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Freie wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des ... - Thomas Thiele

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Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin<br />

<strong>Freie</strong> <strong>wissenschaftliche</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erlangung</strong> <strong>des</strong> akademischen Gra<strong>des</strong><br />

Master of Science in Wirtschaftsinformatik<br />

Business Intelligence im Call Center mit<br />

Microsoft SQL Server 2005<br />

Masterthesis<br />

im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften II<br />

im Studiengang Wirtschaftsinformatik<br />

der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin<br />

vorgelegt von:<br />

Diplom-Wirtschaftsinformatiker (FH) <strong>Thomas</strong> Christian <strong>Thiele</strong><br />

Buchfinkweg 43a<br />

12351 Berlin<br />

Matrikel-Nr.: 0318080<br />

Erstbetreuer:<br />

Zweitbetreuer:<br />

Prof. Dr. Reinhard Ginnold<br />

Prof. Dr. <strong>Thomas</strong> Pietsch<br />

Abgabetermin: 30.04.2007


Abstract - II -<br />

Abstract<br />

Durch die zunehmende Integration von Computersystemen in die Prozesse in Call Centern<br />

steht eine große Menge Daten <strong>zur</strong> Verfügung. Diese Daten werden im Rahmen <strong>des</strong><br />

computergestützten Controllings verwendet, um die effiziente Nutzung der vorhandenen<br />

Ressourcen und die Aufrechterhaltung der Qualität zu gewährleisten. Das Controlling<br />

wird dabei von den Methoden der Business Intelligence unterstützt, die ein IT-basierter<br />

Gesamtansatz <strong>zur</strong> betrieblichen Entscheidungsunterstützung ist.<br />

In dieser Thesis wird ein Business Intelligence-Konzept für die Call Center der adm<br />

GmbH entwickelt und die Umsetzbarkeit <strong>des</strong> Konzepts mit dem Microsoft SQL Server<br />

2005 prototypisch untersucht.<br />

Dafür werden Grundlagen <strong>des</strong> Controllings und der in Call Centern involvierten Prozesse<br />

und Systeme erläutert. Es folgt die Vorstellung der anwendbaren Business<br />

Intelligence-Methoden. Eine Analyse der Ausgangslage und der bestehenden operativen<br />

Systeme dient als Grundlage für das im Anschluss entwickelte Konzept. Im Rahmen der<br />

dimensionalen Modellierung werden die Fakten und Dimensionen <strong>des</strong> Telefonie-<br />

Prozesses identifiziert.<br />

Bei der Umsetzung werden verschiedene Komponenten <strong>des</strong> SQL Server 2005 genutzt,<br />

um die einzelnen Phasen <strong>des</strong> Business Intelligence-Konzepts abzubilden. Der Server<br />

kann dabei alle Anforderungen erfüllen. Das Data Warehouse wird mit dem relationalen<br />

Datenbankserver, die ETL-Prozesse mit den Integration Services, das OLAP-System<br />

mit den Analysis Services und das Berichtswesen über die Reporting Services realisiert.<br />

Das Berichtswesen ist durch das umgesetzte Konzept schneller, flexibler und mit einer<br />

geringeren Fehleranfälligkeit möglich als mit den alten Berichts-Systemen.


Danksagung - III -<br />

Danksagung<br />

Ich danke Herrn Prof. Dr. Reinhard Ginnold für die gewohnt freundliche und erstklassige<br />

Betreuung während der Erstellung dieser Thesis sowie Herrn Prof. Dr. <strong>Thomas</strong><br />

Pietsch für die Übernahme der Zweitbetreuung.<br />

Herrn Dr. Michael König gilt mein Dank für die Unterstützung seitens der adato GmbH<br />

und die Aufgeschlossenheit für neue Ideen.<br />

Weiterhin danke ich Herrn Dipl.-Winf. (FH) Markus Schechner für fachliche Diskussionen,<br />

Herrn Björn Grzywatz für die Einblicke in die operativen Systeme und Herrn<br />

Oktay Okur für die Bereitstellung und Vorbereitung benötigter Hardware- und<br />

Software-Ressourcen. Frau Brigitte Hanusch danke ich für die Ermöglichung <strong>des</strong><br />

Drucks dieser <strong>Arbeit</strong>.<br />

Mein besonderer Dank gilt meiner Frau Daniela für ihr aufgebrachtes Verständnis und<br />

ihre Unterstützung.<br />

Schließlich möchte ich mich bei allen Korrekturlesern für ihre Akribie und ihre investierte<br />

Zeit herzlich bedanken.


Inhaltsverzeichnis - IV -<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abstract.............................................................................................................................II<br />

Danksagung .....................................................................................................................III<br />

Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................... IV<br />

Abbildungsverzeichnis ................................................................................................... VI<br />

Tabellenverzeichnis........................................................................................................ IX<br />

Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................................X<br />

1 Einleitung......................................................................................................................1<br />

2 Controlling im Call Center ...........................................................................................3<br />

2.1 Controlling.............................................................................................................3<br />

2.2 Klassifizierung von Call Centern...........................................................................4<br />

2.2.1 Klassifizierung nach organisatorischer Zugehörigkeit.................................4<br />

2.2.2 Klassifizierung nach Richtung <strong>des</strong> Kommunikationsprozesses...................6<br />

2.2.3 Klassifizierung nach Kampagnentypen........................................................6<br />

2.3 Ziele <strong>des</strong> Controllings im Call Center ...................................................................7<br />

2.4 Kennzahlen im Call Center....................................................................................8<br />

2.5 Systeme im Call Center .......................................................................................10<br />

2.6 Zusammenfassung ...............................................................................................14<br />

3 Business Intelligence ..................................................................................................15<br />

3.1 Datenerfassung ....................................................................................................16<br />

3.1.1 Extraktionsphase ........................................................................................16<br />

3.1.2 Transformationsphase ................................................................................17<br />

3.1.3 Ladephase...................................................................................................19<br />

3.2 Datenhaltung........................................................................................................19<br />

3.2.1 Data Warehouse-Systeme ..........................................................................20<br />

3.2.2 Dimensionale Modellierung.......................................................................20<br />

3.3 Datenbereitstellung..............................................................................................25<br />

3.3.1 Online Analytical Processing.....................................................................25<br />

3.3.2 Berichtswesen.............................................................................................29<br />

3.3.3 Weitere Elemente der Datenbereitstellung.................................................29<br />

3.4 Zusammenfassung ...............................................................................................30<br />

4 Ausgangssituation.......................................................................................................31<br />

4.1 Aufbauorganisation..............................................................................................31<br />

4.2 Operative Systeme ...............................................................................................32<br />

4.2.1 Telefonie-Systeme......................................................................................33<br />

4.2.2 Datenbanken...............................................................................................34<br />

4.2.3 Benutzeroberflächen...................................................................................35<br />

4.2.4 Personalsysteme .........................................................................................36<br />

4.3 Bisheriges Berichtswesen ....................................................................................36<br />

4.4 Zusammenfassung ...............................................................................................39<br />

5 Sollkonzeption ............................................................................................................40<br />

5.1 Definition der geschäftlichen Anforderungen .....................................................40<br />

5.1.1 Identifizierte Analyseziele..........................................................................42<br />

5.1.2 Beteiligte Prozesse und Geschäftsobjekte..................................................43


Inhaltsverzeichnis - V -<br />

5.1.3 Ergebnisse der ersten Datenanalyse ...........................................................43<br />

5.2 Design <strong>des</strong> dimensionalen Modells .....................................................................44<br />

5.2.1 Auswahl der Prozesse und der Granularität ...............................................48<br />

5.2.2 Fakten der Prozesse....................................................................................49<br />

5.2.3 Modellierung der Dimensionen..................................................................53<br />

5.3 Spezifikation der BI-Applikation ........................................................................57<br />

5.3.1 Festlegen von Standards.............................................................................59<br />

5.3.2 Ermittlung und Spezifikation der Zielberichte...........................................60<br />

5.4 Zusammenfassung ...............................................................................................63<br />

6 Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 ..............................................................65<br />

6.1 Physisches Design ...............................................................................................65<br />

6.2 Design und Entwicklung der ETL-Prozesse........................................................67<br />

6.3 OLAP-Design in Analysis Services.....................................................................72<br />

6.4 Entwicklung der Berichte in Reporting Services.................................................75<br />

6.5 Zusammenfassung ...............................................................................................77<br />

7 Ergebnisse und Ausblick ............................................................................................78<br />

Literaturverzeichnis........................................................................................................ XI<br />

Anhang .........................................................................................................................XVI<br />

A Datenstruktur der Quellsysteme .......................................................................XVI<br />

B Integration Services-Pakete ..............................................................................XXI<br />

C Reporting Services-Berichte.................................................................... XXXVIII<br />

Abschließende Erklärung .......................................................................................... XLIII


Abbildungsverzeichnis - VI -<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1 Controlling als Zusammenspiel von Planung, Kontrolle und Steuerung .......3<br />

Abb. 2 Aufteilung der Agentenarbeitszeit..................................................................9<br />

Abb. 3 Business Intelligence-Ordnungsrahmen .......................................................15<br />

Abb. 4 Dimensionale Modellierung mit einem Sternschema...................................21<br />

Abb. 5 Multifakten-Schema .....................................................................................22<br />

Abb. 6 Fact-Constellation-Schema...........................................................................23<br />

Abb. 7 Hierarchisierung in einer Regionen-Dimension ...........................................23<br />

Abb. 8 Abbildung der Hierarchie innerhalb der Dimensionstabelle ........................24<br />

Abb. 9 OLAP-Navigationsfunktionen Drill-down und Roll-up...............................27<br />

Abb. 10 OLAP-Navigationsfunktion Slicing .............................................................27<br />

Abb. 11 OLAP-Navigationsfunktion Dicing..............................................................28<br />

Abb. 12 Ausschnitt aus der Aufbauorganisation........................................................32<br />

Abb. 13 Architektur <strong>des</strong> Dialer-Systems....................................................................33<br />

Abb. 14 Beispiel einer Benutzeroberfläche für Telefonagenten ................................35<br />

Abb. 15 Auswertung der Agentenzeiten im Vocalcom-System.................................37<br />

Abb. 16 Auswertung der Agentenzeiten in adato.Reports.........................................38<br />

Abb. 17 Business Dimensional Lifecycle – Konzeption............................................40<br />

Abb. 18 Ausschnitt eines Modellierungs-<strong>Arbeit</strong>sblatts..............................................46<br />

Abb. 19 Grobes grafisches Modell <strong>des</strong> Prozesses Telefonie......................................48<br />

Abb. 20 Grobes grafisches Modell der Planung.........................................................49<br />

Abb. 21 Berichts-Standardvorlage .............................................................................60<br />

Abb. 22 Business Dimensional Lifecycle – Umsetzung ............................................65<br />

Abb. 23 Relationen im Data Warehouse ....................................................................66<br />

Abb. 24 Physisches Datenmodell ...............................................................................66<br />

Abb. 25 Relationen in der Konfigurationsdatenbank CONFIG .................................67<br />

Abb. 26 Relationen in der Historisierungsdatenbank HISTORY................................68<br />

Abb. 27 Relationen und Sichten in der Staging Area.................................................68<br />

Abb. 28 SSIS Master-Paket........................................................................................69<br />

Abb. 29 Dimensionsverwendung im OLAP-System..................................................72<br />

Abb. 30 Definition der berechneten Fakten ...............................................................73<br />

Abb. 31 Hierarchisierung der Standort-Dimension....................................................73<br />

Abb. 32 Hierarchisierung der Projekt-Dimension......................................................74<br />

Abb. 33 Hierarchisierung der Datums-Dimension.....................................................74<br />

Abb. 34 Einschränkung der Fakten auf Bedingungen................................................75<br />

Abb. 35 MDX-Datendefinition in den Reporting Services ........................................76<br />

Abb. 36 Berichtsansicht im Web-Browser.................................................................76


Abbildungsverzeichnis - VII -<br />

Abb. 37<br />

Abb. 38<br />

Abb. 39<br />

Abb. 40<br />

Abb. 41<br />

Abb. 42<br />

Abb. 43<br />

Abb. 44<br />

Abb. 45<br />

Abb. 46<br />

Abb. 47<br />

Abb. 48<br />

Abb. 49<br />

Abb. 50<br />

Abb. 51<br />

Abb. 52<br />

Abb. 53<br />

Abb. 54<br />

Abb. 55<br />

Abb. 56<br />

Abb. 57<br />

Abb. 58<br />

Abb. 59<br />

Abb. 60<br />

Abb. 61<br />

Abb. 62<br />

Abb. 63<br />

Abb. 64<br />

Abb. 65<br />

Abb. 66<br />

Abb. 67<br />

Abb. 68<br />

Abb. 69<br />

Abb. 70<br />

Abb. 71<br />

Abb. 72<br />

Abb. 73<br />

Abb. 74<br />

SSIS-Paket Prep_Datum – Kontrollfluss...................................................XXI<br />

SSIS-Paket Prep_Kosten – Kontrollfluss ..................................................XXI<br />

SSIS-Paket Prep_Kosten – Datenfluss ......................................................XXI<br />

SSIS-Paket Hist_Aktionen – Kontrollfluss ............................................. XXII<br />

SSIS-Paket Hist_Aktionen – Datenfluss ................................................. XXII<br />

SSIS-Paket Hist_Logins – Kontrollfluss ................................................. XXII<br />

SSIS-Paket Hist_Logins – Datenfluss 1 .................................................XXIII<br />

SSIS-Paket Hist_Logins – Datenfluss 2 .................................................XXIV<br />

SSIS-Paket Hist_Projektleiter – Kontrollfluss .......................................XXIV<br />

SSIS-Paket Hist_Projektleiter – Datenfluss ............................................XXV<br />

SSIS-Paket Hist_Toleranzen – Kontrollfluss ..........................................XXV<br />

SSIS-Paket Hist_Toleranzen – Datenfluss ..............................................XXV<br />

SSIS-Paket Staging_Logins – Kontrollfluss............................................XXV<br />

SSIS-Paket Staging_Logins – Datenfluss...............................................XXVI<br />

SSIS-Paket Staging_Projektleiter – Kontrollfluss..................................XXVI<br />

SSIS-Paket Staging_Projektleiter – Datenfluss......................................XXVI<br />

SSIS-Paket Staging_Toleranzen – Kontrollfluss....................................XXVI<br />

SSIS-Paket Staging_Toleranzen – Datenfluss...................................... XXVII<br />

SSIS-Paket Staging_Aktionen – Kontrollfluss..................................... XXVII<br />

SSIS-Paket Staging_Aktionen – Datenfluss 1...................................... XXVII<br />

SSIS-Paket Staging_Aktionen – Datenfluss 2.....................................XXVIII<br />

SSIS-Paket Dim_Projekt – Kontrollfluss ............................................XXVIII<br />

SSIS-Paket Dim_Projekt – Datenfluss ................................................XXVIII<br />

SSIS-Paket Dim_Standort – Kontrollfluss ..........................................XXVIII<br />

SSIS-Paket Dim_Standort – Datenfluss .................................................XXIX<br />

SSIS-Paket Dim_Projektleiter – Kontrollfluss .......................................XXIX<br />

SSIS-Paket Dim_Projektleiter – Datenfluss ...........................................XXIX<br />

SSIS-Paket Dim_Telefonagent – Kontrollfluss......................................XXIX<br />

SSIS-Paket Dim_Telefonagent – Datenfluss...........................................XXX<br />

SSIS-Paket Dim_Datum – Kontrollfluss.................................................XXX<br />

SSIS-Paket Dim_Datum – Datenfluss..................................................... XXX<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Kontrollfluss ..........................................XXXI<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 1 ......................................... XXXII<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 2 ......................................... XXXII<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 3 ........................................XXXIII<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 4 ........................................XXXIII<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 5 ........................................XXXIV<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 6 ........................................XXXIV


Abbildungsverzeichnis - VIII -<br />

Abb. 75<br />

Abb. 76<br />

Abb. 77<br />

Abb. 78<br />

Abb. 79<br />

Abb. 80<br />

Abb. 81<br />

Abb. 82<br />

Abb. 83<br />

Abb. 84<br />

Abb. 85<br />

Abb. 86<br />

Abb. 87<br />

Abb. 88<br />

Abb. 89<br />

Abb. 90<br />

Abb. 91<br />

Abb. 92<br />

Abb. 93<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 7 ........................................XXXIV<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 8 ......................................... XXXV<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 9 ......................................... XXXV<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 10 ......................................XXXVI<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 11 ......................................XXXVI<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 12 ......................................XXXVI<br />

SSIS-Paket Facts_Planung – Kontrollfluss ....................................... XXXVII<br />

SSIS-Paket Facts_Planung – Datenfluss ........................................... XXXVII<br />

SSIS-Paket AS_Processing – Kontrollfluss ...................................... XXXVII<br />

SSRS-Bericht Gesamtübersicht........................................................ XXXVIII<br />

SSRS-Bericht Projektleistung am Standort ...................................... XXXVIII<br />

SSRS-Bericht Agentenleistung pro Projekt.........................................XXXIX<br />

SSRS-Bericht Supervisions-Auswertung ............................................XXXIX<br />

SSRS-Bericht <strong>Arbeit</strong>szeitauswertung......................................................... XL<br />

SSRS-Bericht Projektübergreifende Agentendetails .................................. XL<br />

SSRS-Bericht Branchen- und Kunden-Übersicht......................................XLI<br />

SSRS-Bericht Projektleiter-Auswertung ...................................................XLI<br />

SSRS-Bericht CEO-Cockpit.....................................................................XLII<br />

SSRS-Bericht Low Performer ..................................................................XLII


Tabellenverzeichnis - IX -<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tab. 1 Vor- und Nachteile von internen und externen Call Centern .........................5<br />

Tab. 2 Mängelklassifikation im Rahmen der Bereinigung......................................17<br />

Tab. 3 Bus Matrix ....................................................................................................43<br />

Tab. 4 Mögliche Beteiligte am dimensionalen Modellierungsprozess....................45<br />

Tab. 5 Attribute der Datums-Dimension .................................................................54<br />

Tab. 6 Attribute der Standort-Dimension ................................................................55<br />

Tab. 7 Attribute der Projekt-Dimension ..................................................................55<br />

Tab. 8 Attribute der Telefonagent-Dimension.........................................................56<br />

Tab. 9 Attribute der Projektleiter-Dimension ..........................................................56<br />

Tab. 10 Liste der Berichtskandidaten ........................................................................61<br />

Tab. 11 Die Struktur der Call File-Relationen ..................................................... XVII<br />

Tab. 12 Eine typische Client File-Relation .......................................................... XVII<br />

Tab. 13 Die Relation ODActions.........................................................................XVIII<br />

Tab. 14 Die Relation ODCalls................................................................................XIX<br />

Tab. 15 Kosten-Relation ..........................................................................................XX


Abkürzungsverzeichnis - X -<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

ACD<br />

BI<br />

CTI<br />

EIS<br />

ETL<br />

FASMI<br />

HOLAP<br />

IIS<br />

IVR<br />

MDX<br />

MIS<br />

MOLAP<br />

OLAP<br />

OLTP<br />

PBX<br />

ROLAP<br />

SCD<br />

SOAP<br />

SQL<br />

SSAS<br />

SSIS<br />

SSRS<br />

VoIP<br />

Automatic Call Distribution<br />

Business Intelligence<br />

Computer Telephony Integration<br />

Executive Information Systems<br />

Extraktion, Transformation, Laden<br />

Fast Analysis of Shared Multidimensional Information<br />

Hybri<strong>des</strong> OLAP<br />

Internet Information Services<br />

Interactive Voice Response<br />

Multidimensional Expressions<br />

Management Information Systems<br />

Multidimensionales OLAP<br />

Online Analytical Processing<br />

Online Transaction Processing<br />

Private Branch Exchange<br />

Relationales OLAP<br />

Slowly Changing Dimension<br />

Simple Object Access Protocol<br />

Structured Query Language<br />

SQL Server Analysis Services<br />

SQL Server Integration Services<br />

SQL Server Reporting Services<br />

Voice over IP


1. Einleitung - 1 -<br />

1 Einleitung<br />

Mit fortschreitender Integration von Computersystemen in die <strong>Arbeit</strong>svorgänge in Call<br />

Centern wird ein Controlling möglich, das zu Zeiten einfacher Telefonanlagen und Datenerfassung<br />

auf dem Papier schwer realisierbar oder nur mit Zeitverzug möglich war.<br />

Dieses Controlling zu verbessern wird immer notwendiger, denn die Anzahl der abgewickelten<br />

Gespräche nimmt ständig zu. Auch der Konkurrenzdruck durch ausländische Anbieter<br />

steigt stetig, da diese mit sprachgeschulten günstigen <strong>Arbeit</strong>skräften in den Markt<br />

drängen.<br />

Da die Personalkosten mit bis zu 70% den größten Anteil der Kosten eines Call Center-<br />

Betriebs ausmachen, fallen die höheren Lohnkosten in Deutschland besonders ins Gewicht.<br />

Um sich von der Konkurrenz abzuheben, bleiben nur die Fokussierung auf Qualität und<br />

eine effiziente Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen. Bei beidem unterstützt das computergestützte<br />

Controlling.<br />

Die große Menge an Daten, die im Call Center-Betrieb anfällt, muss möglichst aktuell aufbereitet<br />

dem Controlling <strong>zur</strong> Verfügung gestellt werden. Hier bietet sich der Einsatz von<br />

Business Intelligence-Lösungen an. Unternehmen, die Business Intelligence-Lösungen<br />

einsetzen, erzielen im Durchschnitt eine höhere Umsatzrendite und weisen eine positivere<br />

Personalentwicklung auf, als Firmen ohne vergleichbare Lösungen. 1<br />

Das Ziel dieser Thesis ist die Erstellung eines Business Intelligence-Konzepts für die<br />

Outbound-Telefonie 2 der adm GmbH und die prototypische Umsetzung eines Teilbereichs<br />

dieses Konzepts.<br />

Zur Umsetzung wird der Microsoft SQL Server benutzt, der laut Hersteller in der 2005er-<br />

Version alle Komponenten beinhalten soll, die zum Aufbau einer Business Intelligence-<br />

Lösung benötigt werden. 3<br />

Da der SQL Server in vielen Unternehmen bereits als Datenbank-Server im Einsatz ist,<br />

bietet es sich an, zu untersuchen, ob alle Anforderungen <strong>des</strong> zu erarbeitenden Konzepts<br />

umsetzbar sind, ohne in weitere Software zu investieren.<br />

Alle benötigten Schritte <strong>des</strong> Konzepts, die Datenerfassung, die Datenhaltung und die Datenbereitstellung,<br />

sollen dabei mit SQL Server-Komponenten umgesetzt werden.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Vgl. REPP2007, S. 45<br />

Outbound bezeichnet Gespräche, die vom Call Center nach außen geführt werden. Vgl. Kapitel 2.2.2.<br />

Vgl. MCKN2006, S. 4


1. Einleitung - 2 -<br />

In Kapitel 2 werden Besonderheiten <strong>des</strong> Controllings im Call Center dargestellt. Dazu erfolgt<br />

ein Überblick über verschiedene Call Center-Typen und die unterschiedlichen Aufgaben<br />

und Prozesse. Die Ziele und die typischen Kennzahlen <strong>des</strong> Controllings im Call Center<br />

werden erläutert und die am Telefonie-Prozess beteiligten Systeme werden vorgestellt.<br />

Kapitel 3 gibt einen Überblick über die Grundzüge der Business Intelligence, mit besonderem<br />

Fokus auf die für die Durchführung der Thesis benötigten Verfahren und Technologien.<br />

Kapitel 4 stellt die bisherige Situation <strong>des</strong> Controllings in der adm GmbH vor und gibt<br />

einen Einblick in die operativen Systeme.<br />

In Kapitel 5 wird das neue Business Intelligence-Konzept für die Outbound-Telefonie der<br />

adm GmbH entwickelt. Das Konzept orientiert sich am Business Dimensional Lifecycle-<br />

Modell von Kimball.<br />

Kapitel 6 zeigt die prototypische Umsetzung <strong>des</strong> erarbeiteten Konzepts mit den Komponenten<br />

<strong>des</strong> Microsoft SQL Server 2005.<br />

Im abschließenden Kapitel 7 werden die Ergebnisse der Thesis zusammengefasst und es<br />

erfolgt ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung.


