Geschäftsbericht 2011 - Wemag AG
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
www.wemag.com
WEM<strong>AG</strong>-Gruppe auf einen Blick<br />
Geschäftsjahr <strong>2011</strong> 2010 2009<br />
Umsatz konsolidiert 1 Mio. EUR 395 372 334<br />
WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> Mio. EUR 401 384 308<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH Mio. EUR 92 91 99<br />
e.dat GmbH Mio. EUR 15 13 15<br />
mea GmbH Mio. EUR 1 1 1<br />
WEMACOM GmbH Mio. EUR 4 3 4<br />
Stromabsatz WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> 2 Mio. kWh 2.332 2.439 2.107<br />
Stromerlöse/Erlöse NNE konsolidiert 1 Mio. EUR 354 342 308<br />
WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> Mio. EUR 309 300 258<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH Mio. EUR 90 89 98<br />
Mitarbeiter/innen 3 Anzahl 534 517 515<br />
WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> Anzahl 340 334 323<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH Anzahl 23 22 20<br />
e.dat GmbH Anzahl 157 152 166<br />
WEMACOM GmbH Anzahl 14 9 6<br />
Auszubildende 3 Anzahl 39 41 39<br />
Nettoinvestitionen Mio. EUR 31 49 20<br />
WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> Mio. EUR 3 4 2<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH Mio. EUR 24 42 14<br />
e.dat GmbH Mio. EUR 0 0 0<br />
mea GmbH Mio. EUR 3 2 3<br />
WEMACOM GmbH Mio. EUR 1 1 1<br />
Bilanzsumme WEM<strong>AG</strong>-Gruppe konsolidiert Mio. EUR 460 427 426<br />
Jahresüberschuss WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> 4 Mio. EUR 17 10 12<br />
Jahresüberschuss WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH Mio. EUR 3 5 9<br />
Jahresüberschuss WEMACOM Mio. EUR 0 0 1<br />
Netzgebiet WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />
Fläche km² 8.052 8.048 8.048<br />
Einwohner Anzahl/km² 35 36 36<br />
Städte und Gemeinden Anzahl 262 266 266<br />
Leitungsnetz km 14.952 14.637 14.467<br />
1<br />
Ohne Energiesteuern, sonstige Handelsaktivitäten und EEG-Weiterverkauf, incl. Erlöse aus Netznutzung<br />
2<br />
Ohne EEG-Weiterverkauf<br />
3<br />
Stichtag 31.12.<br />
4<br />
Incl. Ergebnisabführungen e.dat GmbH, mea GmbH und vor Ergebnisabführung WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Öko ist nicht nur cool, sondern wichtig. Das finden auch Louisa und Sophie. Die beiden<br />
16-Jährigen haben ein Schülerpraktikum bei der WEM<strong>AG</strong> absolviert und die Idee für dieses<br />
Fotomotiv entwickelt. Die Zeitschrift ÖKO-TEST, Ausgabe 05/<strong>2011</strong>, bescheinigt der WEM<strong>AG</strong><br />
für ihr Ökostromprodukt einen Spitzenplatz im 1. Rang.
4<br />
Inhalt<br />
Standbein in Hamburg
5<br />
Allgemeines 6<br />
Organe der Gesellschaft 6<br />
Bericht des Aufsichtsrats 8<br />
Vorwort des Vorstands 10<br />
Lagebericht der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> und des Konzerns 14<br />
Gemeinnützige Initiativen –<br />
Nachhaltiger Umweltschutz 36<br />
Vertrieb Strom und Erdgas 50<br />
Vertriebsaktivitäten 51<br />
Strom- und Erdgasabsatz 54<br />
Strombezug 56<br />
Beschaffungssituation 57<br />
Jahresabschluss 80<br />
WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
Konzernbilanz 81<br />
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 82<br />
Konzern-Kapitalflussrechnung 83<br />
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 84<br />
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens 86<br />
Konzernanhang 88<br />
Bestätigungsvermerk 99<br />
WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
Bilanz 100<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 101<br />
Netze 58<br />
Investitionen 59<br />
Netzservice 61<br />
Erneuerbare Energien 62<br />
Regenerative Erzeugung 64<br />
Norddeutsche Energiegemeinschaft eG 64<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />
Bilanz 102<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 103<br />
e.dat GmbH<br />
Bilanz 104<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 105<br />
Dienstleistungen 66<br />
Regionale Dienste 67<br />
e.dat GmbH 69<br />
WEMACOM Telekommunikation GmbH 70<br />
mea Energieagentur<br />
Mecklenburg-Vorpommern GmbH<br />
Bilanz 106<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 107<br />
Mitarbeiter 72<br />
Personalentwicklung 73<br />
Personalaufwand 74<br />
Personalstruktur 74<br />
Trainee-Programm 75<br />
Weiterbildung 75<br />
Arbeitssicherheit und Umweltschutz 75<br />
WEMACOM Telekommunikation GmbH<br />
Bilanz 108<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 109<br />
Ansprechpartner der WEM<strong>AG</strong> 110<br />
Karte Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> 111<br />
Regionales Engagement 76
6<br />
Allgemeines<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Aufsichtsrat<br />
Gerd Amtsberg<br />
Schwerin, Beauftragter für Umweltschutz, Datenschutz und<br />
Gleichbehandlung der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
Norbert Hebinck bis 27. Juni <strong>2011</strong><br />
Wittenburg, Bürgermeister,<br />
Stadt Wittenburg<br />
Birgit Andragk seit 27. Juni <strong>2011</strong><br />
Demen, Großkundenbetreuerin<br />
der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
Rene Matzke seit 27. Juni <strong>2011</strong><br />
Schwerin, Operator (Netzwerk)<br />
der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
Klemens Bellefontaine bis 27. Juni <strong>2011</strong><br />
Mainz, Dipl.-Volkswirt,<br />
Wirtschaftsprüfer / Steuerberater,<br />
WIKOM <strong>AG</strong><br />
Reiner Benesch seit 27. Juni <strong>2011</strong><br />
Möderitz, Großkundenbetreuer<br />
der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
Thomas Brandt<br />
Groß Pankow, Bürgermeister,<br />
Gemeinde Groß Pankow (Prignitz)<br />
Kerstin Bütow-Surnitzki bis 27. Juni <strong>2011</strong><br />
Rampe, Gruppenleiterin<br />
Personalbetreuung der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
Gerd-Michael Feist<br />
Hannover, Diplom-Ingenieur,<br />
Vorsitzender des Vorstandes und<br />
Kaufmännischer Direktor,<br />
Stadtwerke Hannover <strong>AG</strong><br />
Klaus-Otto Meyer seit 27. Juni <strong>2011</strong><br />
Uelitz, Bürgermeister der Gemeinde Uelitz,<br />
Verbandsprüfer beim Genossenschaftsverband e. V.<br />
Dr. Ernst Repp<br />
Pinnow, Pensionär, Mitglied des Vorstandes des<br />
Kommunalen Anteilseignerverbandes der WEM<strong>AG</strong><br />
Norbert Römer<br />
Erster stellvertretender Vorsitzender,<br />
Castrop-Rauxel,<br />
Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion,<br />
Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen<br />
Hans-Otto Röth<br />
Gehrden, Pensionär,<br />
ehemaliges Vorstandsmitglied der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
Bernd Rudolph<br />
München, Vorstandsmitglied und<br />
stellvertretender Vorstandsvorsitzender,<br />
Thüga Aktiengesellschaft<br />
Norbert Groß<br />
Weisen, Servicetechniker Netzbetrieb<br />
der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>
7<br />
Lothar Stroppe<br />
Zweiter stellvertretender Vorsitzender,<br />
Bützow, Verbandsvorsteher des Kommunalen<br />
Anteilseignerverbandes der WEM<strong>AG</strong><br />
Michael Thomalla<br />
Warin, geschäftsführendes Vorstandsmitglied,<br />
Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern<br />
Alwin Tügel bis 27. Juni <strong>2011</strong><br />
Hagenow, Gruppenleiter<br />
Regionalkundenbetreuung der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
Ewald Woste<br />
Vorsitzender,<br />
Paderborn, Vorstandsvorsitzender,<br />
Thüga Aktiengesellschaft<br />
Vorstand<br />
Caspar Baumgart<br />
Schwerin,<br />
Kaufmännischer Vorstand<br />
Thomas Pätzold<br />
Schwerin,<br />
Technischer Vorstand<br />
In Bewegung
8<br />
Allgemeines<br />
Windkraft wächst weiter<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand während des Geschäftsjahres<br />
regelmäßig und umfassend über die Entwicklung der<br />
Gesellschaft sowie über besondere Ereignisse unterrichtet.<br />
Er hat die ihm nach Gesetz und Satzung zustehenden Überwachungsfunktionen<br />
ausgeübt und die ihm obliegenden<br />
Entscheidungen getroffen. Im Mittelpunkt der Tätigkeit des<br />
Aufsichtsrats standen Fragen zur Unternehmensplanung und<br />
-entwicklung sowie zur strategischen Positionierung der<br />
WEM<strong>AG</strong> im Wettbewerbsmarkt und im regulatorischen<br />
Umfeld. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat auch über<br />
die Änderungen des Gesetzes zur Modernisierung des<br />
Bilanzrechtes und die Auswirkungen auf § 107 Abs. 3 AktG<br />
(Risikomanagement). Den sich daraus ergebenden Aufgaben<br />
ist der Aufsichtsrat nachgekommen.<br />
Ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats fanden im Berichtszeitraum<br />
am 12. April <strong>2011</strong> und am 10. November <strong>2011</strong><br />
statt. Am 27. Juni <strong>2011</strong> wurde eine konstituierende Sitzung<br />
durchgeführt.<br />
Der Jahres- und Konzernabschluss und der zusammengefasste<br />
Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wurden von<br />
der zum Abschlussprüfer bestellten Ernst & Young GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft, der uneingeschränkte<br />
Bestätigungsvermerk wurde erteilt.<br />
Der Prüfungsbericht wurde dem Aufsichtsrat übersandt und<br />
in der Aufsichtsratssitzung am 19. April 2012 erläutert.<br />
Der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung<br />
an. Auch nach dem abschließenden Ergebnis seiner<br />
eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen<br />
gegen den Jahresabschluss und den Konzernabschluss.<br />
Dem zusammengefassten Lagebericht für die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
und den Konzern einschließlich der Ausführungen zur weiteren<br />
Unternehmensentwicklung stimmt der Aufsichtsrat zu.<br />
Dementsprechend hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss<br />
und den Konzernabschluss der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> in der vom<br />
Vorstand vorgelegten Form gebilligt. Der Jahresabschluss ist
9<br />
damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands, vom Bilanzgewinn<br />
in Höhe von 23.691 TEUR eine Ausschüttung in<br />
Höhe von 11.550 TEUR vorzunehmen und den verbleibenden<br />
Gewinn in Höhe von 12.141 TEUR auf neue Rechnung<br />
vorzutragen, schließt sich der Aufsichtsrat an.<br />
Der nach § 312 AktG vom Vorstand aufgestellte Bericht<br />
über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen liegt<br />
vor. Der Abschlussprüfer hat nach seiner Prüfung gemäß<br />
§ 313 AktG den folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung<br />
bestätigen wir, dass<br />
1. die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind und<br />
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die<br />
Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“<br />
Nach unserer eigenen Prüfung stimmen wir dem Prüfungsergebnis<br />
zu und haben keine Einwendungen gegen die am<br />
Schluss des Berichtes über die Beziehungen zu verbun denen<br />
Unternehmen abgegebene und in den Lagebericht aufgenommene<br />
Erklärung des Vorstands.<br />
In der Zusammensetzung des Aufsichtsrats ergaben sich im<br />
Berichtszeitraum folgende Änderungen:<br />
Die Mandate von Herrn Klemens Bellefontaine, Herrn Norbert<br />
Hebinck, Frau Kerstin Bütow-Surnitzki und Herrn Alwin Tügel<br />
endeten mit der Beendigung der Hauptversammlung am<br />
27. Juni <strong>2011</strong>. Der Aufsichtsrat dankt ihnen für ihr Engagement<br />
zur unternehmerischen Entwicklung der WEM<strong>AG</strong>. Neu<br />
in den Aufsichtsrat gewählt wurden zum 27. Juni <strong>2011</strong> Frau<br />
Birgit Andragk, Herr Reiner Benesch, Herr Rene Matzke und<br />
Herr Klaus-Otto Meyer.<br />
Einzelheiten zur Zusammensetzung des Aufsichtsrates und<br />
des Vorstandes sind im Anhang des Konzernabschlusses zu<br />
finden.<br />
Berater- sowie Dienstleistungs- und Werkverträge zwischen<br />
den Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft bestanden<br />
im Berichtszeitraum nicht.<br />
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, dem Betriebsrat sowie<br />
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Dank und<br />
seine Anerkennung für die im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
geleistete Arbeit aus.<br />
Schwerin, den 19. April 2012<br />
Für den Aufsichtsrat<br />
Ewald Woste<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />
Ewald Woste
10<br />
Allgemeines<br />
Typisch norddeutsch – typisch WEM<strong>AG</strong><br />
Vorwort des Vorstands<br />
Sehr geehrte Anteilseigner,<br />
sehr geehrte Kunden und Geschäftspartner,<br />
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WEM<strong>AG</strong>,<br />
das Jahr <strong>2011</strong> war für die WEM<strong>AG</strong> das zweite Geschäftsjahr<br />
seit ihrer Kommunalisierung. Zum Jahreswechsel 2009 / 2010<br />
stockte der Kommunale Anteilseignerverband der WEM<strong>AG</strong><br />
seine Anteile auf 74,76 % auf, während die Thüga Aktiengesellschaft<br />
als weiterer kommunaler Aktionär 25,1 % des<br />
Grundkapitals erwarb. Durch die Stadt Grabow werden<br />
0,14 % der Anteile gehalten. Wir haben im Jahr <strong>2011</strong> die<br />
starke ökologische Ausrichtung fortgesetzt, für die wir uns im<br />
Vorjahr entschieden hatten. Die katastrophalen Ereignisse in<br />
den Kernreaktoren in Fukushima und die in der Folgezeit<br />
beschlossene Energiewende in Deutschland lassen diese<br />
Richtungsentscheidung erst recht als richtig erscheinen.<br />
Die ökologische Ausrichtung manifestiert sich sowohl in den<br />
Kerngeschäftsfeldern der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe, nämlich dem Netzgeschäft,<br />
dem Energievertrieb und dem Aufbau von Erzeugungskapazitäten<br />
im Bereich der erneuerbaren Energien, als<br />
auch im Aufbau neuer Geschäftsfelder und in der Suche<br />
nach innovativen Lösungen, zum Beispiel auf dem Gebiet<br />
des Speichereinsatzes. In dieser Dreiteilung möchten wir auf<br />
die genannten Themen näher eingehen.<br />
Unser Netz trägt in wirtschaftlicher Hinsicht die Hauptlast des<br />
Umbaus der Energiewirtschaft. Auch das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
war geprägt von hohen Investitionen in die Erneuerung, die<br />
Verstärkung und den Ausbau des Netzes. Ein Großteil des<br />
Investitionsvolumens der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH in Höhe von<br />
37,3 Mio. EUR war dabei durch den Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien veranlasst. Die an unser Netz ange schlossene
11<br />
Einspeiseleistung aus erneuerbaren Energien belief sich zum<br />
Ende des Jahres <strong>2011</strong> auf rund 660 MW, während die<br />
höchste Netzlast des Jahres <strong>2011</strong> auf der Abgabeseite bei<br />
nur 412 MW lag. Mit dieser Relation nimmt das WEM<strong>AG</strong>-Netz<br />
bundesweit einen Spitzenplatz ein. Damit hat sich auch im<br />
vergangenen Jahr der Trend fortgesetzt, dass unser Netz<br />
zu immer größeren Zeitanteilen eines Jahres dem Abtransport<br />
des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms und<br />
weniger der Versorgung der angeschlossenen Kunden dient.<br />
Diese Entwicklung wird sich weiter verschärfen. In einem<br />
mittleren Szenario rechnen wir damit, dass die Einspeiseleistung<br />
aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 auf<br />
rund 2.000 MW ansteigt und damit die Netzlast um das Vierbis<br />
Fünffache übertreffen wird.<br />
Die durch den hohen Anteil erneuerbarer Energien verursachten<br />
Kosten in unserem Netz können im Gegensatz zu den Einspeisevergütungen<br />
leider zu großen Teilen nicht bundesweit<br />
umgelegt werden. Stattdessen verteuern sie die Netzentgelte,<br />
die die an unser Netz angeschlossenen Kunden zu zahlen<br />
haben. Der Anstieg der Netzentgelte machte daher ebenso wie<br />
die Erhöhung staatlicher Umlagen sowohl Anfang <strong>2011</strong> wie<br />
auch Anfang 2012 Erhöhungen der Strompreise erforderlich.<br />
Unser Vertrieb hat das Angebot an ökologischen Strom- und<br />
Gasprodukten im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. Wie<br />
schon zuvor erhalten sämtliche Privatkunden, Klein gewerbekunden<br />
und kommunale Kunden mit einem Jahresverbrauch<br />
von weniger als 100.000 kWh von uns ausschließlich<br />
Ökostrom. Seit Jahresmitte <strong>2011</strong> bieten wir außerdem ein<br />
von seiner ökologischen Wertigkeit her noch besseres<br />
Ökostromprodukt an. Es handelt sich um ein mit dem „Grüner<br />
Strom Label Gold“ versehenes und entsprechend zertifiziertes<br />
Produkt, das 2,0 ct / kWh (netto) teurer ist als unser<br />
normales Produkt. Dieser Aufschlag wird in voller Höhe in<br />
den Ausbau der erneuerbaren Energien investiert.<br />
Auf der Gasseite erhält jeder Neukunde von uns einmalig<br />
eine Waldaktie. Dieses „Wertpapier“ bestätigt dem Empfänger,<br />
dass für den Gegenwert von 10,00 EUR eine Wald fläche<br />
von 10 m 2 in Mecklenburg-Vorpommern neu aufgeforstet<br />
wird. Rund 800 Gaskunden haben im April <strong>2011</strong> an einer<br />
Baumpflanzaktion in der Schaalseeregion teilgenommen und<br />
die ersten Hektar eines WEM<strong>AG</strong>-Klimawaldes gepflanzt. Ein<br />
besonders hochwertiges Gasprodukt, bei dem der Kunde<br />
vollständig CO 2-frei gestelltes Erdgas erhält, komplettiert die<br />
Produkt palette. Die CO 2-Freistellung erfolgt u. a. durch den<br />
Ankauf von „MoorFutures“. Bei den MoorFutures handelt es<br />
sich, wie bei den Waldaktien, um eine vom Landwirtschaftsministerium<br />
des Landes Mecklenburg-Vorpommern initiierte<br />
Aktion. Die in MoorFutures investierten Mittel werden eingesetzt,<br />
um trockengelegte Moorflächen wieder zu vernässen<br />
und auf diese Weise ganz erhebliche Mengen an CO 2 im<br />
Moor zu binden.<br />
Der angestrebte Erwerb eigener Windkraftanlagen ist uns im<br />
Jahr <strong>2011</strong> noch nicht gelungen. Von einem kurz vor Vertragsabschluss<br />
stehenden Projekt haben wir Abstand genommen,<br />
nachdem der Anbieter seine Kaufpreisforderungen in der<br />
Folge der Energiewendebeschlüsse deutlich nach oben<br />
geschraubt hatte. Eine erste, im Wesentlichen auf Gülleeinsatz<br />
basierende Biogasanlage haben wir zum Jahresende in<br />
Rodenwalde in Betrieb genommen, ebenso eine größere<br />
Photovoltaikanlage in Güstrow sowie einige weitere Photovoltaikanlagen<br />
auf Betriebsgebäuden der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe.<br />
Mit 4 Mio. EUR haben wir uns zu Jahresbeginn <strong>2011</strong> an der<br />
Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG beteiligt.<br />
Gemeinsam mit den übrigen Gesellschaftern aus der Thüga-<br />
Gruppe soll über diese Gesellschaft in den nächsten zehn<br />
Jahren ein Betrag von über 1 Mrd. EUR in den Ausbau erneuerbarer<br />
Energien investiert werden. Erste Windparks mit einer<br />
Gesamtleistung von 56 MW wurden durch die neu gegründete<br />
Gesellschaft bereits im Jahr <strong>2011</strong> erworben.
12<br />
Allgemeines<br />
Der Vorstand begrüßt die neuen Auszubildenden.<br />
Dem Ausbau der erneuerbaren Energien dient auch das<br />
Bürgerbeteiligungsmodell, das wir in Form einer Genossenschaft<br />
im Februar <strong>2011</strong> ins Leben gerufen haben. Die Norddeutsche<br />
Energiegemeinschaft eG hat seit ihrer Eintragung<br />
im Handelsregister im April <strong>2011</strong> schon 753 Mitglieder<br />
gewonnen, die ca. 3,0 Mio. EUR Kapital eingelegt haben. Die<br />
Nord deutsche Energiegemeinschaft hat noch im Jahr <strong>2011</strong><br />
acht kleine Aufdach-Photovoltaikanlagen, eine große Aufdach-Anlage<br />
und eine größere Freiflächenanlage erworben.<br />
Wir möchten uns ausdrücklich beim Aufsichtsrat der WEM<strong>AG</strong><br />
für die Unterstützung dieses Vorhabens bedanken. Dass ein<br />
etabliertes Energieversorgungsunternehmen wie die WEM<strong>AG</strong><br />
ein weiteres Unternehmen wie die Norddeutsche Energiegemeinschaft<br />
eG neben sich stellt, dieses neue Unternehmen<br />
für alle Kunden und Bürgerinnen und Bürger öffnet und<br />
letztlich ihnen die Entscheidung über die Geschicke der<br />
Genossenschaft überlässt, ist in der deutschen Energiewirtschaft<br />
ein ungewöhnlicher Schritt. Wir haben uns jedoch<br />
ganz bewusst für diese Form der Bürgerbeteiligung und<br />
gegen ein rei nes Darlehensmodell entschieden, weil wir den<br />
genossenschaftlichen Ansatz für transparenter und ehrlicher<br />
halten. Hier wird der Bürger mittelbar selbst Eigentümer von<br />
EEG-Anlagen und künftig hoffentlich auch von Wind kraftanlagen.<br />
Er finanziert nicht nur als Darlehensgeber fremde,<br />
etwa der WEM<strong>AG</strong> gehörende, Anlagen.<br />
Wir sind überzeugt davon, dass die Steigerung der Energieeffizienz,<br />
das heißt auch die Senkung des Energieverbrauchs,<br />
der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende sein wird.<br />
Mit der Gründung von zwei Tochtergesellschaften sind wir<br />
angetreten, die Themen der Energieeffizienz zu neuen<br />
Geschäftsfeldern zu machen. Anfang <strong>2011</strong> wurde die Energie-Sparzentrale<br />
GmbH gegründet. Die Gesellschaft bietet<br />
zunächst vorrangig immobilienbezogene Beratungsleistungen<br />
an. Eine Ausweitung des Angebotes auf weitere Felder<br />
ist beabsichtigt. Ebenfalls im vergangenen Jahr wurde die<br />
Gründung einer Contracting-Gesellschaft gemeinsam mit der<br />
Stadtwerke Parchim GmbH beschlossen. Die formelle Gründung<br />
der Energiedienste Nordost GmbH wurde dann im<br />
Januar 2012 vollzogen.
