br />

liegenden Schichten<br />

- in der Transportschicht stehen drei Typen von Netzen zur Verfügung:<br />

o Typ A: Netzwerk stellt fehlerfreien Dienst zur Verfügung ohne N-Reset<br />

• N-Reset: Meldung über ein Rücksetzen des Netzwerks,<br />

wobei Daten verloren gehen können<br />

o Typ B: Netzwerk liefert fehlerfreie Datenpakete, beim Reset können jedoch<br />

Daten verloren gehen<br />

o Typ C: unzuverlässiges Netzwerk, bei dem Datenpakete verloren gehen oder<br />

doppelt ankommen<br />

deshalb unterschiedlich Protokollklassen notwendig:<br />

Qualitätskriterien für Verbindung an die darunter liegenden Schichten:<br />

- Verbindungsaufbauzeit<br />

- Fehlermöglichkeiten beim Verbindungsaufbau<br />

- Datendurchsatz<br />

- Übertragungsverzögerung<br />

- Übertragungsfehlerwahrscheinlichkeit<br />

Funktionen der Transportschicht:<br />

a) Ende zu Ende<br />

Muliplexen:<br />

- mehrere Verbindungen<br />

dieser Schicht werden über<br />

eine Verbindung der darunter<br />

liegenden Ebenen realisiert.<br />

Ebene 4<br />

Verbindung 1 Verbindung 2<br />

Verbindung 3<br />

Verbindung Ebene 3


- Zum Beispiel bei sehr schnellen Verbindungen möglich<br />

b) Ende-zu Ende-Splitten<br />

- eine Verbindung dieser<br />

Schicht über mehrere<br />

Verbindungen der<br />

darunter liegenden Schichten<br />

realisiert<br />

Ebene 4<br />

- Zum Beispiel um bei langsamen<br />

Netzverbindungen ausreichende<br />

Leistung zu erreichen.<br />

c) Ende-zu-Ende-Flusskontrolle<br />

Verbindung 1 Verbindung 2<br />

Verbindung 3<br />

Verbindung Ebene 3<br />

- erforderlich, wenn der Sender seine Daten schneller sendet, als der Empfänger in<br />

der Lage ist, Daten entgegenzunehmen<br />

verhindert Überlaufen der Empfangsseite<br />

d) Ende-zu-Ende-Sequenzkontrolle<br />

- da Datenpakete in einem Netzwerk unterschiedliche Wege laufen können, kann die<br />

Reihenfolge der Datenpakete beim Empfänger vertauscht sein Sequenzkontrolle<br />

überwacht diesen Prozess und stellt richtige Reihenfolge wieder her.<br />

e) Art der Übergabe von Datenpaketen an die<br />

nachfolgenden Schichten<br />

- Übergabe eines Datenpaketes von Ebene 5<br />

(N+1) an Ebene 4 (N)<br />

→ N-Schicht erhält von der N+1-Schicht<br />

Datenpaket Service Data Unit (SDU)<br />

→ N-Schicht fügt dem Datenpaket die Protocol<br />

Control Information (PCI) hinzu<br />

→ PCI + SDU = PDU Protocol Data Unit<br />

→ PDU wird an N-1-Schicht (Ebene 3)<br />

weitergeleitet<br />

Segmentierung<br />

→ Transportschicht erhält von der<br />

Sitzungsschicht Datenblöcke<br />

→ Es ist möglich, dass diese Datenblöcke zur<br />

Weiterleitung an die Vermittlungsschicht zu<br />

groß sind<br />

→ deshalb wird SDU in Blöcke zerlegt, die<br />

jeweils eine PCI erhalten<br />

→ aus einer SDU entstehen dann mehrere<br />

PDUs, die an Ebene 3 geschickt werden.


Blockbildung<br />

→ Transportschicht erhält von der<br />

Sitzungsschicht viele kleine Blöcke<br />

→ zur schnelleren Weiterleitung können diese<br />

in einem Block zusammengefasst an die<br />

Vermittlungsschicht weitergegeben werden<br />

→ aus mehreren SDUs entsteht eine PDU, die<br />

weitergeleitet wird<br />

Verkettung<br />

- mehrere PDUs werden aneinandergehängt und<br />

von der Vermittlungsschicht als eine SDU<br />

empfangen<br />

2.5. Vermittlungsschicht<br />

- sorgt dafür, dass die Datenpakete von der<br />

Quelle zum Ziel gelangen Routing<br />

verbindungsorientierter Dienst<br />

- zunächst wird Verbindung zwischen Quelle<br />

und Ziel hergestellt danach Festlegen des<br />

gesamten Weges<br />

- dieser Weg bleibt für die Dauer der<br />

Gesamtverbindung unverändert Datenübertragung<br />

- Reihenfolge der Datenpakete bleibt automatisch unverändert<br />

- Vermittlungsschicht führt Fehlerüberwachung durch<br />

verbindungsloser Dienst<br />

- Datenpakete suchen mit Hilfe der Zieladresse den jeweils günstigsten Weg durch<br />

das Netzwerk<br />

- Wege können deshalb unterschiedlich sein Reihenfolge der Datenpakete wird<br />

nicht eingehalten Sequenzkontrolle durch die Transportschicht<br />

2.6. Sicherungsschicht<br />

- verantwortlich für fehlerfreien Transport der Datenpakete<br />

- Sicherungsschicht stellt nur Teilverbindungen her, Anzahl der Teilverbindungen<br />

abhängig von der Zahl der Knotenpunkte<br />

verbindungslosen Dienst ohne Bestätigung<br />

- bei qualitativ guten Verbindungen von Vorteil, da höhere Schicht selten Fehler<br />

korrigieren muss<br />

verbindungslosen Dienst mit Bestätigung<br />

- für jedes gesendete Datenpaket wird eine Quittung an die Gegenstelle gesendet,<br />

erst danach wird das nächste Datenpaket gesendet<br />

verbindungsorientierter Dienst


- Daten werden erst nach Aufbau der Verbindung zwischen Sender und Empfänger<br />

gesendet<br />

- dazu übernimmt die Sicherungsschicht folgende Aufgaben:<br />

Aktivieren und Deaktivieren der Schicht2-Verbindung<br />

Fehlererkennung und –beseitigung<br />

Flusskontrolle<br />

Sequenzkontrolle<br />

Synchronisierung und Rahmenbildung<br />

2.7. Bitübertragungsschicht<br />

- sorgt für die Anpassung an das physikalische Übertragungsmedium<br />

- z.B. Modulation und Demodulation von Signalen<br />

- Modem gehört jedoch nicht zur Schicht 1<br />

- Schnittstellen für Modems: V.24 und X.21<br />

2.8. Protokollierung im <strong>OSI</strong>-Modell<br />

o Werden Daten übertragen, durchlaufen diese alle Ebenen. Dabei erzeugt jede Ebene<br />

zusätzlich Informationen, die den Daten angefügt und mit übertragen werden.<br />

o Protokollstack: Hierarchische Anordnung von Protokollen, wobei immer das obere<br />

Protokoll die Dienste des unteren in Anspruch nimmt.<br />

o Header: Protokollinformationen, die den Daten beim Durchlaufen eines<br />

Protokollstacks in jeder Schicht vorangestellt werden und Informationen für die<br />

entsprechende Schicht des Zielrechners beinhalten.<br />

o Trailer: Protokollinformation am Ende eines Datenpakets, Checksumme der Schicht 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!