2. Controlling im Call Center - 3 -<br />

2 Controlling im Call Center<br />

Controlling ist im Call Center-Sektor ein gefragtes Thema: 67 Prozent der im Rahmen der<br />

jährlich durchgeführten Callcenter-Trendstudie befragten Manager wollten sich 2006 intensiv<br />

mit Controlling auseinandersetzen. 4<br />

Um die Besonderheiten <strong>des</strong> Controllings und <strong>des</strong> Berichtswesens im Call Center-Bereich<br />

zu verdeutlichen, wird in diesem Kapitel kurz auf den Controlling-Begriff im Allgemeinen<br />

eingegangen sowie eine Klassifizierung von Call Centern vorgenommen. Es wird erläutert,<br />

welche Ziele das Controlling im Call Center verfolgt und an welchen Kennzahlen diese<br />

Ziele messbar sind. Weiterhin werden die typischen Prozesse und Systeme, die die Kennzahlen<br />

liefern, vorgestellt.<br />

2.1 Controlling<br />

Das Controlling ist ein Instrument <strong>zur</strong> Steuerung von Unternehmen. Es werden Daten aufbereitet<br />

und analysiert, um Zielüberprüfungen durchzuführen und die Planung, die Kontrolle<br />

und die Steuerung <strong>des</strong> Unternehmens zu ermöglichen (vgl. Abb. 1). 5<br />

Abb. 1 Controlling als Zusammenspiel von Planung, Kontrolle und Steuerung<br />

(Quelle: Vgl. Schümann, F.; Tisson, H.: Call Center Controlling. – Wiesbaden (Gabler),<br />

2006. S. 47)<br />

Es kann eine Unterscheidung von operativem Controlling und strategischem Controlling<br />

vorgenommen werden. Beim operativen Controlling geht es um die Betrachtung der<br />

taktischen und operativen Planung – im Mittelpunkt stehen „Entwicklungen, die sich bereits<br />

in der Gegenwart durch Aufwand und Ertrag manifestieren“. 6<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Vgl. BUSC2006, S. 40<br />

Vgl. SCHÜ2006, S. 47 und WEBE2004, S. 311ff<br />

HORV2006, S. 235f


2. Controlling im Call Center - 4 -<br />

Beim strategischen Controlling werden langfristige und grundlegende Ziele der Unternehmensführung<br />

betrachtet. Im Mittelpunkt stehen „Entwicklungen, die sich durch Chancen<br />

und Risiken als Erfolgspotentiale umschreiben lassen“. 7<br />

Es ist erforderlich, strategisches und operatives Controlling zu verzahnen, so dass die strategische<br />

Führung die operative beeinflusst und die Konsequenzen operativer Entscheidungen<br />

auf Strategien sichtbar werden. 8<br />

Ohne den Einsatz von computergestützten Informationssystemen ist die Erfüllung von<br />

Controllingaufgaben heute nicht mehr möglich. Die Qualität der Informationsversorgung,<br />

und damit der Planung und Kontrolle, wird durch moderne Informationssysteme verbessert<br />

und die Controllingaufgaben werden erleichtert. 9<br />

2.2 Klassifizierung von Call Centern<br />

Call Center können nach verschiedenen Kriterien klassifiziert werden. Üblich ist eine organisatorische<br />

Unterscheidung von internen Call Centern und externen Call Center-<br />

Dienstleistern. Weiterhin üblich ist eine Unterscheidung anhand der Kommunikationsrichtung<br />

und der Kampagnentypen.<br />

2.2.1 Klassifizierung nach organisatorischer Zugehörigkeit<br />

Ein Inhouse-Call Center ist eine eigene Organisationseinheit in einem Unternehmen, die in<br />

die Gesamtorganisation eingebunden ist. 10<br />

Im Inhouse-Call Center sind die betriebswirtschaftlichen Abläufe in den telefonischen<br />

Kundenkontakt integriert, so dass die Telefonagenten direkt auf die Kundenverwaltungssoftware<br />

oder die Warenwirtschaftssysteme zugreifen können. Die Fachabteilungen haben<br />

nur koordinierend mit dem Kundenkontakt zu tun bzw. agieren in schwierigen Fällen als<br />

Ansprechpartner. 11<br />

Die Gründe für den Einsatz eines Inhouse-Call Centers sind die oftmals besseren Kenntnisse<br />

der Telefonagenten, der vorsichtige Umgang mit sensiblen Kunden- und Produktdaten<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

HORV2006, S. 236<br />

Vgl. HORV2006, S. 236<br />

Vgl. HORV2006, S. 659<br />

Vgl. PAFF2002, S. 16<br />

Vgl. PAFF2002, S. 16


2. Controlling im Call Center - 5 -<br />

sowie die Möglichkeit, positive Effekte beim Produktmanagement oder der Qualitätssicherung<br />

zu erzielen (vgl. Tab. 1). 12<br />

Internes Call<br />

Center<br />

Call Center-<br />

Dienstleister<br />

Vorteil<br />

• Kundendaten und Wissen bleiben<br />

im Unternehmen<br />

• Komplexere Anfragen können detailliert<br />

und schnell beantwortet<br />

werden<br />

• Kein zusätzliches Personal notwendig<br />

• Keine Investition in Technik und<br />

Fortbildung nötig<br />

• Dienstleister haben meist modernste<br />

Technik<br />

• Genaue Kostenkalkulation möglich<br />

Nachteil<br />

• Investitionen in Personal und<br />

Technik nötig<br />

• Laufende Kosten für Schulungen<br />

und Weiterbildungen<br />

• Hoher Fixkostenanteil / hohe Anforderung<br />

an die Personaleinsatzplanung<br />

• Abhängigkeit von externem<br />

Dienstleister<br />

• Beantwortung und Weiterleitung<br />

schwieriger Fragen u.U. nicht möglich<br />

• Fehlende Identifikation der Mitarbeiter<br />

mit dem Auftraggeber<br />

Tab. 1 Vor- und Nachteile von internen und externen Call Centern<br />

(Quelle: Vgl. Paff, C.: Call Center und ihre Standortanforderungen. Eine empirische Untersuchung<br />

<strong>des</strong> Standortes Hannover. Diplomarbeit an der Universität Hannover, 2002. S.<br />

19)<br />

Unternehmensinterne Call Center wickeln fast ausschließlich eingehende Anrufe ab und<br />

sind im Service- und Kundendienstbereich angesiedelt. Aufgrund der hohen Initialkosten<br />

beim Aufbau eines Call Centers durch Technik und Telefonagenten, lohnt der Aufbau eines<br />

internen Call Centers erst ab einem gewissen Anrufvolumen. 13<br />

Die Anzahl der an externe Call Center-Dienstleister vergebenen Projekte nimmt stetig zu. 14<br />

Viele Firmen lagern ihre kompletten Call Center-Aufgaben bzw. einzelne Call Center-<br />

Projekte aus. Bei der kompletten Auslagerung ergeben sich für die beauftragende Firma<br />

vor allem Kostenvorteile. Kosten entstehen nur für tatsächlich erbrachte Leistung und nicht<br />

als Fixkosten für Personal und Technik. Der Dienstleister setzt sein Personal bedarfsgerecht<br />

und flexibel ein und kann die gleiche Technik für verschiedene Kunden verwenden. 15<br />

Beim Teil-Outsourcing sind verschiedene Anwendungsfälle vorstellbar. So werden beispielsweise<br />

klar eingrenzbare und zeitlich limitierte Projekte ausgelagert, für die kein spezielles<br />

Fachwissen nötig ist. Weiterhin denkbar sind kapazitätsbedingte Auslagerungen,<br />

um Lastspitzen zu bewältigen, oder zeitabhängige Auslagerungen, um z.B. außerhalb der<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

Vgl. PAFF2002, S. 16<br />

Vgl. PAFF2002, S. 17<br />

Vgl. BUSC2006, S. 20<br />

Vgl. PAFF2002, S. 17f


2. Controlling im Call Center - 6 -<br />

Büroöffnungszeiten erreichbar zu sein. Einige Firmen lagern auch ihre Telefonzentrale<br />

aus. 16<br />

2.2.2 Klassifizierung nach Richtung <strong>des</strong> Kommunikationsprozesses<br />

Inbound-Telefonie bezeichnet eingehende Gespräche – der Kunde ruft das Call Center an.<br />

Eine Gruppe von Telefonagenten wartet auf Anrufe von Kunden und nimmt diese entgegen.<br />

Meist handelt es sich um langfristig angelegte Leistungen, wie Bestellannahmen oder<br />

Kundendienst. Es gibt allerdings auch kurzfristige Projekte, die z.B. im Rahmen einer Produkteinführung<br />

oder in Zusammenhang mit klassischer Werbung realisiert werden. 17<br />

Outbound-Telefonie bezeichnet ausgehende Gespräche – das Call Center kontaktiert den<br />

Kunden aktiv. Hierbei handelt es sich zumeist um kurzfristige Projekte, bei denen eine<br />

definierte Teilmenge von Kunden befragt bzw. zu einer Bestellung o.ä. bewegt werden<br />

soll. Eine weitere Form der Outbound-Telefonie sind vom Kunden gewünschte Rückrufe,<br />

die z.B. in einem Formular übermittelt wurden. 18<br />

Es gibt sowohl reine Inbound-Call Center, reine Outbound-Call Center als auch Call Center,<br />

die bei<strong>des</strong> leisten. Die reinen Outbound- und Misch-Call Center sind oft Dienstleister,<br />

die für einen oder mehrere externe Kunden tätig sind. Reine Inbound-Call Center finden<br />

sich häufig in den eigentlichen Unternehmen.<br />

2.2.3 Klassifizierung nach Kampagnentypen<br />

Baumgartner und Ugris identifizieren mittels Cluster-Analysen vier unterschiedliche<br />

Kampagnentypen in Call Centern 19 :<br />

• Beratungs- und Beschwerdemanagement<br />

• Informationsmanagement<br />

• Auftragsmanagement<br />

• Kunden- und Kampagnenmanagement<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

Vgl. PAFF2002, S. 18<br />

Vgl. HELB2004, S. 4f und PAFF2002, S. 19f<br />

Vgl. BAUM2005, S. 2 und HELB2004, S. 6f<br />

Vgl. BAUM2005, S. 2ff


2. Controlling im Call Center - 7 -<br />

Beim Beratungs- und Beschwerdemanagement handelt es sich fast ausschließlich um Inbound-Kampagnen.<br />

Projektinhalte sind z.B. Telefonberatungen, Produkt-Hotlines und das<br />

Reklamations- und Beschwerdemanagement. 20<br />

Das Informationsmanagement umfasst einfache Aufgaben, wie beispielsweise Adressänderungen,<br />

Übermittlung von Zählerständen und die Entgegennahme und Weiterleitung von<br />

Gesprächen. Auch in diesem Segment werden fast ausschließlich Inbound-Telefonate geführt.<br />

21<br />

Beim Auftragsmanagement werden Bestellungen und Buchungen entgegengenommen.<br />

Auch hier finden hauptsächlich Inbound-Gespräche statt. 22<br />

Das Kunden- und Kampagnenmanagement umfasst Projekte, die auf das aktive Kundenmanagement<br />

zielen. Das sind unter anderem die Kündigerrückgewinnung, die aktive Kundenbetreuung<br />

oder zeitlich beschränkte Kampagnen, wie z.B. der Verkauf von Zusatzprodukten.<br />

In diesem Segment werden fast ausschließlich Outbound-Telefonate geführt. 23<br />

2.3 Ziele <strong>des</strong> Controllings im Call Center<br />

Der Großteil der Kosten im Call Center-Betrieb entsteht im Personalbereich. Insgesamt<br />

sind die Personalkosten für ca. 50 - 70% der Gesamtkosten verantwortlich. 24 Daraus ergibt<br />

sich die besondere Bedeutung <strong>des</strong> Controllings der Personalkosten – und damit der <strong>Arbeit</strong>s-<br />

und Produktivzeiten.<br />

Neben dem Controlling der Kosten und der erzielten Umsätze sind der zählbare Erfolg und<br />

die Qualität der durchgeführten Kampagnen besonders wichtig. Gerade externe Call Center-Dienstleister<br />

sind von zufriedenen Auftraggebern abhängig, um laufende Verträge zu<br />

behalten und neue Aufträge zu bekommen.<br />

In einem Call Center spielt sowohl das strategische als auch das operative Controlling eine<br />

Rolle. Strategisch und taktisch geht es um das Controlling von einzelnen Projekten, Branchen<br />

und Standorten, um Schwerpunkte für die Zukunft zu planen und eventuelle Betriebsvergrößerungen,<br />

Betriebsverkleinerungen oder sogar das Eröffnen von zusätzlichen<br />

Standorten zu evaluieren.<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

Vgl. BAUM2005, S. 3<br />

Vgl. BAUM2005, S. 4<br />

Vgl. BAUM2005, S. 4<br />

Vgl. BAUM2005, S. 5<br />

Vgl. REIN2005, S. 40, GREF2003, S. 40 und TEWS2001, S. 49


2. Controlling im Call Center - 8 -<br />

Durch das finanzielle Controlling der Projekte können lukrative Projekte identifiziert werden,<br />

um das Auftragsvolumen zu erhöhen. Hierbei empfiehlt sich, auch die Projektleistung<br />

aus Sicht <strong>des</strong> Auftraggebers zu beurteilen. Analog dazu müssen Projekte mit schlechtem<br />

Deckungsbeitrag frühzeitig identifiziert werden, um nach den Ursachen zu suchen bzw. um<br />

die Konditionen beim Auftraggeber zu verbessern.<br />

Eine wichtige Aufgabe <strong>des</strong> operativen Controllings im Call Center ist das Controlling der<br />

Leistung der einzelnen Telefonagenten. Durch die Interaktion mit den Computersystemen<br />

lässt sich fast jede Telefonagenten-Aktion und deren Dauer festhalten. Dadurch ist eine<br />

gezielte Förderung der einzelnen Mitarbeiter möglich. Leistungsträger können gelobt, motiviert<br />

und als Multiplikatoren für den Rest der Gruppe eingesetzt werden. Telefonagenten<br />

mit schlechter Leistung können geschult und gecoacht werden. Auch bei Entlassungen<br />

spielen die ermittelten Werte eine Rolle. Die lückenlose Erfassung der Kennzahlen und<br />

deren Verlauf lässt es zu, mit den Telefonagenten Zielvereinbarungen zu treffen, die für<br />

eventuelle Vertragsverlängerungen oder Beförderungen relevant sind.<br />

Das Controlling hilft ebenso bei der Personaleinsatz-Planung und der Identifikation von<br />

technischen Schwächen oder Adressschwächen. 25<br />

2.4 Kennzahlen im Call Center<br />

Durch den hohen Technikeinsatz im Call Center stehen viele Kennzahlen <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Diese Kennzahlen lassen sich in allgemeine Projektkennzahlen, zeitbezogene Kennzahlen,<br />

quantitative Kennzahlen, monetäre Kennzahlen und Qualitätskennzahlen unterscheiden.<br />

Allgemeine Kennzahlen der Projekte sind die Gesamtanzahl der Datensätze in einer Kampagne<br />

und die Anzahl der bereits angerufenen Datensätze.<br />

Die für eine Steuerung der Kosten besonders relevanten Kennzahlen sind jene, die die Zeit<br />

betreffen. Wie Abb. 2 verdeutlicht, setzt sich die Brutto-<strong>Arbeit</strong>szeit der Telefonagenten aus<br />

mehreren Teilen zusammen. Neben der Netto-<strong>Arbeit</strong>szeit enthält sie Zeiten für Urlaub,<br />

Krankheit, Erholungspausen und Fortbildungen. Die Netto-<strong>Arbeit</strong>szeit lässt sich wiederum<br />

zerlegen in Produktivzeit, Wartezeit und Rüstzeit. Die Wartezeit ist die Zeit, die ein Agent<br />

damit verbringt, auf Anrufe zu warten. Die Rüstzeit stellt die Vor- und Nachbereitungszeit<br />

dar, die ein Agent zum Einrichten seines <strong>Arbeit</strong>splatzes und ähnlichen Tätigkeiten benö-<br />

25<br />

Von Adressschwächen wird geredet, wenn die Erreichbarkeit der an<strong>zur</strong>ufenden Kunden deutlich unter<br />

dem Durchschnitt liegt. Gründe können z.B. fehlerhafte oder besonders alte Datensätze sein.


2. Controlling im Call Center - 9 -<br />

tigt. Die Produktivzeit lässt sich weiter zerteilen in die Gesprächszeit und die Nacharbeitszeit.<br />

26<br />

Abb. 2 Aufteilung der Agentenarbeitszeit<br />

(Quelle: Vgl. von Arx, C.; Huber, M.: Analyse eines Callcenters. Diplomarbeit an der Zürcher<br />

Hochschule Winterthur, 2004, S. 79)<br />

Ein zentraler Wert in der Outbound-Telefonie ist der Nettokontakt. Der Nettokontakt ist<br />

ein terminiertes Gespräch mit dem Ansprechpartner. Die Ausprägung <strong>des</strong> Gesprächs, das<br />

heißt ein im Sinne <strong>des</strong> Projektzieles positiver oder negativer Ausgang, ist hierbei noch<br />

nicht relevant. Ein Abschluss stellt hingegen immer ein positives Telefonat dar. In manchen<br />

Situationen können mehrere Verkäufe pro Telefonat abgeschlossen werden. Daher<br />

kann die Anzahl der Verkäufe ebenso erfasst sein wie die Anzahl der Positivergebnisse.<br />

Durch Division der Ergebnisse und der Verkäufe mit den Nettokontakten ergeben sich die<br />

Erfolgsquoten. 27<br />

Die wichtigsten Kennzahlen im monetären Bereich sind der Umsatz, die Kosten und der<br />

Deckungsbeitrag. Der Umsatz kann je nach Projekt unterschiedlich berechnet werden. Die<br />

variablen Kosten ergeben sich aus den Stundenkosten der Telefonagenten. Der Deckungsbeitrag<br />

I ist die Differenz zwischen Umsatz und variablen Kosten. 28<br />

Im Inbound-Bereich ist der Service Level eine der bedeutendsten Kennzahlen. Der Service<br />

Level gibt an, wie viel Prozent der Anrufe in einer vorgegebenen Zeit angenommen werden<br />

müssen. Der Service Level wird mit dem Auftraggeber vor dem Projektstart vereinbart<br />

und kann stark variieren. Ein Service Level von 80/20 gibt an, dass 80% der ankommenden<br />

Anrufe innerhalb von 20 Sekunden angenommen werden müssen. Für das Call Center-<br />

Management liegt die Herausforderung darin, diesen Service Level möglichst genau einzuhalten<br />

und nicht zu unterschreiten. Eine zu starke Übererfüllung empfiehlt sich jedoch<br />

aus Effizienzgründen ebenfalls nicht. 29<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

Vgl. VARX2004, S. 78f<br />

Vgl. PRAC2005, S. 61<br />

Vgl. SCHÜ2006, S. 115ff<br />

Vgl. BÖSE1999, S. 211


2. Controlling im Call Center - 10 -<br />

Neben den angebotenen und den angenommenen Anrufen können auch Abbrüche vorkommen,<br />

wenn ein Kunde während seines Aufenthaltes in der Warteschlange auflegt.<br />

In vielen Projekten ist die Quote der fallabschließenden Bearbeitung sehr wichtig. Aus<br />

einem hohen Service Level allein lässt sich nicht feststellen, ob den anrufenden Kunden<br />

geholfen werden kann. Auch für diesen Wert werden häufig Vereinbarungen zwischen<br />

dem Auftraggeber und dem Call Center vertraglich festgehalten.<br />

2.5 Systeme im Call Center<br />

Im Mittelpunkt der Call Center-Prozesse steht neben den Telefonagenten die eingesetzte<br />

Telekommunikationstechnik. Die Technik dient der Kommunikation der Telefonagenten<br />

mit den Gesprächspartnern und der Anbindung an die übrigen Leistungsprozesse im Unternehmen.<br />

30<br />

Das Call Center ist über Telefonleitungen mit dem Telefonnetz eines oder mehrerer Anbieter<br />

verbunden. Die Anzahl der Telefonleitungen begrenzt die maximal mögliche Anzahl<br />

von Telefonverbindungen. 31<br />

In modernen Umgebungen ist auch eine reine Anbindung über VoIP 32 an einen entsprechenden<br />

Anbieter über das Internet denkbar.<br />

Eine PBX (Private Branch Exchange) stellt die Verbindung zwischen den internen Anlagen<br />

und dem Telefonnetz her. Oftmals wird die PBX auch einfach als Telefonanlage bezeichnet.<br />

Neben herkömmlichen Hardware-Telefonanlagen gibt es mittlerweile komplett in<br />

Software realisierte Telefonanlagen.<br />

Insbesondere in Inbound-Call Centern kommen ACD-Anlagen (Automatic Call Distribution)<br />

zum Einsatz. Beim Einsatz einer ACD-Anlage sollen möglichst viele Anrufe mit möglichst<br />

wenigen Mitarbeitern abgearbeitet werden. 33 Zu unterscheiden sind drei Varianten<br />

von ACD-Systemen: Stand-alone-Systeme, adaptierte Systeme und integrierte Systeme. 34<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

Vgl. HELB2004, S. 7<br />

Vgl. HELB2004, S. 7<br />

VoIP: Voice over IP, IP-basierte Übermittlung von Telefongesprächen über Computernetze.<br />

Vgl. BÖSE1999, S. 145<br />

Vgl. BÖSE1999, S. 145f


2. Controlling im Call Center - 11 -<br />

Stand-alone-Systeme sind direkt an das Telefonnetz angebunden und besitzen keine Verbindung<br />

<strong>zur</strong> Telefonanlage <strong>des</strong> Unternehmens. Wenn keine Integration in die restlichen<br />

betrieblichen Prozesse nötig ist, kann ein Stand-alone-System eingesetzt werden. 35<br />

Adaptierte Systeme haben eine Verbindung <strong>zur</strong> Telefonanlage und lassen sich so in die<br />

restlichen Unternehmensprozesse integrieren. 36<br />

Bei den integrierten Lösungen ist die ACD-Anlage Bestandteil der Telefonanlage und somit<br />

direkt ins Unternehmen integriert. Hierbei ist zu beachten, dass eine Überlastung der<br />

ACD-Anlage auch Auswirkungen auf die übrige Telefonie haben kann. 37<br />

Die ACD-Anlage hat die Aufgabe, die Anrufer an freie Telefonagenten weiterzuleiten<br />

bzw. sie in eine Warteschlange umzuleiten. Bei der Vergabe der Anrufe an freie Telefonagenten<br />

gibt es verschiedene Verfahren. Typisch ist die Verteilung an den freien Telefonagenten<br />

mit der geringsten Gesamtzahl an Gesprächen bzw. der größten Wartezeit. 38<br />

Auch die Warteschleifenfunktionalität verfügt über mehrere Methoden. So ist es möglich,<br />

den Anrufer im Rufzustand warten zu lassen. Der Anrufer hört den normalen Rufton und<br />

es entstehen ihm keine Kosten. Häufiger ist die Vermittlung in ein Wartefeld, in dem der<br />

Anrufer eine Ansage oder eine Musikeinspielung hört, bis ein Agent für ihn frei wird. Es<br />

kann auch eine Überlaufgruppe definiert sein, zu der Anrufe umgeleitet werden, wenn das<br />

angerufene Projekt ausgelastet ist. Auch Umleitungen zu anderen Call Centern sind möglich.<br />

Eine weitere Variante ist die Besetzt-Signalisierung: der Anrufer erhält ein Besetztzeichen<br />

und die Verbindung wird getrennt. 39<br />

In der Regel stellt die ACD-Anlage auch die benötigten Statistiken <strong>zur</strong> Verfügung. Der<br />

Telefonagent gibt seinen Zustand an das System weiter, so dass detaillierte Informationen<br />

über An- und Abmeldung, Pausen, Nacharbeitszeiten usw. existieren. 40<br />

Viele ACD-Anlagen verfügen über IVR-Systeme (Interactive Voice Response), die eine<br />

Kommunikation mit dem Kunden möglich machen, ohne die Verbindung zu Telefonagenten<br />

herzustellen. So kann der Kunde selbst zum richtigen Ansprechpartner navigieren oder<br />

einfache Informationen übermitteln. Dies funktioniert mittels Tonwahl- oder Spracherkennung.<br />

41<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

Vgl. BÖSE1999, S. 146<br />

Vgl. BÖSE1999, S. 146<br />

Vgl. BÖSE1999, S. 146<br />

Vgl. MENZ1999, S. 181<br />

Vgl. MENZ1999, S. 182f<br />

Vgl. MENZ1999, S. 184<br />

Vgl. HELB2004, S. 95


2. Controlling im Call Center - 12 -<br />

Ein weiteres Funktionsmerkmal moderner ACD-Anlagen ist Skill-Based Routing. Hierbei<br />

wird davon ausgegangen, dass die Telefonagenten unterschiedliche Qualifikationen haben,<br />

die für die eintreffenden Anrufe unterschiedlich nützlich oder sogar zwingend erforderlich<br />

sind. 42 Ein Beispiel ist eine mehrsprachige Hotline eines Telekommunikationsanbieters,<br />

über die Vertragsangelegenheiten und technische Hilfestellungen abgewickelt werden.<br />

Verschiedene Agenten können unterschiedliche Fremdsprachenfähigkeiten und unterschiedliche<br />

technische und vertragliche Kenntnisse haben. Trifft nun ein Anruf auf der<br />

französichsprachigen Technikhotline an, wählt die ACD-Anlage den bestmöglichen freien<br />

Telefonagenten aus. Ist kein Telefonagent mit einem zwingend erforderlichen Kriterium,<br />

wie der Sprache, frei, wird der Kunde in die Warteschlange gestellt.<br />

Über ein CTI-System (Computer Telephony Integration) ist es möglich, die Informationen<br />

der eingehenden Anrufe mit Kundendatenbeständen abzugleichen, um dem Telefonagenten<br />

alle benötigten Daten zum Anrufer auf seinen Computerbildschirm zu liefern. In der Outbound-Telefonie<br />

stellt der Anrufer aus dem Computersystem per CTI eine Verbindung mit<br />

dem Kunden her.<br />

Eine weitergehende Wahlhilfe in der Outbound-Telefonie ist der Dialer. Ein Dialer stellt<br />

eine Verbindung mit dem Kunden her, ohne dass der Telefonagent wählen muss. Hierbei<br />

gibt es verschiedene Stufen, die sich stark unterscheiden. 43<br />

Beim Preview Dialing initiiert der Agent per Knopfdruck, wann der angezeigte Kundendatensatz<br />

angewählt wird. Das Verfahren wird z.B. bei Projekten mit schwierigen Kunden<br />

oder bei besonders erklärungsbedürftigen Produkten im Geschäftskunden-Bereich angewandt.<br />