13<br />
Unter interessanten Innovationen, mit denen wir uns beschäftigen,<br />
möchten wir das Stromspeicherthema hervorheben.<br />
Eine gemeinsam mit der Universität Rostock erstellte Studie<br />
gibt uns Hinweise, wo und in welchen Dimensionen Großspeicher<br />
in unserem Netz errichtet werden könnten. Einige<br />
konkrete Speichervorhaben verfolgen wir auf der Ebene von<br />
Machbarkeitsstudien.<br />
Die WEM<strong>AG</strong> versteht sich als das „Landwerk“ ihrer Gemeinden.<br />
Ähnlich wie ein Stadtwerk für seine Stadt wollen wir für<br />
unsere Gemeinden Dienstleister und Ansprechpartner in allen<br />
die Energieversorgung betreffenden Fragen sein. Zu diesem<br />
Zweck haben wir ein neues Konzept für die Kommunikation<br />
mit den Gemeinden in unserem Netzgebiet erar beitet, das<br />
im laufenden Jahr umgesetzt wird. Wir haben zur Verbesserung<br />
der Koordination von eigenen und gemeind lichen Baumaßnahmen<br />
eine entsprechende Koordinationsstelle eingerichtet.<br />
Wir bieten unseren Gemeinden mit der Effizienzberatung<br />
und Wärme contracting neue Dienstleistungen an.<br />
Erste Pilotvorhaben auf dem Feld der Straßenbeleuchtung<br />
laufen an. Für mehrere Gemeinden, die den Schritt zum<br />
Bioenergiedorf gehen wollen, sind wir in der Planung von<br />
Wärmenetzen tätig. Die Stiftung für nachhaltige Entwicklung<br />
in Güstrow, die der geistige Motor der Bio energiedörfer-<br />
Bewegung ist, unterstützen wir durch Zustiftungen.<br />
In inzwischen 29 Gemeinden des Landes bieten wir nach<br />
dem Zukauf eines entsprechenden Unternehmensteils breitbandige<br />
Internetverbindungen und Telefonie über Internet<br />
an. Auch damit wollen wir unserer Verantwortung für die<br />
Entwicklung unserer eher von Strukturschwäche geprägten<br />
Region gerecht werden. Die Wahrnehmung dieser Verantwortung<br />
spiegelt sich weiterhin in der hohen Ausbildungsquote<br />
der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe wider. Wie in den Vorjahren<br />
gehörten zur Belegschaft der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe im Jahr <strong>2011</strong><br />
rund 40 Auszubildende in den unterschiedlichsten Ausbildungsberufen.<br />
Einige größere und viele kleinere Vorhaben, Initiativen und<br />
Aktionen in unserem Netzgebiet haben wir auch im Jahr<br />
<strong>2011</strong> wieder als Sponsor unterstützt. Zuerst sind zu nennen<br />
die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, die mit ihren weit<br />
über 100 Konzerten während der Sommermonate ein wichtiger<br />
Botschafter des Landes über seine Grenzen hinweg<br />
sind. Wir halten unser Engagement bei den Festspielen für<br />
gut und wichtig. Die Festspiele sind inzwischen zu einem<br />
Wirtschaftsfaktor geworden, von dem das ganze Land und<br />
damit auch unsere Kunden profitieren. Andere Schwerpunkte<br />
unseres sozialen Engagements bilden die Förderung des<br />
Jugendfußballs und unsere alljährliche Kita-Aktion. Wie auch<br />
schon im vergangenen Jahr würdigen wir auch in diesem<br />
Jahr im Rahmen des <strong>Geschäftsbericht</strong>es wieder ehrenamtliche<br />
Engagements, diesmal Initiativen, die sich dem Umweltschutz<br />
und der Nachhaltigkeit widmen.<br />
Die WEM<strong>AG</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> nicht nur den nach<br />
der Kommunalisierung eingeschlagenen Weg weiter fortgesetzt,<br />
sondern sie hat auch ein gegenüber dem Vorjahr verbessertes<br />
Ergebnis erzielt. Die Ergebnisverbesserung ist zwar<br />
zu erheblichen Anteilen periodenfremden Effekten zuzurechnen,<br />
gleichwohl hätten wir es ohne den engagierten Einsatz<br />
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne das Vertrauen<br />
unserer Kunden und ohne den Rückhalt unseres Aufsichtsrates<br />
und unserer Aktionäre nicht erreichen können. Ihnen<br />
allen möchten wir daher danken.<br />
Caspar Baumgart<br />
Thomas Pätzold
14<br />
Allgemeines<br />
WEM<strong>AG</strong> unterstützt Klimaschutzziele der Europäischen Union<br />
Lagebericht der <strong>Wemag</strong> <strong>AG</strong> und des Konzerns<br />
Überblick über den Konzern <strong>2011</strong><br />
Der WEM<strong>AG</strong>-Konzern (im Weiteren WEM<strong>AG</strong>) ist eine Unternehmensgruppe,<br />
bestehend aus der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, der<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH (WNG), der e.dat GmbH (e.dat), der<br />
mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH<br />
(mea) und der WEMACOM Telekommunikation GmbH<br />
(WEMACOM), mit wirtschaftlicher Betätigung in den verschiedenen<br />
Segmenten der Energieversorgung. Die WEM<strong>AG</strong> agiert<br />
dabei als Energieversorger mit bundesweitem Vertrieb und<br />
eigenem Verteilnetz. Schwerpunkte der Tätigkeit sind hierbei<br />
der Vertrieb von Strom und Gas und die Verteilung von Strom<br />
sowie Dienstleistungen der Abrechnung, des Messwesens<br />
und der Telekommunikation. Über diese traditionellen<br />
Geschäftsfelder hinaus wurden die Aktivitäten in der Erzeugung<br />
erneuerbarer Energien weiter ausgebaut sowie neue<br />
Projekte im Rahmen der Verbesserung der Energieeffizienz<br />
entwickelt und umgesetzt. Administrative Dienstleistungen<br />
für die Unternehmen der Gruppe erbringt das Shared-<br />
Service-Center der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Die WEM<strong>AG</strong> unterliegt als Betreiber eines Energieversorgungsnetzes<br />
den Regelungen des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
(EnWG). Da das Energieversorgungsnetz mehr als 100.000<br />
Kunden umfasst und sich über mehrere Bundesländer<br />
erstreckt, ist die Bundesnetzagentur (BNetzA) die direkt<br />
zuständige Regulierungsbehörde. Die Anforderungen des<br />
Unbundling spiegeln sich in der Ausgliederung des Netzbetreibers<br />
in die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH wieder. Die Art der Anwendung<br />
des EnWG und der dazugehörigen Rechtsverordnungen<br />
durch die BNetzA hat signifikanten Einfluss auf die<br />
wirtschaftliche Lage und Entwicklung der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe.<br />
Die Klimaschutzziele der Europäischen Union und der Bundesrepublik<br />
Deutschland werden durch die WEM<strong>AG</strong> unterstützt.<br />
Im Vertrieb wurde das Renewable Energy Certificate<br />
Systems (RECS) genutzt und durch den TÜV geprüft, um die<br />
zur Belieferung der Privatkunden erforderliche Energie CO 2-<br />
frei zu stellen. Außerdem wird im Rahmen eines Ökostrom-<br />
Produkts mit dem „Grüner Strom Label“ Wasserkraftstrom<br />
aus Österreich und der Schweiz eingesetzt. Im Ergebnis der<br />
Initiativen der WEM<strong>AG</strong> zur kontinuierlichen Verbesserung der<br />
Ökostromprodukte für die Haushaltskunden konnte im Test<br />
der Zeitschrift ÖKO-TEST im Mai des vergangenen Jahres der<br />
Rang 1 erreicht werden. Im Januar-Heft 2012 der Zeitschrift<br />
TEST der Stiftung Warentest wurde der WEM<strong>AG</strong> aufgrund des<br />
geprüften Ökostromprodukts ein „sehr starkes ökologisches<br />
Engagement“ bescheinigt.<br />
Neben der CO 2-Freistellung der Stromversorgung der Privatkunden<br />
wurde auch im Bereich der Gasversorgung den<br />
Haushaltskunden die Möglichkeit eröffnet, auf der Basis des
15<br />
Produkts wemio-Waldgas durch einen Aufschlag auf den<br />
Verbrauchspreis ein ökologisches Gasprodukt (wemio-Ökoaktivgas)<br />
zu erwerben. Dieser Aufschlag wird für verschiedenste<br />
zertifizierte Maßnahmen zur CO 2-Vermeidung, wie zum Beispiel<br />
die sogenannten MoorFutures (Wieder ver nässung von<br />
Mooren in Mecklenburg-Vorpommern) im Rahmen eines vom<br />
Landwirtschaftsministerium Mecklenburg Vorpommern aufgelegten<br />
Programms, eingesetzt. Eine Maß nahme zum ökologischen<br />
Ausgleich der durch den Verbrauch der Kunden der<br />
WEM<strong>AG</strong> entstehenden CO 2 Emissionen konnten die WEM<strong>AG</strong>-<br />
Gaskunden im Frühjahr <strong>2011</strong> aktiv erleben. In der Region Schaalsee<br />
wurden gemeinsam die ersten Bäume für den 12. Klimawald<br />
des Landes Mecklenburg- Vorpommern gepflanzt.<br />
im Jahr <strong>2011</strong> Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie mit<br />
einer Leistung von 1.657 kWp in Betrieb genommen werden.<br />
Neben eigenen Projekten beteiligt sich die mea an weiteren<br />
Gesellschaften zur Umsetzung regenerativer Projekte. So<br />
erwarb sie zu Beginn des Jahres <strong>2011</strong> eine Beteiligung von<br />
7,3 % an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG.<br />
Diese Gesellschaft erwarb im vergangenen Jahr Windparks<br />
mit einer Gesamtleistung von 56 MW. Gemeinsam mit<br />
der Solar-Anlagen-Vertriebs- und Montagegesellschaft mbH<br />
wurde die SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH<br />
gegründet, um größere Photovoltaikanlagen auf den Deponien<br />
Paarsch und Tessin zu errichten und zu betreiben.<br />
Die WEM<strong>AG</strong> hatte die entsprechenden Waldaktien im<br />
Jahr 2010 erworben und finanzierte damit die Wiederaufforstung<br />
von rund 200.000 m² Ackerfläche in Mecklenburg-<br />
Vorpommern.<br />
Der Ausbau des Netzes für die Sicherstellung der Aufnahme<br />
und Durchleitung der im Netzgebiet erzeugten regenerativen<br />
Energie nimmt eine überragende Stellung im Investitions -<br />
geschehen ein. Zusätzlich engagiert sich die WEM<strong>AG</strong> über<br />
die mea in der Erzeugung erneuerbarer Energien. So konnten<br />
Die Umsetzung der Energiewende wird auf Grund hoher Investitionen<br />
und der Umlage der EEG-Förderung auf die Endkunden<br />
auch künftig zu einer Belastung der Verbraucher führen.<br />
Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind die gesetzlich geregelten<br />
Vergütungssätze für Erzeugungsanlagen sowie der mit<br />
dem Aufbau der dezentralen Erzeugungsstruktur verbundene<br />
Ausbau des Stromnetzes. Die im Sommer <strong>2011</strong> durchgesetzte<br />
Änderung der Stromnetzentgeltverordnung befreit die stromintensive<br />
Industrie von der Zahlung von Netzentgelten, wird<br />
jedoch für die übrigen Kunden zu weiteren Belastungen führen.
16<br />
Allgemeines<br />
Erzeugung<br />
• Investitionen in<br />
erneuerbare Energien<br />
• Dienstleistungen zur<br />
Planung und Errichtung<br />
von EEG-Anlagen<br />
Netze<br />
• Investitionen in<br />
Stromnetze<br />
• Netzbetrieb<br />
• Regulierungs manage ment<br />
• Netz-Service<br />
Vertrieb<br />
• Haushalts-/<br />
Gewerbekunden<br />
• Industrie-/<br />
Geschäftskunden<br />
• Weiterverteiler<br />
Dienstleistungen<br />
• Abrechnung,<br />
Kundenservice<br />
• Telekommunikation<br />
• Wasser/Abwasser<br />
• Wärme, Contracting<br />
• Energieeffizienz<br />
mea Energieagentur<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
GmbH<br />
100,0 %<br />
Thüga Erneuerbare<br />
Energien GmbH & Co. KG<br />
7,88 %<br />
Vietlübbe Biogas GmbH<br />
50,0 %<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />
100,0 %<br />
Stadtwerke-Beteiligungen<br />
Stadtwerke<br />
Eilenburg GmbH<br />
49,0 %<br />
Stadtwerke<br />
Wittenberge GmbH<br />
22,7 %<br />
Stadtwerke<br />
Lübz GmbH<br />
20,0 %<br />
e.dat GmbH<br />
100,0 %<br />
WEMACOM Telekommu nikation<br />
GmbH, 66,6 %<br />
Erdwärme Neustadt-Glewe<br />
GmbH, 45,0 %<br />
Bützower Wärme GmbH<br />
20,0 %<br />
Erdwärme Kraft GbR<br />
4,72 %<br />
Stadtwerke<br />
Parchim GmbH<br />
15,0 %<br />
Stadtwerke<br />
Rostock <strong>AG</strong><br />
12,55 %<br />
Thüga <strong>AG</strong> (0,43 %)<br />
über 1,14 % an<br />
KOM 9 GmbH & Co. KG<br />
BAE Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft<br />
mbH<br />
49,0 %<br />
Energie-Sparzentrale<br />
GmbH, 74,9 %<br />
SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH<br />
50,0 %<br />
Energiedienste Nordost<br />
GmbH, 50,0 % *<br />
* gegründet am 25. Januar 2012<br />
Neben der gestiegenen Nachfrage nach Ökostrom- und Ökogasprodukten<br />
besteht bei vielen Bürgern der Wunsch, selbst<br />
aktiv an der Gestaltung des Umbaus der Energieversorgung<br />
teilzunehmen. Beispiel hierfür ist das gestiegene Interesse an<br />
sogenannten Bürgersolarparks bzw. Bürgerwindparks.<br />
Um diesem Wunsch der Kunden Rechnung zu tragen initii<br />
erte die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> gemeinsam mit den Volksbanken und<br />
Raiffeise n banken Güstrow und Wismar, der VR-Bank Schwerin<br />
sowie den Raiffeisenbanken Hagenow und Südstormarn<br />
die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG (NEG). Die NEG<br />
ist eine Genossenschaft, deren Ziel es ist, Projekte für die<br />
umweltfreund liche Energiegewinnung im norddeutschen<br />
Raum durchzuführen. Im ersten Jahr des Bestehens konnte<br />
die NEG 753 Mitglieder gewinnen, die Anteile in einer Höhe<br />
von mehr als 2,9 Mio. EUR gezeichnet haben. Neben dieser<br />
erfreulichen Entwicklung der Mitgliederzahlen konnten Erzeugungsanlagen<br />
mit einer Leistung von ca. 1,8 MWp in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
Eine weitere Voraussetzung für die Umsetzung der Energiewende<br />
ist die Effizienzsteigerung bei der Nutzung von Energie.<br />
Mit der Verabschiedung des Gesetzes über Energiedienstleistungen<br />
und andere Energieeffizienzmaßnahmen im<br />
November 2010 wurden Energielieferanten verpflichtet, mindestens<br />
einmal jährlich (z. B. mit der Rechnung) Kontaktinformationen<br />
zu Anbietern von Energieeffizienzmaßnahmen<br />
zur Verfügung zu stellen. Zur Unterstützung der Beratung<br />
wurde die Energie-Sparzentrale GmbH gegründet. Somit<br />
können rund um den Energieverbrauch unabhängige Beratungsleistungen<br />
angeboten und Möglichkeiten von Effizienzsteigerungen<br />
aufgezeigt werden.
17<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> setzte sich auch die Zusammenarbeit<br />
mit der Thüga und den Unternehmen der Thüga-Gruppe<br />
fort. Durch den Kommunalen Anteils eignerverband der<br />
WEM<strong>AG</strong> werden 74,76 %, durch die Thüga <strong>AG</strong> 25,10 % und<br />
durch die Stadt Grabow 0,14 % der Anteile gehalten. Einen<br />
Teil seiner Anteile hält der Kommunale Anteilseignerverband<br />
treuhänderisch für Gemeinden, die nicht Mitglied des Anteilseignerverbands<br />
sind. Wesentliche Steuerungsgröße für den<br />
Konzern und die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> ist der ausschüttungsfähige<br />
Jahresüberschuss.<br />
› Erzeugung ‹<br />
Im Geschäftsbereich Erzeugung sind vor allem die Betriebsführungen<br />
für Versorgungsaufgaben sowie die Erzeugung aus regenerativen<br />
Energien konzentriert.<br />
Die Energiewende bedeutet für die WEM<strong>AG</strong> nicht nur im Vertrieb<br />
eine neue Ausrichtung, sondern auch ein stärkeres Engagement<br />
direkt in der Erzeugung. Die entsprechenden Aktivitäten<br />
werden in der mea GmbH zusammen geführt. Die mea GmbH<br />
investierte <strong>2011</strong> in Projekte im Bereich der Erzeugung aus<br />
erneuerbaren Energien mit einer Gesamt leistung von 1.657 kWp.<br />
Anzahl Anlagen<br />
Installierte Leistung<br />
(in kWp/kW)<br />
<strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010<br />
Photovoltaik 12 6 3.059 1.802<br />
Biogas 1 0 400 0<br />
Summe 13 6 3.459 1.802<br />
Verhandlungen über den Erwerb von Windparks im Wert<br />
von rund 32 Mio. EUR konnten wider Erwarten nicht zum<br />
Abschluss gebracht werden, nachdem der Anbieter infolge<br />
der Energiewende-Beschlüsse der Bundesregierung seine<br />
Preisvorstellungen nach oben korrigierte.<br />
Die Entwicklung im Haushaltskundengeschäft wird im<br />
Wesentlichen durch eine hohe Preissensitivität verbunden<br />
mit Bonuszahlungen der bundesweit aktiven Anbieter<br />
geprägt. Dabei kommt besonders die Bedeutung des Internets<br />
als zentrales Medium zum Tragen, das aufgrund der<br />
Möglichkeit umfassender Preisvergleiche sowohl die Wettbewerbsdynamik<br />
erhöht als auch die Prozesse und Abläufe<br />
zunehmend verändert. Die Umstellung der Vertragsstruktur<br />
zu Beginn des Jahres <strong>2011</strong> bewirkte einen starken Kundenverlust<br />
auf der Stromseite im Haushaltskundenbereich, der<br />
bisher noch nicht ausgeglichen werden konnte. Im Haushaltskundensegment<br />
wird seit dem 1. Januar <strong>2011</strong> Energie<br />
nur noch unter der Marke wemio angeboten. Die Absatzverluste<br />
gegenüber dem Vorjahr resultieren aus einem deutlich<br />
geringeren Verkauf im Bereich der Standardlastprofilkunden,<br />
einem in Folge der milden Witterung geringeren Absatz im<br />
Segment der Nachtspeicherheizung sowie einem Absatzrückgang<br />
bei den Geschäftskunden.<br />
Die Steigerung der Beschaffungskosten, der gesetzlichen<br />
Zahlungsverpflichtungen nach dem Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetz (EEG) und der Netzentgelte der WEM<strong>AG</strong> Netz<br />
GmbH zum 1. Januar <strong>2011</strong> zwangen zu einer massiven<br />
Erhöhung der Strompreise im Standardlastprofilkunden-<br />
Segment zum 1. Januar und 1. April <strong>2011</strong>.<br />
Die Kostensteigerungen, die durch das EEG und weitere<br />
Aktivitäten des Gesetzgebers verursacht werden, halten<br />
weiter an. Neben steigenden Aufwendungen für Netznutzung<br />
sind durch die Einführung einer Umlage gemäß § 19<br />
StromNEV (Entlastung energieintensiver Unternehmen von<br />
Netzentgelten) auch im Jahr 2012 Erhöhungen der Endkundenpreise<br />
nicht zu umgehen. Nach der Preisanpassung<br />
wird der Anteil der Steuern und Abgaben ab dem 1. April<br />
2012 ca. 43 % am Gesamtstrompreis betragen. Nimmt<br />
man die behördlich regulierten Netzentgelte hinzu, beläuft<br />
sich der Anteil dieser beiden, durch den Vertrieb nicht zu<br />
beeinflussenden Positionen, auf 71 % am Preis der Haushaltskunden.<br />
› Vertrieb ‹<br />
Der Geschäftsbereich Vertrieb beliefert Kunden im gesamten<br />
Bundesgebiet mit Strom und Gas. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden<br />
141.600 Stromkunden mit einem Gesamtabsatz von<br />
2.332 Mio. kWh gegenüber 2.439 Mio. kWh im Vorjahr<br />
versorgt.<br />
Im Vertriebsbereich Gas konnten weiterhin kontinuierliche<br />
Zuwächse erzielt werden, so dass hier zum Jahresende <strong>2011</strong><br />
ca. 20.500 Haushaltskunden und rund 500 Geschäftskunden<br />
versorgt wurden. Der Gesamtabsatz betrug <strong>2011</strong> in<br />
diesem Segment 745 Mio. kWh gegenüber 406 Mio. kWh<br />
im Vorjahr.