Gegenüber dem manuellen Wählen wird Zeit gespart, die Fehleranfälligkeit durch<br />

Vertippen entfällt und der Agent kann sich voll auf das Gespräch konzentrieren.<br />

Ein Progressive Dialer stellt dem freien Telefonagenten automatisch ein Gespräch zu und<br />

liefert die passende Datenmaske auf den Computerbildschirm. Besetzte oder fehlerhafte<br />

Anschlüsse gelangen nicht zum Telefonagenten. Verschiedene Systeme verfügen auch<br />

über eine automatische Filterung von Fax-Geräten und Anrufbeantwortern. Durch die Verkürzung<br />

der Wartezeiten steigt die Produktivität der Telefonagenten.<br />

Ein Power Dialer steigert die Produktivität ein weiteres Mal, da er für jeden freien Agenten<br />

auf einer definierten Anzahl von Leitungen Kunden anwählt. Diese definierte Anzahl<br />

von gleichzeitig gewählten Leitungen wird als Overdial-Faktor bezeichnet. Hierbei kann es<br />

dazu kommen, dass mit mehr Kunden eine Verbindung hergestellt wird, als aktuell Telefonagenten<br />

frei sind. Diese Verbindungen werden unterbrochen. Die Verkürzung der War-<br />

42<br />

43<br />

Vgl. HELB2004, S. 104ff<br />

Vgl. MENZ1999, S. 199


2. Controlling im Call Center - 13 -<br />

tezeiten, und damit die Steigerung der Produktivität, steht hier also der Anzahl der unterbrochenen<br />

Gespräche und damit auch der Kundenzufriedenheit gegenüber.<br />

Der Predictive Dialer versucht die Unzulänglichkeiten <strong>des</strong> Power Dialers zu überwinden.<br />

Durch vordefinierte Algorithmen und kampagnenspezifisch erlernte Muster errechnet der<br />

Dialer, wann auf wie vielen Leitungen gewählt werden muss. Der maximale Anteil von<br />

fallengelassenen Gesprächen an der Gesamtanzahl kann meist vorgegeben werden.<br />

Eine besondere Behandlung verlangen mit dem Kunden vereinbarte Rückruftermine, die<br />

entweder persönlich für den Agenten oder für die ganze Gruppe gespeichert werden. Diese<br />

müssen zum vereinbarten Zeitraum angerufen werden und dürfen nicht in die normale Verteilung<br />

geraten. 44<br />

Viele Call Center bezeichnen sich mittlerweile als Contact Center oder Communication<br />

Center. Damit soll verdeutlicht werden, dass auch andere Kanäle der Kundenkommunikation<br />

abgedeckt werden, wie z.B. E-Mail, Fax und Briefpost. 45 Für die Verarbeitung von<br />

Faxen und E-Mails existiert Verwaltungs-Software, die eine strukturierte Bearbeitung der<br />

Kommunikation möglich macht. Teilweise ist diese auch in die Telefoniesysteme integriert,<br />

so dass während anrufschwächerer Zeiten eine Bearbeitung von Faxen oder E-Mails<br />

möglich ist. Auch die Integration anderer Prozesse, z.B. aus Warenwirtschaftssystemen, ist<br />

in modernen Systemen möglich. 46<br />

Ein weiteres typisches Call Center-System ist eine Anrufaufzeichnungsanlage bzw. ein<br />

Voice Mail Server. Dieses, meist in ACD-Anlagen integrierte, System, ermöglicht es den<br />

Kunden, Sprachnachrichten zu hinterlassen, wenn alle Telefonagenten belegt sind. Falls<br />

die Hotline nur zu begrenzten Zeiten erreichbar ist, kann der Kunde so auch außerhalb der<br />

Geschäftszeiten eine Nachricht hinterlassen. 47 Eine Sprachaufzeichnung ist auch von kompletten<br />

Gesprächen möglich. Dies wird eingesetzt zum Nachweis von Geschäftsabschlüssen,<br />

<strong>zur</strong> Geldtransaktion bei Banken, bei Notrufen und zum Mitarbeitertraining. Bei<br />

Sprachaufzeichnungen sind die besonderen gesetzlichen Vorgaben im Einsatzland zu beachten.<br />

48<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

Vgl. MENZ1999, S. 200<br />

Vgl. BÖSE1999, S. 238f<br />

Vgl. MUELL2007, S. 21<br />

Vgl. HELB2004, S. 8<br />

Vgl. MENZ1999, S. 203


2. Controlling im Call Center - 14 -<br />

2.6 Zusammenfassung<br />

Das Controlling ist ein Steuerungsinstrument für Unternehmen, das sowohl für die operative<br />

als auch für die strategische Führung wichtig ist. Auch in Call Centern ist das Controlling<br />

ein zentrales Instrument der Unternehmensführung.<br />

Besonderheiten ergeben sich durch die unterschiedlichen Ausrichtungen von Call Centern.<br />

Neben internen Call Centern, die Organisationseinheiten innerhalb eines Unternehmens<br />

sind, existieren Call Center-Dienstleister, die einzelne Projekte oder komplette Prozesse für<br />

ihre Kunden abwickeln.<br />

Call Center bedienen dabei eine oder beide Kommunikationsrichtungen. Inbound-<br />

Telefonie bezeichnet das Anrufen von Kunden beim Call Center, Outbound bezeichnet das<br />

aktive Kontaktieren der Kunden durch das Call Center.<br />

Die durchgeführten Kampagnen lassen sich in die Kategorien Beratungs- und Beschwerdemanagement,<br />

Informationsmanagement, Auftragsmanagement und Kunden- und Kampagnenmanagement<br />

einteilen.<br />

Die Personalkosten sind in Call Centern mit bis zu 70% an den Gesamtkosten beteiligt.<br />

Darin begründet sich das Interesse <strong>des</strong> verstärkten operativen Controllings der Mitarbeiterleistungen.<br />

Auf strategischer Ebene stehen die Leistungen von einzelnen Branchen, Projekten<br />

und Standorten im Mittelpunkt der Betrachtung.<br />

Eine Reihe von Kennzahlen wird gebildet, um die Erfüllung der Unternehmensziele messbar<br />

zu machen. Die Kennzahlen lassen sich unterteilen in allgemeine Kennzahlen, zeitliche<br />

Kennzahlen, quantitative Kennzahlen, monetäre Kennzahlen und qualitative Kennzahlen.<br />

Die Kennzahlen entstehen durch die Interaktion der Telefonagenten mit den Kommunikations-<br />

und Computersystemen <strong>des</strong> Call Centers. Neben Telefon- und ACD-Anlagen kommen<br />

im Outbound-Bereich als Dialer bezeichnete Wählprogramme zum Einsatz.<br />

Die Daten, die Aufschluss über die Dauer und Ausprägung der verschiedenen Aktionen<br />

geben, werden von den Systemen gespeichert. Um diese Daten computergestützen Informationssystemen<br />

<strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, werden Methoden der Business Intelligence<br />

verwendet. Diese Methoden werden im folgenden Kapitel vorgestellt.


3. Business Intelligence - 15 -<br />

3 Business Intelligence<br />

Business Intelligence ist ein integrierter, unternehmensspezifischer, IT-basierter Gesamtansatz<br />

<strong>zur</strong> betrieblichen Entscheidungsunterstützung. 49 Der Begriff wird mitunter auch für<br />

einzelne Teilbereiche der Entscheidungsunterstützung gebraucht. Das Begriffsverständnis<br />

gliedert Gluchowski in einem zweidimensionalen Ordnungsrahmen, mit dem er drei Ansätze<br />

definiert: das enge BI-Verständnis, das analyseorientierte BI-Verständnis und das weite<br />

BI-Verständnis (vgl. Abb. 3). 50<br />

Abb. 3 Business Intelligence-Ordnungsrahmen<br />

(Quelle: Kemper, H.; Mehanna, W.; Unger, C.: Business Intelligence. Grundlagen und<br />

praktische Anwendungen. – 2. Auflage – Wiesbaden (Vieweg), 2006. S. 4)<br />

Im engeren Verständnis werden nur einige Kernanwendungen <strong>zur</strong> Business Intelligence<br />

gezählt. Das sind insbesondere das Online Analytical Processing (OLAP) und Management<br />

bzw. Executive Information Systems (MIS/EIS).<br />

Der analyseorientierte Ansatz zählt alle Systeme, mit denen der Entscheider direkt in Kontakt<br />

tritt <strong>zur</strong> Business Intelligence. Dazu gehören neben OLAP und MIS/EIS auch das Data<br />

Mining, das Ad-hoc-Reporting, die Balanced Scorecard und weitere Analysesysteme.<br />

49<br />

50<br />

Vgl. KEMP2004, S. 8 und GLUC2006, S. 13<br />

Vgl. KEMP2004, S. 3ff


3. Business Intelligence - 16 -<br />

Das weite Verständnis zählt auch die indirekt in den Entscheidungsprozess involvierten<br />

Systeme zum BI-Begriff dazu. Neben den Elementen der zwei anderen Ansätze sind dies<br />

auch alle Anwendungen der Datenaufbereitung und der Datenspeicherung. 51<br />

Die Prozesse und Anwendungen in einem Business Intelligence-System lassen sich in die<br />

drei Bereiche Datenerfassung, Datenhaltung und Datenbereitstellung unterteilen. Kemper<br />

und Unger teilen mit leicht unterschiedlichen Bezeichnungen den BI-Ordnungsrahmen in<br />

die Datenbereitstellung, die Informationsgenerierung, -speicherung und -distribution sowie<br />

den Informationszugriff. 52<br />

3.1 Datenerfassung<br />

Die Daten aus verschiedenen operativen Systemen werden für die Verwendung in Analysesystemen<br />

zusammengeführt. Die operativen, transaktionalen Systeme sind auf den jeweiligen<br />

Geschäftsprozess oder die funktionale Einheit zugeschnitten. Die Daten sind zeitaktuell,<br />

nicht abgeleitet, autonom und dynamisch. Für ein Analysesystem werden konsolidierte,<br />

abgeleitete, historisierte, integrierte und stabile Daten benötigt. 53<br />

In Extraktions-, Transformations- und Ladeprozessen (ETL) wird die aufbereitete analytische<br />

Datenbasis geschaffen.<br />

3.1.1 Extraktionsphase<br />

In der Extraktionsphase werden die Daten aus den operativen Systemen importiert. Oftmals<br />

werden sie in einem Bereich zwischen den operativen Datenbanken und den Analysedatenbanken,<br />

der sogenannten Staging Area, gespeichert. Ebenfalls möglich ist die komplette<br />

Verarbeitung im <strong>Arbeit</strong>sspeicher ohne eine Zwischenspeicherung der Daten. 54<br />

Das Zwischenspeichern der Daten bietet allerdings einige Vorteile, die in Erwägung gezogen<br />

werden sollten: 55<br />

• Bei der Speicherung von einzelnen Zwischenschritten im Transaktionsprozess kann<br />

im Fehlerfall ein <strong>Arbeit</strong>sschritt erneut durchgeführt werden, ohne nochmals auf die<br />

operativen Daten zuzugreifen.<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

Vgl. KEMP2004, S. 3ff<br />

Vgl. THIE2004, S. 24, WEBE1999, S.18 und KEMP2004, S. 10ff<br />

Vgl. BAUE2004, S. 8ff<br />

Vgl. KIMB2004, S. 29f<br />

Vgl. KIMB2004, S. 30f


3. Business Intelligence - 17 -<br />

• Die zwischengespeicherten Daten können als Sicherung dienen. Ab einer gewissen<br />

Bestandszeit können Daten komprimiert im Dateisystem gespeichert und im Notfall<br />

erneut verarbeitet werden.<br />

• Prüfungen und Änderungen der ETL-Prozesse lassen sich leichter durchführen,<br />

wenn für die einzelnen Phasen Daten vorhanden sind. Dies ist besonders der Fall,<br />

wenn Daten im operativen Quellsystem mittlerweile überschrieben sind.<br />

3.1.2 Transformationsphase<br />

In der Transformations-Phase wird als erstes gewährleistet, dass die Daten den Qualitätsmerkmalen<br />

Konsistenz, Vollständigkeit, Redundanzfreiheit und Einheitlichkeit entsprechen.<br />

56<br />

Hierfür werden sie von syntaktischen und semantischen Mängeln bereinigt. Die Mängel<br />

lassen sich in drei Klassen unterscheiden: 57<br />

• 1. Klasse: Automatisierbare Defekterkennung mit automatisierbarer Korrektur während<br />

<strong>des</strong> Extraktionsvorganges.<br />

• 2. Klasse: Automatisierbare Defekterkennung mit manueller Korrektur nach dem<br />

Extraktionsvorgang.<br />

• 3. Klasse: Manuelle Defekterkennung mit manueller Korrektur nach dem Extraktionsvorgang<br />

Bereinigung 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse<br />

Syntaktische Mängel Bekannte Formatanpassungekompatibilitäten<br />

Erkennbare Formatin-<br />

–<br />

Semantische Mängel Fehlende Datenwerte Ausreißerwerte / unstimmige<br />

Wertekonstellationen<br />

Unerkannte semantische<br />

Fehler in operativen<br />

Quellen<br />

Bedingen kurz- oder mittelfristig eine Fehlerbereinigung<br />

in den operativen Quellsystemen<br />

Tab. 2 Mängelklassifikation im Rahmen der Bereinigung<br />

(Quelle: Vgl. Kemper, H.; Mehanna, W.; Unger, C.: Business Intelligence. Grundlagen<br />

und praktische Anwendungen. – Wiesbaden (Vieweg), 2004. S. 25)<br />

Fehler der ersten Mängelklasse werden automatisch erkannt und automatisch behoben. Das<br />

setzt voraus, dass sie schon vor der Implementierung der ETL-Prozesse bekannt bzw. vor-<br />

56<br />

57<br />

Vgl. BAUE2004, S. 91ff und KIMB2004, S. 115f<br />

Vgl. KEMP2004, S. 25


3. Business Intelligence - 18 -<br />

herzusehen sind. Die Mängel der zweiten Klasse werden automatisch erkannt, müssen aber<br />

manuell behoben werden. Die Mängel der dritten Klasse werden weder automatisch erkannt<br />

noch behoben. Die Mängel der zweiten und dritten Klasse bedingen kurz- oder mittelfristig<br />

eine Behebung der Fehler in den Quellsystemen (vgl. Tab. 2). 58<br />

Nach der gefilterten Extraktion aus den verschiedenen Quellsystemen werden die Daten in<br />

der nächsten Transformationsphase harmonisiert.<br />

Die einzelnen Harmonisierungen sind:<br />

• Schlüsselbehandlung<br />

Wenn in mehreren Quellsystemen die gleichen Geschäftsobjekte abgebildet werden,<br />

haben sie häufig unterschiedliche Schlüssel. Mittels Zuordnungstabellen wird die Beziehung<br />

zwischen den einzelnen Schlüsseln hergestellt. Die Geschäftsobjekte erhalten<br />

einen künstlichen, eindeutigen Schlüssel. 59<br />

• Konvertierung von Kodierungen<br />

Wenn Attribute in verschiedenen Quellsystemen die gleiche Bedeutung, aber unterschiedliche<br />

Domänen haben, werden diese durch Auswahl einer Domäne bereinigt. Ein<br />

Beispiel ist die unterschiedliche Kodierung von Geschlechtern, die in einem System<br />

mit Zahlen (0, 1) und in einem anderen System mit Buchstaben (M, W) abgespeichert<br />

sind. 60<br />

• Synonyme<br />

Wenn Attribute unterschiedliche Bezeichnungen haben, aber die gleiche Bedeutung<br />

und die gleiche Domäne besitzen, wird einer der Namen ausgewählt. 61<br />

• Homonyme<br />

Wenn es gleichlautende Attributsnamen gibt, die eine unterschiedliche Bedeutung oder<br />

eine ungleiche Domäne haben, werden sie mit unterschiedlichen Attributsnamen gespeichert.<br />

62<br />

58<br />

59<br />

60<br />

61<br />

62<br />

Vgl. KEMP2006b, S. 120f und KEMP2004, S. 26f<br />

Vgl. BAUE2004, S. 84<br />

Vgl. KEMP2006b, S. 122 und INMO2002, S. 33<br />

Vgl. KEMP2006b, S. 122<br />

Vgl. KEMP2006b, S. 122


3. Business Intelligence - 19 -<br />

• Betriebswirtschaftliche Harmonisierung<br />

Neben den syntaktischen Harmonisierungen werden auch betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte<br />

berücksichtigt. Die zu kombinierenden Daten werden auf die gleiche Granularitätsstufe<br />

gebracht und es wird sichergestellt, dass Kennzahlen eindeutig definiert<br />

sind. 63<br />

In der nächsten Teilphase der Transformation werden Aggregationen gebildet. Da bei der<br />

Analyse häufig nicht die Detailwerte, sondern Summen gefragt sind, kann durch ein gesondertes<br />

Abspeichern der Summendaten ein Geschwindigkeitsvorteil erreicht werden. 64<br />

In der Anreicherungs-Phase werden berechnete Kennzahlen gebildet und gespeichert. Obwohl<br />

dies der sonst üblichen Trennung von Daten und Programmlogik widerspricht, bietet<br />

dieses Vorgehen Vorteile. So ist das Antwortverhalten bei späteren Abfragen kalkulierbar<br />

und die Werte sind aufgrund der einmaligen Berechnung konsistent. 65<br />

Ebenfalls üblich ist es, die Aggregationen und Anreicherungen erst in der Datenbereitstellungsebene,<br />

z.B. innerhalb der OLAP-Datenbank, durchzuführen (vgl. Kapitel 3.3.1).<br />

3.1.3 Ladephase<br />

Nach der Extraktion und Transformation werden die aufbereiteten Analysedaten in das<br />

Analysesystem geladen. Beim Laden wird zwischen dem erstmaligen Laden, bei dem die<br />

historischen Quelldaten übertragen werden, und den späteren regelmäßigen Aktualisierungen<br />

unterschieden. Die Ladephase findet zumeist zu Zeiten statt, in denen wenig auf den<br />

betroffenen Systemen gearbeitet wird. Die Ladevorgänge können Online oder Offline erfolgen.<br />

Bei Online-Ladevorgängen stehen die Daten weiterhin <strong>zur</strong> Verfügung, bei Offline-<br />

Vorgängen ist während <strong>des</strong> Ladens kein Zugriff möglich. 66<br />

3.2 Datenhaltung<br />

Im Mittelpunkt der Datenhaltung steht das Data Warehouse. Das Data Warehouse ist die<br />

von den operativen Daten getrennte analytische Datenbasis. 67<br />

63<br />

64<br />

65<br />

66<br />

67<br />

Vgl. KEMP2004, S.30f<br />

Vgl. KEMP2004, S. 124f und DINT2006, S. 31f<br />

Vgl. KEMP2004, S. 32f<br />

Vgl. BAUE2004, S. 94f und MUCK2000, S. 41f<br />

Vgl. MUCK2006, S. 131


3. Business Intelligence - 20 -<br />

3.2.1 Data Warehouse-Systeme<br />

Inmon charakterisiert ein Data Warehouse-System mit vier Merkmalen: 68<br />

• Themenorientierung<br />

Das System orientiert sich an den inhaltlichen Kernbereichen <strong>des</strong> Unternehmens.<br />

Dabei steht nicht die Erfüllung einer Aufgabe, sondern die Modellierung eines spezifischen<br />

Anwendungsziels im Mittelpunkt.<br />

• Vereinheitlichungen<br />

Die Daten sind aus mehreren Datenquellen integriert. Durch Struktur- und Formatvereinheitlichungen<br />

wird ein einheitliches Abbild der Unternehmensdaten geschaffen.<br />

• Beständigkeit<br />

Die Daten <strong>des</strong> Systems sind nicht volatil. Die Daten werden nach dem Einspielen in<br />

das System nicht mehr aktualisiert und überschrieben. Eine Ausnahme bilden Planungsdaten.<br />

• Zeitorientierung<br />

Die Daten beziehen sich auf einen Zeitraum. Operative Daten hingegen sind zeitpunktbezogen.<br />

Der relevante Zeithorizont im Data Warehouse ist signifikant größer<br />

als der im operativen System. Die Daten sind so verarbeitet, dass Vergleiche über<br />

die Zeit stattfinden können.<br />

3.2.2 Dimensionale Modellierung<br />

Die Daten im Data Warehouse werden häufig in einem dimensionalen Modell gespeichert.<br />

Dieses besteht aus Fakten- und Dimensionstabellen. In einer Faktentabelle werden die numerischen<br />

Leistungskennzahlen <strong>des</strong> Unternehmens gespeichert – der Begriff Fakt steht<br />

hier also für betriebswirtschaftliche Kennzahlen. 69 Der Fakt „ist ein aggregierbares, meist<br />

numerisches und kontinuierliches Attribut, das die mehrdimensionale Messung eines betrieblichen<br />

Erfolgskriteriums erlaubt“. 70<br />

68<br />

69<br />

70<br />

Vgl. INMO2002, S. 31ff, CHAM2006, S. 13f, BAUE2004, S. 7ff und OEHL2006, S. 19f<br />

Vgl. KIMB2002, S. 16f und SCHR2006, S. 27f<br />

LUST1999, S. 138


3. Business Intelligence - 21 -<br />

Die Fakten werden an der Schnittstelle der Dimensionen gemessen. Die Dimensionen definieren<br />

die Genauigkeit und den Bereich der Kennzahlen. 71 Die Faktentabellen haben<br />

Fremdschlüssel, die die Fakten mit den einzelnen Dimensionstabellen verbinden. In den<br />

Dimensionstabellen wird der geschäftliche Zusammenhang der Kennzahlen beschrieben.<br />

Eine Dimension entspricht dabei einer Klasse gleichartiger Geschäftsobjekte wie z.B.<br />

Kunden, Mitarbeitern oder Produkten und besitzt beschreibende Attribute. 72<br />

Die Fakten- und Dimensionstabellen werden im Sternschema zusammengeführt (vgl. Abb.<br />

4). Jede Dimensionstabelle steht in einer 1:n-Beziehung mit der Faktentabelle, die über den<br />

Schlüssel der Dimensionstabelle als Fremdschlüssel in der Faktentabelle abgebildet wird. 73<br />

Die Dimensionen sind im Sternschema, im Gegensatz <strong>zur</strong> Praxis bei der Datenmodellierung<br />

operativer Daten, denormalisiert. Durch die geringe Anzahl von Tabellen ergibt sich<br />

ein benutzerfreundliches Abbild der Geschäftslogik und eine höhere Leistung als bei normalisierten<br />

Schemata. 74<br />

Im Beispiel der Abb. 4 werden die Fakten Verkäufe und Umsatz mit den Dimensionen<br />

Produkte, Mitarbeiter, Zeit und Regionen dargestellt.<br />

Abb. 4<br />

Dimensionale Modellierung mit einem Sternschema<br />

71<br />

72<br />

73<br />

74<br />

Vgl. KIMB2002, S. 17<br />

Vgl. OEHL2006, S. 129<br />

Vgl. LUST1999, S. 177<br />

Vgl. KIMB2002, S. 21f


3. Business Intelligence - 22 -<br />

Sofern die Dimensionen ganz oder teilweise normalisiert werden, wird von einem Schneeflockenschema<br />

gesprochen. Hierbei werden m:n-Beziehungen durch Verbindungstabellen<br />

normalisiert und Unterdimensionen abgetrennt. 75<br />

Multifakten- oder Galaxy-Schemata sind Schemata, in denen Dimensionen mit mehreren<br />

Faktentabellen verknüpft sind (vgl. Abb. 5). Die Dimensionen, die mit mehreren Faktentabellen<br />

verknüpft sind werden Conformed Dimensions bezeichnet.<br />

Im Beispiel existiert neben den Ist-Werten für die Verkäufe auch eine Faktentabelle für die<br />

geplanten Verkäufe. Die Planung erfolgt hier nicht auf der Mitarbeiter-Detailstufe, die<br />

Faktentabellen besitzen also eine unterschiedliche Granularität. Die Dimensionen Zeit,<br />

Produkte und Regionen sind conformed.<br />

Abb. 5<br />

Multifakten-Schema<br />

Sind neben den detaillierten Faktentabellen auch gesonderte Tabellen für Aggregationen<br />

vorhanden, handelt es sich um ein Fact-Constellation-Schema (vgl. Abb. 6). 76 Im Beispiel<br />

75<br />

76<br />

Vgl. LUST1999, S. 185<br />

Vgl. KEMP2004, S. 64, BAUE2004, S. 208f und KIMB2002, S. 394


3. Business Intelligence - 23 -<br />

sind die summierten Fakten auf Produktgruppen-Ebene in einer eigenen Faktentabelle gespeichert.<br />

Abb. 6<br />

Fact-Constellation-Schema<br />

Innerhalb der Dimensionen werden die Hierarchien der Geschäftsobjekte abgebildet. Typische<br />

Hierarchisierungen sind z.B. in einer Produktdimension die Produktgruppe, der Hersteller,<br />

die Marke und das Produkt und in einer Regionendimension der Kontinent, das<br />