18<br />
Allgemeines<br />
Preiszusammensetzung<br />
Vertrieb<br />
Regulierter Netzbetrieb<br />
Steuern und Abgaben<br />
29 %<br />
Mehrwertsteuer 16 %<br />
§19-Umlage 1 %<br />
43 %<br />
KWK-Umlage 0 %<br />
Konzessionsabgabe 5 %<br />
28 %<br />
EEG-Umlage 13 %<br />
Stromsteuer 8 %<br />
Berechnungsgrundlage:<br />
wemio.de ® plus mit 4.000 kWh/Jahr<br />
im Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />
ab 1. April 2012<br />
› Netze ‹<br />
Der Geschäftsbereich Netz betreibt mit der WEM<strong>AG</strong> Netz<br />
GmbH das Verteilnetz in Westmecklenburg, in Teilen der<br />
Prignitz sowie im Gebiet der niedersächsischen Gemeinde<br />
Amt Neuhaus an der Elbe und ist für den Ausbau und die<br />
Entwicklung des Netzes verantwortlich. Wesentlicher Treiber<br />
für den Ausbau und die Strukturierung des Verteilnetzes ist<br />
der Anstieg der dezentralen Einspeisung durch regenerative<br />
Erzeugungsanlagen. Demzufolge muss das Verteilnetz mehr<br />
und mehr zu einem Einspeisenetz umgebaut werden.<br />
Die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH konnte als Netzbetreiber auch <strong>2011</strong><br />
eine sehr hohe Versorgungssicherheit gewährleisten und<br />
erhielt daher im Rahmen des Starts der Qualitätsregulierung<br />
durch die Bundesnetzagentur einen Bonus auf die zu erzielende<br />
Erlösobergrenze zugebilligt.<br />
Am 1. Januar 2009 startete die Anreizregulierung im Bereich<br />
der Netznutzung. Als Basis für die Netznutzungs entgelte und<br />
damit der Erlöse der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH wurden für die<br />
Jahre 2009 bis 2013 Erlösobergrenzen durch die BNetzA<br />
festgelegt. In dem vorangegangenen Benchmark verfahren<br />
wurde der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH eine Effizienz von 100 % für<br />
diesen Zeitraum bescheinigt.<br />
Die im Regulierungsrahmen möglichen Anpassungen an<br />
Ver änderungen, wie die durch die BNetzA eröffnete Möglichkeit<br />
der frei willigen Selbstverpflichtung zur Beschaffung der<br />
Verlustenergie, des Ansatzes von Aufwendungen für Investitionen<br />
im Rahmen von genehmigten Investitionsbudgets,<br />
des Ansatzes von Aufwendungen auf Grund der Veränderung<br />
der Versorgungsaufgabe (sogenannter Erweiterungsfaktor)<br />
sowie die weiter steigende Einspeisung aus erneuerbaren<br />
Energien in das Netz werden im Jahr 2012 zu einem<br />
weiteren Anstieg der Netznutzungsentgelte führen.<br />
Auch für die folgenden Jahre ist aufgrund der bisherigen Entwicklungen<br />
im Regulierungsrahmen, weiterhin zu erwartenden<br />
Änderungen im Rechtsrahmen der Regulierung sowie<br />
den Anforderungen der Energiewende mit steigenden<br />
Netzentgelten zu rechnen. In der aktuellen Ausrichtung der<br />
Energiepolitik, die unter anderem die Entlastung von Großverbrauchern<br />
vorsieht, ist neben der aktuellen Belastung der<br />
Kunden im Netzgebiet durch die wahrscheinlich steigende<br />
EEG-Umlage eine zusätzliche Belastung durch die deutschlandweite<br />
Umlage gemäß § 19 Abs. 2 StromNEV zu erwarten.<br />
Im Rechtsstreit mit der Bundesnetzagentur zur Festlegung<br />
der Erlösobergrenze für die Jahre 2009 – 2013 wurde am<br />
28. Juni <strong>2011</strong> im Verfahren der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH durch<br />
den Bundesgerichtshof das Urteil verkündet. Hier wurde entgegen<br />
der Entscheidung der Vorinstanz, dem OLG Düsseldorf,<br />
der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH in allen wesentlichen Punkten<br />
recht gegeben. Aufgrund dieses Urteils ist die Bundesnetzagentur<br />
derzeit bestrebt, mit allen Beschwerdeführern in
19<br />
Bezug auf die im Verfahren entschiedenen Punkte öffentlich-rechtliche<br />
Verträge abzuschließen und die Umsetzung<br />
des Urteils sicher zu stellen. Die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH hat<br />
sich im Oktober bereit erklärt einen solchen Vertrag abzuschließen<br />
und die entgangenen Erlöse über sieben Jahre<br />
(2012 – 2018) nachzuholen. Der Vertrag zwischen der Bundesnetzagentur<br />
und der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH ist allerdings<br />
bislang nicht abgeschlossen worden. Insgesamt muss festgestellt<br />
werden, dass der Regulierungsrahmen zur Anerkennung<br />
von Investi tionen in der Erlösobergrenze noch unzureichend<br />
ausgestaltet ist. Mit der vorhandenen Systematik kommt es<br />
dazu, dass bis zu sieben Jahre benötigt werden, bevor Erlöse für<br />
vorgenommene Investitionen zurückfließen. Dies reduziert die<br />
gesetzlich verankerte Eigenkapitalverzinsung erheblich.<br />
Insgesamt lag die Einspeisemenge aus regenerativen Energiequellen<br />
für <strong>2011</strong> bei 1.328 Mio. kWh gegenüber 1.117 Mio.<br />
kWh im Vorjahr. Die Einspeisung aus regenera tiven Energien hat<br />
inzwischen einen Anteil von 60 % am Gesamtabsatz des Netzes<br />
erreicht. Die installierte Anschlussleistung von EEG-Anlagen<br />
liegt bei rund 660 MW, was einem Zuwachs von 60 MW (10 %)<br />
gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die installierte Kraftwerksleistung<br />
der EEG-Anlagen übersteigt damit deutlich (+248 MW)<br />
die maximale Netzlast von 412 MW des Geschäftsjahres <strong>2011</strong>.<br />
Dies hatte zur Folge, dass es im Jahr <strong>2011</strong> an 192 Tagen<br />
(Vorjahr 150 Tage) zu Rückspeisungen in das Übertragungsnetz<br />
der 50Hertz Transmission GmbH kam. Dabei wurden<br />
am 28. Dezember <strong>2011</strong> erstmalig über den kompletten<br />
Tagesverlauf Rückspeisungen registriert.<br />
Der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH ist es gelungen, fast alle (256<br />
von 260) bestehenden Wegenutzungsverträge mit Gemeinden<br />
im Netzgebiet langfristig zu verlängern.<br />
Für insgesamt drei eingemeindete Ortsteile der Städte<br />
Ludwigslust und Wittenberge konnten die Wegenutzungsverträge<br />
nicht verlängert werden. Außerdem hat die Stadt<br />
Grabow den Wegenutzungsvertrag für die kommenden<br />
Jahre an die Stadtwerke Ludwigslust-Grabow GmbH vergeben.<br />
In diesen vier Fällen ist die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />
kraft Gesetzes zur Überlassung der für die örtliche Versorgung<br />
notwendigen Bestandteile des Netzes verpflichtet.<br />
Die Versorgungsanlagen des Ortsteiles Bentwisch gingen<br />
bereits zum Jahreswechsel 2010/<strong>2011</strong> an die Stadtwerke<br />
Wittenberge über. Bezüglich des Überganges der Netzanlagen<br />
der Ortsnetze Grabow, Glaisin und Kummer führt die<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH derzeit Verhandlungen mit den Stadtwerken<br />
Ludwigslust/Grabow. Ebenso laufen mit der E.ON<br />
e.dis <strong>AG</strong> Verhand lungen zur Übernahme des Netzes für<br />
Teile der Gemeinde Groß Pankow in der Prignitz, wo es<br />
der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH gelungen ist, den Konzessionsvertrag<br />
mit der Gemeinde zu schließen.<br />
Regenerativen Energien<br />
gehört die Zukunft
20<br />
Allgemeines<br />
› Dienstleistungen ‹<br />
Im Geschäftsbereich Dienstleistungen sind vor allem die<br />
energie nahen Dienstleistungen zusammengefasst, die im<br />
Wesentlichen<br />
• Dienstleistungen des Kundenservice, des Abwicklungsund<br />
Abrechnungsservice sowie des Messservice,<br />
• Dienstleistungen im Bereich Telekommunikation und<br />
• Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz<br />
umfassen.<br />
Zur Umsetzung dieser Strategie werden zwei Wege verfolgt.<br />
Neben ersten Aktivitäten zur Erschließung von Wohngebieten<br />
mit Breitband über Glasfaser bis ins Gebäude (z. B. Wittenförden,<br />
Schwerin-Mühlenscharrn und Schwerin-Krebsbachaue)<br />
werden im ländlichen Raum vorrangig Funklösungen<br />
realisiert. Für die Umsetzung der Funklösungen stehen Fördermittel<br />
im Rahmen der Initiative der Bundesregierung für einen<br />
bundesweiten schnellen Internetzugang zur Verfügung.<br />
Seit Ihrer Gründung im Jahre 2000 hat sich die e.dat im<br />
Dienstleistungsmarkt für Versorgungsunternehmen erfolgreich<br />
etabliert.<br />
Die Gesellschaft bietet als Dienstleister für die WEM<strong>AG</strong> und<br />
mittlerweile zehn weitere Energie- und Wasserversorger eine<br />
effiziente und zuverlässige Abwicklung von kunden- und<br />
marktbezogenen Prozessen an. Aufbauend auf über<br />
10 Jahren Erfahrung in der Abwicklung des bundesweiten<br />
Vertriebs hat die e.dat insbesondere für Stadtwerke mit Interesse<br />
an einem überregionalen Marktauftritt ein attraktives<br />
Full Service-Dienstleistungsmodell etabliert. Nach dem<br />
erfolg reichen Aufbau der fünfwerke GmbH, einer gemeinsamen<br />
bundesweiten Vertriebsgesellschaft von fünf hessischen<br />
Stadtwerken im Jahre 2010, konnte auch in diesem Jahr eine<br />
Stadtwerkekooperation als Mandant gewonnen werden.<br />
Darüber hinaus hat die e.dat für ihre Dienstleistungen im<br />
Bereich des Kundenservice und in der Marktkommunikation<br />
je ein Stadtwerk als Kunden gewinnen können sowie für die<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH die Abrechnung der EEG-Einspeisung<br />
übernommen. Als Ergebnis der konsequenten Ausrichtung<br />
auf die kontinuierliche Weiterentwicklung von Prozessen,<br />
Systemen und Mitarbeitern erreichten in einer Zufriedenheitsstudie<br />
des Verbraucherportals CHECK24 die Mandanten<br />
der e.dat einen hervorragenden sechsten bzw. zwölften Platz.<br />
Damit ist die e.dat gut positioniert, um ihren Wachstumskurs<br />
auch 2012 weiter fortzusetzen.<br />
Die WEMACOM erbringt seit ihrer Gründung Telekommunikationsdienstleistungen<br />
für die Stadtwerke Schwerin und<br />
die WEM<strong>AG</strong> Gruppe sowie große Geschäftskunden. Zusätzlich<br />
zu diesem bestehenden Geschäft erweitert sie seit<br />
2010 / <strong>2011</strong> ihr Geschäftsfeld um Angebote für Privat- und<br />
Geschäftskunden im Bereich Telefon und Internet.<br />
Dem Rechnung tragend wurde das Geschäftsfeld Loft-DSL<br />
der Firma Loft-Net e.K. erworben. Seit 1. Mai <strong>2011</strong> betreibt die<br />
WEMACOM deren Netze und Anlagen. Die Firma Loft-Net e.K.<br />
bediente zum Zeitpunkt der Übernahme in 14 Gemeinden<br />
ca. 900 Haushalte mit Internet in Band breiten von 1 bis zu<br />
10 MegaBit/s. Ziel der WEMACOM ist, die Kundenzahlen<br />
durch Wachstum in den bestehenden Netzen aber auch<br />
durch die Erschließung neuer Versorgungsgebiete kontinuierlich<br />
zu erhöhen. Der Vorteil der WEMACOM liegt dabei in der<br />
Kombination der Funknetze mit dem eigenen Lichtwellenleiternetz.<br />
So hat die WEMACOM Zugriff auf ca. 940 km eigene<br />
oder angepachtete Lichtwellenleiterkabel; der weitere Ausbau<br />
ist geplant. Die Über brückung der „letzten Meile“ zum Kunden<br />
erfolgt über eine Funkverbindung, die Anbindung des Ortsnetzes<br />
an die Internetknoten in Schwerin und Hamburg über<br />
Lichtwellenleiter mit Übertragungskapazitäten bis zu 10<br />
GigaBit/s.<br />
Im Oktober <strong>2011</strong> konnte aus einer Insolvenz heraus das<br />
Funknetz in der Gemeinde Seehof kostengünstig erworben<br />
und so das Geschäft weiter gestärkt werden. Das WEMACOM<br />
DSL-Angebot ist inzwischen in 29 Gemeinden verfügbar. In<br />
einigen der Gemeinden befinden sich die Netze noch im Aufbau<br />
bzw. in der Ausbauphase. Gegenwärtig werden ca. 1.300<br />
Kunden mit Internet versorgt. Ein größerer Kundenzuwachs<br />
wird mit der Fertigstellung des Netzes in Dassow erwartet.<br />
Auch im Segment Geschäftskunden war die WEMACOM<br />
<strong>2011</strong> erfolgreich. So konnten in Zusammenarbeit mit<br />
Geschäft s partnern neben vielen Einzellösungen auch einige<br />
große Projekte wie z. B. die Vernetzung von Standorten des<br />
NDR oder die Bereitstellung von Bandbreiten und Fasern für<br />
verschiedene Kabelfernsehanbieter in größerem Umfang<br />
gewonnen werden.
21<br />
Rahmenbedingungen<br />
› Politisches Umfeld ‹<br />
Die politische Entwicklung des letzten Jahres wurde weiterhin<br />
durch Maßnahmen zur Überwindung der Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise sowie zur Stärkung der Wirtschaftsentwicklung<br />
geprägt. Dabei ist die Überwindung der Schuldenkrise in<br />
der EURO-Zone in den Mittelpunkt gerückt.<br />
In die politische Debatte um die Zukunft der Energieve r sorgung,<br />
die durch das Energiekonzept der Bundesregierung aus<br />
dem Jahr 2010 eine neue Ausrichtung in Form von ehrgeizigen<br />
Klimaschutzzielen gefunden hatte, ist durch die Reaktorkatastrophe<br />
von Fukushima erneut Bewegung gekommen.<br />
Der vorzeitige Ausstieg aus der Kernenergie unter Beibehaltung<br />
der Klimaschutzziele wird einige Entwicklungen zur Folge<br />
haben, die für das Geschäft der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe starke<br />
Konsequenzen haben wird.<br />
Die durch den Kernenergieausstieg entstehende Lücke in<br />
der Stromerzeugung wird zunächst nicht anders als durch<br />
den Neubau von konventionellen Kraftwerken bzw. durch<br />
den länger als bislang geplanten Betrieb derartiger Anlagen<br />
geschlossen werden können. Weil die Bundesregierung<br />
jedoch an den Klimaschutzzielen von 2010 unverändert festhält,<br />
muss der zusätzliche CO 2-Ausstoß durch nochmals er -<br />
höhte Anstrengungen um Energieeffizienz bzw. durch einen<br />
auf der Zeitachse stärker als ursprünglich vorgesehenen Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien kompensiert werden.<br />
Gerade die daher in der Zukunft weiterhin zu erwartende<br />
Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />
wird die Strompreise nachhaltig belasten. Zugleich bieten das<br />
Energiekonzept der Bundesregierung mit den Änderungen<br />
nach dem Unglücksfall von Fukushima sowie die Roadmap<br />
Energie der Europäischen Union die Chance auf langfristige<br />
Rahmenbedingungen für die Energiebranche.<br />
verabschiedete Agenda „Energie 2020 – Eine Strategie für<br />
wettbewerbsfähige, nachhaltige und sichere Energie“ auf<br />
und entwickeln Szenarien zur Energielandschaft 2050.<br />
Die Schwerpunkte der europäischen Kommission liegen hier<br />
auf Energieeinsparungen und der Steuerung der Energienachfrage,<br />
dem Umstieg auf erneuerbare Energien, dem<br />
Wandel bei anderen fossilen Brennstoffen (CCS-Techno logie),<br />
intelligenten Technologien, Energiespeichern und alternativen<br />
Rohstoffen. Gas kommt für die Sicherstellung der<br />
Energieversorgung eine Schlüsselrolle zu.<br />
Zur Umsetzung der ambitionierten Strategie des Ausbaus der<br />
Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien wurden die<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland erneut angepasst.<br />
Schwerpunkt hierbei war die Überprüfung der Vergütungssätze<br />
für die Einspeisung aus erneuerbaren Energien. So<br />
wurden im Laufe des Jahres die Fördersätze für Photovoltaik<br />
wegen der überaus dynamischen Entwicklung dieser Erzeugungsart<br />
gesenkt. Weitere Absenkungen sind zu erwarten.<br />
Dem weiteren Ausbau der Netzinfrastruktur kommt beim<br />
Umbau der Energielandschaft eine Schlüsselrolle zu. Gerade<br />
die zu beobachtende regionale Entkopplung zwischen<br />
Erzeugung und Verbrauch benötigt eine leistungsfähige und<br />
flexible Netzstruktur. Mit den Änderungen aus der EnWG-<br />
Novelle <strong>2011</strong> hat zukünftig bei Leitungsneubauten in der<br />
Hoch spannung das Erdkabel Priorität. Einschränkungen<br />
ergeben sich dabei aus Kostengründen und naturschutzfachlichen<br />
Belangen.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden von der Europäischen Kommission die<br />
Roadmap 2050 Klima und die Roadmap 2050 Energie vorgestellt.<br />
Mit den Konzepten sollen die ambitionierten Ziele<br />
der EU zum Klimaschutz, zur Sicherung der Energieversorgung<br />
und zur Entwicklung der erneuerbaren Energien<br />
gesichert werden. Die Konzepte setzen auf die im Jahr 2010<br />
Im Dialog mit der Politik
22<br />
Allgemeines<br />
› Wirtschaftliches Umfeld ‹<br />
In der wirtschaftlichen Entwicklung setzte sich im Jahr <strong>2011</strong> der<br />
Aufschwung, wenn auch in leicht abgeschwächtem Maße, weiter<br />
fort. Die Arbeitslosigkeit erreichte seit der Wiedervereinigung<br />
einen neuen Tiefststand. Auch für das kommende Jahr wird ein<br />
geringes Wachstum erwartet. Aufgrund der Schuldenkrise in<br />
einigen Ländern der EURO-Zone schwächte sich das Wachstum<br />
zum Jahresende hin ab. Für ein weiterhin stabiles Wachstum ist<br />
es notwendig, die Probleme in nächster Zeit zu lösen und die<br />
Auswirkungen auf die Wirtschaft damit zu begrenzen.<br />
Aufgrund der geringen Industrialisierung im angestammten<br />
Versorgungsgebiet und des hohen Anteils von Haushalts- und<br />
Dienstleistungskunden im Portfolio war die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe<br />
von den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre<br />
2008 und 2009 nicht so stark betroffen wie andere Unternehmen<br />
der Branche. Im Gegenzug wirken sich damit auch die<br />
Effekte der wirtschaftlichen Erholung deutlich geringer aus.<br />
Nach einem sehr geringen Anstieg der Verbraucherpreise in den<br />
Jahren 2009 und 2010 wurde im Jahr <strong>2011</strong> mit 2,3 % wieder<br />
ein deutlich stärkerer Anstieg verzeichnet. Diese Entwicklung<br />
wurde im Wesentlichen durch die Energiepreise (+10 %)<br />
bestimmt.<br />
Mit der anziehenden Konjunktur war auf den Rohstoff märkten<br />
im ersten Halbjahr ein weiterer Anstieg der Preise zu verzeichnen,<br />
worauf ein Stagnieren bzw. leichtes Sinken im Zuge der<br />
Eurokrise folgte. Der Börsenstrompreis ist verglichen mit dem<br />
Niveau vor der Finanz- und Wirtschaftskrise weiterhin auf einem<br />
niedrigen aber sehr volatilen Stand.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> bewirkte insbesondere der Reaktorunfall von<br />
Fukushima einen Preissprung um rund 10 %, der erst zum<br />
Jahresende wieder annähernd ausgeglichen war.<br />
Da die Strombeschaffung zur Risikominimierung für größere<br />
Kunden zeitnah mit dem Verkaufsgeschäft (Back to Back) und<br />
für das Massengeschäft in festen Tranchen mit einem Vorlauf<br />
von mehreren Monaten synchron zum Absatz durchgeführt<br />
wird, wirkten sich die niedrigen Preise erst mit entsprechender<br />
Verzögerung aus. So hat sich auf den Jahresdurchschnitt gesehen<br />
nach einer Reduzierung im Jahr 2010 wieder eine Steigerung<br />
der Stromeinkaufspreise ergeben. Insgesamt erhöhten sich<br />
die durchschnittlichen Gesamtstrom bezugskosten um 14,4 %<br />
(-3,8 % im Jahr 2010). Haupt treiber für die Entwicklung war<br />
die Umlage gemäß § 14 EEG (sogenannte EEG-Umlage), die<br />
zum 1. Januar <strong>2011</strong> um 1,48 ct/kWh erhöht wurde.<br />
Preisentwicklung am Stromgroßhandelsmarkt<br />
EUR/MWh<br />
90,00<br />
Peakload<br />
85,00<br />
80,00<br />
Eindeckungszeitraum <strong>2011</strong><br />
Eindeckungszeitraum 2012 Eindeckungszeitraum 2013<br />
Baseload<br />
75,00<br />
70,00<br />
65,00<br />
60,00<br />
55,00<br />
50,00<br />
45,00<br />
40,00<br />
02.06.2009<br />
02.08.2009<br />
02.10.2009<br />
02.12.2009<br />
02.02.2010<br />
02.04.2010<br />
02.06.2010<br />
02.08.2010<br />
02.10.2010<br />
02.12.2010<br />
02.02.<strong>2011</strong><br />
02.04.<strong>2011</strong><br />
02.06.<strong>2011</strong><br />
02.08.<strong>2011</strong><br />
02.10.<strong>2011</strong><br />
02.12.<strong>2011</strong>
23<br />
› Wettbewerbsumfeld ‹<br />
Die Bereitschaft zum Wechsel des Versorgers und der<br />
Wettbewerb im Vertrieb verharren weiter auf hohem<br />
Niveau. Es ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung<br />
weiter anhält und der Wettbewerb um Endkunden, insbesondere<br />
die privaten Haushalte, weiter zunehmen wird.<br />