Land, die Region und die Stadt (vgl. Abb. 7).<br />

Abb. 7<br />

Hierarchisierung in einer Regionen-Dimension


3. Business Intelligence - 24 -<br />

In einer denormalisierten Dimensionstabelle werden die einzelnen Hierarchieebenen in<br />

eigenen Spalten gespeichert (vgl. Abb. 8).<br />

Abb. 8<br />

Abbildung der Hierarchie innerhalb der Dimensionstabelle<br />

Wenn sich Attributswerte bei den Dimensionen regelmäßig ändern, handelt es sich um<br />

Slowly Changing Dimensions (SCD). Es gibt drei Möglichkeiten diese abzubilden: 77<br />

• Bei der Typ 1-SCD wird der Attributswert bei Änderung überschrieben. Der Wert<br />

<strong>des</strong> Attributs entspricht somit immer dem aktuellen Wert. Dieses Vorgehen empfiehlt<br />

sich nur bei Korrekturen oder Änderungen, die nicht für die Analyse relevant<br />

sind. Jegliche Information über die Historie <strong>des</strong> Attributswertes geht dabei verloren.<br />

• Besser geeignet für die Beibehaltung historischer Informationen ist die Typ 2-SCD.<br />

Bei einer Änderung wird eine Zeile an die Dimensionstabelle angefügt und der Ablauf<br />

der Gültigkeit in der Originalzeile vermerkt. Dimensionstabellen haben hierfür<br />

zwei Datumsattribute, die den Start und das Ende der Gültigkeit kennzeichnen.<br />

Damit ist eine lückenlose Analyse auch mit den nicht mehr gültigen Werten möglich.<br />

• Bei der dritten Möglichkeit, der Typ 3-SCD, wird für den geänderten Wert eine<br />

Spalte <strong>zur</strong> Dimension hinzugefügt. Damit ist es möglich, einen beliebigen Zeitraum<br />

mit dem alten und dem neuen Wert zu bewerten. Diese Anforderung ist jedoch selten<br />

vorhanden und erfordert je<strong>des</strong> Mal eine Änderung der Datenstruktur.<br />

Die Elemente der Dimensionstabellen werden mit künstlichen Schlüsseln, sogenannten<br />

Surrogate Keys, versehen. Damit wird eine Unabhängigkeit von den vorhandenen Geschäftsschlüsseln<br />

erreicht, die sich unter Umständen ändern könnten. Ebenso wird die Um-<br />

77<br />

Vgl. KIMB2002, S. 95ff und KNIG2006, S. 189ff


3. Business Intelligence - 25 -<br />

setzung der oben beschriebenen Typ2-SCD erst durch einen künstlichen Schlüssel möglich.<br />

78<br />

3.3 Datenbereitstellung<br />

Die Ebene der Datenbereitstellung ermöglicht für die Benutzer den Zugriff auf die Analysedaten<br />

<strong>des</strong> Data Warehouses. Zum Zugriff auf die Daten stehen unter anderem Online<br />

Analytical Processing (OLAP), das Berichtswesen, Data Mining sowie Scorecards und<br />

Dashboards <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

3.3.1 Online Analytical Processing<br />

OLAP führt die bereits erläuterten Dimensions- und Faktendaten zu einem multidimensionalen<br />

Datenmodell zusammen und ermöglicht so einen benutzerfreundlichen und flexiblen<br />

Zugriff auf die Daten.<br />

Der Begriff OLAP wurde von Codd in Abgrenzung zum transaktionalen Online Transaction<br />

Processing (OLTP) geprägt und durch 12 bzw. später 18 Regeln definiert. 79 Pendse definierte<br />

die Anforderungen an OLAP-Anwendungen mit fünf Schlüsselwörtern: Fast Analysis<br />

of Shared Multidimensional Information (FASMI). 80<br />

• Fast<br />

Die Anfragen der Nutzer werden schnell beantwortet. Simple Analysen sind innerhalb<br />

einer Sekunde verfügbar, länger als zwanzig Sekunden dauern nur die wirklich<br />

anspruchsvollen Analysen. Bei längeren Antwortzeiten wird der Benutzer in seinen<br />

Gedankengängen unterbrochen und die Analysequalität nimmt ab.<br />

• Analysis<br />

Das System bildet die vom Anwender benötigte und relevante betriebliche Logik ab<br />

und ist intuitiv und anwenderfreundlich bedienbar. Neue Ad-hoc-Berichte sind ohne<br />

Programmierkenntnisse erstellbar.<br />

78<br />

79<br />

80<br />

Vgl. KIMB2002, S. 58ff<br />

Vgl. CODD1993, S. 12<br />

Vgl. CLAU1998, S. 14f, THIE2004, S. 30f und PEND2005


3. Business Intelligence - 26 -<br />

• Shared<br />

Das System ermöglicht einen Mehrbenutzerbetrieb. Dabei werden Sicherheitsanforderungen<br />

erfüllt.<br />

• Multidimensional<br />

Das System lässt eine multidimensionale Sicht auf die Daten zu. Dies beinhaltet<br />

auch multiple Hierarchien.<br />

• Information<br />

OLAP-Systeme erzeugen aus Daten Informationen. Die Menge der Daten spielt<br />

keine Rolle.<br />

OLAP lässt sich aus drei verschiedenen Sichten betrachten: der konzeptionellen Sicht, der<br />

externen Sicht und der internen Sicht. 81<br />

Die konzeptionelle Sicht beschreibt das multidimensionale Modell in einem OLAP-<br />

System. Hierbei ist zwischen quantifizierenden und identifizierenden Attributen zu unterscheiden.<br />

Die quantifizierenden Attribute sind die Fakten oder Kennzahlen. Ein Fakt besitzt<br />

ohne beschreibende Attribute keine Aussagekraft. Erst durch die Hinzunahme von<br />

Dimensionswerten lässt sich der Fakt betriebswirtschaftlich einordnen. Die Verknüpfung<br />

der Fakten mit den Dimensionen wird im multidimensionalen Modell Würfel, Cube oder<br />

Hypercube genannt. Es ist zu beachten, dass die Bezeichnung Würfel in diesem Modell<br />

nicht auf drei Dimensionen beschränkt ist. 82 Die Modellierung von Dimensionen und Fakten<br />

ist bereits in Kapitel 3.2.2 besprochen worden.<br />

Die externe Sicht beschreibt die Möglichkeiten <strong>des</strong> Anwenders <strong>zur</strong> Navigation und Analyse<br />

im OLAP-System. So stehen in den meisten Systemen die Navigationsfunktionen Drilldown,<br />

Roll-up, Slice und Dice <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Ein Drill-down bezeichnet ein Navigieren innerhalb einer Dimension auf eine detailliertere<br />

Verdichtungsstufe. Somit können die hochverdichteten Zahlen besser nachvollzogen werden.<br />

Die Navigation in die umgekehrte Richtung wird als Roll-Up bezeichnet (vgl. Abb.<br />

9). 83<br />

81<br />

82<br />

83<br />

Vgl. THUR2003, S. 17ff<br />

Vgl. THUR2003, S. 18f<br />

Vgl. HOLT2000, S. 155 und PIET2003, S. 115


3. Business Intelligence - 27 -<br />

Abb. 9 OLAP-Navigationsfunktionen Drill-down und Roll-up<br />

(Quelle: Vgl. Schechner, M.: Konzeptionierung und prototypische Realisierung einer Business<br />

Intelligence Lösung für die Tochtergesellschaften der Schering AG. Diplomarbeit an<br />

der FHTW Berlin, 2004. S. 29)<br />

Beim Slicing wird der Wert einer Dimension festgelegt und bildlich eine Scheibe aus dem<br />

Würfel herausgeschnitten (vgl. Abb. 10).<br />

Abb. 10 OLAP-Navigationsfunktion Slicing<br />

(Quelle: Vgl. Schechner, M.: Konzeptionierung und prototypische Realisierung einer Business<br />

Intelligence Lösung für die Tochtergesellschaften der Schering AG. Diplomarbeit an<br />

der FHTW Berlin, 2004. S. 30)


3. Business Intelligence - 28 -<br />

Beim Dicing werden Teilbereiche von Dimensionen gewählt. Es entsteht bildlich ein kleinerer<br />

Teilwürfel (vgl. Abb. 11). 84<br />

Abb. 11 OLAP-Navigationsfunktion Dicing<br />

(Quelle: Vgl. Schechner, M.: Konzeptionierung und prototypische Realisierung einer Business<br />

Intelligence Lösung für die Tochtergesellschaften der Schering AG. Diplomarbeit an<br />

der FHTW Berlin, 2004. S. 30)<br />

Die interne Sicht beschreibt die physische Speicherung der Daten. Dabei sind verschiedene<br />

Speicherformen zu unterscheiden.<br />

Beim relationalen OLAP (ROLAP) bleiben die Daten im Stern- oder Schneeflocken-<br />

Schema in der relationalen Datenbank gespeichert. Das ROLAP-System verschafft dem<br />

Anwender eine multidimensionale Sicht, ohne dass dieser sich mit dem relationalen Datenmodell<br />

auseinandersetzen muss. 85<br />

In multidimensionalen OLAP-Systemen (MOLAP) werden die Daten aus dem relationalen<br />

System in die OLAP-Datenbank geladen. Diese werden dann kalkuliert und aufbereitet und<br />

stehen dem Anwender <strong>zur</strong> Verfügung. 86 Der Vorteil von MOLAP-Systemen gegenüber<br />

ROLAP ist die vorhersagbare Antwortgeschwindigkeit, allerdings verbrauchen die aufbereiteten<br />

Datenwürfel mehr Speicherplatz. 87<br />

Hybri<strong>des</strong> OLAP (HOLAP) verbindet den relationalen und den multidimensionalen Ansatz.<br />

Die hochverdichteten Daten werden multidimensional abgespeichert, die detaillierteren<br />

84<br />

85<br />

86<br />

87<br />

Vgl. HOLT2000, S. 155ff<br />

Vgl. HUMM1998, S. 63<br />

Vgl. CLAU1998, S. 33<br />

Vgl. BAUE2004, S.241f und CLAU1998, S. 35


3. Business Intelligence - 29 -<br />

Daten verbleiben im relationalen System. Der Wechsel zwischen den Modi erfolgt dabei<br />

benutzertransparent. 88<br />

3.3.2 Berichtswesen<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Berichtswesens werden die Informationen tabellarisch und mit unterstützenden<br />

Grafiken dargestellt. Die Berichte werden zu festen Zeitpunkten und mit definierten<br />

Distributionsmethoden erstellt und verteilt. Neben der Verteilung in Papierform oder<br />

der Betrachtung in speziellen Anwendungen spielen heute Berichte im Intra- oder Internet<br />

eine immer größere Rolle. 89<br />

Neben den Standardberichten benötigen manche Anwender Informationen, die nicht mit<br />

einem bereits definierten Bericht abgedeckt sind. Hierfür bieten BI-Systeme die Ad-hoc-<br />

Analyse an. Der Zugriff auf die Daten erfolgt über spezielle Software oder über Integration<br />

in Tabellenkalkulationen. 90<br />

3.3.3 Weitere Elemente der Datenbereitstellung<br />

In Cockpits werden aggregierte Informationen einfach und übersichtlich dargestellt. Die<br />

Bereitstellung erfolgt z.B. über Unternehmensportale und dient als Führungs- und Managementinformationssystem.<br />

91<br />

Scorecards verfügen neben der Anzeige von Kennzahlen über weitere Eigenschaften. So<br />

werden in Balanced Scorecards neben den Key Performance Indicators und Kennzahlen<br />

auch Maßnahmen und Ziele einbezogen, die die Vision und Strategie <strong>des</strong> Unternehmens<br />

unterstützen. 92<br />

Data Mining ermöglicht die ungerichtete Analyse in den Daten, um Strukturen, Muster und<br />

Zusammenhänge zu erkennen oder zu validieren. Hierfür werden Verfahren der Statistik,<br />

<strong>des</strong> maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz angewendet. 93<br />

88<br />

89<br />

90<br />

91<br />

92<br />

93<br />

Vgl. KEMP2004, S. 100f und BAUE2004, S. 242f<br />

Vgl. BANG2006, S. 101<br />

Vgl. BANG2006, S. 103<br />

Vgl. BANG2006, S. 98<br />

Vgl. BANG2006, S. 98<br />

Vgl. BANG2006, S. 107


3. Business Intelligence - 30 -<br />

3.4 Zusammenfassung<br />

Business Intelligence ist ein Gesamtansatz <strong>zur</strong> betrieblichen Entscheidungsunterstützung,<br />

der sich in die Phasen Datenerfassung, Datenhaltung und Datenbereitstellung unterteilen<br />

lässt.<br />

In der Phase der Datenerfassung werden die Daten aus den operativen Systemen extrahiert,<br />

transformiert und in die Analysesysteme geladen. Bei der Transformation werden die Daten<br />

von Mängeln befreit, harmonisiert, aggregiert und angereichert.<br />

Im Mittelpunkt der Datenhaltung steht das Data Warehouse, das die von den operativen<br />

Systemen getrennte analytische Datenbasis ist. Im Data Warehouse werden die Daten in<br />

einem dimensionalen Modell gespeichert, das aus Fakten und Dimensionen besteht.<br />

Ein Fakt ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die an der Schnittstelle der Dimensionen<br />

gemessen wird. Die Dimensionen beschreiben den geschäftlichen Zusammenhang der<br />

Kennzahlen. Eine Dimension entspricht einer Klasse gleichartiger Geschäftsobjekte.<br />

In der Phase der Datenbereitstellung können diese Fakten und Dimensionen im OLAP-<br />

System in sogenannten Cubes zusammengeführt und für die multidimensionale Analyse<br />

<strong>zur</strong> Verfügung gestellt werden. Das Berichtswesen greift dann auf die Daten im Data Warehouse<br />

sowie auf die OLAP-Daten zu.<br />

Zum Aufbau eines Business Intelligence-Systems werden die Analyseziele definiert und<br />

deren Umsetzbarkeit überprüft. Dafür erfolgt im folgenden Kapitel eine Analyse der bestehenden<br />

entscheidungsunterstützenden Systeme, der organisationellen Rahmenbedingungen<br />

sowie der operativen Systeme.


4. Ausgangssituation - 31 -<br />

4 Ausgangssituation<br />

Die adm GmbH betreibt in Deutschland Call Center an den Standorten Mannheim, Berlin<br />

und Rostock mit insgesamt 1100 Plätzen und 2200 Mitarbeitern. 94 Es werden sowohl Inbound-Projekte<br />

als auch Outbound-Projekte durchgeführt. Inbound-Projekte sind Hotlines<br />

von Energieversorgern, Pharmaherstellern und Versicherungen. Typische Outbound-<br />

Kampagnen sind Terminvereinbarungen für Banken und Versicherungen, Up- und Cross-<br />

Sell-Kampagnen 95 im Telekommunikationssektor und Produkteinführungskampagnen im<br />

Pharma- und Healthcare-Bereich. Gerade im Outbound-Sektor werden für eine Vielzahl<br />

von Kunden sehr heterogene Projekte telefoniert, die oft nur eine kurze Laufzeit haben.<br />

In diesem Kapitel wird die Ausgangslage <strong>des</strong> Berichtswesens bei der adm GmbH dargestellt.<br />

Ein Überblick über die Aufbauorganisation vermittelt die am Berichtsprozess beteiligten<br />

Personen. Weiterhin werden die relevanten operativen Systeme und die bestehenden<br />

Berichtssysteme vorgestellt.<br />

4.1 Aufbauorganisation<br />

Der Call Center-Betrieb der adm GmbH wird vom Leiter Finanzen & Produktion geführt,<br />

der an die übrigen Geschäftsführer berichtet. Jeder Standort hat einen Call Center-Leiter,<br />

der für die Koordination der Projekte und Mitarbeiter am Standort verantwortlich ist. An<br />

jedem Standort gibt es mehrere Projektleiter, die für die Durchführung der einzelnen Projekte<br />

zuständig sind und in Zusammenarbeit mit dem Vertrieb die Kommunikation mit den<br />

Auftraggebern übernehmen. Jeder Projektleiter betreut normalerweise mehr als ein Projekt.<br />

Den Projektleitern sind Supervisoren unterstellt, die für die operative Betreuung der Agenten<br />

zuständig sind. Dazu gehört die Erstellung von Dienstplänen, das Vermitteln von Projektzielen<br />

und die Analyse von Kennzahlen der einzelnen Agenten. Parallel existieren an<br />

jedem Standort Kommunikationstrainer, die auf Basis der Kennzahlen und durch das Mithören<br />

von Gesprächen für die Schulung der Agenten zuständig sind. Jeder Standort hat<br />

eine Tracking & Reporting-Abteilung, die für die Aufbereitung von internen Berichten und<br />

Kundenberichten zuständig ist sowie die Abrechnung der erbrachten Leistungen vorbereitet.<br />

Die Abteilung Tracking & Reporting bildet ebenso die Schnittstelle zwischen der Produktion<br />

und der IT-Abteilung. Abb. 12 zeigt einen Ausschnitt aus der Aufbauorganisation<br />

der adm GmbH.<br />

94<br />

95<br />

Stand: Ende 2006<br />

Up-Sell/Cross-Sell: Der Versuch, Bestands- oder Neukunden höherwertigere oder zusätzliche Produkte<br />

zu verkaufen.


4. Ausgangssituation - 32 -<br />

Abb. 12<br />

Ausschnitt aus der Aufbauorganisation<br />

4.2 Operative Systeme<br />

Für den Untersuchungsbereich dieser Thesis sind die Telefonie-Systeme der adm GmbH<br />

mit ihren angeschlossenen Datenbanken und Benutzeroberflächen sowie die Personalsysteme<br />

aufgrund der zu berücksichtigenden Agentenkosten relevant.<br />

Im Inbound-Bereich kommen bisher zwei verschiedene ACD-Systeme zum Einsatz, die<br />

gerade durch die Einführung einer Anlage eines anderen Herstellers ersetzt werden. Da die<br />

Konzeption und die Einführung <strong>des</strong> neuen Systems noch nicht abgeschlossen ist, konzentriert<br />

sich diese Thesis auf die Outbound-Systeme. Eine spätere Integration der Inbound-<br />

Systeme ist <strong>zur</strong> Vereinheitlichung <strong>des</strong> Controllings sinnvoll und auch geplant.


4. Ausgangssituation - 33 -<br />

4.2.1 Telefonie-Systeme<br />

Das zentrale Outbound-System in den Call Centern der adm GmbH ist die Telefonie-<br />

Lösung Hermes <strong>des</strong> französischen Herstellers Vocalcom. Von der Software sind momentan<br />

zwei Versionsgenerationen im Einsatz, die sich in der grundlegenden Architektur unterscheiden.<br />

Hermes ist ein als Dialer bezeichnetes Wählprogramm, das mehrere Wählmodi beherrscht<br />

(vgl. Kapitel 2.5). Das System unterstützt Predictive Dialing, Progressive Dialing und Preview<br />

Dialing.<br />

Das Dialer-System greift auf die Telefonnummern der Kunden zu, wählt die Kunden je<br />

nach Priorität, Wählmodus und erlerntem Algorithmus an und verteilt die Gespräche an die<br />

am System angemeldeten Agenten. Die Agenten erhalten zeitgleich das Kundentelefonat<br />

auf dem Headset und die dazugehörigen Daten auf dem Bildschirm.<br />

Das Hermes-System besteht im Wesentlichen aus den Komponenten AgentProxy, OnNet,<br />

OnData und VsDialer (vgl. Abb. 13).<br />

Abb. 13 Architektur <strong>des</strong> Dialer-Systems<br />

(Quelle: Volcalcom Hermes.Net. – Interne Dokumentation, 2006)


4. Ausgangssituation - 34 -<br />

Die Teilkomponente AgentProxy übernimmt die Kommunikation mit den Agentenrechnern.<br />

OnNet ist für die Anbindung an das Telefonnetz und an OnData zuständig. OnData<br />

speichert und verwaltet die Statistiken – alle Agentenaktionen und Telefonate bzw. Anrufversuche<br />

werden hier erfasst. VsDialer ist die eigentliche Dialer-Komponente. Per SOAP 96<br />

werden die an<strong>zur</strong>ufenden Telefonnummern ins System geladen. VsDialer ist ebenso für die<br />

Verwaltung der Rückrufwünsche verantwortlich.<br />

4.2.2 Datenbanken<br />

Die Dialer-Lösung nutzt als Datenbasis einen Microsoft SQL Server 2000. Die Telefonnummern<br />

der an<strong>zur</strong>ufenden Kunden sind im Call File, einer Relation auf diesem Server,<br />

gespeichert (vgl. Tab. 11).<br />

Über die ID <strong>des</strong> Kunden wird eine Verknüpfung zum Client File der Kampagne hergestellt,<br />

das die relevanten Geschäfts- und Ergebnisdaten der Kunden enthält (vgl. Tab. 12).<br />

Mit diesen Daten wird die Datenmaske <strong>des</strong> Agenten auf seinem Bildschirm gefüllt. Im<br />

Gegensatz zum Call File kann das Client File auch auf einem anderen Datenbank-System<br />

liegen. Bei den meisten Kampagnen sind die Kundendaten auf einem separaten MySQL-<br />

Server abgelegt.<br />

Die Ergebnisse der Gespräche werden sowohl im Call File als auch im Client File festgehalten.<br />

Im Call File werden nur die <strong>zur</strong> Kampagnensteuerung relevanten Daten, wie z.B.<br />

das Datum und die Uhrzeit der Bearbeitung, der Status <strong>des</strong> Datensatzes und die Priorität,<br />

gespeichert. Die kampagnenspezifischen Daten werden im Client File festgehalten. Dies<br />

können erfasste Detailergebnisse, verkaufte Produkte oder erfasste Bankdaten und ähnliches<br />

sein.<br />

Die Agenten identifizieren sich gegenüber dem System mit einer pro Projekt eindeutigen<br />

Identifikationsnummer. Die Aktionen der Agenten werden zentral gespeichert. Hierfür<br />

werden die Dauer, der Zeitpunkt der Beendigung und die Identifikationsnummer für jede<br />

Agentenaktion protokolliert. Dazu gehören unter anderem einzelne Gespräche, die Nacharbeitszeit<br />

im Anschluss an ein Gespräch, Pausen und Wartezeiten. Da es technisch möglich<br />

ist, dass ein Agent mit einer Identifikationsnummer auch gleichzeitig in mehreren<br />

Kampagnen telefoniert, sind nur die unmittelbaren Gesprächs- und Nacharbeitsaktionen<br />

einer Kampagne zugeordnet. Bei der adm GmbH ist allerdings vorgesehen, dass jeder A-<br />

gent für je<strong>des</strong> Projekt, in dem er telefoniert, eine eigene Identifikationsnummer erhält.<br />

96<br />

SOAP: Simple Object Access Protocol. Protokoll zum XML-basierten Datenaustausch.


4. Ausgangssituation - 35 -<br />

Die Agenten-Aktionen und die Daten über Telefongespräche werden im Rahmen der On-<br />

Data-Komponente gespeichert. Die entscheidenden Relationen in der OnData-Datenbank<br />

sind ODActions und ODCalls (vgl. Tab. 13 und Tab. 14). Da das Hermes-System auch für<br />

Inbound-Telefonie nutzbar ist, enthalten die Relationen einige Attribute, die für die Outbound-Telefonie<br />

nicht relevant sind.<br />

4.2.3 Benutzeroberflächen<br />

Die Datenmasken der einzelnen Projekte sind Eigenentwicklungen, die stark an die Anforderungen<br />

<strong>des</strong> Auftraggebers angepasst sind (vgl. Abb. 14). In die Datenmasken sind die<br />

benötigten Plausibilitäsprüfungen eingebaut und die abzubildende Geschäftslogik integriert.<br />

Auf diese Weise können komplexe Produktauswahl-Listen und Fragebögen realisiert<br />

werden.<br />

Neben den unterschiedlichen Eigenentwicklungen kommt für einfache Projekte adato.Collections,<br />

eine Art elektronischer Checkbogen, zum Einsatz. Hierbei ist es den Projektverantwortlichen<br />

weitestgehend selbst möglich, die benötigte Logik zu implementieren<br />

und das Adressmanagement durchzuführen. Alle Benutzeroberflächen werden über den<br />

Apache-Webserver betrieben.<br />

Abb. 14<br />

Beispiel einer Benutzeroberfläche für Telefonagenten


4. Ausgangssituation - 36 -<br />

4.2.4 Personalsysteme<br />

Das Personalsystem adato.Personnel wird gerade bei der adm GmbH eingeführt. Es wird<br />

das zentrale System für alle Personalprozesse und -daten im Unternehmen sein. Die Datenhaltung<br />

findet auf einem MySQL-Server statt.<br />

Bisher kommen Systeme zum Einsatz, die kaum Schnittstellen für andere Programme besitzen,<br />

wodurch Daten für das Berichtswesen von der Personalabteilung doppelt erfasst und<br />

gepflegt werden.<br />

Die Personalkosten werden daher momentan direkt im alten Berichtssystem erfasst. Hierfür<br />

wird jeder Agent mit seinem Kürzel und seinen Personalkosten pro Stunde hinterlegt.<br />

Tabelle Tab. 15 zeigt den Aufbau der verwendeten Kosten-Relation.<br />

4.3 Bisheriges Berichtswesen<br />

Das in die Hermes-Lösung integrierte Berichtssystem kann die Anforderung der adm<br />

GmbH nicht erfüllen. Zwar ist eine Auswertung der Agentenzeiten und eine einfache<br />

Auswertung der Ergebnisco<strong>des</strong> möglich, eine Einbeziehung der Daten <strong>des</strong> Client File oder<br />

eine Hinterlegung weiterer Geschäftslogik wie z.B. der erzielten Umsätze ist jedoch nicht<br />

möglich (vgl. Abb. 15).<br />

Das Hauptproblem der integrierten Lösung ist deren Architektur. Jeder Zugriff auf die Berichte<br />

erfolgt direkt auf das operative System, wodurch es mit größer werdendem Datenbestand<br />

zu Behinderungen der Produktion kommt.


4. Ausgangssituation - 37 -<br />

Abb. 15 Auswertung der Agentenzeiten im Vocalcom-System<br />

(Quelle: Volcalcom Hermes.Net. – Interne Dokumentation, 2006)<br />

Um ein Controlling der Telefonie möglich zu machen, wurde unmittelbar nach der Einführung<br />

<strong>des</strong> Hermes-Systems eine Notlösung, adato.Reports, erstellt (vgl. Abb. 16).<br />

Hierzu werden die relevanten Telefonie-Daten am Ende eines Tages aus den Datenbanken<br />

extrahiert, aufbereitet und auf einem separaten Datenbankserver abgelegt. Diese Lösung<br />

wurde später durch mehrmalige Änderungen ergänzt, was kürzere Aktualisierungsabstände<br />

ohne Behinderung der Produktion möglich macht.


4. Ausgangssituation - 38 -<br />

Abb. 16<br />

Auswertung der Agentenzeiten in adato.Reports<br />

Durch die Dringlichkeit bei der Erstellung der bisherigen Lösung besteht allerdings kein<br />

klares Konzept, so dass oftmals Veränderungen an der Struktur und Logik <strong>des</strong> Systems<br />

vorgenommen wurden. Das System ist mittlerweile ein Sammelwerk aus verschiedenen<br />

Programmen und Datenbanken, deren Wartung schwierig und fehleranfällig ist.<br />

Um ein finanzielles Controlling der Telefonie möglich zu machen, ist es unter anderem<br />

notwendig, die Personalkosten der Agenten zu berücksichtigen. Da hierfür keine Schnittstelle<br />

besteht, werden die Personalkosten im System von der Personalabteilung erfasst (vgl.<br />

Kapitel 4.2.4). Verzögerungen bei der Eingabe und dem Aktualisieren führen zu verfälschten<br />

Kostendaten.<br />

Mit zunehmender Datenmenge zeigen sich auch in der Geschwindigkeit der Auswertungen<br />

Schwächen.


4. Ausgangssituation - 39 -<br />

4.4 Zusammenfassung<br />

Die adm GmbH betreibt mehrere Call Center in Deutschland und betreut Projekte für eine<br />

Vielzahl von Kunden. Zu den erbrachten Leistungen gehören sowohl Inbound- als auch<br />

Outbound-Projekte.<br />

Im Rahmen dieser Thesis werden speziell die Outbound-Projekte betrachtet. Die benötigten<br />

Daten befinden sich in den Dialer-Datenbanken sowie einigen Kunden-Tabellen.<br />

Das Berichtssystem <strong>des</strong> Dialer-Herstellers kann nicht alle Anforderungen der adm GmbH<br />

abbilden und hat die architektonische Schwäche, bei jedem Aufruf die volle operative Datenbasis<br />

zu benutzen.<br />

Die entwickelte Übergangslösung hat Schwächen bei der Verwaltung und Wartung und<br />

mit zunehmender Datenmenge auch bei der Leistung. Die Verknüpfung mit den Personaldaten<br />

geschieht im Moment mit einer Übergangslösung. In der Zukunft soll ein direkter<br />

Zugriff auf die Personalsysteme möglich sein.<br />

Um die architektonischen Schwächen der bestehenden Lösungen zu überwinden, wird im<br />

nächsten Kapitel ein Business Intelligence-Konzept für die Outbound-Telefonie entwickelt.


5. Sollkonzeption - 40 -<br />

5 Sollkonzeption<br />

Beim Konzipieren der Lösung orientiert sich die <strong>Arbeit</strong> am Business Dimensional Lifecycle<br />

von Ralph Kimball (vgl. Abb. 17). Die <strong>Arbeit</strong> deckt dabei die Module Business Requirements<br />

Definition (Definition der geschäftlichen Anforderungen), Dimensional Modelling<br />

(Design <strong>des</strong> dimensionalen Modells), Physical Design (Physisches Design) und ETL Design<br />

& Development (Design und Entwicklung der Extraktions-, Transformations- und<br />

Lade-Prozesse) sowie BI Application Specification (Spezifikation der BI-Anwendungen)<br />

und BI Application Development (Entwicklung der BI-Anwendungen) ab. Zum Sollkonzept<br />

sind die Phasen Definition der geschäftlichen Anforderungen, Design <strong>des</strong> dimensionalen<br />

Modells und Spezifikation der BI-Anwendungen zu zählen.<br />

Abb. 17 Business Dimensional Lifecycle – Konzeption<br />

(Quelle: Vgl. Mundy, J.; Thornthwaite, W.; Kimball, R.: The Microsoft Data Warehouse<br />

Toolkit. – Indianapolis (Wiley), 2006. S. 4)<br />

5.1 Definition der geschäftlichen Anforderungen<br />

Im ersten Schritt der Sollkonzeption werden die geschäftlichen Anforderungen an das System<br />

ermittelt und definiert. Dafür gilt es, die treibenden Unterstützer im Betrieb zu finden,<br />

die künftigen Anwender und Betroffenen zu befragen und involvierte Geschäftsprozesse zu<br />

analysieren. 97<br />

Der Definitionsprozess wird untergliedert in die Vorbereitung, das Durchführen der Interviews,<br />

die Analyse der Interviews, die Identifikation der Geschäftsprozesse und den Auf-<br />

97<br />

Vgl. MUND2006, S. 3ff


5. Sollkonzeption - 41 -<br />

bau der Initial Data Warehouse Bus Matrix. Parallel findet eine erste Datenanalyse statt. 98<br />

Die Phase endet mit dem Erstellen <strong>des</strong> abschließenden Anforderungsdokuments. 99<br />

In der Vorbereitungsphase wird ein Grundverständnis für die Prozesse im Betrieb geschaffen,<br />

eine Vorauswahl der Interviewpartner festgehalten und ein Verständnis für Branchenspezifika<br />

erlangt. 100<br />

Im Rahmen von Interviews schildern die späteren Anwender einzeln oder in kleinen Gruppen<br />

ihre Sicht auf die Anforderungen. Der Vorteil von kleinen Interviewgruppen liegt in<br />

der größeren Wahrscheinlichkeit auch kritische Aussagen zu erhalten und in der geringeren<br />

Zeitbelastung für die einzelnen Befragten. 101<br />

Nach der Durchführung der Interviews werden diese zusammengefasst. Dabei werden keine<br />

Abschriften der Interviews angefertigt, sondern die Anforderungen <strong>des</strong> Interviewpartners<br />

an das System kategorisiert erfasst. Die Kategorien stellen grobe Analyse-Kategorien<br />

dar. 102<br />

Um die Interview-Ergebnisse zu validieren werden die Zusammenfassungen den Interview-Partnern<br />

<strong>zur</strong> Verfügung gestellt. Damit ist gewährleistet, dass es keine Missverständnisse<br />

gibt und Anpassungen noch in das abschließende Anforderungsmodell einfließen. 103<br />

In einer Data Warehouse Bus Matrix werden die ermittelten Geschäftsprozesse den potentiell<br />

ermittelten Dimensionen zugeordnet. Die Dimensionen ergeben sich aus den am Prozess<br />

beteiligten Geschäftsobjekten. 104<br />

In einer ersten Datenanalyse entsteht ein grobes Verständnis für die Quellsysteme und eine<br />

Einschätzung, ob die ermittelten Anforderungen umzusetzen sind oder ob bestimmte<br />

Quellsysteme bereits als wenig geeignet ausscheiden. 105<br />

Die ermittelten Anforderungen und Prozesse sowie deren detaillierte Beschreibungen bilden<br />

zusammen mit der Bus Matrix und den Interview-Zusammenfassungen das abschließende<br />

Anforderungsdokument. 106<br />

98<br />

99<br />

100<br />

101<br />

102<br />

103<br />

104<br />

105<br />

106<br />

Vgl. MUND2006, S. 9<br />

Vgl. MUND2006, S. 16<br />

Vgl. MUND2006, S. 10<br />

Vgl. MUND2006, S. 11<br />

Vgl. MUND2006, S. 12<br />

Vgl. MUND2006, S. 13<br />

Vgl. MUND2006, S. 15<br />

Vgl. MUND2006, S. 13<br />

Vgl. MUND2006, S. 16


5. Sollkonzeption - 42 -<br />

5.1.1 Identifizierte Analyseziele<br />

Die Anforderungen an das System ergeben sich aus den Interviews, die vor der Einführung<br />

der Übergangslösung durchgeführt wurden, und den seitdem entstandenen Änderungswünschen.<br />

Die Interviews und Besprechungen fanden mit der Finanzabteilung, der Produktionsleitung,<br />

dem Qualitätsmanagement und mit einzelnen operativ betroffenen Personen<br />

aus Personalabteilung und Produktion statt.<br />

Neben den Interviews mit den Fachabteilungen wurden Gespräche mit IT-<br />

Verantwortlichen an allen Standorten geführt, um die Durchführbarkeit der Anforderungen<br />

zu überprüfen.<br />

Als Ziele für das System wurden dabei herausgearbeitet:<br />

• Unterstützung <strong>des</strong> Finanz-Controllings<br />

• Unterstützung <strong>des</strong> Berichtswesens und der Rechnungsstellung<br />

• Unterstützung der Mitarbeiterführung und -entwicklung<br />

• Unterstützung der Produktionsplanung<br />

• Vergleich von Plan- und Ist-Werten<br />

Das Finanz-Controlling soll durch das System leichter und mit geringerem Zeitverzug<br />

möglich sein. Die erzielten Umsätze, Kosten und Deckungsbeiträge der telefonierten Projekte<br />

und der Standorte müssen tagesaktuell abrufbar sein. Die finanzielle Entwicklung der<br />

Standorte und Projekte muss über einen größeren historischen Zeitraum bewertet werden<br />

können.<br />

Das interne und externe Berichtswesen soll durch das System unterstützt werden. Intern<br />

werden durch die Projektleitung unter anderem Wochenberichte erstellt, in die Produktionszahlen<br />

einfließen. Ebenfalls werden in einigen Projekten den Kunden regelmäßige Berichte<br />

<strong>zur</strong> Verfügung gestellt und teilweise auch als Grundlage für die Rechnungsstellung<br />

verwendet.<br />

Eine weitere Anforderung an das System ist die Unterstützung der Projektleitung und der<br />

Supervisoren bei der Mitarbeiterführung und Mitarbeiterentwicklung. Ohne Berichtssystem<br />

verbrachten die Projektverantwortlichen einen Großteil ihrer <strong>Arbeit</strong>szeit mit dem Zusammentragen<br />

von Informationen aus verschiedenen Quellsystemen. Die benötigten Zahlen<br />

sollen aufbereitet und schnell <strong>zur</strong> Verfügung stehen, damit die Projektverantwortlichen


5. Sollkonzeption - 43 -<br />

sich um die Betreuung der Telefonagenten kümmern können und mehr Zeit mit der Analyse<br />

der Zahlen als mit dem Sammeln verbringen.<br />

Das System soll die Produktionsleitung bei der Planung <strong>des</strong> Personaleinsatzes unterstützen.<br />

Die Entwicklung der Erreichbarkeit und der Agenten-Wartezeiten in den einzelnen Projekten<br />

muss hierfür auswertbar sein.<br />

Für einige Kennzahlen soll auf Projektebene ein Vergleich von Plan- und Ist-Werten möglich<br />

werden. Eine spätere Version <strong>des</strong> Systems soll auch eine Auswertung <strong>des</strong> aktuellen<br />

Tages möglich machen.<br />

5.1.2 Beteiligte Prozesse und Geschäftsobjekte<br />

Die zu berücksichtigenden Geschäftsprozesse ergeben sich direkt aus den ermittelten Analysezielen<br />

<strong>des</strong> Systems. Der betroffene Geschäftsprozess ist die Telefonie der adm GmbH<br />

und der Vergleich der Ist-Daten mit den hinterlegten Planwerten.<br />

An den Prozessen sind die Geschäftsobjekte Zeit, Standort, Projekt, Telefonagent und Projektleiter<br />

beteiligt, die in einer Bus Matrix ins Verhältnis zu den Prozessen gesetzt werden<br />

(vgl. Tab. 3).<br />

Prozesse<br />

Geschäftsobjekte<br />

Zeit Standort Projekt Telefonagent Projektleiter<br />

Telefonie X X X X X<br />

Planung X X X<br />

Tab. 3<br />

Bus Matrix<br />

Die Objekte Zeit, Projekt und Standort werden sowohl vom eigentlichen Telefonie-<br />

Prozess, als auch von der Planung verwendet. Die Objekte Telefonagent und Projektleiter<br />

kommen nur beim Telefonie-Prozess zum Einsatz. Die Planung erfolgt auf aggregierter<br />

Ebene für das Datum, den Standort und das Projekt.<br />

5.1.3 Ergebnisse der ersten Datenanalyse<br />

Im untersuchten Fall sind die gewünschten Ziele mit Einschränkungen erreichbar. Angaben<br />

über Agentenarbeitszeiten, Nettokontakte und Abschlüsse stehen strukturiert <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Für die Verbindung mit den Kosten ist eine Anbindung der Personalsysteme notwendig.<br />

Da die Projekte unterschiedliche Methoden <strong>zur</strong> Ermittlung von Umsätzen, Verkäufen<br />

und Transfers verwenden, wird eine Abbildung der Logik im ETL-Prozess notwendig.<br />

Mit neuen Projekten sind zukünftig Änderungen zu erwarten, die immer wieder im<br />

ETL-Prozess abgebildet werden müssen. Die Zuordnung von Projekten zu Projektleitern


5. Sollkonzeption - 44 -<br />

findet momentan in keinem Quellsystem statt, hierfür muss im Entwicklungsprozess eine<br />

Lösung gefunden werden.<br />

Die eindeutige Identifizierung von Telefonagenten ist bei der momentanen Struktur und<br />

dem noch fehlenden Personalsystem (vgl. 4.2.4) nicht ohne Fehler möglich. Pro Standort<br />

existiert ein Kürzel aus drei Zeichen, das <strong>zur</strong> gleichen Zeit nur einem Agenten zugeordnet<br />

werden kann. Das Kürzel wird als Teil <strong>des</strong> Namens im Dialer-System verwendet, da dort<br />

keine eigenen Felder angelegt werden können. Ein Kürzel kann beim Ausscheiden eines<br />

Mitarbeiters den Besitzer wechseln und ein Telefonagent kann theoretisch auch sein Kürzel<br />

wechseln.<br />

Bis <strong>zur</strong> Fertigstellung <strong>des</strong> Personalsystems werden Mitarbeiter, die an mehreren Standorten<br />

arbeiten, mehrfach geführt. Es muss ermöglicht werden, diese Instanzen später wieder zusammenzufügen.<br />

5.2 Design <strong>des</strong> dimensionalen Modells<br />

Der Prozess der dimensionalen Modellierung lässt sich unterteilen in die Vorbereitung, die<br />

erweiterte Datenanalyse, den Aufbau <strong>des</strong> dimensionalen Modells, die Detaillierung <strong>des</strong><br />

Modells, das Testen <strong>des</strong> Modells und die Validierung und Revision <strong>des</strong> Modells.<br />

Die verschiedenen Rollen und Beteiligten werden vor dem Modellieren identifiziert. Bei<br />

größeren Business Intelligence-Projekten besteht das Projektteam aus mehreren Verantwortlichen<br />

(vgl. Tab. 4).


5. Sollkonzeption - 45 -<br />

Teilnehmer<br />

Daten-Modellierer<br />

Analyst<br />

Data Steward<br />

Business Power User<br />

Quellsystem-Entwickler<br />

Datenbankadministrator<br />

ETL-Designer<br />

ETL-Entwickler<br />

Steuerungs-Komitee<br />

Zweck/Rolle<br />

Hauptverantwortlicher<br />

Analyse- und Quellsystem-Experte<br />

Abstimmung zwischen den Beteiligten über Namenskonventionen,<br />

Anforderungen und Geschäftslogik<br />

Beschreibung und Verfeinerung der Daten und Geschäftslogik<br />

aus Benutzer-Perspektive<br />

Quellsystem-Experte<br />

Design-Unterstützung<br />

ETL<br />

ETL<br />

Namenskonventionen, geschäftliche Anforderungen,<br />

Validierung <strong>des</strong> Modells<br />

Tab. 4 Mögliche Beteiligte am dimensionalen Modellierungsprozess<br />

(Quelle: Vgl. Mundy, J.; Thornthwaite, W.; Kimball, R.: The Microsoft Data Warehouse<br />

Toolkit. – Indianapolis (Wiley), 2006. S. 75)<br />

Je mehr Personen teilnehmen, <strong>des</strong>to größer ist das Risiko, dass sich der Entwicklungsprozess<br />

verlangsamt. Allerdings erhöht eine höhere Teilnehmerzahl die Robustheit und Akzeptanz<br />

<strong>des</strong> Projekts. 107<br />

Der nächste Teil der Vorbereitung ist das Verstehen der Datenarchitektur-Strategie. An<br />

diesem Punkt werden grundsätzliche Fragen <strong>zur</strong> Datenarchitektur beantwortet. Welche<br />

Daten werden gespeichert, wie sind sie strukturiert und wo werden sie gespeichert? Mundy,<br />

Thornthwaite und Kimball empfehlen die Speicherung der Daten in atomarer Detailstufe<br />

auf der relationalen Datenbankplattform. 108 Atomare Detailstufe bedeutet hierbei nicht unbedingt<br />

die kleinste Detailstufe, die im Betrieb vorliegt, sondern lediglich klein genug, um<br />

den modellierten Geschäftsprozess abzubilden. 109<br />

Als nächstes werden die Anforderungen überprüft. Hierzu geht das Projektteam das Anforderungsdokument<br />

Schritt für Schritt durch, um die geschäftlichen Anforderungen zu verstehen<br />

und so die Anforderungen in ein flexibles dimensionales Modell zu übersetzen. 110<br />

Anschließend wird die Modellierungsumgebung eingerichtet. Dazu reichen bereits einfache<br />

<strong>Arbeit</strong>sblätter in einer Tabellenkalkulation, wie sie in Abb. 18 dargestellt sind. In diesen<br />

<strong>Arbeit</strong>sblättern werden die Kernelemente <strong>des</strong> logischen Modells sowie physische Attribute<br />

festgehalten. 111<br />

107<br />

108<br />

109<br />

110<br />

111<br />

Vgl. MUND2006, S. 75<br />

Vgl. MUND2006, S. 76<br />

Vgl. KIMB2002, S. 220<br />

Vgl. MUND2006, S. 76f<br />

Vgl. MUND2006, S. 77ff


5. Sollkonzeption - 46 -<br />

Abb. 18 Ausschnitt eines Modellierungs-<strong>Arbeit</strong>sblatts<br />

(Quelle: Vgl. Mundy, J.; Thornthwaite, W.; Kimball, R.: The Microsoft Data Warehouse<br />

Toolkit. – Indianapolis (Wiley), 2006. S. 78)<br />

Der Daten-Modellierer übernimmt die Analyse der Daten und der Quellsysteme. Dafür<br />

werden alle verfügbaren Quellsystem-Dokumentationen zusammengetragen und analysiert.<br />

Ebenso werden die Daten der Quellsysteme selbst betrachtet, da die Realität oftmals von<br />

den Dokumentationen abweicht. 112<br />

Häufig auftretende Probleme der Datenqualität sind: 113<br />

• Die Fremdverwendung von Feldern:<br />

Als ein neues Feld benötigt wurde, wurde die Datenbank nicht reorganisiert, sondern<br />

ein bestehen<strong>des</strong> Feld für den neuen Zweck benutzt.<br />

• Die Überladung einzelner Felder<br />

Als ein neues Feld benötigt wurde, wurde es nicht an die Datenbankstruktur angehängt,<br />

sondern in ein bestehen<strong>des</strong> Feld geschrieben und durch ein Trennzeichen<br />

von der bereits dort vorhandenen Information getrennt.<br />

• Variable Definitionen der Felder<br />

Ein Feld beherbergt unter verschiedenen Voraussetzungen, meist abhängig von der<br />

Ausprägung eines anderen Felds, unterschiedliche Daten.<br />

112<br />

113<br />

Vgl. MUND2006, S. 81<br />

Vgl. MUND2006, S. 81


5. Sollkonzeption - 47 -<br />

• Freitext-Eingabefelder<br />

Teile der Daten wurden unstrukturiert in Freitextfeldern eingepflegt.<br />

Für die Datenanalyse gibt es auch Software, die die Analyse vereinfacht und verbessert.<br />

Die Software gibt Aufschluss über den Wertebereich und die Verteilung eines Attributs,<br />

Beziehungen zwischen Attributen, Beziehungen zwischen Tabellen, wiederholt auftretende<br />

Muster und Qualitätsprobleme. 114<br />

Ziel der Datenanalyse ist es, sicherzustellen, dass die Daten, die für das dimensionale Modell<br />

benötigt werden, vorhanden sind und die relevanten Geschäftslogiken und Beziehungen<br />

identifiziert werden. 115<br />

Weit größeren Aufschluss über die Quellsysteme bietet die Zusammenarbeit mit den<br />

Quellsystem-Experten. Dies sind z.B. Datenbankadministratoren, Entwickler und Personen,<br />

die für die Dateneingabe verantwortlich sind. 116<br />

Idealerweise existieren auch Kernanwender, die <strong>zur</strong> Informationsgenerierung bereits auf<br />

das System zugreifen. Diese haben die geschäftliche Perspektive auf die Daten und trotzdem<br />

genug Wissen über die Quellsysteme, um die vorhandenen Daten in die gewünschte<br />

Information zu transferieren. 117<br />

Bestehende Berichtssysteme sind oft ein idealer Ort, um die Geschäftslogik, die Quellsysteme<br />

und die Generierung von Informationen zu verstehen. Die Informationen sind allerdings<br />

oft im Quellcode verborgen, weshalb es nützlich sein kann, die Entwickler der Alt-<br />

Systeme zu involvieren. 118<br />

114<br />

115<br />

116<br />

117<br />

118<br />

Vgl. MUND2006, S. 82<br />

Vgl. MUND2006, S. 82<br />

Vgl. MUND2006, S. 83<br />

Vgl. MUND2006, S.84<br />

Vgl. MUND2006, S. 84


5. Sollkonzeption - 48 -<br />

5.2.1 Auswahl der Prozesse und der Granularität<br />

Beim Aufbau <strong>des</strong> dimensionalen Modells erfolgt zuerst ein grober Modell-Entwurf, hierfür<br />

werden die Geschäftsprozesse ausgewählt, die Granularität festgelegt, die Dimensionen<br />

ausgewählt und die Fakten identifiziert. 119<br />

Als Geschäftsprozess wurde der bereits in Kapitel 5.1.2 vorgestellte Telefonie-Prozess und<br />

seine Planung ausgewählt.<br />

Als kleinste atomare Einheit ergibt sich für die Telefonie ein Eintrag pro Telefonagent,<br />

Projekt, Standort, Projektleiter und <strong>Arbeit</strong>stag. Auch wenn z.B. die Telefoniedaten detaillierter<br />

vorliegen, sollen diese bereits im ETL-Prozess aggregiert werden. Für die Planung<br />

gibt es einen Eintrag pro Projekt, Standort und <strong>Arbeit</strong>stag. Es findet im System keine Planung<br />

für einzelne Telefonagenten oder Projektleiter statt.<br />

Im Anschluss wird das grobe Modell grafisch dargestellt (vgl. Abb. 19 und Abb. 20).<br />

Abb. 19<br />

Grobes grafisches Modell <strong>des</strong> Prozesses Telefonie<br />

119<br />

Vgl. MUND2006, S. 84ff


5. Sollkonzeption - 49 -<br />

Abb. 20<br />

Grobes grafisches Modell der Planung<br />

5.2.2 Fakten der Prozesse<br />

Als nächstes werden die Fakten identifiziert, die von den Prozessen erzeugt werden. Die<br />

Fakten werden geprägt von der gewählten Detailstufe und stellen lediglich die fundamentalen<br />

Fakten dar. Berechnete Fakten sind an dieser Stelle noch nicht zu berücksichtigen. 120<br />

Die Benennung der Fakten orientiert sich an der Benennung in den Altsystemen.<br />

Die fundamentalen Fakten <strong>des</strong> Telefonie-Prozesses sind:<br />

• Telefonzeit<br />

Die Zeit, die der Agent in Kundengesprächen verbringt.<br />

• Nacharbeitszeit<br />

Die Zeit, die der Agent nach Telefonaten mit der Erfassung von Daten verbringt.<br />

120<br />

Vgl. MUND2006, S. 87f


5. Sollkonzeption - 50 -<br />

• Wartezeit<br />

Die Zeit, die ein Agent auf einen neuen Anruf wartet.<br />

• Erholungspausen-Zeit<br />

Die Zeit, die ein Agent in der Erholungspause verbringt.<br />

• WC-Pausen-Zeit<br />

Die Zeit, die ein Agent in der WC-Pause verbringt.<br />

• Coaching-Zeit<br />

Die Zeit, in der ein Agent geschult wird.<br />

• Teammeeting-Zeit<br />

Die Zeit, die ein Agent im Team-Meeting verbringt.<br />

• Administrations-Zeit<br />

Die Zeit, die ein Agent mit administrativen Projektaufgaben verbringt.<br />

• Systemfehler-Zeit<br />

Die Zeit, in der der Agent aufgrund von Fehlern am Telekommunikationssytem<br />

nicht arbeiten kann.<br />

• Sonderaufgaben-Zeit<br />

Die Zeit, in der ein Agent spezielle Aufgaben, wie die Zuarbeit für den Supervisor<br />

oder Projektleiter, durchführt.<br />

• EDV-Zeit<br />

Die Zeit, die ein Agent mit der Dateneingabe in Fremdsysteme verbringt.<br />

• Fax- und E-Mail-Zeit<br />

Die Zeit, die ein Agent mit der Abwicklung von Faxen, Briefen oder E-Mails verbringt.