Bisher hat dies jedoch nur bedingt Einfluss auf die Absatzentwicklung<br />
des Vertriebes gehabt.<br />
Der Wettbewerb im Haushaltskundengeschäft wird im<br />
Wesentlichen über den Preis, verbunden mit Bonuszahlungen,<br />
geführt. Daraus ergibt sich ein entsprechend<br />
hoher Druck auf die Vertriebsmarge.<br />
Der Anteil der regenerativen Energien an der Stromversorgung<br />
nimmt weiterhin stetig zu. Durch die Abnahme verpflich<br />
tung von EEG-Strom entsprechend § 14 Abs. 3 EEG<br />
wurden <strong>2011</strong> für den Endverbraucher 3,53 ct/kWh Kosten<br />
verursacht (sogenannte EEG-Umlage).<br />
Die bisherige Praxis der BNetzA, neben den Plankosten<br />
für das vorgelagerte Netz sowie den Plankosten für die<br />
durch die Netzbetreiber zu tragenden Aufwendungen aus<br />
der dezentralen Einspeisung auch die Anpassung der Aufwendungen<br />
für die Beschaffung der Netzverluste im Rahmen<br />
einer freiwilligen Selbstverpflichtung anzuerkennen,<br />
wird beibehalten. Weitere Verbesserungen der Ertragssituation<br />
ergeben sich aus der Anpassung des Erweiterungsfaktors<br />
sowie aus der Genehmigung von Investitionsbudgets.<br />
Diese in die Erlösobergrenze einzubeziehenden<br />
Kosten tragen zusätzlich zu den Verbesserungen des Jahres<br />
<strong>2011</strong> dazu bei, die Mehrbelastungen für den Netzbetreiber<br />
zu reduzieren.<br />
Allerdings hält die BNetzA an ihrem bisherigen Vorgehen<br />
fest, Investitionsbudgets bei Verteilnetzbetreibern in der<br />
Regel abzulehnen.<br />
Persönliche Kundenberatung
24<br />
Allgemeines<br />
Wirtschaftliche Lage des Konzerns<br />
Ertragslage des Konzerns<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. EUR<br />
Mio. EUR<br />
Umsatzerlöse 667,7 644,1<br />
Sonstige Erlöse 15,3 16,4<br />
Materialaufwand -590,3 -569,3<br />
Personalaufwand -31,1 -30,5<br />
Sonstiger Aufwand -23,6 -26,7<br />
Abschreibungen -19,6 -19,0<br />
Zins- und Beteiligungsergebnis 3,7 3,1<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 22,1 18,1<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und sonstige -5,3 -5,7<br />
Periodenergebnis 16,8 12,4<br />
Das Periodenergebnis der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe beträgt 16,8 Mio.<br />
EUR im Geschäftsjahr <strong>2011</strong>. Die Steigerung resultiert aus<br />
gestiegenen Umsatzerlösen, denen ein gesunkener Sonstiger<br />
Aufwand und ein weniger stark gestiegener Personal- und<br />
Materialaufwand sowie Abschreibungen gegenüberstehen.<br />
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt<br />
22,1 Mio. EUR und liegt damit 4,0 Mio. EUR über dem des<br />
Vorjahres.<br />
Den größten Anteil am Ergebnis vor Zinsen und Beteiligungen<br />
hat die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>. Hier ist vor allem der Ergebnisbeitrag<br />
des Geschäftsbereiches Vertrieb gestiegen, überwiegend<br />
jedoch aufgrund periodenfremder Effekte.<br />
Der Ergebnisbeitrag des Geschäftsbereiches Netz ist in <strong>2011</strong><br />
rückläufig. Die Steigerung von Bezugskosten, Materialaufwand<br />
und Fremdleistungen übersteigt die Erhöhung der<br />
Gesamterlöse.<br />
und dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) umfasst.<br />
Die Steigerung der Stromerlöse resultiert haupt sächlich aus<br />
der Weitergabe gesetzlicher Umlagen und damit verbundener<br />
Preisanpassungen.<br />
Die Nettoumsatzerlöse (ohne Strom- und Energiesteuern,<br />
EEG-Weiterverkauf und sonstige Handelsaktivitäten) betrugen<br />
395,2 Mio. EUR (Vorjahr 371,6 Mio. EUR).<br />
Die Stromlieferungen des Vertriebs lagen mit 2.332 Mio. kWh<br />
etwas unter dem Vorjahresniveau (-4,4%).<br />
Die im Netzgebiet durch die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH verteilte<br />
Strommenge von 2.218 Mio. kWh lag knapp unter, die auf<br />
Basis des EEG eingespeiste Energie über dem Vorjahresniveau.<br />
Nach 644 Mio. EUR im Vorjahr stiegen die Umsatzerlöse der<br />
WEM<strong>AG</strong>-Gruppe um 3,7 % auf rund 668 Mio. EUR. Der<br />
wesentliche Teil hiervon entfällt auf das Stromgeschäft, das<br />
neben eigenen Stromlieferungen und Netznutzung auch die<br />
Verpflichtung zur Abnahme und der Weiterleitung von Stromlieferungen<br />
nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
25<br />
Finanzlage des Konzerns<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. EUR<br />
Mio. EUR<br />
Mittelzufluss / Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit 45,3 40,8<br />
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -56,8 -51,6<br />
Mittelzufluss / Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit -1,6 -11,5<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -13,1 -22,3<br />
Finanzmittelfonds am 1. Januar 32,4 54,7<br />
Finanzmittelfonds am 31. Dezember 19,3 32,4<br />
Der Finanzmittelbestand der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe beträgt 19,3 Mio.<br />
EUR am 31. Dezember <strong>2011</strong> und hat sich somit im Ge -<br />
schäftsjahr um 13,1 Mio. EUR verringert.<br />
Der Mittelzufluss aus der Geschäftstätigkeit in Höhe von<br />
45,3 Mio. EUR resultiert aus dem um zahlungsunwirksame<br />
Aufwendungen und Erträge bereinigten Konzernjahresüberschuss.<br />
Diesem steht ein Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit<br />
in Höhe von 56,8 Mio. EUR und aus der Finanzierungs tätigkeit<br />
in Höhe von 1,6 Mio. EUR gegenüber. Trotz der Ver rin ge rung<br />
des Finanzmittelbestandes durch das hohe Investi tions gesche<br />
hen stellt sich die Finanzlage des Konzerns als solide dar.<br />
Vermögenslage des Konzerns<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. EUR<br />
Mio. EUR<br />
Anlagevermögen 313,2 276,7<br />
Vorräte 3,6 6,9<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 121,6 109,1<br />
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten 19,3 32,4<br />
Sonstige Aktiva 2,6 2,1<br />
Aktiva 460,3 427,2<br />
Eigenkapital 279,7 274,5<br />
Rückstellungen 94,6 91,4<br />
Verbindlichkeiten 40,1 23,4<br />
Sonstige Passiva 45,9 37,9<br />
Passiva 460,3 427,2<br />
Die Bilanzsumme des Konzerns erhöhte sich gegenüber<br />
dem Vorjahr um 33,1 Mio. EUR. Die Steigerung des Anlagevermögens<br />
um 36,5 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen<br />
aus den Investitionen der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH. Forderungen<br />
und Sonstige Vermögensgegenstände stiegen um 12,5 Mio.<br />
EUR. Dem gegenüber steht eine Verringerung der Kassenbestände<br />
um 13,1 Mio. EUR. Bei den Passiva erhöhten sich die<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (9,9 Mio. EUR)<br />
und bei den Sonstigen Passiva die Baukostenzuschüsse<br />
(8,8 Mio. EUR).
26<br />
Allgemeines<br />
Bilanzstruktur WEM<strong>AG</strong>-Gruppe <strong>2011</strong> (in Mio. EUR)<br />
Aktiva<br />
Passiva<br />
Kurzfristiges Vermögen 32 %<br />
147 122<br />
26 % Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
31<br />
7 % Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Langfristiges Vermögen 68 %<br />
313 307<br />
67 % Eigenkapital<br />
100 % 460 460 100 %<br />
Die Investitionen der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe in das Sachanlagevermögen,<br />
einschließlich immaterieller Vermögensgegenstände,<br />
beliefen sich <strong>2011</strong> auf rund 44,2 Mio. EUR. Davon betrugen<br />
die Investitionen der<br />
• WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH 36,2 Mio. EUR,<br />
• WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> 3,2 Mio. EUR,<br />
• mea GmbH, vor allem in regenerative<br />
Erzeugungs anlagen, 3,0 Mio. EUR,<br />
• WEMACOM GmbH 1,5 Mio. EUR und<br />
• e.dat GmbH 0,4 Mio. EUR.<br />
Mit 34,2 Mio. EUR bildeten die Investitionen in das Verteilnetz<br />
unter Zuordnung der Anlagen in Bau den Schwerpunkt<br />
und verteilten sich mit<br />
• 17,4 Mio. EUR auf die Hochspannung,<br />
• 11,0 Mio. EUR auf die Mittelspannung,<br />
• 5,3 Mio. EUR auf die Niederspannung und<br />
• 0,5 Mio. EUR auf sonstige Projekte.
27<br />
Innovation und Nachhaltigkeit<br />
Die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe unterstützt die Bestrebungen der Politik<br />
hinsichtlich der Erhöhung der Energieeffizienz, der weiteren<br />
Stärkung des Ausbaus der erneuerbaren Energien, der Kraft-<br />
Wärme-Kopplung und deren Integration in die bestehenden<br />
Netze. Die hierfür erforderlichen Anstrengungen zeigen sich<br />
insbesondere in der Investitionstätigkeit der WEM<strong>AG</strong> Netz<br />
GmbH, der mea GmbH und der Norddeutsche Energiegemeinschaft<br />
eG. Im Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> dominiert besonders<br />
die Windenergie. Auf Grund der immer noch hohen<br />
Förderung war bei Photovoltaikanlagen <strong>2011</strong> wie schon in<br />
2010 ein besonders hoher Zuwachs der Neuanschlüsse an<br />
das Netz der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH zu verzeichnen.<br />
In Ergänzung zum Engagement in der Stromerzeugung aus<br />
erneuerbaren Energien wurden im Jahr <strong>2011</strong> erste Projekte<br />
im Bereich Elektromobilität gestartet. Zum Einen wurde mit<br />
der movelo GmbH eine landesweite Kooperation zur weiteren<br />
Erschließung des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern<br />
für die Nutzung von Pedelecs (Elektrofahrräder) im<br />
Tourismus geschlossen. Dem Landkreis Westmecklenburg<br />
wurden zum Start der Kooperation für ein Jahr zehn Pedelecs<br />
kostenfrei zur Nutzung überlassen. Für Hamburg und das<br />
Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH wurde ein Kooperationsvertrag<br />
mit der Adam Opel <strong>AG</strong> im Zusammenhang mit<br />
dem Marktstart des Opel Ampera unterzeichnet.<br />
› Erneuerbare Energien ‹<br />
Die Anzahl der im Netzgebiet angeschlossenen Anlagen zur<br />
Stromerzeugung aus regenerativer Energie nimmt weiterhin<br />
kontinuierlich zu. So wurden im Jahr <strong>2011</strong> Anlagen mit einer<br />
Gesamtleistung von 60 MW neu angeschlossen, was einer<br />
Steigerung von rund 10 % entspricht.<br />
Erneuerbare Energien<br />
Anzahl Anlagen<br />
Installierte Leistung (in MW)<br />
<strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010<br />
Wasserkraft 16 16 2,5 2,5<br />
Biomasse 170 130 92,0 70,2<br />
Klär-/Deponiegas 2 2 0,5 0,5<br />
Geothermie 1 1 0,2 0,2<br />
Windkraft 394 392 474,5 470,5<br />
Photovoltaik 2.426 1.726 90,0 55,4<br />
Summe 3.009 2.267 659,7 599,3<br />
Auch in der Zukunft ist mit einer weiteren Steigerung der<br />
Anzahl der angeschlossenen Anlagen zu rechnen.<br />
Der weitere Ausbau eigener Erzeugungsanlagen bzw. die<br />
Beteiligung an Projekten Dritter bildet auch in Zukunft einen<br />
der Schwerpunkte der mea GmbH.<br />
Trotz dieser positiven Entwicklung ist es nicht immer möglich,<br />
geplante Projekte sofort in das Netz einzubinden. Die bestehenden<br />
Übertragungskapazitäten müssen dazu in einigen<br />
Regionen erst ausgebaut werden.
28<br />
Allgemeines<br />
Dezentrale Erzeugung<br />
Für das Gelingen der Energiewende wird die dezentrale<br />
Erzeugung eine entscheidende Rolle spielen. So ist das Ziel<br />
der Bundesregierung, im Jahr 2050 80 % des Bruttostromverbrauchs<br />
aus regenerativen Energiequellen zu erzeugen.<br />
Dies ist nur mit einem weiteren Ausbau sowohl der Erzeugungsanlagen<br />
als auch der Übertragungs- und Verteilnetze<br />
zu erreichen. <strong>2011</strong> wurden 20 % des deutschlandweit verbrauchten<br />
Stromes aus regenerativen Energiequellen erzeugt.<br />
Die erneuerbaren Energien sind damit zur wichtigsten<br />
Energie quelle neben der Braunkohle (20 %) geworden. Den<br />
größten Anteil trägt hierzu die Windkraft bei, gefolgt von der<br />
Biomasse sowie Wasserkraft und Photovoltaik.<br />
Das Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH ist durch eine, im<br />
Verhältnis zum Absatz, hohe Konzentration von EEG-Anlagen<br />
gekennzeichnet. Die Einspeisung aus dezentralen Erzeugungsanlagen<br />
hat im Jahr <strong>2011</strong> einen neuen Höchststand erreicht.<br />
Deutliche Steigerungen waren mit Ausnahme von Klär- und<br />
Deponiegas in allen Bereichen zu verzeichnen: Windkraftanlagen<br />
(+15,8 %; +100,1 Mio. kWh), Photovoltaik (+99,5%;<br />
28,7 Mio. kWh), Wasserkraft (+28,9 %; +1,6 Mio. kWh) und<br />
Biomasse (+18,1%; +81,4 Mio. kWh). Damit lag die Steigerung<br />
deutlich über den Planannahmen. Vor allem die Windkraft<br />
und die Photovoltaik übertrafen die Erwartungen deutlich.<br />
Dazu trug bei der Windkraft der erzeugungsstarke<br />
Dezember entscheidend bei, so dass hier ein neuer Höchstwert<br />
(+70,5 Mio. kWh; +10,6 %) erreicht wurde.<br />
Dezentrale Erzeugung<br />
Einspeisung in MWh<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Wasserkraft 7.105 5.511<br />
Biomasse 529.778 448.396<br />
Klär-/Deponiegas 0 208<br />
Geothermie 0 0<br />
Windkraft 733.960 633.849<br />
Photovoltaik 57.564 28.853<br />
Summe 1.328.407 1.116.817<br />
Im Netzgebiet beträgt der Anteil der Einspeisung aus regenerativen<br />
Erzeugungsanlagen bezogen auf die gesamte verteilte<br />
Energie 60 % sowie an der an die Letztverbraucher verteilten<br />
Energie ca. 74 % und liegt damit deutlich über den<br />
politischen Zielvorgaben des integrierten Effizienz- und<br />
Klimaschutzpakets der Bundesregierung für das Jahr 2020.<br />
Die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH geht davon aus, dass dieser Anteil<br />
innerhalb der nächsten Jahre auf 100 % steigen wird. Die<br />
sich daraus ergebenden Anforderungen an die Gestaltung<br />
der Infrastruktur bedingen umfangreiche Investitionen in das<br />
Leitungsnetz, um den erzeugten Strom aufnehmen und<br />
abtrans portieren zu können.<br />
Anteil EEG-Einspeisung am Letztverbrauch im Netzgebiet (in %)<br />
Regenerative Erzeugung Konventionelle Erzeugung<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
83<br />
73 74 76<br />
30<br />
20<br />
42<br />
31<br />
35<br />
10 19 22 28<br />
0<br />
57 58 59<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> 2012 2013 2014<br />
Ziel der Bundesregierung<br />
im Jahr 2050 – 80 % aus<br />
erneuerbarer Energie<br />
Ziel der Bundesregierung<br />
im Jahr 2020 – 35 % aus<br />
erneuerbarer Energie
29<br />
Einweisung in moderne Technik<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe beschäftigte zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
573 Personen, dies bedeutet eine Steigerung um 15 Mitarbeiter<br />
gegenüber dem Vorjahr.<br />
Der Anstieg der Mitarbeiteranzahl ist in erster Linie auf den<br />
erhöhten Bedarf im Rahmen der Entwicklung neuer<br />
Geschäftsfelder bzw. der Gewinnung neuer Kunden im<br />
Dienstleistungssektor zurückzuführen. Zusätzlich trägt die<br />
Besetzung bisher offener Stellen zu einem Anstieg der Mitarbeiter<br />
bei. Die Erhöhung der Anzahl der Beschäftigten in Vollzeiteinheiten<br />
gegenüber dem Vorjahr resultiert neben der<br />
Erhöhung der Mitarbeiterzahl aus der Anpassung der Arbeitszeit<br />
auf 100 % der tariflichen Arbeitszeit. Die Betriebsvereinbarung<br />
03/2007 zur Absenkung der tariflichen Arbeitszeit<br />
wurde außer Kraft gesetzt. Ab 1. Oktober <strong>2011</strong> gilt damit<br />
wieder uneingeschränkt der Tarifvertrag mit 100 % Arbeitszeit.<br />
Die Ausbildung und die Nachwuchsgewinnung waren<br />
ebenso Schwerpunkte der Personalarbeit wie die Gesundheitsförderung<br />
und die Arbeitssicherheit der Mitarbeiter.<br />
Durch langfristige Nachwuchsplanung und Ausbildung will<br />
die WEM<strong>AG</strong> die Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs<br />
sicherstellen. Eine große Rolle spielt dabei die innerbetriebliche<br />
Ausbildung. Ergänzend wurde das im Jahr 2009 gestartete<br />
Trainee-Programm mit der Einstellung weiterer Trainees<br />
fortgesetzt. Mit der Weiterführung des Programms wird an<br />
dem Ziel festgehalten, auch in Zukunft besonders qualifizierten<br />
akademischen Nachwuchs für die Mitarbeit im Unternehmen<br />
zu gewinnen.<br />
Anzahl der WEM<strong>AG</strong>-Mitarbeiter<br />
<strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> 2010<br />
Frauen Männer gesamt gesamt<br />
Aktive Mitarbeiter (Personen am 31.12.) 236 298 534 517<br />
Auszubildende (Personen am 31.12.) 8 31 39 41<br />
Beschäftigte 244 329 573 558<br />
Beschäftigte am 31.12. in Vollzeiteinheiten 237 327 564 538
30<br />
Allgemeines<br />
Risikomanagement im Konzern<br />
Nach § 91 Abs. 2 AktG ist der Vorstand einer Aktiengesellschaft<br />
verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere<br />
ein Überwachungssystem einzurichten, damit den<br />
Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen<br />
früh erkannt werden.<br />
Das Risikomanagement in der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe wurde auch<br />
im Jahr <strong>2011</strong> kontinuierlich weiterentwickelt und ist in die<br />
Überwachungs- und Steuerungssysteme integriert. Es stellt<br />
die gruppenweite systematische Erfassung, Bewertung und<br />
Kommunikation von Risiken sicher. In Abhängigkeit von der<br />
Bedeutung des jeweiligen Risikos wird es mit angemessenen<br />
Mitteln durch die Risikoverantwortlichen der einzelnen Bereiche<br />
der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe überwacht. Gegebenenfalls werden<br />
die erforderlichen Gegenmaßnahmen ergriffen.<br />
Über relevante Einzelrisiken und die Gesamtrisikolage wird<br />
im Rahmen des Quartalsreportings berichtet. Bei wesentlichen<br />
Veränderungen werden die zuständigen Entscheidungsträger<br />
umgehend informiert.<br />
Über die Thüga-Beteiligung investiert die<br />
WEM<strong>AG</strong> auch in Windparks in Rheinland-Pfalz.<br />
Für die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> und den WEM<strong>AG</strong>-Konzern ergibt sich<br />
nach gegenwärtigem Erkenntnisstand weder durch Einzelrisiken<br />
noch durch die aggregierte Risikoposition eine Bestandsgefährdung.<br />
Der Vertrieb ist durch den bestehenden Wettbewerb um Endkunden<br />
auch weiterhin einem intensiven Preis- und Margen -<br />
druck bezogen auf verkaufte Strommengen ausgesetzt. Die<br />
Konkretisierung der Risiken kann zu einer Beeinflussung der<br />
Liquiditäts- und Ertragslage der Gesellschaft führen. Die<br />
bestehende Wettbewerbssituation birgt aber auch Chancen<br />
zum Gewinn von Kunden und zum Ausbau des Strom- und<br />
Gasvertriebes.<br />
Durch die Risikorichtlinie Vertrieb werden auf einem schwankenden<br />
Markt insbesondere Vertriebsrisiken beobachtet und<br />
begrenzt. Eine konsequente Kontrolle der getroffenen Annahmen<br />
bestätigte die Vorgaben aus der Richtlinie.<br />
Beim Netzbetreiber bestehen neben technischen Risiken<br />
auch Risiken aus der Regulierung von Netznutzungsentgelten<br />
durch die BNetzA. Eine weitere Senkung der Netznutzungsentgelte<br />
oder andere Maßnahmen der Regulierungsbehörde<br />
können eine nachhaltige Beeinträchtigung der Ertragslage<br />
der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe zur Folge haben. Die Geschäftsjahre<br />
2007 bis <strong>2011</strong> mit ihren erheblichen Ergebnissprüngen nach<br />
unten wie nach oben belegen dies deutlich.<br />
Die geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen und deren<br />
Auslegung durch die BNetzA im Rahmen der bevorstehenden<br />
Prüfung der Netzkosten in Vorbereitung der zweiten<br />
Periode der Anreizregulierung bergen ebenso wie mögliche<br />
Anpassungen des Rechtsrahmens ein derzeit nicht klar<br />
abschätzbares Risikopotenzial für die Ergebnisentwicklung<br />
des WEM<strong>AG</strong>-Konzerns.<br />
Nachtragsbericht WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
Ereignisse von besonderer Bedeutung haben sich nach dem<br />
Bilanzstichtag nicht ergeben.