5. Sollkonzeption - 51 -<br />

• Alerting-Zeit<br />

Die Zeit, die für Systemaktionen <strong>des</strong> Dialers verbraucht wird und sich keiner anderen<br />

Zeit zuordnen lässt.<br />

• Pause ohne Code<br />

Zeit, in der der Agent in keinem definierten Zustand war.<br />

• Vorschau-Zeit<br />

Zeit, die der Agent in entsprechenden Kampagnen mit der Betrachtung der Datensätze<br />

vor dem Gespräch verbracht hat.<br />

• Supervisions-Zeit<br />

Zeit, in der Supervisionsaufgaben wahrgenommen wurden.<br />

• Anzahl Gespräche<br />

Die Anzahl der geführten Gespräche <strong>des</strong> Agenten.<br />

• Nettokontakte<br />

Die Anzahl der durch Kontakt mit der Zielperson terminierten Gespräche.<br />

• Abschlüsse<br />

Die Anzahl der erfolgreich durchgeführten Gespräche.<br />

• Verkäufe<br />

Die Anzahl der erfolgten Verkäufe.<br />

• Leads 1<br />

Die Anzahl der in zweiter Stufe erfolgreichen Gespräche nach erfolgtem Transfer<br />

in Multi-Level-Projekten. 121<br />

121<br />

In Multi-Level-Projekten werden die Kunden im Falle eines Verkaufes an einen weiteren Telefonagenten<br />

verbunden, der den Abschluss und die relevanten Daten mit dem Kunden verifiziert. Im Rahmen der<br />

Qualitätssicherung kann auch eine nachträgliche Weiterleitung an eine dritte Stufe erfolgen.


5. Sollkonzeption - 52 -<br />

• Leads 2<br />

Die Anzahl der in dritter Stufe erfolgreichen Gespräche nach erfolgtem Transfer in<br />

Multi-Level-Projekten.<br />

• Transfers<br />

Die Anzahl der durchgeführten Transfers in Multi-Level-Projekten.<br />

• Umsatz<br />

Der erwirtschaftete Umsatz.<br />

• Kosten<br />

Die verursachten Lohnkosten.<br />

Die Fakten der Planung sind:<br />

• Geplante Menge eingespielter Daten<br />

• Geplante Anzahl von Nettokontakten<br />

• Geplante Anzahl von Abschlüssen<br />

• Geplanter Umsatz<br />

• Geplanter Deckungsbeitrag<br />

• Ziel- und Toleranzwerte für folgende Kennzahlen:<br />

o Nettokontakte pro Stunde<br />

o Abschlüsse pro Stunde<br />

o Erfolgsquote<br />

o Anteil der Telefonzeit an der Gesamtarbeitszeit<br />

o Anteil der Nacharbeitszeit an der Gesamtarbeitszeit<br />

o Anteil der Produktivzeit an der Gesamtarbeitszeit<br />

o Zum Erfolg führende Weiterleitungen pro Stunde


5. Sollkonzeption - 53 -<br />

o Anteil der erfolgreichen Weiterleitungen pro Stunde an der Gesamtzahl von<br />

Nettokontakten<br />

Hierbei können ein Zielwert und insgesamt vier Schwellenwerte – zwei für Abweichungen<br />

nach oben und zwei für Abweichungen nach unten – definiert werden.<br />

5.2.3 Modellierung der Dimensionen<br />

Die benötigten Dimensionen, die sich aus den beteiligten Geschäftsobjekten ergeben, sind:<br />

• Datum<br />

• Standort<br />

• Projekt<br />

• Telefonagent<br />

• Projektleiter<br />

Die benötigten Dimensionen wurden während <strong>des</strong> Design-Prozesses mehrmals verändert.<br />

Das erste Modell bestand nur aus den Dimensionen Datum, Telefonagent und Projekt. Die<br />

Telefonagenten waren hierbei den Standorten untergeordnet.<br />

Wie sich herausstellte war das Hinzufügen einer eigenen Standort-Dimension notwendig,<br />

da einige Telefonagenten tatsächlich an mehreren Standorten eingesetzt werden. Selbst bei<br />

größerer räumlicher Trennung ist die Hinzunahme einer Standort-Dimension sinnvoll, da<br />

ein Standortwechsel eines Telefonagenten oder die kurzzeitige Aushilfe an einem anderen<br />

Standort denkbar ist.<br />

Die Projektleiter-Dimension soll es möglich machen, die Leistungen der Projektleiter besser<br />

zu vergleichen. Da sich die Zuordnung von Projektleitern zu Projekten ändern kann und<br />

auch ein Einsatz einer Person an mehreren Standorten möglich ist, wurde die Entscheidung<br />

für eine eigene Dimension getroffen.


5. Sollkonzeption - 54 -<br />

Die Datums-Dimension erhält für viele denkbare Analysen ein passen<strong>des</strong> Attribut (vgl.<br />

Tab. 5). Neben dem Datum existiert z.B. die Kalenderwoche, der Monat, das Quartal und<br />

der Wochentag als Attribut.<br />

Attribut<br />

DatumKey<br />

VollesDatum<br />

DatumISO<br />

TagDerWoche<br />

NameDesTags<br />

TagDesMonats<br />

TagDesJahres<br />

TagesTyp<br />

WocheDesJahresID<br />

WocheDesJahres<br />

NameDesMonats<br />

MonatDesJahresID<br />

MonatDesJahres<br />

LetzterTagDesMonats<br />

QuartalID<br />

QuartalDesJahres<br />

Jahr<br />

JahrMonat<br />

JahrQuartal<br />

Tab. 5<br />

Attribute der Datums-Dimension<br />

Beschreibung<br />

Datum als Schlüssel (JJJJMMTT)<br />

Bsp.: 20070101, 20070430<br />

Volles Datum in deutscher Schreibweise<br />

(TT.MM.JJJJ)<br />

Bsp.: 01.01.2007, 30.04.2007<br />

Datum im ISO-Format (JJJJ-MM-TT)<br />

Bsp.: 2007-01-01<br />

Tagesnummer innerhalb einer Woche<br />

(1-7)<br />

Name <strong>des</strong> Tags<br />

Bsp.: Montag, Dienstag<br />

Nummer <strong>des</strong> Tages im Monat<br />

Bsp.: 1, 2, 31<br />

Nummer <strong>des</strong> Tages im Jahr<br />

Bsp.: 1, 2, 365<br />

Unterscheidung zwischen Werktag und Wochenende<br />

Bsp.: WT, WE<br />

Die ID der Kalenderwoche, bestehend aus Jahr und<br />

Wochennummer<br />

Bsp.: 2007001, 2007015<br />

Die Nummer der Kalenderwoche<br />

Bsp.: 1,2,52<br />

Der Name <strong>des</strong> Monats<br />

Bsp.: Januar, Februar, Dezember<br />

Die ID <strong>des</strong> Monats, bestehend aus Jahr und Monatsnummer<br />

Bsp.: 200701, 200712<br />

Die Nummer <strong>des</strong> Monats im Jahr<br />

Bsp.: 1, 2, 12<br />

Information, ob der Tag der letzte <strong>des</strong> Monats ist<br />

Bsp.: Y, N<br />

Die ID <strong>des</strong> Quartals, bestehend aus Jahr und Nummer<br />

Bsp.: 20071,20084<br />

Das Quartal <strong>des</strong> Jahres<br />

Bsp.: 1, 2, 4<br />

Das Kalenderjahr<br />

Bsp.: 2007, 2008<br />

Das Jahr und der Monat<br />

Bsp.: 2007-01, 2007-02<br />

Das Jahr und das Quartal<br />

Bsp.: 2007 I, 2007 II


5. Sollkonzeption - 55 -<br />

Die Standort-Dimension wird aus einem Konfigurationssystem gespeist oder statisch angelegt.<br />

Die Standorte werden hierfür geografisch aufgegliedert (vgl. Tab. 6).<br />

Attribut<br />

DimStandortKey<br />

StandortKuerzel<br />

Kontinent<br />

Land<br />

Region<br />

Stadt<br />

StandortName<br />

Tab. 6<br />

Attribute der Standort-Dimension<br />

Beschreibung<br />

Künstlicher Schlüssel <strong>des</strong> Projektleiters<br />

Kürzel <strong>des</strong> Standorts<br />

Kontinent auf dem sich der Standort befindet<br />

Land in dem sich der Standort befindet<br />

Region bzw. Bun<strong>des</strong>land in dem sich der Standort<br />

befindet<br />

Stadt in der sich der Standort befindet<br />

Name <strong>des</strong> Standorts<br />

Auch die Projekt-Dimension erhält die Daten nicht direkt aus den operativen Systemen,<br />

sondern aus einer Konfigurationsdatenbank, in der alle relevanten Daten zu den Projekten<br />

gespeichert sind. Die verschiedenen Projekte lassen sich bestimmten Kunden und diese<br />

wiederum bestimmten Branchen zuordnen (vgl. Tab. 7).<br />

Attribut<br />

DimProjekteKey<br />

ProjektNummer<br />

ProjektBranche<br />

ProjektKunde<br />

ProjektName<br />

Tab. 7<br />

Attribute der Projekt-Dimension<br />

Beschreibung<br />

Künstlicher Schlüssel <strong>des</strong> Projekts<br />

Eigentlicher Geschäftsschlüssel aus dem Konfigurationssystem<br />

Die Branche <strong>des</strong> Kunden<br />

Bsp.: Versicherungen, Telekommunikation, Banken<br />

Der Name <strong>des</strong> Kunden<br />

Bsp.: Firma 1, Firma 2, Firma 3<br />

Der Name <strong>des</strong> Projekts<br />

Bsp.: Terminvereinbarung, Tarifwechsel


5. Sollkonzeption - 56 -<br />

Die Telefonagenten-Dimension wird im ETL-Prozess aus den Produktivsystemen gebildet.<br />

Hierfür erfolgt ein Abgleich der im Dialer-System hinterlegten Benutzerkonten mit den<br />

Personalsystemen.<br />

Da sich das Vertragsverhältnis <strong>des</strong> Telefonagenten ändern kann, wird die Telefonagenten-<br />

Dimension als Slowly Changing Dimension 122 definiert. Da die vergangenen Daten von<br />

Änderungen nicht betroffen sein dürfen, wird die Dimension als Typ 2 – Slowly Changing<br />

Dimension mit Start- und Enddatum eingerichtet (vgl. Tab. 8).<br />

Attribut<br />

Beschreibung<br />

DimTelefonagentKey<br />

Künstlicher Schlüssel <strong>des</strong> Telefonagenten<br />

PersonalNummer<br />

Eigentlicher Geschäftsschlüssel aus dem Personalsystem<br />

Kuerzel<br />

Kürzel <strong>des</strong> Agenten<br />

Vorname<br />

Vorname <strong>des</strong> Agenten<br />

Nachname<br />

Nachname <strong>des</strong> Agenten<br />

VollerName<br />

Vor- und Nachname<br />

Vertragsverhaeltnis<br />

Information über den Anstellungsstatus <strong>des</strong> Agenten<br />

(Angestellter oder Leiharbeiter)<br />

validStart<br />

Beginn der Gültigkeit <strong>des</strong> Datensatzes<br />

validEnd<br />

Ende der Gültigkeit <strong>des</strong> Datensatzes<br />

Tab. 8 Attribute der Telefonagent-Dimension<br />

Die Projektleiter-Dimension wird aus einer Konfigurationsdatenbank gefüllt. Vorstellbar<br />

ist ein späterer Zugriff auf die Personaldatenbanken. Da sich die Position <strong>des</strong> Projektleiters<br />

ändern kann, wird auch diese Dimension als Typ 2-SCD definiert (vgl. Tab. 9).<br />

Attribut<br />

Beschreibung<br />

DimProjektleiterKey<br />

Künstlicher Schlüssel <strong>des</strong> Projektleiters<br />

PersonalNummer<br />

Eigentlicher Geschäftsschlüssel aus dem Personalsystem<br />

Vorname<br />

Vorname <strong>des</strong> Projektleiters<br />

Nachname<br />

Nachname <strong>des</strong> Projektleiters<br />

VollerName<br />

Vor- und Nachname<br />

Position<br />

Genaue Position <strong>des</strong> Projektleiters (Junior-<br />

Projektleiter, Projektleiter oder Senior-Projektleiter)<br />

validStart<br />

Beginn der Gültigkeit <strong>des</strong> Datensatzes<br />

validEnd<br />

Ende der Gültigkeit <strong>des</strong> Datensatzes<br />

Tab. 9 Attribute der Projektleiter-Dimension<br />

Die Fakten-Tabellen bestehen aus den entsprechenden Dimensionsschlüsseln, den am Anfang<br />

dieses Abschnitts festgehaltenen Fakten der Prozesse und einem Zählfakt, der das<br />

Zählen der Anzahl von Datensätzen vereinfachen soll.<br />

122<br />

Vgl. Kapitel 3.2.2


5. Sollkonzeption - 57 -<br />

Die berechneten Fakten, die Summen, Differenzen oder Divisionen aus den elementaren<br />

Fakten sind, werden erst im OLAP-System gebildet.<br />

Bei der anschließenden Entwicklung <strong>des</strong> detaillierten dimensionalen Modells geht es um<br />

die Vervollständigung der fehlenden Informationen. Offene Punkte und Probleme werden<br />

behoben bzw. durch Alternativen gelöst. Ziel ist es, alle relevanten Attribute zu ermitteln<br />

und zu detaillieren, wo und wie diese Attribute gefüllt werden. 123<br />

Nachdem ein stabiles Modell entwickelt wurde, wird dieses anhand der geschäftlichen Anforderungen<br />

erprobt. Dabei wird mit der Fragestellung „Wie bekomme ich diese Information<br />

aus dem Modell?“ herangegangen. Das Anforderungsdokument kann bereits formulierte<br />

Tests enthalten. 124<br />

Nachdem das Modell die Tests erfüllt hat, geht es in die Phase der Revision und Validierung.<br />

In dieser Phase wird das Modell mit mehreren Benutzergruppen mit unterschiedlichem<br />

geschäftlichen und technischen Verständnis betrachtet. Abschließend wird das Modell<br />

einem breiteren Publikum präsentiert. Rückmeldungen können dann in das finale Modell<br />

eingearbeitet werden. 125<br />

5.3 Spezifikation der BI-Applikation<br />

Nachdem die geschäftlichen Anforderungen im dimensionalen Modell abgebildet wurden,<br />

wird spezifiziert, wie die Business Intelligence-Anwendungen, die auf das Modell zugreifen,<br />

umgesetzt werden sollen. 126<br />

Zur Spezifikation gehören fünf Aufgaben: 127<br />

• Festlegen einer einheitlichen Standardvorlage<br />

• Erstellen einer Liste der Zielberichte<br />

• Erstellen einer Beschreibung und Dokumentation für jeden Zielbericht<br />

• Design <strong>des</strong> Navigationssystems<br />

• Durchführen von Tests mit Benutzern<br />

123<br />

124<br />

125<br />

126<br />

127<br />

Vgl. MUND2006, S. 90<br />

Vgl. MUND2006, S. 91<br />

Vgl. MUND2006, S. 91<br />

Vgl. MUND2006, S. 362<br />

Vgl. MUND2006, S. 362


5. Sollkonzeption - 58 -<br />

Eine einheitliche Standardvorlage ermöglicht es den Anwendern konsistent auf Informationen<br />

zuzugreifen. In der Vorlage wird die Anordnung der wiederkehrenden Standardelemente<br />

angegeben. 128<br />

Die wiederkehrenden Elemente eines Berichts sind der Berichtsname, der Berichtstitel, der<br />

Berichtskörper und der Kopf- und Fußbereich. Für den Berichtskörper wird festgelegt,<br />

welche Ausrichtungen, Präzisionen und Formate die einzelnen Elemente erhalten. 129<br />

Weitere zu definierende Elemente, die nicht auf dem Bericht auftauchen, sind: 130<br />

• Benutzer-Variablen und weitere Interaktionen wie Drill-Downs und Links<br />

• Metadaten (Beschreibung, Berechnungen, Erstellungsdatum, Autor)<br />

• Sicherheitsanforderungen<br />

• Ausführungs-Rhythmus<br />

• Auslösen<strong>des</strong> Ereignis<br />

• Auslieferungsmethoden (E-Mail, Website, Dateisystem, Drucker)<br />

• Auslieferungsliste (z.B. E-Mail-Verteiler)<br />

• Ausgabeformat (Text, HTML, PDF, Excel, Word)<br />

Um die Liste der Zielberichte zu erstellen, werden die Interview-Dokumente nochmals<br />

verarbeitet und Anforderungen, Wünsche, Fantasien und Hoffnungen der Anwender gesammelt.<br />

131<br />

Die Kandidaten werden in einer Kandidatenliste festgehalten und erhalten einen Berichtsnamen<br />

sowie eine numerische Einschätzung bezüglich ihrer Wichtigkeit für das Geschäft<br />

und <strong>des</strong> notwendigen Erstellungsaufwands. Weiterhin werden die Namen der anfordernden<br />

Personen sowie weitere vermutete Nutzer <strong>des</strong> Berichts notiert. 132 Für die Kandidatenliste<br />

eignet sich ein einfaches <strong>Arbeit</strong>sblatt einer Tabellenkalkulation.<br />

128<br />

129<br />

130<br />

131<br />

132<br />

Vgl. MUND2006, S. 362<br />

Vgl. MUND2006, S. 363<br />

Vgl. MUND2006, S. 364<br />

Vgl. MUND2006, S. 365<br />

Vgl. MUND2006, S. 365


5. Sollkonzeption - 59 -<br />

Die Berichte werden dann priorisiert und gruppiert. Die Liste wird mit einer kleineren<br />

Gruppe kompetenter Anwender überprüft. 133<br />

Jeder einzelne Bericht wird nun spezifiziert. Dazu gehören eine Beschreibung der verwendeten<br />

Vorlage, ein Muster, eine Benutzer-Interaktions-Liste und eine detaillierte Dokumentation.<br />

Das Muster ist eine Vorlage, deren Struktur gefüllt ist. In der Benutzer-<br />

Interaktionsliste werden alle Interaktionsmöglichkeiten, die ein Benutzer in einem Bericht<br />

hat, aufgeführt. In einer detaillierten Dokumentation werden die bisher nicht erfassten Informationen<br />

notiert. Dazu gehören z.B. die Kategorie und die verwendeten Datenquellen.<br />

134<br />

Die Berichte werden kategorisiert und in das Navigationssystem einsortiert. Die dabei entstandene<br />

Hierarchie orientiert sich an den Geschäftsprozessen, so dass sich Benutzer mit<br />

Prozesswissen leicht <strong>zur</strong>echtfinden. 135<br />

Nachdem die Spezifikationen geschrieben sind, werden sie nochmals mit einer größeren<br />

Anwendergruppe besprochen, um zu gewährleisten, dass die Spezifikationen verständlich<br />

und die Prioritäten richtig gewählt sind. 136<br />

5.3.1 Festlegen von Standards<br />

Die Standardvorlage ist in Abb. 21 dargestellt. Neben dem Firmenlogo befinden sich im<br />

Kopf <strong>des</strong> Berichts die Navigationskategorie, der Berichtstitel und, sofern vorhanden, der<br />

Berichts-Untertitel. Ebenso sind die Ausführungszeit, die benutzten Parameter und der<br />

gewählte Berichtszeitraum im Kopf zu finden. Im Fußbereich sind die aktuelle Seitennummer,<br />

der Berichtsname und die verwendete Datenquelle angegeben.<br />

133<br />

134<br />

135<br />

136<br />

Vgl. MUND2006, S. 365<br />

Vgl. MUND2006, S. 368-370<br />

Vgl. MUND2006, S.370<br />

Vgl. MUND2006, S.370


5. Sollkonzeption - 60 -<br />

Abb. 21<br />

Berichts-Standardvorlage<br />

Die Ausrichtung von Tabellenzellen im Berichtsinhalt ist bei Zahlenwerten rechts- und bei<br />

sonstigen Werten linksbündig. Zahlen- und Prozentwerte werden kaufmännisch auf zwei<br />

Stellen nach dem Komma gerundet. Die Titel- und Summenzeilen der Tabellen werden fett<br />

dargestellt. Der Bericht hat als Hintergrundfarbe Weiß, in Tabellendarstellungen können<br />

blaue Farbtöne benutzt werden.<br />

5.3.2 Ermittlung und Spezifikation der Zielberichte<br />

Insgesamt werden für die erste Phase <strong>des</strong> Systems zehn Zielberichte definiert (vgl. Tab.<br />

10). Diese sind in zwei Kategorien eingeordnet:<br />

• das Finanz- und Projektcontrolling und<br />

• die Mitarbeiterführung und –entwicklung


5. Sollkonzeption - 61 -<br />

Nr. Berichtsname Kategorie Besitzer Nutzen Aufwand<br />

1 Gesamtübersicht 1 LFP 7 3<br />

2 Projektleistung am Standort 1 CCL 9 3<br />

3 Branchen und Kunden-Übersicht 1 LFP 6 4<br />

4 CEO-Cockpit 1 GF 6 4<br />

5 Agentenleistung pro Projekt 2 CCL 9 3<br />

6 Supervisions-Auswertung 2 CCL 8 3<br />

7 <strong>Arbeit</strong>szeitauswertung 2 CCL 8 3<br />

8 Projektübergreifende Agentendetails 2 CCL 8 4<br />

9 Projektleiter-Auswertung 2 CCL 5 3<br />

10 Low Performer 2 CCL 6 5<br />

Tab. 10<br />

Liste der Berichtskandidaten<br />

Die Berichte der Kategorie Finanz- und Projektcontrolling sind:<br />

• Gesamtübersicht<br />

Die Gesamtübersicht listet für den gewählten Zeitraum die summierten Kennzahlen<br />

der einzelnen Standorte und die Gesamtsumme auf.<br />

Der anzuzeigende Zeitraum kann durch den Benutzer gewählt werden. Der Standortname<br />

ist verlinkt mit dem Bericht Projektleistung am Standort. Der Bericht ist<br />

sichtbar für die Geschäftsführung und die Call Center-Leiter.<br />

• Projektleistung am Standort<br />

In diesem Bericht werden alle Projekte für den gewählten Zeitraum und den gewählten<br />

Standort aufgelistet.<br />

Der anzuzeigende Zeitraum und der Standort können durch den Benutzer gewählt<br />

werden. Der Projektname ist verlinkt mit dem Bericht Agentenleistung pro Projekt.<br />

Der Bericht ist sichtbar für die Geschäftsführung, die Call Center-Leiter und die<br />

Projektleiter <strong>des</strong> gewählten Standorts.<br />

• Branchen- und Kundenübersicht<br />

In diesem Bericht erfolgt eine Gruppierung nach Branchen und Kunden.<br />

Der anzuzeigende Zeitraum kann durch den Benutzer gewählt werden. Der Benutzer<br />

kann durch einen Klick auf die Branche einen Drill-Down auf die Kunden- und<br />

Projektebene machen. Der Bericht ist sichtbar für die Geschäftsführung und die<br />

Call Center-Leiter.


5. Sollkonzeption - 62 -<br />

• CEO-Cockpit<br />

Das CEO-Cockpit enthält einen hochaggregierten Überblick über die finanziellen<br />

Kennzahlen für festgelegte Zeiträume. Umsätze, Kosten und Deckungsbeiträge<br />

werden grafisch im Verlauf dargestellt.<br />

Der Bericht ist sichtbar für die Geschäftsführung.<br />

Die Berichte der Kategorie Mitarbeiterführung und -entwicklung sind:<br />

• Agentenleistung pro Projekt<br />

In diesem Bericht werden alle Telefonagenten für den gewählten Zeitraum und das<br />

gewählte Projekt aufgelistet.<br />

Der anzuzeigende Zeitraum und das Projekt können durch den Benutzer gewählt<br />

werden. Der Name <strong>des</strong> Telefonagenten ist verlinkt mit dem Bericht Projektübergreifende<br />

Agentendetails. Der Bericht ist sichtbar für die Geschäftsführung, die Call<br />

Center-Leiter und die Projektleiter <strong>des</strong> gewählten Standorts.<br />

• Supervisions-Auswertung<br />

Der Bericht entspricht dem Bericht Agentenleistung pro Projekt, enthält jedoch keine<br />

finanziellen Kennzahlen.<br />

Der anzuzeigende Zeitraum und das Projekt können durch den Benutzer gewählt<br />

werden. Der Name <strong>des</strong> Telefonagenten ist verlinkt mit dem Bericht Projektübergreifende<br />

Agentendetails. Der Bericht ist sichtbar für die Geschäftsführung, die Call<br />

Center-Leiter, die Personalabteilung, die Projektleiter, die Trainer und die Supervisoren<br />

<strong>des</strong> gewählten Standorts.<br />

• <strong>Arbeit</strong>szeitauswertung<br />

In diesem Bericht wird die <strong>Arbeit</strong>szeit der Telefonagenten detailliert aufgegliedert.<br />

Der anzuzeigende Zeitraum und das Projekt können durch den Benutzer gewählt<br />

werden. Der Name <strong>des</strong> Telefonagenten ist verlinkt mit dem Bericht Projektübergreifende<br />

Agentendetails. Der Bericht ist sichtbar für die Geschäftsführung, die Call<br />

Center-Leiter, die Personalabteilung, die Projektleiter, die Trainer und die Supervisoren<br />

<strong>des</strong> gewählten Standorts.