31<br />
Lage der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
Ertragslage der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. EUR<br />
Mio. EUR<br />
Umsatzerlöse (ohne Energiesteuern) 477,7 500,2<br />
Sonstige Erlöse 8,6 5,8<br />
Materialaufwand -438,1 -460,4<br />
Personalaufwand -21,9 -21,3<br />
Sonstiger Aufwand -11,5 -13,5<br />
Abschreibungen -2,5 -2,3<br />
Zins- und Beteiligungsergebnis 13,7 13,1<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 26,0 21,6<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -6,4 -6,7<br />
Periodenergebnis 19,6 14,9<br />
Das Periodenergebnis der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> beträgt 19,6 Mio. EUR.<br />
Die Verbesserung von 4,7 Mio. EUR resultiert vor allem aus<br />
dem deutlich besseren Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
(+4,4 Mio. EUR).<br />
Die Umsatzerlöse der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> vor Abzug der Energieund<br />
Stromsteuer betrugen in <strong>2011</strong> ca. 511,0 Mio. EUR. Sie<br />
beinhalten im Wesentlichen die Erlöse aus Stromverkauf und<br />
Dienstleistungen für Investitionen und Instandhaltung.<br />
Der Stromabsatz an Kunden im Jahr <strong>2011</strong> belief sich auf<br />
2.332 Mio. kWh. Die um die Energiesteuer sowie die Erlöse<br />
aus sonstigen Handelsaktivitäten bereinigten Stromerlöse<br />
betrugen 306,8 Mio. EUR. Die bereinigten Stromerlöse beinhalten<br />
die den Kunden in Rechnung gestellten Bezugs kosten,<br />
Netznutzungsentgelte, Steuern und Abgaben (ohne Stromsteuer)<br />
sowie die Vertriebskosten.<br />
Die Erhöhung der sonstigen Erlöse resultiert vor allem aus<br />
einer gestiegenen Beauftragung im Bereich der IT-Dienstleistungen,<br />
der Finanzdienstleistungen, der Dienstleistungen<br />
der Personalbetreuung sowie aus der Korrektur der Abgrenzungen<br />
früherer Geschäftsjahre.<br />
Der Materialaufwand der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> betrug im laufenden<br />
Geschäftsjahr 438,1 Mio. EUR gegenüber 460,4 Mio. EUR<br />
im Vorjahr (-4,8 %).<br />
Der um die sonstigen Handelsaktivitäten bereinigte Aufwand<br />
für Strombezug (ohne Netznutzung) betrug in <strong>2011</strong><br />
ca. 175,5 Mio. EUR (mit Netznutzung 258,3 Mio. EUR);<br />
Vorjahr 202,4 Mio. EUR (mit Netznutzung 285,7 Mio. EUR).<br />
Der Reduzierung der Strombezugskosten auf Grund sinkender<br />
Börsenpreise stehen deutlich höhere Aufwendungen aus<br />
der erhöhten EEG-Umlage gegenüber.<br />
Die Verringerung des sonstigen Aufwandes beruht vor allem<br />
auf einem geringeren Belastungsausgleich nach dem KWK-<br />
Gesetz, geringeren Forderungsausfällen sowie einer geringeren<br />
Zuführung zur Rückstellung für drohende Verluste. Dem<br />
stehen höhere Aufwendungen für Werbemaßnahmen, die<br />
IT-Infrastruktur und das Gebäudemanagement gegenüber.<br />
Der Personalaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr um<br />
2,6 % auf 21,9 Mio. EUR. Im gleichen Zeitraum stieg die<br />
Anzahl der Mitarbeiter auf Grund weiterer Herausforderungen,<br />
die sich aus den immer komplexeren Anforderungen<br />
des Marktes ergeben, um 6 auf 377 Personen.<br />
Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle<br />
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens betrugen<br />
2,5 Mio. EUR.<br />
Das Zins- und Beteiligungsergebnis erhöhte sich gegenüber<br />
dem Vorjahr auf 13,7 Mio. EUR.
32<br />
Allgemeines<br />
Finanzlage der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. EUR<br />
Mio. EUR<br />
Mittelzufluss / Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit -5,4 38,8<br />
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -13,6 -40,1<br />
Mittelzufluss / Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit 4,5 -20,4<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -14,5 -21,7<br />
Finanzmittelfonds am 1. Januar 28,8 50,5<br />
Finanzmittelfonds am 31. Dezember 14,3 28,8<br />
Der Finanzmittelbestand der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> beträgt am<br />
31. Dezember <strong>2011</strong> 14,3 Mio. EUR und hat sich somit im<br />
Geschäftsjahr um 14,5 Mio. EUR verringert. Der Mittelabfluss<br />
aus der Geschäftstätigkeit in Höhe von 5,4 Mio. EUR resultiert<br />
aus dem um zahlungsunwirksame Aufwendungen<br />
und Erträge bereinigten Jahresüberschuss. Diesem stehen<br />
ein Mittel abfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe von<br />
13,6 Mio. EUR und ein Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit<br />
in Höhe von 4,5 Mio. EUR gegenüber.<br />
Vermögenslage der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. EUR<br />
Mio. EUR<br />
Anlagevermögen 202,0 185,6<br />
Vorräte 3,4 6,8<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 109,1 96,1<br />
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten 14,3 28,8<br />
Sonstige Aktiva 0,2 0,0<br />
Aktiva 329,0 317,3<br />
Eigenkapital 253,5 245,5<br />
Rückstellungen 41,6 52,2<br />
Verbindlichkeiten 33,9 19,6<br />
Passiva 329,0 317,3<br />
Die Bilanzsumme der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> erhöhte sich gegenüber<br />
dem Vorjahr um 11,7 Mio. EUR. Bei den Aktiva steht einer<br />
Erhöhung des Anlagevermögens um 16,4 Mio. EUR, resultierend<br />
aus dem Erwerb einer Beteiligung an der KOM9<br />
GmbH & Co. KG, einer Erhöhung der langfristigen Darlehen<br />
an Tochterunternehmen sowie einer Erhöhung der Forderungen<br />
eine Verringerung der Vorräte, vor allem aber der Kassenbestände<br />
gegenüber.<br />
Bei den Passiva verringern sich die Rückstellungen<br />
(-10,6 Mio. EUR), wogegen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen (+14,3 Mio. EUR) deutlich steigen.<br />
Der Rückgang der Rückstellungen resultiert aus einer Abnahme<br />
der Rückstellungen für ausstehende Rechnungen.<br />
Wesentliche Treiber für den Anstieg der Verbindlichkeiten<br />
sind die Inanspruchnahme eines Darlehens sowie der<br />
Anstieg der Verbindlichkeiten aus Strom- und Erdgassteuer.
33<br />
Bilanzstruktur WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> <strong>2011</strong> (in Mio. EUR)<br />
Aktiva<br />
Passiva<br />
Kurzfristiges Vermögen 38 %<br />
125 60<br />
18 % Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
15<br />
5 % Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Langfristiges Vermögen 62 %<br />
204 254<br />
77 % Eigenkapital<br />
100 % 329 329 100 %<br />
› Beziehungen zu verbundenen Unternehmen ‹<br />
Der gemäß § 312 AktG von der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> erstellte<br />
Abhängigkeitsbericht schließt mit folgender Erklärung des<br />
Vorstandes:<br />
› Nachtragsbericht der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> ‹<br />
Ereignisse von besonderer Bedeutung haben sich nach dem<br />
Bilanzstichtag nicht ergeben.<br />
Wir erklären, dass die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, Schwerin, bei den im<br />
Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die<br />
uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen<br />
wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine<br />
angemessene Gegenleistung erhielt. Andere Maßnahmen<br />
sind weder getroffen noch unterlassen worden.
34<br />
Allgemeines<br />
Ausblick für den WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
Auch in den kommenden Jahren wird die Entwicklung der<br />
Branche durch Unsicherheiten und Veränderungen des politischen<br />
und gesetzlichen Ordnungsrahmens sowie durch<br />
einen erheblichen Konsolidierungs- und Veränderungsdruck<br />
geprägt sein. So wird der vertriebliche Wettbewerb weiterhin<br />
hoch sein und der Druck auf die Netzgesellschaft durch die<br />
Regulierung auf hohem Niveau anhalten.<br />
Die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe plant, die Marktposition des Vertriebes<br />
auszubauen und neue Kunden, insbesondere außerhalb des<br />
regionalen Stammmarktes, zu gewinnen. Die Onlineprodukte<br />
„wemio.de“ und „wemiogas“ werden weiter ausgebaut und<br />
aktiv zur bundesweiten Neukundengewinnung eingesetzt.<br />
Urteils des Bundesgerichtshofes im Verfahren zur Festlegung<br />
der Erlösobergrenze zugeleitet, der jedoch bis heute wegen<br />
einer zwischenzeitlich ergangenen Entscheidung nicht abgeschlossen<br />
werden konnte. Die sich daraus möglicherweise<br />
ergebenden Verbesserungen werden die Ergebnisbelastung<br />
nur vorübergehend abfedern. Einzelne, sich aus dem Urteil<br />
des Bundesgerichtshofes ergebende, Verbesserungen wurden<br />
im Rahmen der Gesetzgebung bereits korrigiert. So ist<br />
auch in der Zukunft mit regelmäßigen Detailänderungen des<br />
Regulierungsrahmens zu rechnen. Daher sind trotz dieser<br />
Verbesserungen auch in der Zukunft von Seiten der WEM<strong>AG</strong><br />
Netz GmbH erhebliche Anstrengungen zu unternehmen, um<br />
auf Dauer ein angemessenes Ergebnis erzielen zu können.<br />
Die zum 1. Januar 2008 beantragten Netzentgelte wurden<br />
mit umfangreichen Kürzungen, vor allem im Anlagevermögen,<br />
im Laufe des Jahres 2008 genehmigt und bildeten die<br />
Grundlage für die Ermittlung der Effizienz und der Erlösobergrenze<br />
für die erste Periode der Anreizregulierung. Nach derzeitigen<br />
Erkenntnissen ist auch in Zukunft damit zu rechnen,<br />
dass wesentliche Kostenentwicklungen, die durch den Netzbetreiber<br />
nicht zu beeinflussen sind, entweder verspätet oder<br />
aber gar nicht über eine Berücksichtigung im Rahmen der<br />
Netzentgeltregulierung erstattet werden.<br />
Die BNetzA hat im Zusammenhang mit der Abfrage zur<br />
Anpassung der Erlösobergrenze für das Geschäftsjahr 2012<br />
der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH einen Vergleich zur Umsetzung des<br />
Die wesentlichen Änderungen der Stromnetzentgeltverordnung<br />
und der Anreizregulierungsverordnung werden sich<br />
erst im anstehenden Verfahren zur Festlegung der Erlösobergrenze<br />
für die Jahre 2014 bis 2018 auswirken. Die Vorgaben<br />
und Abfragen der BNetzA zu den im Jahr <strong>2011</strong> einzureichenden<br />
Anträgen auf die Festlegung der Erlösobergrenze<br />
im Bereich Gas lassen die Schlussfolgerung zu,<br />
dass hier eine deutlich umfangreichere Prüfung, mit Schwerpunkt<br />
eingekaufter Dienstleistungen, zu erwarten ist. Neben<br />
der deutlich stärkeren Detaillierung der Abfragen wurden<br />
ebenfalls die Zinssätze für die Eigenkapitalverzinsung durch<br />
die Bundesnetzagentur auf leicht geringerem Niveau festgelegt.<br />
Diese werden ein geringeres Ergebnis in den Jahren<br />
2014 – 2018 bedingen.<br />
Auf dem richtigen Weg
35<br />
› Zusammenfassung der Chancen und Risiken ‹<br />
Der Vertrieb der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe ist durch den bestehenden<br />
Wettbewerb um Endkunden auch weiterhin einem intensiven<br />
Preis- und Margendruck ausgesetzt. Diese Situation birgt<br />
sowohl Chancen als auch Risiken, die zu einer Beeinflussung<br />
der Liquiditäts- und Ertragslage führen können.<br />
Die Produkte der WEM<strong>AG</strong>, insbesondere der dem Kunden<br />
gebotene Service und die ihm gebotene Zuverlässigkeit<br />
sowie eine langfristig stabile wirtschaftliche Entwicklung der<br />
WEM<strong>AG</strong>-Gruppe stehen auch weiterhin im Fokus der Bemühungen.<br />
Ziel des Vertriebes der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe ist es auch<br />
in Zukunft, auf dieser Basis, Kunden langfristig zu binden und<br />
neue Kunden zu gewinnen. Hierzu soll auch die ökologische<br />
Strategie beitragen.<br />
Der Einfluss der erneuerbaren Energien wird auch in den<br />
nächsten Jahren weiter zunehmen und sich insbesondere<br />
auf die Investitionstätigkeit der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH auswirken.<br />
Durch die Nutzung des Erweiterungsfaktors im Regulierungsrahmen<br />
kann der nachteilige Einfluss auf die Rentabilität<br />
des Netzes gegebenenfalls begrenzt werden. Die<br />
Möglichkeit der Nutzung des Investitionsbudgets ist für<br />
Verteilnetzbetreiber in der derzeitigen Regulierungspraxis<br />
fast ausgeschlossen. Die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit<br />
notwendiger Investitionen zum Erhalt und Ausbau des<br />
Verteilnetzes bleibt, gerade vor dem Hintergrund der notwendigen<br />
Integration der EEG-Anlagen, auch in Zukunft eine<br />
Herausforderung.<br />
Die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe wird in Zukunft die sich aus dem Verbund<br />
mit der Thüga <strong>AG</strong> und der Thüga-Gruppe ergebenden<br />
Kooperationsmöglichkeiten zur Stärkung der eigenen Kompetenz<br />
und Wettbewerbsfähigkeit nutzen. So hat sich die<br />
mea GmbH an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co.<br />
KG beteiligt, um weitere Impulse im Bereich der Erzeugung<br />
erneuerbarer Energien zu setzen und durch gebündelte<br />
Kompetenz und Leistungskraft Projekte zu initiieren, die<br />
eigenständig nicht umzusetzen wären.<br />
Großes Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz wird<br />
neben den Maßnahmen an Gebäuden in der Erneuerung<br />
der bestehenden Heizungsanlagen gesehen. Hier soll sich<br />
für die WEM<strong>AG</strong> ein neues Geschäftsfeld entwickeln. Aus<br />
diesem Grunde wurde mit der Stadtwerke Parchim GmbH<br />
im Januar 2012 die Energiedienste Nordost GmbH gegründet,<br />
die im Rahmen von Contracting-Projekten bestehende<br />
ineffiziente Anlagen durch moderne Anlagen ersetzen und<br />
betreiben soll.<br />
Die Rahmenbedingungen für Servicedienstleistungen in der<br />
Versorgungswirtschaft werden sich weiter regelmäßig verändern.<br />
Dies führt zu einem Prozess der ständigen Anpassung<br />
der Systeme, die eine Erhöhung der Komplexität zur Folge<br />
haben werden. Nach der Umsetzung der Änderungen aus<br />
den Festlegungen zu den Wechselprozessen im Messwesen<br />
und den Marktregeln für die Durchführung der Bilanz kreisabrechnung<br />
Strom, steht als nächstes die Umsetzung der<br />
geforderten Wechselfrist von 3 Wochen für Endverbraucher<br />
und deren Integration in die Marktprozesse an. Zugleich<br />
sehen sich die Marktteilnehmer, etablierte Energiehändler<br />
und Netzbetreiber, zunehmender Konkurrenz durch neue<br />
überregionale Anbieter bzw. erhöhtem Kostendruck durch<br />
die Netzentgeltregulierung ausgesetzt. Insgesamt erwarten<br />
wir, dass angesichts der zunehmenden Komplexität der<br />
Marktregeln im Wettbewerb neben dem Preis die Qualität<br />
der Dienstleistungen wieder zunehmend in den Fokus der<br />
Auftraggeber und Kunden rücken wird.<br />
Im Zusammenhang mit dem Umbau der Energieversorgung<br />
sind für die nächsten Jahre von politischer Seite weitere<br />
Schritte angedacht, um die Versorgungssicherheit zu erhalten,<br />
den Wettbewerb und die Transparenz im Energiesektor<br />
zu erhöhen sowie die Integration der Erzeugungsanlagen zu<br />
gewährleisten. Neben der Studie der deutschen Energieagentur<br />
(DENA) zum Investitionsbedarf bei Verteilnetzen, die<br />
Ende 2012 vorliegen soll, sind hier noch Änderungen der<br />
Messzugangsverordnung, Verordnungen zu unterbrechbaren<br />
Verbrauchseinrichtungen, zu abschaltbaren Lasten sowie die<br />
Novelle der Grundversorgungsverordnungen Strom und Gas<br />
zu nennen.<br />
Die Rahmenbedingungen, insbesondere im Zusammenhang<br />
mit der Anreizregulierung durch die BNetzA, machen eine<br />
Ergebnisprognose wie in den Vorjahren schwierig. Es wird<br />
davon ausgegangen, dass durch entsprechende Maßnahmen<br />
das Ergebnis der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> in den folgenden Jahren<br />
mindestens auf dem Niveau des Jahres 2010 gehalten werden<br />
kann.
36<br />
Gemeinnützige Initiativen Initiativen<br />
Baumpflanzaktion am Schaalsee
Nachhaltiger Umweltschutz<br />
37<br />
Starkes Bewusstsein für den Umwelt- und Naturschutz<br />
Der Umwelt- und Naturschutz beginnt schon vor der eigenen<br />
Haustür. Das zeigen uns die vielen Beispiele aus den Städten<br />
und Gemeinden des WEM<strong>AG</strong>-Netzgebietes, über die nachfolgend<br />
berichtet wird. Da wurden zum Beispiel in Wendisch<br />
Priborn hunderte Blumen und Sträucher gepflanzt oder in<br />
Gadebusch sowie den umliegenden Dörfern beim Frühjahrsputz<br />
900 Schubkarren voll Müll gesammelt. Nachhaltigkeit<br />
widerspiegelt sich im Crivitzer Arboretum, in dem auch die<br />
Nachkommen besonders alter und schöner Baumriesen der<br />
Region ein Zuhause finden. Ergänzt wird die Palette<br />
durch Angler, die Brücken bauen, und Imker, die Bienenbäume<br />
pflanzen.<br />
Auch in den Schulen wächst das Bewusstsein für den Erhalt<br />
und die Pflege der Natur. Es werden Schulhöfe begrünt<br />
und der Müll in den Klassenräumen getrennt gesammelt.<br />
Dabei sind es nicht immer Vereine und Initiativen, die große<br />
Aktionen organisieren, sondern auch Einzelpersonen, die mit<br />
ihrem Enthusiasmus viele begeistern und mitreißen.<br />
Zahlreiche Vereine und Initiativen sind dem Aufruf der<br />
WEM<strong>AG</strong> gefolgt und haben ihre Aktivitäten präsentiert. Bei<br />
allen haben wir uns mit einer finanziellen Zuwendung<br />
bedankt, mit der wir das Engagement für unsere Natur und<br />
unsere Umwelt unterstützen wollen.<br />
Auch das Engagement der WEM<strong>AG</strong> für den Naturschutz in<br />
unserer Region ist vielfältig. So haben wir mit unserer großen<br />
Baumpflanz aktion am Schaalsee im Frühjahr <strong>2011</strong> über die<br />
Grenzen Mecklenburg-Vorpommerns hinweg Zeichen für<br />
eine ökologische Zukunft gesetzt. Über das MoorFutures-<br />
Programm des Landes investieren wir in die Wiedervernässung<br />
von Mooren. Das Aufstellen von Storchennestern und<br />
Adlerhorsten unterstützt nachhaltig das Ansiedeln dieser<br />
Vogelarten. Für den Schutz der Großvögel werden in deren<br />
häufig genutzten Flugzonen an einigen Freileitungsseilen<br />
weithin sichtbare orangefarbene Vogelwarnkugeln angebracht.<br />
Diese Maßnahme hat sich unter anderem in der Elbtalaue<br />
bewährt.<br />
Auch in den nächsten <strong>Geschäftsbericht</strong>en der WEM<strong>AG</strong><br />
werden wir über das vielfältige ehrenamtliche Engagement<br />
der Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinden<br />
berichten.<br />
Schulgarten in Gammelin
38<br />
Gemeinnützige Initiativen<br />
› Anglerverein Krakow am See e.V. ‹<br />
Schutz und Genuss der Natur im Einklang halten<br />
Wo vorher eine wilde Müllkippe war, haben die Mitglieder<br />
des Anglervereins Krakow am See Ende der 1960er Jahre<br />
mit eigenen Händen ihr Domizil aufgebaut. Während dieser<br />
Zeit entstand auch die Steganlage mit fast 60 Anlegeplätzen.<br />
Das Engagement für Natur und Umwelt ist über die Jahre<br />
weiter gewachsen. So haben Vereinsmitglieder 1999 die<br />
Schweinsgrabenbrücke wieder aufgebaut. Mit dem Bau dieser<br />
Brücke konnte der vor etwa 40 Jahren zugeschüttete Graben<br />
renaturiert und wieder eine wasserführende Verbindung<br />
der beiden angrenzenden Teile des Krakower Sees geschaffen<br />
werden. Sie dient als wichtiges Durchzugs- und Laichgebiet<br />
für Fische. Ein Jahr später pflanzten die Angler auf der<br />
Insel Lieps eine neue Pappel als Ersatz für den durch Blitzschlag<br />
zerstörten Baum, der durch den Kinderfilm „Nie<br />
wieder Ibiza“ berühmt wurde. Auch am Bau des Boots- und<br />
Angelsteges am Krakower Stadtsee und des barrierefreien<br />
Angelsteges am Gruber See waren fleißige Helfer des Vereins<br />
beteiligt. Mit einer Fläche von über 15 km² besitzt der<br />
Krakower See als einer der großen Seen der Mecklenburgischen<br />
Seenplatte eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa<br />
neun Kilometern. Er hat eine durchschnittliche Tiefe von<br />
7,4 Metern und zeichnet sich durch sehr klares Wasser aus.<br />
Ideale Bedingungen für Angler, die hier unter anderem<br />
Barsch, Hecht, Aal, Plötze und dicke Karpfen am Haken<br />
haben. „Nicht nur der erfolgreiche Fang, sondern auch der<br />
Schutz und Genuss unserer Natur stehen im Vordergrund<br />
und müssen im Einklang bleiben“, erläutert der Vorsitzende<br />
Dirk Rojahn den Vereinsgedanken. Für den Erhalt der intakten<br />
Natur am Krakower See beteiligt sich vor allem die Jugendgruppe<br />
des Vereins an der jährlich von der Stadt aus ge rufenen<br />
Frühjahrsreinigung. Dabei wird sich insbesondere um die<br />
Bereiche der Uferzone gekümmert, die nur mit Gummi stiefel,<br />
Wathose oder Boot erreicht werden können.<br />
Bau der Schweinsgrabenbrücke
Nachhaltiger Umweltschutz<br />
39<br />
› Förderverein Langenhägener Seewiesen e.V. ‹<br />
Naturschauspiel aus nächster Nähe erleben<br />
Jedes Jahr rasten während des Herbstzuges von August bis<br />
November etwa 3.000 Kraniche im Naturschutzgebiet<br />
Langenhägener Seewiesen, um hier Kraft für ihren langen<br />
Weg nach Süden zu schöpfen. „Wir bieten Interessenten die<br />
Möglichkeit, bei unseren Führungen das faszinierende Naturschauspiel<br />
aus nächster Nähe zu erleben“, schwärmt die<br />
Vorsitzende des Fördervereins Langenhägener Seewiesen<br />
e.V., Petra Steiniger. Das westlich von Goldberg gelegene<br />
Naturschutzgebiet ist ein reich strukturiertes Biotop mit<br />
Gehölzgruppen, Grünland und Wasserflächen. Es bietet den<br />
verschiedensten Tier- und Pflanzenarten einen idealen<br />
Lebensraum. Für den Erhalt der Langenhägener Seewiesen<br />
ist Anfang 1992 der Förderverein gegründet worden. Er hat<br />
sich neben der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Umwelterziehung<br />
für Jung und Alt vor allem dem praktischen<br />
Naturschutz verschrieben. Dazu gehören unter anderem<br />
das Instandhalten der Beobachtungsstände, Schau tafeln,<br />
Kraniche rasten auf dem Weg nach Süden<br />
Absperrun gen und Zäune sowie das ökologische Bewirtschaften<br />
der Flächen, wie zum Beispiel mit Mäharbeiten.<br />
Darüber hinaus werden wöchentlich auf allen drei Wasserflächen<br />
des Naturschutzgebietes Vögel gezählt, die Pegelstände<br />
der Seewiesen beobachtet und seltene Pflanzen,<br />
wie die heimischen Orchideen, gezählt und geschützt. In<br />
Seminaren und Vorträgen informiert der Verein über Fauna,<br />
Flora und Umweltschutzmaßnahmen. Mit der Naturkontaktstation<br />
Langenhagen ist eine Anlaufstelle für unterschiedlichste<br />
Bereiche geschaffen worden. „Die Einrichtung steht<br />
für Schulprojekte sowie Seminare zur Umwelt-, Natur- und<br />
Landschaftspflege offen. Zu einer festen Tradition sind die<br />
Ferienlager auf dem Gelände der Naturkontaktstation geworden“,<br />
berichtet die Vereinsvorsitzende. Dabei bietet das Areal<br />
viele Möglichkeiten für Sport und Spiel, kreatives Gestalten<br />
mit Naturmaterialien, Brotbacken, Grillen, Lagerfeuer, Nachtwanderungen<br />
und natürlich Naturbeobachtungen.<br />
Naturschutzgebiet Langenhägener Seewiesen
40<br />
Gemeinnützige Initiativen<br />
› Förderverein Arboretum Crivitz e.V. ‹<br />
Lehrreicher Schatz der Natur<br />
Von der Liebesallee sind es nur wenige Schritte bis zum Haupteingang<br />
des Arboretums. Hier wird der Besucher von Pyramideneichen,<br />
europäischen Lärchen und deutschen Mispeln<br />
begrüßt. Etwa 140 Baum- und 40 Straucharten sind bisher im<br />
Arboretum Crivitz gepflanzt worden. Jedes Gehölz ist mit einem<br />
Schild versehen, das Auskunft über den deutschen und botanischen<br />
Namen sowie die natürliche Herkunft gibt. Kürzlich<br />
haben Mitglieder des Fördervereins weitere 23 Schilder aufgestellt.<br />
Sie weisen auf den „Baum des Jahres“ hin, der seit<br />
23 Jahren bundesweit von einem Kuratorium ernannt wird.<br />
Das Arboretum Crivitz vereint alle 23 Baumarten. „Durch<br />
Zufall“, meint Gernot Seelig, der die Idee für das Arboretum<br />
hatte und maßgeblich an der Gründung des Fördervereins im<br />
Jahr 2007 beteiligt war. Den Lehrcharakter der im Stil eines<br />
englischen Parks gestalteten Anlage unterstreichen die beiden<br />
Lehrpfade: während der eine Weg Gehölze zeigt, die in der<br />
Neuzeit in das mitteleuropäische Vegetationsgebiet gelangt<br />
sind, gibt der zweite Pfad Auskunft über die Baumarten der<br />
Wälder in den einzelnen Erdformationen. Ein Feuchtbiotop, ein<br />
Trockenrasen, zwei Insektenhotels und große Findlinge ergänzen<br />
das Arboretum, das mit seiner Fläche von 7,6 Hektar und<br />
Blütenpracht<br />
insgesamt 2.500 Meter langen Wegen zu ausgedehnten und<br />
informativen Spaziergängen einlädt. Das Arboretum beteiligt<br />
sich seit einiger Zeit an der Veranstaltung „Offene Gärten“ in<br />
Mecklenburg-Vorpommern und nimmt an der bundesweiten<br />
Aktion „Junge Riesen“ teil. „Dafür sind im Amtsbereich Crivitz<br />
aus Samen besonders alter und schöner Baumriesen Nachkommen<br />
gezogen worden, von denen wir die ersten jungen<br />
Bäume bereits einpflanzen konnten“, erläutert der Vereinsvorsitzende<br />
Gernot Seelig. Von Zeit zu Zeit kümmern sich die<br />
Vereinsmitglieder auch um Nach- oder Zusatzpflanzungen, um<br />
das Sortiment zu erweitern und eine bessere Vergleichbarkeit<br />
zwischen verwandten Baumarten herzustellen.<br />
Lehrpfad durch das Arboretum (Fotos: Hans-Jürgen Heine)
Nachhaltiger Umweltschutz<br />
41<br />
› Gewerbeverein Neustadt-Glewe e.V. ‹<br />
Kinder- und Jugendakademie gibt Antworten auf viele Warum-Fragen<br />
Kinder sind wissbegierig. Diese natürliche Gabe will der<br />
Gewerbeverein Neustadt-Glewe fördern und hat dazu die<br />
Kinder- und Jugendakademie ins Leben gerufen. „Mit unserem<br />
interessanten, außerschulischen Bildungsangebot wollen<br />
wir einen kreativen Zugang zu Technik, Natur, Gesellschaft,<br />
Wissenschaft und Forschung ermöglichen sowie die Kinder<br />
und Jugendlichen motivieren, sich bereits sehr früh für<br />
die komplexen Inhalte und Fragen aus diesen Bereichen zu<br />
begeistern“, erläutert der Vereinsvorsitzende Christian Rosenkranz<br />
und ergänzt: „Bildung ist mehr als Unterricht. Sie kann<br />
nicht verabreicht, sondern nur erworben werden.“ Mit der<br />
Pützmunter-Experimente-Show fiel im Juni 2009 der Startschuss<br />
für die erste Kinder- und Jugendakademie der Region.<br />
Im Herbst folgte unter dem Motto „Wer wohnt eigentlich in<br />
der Milchstraße?“ die zweite Vorlesung. Seitdem stürmen<br />
zwei Mal pro Jahr Neugierige den Hörsaal. Die Vorlesungen<br />
der Akademie sind so gestaltet, dass sie für Kinder und<br />
Jugendliche ab zehn Jahre geeignet sind. Bislang besuchten<br />
mehr als 400 Schüler die Veranstaltungen. Die Themen<br />
drehen sich vor allem um Biologie, Ökologie und das Klima.<br />
<strong>2011</strong>, dem internationalen Jahr des Waldes, widmete sich<br />
eine Vorlesung diesem Lebensraum. Dabei konnten die<br />
jungen Zuhörer unter anderem erfahren, dass Wälder nicht<br />
nur Sauerstoff produzieren und Kohlen dioxid speichern,<br />
sondern auch Wasserspeicher sind und vor Überschwemmungen<br />
schützen. Ein anderes Mal gingen die Kinder der<br />
Frage nach, wie das Klima zu retten ist oder erfuhren mehr<br />
über die Bionik, die Wissenschaft, die Biologie und Technik<br />
mit einander verbindet. Nach der Vorlesung durch namhafte<br />
Wissenschaftler können die Kinder viele Warum-Fragen<br />
stellen. Anschließend erhält jeder junge Student einen<br />
Akademieausweis und ein Zertifikat über den Besuch der<br />
Veranstaltung.<br />
Kinder stürmen den Hörsaal
42<br />
Gemeinnützige Initiativen<br />
› Imkerverein Sternberg und Umgebung e.V. ‹<br />
Brüel Imkerverein auf dem Sternberg Weg zur blühenden und Umgebung Bienenstadt e.V.<br />
Die Honigbiene ist der bedeutendste nicht ersetzbare<br />
Bestäuber in der Natur. Außerdem hängen etwa 85 Prozent<br />
der landwirtschaftlichen Erträge in Deutschland vom Fleiß<br />
der Honigbiene ab. Deutlich bekannter dürfte wohl das<br />
schönste beim Bestäuben entstehende Nebenprodukt sein,<br />
der Honig. Doch um die Zukunft des Insektes ist es im Nordosten<br />
schlecht bestellt: monotone Landschaften, nicht blühende<br />
Agrarflächen nach dem Raps sowie neuartige Belastungen<br />
und Krankheiten führen ohne Hilfe zum Tod vieler<br />
Bienenvölker. Darüber hinaus geht die Zahl der Imker, deren<br />
Durchschnittsalter hier bei 70 Jahren liegt, immer weiter<br />
zurück. Dieser Entwicklung will der Imkerverein Sternberg<br />
und Umgebung e. V. mit Nachwuchsförderung, Umweltbildung<br />
und Öffentlichkeitsarbeit entgegenwirken. „Dafür haben<br />
wir ein Konzept entwickelt, das bei zahlreichen Partnern<br />
schon auf große Resonanz gestoßen ist“, berichtet Rita<br />
Klammer, die sich zusammen mit ihrem Mann, der zugleich<br />
Vorsitzender des Imkervereins ist, für den Erhalt der Honigbienen<br />
einsetzt. So ist es zum Beispiel gelungen, im Sommer<br />
<strong>2011</strong> an der Regionalen Schule Brüel das Wahlpflichtfach<br />
„Imkern“ zu etablieren. Bei verschiedenen Projekttagen lüftet<br />
Willfried Klammer seinen Schleier und erklärt den Kindern,<br />
welche Auswirkung die veränderte Kulturlandschaft auf das<br />
Zusammenspiel von Blüten und Bestäubern hat. „Honig<br />
kann importiert werden – Bestäubung aber nicht“, unterstreicht<br />
der Vereinsvorsitzende. Geplant sind des Weiteren<br />
ein Biene n garten und ein Bienenlehrpfad, die Vergabe von<br />
Bienenpatenschaften sowie der Bau eines Wildbienenhotels.<br />
In Workshops und Vorträgen sollen Bürger und Behörden<br />
informiert werden, wie sie mit bienenfreundlichen Pflanzen<br />
dazu beitragen können, das gefährdete Nutztier zu erhalten.<br />
„Brüel soll eine blühende Bienenstadt werden“, wünscht sich<br />
Rita Klammer.<br />
Imkerschüler im Bienenwanderwagen
Nachhaltiger Umweltschutz<br />
43<br />
› Klaus Fengler, Wendisch Priborn ‹<br />
Blütenträume Klaus Fengler, lassen Wendisch „Fliederdorf“ Priborn wachsen<br />
Klaus Fengler hat einen Traum. Er wünscht sich, dass Wendisch<br />
Priborn einmal „Fliederdorf“ wird. Zur Verwirklichung<br />
dieses Traumes hat er vor etwa drei Jahren begonnen, an<br />
verschiedenen Stellen des Dorfes mehr als 100 Fliedersträucher<br />
zu pflanzen und so den Grundstein für die Initiative<br />
„Unser Dorf soll schöner werden“ gelegt. Damit möglichst<br />
das ganze Jahr über eine reiche Farbenpracht die Gemeinde<br />
verschönert, hatte der Bürgermeister die Idee, zusätzlich<br />
Sommer- und Herbstblüher zu pflanzen und zu sähen. So<br />
entstand auch ein ganz besonderer Hingucker: auf der etwa<br />
600 Quadratmeter großen Freifläche in der Dorfmitte, gleich<br />
gegenüber der WEM<strong>AG</strong>-Trafostation, die vor etwa zwei Jahren<br />
von einem Rostocker Graffiti-Künstler besprüht wurde,<br />
wachsen Chrysanthemen, Dahlien und Studentenblumen<br />
sowie Astern, Bartnelken und Klatschmohn. Überragt wird<br />
die bunte Pracht von leuchtend gelben Sonnenblumen.<br />
Außerdem säumt eine breite Blumenkante aus Tulpen,<br />
Gladiolen und Stiefmütterchen den Weg zum Dorfgemeinschaftshaus,<br />
an dessen Eingang mehrere Monate im Jahr<br />
verschiedene Rosen blühen. Auf der Bundesgartenschau<br />
2009 in Schwerin ist Klaus Fengler auf eine Blumenpyramide<br />
aufmerksam geworden – heute steht ein „Nachbau“ in<br />
Wendisch Priborn. Zweieinhalb Meter schlängeln sich die<br />
Blütenreiche Gemeinde<br />
Ranken der Trichtermalven mit ihren rosa und blauen Blüten<br />
um die Rundhölzer gen Himmel. Mit seinem Engagement,<br />
bei dem ihm zwei Dorfbewohner helfen, schafft Klaus<br />
Fengler einen wichtigen Lebensraum für Kleinlebewesen,<br />
wie Schmetterlinge und Bienen. „Darüber hinaus wollen wir<br />
den Bewohnern unserer Gemeinde Anregungen für die<br />
Gestaltung des eigenen Vorgartens geben“, erläutert der Diplomlandwirt.<br />
Nachmachen ist erwünscht. Dafür verschenkt er<br />
gern die Saat der Studentenblumen, Knollen der Dahlien<br />
oder selbst gezogene Jungpflanzen.<br />
Weg zum Dorfgemeinschaftshaus
44<br />
Gemeinnützige Initiativen<br />
› Verein zur Förderung Angemessener Lebensverhältnisse, Ganzlin ‹<br />
Erlebbare Visionen für die Zukunft der Umwelt und Energie<br />
Die Arbeit und Ideen der Menschen, die sich im Verein zur<br />
Förderung Angemessener Lebensverhältnisse (FAL e.V.)<br />
engagieren, dienen dem Erhalt und Ausbau der Lebensfähigkeit<br />
einer kleinen Region südlich des Plauer Sees. Alle Unternehmungen<br />
in den Bereichen Naturschutz, Landschaftsgestaltung<br />
und ökologisches Bauen sind der Nachhaltigkeit<br />
verpflichtet und in die Zukunft geplant. Zu den Projekten<br />
gehören unter anderem die Wunderfeld e. G. als Verarbeiter<br />
regionaler Produkte zu besonderen kulinarischen Spezia litäten,<br />
der Wangeliner Garten mit dem Wissen über die<br />
Pflanzen der vergangenen Jahrhunderte, die europäische<br />
Bildungsstätte für Lehmbau, die Lehmbauer aus ganz Europa<br />
in Wangelin vereint und das Lehmmuseum, in dem das<br />
Wissen über den Lehm gesammelt und präsentiert wird.<br />
<strong>2011</strong> haben Teilnehmer eines internationalen Baustellenkurses<br />
in Wangelin das erste lasttragende Strohballen-Gewölbehaus<br />
in Deutschland errichtet. „Der Bau dieses einzigartigen<br />
Komplexes ist Kernbestandteil unseres Projektes Morgenland,<br />
mit dem wir Visionen für die Zukunft der Umwelt und<br />
Energie erlebbar machen wollen“, erläutert FAL-Geschäftsführer<br />
Klaus Hirrich. Kurz nach seiner Gründung 1990 hat der<br />
FAL im Rahmen eines EU-Projektes begonnen, den<br />
ehe maligen Schießplatz der Sowjetarmee bei Retzow von<br />
Müll und Munition zu befreien, um damit einen bedeutenden<br />
Magerrasen-Standort für die Region zu erhalten. Dank<br />
der Pflege hat sich eine Heidelandschaft entwickelt, die<br />
inzwischen als Naturschutzgebiet Marienfließ ein Zuhause<br />
für Schmetterlinge, Bienen, Ziegenmelker und Ölkäfer geworden<br />
ist. Während der vergangenen Jahre haben Vereinsmitglieder<br />
bei vielen Arbeitseinsätzen in der Region um<br />
Retzow, Gnevsdorf, Ganzlin und Wendisch Priborn etwa<br />
50.000 Bäume und Sträucher sowie Hecken und Alleen<br />
gepflanzt. Außerdem wurde 2008/2009 vom FAL ein Rundwanderweg<br />
entlang alter Obstbäume angelegt. Die Sammlung<br />
der regional typischen Gehölze wird nach dem Veredeln<br />
von Reisern durch weitere historische Obstsorten ergänzt.<br />
Lehmbaukurs
Nachhaltiger Umweltschutz<br />
45<br />
› Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und Umgebung e.V. ‹<br />
Kuhschelle erfolgreich gerettet<br />
Die Förderung der Kultur, Heimatpflege und Heimatkunde<br />
liegt dem Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und<br />
Umgebung e. V. besonders am Herzen. Dafür organisieren<br />
die Vereinsmitglieder jährlich mehr als ein Dutzend Veranstaltungen<br />
zu wissenschaftlichen, kulturellen, künstlerischen,<br />