5. Sollkonzeption - 63 -<br />

• Projektübergreifende Agentendetails<br />

In diesem Bericht wird für den gewählten Zeitraum die projektübergreifende Leistung<br />

<strong>des</strong> Telefonagenten angezeigt.<br />

Der anzuzeigende Zeitraum und der Telefonagent können durch den Benutzer gewählt<br />

werden. Die einzelnen Projektnamen sind mit dem Bericht Agentenleistung<br />

pro Projekt verlinkt. Der Bericht ist sichtbar für die Geschäftsführung, die Call<br />

Center-Leiter, die Personalabteilung, die Projektleiter, die Trainer und die Supervisoren<br />

<strong>des</strong> gewählten Standorts.<br />

• Projektleiter-Auswertung<br />

In diesem Projekt lässt sich die Leistung der Projekte der einzelnen Projektleiter<br />

auswerten.<br />

Der anzuzeigende Zeitraum kann durch den Benutzer gewählt werden. Der Bericht<br />

ist sichtbar für die Geschäftsführung und die Call Center-Leiter.<br />

• Low Performer<br />

Dieser Bericht gibt einen Überblick über die Telefonagenten mit der schlechtesten<br />

Leistung. Hierfür werden die Agenten aufsteigend nach dem erzielten Deckungsbeitrag<br />

sortiert.<br />

Der anzuzeigende Zeitraum kann durch den Benutzer gewählt werden. Der Name<br />

<strong>des</strong> Telefonagenten ist verlinkt mit dem Bericht Projektübergreifende Agentendetails.<br />

Der Bericht ist sichtbar für die Geschäftsführung, die Call Center-Leiter und<br />

die Projektleiter <strong>des</strong> gewählten Standorts.<br />

Die Berichte werden in der Pilotphase einmal täglich im Anschluss an den ETL-Prozess<br />

ausgeführt und über einen internen Webserver zum Abruf bereitgestellt.<br />

5.4 Zusammenfassung<br />

In Anlehnung an das Business Dimensional Lifecycle-Modell von Kimball gliedert sich die<br />

Konzeption in die Definition der geschäftlichen Anforderungen, das Design <strong>des</strong> dimensionalen<br />

Modells und die Spezifikation der BI-Applikationen.<br />

Als Analyseziele werden die Unterstützung <strong>des</strong> Finanzcontrollings, die Unterstützung <strong>des</strong><br />

Berichtswesens und der Rechnungsstellung, die Unterstützung der Mitarbeiterführung und


5. Sollkonzeption - 64 -<br />

-entwicklung, die Unterstützung der Produktionsplanung und der Vergleich von Plan- und<br />

Ist-Werten definiert.<br />

Der zu analysierende Prozess ist die Outbound-Telefonie der adm GmbH und seine Planung.<br />

Die Geschäftsobjekte, die für den Prozess eine Rolle spielen, sind die Telefonagenten,<br />

die Projekte, die Standorte, die Projektleiter und die Zeit.<br />

Eine erste Datenanalyse ergab, dass die Analyseziele abbildbar sind, es aber gerade im<br />

Bereich der eindeutigen Identifikation der Telefonagenten und der Ermittlung der Personalkosten<br />

Nacharbeit bedarf, sobald die neuen Personalsysteme im Einsatz sind.<br />

Aus den ermittelten Prozessen und Objekten ergeben sich die Granularität und die Dimensionen<br />

für das Modell. Ein Fakt <strong>des</strong> Telefonie-Prozesses wird an den Schnittpunkten der<br />

Dimensionen Datum, Standort, Telefonagent, Projekt und Projektleiter betrachtet. Die<br />

Planung erfolgt verdichtet mit den Dimensionen Datum, Standort und Projekt.<br />

Für die zu entwickelnde Anwendung werden Standards definiert und eine Liste der benötigten<br />

Zielberichte angefertigt. Diese Berichte werden beschrieben, kategorisiert und priorisiert.<br />

Als Kategorien werden das Finanz- und Projektcontrolling und die Mitarbeiterführung<br />

und -entwicklung definiert. Die Berichte sollen einmal täglich generiert werden und<br />

über eine Web-Oberfläche im Intranet <strong>zur</strong> Verfügung stehen.<br />

Die Konzeptentwicklung erfolgt unabhängig von einem bestimmten Software-Produkt. So<br />

bleibt die Auswahl flexibel und das Konzept mit verschiedenen Lösungen umsetzbar. Im<br />

folgenden Kapitel dieser Thesis wird das Konzept prototypisch mit dem Microsoft SQL<br />

Server 2005 umgesetzt.


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 65 -<br />

6 Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005<br />

Das in Kapitel 5 erarbeitete Konzept wird in diesem Kapitel mit den Komponenten <strong>des</strong><br />

Microsoft SQL Server 2005 prototypisch umgesetzt. Die Phase <strong>des</strong> physischen Designs<br />

wird hierbei mit der relationalen Datenbank, die ETL-Entwicklung mit den Integration<br />

Services und die BI-Applikations-Entwicklung mit den Reporting Services umgesetzt. Die<br />

Entwicklung der OLAP-Datenbank in den Analysis Services findet parallel dazu statt (vgl.<br />

Abb. 22).<br />

Abb. 22 Business Dimensional Lifecycle – Umsetzung<br />

(Quelle: Vgl. Mundy, J.; Thornthwaite, W.; Kimball, R.: The Microsoft Data Warehouse<br />

Toolkit. – Indianapolis (Wiley), 2006. S. 130)<br />

6.1 Physisches Design<br />

Durch die Modellierung <strong>des</strong> logischen dimensionalen Modells in den in Kapitel 5.2 vorgestellten<br />

<strong>Arbeit</strong>sblättern, ist für die Überführung in das physische Modell kaum noch Anpassungsarbeit<br />

nötig. 137<br />

Die Relationen <strong>des</strong> Modells werden im der Datenbank DWH angelegt, die das relationale<br />

Data Warehouse bildet (vgl. Abb. 23 und Abb. 24).<br />

137<br />

Vgl. MUND2006, S. 157


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 66 -<br />

Abb. 23<br />

Relationen im Data Warehouse<br />

Abb. 24<br />

Physisches Datenmodell


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 67 -<br />

6.2 Design und Entwicklung der ETL-Prozesse<br />

Die Daten werden einmal täglich nach dem Ende der Telefonie aktualisiert. So ist gewährleistet,<br />

dass die Daten <strong>des</strong> Tages nicht mehr von Änderungen betroffen sind. Es werden nur<br />

Daten verarbeitet, die seit der letzten Aktualisierung hinzugekommen sind, ein Neueinlesen<br />

bereits erfasster Daten ist nicht nötig.<br />

Es ist nicht geplant, Daten nach einem bestimmten Alter zu löschen. In das System werden<br />

initial historische Daten, die seit dem 01.01.2005 entstanden sind, eingespielt. Diese werden<br />

aus dem alten Berichts-System extrahiert und transformiert.<br />

Neben der eigentlichen Data Warehouse-Datenbank aus Kapitel 6.1 werden drei weitere<br />

Datenbanken definiert, die während <strong>des</strong> ETL-Prozesses benötigt werden.<br />

Eine Datenbank enthält Konfigurationsdaten und Daten, die zwar anwachsen, aber keinen<br />

oder nur seltenen Änderungen unterliegen (vgl. Abb. 25).<br />

Abb. 25<br />

Relationen in der Konfigurationsdatenbank CONFIG<br />

Die zweite Datenbank enthält die Daten, die historisiert gespeichert werden (vgl. Abb. 26).<br />

So ist es möglich, beim Nachimport eines bestimmten Datums auf ein Abbild <strong>des</strong> Datenbestan<strong>des</strong><br />

<strong>des</strong> betroffenen Tages zuzugreifen, obwohl sich der operative Datenbestand mittlerweile<br />

verändert hat.


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 68 -<br />

Abb. 26<br />

Relationen in der Historisierungsdatenbank HISTORY<br />

Die dritte Datenbank ist die Staging Area, in der beim ETL-Prozess Zwischenschritte der<br />

Verarbeitung gespeichert werden (vgl. Abb. 27).<br />

Abb. 27<br />

Relationen und Sichten in der Staging Area<br />

Die Extraktion, Transformation und das Laden der Daten wird mit SQL Server Integration<br />

Services (SSIS) umgesetzt. Dabei sind die einzelnen <strong>Arbeit</strong>sschritte in Pakete unterteilt,<br />

die über ein Master-Paket gesteuert werden (vgl. Abb. 28).


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 69 -<br />

Durch die Modularisierung einzelner <strong>Arbeit</strong>sschritte wird die Behandlung von Fehlern<br />

vereinfacht. Ebenso können die Pakete in verschiedenen Prozessen wiederverwendet werden.<br />

Abb. 28<br />

SSIS Master-Paket<br />

Als Vorbereitung wird das zu bearbeitende Datum festgelegt. Dies geschieht bei der planmäßigen<br />

Tagesextraktion durch das Paket Prep_Datum (vgl. Abb. 37). Das aktuelle Datum<br />

wird hier per Skript ermittelt und zum Abruf durch die folgenden Pakete in der Konfigurationsdatenbank<br />

gespeichert. Das Paket Prep_Kosten überträgt die Stundenlöhne der Telefonagenten<br />

aus dem alten Berichtssystem (vgl. Abb. 38 und Abb. 39).<br />

In der nächsten Phase werden die operativen Daten, deren historischer Verlauf festgehalten<br />

wird, in die HISTORY-Datenbank transferiert.<br />

Das Paket Hist_Aktionen holt die relevanten Agentenaktionen <strong>des</strong> gewählten Tages von<br />

den verschiedenen Dialer-Datenbanken und führt sie zusammen (vgl. Abb. 40 und Abb.<br />

41). Die Daten werden mit dem zugehörigen Datum in der HISTORY-Datenbank abgespeichert.<br />

Zu beachten sind hierbei die unterschiedlichen Datentypen der Dialer-Generationen<br />

und die unterschiedliche Genauigkeit der erfassten Agentenaktionen.<br />

Im Paket Hist_Logins werden die Agenten-Tabellen der Dialer-Systeme ausgelesen und<br />

die eindeutigen Personen ermittelt sowie die tagesaktuelle Login-Zuordnung zu Personen,<br />

Projekten und dem Mitarbeiterstatus vorgenommen (vgl. Abb. 42, Abb. 43 und Abb. 44).<br />

Neu gefundene Personen werden in der Konfigurations-Datenbank gespeichert. Die Login-


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 70 -<br />

Informationen werden mit dem aktuellen Datum in der HISTORY-Datenbank gespeichert.<br />

Solange keine Anbindung an die neuen Personalsysteme möglich ist, wird in diesem Paket<br />

auch eine künstliche Personalnummer vergeben und verwaltet. Die Agenten-Daten werden<br />

von überflüssigen Leerzeichen bereinigt und die im operativen System in einem einzelnen<br />

Feld gespeicherten Kürzel und Vornamen werden getrennt.<br />

Im Paket Hist_Projektleiter werden die Projektleiter-Daten und die Zuordnung von Projektleitern<br />

zu Projekten mit dem Datum in die HISTORY-Datenbank übertragen (vgl. Abb.<br />

45 und Abb. 46).<br />

Das Paket Hist_Toleranzen überträgt die hinterlegten Toleranz- und Zielwerte der Projekte<br />

und speichert sie mit Datum in der HISTORY-Datenbank ab (vgl. Abb. 47 und Abb. 48).<br />

Die Standort- und Projektkonfigurationen werden nicht historisiert, da Änderungen hier<br />

nur Korrekturen sein können, die dann auch für die Vergangenheit gelten.<br />

Die nächsten Pakete selektieren Daten in der HISTORY-Datenbank und übertragen sie in<br />

die Staging Area.<br />

Die Pakete Staging_Logins, Staging_Projektleiter, Staging_Toleranzen übertragen die Telefonagenten-Daten,<br />

die Projektleiter und Projektzuordnungen sowie die Toleranzen <strong>des</strong><br />

gewählten Datums ohne weitere Transformationen von der HISTORY-Datenbank in die<br />

Staging Area (vgl. Abb. 49 bis Abb. 54).<br />

Im Paket Staging_Aktionen werden die Agenten-Aktionen noch weiter aufbereitet (vgl.<br />

Abb. 55, Abb. 56 und Abb. 57). Mittels Datenbanksichten werden die einzelnen Aktionen<br />

pivotisiert, so dass für jeden Telefonagenten-Login eine Zeile mit allen möglichen Zeitwerten<br />

entsteht. Diese Zeiten werden anschließend in Stundenwerte umgerechnet.<br />

In der nächsten Phase werden die Dimensionen verarbeitet. Die erforderlichen <strong>Arbeit</strong>sschritte<br />

sind unterschiedlich komplex. Bei der Projekt-Dimension und der Standortdimension<br />

handelt es sich um Slowly Changing Dimensions vom Typ 1. Daher werden bei Änderungen<br />

die Attributswerte überschrieben. Die Pakete Dim_Projekt und Dim_Standort fügen<br />

bei neuen Projekten oder Standorten lediglich neue Zeilen hinzu und bearbeiten die vorhandenen<br />

Einträge bei Änderungen (vgl. Abb. 58, Abb. 59, Abb. 60 und Abb. 61).<br />

Die Telefonagent- und die Projektleiter-Dimension hingegen sind Slowly Changing Dimensions<br />

vom Typ 2, der Verlauf von Änderungen einiger Attribute wird also festgehalten.<br />

Das Verlaufsattribut bei den Telefonagenten ist das Vertragsverhältnis. Es muss auch bei<br />

einem Wechsel vom Leiharbeitnehmer zum festangestellten Telefonagenten die Vergangenheit<br />

korrekt ausgewertet werden können. Genauso ist beim Projektleiter das Attribut


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 71 -<br />

Position zu behandeln. Die Pakete Dim_Projektleiter und Dim_Telefonagent fügen neue<br />

Zeilen zu den Dimensionstabellen hinzu, bearbeiten die Zeilen mit änderbaren Attributen<br />

und deaktivieren nicht mehr gültige Zeilen (vgl. Abb. 62 bis Abb. 65).<br />

Die Datums-Dimension wird im Paket Dim_Datum verarbeitet (vgl. Abb. 66 und Abb. 67).<br />

Einträge werden per VB.Net-Skript für den bisher vorhandenen Datenbestand, für die<br />

nächsten drei vollständigen Jahre und für den Rest <strong>des</strong> aktuellen Jahres erstellt, sofern sie<br />

noch nicht vorhanden sind. So ist gewährleistet, dass die Datums-Dimension ausreichend<br />

für die Erfassung von Plandaten gefüllt ist. Die Berechnung der einzelnen Datumsattribute<br />

– wie z.B. Quartal, Kalenderwoche und Wochentag wird ebenfalls im Skript durchgeführt.<br />

Wenn die Dimensionen auf dem aktuellen Stand sind und die weiteren Daten sich in der<br />

Staging Area befinden, werden die Faktentabellen verarbeitet.<br />

Das Paket Facts_Telefonie durchläuft für alle aktiven Projekte mehrere <strong>Arbeit</strong>sschritte<br />

(vgl. Abb. 68 bis Abb. 80). So werden für je<strong>des</strong> Projekt auf Telefonagenten-Ebene die Nettokontakte,<br />

die Abschlüsse, die Umsätze, die Transfers und Leads und die Verkäufe berechnet.<br />

Je nach Projekttyp müssen hier die verschiedenen Methoden abgebildet werden.<br />

Teilweise erfolgt ein Zugriff auf die Client-Datenbanken auf den verschiedenen MySQL-<br />

Servern.<br />

Im Paket Facts_Planung werden die Planungs-, Toleranz- und Zielwerte verarbeitet und in<br />

die Faktentabelle geschrieben (vgl. Abb. 81 und Abb. 82).<br />

Nachdem das relationale Data Warehouse gefüllt ist, wird mit dem Paket AS_Processing<br />

eine Aktualisierung der Analysis Services-OLAP-Daten veranlasst (vgl. Abb. 83). Diese<br />

sind im folgenden Abschnitt beschrieben.<br />

Die besonderen Herausforderungen im Verlauf der ETL-Entwicklung waren:<br />

• Der Zugriff auf MySQL-Datenbanken<br />

Der Zugriff auf die MySQL-Datenquellen ist komplizierter als der Zugriff auf die<br />

MSSQL-Datenquellen. Während die verschiedenen MS-SQL-Server als verknüpfte<br />

Server auf dem lokalen Server problemlos dynamisch abzufragen sind, müssen die<br />

Verbindungen zu den MySQL-Servern statisch hergestellt werden.<br />

• Die unterschiedliche Projektstruktur an den Standorten<br />

Die Struktur der Client Files ist an den verschiedenen Standort nicht einheitlich.<br />

Dies führt zu einer Erschwerung der Umsatz-, Transfer- und Verkaufsermittlung.


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 72 -<br />

• Telefonagenten mit unterschiedlichen Logins an einem Tag in einem Projekt<br />

Aufgrund von technischen Schwierigkeiten kam es während der Entwicklung vor,<br />

dass Agenten an einem Tag mit mehreren Logins in einem Projekt telefonierten. Da<br />

die Zuordnung der Agenten lediglich über das Kürzel vorgenommen wurde, kam es<br />

zu Fehlern beim Verarbeiten der Fakten. Als Lösung werden nun vor dem Einspielen<br />

noch die Agentenaktionen pro Projekt summiert.<br />

6.3 OLAP-Design in Analysis Services<br />

Das OLAP-Design findet in den Analysis Services (SSAS) statt. Basis für die Measure-<br />

Gruppen in den Analysis Services sind die Faktentabellen FactsTelefonie und FactsPlanung.<br />

Die Grundlage für die Dimensionen bilden die Dimensionstabellen DimProjekt,<br />

DimProjektleiter, DimTelefonagent, DimStandort und DimDatum (vgl. Abb. 29).<br />

Abb. 29<br />

Dimensionsverwendung im OLAP-System<br />

Aus den fundamentalen Fakten werden im OLAP-Modell berechnete und abgeleitete Fakten<br />

gebildet (vgl. Abb. 30). Dies sind zum einen die Summierungen der relevanten Zeiten<br />

zu <strong>Arbeit</strong>szeiten und Produktivzeiten, zum anderen die Verhältnisse der einzelnen Zeiten<br />

an der Gesamtarbeitszeit. Weiterhin werden Abschlussquoten und Leistungsdaten pro Zeiteinheit<br />

errechnet und der Deckungsbeitrag 1 aus dem Umsatz und den Kosten gebildet.


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 73 -<br />

Abb. 30<br />

Definition der berechneten Fakten<br />

In den Dimensionen werden Hierarchien gebildet. Für die Telefonagenten-Dimension und<br />

die Projektleiter-Dimension werden vorerst keine Hierarchien erstellt. Die Standorte sind<br />

gegliedert nach Kontinent, Land, Region, Stadt und Standortname (vgl. Abb. 31).<br />

Abb. 31<br />

Hierarchisierung der Standort-Dimension<br />

Die Projekte sind gegliedert in Branche, Kunde, Projektname und Projektnummer (vgl.<br />

Abb. 32).


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 74 -<br />

Abb. 32<br />

Hierarchisierung der Projekt-Dimension<br />

Das Datum wird gegliedert nach Jahr, Quartal, Monat und Tag (vgl. Abb. 33).<br />

Abb. 33<br />

Hierarchisierung der Datums-Dimension<br />

Die Analysis Services ermöglichen eine Datenhaltung in relationaler, multidimensionaler<br />

und hybrider Form. 138 Als Modus für das Modell wird multidimensionales OLAP gewählt.<br />

Ein späterer Wechsel auf die hybride Form wird erst mit vergrößertem Datenbestand evaluiert.<br />

138<br />

Vgl. AZEV2006, S. 234f


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 75 -<br />

Da die beiden Faktentabellen unterschiedliche Dimensionen verwenden, werden noch einige<br />

Anpassungen vorgenommen, damit nur die gewünschten Informationen im Cube angezeigt<br />

werden. Ein Zusammenführen von Fakten aus beiden Measure Groups hat <strong>zur</strong> Folge,<br />

dass Telefonagenten eines Projektes angezeigt werden, obwohl sie im gewählten Zeitraum<br />

nicht telefoniert haben. Da aber für die Projekte Toleranz- und Zielwerte hinterlegt sind,<br />

würden die Agenten mit den potentiellen Werten angezeigt werden. Ebenso muss erreicht<br />

werden, dass die Toleranzwerte nicht über die Projekte hinaus summiert werden.<br />

Dieses Verhalten wird durch MDX-Bedingungen 139 umgangen, die sich auf eine definierte<br />

Dimensionsumgebung, den Scope, beziehen.<br />

Abb. 34<br />

Einschränkung der Fakten auf Bedingungen<br />

Im Beispiel von Abb. 34 wird für die Zielkennzahl Nettokontakte pro Stunde definiert, dass<br />

sie nur angezeigt wird, wenn ein Zeiteintrag für den Agenten bzw. das Projekt existiert.<br />

Weiterhin wird eingeschränkt, dass die Kennzahl nicht angezeigt wird, wenn sie auf der<br />

Hierarchieebene Kunde betrachtet wird.<br />

6.4 Entwicklung der Berichte in Reporting Services<br />

Die unter 5.3.2 definierten Berichte werden mit den SQL Server Reporting Services<br />

(SSRS) umgesetzt (vgl. Anhang C).<br />

Die Standardelemente der Berichtsvorlage werden in die Kopf- und Fußbereiche integriert.<br />

Für die Berichte Gesamtübersicht, Projektleistung am Standort, Agentenleistung pro Projekt,<br />

Supervisions-Auswertung, <strong>Arbeit</strong>szeitauswertung, Projektübergreifende Agentendetails,<br />

Branchen- und Kundenübersicht und Projektleiterauswertung wird die Datenanbindung<br />

an die Analysis Services per Assistent durchgeführt. Eine Anpassung der MDX-<br />

Statements ist nur bei den Berichten Low Performer und CEO-Cockpit notwendig. Da der<br />

vom Assistenten generierte Aufruf allerdings nicht optimiert ist, kann eine Anpassung auch<br />

139<br />

MDX: Multidimensional Expressions. Eine SQL-verwandte Abfragesprache für OLAP-Datenbanken.


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 76 -<br />

bei den restlichen Berichten sinnvoll sein. Für den Low Performer-Bericht werden die Daten<br />

<strong>des</strong> gewählten Zeitraums aufsteigend nach Deckungsbeitrag pro Stunde sortiert (vgl.<br />

Abb. 35).<br />

Abb. 35<br />

MDX-Datendefinition in den Reporting Services<br />

Die Farbcodierung der Kennzahlen in Bezug auf ihre Toleranz- und Zielwerte kann in Reporting<br />

Services mit bedingter Formatierung umgesetzt werden. 140 Die Kennzahlen werden<br />

dementsprechend in den zulässigen Granularitätsstufen je nach Zielerreichung grün,<br />

schwarz, gelb oder rot formatiert. Die Berichte werden per IIS-Webserver 141 auf dem Berichts-Server<br />

bereitgestellt und sind für die Anwender per Intranet-Zugriff mit einem<br />

Browser abrufbar (vgl. Abb. 36).<br />

Abb. 36<br />

Berichtsansicht im Web-Browser<br />

140<br />

141<br />

Vgl. SCHU2006, S. 133f und DRÖG2006, S. 252f<br />

IIS: Internet Information Services. Webserver von Microsoft.


6. Umsetzung mit Microsoft SQL Server 2005 - 77 -<br />

Die Zuweisung von Berechtigungen und Bereitstellungsoptionen wird über das SQL Server<br />

Management Studio definiert.<br />

Die Benutzer haben über das Intranet die Möglichkeit, die angezeigten Berichte in andere<br />

Dateiformate, unter anderem Excel und PDF, umzuwandeln. Fortgeschrittene Benutzer<br />

haben die Möglichkeit, eigene Berichte über die Web-Oberfläche anzufertigen.<br />

6.5 Zusammenfassung<br />

Der Microsoft SQL Server 2005 wird in der prototypischen Konzeptumsetzung als relationales<br />

Data Warehouse, als ETL-Werkzeug, als OLAP-Server und <strong>zur</strong> Generierung und<br />

Bereitstellung von Berichten verwendet.<br />

Insgesamt werden vier Datenbanken angelegt: das eigentliche Data Warehouse, eine Konfigurationsdatenbank,<br />

eine Datenbank um eine Historie von operativen Daten zu speichern<br />

und eine Staging Area, die während <strong>des</strong> ETL-Prozesses benutzt wird.<br />

Der ETL-Prozess wird mit den SQL Server Integration Services umgesetzt. Die angelegten<br />

Pakete sind dabei modular aufgebaut, um sie leichter warten und wiederverwenden zu<br />

können.<br />

Die meisten <strong>Arbeit</strong>sschritte sind in den Integration Services von Assistenten und intuitiven<br />

Bedienoberflächen unterstützt, für manche Transformationen sind jedoch komplexere Anpassungen<br />

bzw. die Programmierung in VB.Net nötig.<br />

Als OLAP-Server werden die Analysis Services benutzt. Auch hier gilt, dass die wesentlichen<br />

Funktionen von der Benutzeroberfläche unterstützt werden, für komplexere <strong>Arbeit</strong>sschritte<br />

aber fortgeschrittenes Werkzeug-Wissen und MDX-Sprachkenntnisse erforderlich<br />

sind.<br />

Zur Erstellung von Berichten werden die Reporting Services benutzt. Wie bei den Analysis<br />

Services sind für fortgeschrittene Anforderungen auch bei den Reporting Services MDX-<br />

Kenntnisse nötig.