politischen und heimatkundlichen Themen. Ein besonders<br />
großes Projekt des Vereins ist der Naturlehrpfad Recknitz-<br />
Düne, der vor etwa einem Jahr eingeweiht werden konnte.<br />
Der etwa einen Kilometer lange Weg durch das Naturschutzgebiet<br />
beginnt am Reitplatz in Laage an einer Informationstafel.<br />
Er führt vom Scheibenberg über den Nelkenberg bis<br />
zum Langen Berg, auf dem sich jetzt eine Aussichtsplattform<br />
befindet. „Zahlreiche Tafeln weisen den Besucher auf die<br />
Besonderheiten der Natur links und rechts des Weges hin,<br />
wie zum Beispiel auf die Torf- und die Lewerenztannen“,<br />
erläutert der Vereinsvorsitzende Manfred Walter. Umgesetzt<br />
wurde das vom Verein initiierte Projekt zusammen mit<br />
Schülern einer 9. Klasse des RecknitzCampus Laage. Unter-<br />
Einweihung des Naturlehrpfades Recknitz-Düne<br />
stützung gab es auch vom Berufsbildungszentrum „Start“ in<br />
Teterow und der Stadtverwaltung Laage. Bereits 2009 hatte<br />
sich der Verein für den Erhalt der Kuhschelle stark gemacht,<br />
die es noch an einigen Stellen des Flächennaturdenkmals<br />
gab. Um die Lebensbedingungen für diese seltene Schönheit<br />
der heimischen Flora zu verbessern, starteten die Vereinsmitglieder<br />
einen Arbeitseinsatz und befreiten das Gebiet<br />
vom wild wuchernden Ginster. Dabei kamen weitere Raritäten,<br />
wie der Tüpfelfarn, das Salomonsiegel oder der Ährige<br />
Ehrenpreis zum Vorschein. 2012 plant der Verein, eine zugewachsene<br />
Börnung in der Nähe der Recknitz zu renaturieren.<br />
Diese ehemalige Tränkanlage für Milchkühe soll wieder so<br />
hergerichtet werden, dass sich hier Fauna und Flora in ihrer<br />
ursprünglichen Vielfalt ansiedeln können.<br />
Die seltene Kuhschelle (Fotos: Heimatverein)
46<br />
Gemeinnützige Initiativen<br />
› Schulhofinitiative der Karl-Scharfenberg-Schule Neustadt-Glewe ‹<br />
Klassenzimmer im Grünen<br />
Warum lässt sich aus einem tristen grauen Schulhof nicht ein<br />
Ort machen, der zum Aufenthalt einlädt – mit grünen Hügeln<br />
für die Bewegung, verschiedenen Rückzugsmöglichkeiten,<br />
mit Plätzen für sportliche Aktivitäten und Orten zum Lernen?<br />
Diese Frage stellten sich vor einiger Zeit die Schüler, Lehrer<br />
und die Direktorin der Karl-Scharfenberg-Schule Neustadt-<br />
Glewe gleichermaßen. Zusammen mit der Elternvertretung<br />
und dem Schulverein der Regionalen Schule wurde 2009<br />
die Initiative, den Schulhof zu gestalten, aus der Taufe gehoben.<br />
„Ziel war es, Räume zu schaffen, die dem unterschiedlichen<br />
Temperament, Charakter und Alter der Kinder entsprechen<br />
und ihnen zugleich die Natur näher bringen“, erklärt<br />
die Vorsitzende des Schulvereins, Silke Schulz. Was zunächst<br />
als kleines Mitmachprojekt begann, entwickelte eine Eigendynamik<br />
und begeisterte 230 Schüler, 20 Lehrer sowie etwa<br />
200 Eltern und engagierte Bürger, sich an dieser Schulhofinitiative<br />
zu beteiligen. Nach den Planungen ist Ende 2010<br />
mit der Geländemodellierung begonnen worden. Dadurch<br />
entstanden Hügellandschaften, die die motorischen Fähigkeiten<br />
schulen. Einige Monate später kamen Felsen zum<br />
Klettern und ein Volleyballfeld dazu. Außerdem wurde damit<br />
begonnen, einen kleinen Schulwald anzulegen.<br />
Der Schulhof bietet Raum für naturnahen Unterricht<br />
Das Bepflanzen des etwa 1 ha großen Schulhofes erfolgt<br />
ausschließlich mit einheimischen Pflanzen, Gehölzen und<br />
Aussaaten. Darunter befinden sich die Eiche, Sandbirke und<br />
Vogelbeere, der Baumhasel, Holunder, Wildapfel, Hartriegel<br />
und Flieder sowie ein für Schmetterlinge und Wildbienen<br />
wertvoller Wildblumen- und Gräsersaum. Darüber hinaus<br />
wird im zum Schulhof gehörenden Schulgarten eine Streuobstwiese<br />
angelegt. Auf befestigten Flächen ist Platz für<br />
Tische und Stühle, so dass im Sommer das Klassenzimmer<br />
ins Grüne verlegt werden kann. „Der Schulhof gibt in seiner<br />
neuen Form viel Raum für Projekte und Kurse sowie einen<br />
naturnahen Unterricht“, freut sich Schulleiterin Ute Ott über<br />
die entstehenden Synergien.<br />
Hügellandschaften schulen motorische Fähigkeiten
Nachhaltiger Umweltschutz<br />
47<br />
› Verein der Freunde und Förderer der Grundschule Gammelin ‹<br />
Grüner Rahmen für Umwelterziehung<br />
Umwelterziehung wird an der Grundschule Gammelin groß<br />
geschrieben. Der begrünte Schulhof, der herrliche Schulgarten,<br />
der Natur belassene Spielplatz und der angrenzende<br />
Dorfpark bieten beste Rahmenbedingungen für dieses<br />
Klassenziel. „Die Kinder lernen von Anfang an, dass sie zum<br />
Schutz der Natur und Umwelt entscheidend beitragen können.<br />
Über den Sachkundeunterricht hinaus führen wir Projekte<br />
durch, um die Kinder für diese Thematik zu sensibilisieren“,<br />
erläutert Schulleiterin Nadine Lembke das Konzept.<br />
Unterstützung gibt es dabei vom Verein der Freunde und<br />
Förderer der Grundschule Gammelin, der 2008 gegründet<br />
wurde und dem etwa 30 Mitglieder angehören. So sind mit<br />
den Kindern unter anderem ein Insektenhotel und Weideniglus<br />
auf dem Schulhof gebaut worden. Die gemeinsam<br />
gezimmerten Nistkästen wurden im Dorf angebracht und<br />
das im Schulgarten geerntete frische Öko-Gemüse an die<br />
Gammeliner verkauft. Darüber hinaus pflegten die Kinder die<br />
Steinmauern und Hecken um das Schulgrundstück, führten<br />
ein Storchentagebuch, legten eine Kräuterspirale an, pflanzten<br />
am Umwelttag wieder den „Baum des Jahres“ und sorgten<br />
für den schuleigenen Teich, der viele heimische Tiere<br />
anlockt. Mit der Projektarbeit „Unser Zuhause – vielfältiger,<br />
artenreicher Lebensraum“ hat die Schule 2010 den Umweltpreis<br />
des Landkreises Ludwigslust gewonnen. Auch <strong>2011</strong><br />
Am Umwelttag wurde der „Baum des Jahres“ gepflanzt<br />
ging der Preis nach Gammelin. Zudem wurde das dauerhafte<br />
Engagement für den Umweltschutz mit einem Sonderpreis<br />
geehrt. „Unsere Kinder sind auch Umweltdetektive. Sie achten<br />
darauf, dass in jedem Klassenzimmer der Müll getrennt<br />
gesammelt wird“, berichtet Nadine Lembke, die zugleich<br />
stellvertretende Vorsitzende des Schulfördervereins ist. Seit<br />
Kurzem wird Sonnenenergie für die Stromversorgung der<br />
Schule genutzt. Die moderne Photovoltaikanlage liefert<br />
zu dem Daten des aktuellen Verbrauchs und der CO 2-Einsparung<br />
auf ein Display im Schulflur.<br />
Ein fertiges Weideniglu
48<br />
Gemeinnützige Initiativen<br />
› Agenda-Gruppe Gadebusch ‹<br />
Große Ziele auf lokaler Ebene verwirklichen<br />
Global denken – lokal handeln. Nach diesem Motto arbeitet<br />
die Agenda-Gruppe Gadebusch und setzt sich dafür ein, dass<br />
die nachhaltige Entwicklung von Gadebusch und der Umgebung<br />
an den Grundsätzen der UN-Konferenz von Rio de<br />
Janeiro 1992 ausgerichtet wird. „Die Menschheit muss<br />
nachhaltig leben und wirtschaften, um die Existenzgrundlage<br />
für künftige Generationen zu erhalten“, erklärt der Kopf der<br />
Agenda-Gruppe, Andreas Lausen. Dabei wollen die zehn<br />
festen Mitglieder der 1998 gegründeten Initiative vor allem<br />
den Kommunalpolitikern Denkanstöße geben. So ist es der<br />
Gruppe gelungen, dass der 192 Hektar große Gadebuscher<br />
Stadtwald vom Forest Stewardship Council (FSC), einer internationalen<br />
Organisation, die die umweltgerechte und nachhaltige<br />
Waldbewirtschaftung fordert, zertifiziert wurde. Vor<br />
neun Jahren hatte die Agenda-Gruppe erstmals in Gadebusch<br />
und den umliegenden Gemeinden zum Frühjahrsputz aufgerufen<br />
– <strong>2011</strong> beteiligten sich 300 freiwillige Helfer an der<br />
Aktion und sammelten während der Reinigung von Wiesen,<br />
Wald und Feldmark mehr als 120 Kubikmeter Müll.<br />
Frühjahrsputz<br />
Außerdem konnten in den vergangenen Jahren Bürgermeister<br />
und Gemeindevertreter überzeugt werden, dass zum<br />
Beispiel in Gadebusch 300, in Roggendorf 200 und in<br />
Veelböken 50 Bäume gepflanzt wurden – darunter Linden,<br />
Buchen, Eichen und Obstbäume.<br />
› Detlef Dürrbaum, Amt Neuhaus ‹<br />
Imker aus Leidenschaft<br />
Detlef Dürrbaum ist 68 Jahre. Von Ruhestand mag er jedoch<br />
nichts hören. Neben seiner Tätigkeit als Ortsvorsteher in<br />
Neuhaus widmet er den größten Teil seiner freien Zeit der<br />
Bienenhaltung, Honigvermarktung und dem Vermehren der<br />
Bienenweide. Während einer großen Aktion sind etwa<br />
560 Honigbäume, 50 Berg-Ahorn-Bäume und 20 Weiden in<br />
der Region gepflanzt worden. „Die Bienen brauchen<br />
Nahrung“, begründet Detlef Dürrbaum, der seit 34 Jahren<br />
Imker ist. Diese Leidenschaft lässt er auch andere Menschen<br />
spüren. Ob in Vorträgen, den Besuchen bei Hortklassen oder<br />
beim Tag der offenen Tür für Ornithologen aus Hamburg –<br />
der Imker gibt sein Wissen gern weiter. Das gilt auch für<br />
die beiden Gymnasiasten, die Hilfe bei der Vorbereitung<br />
eines Vortrages über die Biene und die Natur bekamen,<br />
sowie die drei Nachwuchsimker, die von Detlef Dürrbaum<br />
gefördert werden. Sein Engagement für die Natur reicht aber<br />
noch weiter: so gestaltet er durch das Züchten der vom Aussterben<br />
bedrohten Kaninchenrasse Meißner Widder die erste<br />
Bienenhaltung<br />
Arche-Region in Deutschland aktiv mit. Außerdem sorgte er<br />
dafür, dass als Ausgleich für Baumaßnahmen Blühstreifen<br />
angelegt und mit Unterstützung der WEM<strong>AG</strong> ein Storchennest<br />
auf gestellt wurden.
Nachhaltiger Umweltschutz<br />
49<br />
› Anglerverein „Uns Frietied“ Lübstorf e.V. ‹<br />
Angler sehen Naturschutz als Verpflichtung<br />
Das Vereinshaus liegt direkt am Westufer des Schweriner<br />
Sees, inmitten eines Landschaftsschutzgebietes: kurze<br />
Wellen klatschen an das schmale Ufer, Birkenblätter rauschen<br />
im Wind und auf einer kleinen Insel gleich neben der<br />
Steganlage brütet in aller Ruhe ein Schwan. „Wir sind sehr<br />
naturver bunden und sehen es als eine Verpflichtung, dieses<br />
ökologische Gleichgewicht zu erhalten“, meint Axel Reimer, Vorsitzender<br />
des Anglervereins „Uns Frietied“. Regelmäßig küm -<br />
mern sich die Vereinsmitglieder um die Pflege der Außen -<br />
anlagen. Neben dem Frühjahrsputz und dem Herbst einsatz<br />
mit Winterfestmachung wird zwei Mal im Jahr der Uferbereich<br />
von Unrat und Treibgut befreit. Das Beschneiden der Kopfweiden<br />
und die Pflege der Pflanzen im Uferbereich erfolgt in<br />
enger Abstimmung mit der Umweltschutzbehörde Greves -<br />
mühlen. Das artgerechte Fischen sowie das Einhalten der<br />
Schonzeiten und Mindestmaße der Fische sind für die Angler<br />
Ehrensache. <strong>2011</strong> erfolgten die Wärmedämmung des<br />
Vereinshauses und der Anschluss an die zentrale Abwasserentsorgung<br />
- Energiesparlampen beleuchten schon seit einigen<br />
Jahren die Außenanlagen. „Außerdem denken wir über<br />
den Bau einer Solar- oder Photovoltaikanlage nach“, erklärt<br />
der Vereinsvorsitzende. Die Module dafür könnten auf den<br />
Dächern der Bootsschuppen montiert werden. Als weitere<br />
Naturschutzmaßnahme sind auf dem Vereinsgelände<br />
Erfolgreicher Fang<br />
Nist hilfen für die zahlreichen Singvögel geplant. „Dieses Projekt<br />
kann von unserer Jugendgruppe umgesetzt werden“,<br />
schlägt Axel Reimer vor. Bei all den Plänen kommt natürlich<br />
das gesellige Vereinsleben nicht zu kurz. Außerdem beteiligt<br />
sich der Anglerverein an Veranstaltungen in der Gemeinde<br />
Lübstorf, wie dem Sommerfest und der Lichterfahrt mit<br />
Booten auf dem Schweriner See. Der 1948 gegründete<br />
Verein zählt etwa 140 Mitglieder.<br />
Pflege des Vereinsgeländes
50<br />
Vertrieb Strom und Erdgas<br />
Jung und Alt pflanzt Klimawald
51<br />
Vertriebsaktivitäten<br />
Die WEM<strong>AG</strong> hat sich bereits vor Jahren entschieden, konsequent<br />
die Nutzung nachhaltiger Energieformen auszubauen<br />
und wurde damit als deutschlandweiter Energieversorger<br />
seiner großen Verantwortung für den Klimaschutz gerecht.<br />
Seitdem wurden viele weitere Schritte eingeleitet, die Energiewende<br />
aktiv mit zu gestalten. Schon seit 2008 erhalten<br />
Haushaltskunden der WEM<strong>AG</strong> ausschließlich CO 2-freien<br />
Ökostrom. Im Jahr <strong>2011</strong> hat sich im Hinblick auf das „grüne“<br />
Rundum-Sorglos-Paket für Privatkunden viel getan.<br />
Mit der Gründung der Norddeutschen Energiegemeinschaft<br />
eG bietet die WEM<strong>AG</strong> allen Interessenten die Möglichkeit,<br />
selbst in den Bau von Ökokraftwerken zu investieren. Die<br />
Genossenschaftsmitglieder profitieren von den attraktiven<br />
Renditen. Zudem gelangt in die deutschen Haushalte mehr<br />
und mehr Ökostrom.<br />
Durch die Kooperation mit der Energie-Sparzentrale GmbH<br />
bietet die WEM<strong>AG</strong> ihren Kunden ein breites Spektrum an<br />
Informationen rund um das Thema Energiesparen. Beratungsdienstleistungen<br />
in den eigenen vier Wänden erhalten<br />
WEM<strong>AG</strong>-Kunden zu Vorzugsbedingungen.<br />
Mit dem Ziel, die Nutzung von Ökostrom als Energiequelle<br />
für Elektrofahrzeuge im Alltag voranzutreiben, vereinbarte<br />
die WEM<strong>AG</strong> <strong>2011</strong> eine Zusammenarbeit mit der Opel <strong>AG</strong>.<br />
Künftige Opel Ampera-Fahrer erhalten zum Aufladen ihres<br />
Elektro-Autos bei der WEM<strong>AG</strong> ein Vorteilspaket mit wemio-<br />
Ökostrom zu Vorzugskonditionen sowie eine Anschlussprüfung.<br />
Durch die Kooperation mit der movelo GmbH –<br />
dem größten europäischen Anbieter für Elektromobilität im<br />
Tourismus – rundet die WEM<strong>AG</strong> ihre Ökomobilitätsstrategie<br />
ab. Gemeinsam organisieren sie den Verleih und die CO 2-<br />
neutrale Nutzung von Elektrofahrrädern, den Pedeleces.<br />
erworben. Im Frühjahr 2012 soll die nächste Baumpflanzaktion<br />
stattfinden.<br />
Das Interesse der Verbraucher, persönlich bei der Energiewende<br />
mitzuwirken, wächst deutlich. Daher bietet die<br />
WEM<strong>AG</strong> seit Mitte <strong>2011</strong> neben ihren „grünen“ Strom- und<br />
Erdgasprodukten auch die zusätzliche Option „Ökoaktivstrom“<br />
bzw. „Ökoaktivgas“ an. Die Aufschläge, die bei diesen<br />
Produktoptionen erhoben werden, fließen zu 100 Prozent in<br />
den Bau neuer Ökokraftwerke oder in Projekte wie Moor-<br />
Futures, das die Wiedervernässung von Mooren unterstützt.<br />
Der Vorteil: diese beeindruckenden Ökosysteme speichern<br />
Kohlendioxid und Stickstoff und tragen damit zum Klimaschutz<br />
bei.<br />
In der Mai-Ausgabe der Zeitschrift ÖKO-TEST konnte das<br />
Ökostromprodukt wemio der WEM<strong>AG</strong> ein sehr gutes Ergebnis<br />
erzielen und erreichte einen Spitzenplatz im 1. Rang. Die<br />
Tester nahmen die Tarife von 73 Ökostrom-Anbietern kritisch<br />
unter die Lupe - eine sehr gute Bewertung gab es nur für<br />
15 reine Öko-Produkte, darunter auch für wemio. Schon<br />
im vergangenen Jahr erreichte das Ökostromprodukt der<br />
WEM<strong>AG</strong> im Vergleich der Zeitschrift ÖKO-TEST einen Platz im<br />
2. Rang. Durch kontinuierliche Investitionen in eigene Ökokraftwerke<br />
und der Möglichkeit von Bürgerbeteiligungen über<br />
die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG verbesserte sich<br />
Für alle Erdgaskunden erwarb die WEM<strong>AG</strong> Anfang des Jahres<br />
je eine Waldaktie (www.waldaktie.de) und finanzierte<br />
damit das Wiederaufforsten von rund 200.000 m² Ackerfläche<br />
in Mecklenburg-Vorpommern. Da auf ökologisches<br />
Bewusstsein auch Taten folgen müssen, lud die WEM<strong>AG</strong><br />
alle Kunden ein, am 9. April gemeinsam mit vielen freiwilligen<br />
Helfern die kleinen Setzlinge selbst in die Erde zu bringen.<br />
Rund 800 Kunden folgten dieser Einladung. Auch in<br />
Zukunft wird für jeden neuen Erdgaskunden eine Waldaktie<br />
Bäume für Hamburg
52<br />
Vertrieb Strom und Erdgas<br />
das neue Testergebnis. Mit etablierten Ökostrom-Anbietern<br />
auf Augenhöhe zählt wemio nicht nur zu den Besten, sondern<br />
hat in der Spitzengruppe auch eines der günstigsten<br />
Angebote.<br />
Als Reaktion auf den erheblichen Kundenzuwachs in<br />
Hamburg öffnete dort am 29. August das erste wemio-<br />
Kundencenter seine Türen. Es steht nun neben den Kundenberatungen<br />
in Schwerin und Güstrow werktags für alle<br />
Kundenfragen bereit. Unterstützt wurde die Eröffnung durch<br />
zahlreiche Werbemaßnahmen in der „Umwelthauptstadt<br />
<strong>2011</strong>“. So wurden im „Internationalen Jahr des Waldes“<br />
10.000 Bäume unter dem Motto „Nicht schnacken – anpacken!“<br />
an Passanten verschenkt. Das wemio-Team war rund<br />
zwei Wochen im Hamburger Stadtgebiet unterwegs, um die<br />
Erlen, Ulmen und Eschen zu verteilen.<br />
Sympathische Geste<br />
Im Geschäfts- und Industriekundensegment war auch <strong>2011</strong><br />
ein steigender Wettbewerbsdruck zu verzeichnen. Um dieser<br />
Entwicklung effektiv entgegenwirken zu können, wurden die<br />
Vertriebsaktivitäten für das Strom- und Gasgeschäft auch<br />
strukturell verschmolzen. Hierdurch war es möglich, die Weichen<br />
für ein ausgeglichenes Lieferjahr 2012 zu stellen und<br />
Verluste im Stromgeschäft durch den Gashandel auszugleichen.<br />
Im Lieferjahr <strong>2011</strong> wurden 1.758 GWh Strom und<br />
229 GWh Gas an Geschäfts- und Industriekunden verkauft.<br />
Das Umstellen der Gaslieferverträge von Beistellung auf<br />
Energielieferung zuzüglich Netznutzung in den H-Gas-Marktgebieten<br />
wurde konsequent umgesetzt. Hierzu sind alle<br />
Beistellungsverträge mit Marktpartnern fristgerecht gekündigt.<br />
Es ist nun möglich, Netzentgeltänderungen unkompliziert<br />
und in voller Höhe an die Kunden weiterzugeben und somit<br />
Preisrisiken aus Netzentgeltänderungen zu minimieren.<br />
Die Zusammenarbeit der WEM<strong>AG</strong> mit ihren Geschäftspartnern<br />
im Bereich Weiterverteiler wurde im vergangenen<br />
Geschäftsjahr in dem vom Gesetzgeber zugelassenen Rahmen<br />
auf technischer, kaufmännischer und juristischer Ebene<br />
in bewährter Weise fortgeführt.<br />
Auf die von der Bundesnetzagentur auf Grundlage des<br />
Energiewirtschaftsgesetzes geänderten Marktregeln sowie<br />
weitere gesetzliche Vorgaben konnten die Partner erfolgreich<br />
reagieren.<br />
Cyclassics<br />
Vor allem die von der Bundesnetzagentur an die deutsche<br />
Energiewirtschaft gerichtete Forderung nach einer kurzfristigen<br />
Umsetzung des Beschlusses zur „Festlegung von<br />
Marktregeln für die Durchführung der Bilanzkreisabrechnung<br />
Strom MaBiS“ stellte für die beteiligten Partner eine große<br />
Herausforderung dar. Zu realisieren war das Einführen von<br />
neuen Regeln für die Bilanzkreisabrechnung Strom sowohl<br />
für den Vertrieb als auch für den Verteilungsnetzbetreiber.<br />
Dies bedeutete ein umfassendes Anpassen bzw. Ergänzen<br />
der Energiedatenmanagementsysteme sowie das Neugestalten<br />
von Arbeitsabläufen und Kooperationsbeziehungen.