7. Ergebnisse und Ausblick - 78 -<br />

7 Ergebnisse und Ausblick<br />

Ziel der Thesis war die Entwicklung eines Business Intelligence-Konzepts für die Outbound-Telefonie<br />

der adm GmbH und die prototypische Umsetzung mit den Werkzeugen<br />

<strong>des</strong> SQL Server 2005 von Microsoft. Da Microsoft verspricht, dass der SQL Server 2005<br />

alle Werkzeuge mitbringt, um Business Intelligence-Systeme zu managen, zu entwickeln<br />

und bereitzustellen, galt es zu untersuchen, ob das Konzept vollständig umsetzbar ist. 142<br />

Dafür wurden die Besonderheiten <strong>des</strong> Controllings im Call Center herausgearbeitet und ein<br />

Überblick über involvierte Systeme und Kennzahlen gegeben. Danach wurden die verwendeten<br />

Business Intelligence-Methoden vorgestellt und die Ausgangslage bei der adm<br />

GmbH erläutert. Es folgte die Entwicklung <strong>des</strong> Business Intelligence-Konzepts für die Call<br />

Center der adm GmbH und die prototypische Umsetzung mit den Werkzeugen <strong>des</strong> Microsoft<br />

SQL Servers 2005.<br />

Durch die mit der Entwicklung <strong>des</strong> Prototyps gewonnenen Erfahrungen lässt sich feststellen,<br />

dass die Umsetzung von Business Intelligence-Konzepten mit den Werkzeugen <strong>des</strong><br />

Microsoft SQL Servers 2005 möglich ist. Die relationale Datenbank dient als Data Warehouse,<br />

die Integration Services als ETL-Werkzeug, die Analysis Services als OLAP-Server<br />

und die Reporting Services als Berichtsserver. Damit verfügt das Produkt über Komponenten,<br />

die alle drei Ebenen der Business Intelligence unterstützen.<br />

Die Anforderungen aus dem entwickelten Konzept für die adm GmbH sind zum Großteil<br />

ohne Programmierkenntnisse umsetzbar, speziellere Anforderungen bei den Analysis Services<br />

und den Reporting Services können durch Anpassungen der MDX-Abfragen realisiert<br />

werden. In den Integration Services können komplexere Transformationen durch Programmierung<br />

in VB.Net durchgeführt werden.<br />

Falls der SQL Server 2005 bereits als Datenbankserver im Unternehmen vorhanden ist,<br />

muss demnach nicht in weitere Business Intelligence-Produkte investiert werden.<br />

Die weitere Entwicklung <strong>des</strong> noch jungen Produkts ist aufmerksam zu verfolgen. Bei einem<br />

Marktanteil von über 30% und einem klaren Bekenntnis von Microsoft zum Engagement<br />

auf dem Gebiet der Business Intelligence, ist durchaus mit zukünftigen Produktverbesserungen<br />

zu rechnen. 143 Zu untersuchen sind weiterhin die verbesserte BI-Integration in<br />

Microsoft Office 2007 und die kommende Business Performance Management-Lösung<br />

von Microsoft.<br />

142<br />

143<br />

Vgl. MCKN2006, S. 4<br />

Stand: Ende 2006. Vgl. PEND2007


7. Ergebnisse und Ausblick - 79 -<br />

Verglichen mit der alten Berichtslösung der adm GmbH lässt sich eine gesteigerte Leistung<br />

beim Einlesen der Produktionsdaten feststellen. Insbesondere die Kommunikation mit den<br />

verschiedenen Dialer-Datenbanken ist mit der entwickelten Lösung spürbar schneller.<br />

Wichtiger als die Geschwindigkeit sind jedoch die vereinfachte Wartung und die geringere<br />

Fehleranfälligkeit <strong>des</strong> Systems.<br />

Für die Anwender ergeben sich neue Zugriffsmöglichkeiten auf die Berichte. So steht ein<br />

einfacher Excel-, PDF- und CSV-Export direkt aus der Anwendung <strong>zur</strong> Verfügung. Fortgeschrittene<br />

Anwender können mit dem Report Manager eigene Berichte erstellen.<br />

In der Zukunft verschiebt sich die BI-Ausrichtung weiter vom strategischen ins operative:<br />

die Benutzeranzahl, die Detailliertheit der Tagesberichte, die größeren Datenmengen und<br />

die Abrufgeschwindigkeiten werden näher an operative Systeme heranrücken. 144 Es ist zu<br />

untersuchen, ob die verwendeten Werkzeuge auch diese Anforderungen erfüllen.<br />

Sobald das neue Personalsystem der adm GmbH fertig gestellt und im Einsatz ist, müssen<br />

die bisherigen Behelfslösungen für die Ermittlung eindeutiger Personen und ihrer Kosten<br />

abgelöst werden.<br />

In den nächsten Projektphasen müssen die bisherigen Berichte validiert und Veränderungsund<br />

Erweiterungswünsche ermittelt werden. Insbesondere ist zu prüfen, bei welchen Berichten<br />

der Einsatz von grafischen Elementen zu höherem Nutzen führen kann. Danach<br />

kann eine Integration der Inbound-Telefonie stattfinden, was eine ganzheitliche Controlling-Sicht<br />

auf das Unternehmen ermöglichen wird.<br />

144<br />

Vgl. IMHO2006, S. 17f


Literaturverzeichnis - XI -<br />

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Anhang<br />

A<br />

Datenstruktur der Quellsysteme<br />

Attribut Datentyp Beschreibung<br />

INDICE Int(4) Die ID <strong>des</strong> Datensatzes<br />

PRIORITE Int(4) Die Priorität <strong>des</strong> Datensatzes. 0 bei noch offenen Datensätzen<br />

DATE Varchar(8) Das Datum <strong>des</strong> letzten Anwahlversuchs<br />

HEURE Varchar(4) Die Uhrzeit <strong>des</strong> letzten Anwahlversuchs<br />

VERSOP Int(4) Der nächste zugewiesene Agent (Nur bei persönlichen Wiedervorlagen)<br />

RAPPEL Varchar(13) Enthält bei Wiederanrufen das gewünschte Datum und die Uhrzeit<br />

sowie die Information, ob es sich um einen allgemeinen oder einen<br />

persönlichen Wiederanruf handelt<br />

TV Varchar(62) Der Name <strong>des</strong> zuletzt involvierten Agenten<br />

ID_TV Int(4) Die ID <strong>des</strong> zuletzt involvierten Agenten<br />

STATUS Int(4) Der Status <strong>des</strong> Datensatzes als Nummer<br />

LIB_STATUS Varchar(50) Der Status <strong>des</strong> Datensatzes als Klartext<br />

LIB_DETAIL Varchar(50) Detailstatus als Klartext<br />

HISTORIQUE Varchar(254) Nicht verwendet<br />

TEL1 Varchar(20) Die Telefonnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

ERRN1 Int(4) Eventuelle ISDN-Protokollfehler, die beim Anruf der Nummer auftraten<br />

TEL2 Varchar(20) Eventuelle weitere Telefonnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

ERRN2 Int(4) Eventuelle ISDN-Protokollfehler, die beim Anruf der Nummer auftraten<br />

TEL3 Varchar(20) Eventuelle weitere Telefonnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

ERRN3 Int(4) Eventuelle ISDN-Protokollfehler, die beim Anruf der Nummer auftraten<br />

TEL4 Varchar(20) Eventuelle weitere Telefonnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

ERRN4 Int(4) Eventuelle ISDN-Protokollfehler, die beim Anruf der Nummer auftraten<br />

TEL5 Varchar(20) Eventuelle weitere Telefonnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

ERRN5 Int(4) Eventuelle ISDN-Protokollfehler, die beim Anruf der Nummer auftraten<br />

TEL6 Varchar(20) Eventuelle weitere Telefonnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

ERRN6 Int(4) Eventuelle ISDN-Protokollfehler, die beim Anruf der Nummer auftraten<br />

TEL7 Varchar(20) Eventuelle weitere Telefonnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

ERRN7 Int(4) Eventuelle ISDN-Protokollfehler, die beim Anruf der Nummer auftraten<br />

TEL8 Varchar(20) Eventuelle weitere Telefonnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

ERRN8 Int(4) Eventuelle ISDN-Protokollfehler, die beim Anruf der Nummer auftraten<br />

TEL9 Varchar(20) Eventuelle weitere Telefonnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

ERRN9 Int(4) Eventuelle ISDN-Protokollfehler, die beim Anruf der Nummer auftraten<br />

TEL10 Varchar(20) Eventuelle weitere Telefonnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

ERRN10 Int(4) Eventuelle ISDN-Protokollfehler, die beim Anruf der Nummer auftraten<br />

TEL Varchar(20) Nicht verwendet<br />

NBAPPELS Int(4) Anzahl der stattgefundenen Gespäche<br />

DUREE Int(4) Dauer der stattgefundenen Gespräche


Anhang - XVII -<br />

NIVABS Int(4) Anzahl der Anwahlversuche<br />

MEMORAPPEL Varchar(13) Nicht verwendet<br />

MEMOVERSOP Int(4) Nicht verwendet<br />

TZBEGIN Varchar(4) Nicht verwendet<br />

TZEND Varchar(4) Nicht verwendet<br />

DATAMEMO Nvarchar(100) Informationen, die dem Agenten direkt in der Dialer-Applikation angezeigt<br />

werden sollen (z.B. Vorname und Nachname <strong>des</strong> Kunden)<br />

INTERNAL Int(4) Interner Status. Bestimmt, wie mit dem Datensatz weiter verfahren<br />

wird. Wird vom Dialer vergeben<br />

RETRYLATER Int(4) Interner Status. Bestimmt, wie mit dem Datensatz weiter verfahren<br />

wird. Wird vom Dialer vergeben<br />

Tab. 11 Die Struktur der Call File-Relationen<br />

Attribut Datentyp Beschreibung<br />

Id Int(11) ID <strong>des</strong> Datensatzes<br />

Anrede Varchar(255) Anrede <strong>des</strong> Kunden<br />

Vorname Varchar(255) Vorname <strong>des</strong> Kunden<br />

Nachname Varchar(255) Nachname <strong>des</strong> Kunden<br />

Firma Varchar(255) Firma <strong>des</strong> Kunden<br />

Strasse Varchar(255) Straße <strong>des</strong> Kunden<br />

Hausnummer Varchar(255) Hausnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

PLZ Varchar(255) Postleitzahl <strong>des</strong> Kunden<br />

Ort Varchar(255) Wohnort <strong>des</strong> Kunden<br />

Vorwahl Varchar(10) Vorwahl <strong>des</strong> Kunden<br />

Telefon Varchar(255) Telefonnummer <strong>des</strong> Kunden<br />

Aktionsnummer Varchar(50) Projektabhängige Daten<br />

Anzahl_Vertraege Varchar(10) Projektabhängige Daten<br />

Sonderfall Varchar(255) Projektabhängige Daten<br />

Neu_Strasse Varchar(255) Bei Adressänderung<br />

Neu_Hausnummer Varchar(255) Bei Adressänderung<br />

Neu_PLZ Varchar(255) Bei Adressänderung<br />

Neu_Ort Varchar(255) Bei Adressänderung<br />

Neu_Vorwahl Varchar(10) Bei Telefonnummeränderung<br />

Neu_Telefon Varchar(255) Bei Telefonnummeränderung<br />

Dialertelefon Varchar(50) An den Dialer übermittelte Rufnummer<br />

Internstatus Varchar(4) Bearbeitungsstatus<br />

Ma Varchar(4) ID <strong>des</strong> Mitarbeiters, der den Datensatz zuletzt bearbeitet hat<br />

Code Varchar(4) Ergebniscode <strong>des</strong> Datensatzes<br />

Subcode Varchar(3) Detail-Ergebniscode <strong>des</strong> Datensatzes<br />

Eintrag Varchar(20) ISO-Datum <strong>des</strong> letzen Speicherns<br />

Datum Varchar(10) Datum in deutscher Schreibweise<br />

Uhrzeit Varchar(5) Uhrzeit <strong>des</strong> letzten Speicherns<br />

Export Int(1) Export-Flag<br />

NewNr Varchar(30) Alternative ermittelte Rufnummer<br />

ImportDate Datetime Datum <strong>des</strong> Imports<br />

ImportFilename Varchar(100) Dateiname der Import-Datei<br />

ExportDate Datetime Datum <strong>des</strong> Exports<br />

Sperre Int(1) Sperr-Flag<br />

Tab. 12 Eine typische Client File-Relation


Anhang - XVIII -<br />

Attribut Datentyp Beschreibung<br />

ID Char(32) ID <strong>des</strong> Datensatzes<br />

ActionUniversalTime datetime Die Uhrzeit der Aktion in GMT<br />

ActionLocalTime datetime Die Uhrzeit der Aktion in lokaler Zeit<br />

ActionUniversalTimeString Varchar(14) Die GMT-Uhrzeit als Zeichenkette<br />

ActionLocalTimeString Varchar(14) Die lokale Uhrzeit als Zeichenkette<br />

OriginatorID Varchar(250) Die ID <strong>des</strong> Agenten<br />

CustomerID Int(4) Bei Systemen, die für mehrere Call Center-Betreiber unterhalten<br />

werden, erfolgt hier die Unterscheidung der einzelnen<br />

Anbieter<br />

OriginatorType Char(1) Hier wird angegeben, ob die Aktion von einem Agenten oder<br />

vom System durchgeführt wurde<br />

State Int(4) Bezeichnet die ausgeführte Aktion<br />

Duration Int(4) Die Dauer der Aktion<br />

EndReason Int(4) Bei manchen Aktionen wird ein Grund für das Aktionsende<br />

angegeben<br />

CallID Char(32) Wenn zu der Aktion ein Telefonat gehört, befindet sich hier<br />

die ID <strong>des</strong> Telefonats<br />

Tab. 13<br />

Die Relation ODActions


Anhang - XIX -<br />

Attribut Datentyp Beschreibung<br />

ID Char(32) ID <strong>des</strong> Datensatzes<br />

CtiID Varchar(50) Unbenutzt<br />

CustomerID Int(4) Bei Systemen, die für mehrere Call Center-Betreiber unterhalten<br />

werden, erfolgt hier die Unterscheidung der einzelnen Anbieter<br />

Indice Numeric(9) ID <strong>des</strong> Kundendatensatzes<br />

CallType Int(4) Unterscheidung zwischen Inbound- und Outbound-Telefonaten<br />

CallUniversalTime datetime Die Uhrzeit <strong>des</strong> Telefonats in GMT<br />

CallLocalTime datetime Die Uhrzeit <strong>des</strong> Telefonats in lokaler Zeit<br />

CallUniversalTimeString Varchar(14) Die GMT-Uhrzeit als Zeichenkette<br />

CallLocalTimeString Varchar(14) Die lokale Uhrzeit als Zeichenkette<br />

Duration Int(4) Die Gesamtdauer <strong>des</strong> Gesprächs<br />

AcceptDuration Int(4) Nicht verwendet<br />

IvrDuration Int(4) Die Dauer, die im IVR verbracht wird<br />

WaitDuration Int(4) Die Wartezeit<br />

ConvDuration Int(4) Die Gesprächszeit<br />

RerouteDuration Int(4) Rerouting-Zeit<br />

OverflowDuration Int(4) Overflow-Zeit<br />

ANI Varchar(50) Die Nummer <strong>des</strong> Anrufers<br />

DNIS Varchar(50) Die gewählte Nummer<br />

FirstCampaign Varchar(50) Die erste Kampagne, in der der Anruf stattfindet<br />

LastCampaign Varchar(50) Die letzte Kampagne, in der der Anruf stattfindet (Wenn er in<br />

eine andere Kampagne transferiert wurde)<br />

UUI Varchar(250) User-To-User-Information. Kann benutzt werden, um beim<br />

Transfer von Gesprächen Informationen an die nachfolgenden<br />

Agenten zu übergeben<br />

Memo Varchar(250) Informationen zum Kunden, die an den Agenten übermittelt<br />

werden können<br />

AssociatedData Varchar(250) Nicht verwendet<br />

OutTel Varchar(50) Nummer, die angerufen werden sollte<br />

OutDialed Varchar(50) Nummer, die angerufen wurde<br />

Closed Int(4) Nur Inbound. Information, ob das Projekt <strong>zur</strong> Zeit <strong>des</strong> Anrufs<br />

inaktiv war<br />

NoAgent Int(4) Information, ob <strong>zur</strong> Zeit <strong>des</strong> Anrufs kein Agent frei war<br />

Overflow Int(4) Nur Inbound. Information, ob <strong>zur</strong> Zeit <strong>des</strong> Anrufs ein Overflow<br />

stattfand<br />

Abandon Int(4) Information, ob das Gespräch abgebrochen wurde<br />

FirstIVR Varchar(250) Nur Inbound. Erste IVR-Komponente, die mit dem Anruf in<br />

Verbindung war<br />

LastIVR Varchar(250) Nur Inbound. Letzte IVR-Komponente, die mit dem Anruf in<br />

Verbindung war<br />

FirstQueue Int(4) Die erste Kampagne, in der der Anruf stattfindet<br />

LastQueue Int(4) Die letzte Kampagne, in der der Anruf stattfindet (Wenn er in<br />

eine andere Kampagne transferiert wurde)<br />

InitPriority Int(4) Priorität <strong>des</strong> Anrufs.<br />

FirstAgent Int(4) Der erste Agent, der den Anruf entgegennahm<br />

LastAgent Int(4) Der letzte Agent, der den Anruf entgegennahm<br />

LastTransfer Varchar(50) Das letzte Transferziel<br />

CallStatusGroup Int(4) Die Statuscode-Gruppe<br />

CallStatusNum Int(4) Der Status <strong>des</strong> Gesprächs als Nummer<br />

CallStatusDetail Int(4) Der Status <strong>des</strong> Gesprächs im Klartext<br />

Comments Varchar(250) Nicht verwendet<br />

ContactID Varchar(50) Nicht verwendet<br />

Tab. 14 Die Relation ODCalls


Anhang - XX -<br />

Attribut Datentyp Beschreibung<br />

Kuerzel Char(3) Pro Standort eindeutiges Agentenkürzel, bestehend aus drei Zeichen<br />

Standort Char(1) Der Standort <strong>des</strong> Agenten<br />

Kosten Double Die Kosten, die der Agent pro <strong>Arbeit</strong>sstunde verursacht<br />

Vorname Varchar(50) Der Vorname <strong>des</strong> Agenten<br />

Nachname Varchar(50) Der Nachname <strong>des</strong> Agenten<br />

Tab. 15 Kosten-Relation


Anhang - XXI -<br />

B<br />

Integration Services-Pakete<br />

Abb. 37<br />

SSIS-Paket Prep_Datum – Kontrollfluss<br />

Abb. 38<br />

SSIS-Paket Prep_Kosten – Kontrollfluss<br />

Abb. 39<br />

SSIS-Paket Prep_Kosten – Datenfluss


Anhang - XXII -<br />

Abb. 40<br />

SSIS-Paket Hist_Aktionen – Kontrollfluss<br />

Abb. 41<br />

SSIS-Paket Hist_Aktionen – Datenfluss<br />

Abb. 42<br />

SSIS-Paket Hist_Logins – Kontrollfluss


Anhang - XXIII -<br />

Abb. 43 SSIS-Paket Hist_Logins – Datenfluss 1


Anhang - XXIV -<br />

Abb. 44 SSIS-Paket Hist_Logins – Datenfluss 2<br />

Abb. 45<br />

SSIS-Paket Hist_Projektleiter – Kontrollfluss


Anhang - XXV -<br />

Abb. 46<br />

SSIS-Paket Hist_Projektleiter – Datenfluss<br />

Abb. 47<br />

SSIS-Paket Hist_Toleranzen – Kontrollfluss<br />

Abb. 48<br />

SSIS-Paket Hist_Toleranzen – Datenfluss<br />

Abb. 49<br />

SSIS-Paket Staging_Logins – Kontrollfluss


Anhang - XXVI -<br />

Abb. 50<br />

SSIS-Paket Staging_Logins – Datenfluss<br />

Abb. 51<br />

SSIS-Paket Staging_Projektleiter – Kontrollfluss<br />

Abb. 52<br />

SSIS-Paket Staging_Projektleiter – Datenfluss<br />

Abb. 53<br />

SSIS-Paket Staging_Toleranzen – Kontrollfluss


Anhang - XXVII -<br />

Abb. 54<br />

SSIS-Paket Staging_Toleranzen – Datenfluss<br />

Abb. 55<br />

SSIS-Paket Staging_Aktionen – Kontrollfluss<br />

Abb. 56 SSIS-Paket Staging_Aktionen – Datenfluss 1


Anhang - XXVIII -<br />

Abb. 57 SSIS-Paket Staging_Aktionen – Datenfluss 2<br />

Abb. 58<br />

SSIS-Paket Dim_Projekt – Kontrollfluss<br />

Abb. 59<br />

SSIS-Paket Dim_Projekt – Datenfluss<br />

Abb. 60<br />

SSIS-Paket Dim_Standort – Kontrollfluss


Anhang - XXIX -<br />

Abb. 61<br />

SSIS-Paket Dim_Standort – Datenfluss<br />

Abb. 62<br />

SSIS-Paket Dim_Projektleiter – Kontrollfluss<br />

Abb. 63<br />

SSIS-Paket Dim_Projektleiter – Datenfluss<br />

Abb. 64<br />

SSIS-Paket Dim_Telefonagent – Kontrollfluss


Anhang - XXX -<br />

Abb. 65<br />

SSIS-Paket Dim_Telefonagent – Datenfluss<br />

Abb. 66<br />

SSIS-Paket Dim_Datum – Kontrollfluss<br />

Abb. 67<br />

SSIS-Paket Dim_Datum – Datenfluss


Anhang - XXXI -<br />

Abb. 68<br />

SSIS-Paket Facts_Telefonie – Kontrollfluss


Anhang - XXXII -<br />

Abb. 69 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 1<br />

Abb. 70 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 2


Anhang - XXXIII -<br />

Abb. 71 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 3<br />

Abb. 72 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 4


Anhang - XXXIV -<br />

Abb. 73 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 5<br />

Abb. 74 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 6<br />

Abb. 75 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 7


Anhang - XXXV -<br />

Abb. 76 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 8<br />

Abb. 77 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 9


Anhang - XXXVI -<br />

Abb. 78 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 10<br />

Abb. 79 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 11<br />

Abb. 80 SSIS-Paket Facts_Telefonie – Datenfluss 12


Anhang - XXXVII -<br />

Abb. 81<br />

SSIS-Paket Facts_Planung – Kontrollfluss<br />

Abb. 82<br />

SSIS-Paket Facts_Planung – Datenfluss<br />

Abb. 83<br />

SSIS-Paket AS_Processing – Kontrollfluss


Anhang - XXXVIII -<br />

C<br />

Reporting Services-Berichte<br />

Abb. 84<br />

SSRS-Bericht Gesamtübersicht<br />

Abb. 85<br />

SSRS-Bericht Projektleistung am Standort


Anhang - XXXIX -<br />

Abb. 86<br />

SSRS-Bericht Agentenleistung pro Projekt<br />

Abb. 87<br />

SSRS-Bericht Supervisions-Auswertung


Anhang - XL -<br />

Abb. 88<br />

SSRS-Bericht <strong>Arbeit</strong>szeitauswertung<br />

Abb. 89<br />

SSRS-Bericht Projektübergreifende Agentendetails


Anhang - XLI -<br />

Abb. 90<br />

SSRS-Bericht Branchen- und Kunden-Übersicht<br />

Abb. 91<br />

SSRS-Bericht Projektleiter-Auswertung


Anhang - XLII -<br />

Abb. 92<br />

SSRS-Bericht CEO-Cockpit<br />

Abb. 93<br />

SSRS-Bericht Low Performer


Abschließende Erklärung - XLIII -<br />

Abschließende Erklärung<br />

Ich versichere hiermit, dass ich meine Masterthesis Business Intelligence im Call Center<br />

mit Microsoft SQL Server 2005 selbstständig und ohne fremde Hilfe angefertigt habe, und<br />

dass ich alle von anderen Autoren wörtlich übernommenen Stellen wie auch die sich an die<br />

Gedankengänge anderer Autoren eng anlehnenden Ausführungen meiner <strong>Arbeit</strong> besonders<br />

gekennzeichnet und die Quellen angegeben habe. Die Thesis hat keiner anderen Prüfungsbehörde<br />

vorgelegen und ist noch nicht veröffentlicht.<br />

Berlin, den 30. April 2007<br />

<strong>Thomas</strong> Christian <strong>Thiele</strong>

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