53<br />
Die dynamische Entwicklung des Strommarkts eröffnete den<br />
Unternehmen bei der Strombeschaffung vielfältige Chancen,<br />
barg aber auch Risiken. Um die Wirtschaftlichkeit und<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern, haben<br />
sich in dieser Situation maßgeschneiderte Beschaf fungs -<br />
strategien auf der Basis des Modells der strukturierten<br />
Beschaf fung wiederum bewährt. Dazu zählt insbesondere<br />
die Zusammenarbeit bei der strukturierten, großhandelsbasierten<br />
Beschaffung zu gemeinsam abgestimmten Zeitpunkten,<br />
der kurzfristige Mehr- und Mindermengenausgleich am<br />
Termin- und Spotmarkt sowie der Bilanz- und EEG-Ausgleich.<br />
Durch das Bündeln der gemeinsam zu beschaffenden Mengen<br />
zu handelbaren Produkten und dem rollierenden Einkauf<br />
am Großhandelsmarkt über einen längeren Zeitraum war es<br />
gelungen, für das jeweils gewünschte Profil einen wett bewerbsf<br />
ähigen Marktpreis zu erzielen.<br />
Back to Back-Lieferungen auch in kleinen Mengen für Sonder<br />
vertragskunden, Lieferungen von zertifiziertem Ökostrom<br />
sowie das Erstellen von Jahres-, Monats- und Tagesprognosen<br />
wurden den WEM<strong>AG</strong>-Geschäftspartnern bei Bedarf als<br />
Dienstleistung bereitgestellt.<br />
Die Dienstleistungsangebote der WEM<strong>AG</strong> zur Strombeschaffung,<br />
-lieferung und -abwicklung inklusive Bilanzkreismanagement<br />
und -abrechnung nach den aktuellen Marktregeln<br />
gelten für Lieferungen an Geschäftspartner bundesweit.<br />
Erstes wemio-Kundencenter in Hamburg
54<br />
Vertrieb Strom und Erdgas<br />
Strom- und Erdgasabsatz<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> versorgte die WEM<strong>AG</strong> 141.600 Verbrauchstellen<br />
mit Strom sowie 21.000 Verbrauchstellen mit<br />
Gas. In beiden Bereichen konnten in Summe 3.076,9 Mio.<br />
kWh Energie an Kunden verkauft werden, beim Strom waren<br />
es 2.331,5 Mio. kWh, der Gasanteil lag bei 745,4 Mio. kWh.<br />
Gegenüber dem Vorjahr entspricht dieser Absatz einem<br />
Zuwachs von 231,6 Mio. kWh (+8,1%).<br />
Innerhalb des WEM<strong>AG</strong>-Netzgebietes sank der Stromabsatz<br />
von 854,6 Mio. kWh in 2010 auf 816,0 Mio. kWh, was einem<br />
Mengenrückgang von 4,5 % entspricht. Die Verkaufsmenge<br />
im Privatkundenbereich sank um 59,9 Mio. kWh auf ca.<br />
370 Mio. kWh. Dem entgegen konnte im Bereich Geschäftskunden<br />
ein Mengenzuwachs von 20,4 Mio. kWh auf<br />
304,4 Mio. kWh erzielt werden. Das Absatzvolumen im<br />
Bereich der Stadtwerke lag bei rund 142 Mio. kWh und damit<br />
ca. 1 % über dem Niveau des Vorjahres.<br />
In externen Netzgebieten sank der Stromabsatz gegenüber<br />
2010 um etwa 69 Mio. kWh auf 1.515,5 Mio. kWh. Hier<br />
konnten die Rückgänge bei Geschäftkunden (-74,3 Mio.<br />
kWh) und im Stadtwerksbereich (-7,6 Mio. kWh) durch einen<br />
Mengenzuwachs bei Privatkunden (+13,1 Mio. kWh) nur<br />
zum Teil kompensiert werden.<br />
Einen deutlichen Absatzzuwachs gab es erneut im Bereich<br />
Gas. Die Absatzmengen stiegen um 83,4 % auf einen<br />
Gesamtbetrag von 745,4 Mio. kWh. Sowohl im Geschäftskundenbereich<br />
(+47,9 % auf 229,2 Mio. kWh) als auch im<br />
Bereich Privatkunden (+105,3% auf 516,2 Mio. kWh) konnte<br />
ein signifikanter Zuwachs erzielt werden.<br />
Der Weiterverkauf des im Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> erzeugten<br />
EEG-Stroms ist Bestandteil der Aktivitäten der WEM<strong>AG</strong> Netz<br />
GmbH.<br />
Ökologisch in die Zukunft
55<br />
Erdgasabsatz (nach Kundengruppe, in Mio. kWh)<br />
800<br />
Privatkunden Geschäftskunden (jeweils außerhalb Netzgebiet)<br />
700<br />
600<br />
229,2<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
154,9<br />
516,2<br />
189,7<br />
251,4<br />
176,6 175,0<br />
3,3 35,7<br />
2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Stromabsatz (nach Absatzgebiet, in Mio. kWh)<br />
innerhalb Netzgebiet<br />
außerhalb Netzgebiet<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.095,0<br />
1.160,7 1.259,9 1.584,3<br />
1.515,5<br />
1.000<br />
500<br />
1.022,2<br />
928,9 847,0 854,6<br />
816,0<br />
0<br />
2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Stromabsatz (nach Kundengruppe und Absatzgebiet)<br />
Geschäftskunden<br />
außerhalb Netzgebiet<br />
innerhalb Netzgebiet<br />
Privatkunden<br />
außerhalb Netzgebiet<br />
innerhalb Netzgebiet<br />
Stadtwerke<br />
außerhalb Netzgebiet<br />
innerhalb Netzgebiet<br />
54,8 %<br />
14,6 %<br />
0,7 %<br />
20,7 %<br />
9,2 %<br />
58,3 %<br />
13,2 %<br />
1,5 %<br />
19,9 %<br />
7,1 %<br />
11,6 % 13,1 %<br />
62,7 %<br />
1,8 %<br />
62,3 %<br />
2,4 %<br />
17,6 % 15,9 %<br />
0,5 %<br />
0,2 %<br />
5,8 %<br />
6,1 %<br />
2008 2009 2010 <strong>2011</strong>
56<br />
Vertrieb Strom und Erdgas<br />
Strombezug<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> hat der überwiegende Teil der Strombeschaffung<br />
am Großhandelsmarkt stattgefunden. Ergänzt wurden<br />
die notwendigen Strommengen durch den Kauf von Strom<br />
aus den dezentralen Erzeugungsanlagen in der Region.<br />
Die bundesweite Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetz (EEG) betrug <strong>2011</strong> insgesamt 35,30 EUR/MWh.<br />
Elektromobilität<br />
Stromkennzeichnung der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
(gemäß § 42 Energiewirtschaftsgesetz)<br />
Haushaltskunden<br />
der<br />
WEM<strong>AG</strong> /<br />
wemio<br />
Geschäftskunden<br />
und<br />
Kommunen<br />
mit Ökostromvertrag<br />
Geschäftskunden<br />
ohne<br />
Ökostromvertrag<br />
Geschäftskunden<br />
mit<br />
EEG-Umlage<br />
nach § 41 EEG<br />
Energiemix<br />
der WEM<strong>AG</strong><br />
insgesamt<br />
Bundesweiter<br />
Durchschnitt<br />
Kernenergie in %<br />
Kohle in %<br />
Erdgas in %<br />
Sonstige fossile Energieträger in %<br />
Sonstige Erneuerbare Energien in %<br />
Erneuerbare Energien, gefördert nach dem EEG in %<br />
CO2 in g/kWh*<br />
Radioaktiver Abfall in g/kWh*<br />
0,00 % 0,00 % 11,00 % 13,61 % 9,28 % 24,50 %<br />
0,00 % 0,00 % 59,06 % 73,10 % 49,81 % 42,50 %<br />
0,00 % 0,00 % 7,62 % 9,43 % 6,43 % 11,70 %<br />
0,00 % 0,00 % 2,01 % 2,49 % 1,70 % 3,30 %<br />
80,16 % 80,16 % 0,47 % 0,58 % 15,76 % 3,10 %<br />
19,84 % 19,84 % 19,84 % 0,79 % 17,03 % 14,90 %<br />
0 0 642 794 664 494<br />
0 0 0,00030 0,00037 0,00031 0,00070<br />
* Mengen, die auf die Stromerzeugung zurückzuführen sind.<br />
Basisjahr 2010<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.wemag.com
57<br />
Beschaffungssituation<br />
Der Grundlaststrompreis für das Jahr 2012 startete zu Beginn<br />
des Jahres <strong>2011</strong> mit rund 52 EUR/MWh auf dem Vorjahresniveau.<br />
Das verheerende Erdbeben am 11. März <strong>2011</strong> in<br />
Japan und die Beschädigung des Kernkraftwerkes in Fukushima<br />
hatten im Rahmen des Moratoriums der Bundes regierung<br />
die Abschaltung der Reaktoren in Deutschland zur Folge. Daraufhin<br />
kletterten die Stromeinkaufspreise deutlich. Anfang<br />
April erreichten sie ihren Höhepunkt mit einem Grundlaststrompreis<br />
von 60,68 EUR/MWh für das Jahr 2012. Der<br />
Terminhandel wurde <strong>2011</strong> zusätzlich durch die Euro-Krise<br />
und wirtschaftspolitische Entscheidungen zum Euro-Rettungs-<br />
schirm beeinflusst. Zum Ende des Jahres lag der Preis dann<br />
wieder auf dem Niveau von 53,19 EUR/MWh.<br />
Ähnlich wie im Strom zeigte sich auch die Preisentwicklung<br />
beim Gas. Beim Produkt „Kalenderjahr 2012“ für das NCG-<br />
Marktgebiet lag das Jahrestief bei ca. 23 EUR/MWh, das<br />
Jahreshoch für das gleiche Produkt bei ca. 28 EUR/MWh<br />
und damit insgesamt deutlich über dem Niveau des Vorjahres.<br />
Die Gasbeschaffung erfolgte am Großhandelsmarkt. Es<br />
konnten weitere Handelspartner in das Portfolio aufgenommen<br />
werden.<br />
Strompreisentwicklung für das Produkt „Kalenderjahr 2012“ Base<br />
Strompreis<br />
EUR/MWh<br />
61<br />
60<br />
59<br />
58<br />
Fukushima<br />
Downgrade Griechenland<br />
Energieeffizienz-Richtlinie<br />
Downgrade USA<br />
57<br />
Referendum Griechenland<br />
56<br />
55<br />
54<br />
53<br />
52<br />
51<br />
50<br />
Jan. 11<br />
Feb. 11<br />
Mrz. 11<br />
Apr. 11<br />
Mai 11<br />
Jun. 11<br />
Jul. 11<br />
Aug. 11<br />
Sep. 11<br />
Okt. 11<br />
Nov. 11<br />
Dez. 11
58<br />
Netze<br />
Ausbau des Hochspannungsnetzes
59<br />
Investitionen<br />
Qualität und Sicherheit in der Stromversorgung sind für die<br />
WEM<strong>AG</strong> wichtige Unternehmensziele. Die Maßnahmen zum<br />
Ausbau der Verteilnetze zur weiteren Aufnahme von Strom aus<br />
regenerativen Quellen gehen damit einher. Mit den Investitionen<br />
gewährleistet die WEM<strong>AG</strong> eine sichere und qualitativ<br />
hochwertige Versorgung ihrer Netzkunden mit Strom. Einspeisern<br />
werden damit auch weitere Kapazitäten zum Transport<br />
nachhaltig erzeugten Stroms zur Verfügung gestellt.<br />
<strong>2011</strong> investierte die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH 37,3 Mio. EUR in<br />
das Sanieren und Erweitern ihrer Verteilungsnetze. Zusätzlich<br />
flossen 19,1 Mio. EUR in die Instandhaltung der Elektroenergieanlagen.<br />
Damit setzt das Unternehmen seine Investitions-<br />
und Instandhaltungsstrategie der Vergangenheit unter<br />
Berück sichtigung der Prämissen des regulierten Marktes kontinuierlich<br />
fort.<br />
Im Rahmen des Investitionsprogramms wurden <strong>2011</strong> in der<br />
Mittelspannungsebene 113 km und in der Niederspannungsebene<br />
168 km Stromleitungen gebaut.<br />
Dazu gehörte unter anderem der EEG-Netzausbau zwischen<br />
dem Umspannwerk Lankow und Wittenförden. Hier wurde<br />
der Grundstein für das Aufteilen der Leitungen und die Weiterführung<br />
nach Grambow, Groß Brütz und Rogahn gelegt.<br />
Die Investitionssumme von 870 TEUR schloss auch das Verlegen<br />
von 8,4 km Mittelspannungskabel und das Umbeseilen<br />
von 1,6 km Freileitung ein.<br />
bereits 3,3 km Mittelspannungskabel verlegt. Die Investition<br />
lag bei 330 TEUR. In den kommenden zwei Jahren sind der<br />
Weiterbau und die Anbindung an das Umspannwerk Gadebusch<br />
geplant.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind insgesamt 70 Netz stationen<br />
errichtet worden. Von den insgesamt 1.650 ausgeführten<br />
Hausanschlüssen wurden 772 neu gebaut und 878<br />
saniert.<br />
Im Rahmen des Investitionsprogramms der WEM<strong>AG</strong> Netz<br />
GmbH wurden auch wichtige Maßnahmen im Hochspannungsnetz<br />
umgesetzt. Besonderes Augenmerk dabei gilt der<br />
Erneuerung bzw. dem Ausbau von 110-kV-Freileitungen<br />
sowie 110/20-kV-Knotenpunkten.<br />
Die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH betreibt zwischen Güstrow und<br />
Wismar eine 110-kV-Freileitung. Das von der E.ON edis <strong>AG</strong><br />
betriebene Umspannwerk Wismar ist über diese Freileitung<br />
an den 380/110-kV-Netzknoten Güstrow angebunden.<br />
Für eine bessere Versorgung des Umspannwerkes wird die<br />
Freileitung in Zusammenarbeit mit der E.ON edis <strong>AG</strong> erneuert.<br />
Der Abschnitt zwischen den Umspannwerken Wismar<br />
und Bützow wird dabei um ein System erweitert. Das Umsetzen<br />
der Investitionsmaßnahme gliedert sich in zwei Teile.<br />
Ein weiteres Beispiel ist die Ortschaft Alt Meteln. Hier hat<br />
die WEM<strong>AG</strong> 1,8 km Mittelspannungskabel und 2 km Nie -<br />
derspannungskabel verlegt. Bestandteil des 350 TEUR<br />
umfassenden Projektes war zudem der Ersatz der alten<br />
Betonmaststation durch eine moderne Trafostation.<br />
Mit 500 TEUR wurde das Ortsnetz in Quitzöbel optimiert.<br />
Die WEM<strong>AG</strong> hat hier 6,2 km Niederspannungskabel, 1,6 km<br />
Mittel spannungskabel sowie 2,2 km Hausanschlusskabel<br />
verlegt.<br />
Das Erhöhen der Versorgungssicherheit im Bereich Brüsewitz<br />
und die Netzverstärkung für EEG-Anlagen sind Gründe für<br />
den Bau einer neuen Verbindung von Dragun nach Brüsewitz.<br />
Im Rahmen der <strong>2011</strong> begonnenen Baumaßnahme wurden<br />
Zuwachs <strong>2011</strong><br />
(P inst in MW)<br />
Gesamtleistung<br />
im<br />
Netz per <strong>2011</strong><br />
(P inst in MW)<br />
Windenergieanlagen 4,0 474,5<br />
Bioenergieanlagen 21,8 92,0<br />
Photovoltaikanlagen 34,6 90,0<br />
Wasserkraftanlagen 0,0 2,5<br />
Erdwärme 0,0 0,2<br />
Klär-/Deponiegas 0,0 0,5<br />
Gesamt 60,4 659,7
60<br />
Netze<br />
Der erste Abschnitt von Wismar nach Bützow wurde im Juli<br />
<strong>2011</strong> in Betrieb genommen. Die Aufwendungen belaufen<br />
sich dafür auf ca. 14 Mio. EUR. Die Erneuerung und Erweiterung<br />
des zweiten Abschnitts von Bützow nach Güstrow wird<br />
voraussichtlich bis Januar 2013 realisiert. Die Investitionen<br />
hierfür betragen ca. 8,9 Mio. EUR. Die komplette Freileitung<br />
Güstrow-Bützow-Wismar wird somit 2013 in Betrieb gehen.<br />
Für das Erstellen eines neuen Netzanschlusspunktes für EEG-<br />
Anlagen wird das Umspannwerk Großer Dreesch in Schwerin<br />
modernisiert und erweitert, so dass nach Abschluss der<br />
Arbeiten zwei Transformatoren betrieben werden können.<br />
Die Umbaumaßnahme wurde <strong>2011</strong> begonnen und wird<br />
2012 fortgeführt. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf<br />
ca. 3 Mio. EUR.<br />
Darüber hinaus soll diese Freileitung zusätzlich große Mengen<br />
an Energie aus regenerativer Einspeisung aus dem Raum<br />
Bützow aufnehmen, sobald ein neuer Netzverknüpfungspunkt<br />
zwischen der Mittel- und Hochspannung in der Nähe<br />
von Bernitt errichtet ist. Mit dem Bau des Umspannwerks<br />
wurde <strong>2011</strong> begonnen, die Fertigstellung ist für 2012<br />
geplant. Die Höhe der Aufwendungen dafür beträgt ca.<br />
3,2 Mio. EUR.<br />
<strong>2011</strong> wurde im Umspannwerk Brüel das Schaltanlagengebäude<br />
erneuert. Um die Abmaße des neuen Gebäudes<br />
geringer zu halten, ist die veraltete luftisolierte Schaltanlage<br />
gegen eine neue gasisolierte Schaltanlage ausgetauscht<br />
worden. Sie wird künftig mit bis zu 20 Schaltzellen betrieben.<br />
Damit ist das Umspannwerk auf den Anschluss weiterer<br />
regenerativer Einspeiseanlagen vorbereitet. Die Investitionen<br />
<strong>2011</strong> betrugen insgesamt etwa 2 Mio. EUR.<br />
Investitionen ins Stromnetz<br />
in TEUR<br />
50.000<br />
45.000<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
30.882<br />
17.824<br />
Hochspannung<br />
Mittelspannung<br />
Niederspannung,<br />
Info- und Netzleittechnik,<br />
Sonstige Investitionen<br />
15.000<br />
10.000<br />
1.962<br />
7.329 7.052<br />
11.376<br />
5.000<br />
0<br />
6.102 6.497<br />
8.120<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Die Sicherung des Netzgebietes durch den Neuabschluss<br />
von Wegenutzungsverträgen konnte in <strong>2011</strong> abgeschlossen<br />
werden. Damit wurde die Grundlage für das weitere erfolgreiche<br />
Betreiben des Netzes im historisch gewachsenen Gebiet<br />
für die nächsten rund 20 Jahre gelegt. Insgesamt konnten<br />
280 Wegenutzungsverträge mit (heute, teilweise nach Fusionen)<br />
256 Gemeinden abgeschlossen werden. Zwei Ortsteile<br />
von Städten mit eigenen Stadtwerken und eine Gemeinde<br />
gingen an Stadtwerke, in einer Gemeinde konnten zusätzliche<br />
Ortsteile hinzugewonnen werden. Einige Bewerbungsverfahren<br />
in Gemeinden, die an das Gebiet der WEM<strong>AG</strong><br />
Netzgesellschaft angrenzen und in denen die Netze bisher<br />
von Wettbewerbern betrieben werden, sind noch nicht abgeschlossen.
61<br />
Netzservice<br />
Der Netzservice ist für den Betrieb und die Verkehrssicherung<br />
der Stromversorgungsnetze verantwortlich. Schwerpunkte im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr bildeten unter anderem das<br />
Planen, Koordinieren und Abwickeln von Netzneubauvorhaben<br />
sowie das Durchführen notwendiger Instandhaltungsaufgaben.<br />
Unterstützt wurden die Mitarbeiter dabei von<br />
leistungsstarken Vertragsunternehmen, die hauptsächlich aus<br />
der Region kommen.<br />
Bei Fragen zum Netzanschluss und Netzbetrieb nahmen<br />
zahlreiche Kunden die Fachkompetenz der Servicemitarbeiter<br />
in Anspruch. Dabei ging es vorrangig um Anschlüsse<br />
von Photovoltaik- und Biogasanlagen. Auch Besitzer eigener<br />
Stromversorgungsanlagen nutzten die Dienstleistungsangebote<br />
des Netzservice. Sie reichten von der Netzschutz prüfung<br />
bis zur Komplettbetreuung.<br />
Durch ständige Weiterbildung wurde das Wissen der Mitarbeiter<br />
auf dem neuesten Stand gehalten und den sich ständig<br />
ändernden Bedingungen durch die Energiegesetze angepasst.<br />
Zudem konnten die eigenen Kompetenzen im<br />
Hochspannungsbereich ausgebaut und das Störgeschehen<br />
im Stromversorgungsnetz auf niedrigem Niveau gehalten<br />
werden.<br />
Im Rahmen der regelmäßigen Kontrolle sind im Jahr <strong>2011</strong><br />
die Mittel- und Hochspannungsnetze wieder aus der Luft<br />
kontrolliert worden. Die Inspektion per Helikopter gab einen<br />
guten Überblick über den aktuellen Zustand des WEM<strong>AG</strong>-<br />
Inspektion per Helikopter<br />
Netzes. Seit der Befliegung im Jahr 2008 sind im Netzgebiet<br />
viele alte beziehungsweise störungsintensive Leitungen<br />
erneuert oder verkabelt worden. Zahlreiche Frei leitungsstationen<br />
wurden hinsichtlich des Baukörpers und Personenschutzes<br />
auf den neusten Stand gebracht. Diese Veränderungen<br />
wurden von der Hubschrauberbesatzung in elek -<br />
tronischer Form dokumentiert und später in den Datenbestand<br />
eingearbeitet.<br />
Im Mittelspannungsnetz konnten nur wenige Schwachstellen<br />
festgestellt werden. Sie wurden entweder sofort beseitigt<br />
oder in den Wartungsplan aufgenommen. Im 527 km langen<br />
Hochspannungsnetz gab es keine Beschädigungen an den<br />
1.839 Masten, den Leiterseilen oder Tragwerken. Das Befliegen<br />
der Freileitungen ist eine zusätzliche Maßnahme zum<br />
Vermeiden von Versorgungsausfällen und erfolgt zeitversetzt<br />
zur Trassenbegehung.<br />
Störungsentwicklung 2000 bis <strong>2011</strong><br />
Störungen 20-kV-Störungen (Anzahl) 0,4-kV-Störungen (Anzahl)<br />
1.800<br />
1.600<br />
Unwetter und Orkane<br />
1.585<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.036<br />
1.000<br />
950<br />
1.009<br />
928 915<br />
Unwetter und Orkane<br />
800<br />
750 718<br />
600<br />
505<br />
594<br />
537 563<br />
507<br />
400 245 229<br />
215 182 202<br />
200<br />
166 179<br />
112 125 153<br />
105<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong>
62<br />
Netze<br />
Energiegewinnung aus Wind<br />
Erneuerbare Energien<br />
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr wurden wieder zahlreiche<br />
regenerative Erzeugungsanlagen an das Verteilungsnetz der<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH angeschlossen. Durch die Integration<br />
von über 40 neuen Biomasseanlagen stieg die Anschlussleistung<br />
in dieser Energieart um rund 22 MW auf rund<br />
92 MW. Darüber hinaus wurden zwei Windenergieanlagen<br />
mit einer Gesamtleistung von 4 MW in Betrieb genommen,<br />
wodurch sich die installierte Gesamtleistung in diesem Segment<br />
auf rund 475 MW erhöhte. Bei den Energieträgern<br />
Wasserkraft, Geothermie und Deponiegas war in <strong>2011</strong> kein<br />
Zuwachs zu verzeichnen. Wie schon im Vorjahr stieg auch in<br />
<strong>2011</strong> die Zahl der Photovoltaikanlagen unvermindert an.<br />
Durch den Anschluss von mehr als 700 neuen Photovoltaikanlagen<br />
erhöhte sich die verfügbare Leistung auf insgesamt<br />
ca. 90 MW. Zum Ende des Geschäftsjahres sind damit rund<br />
660 MW installierte Kraftwerksleistung aus erneuerbaren<br />
Energieanlagen angeschlossen, was einem Zuwachs von<br />
60 MW (10 %) entspricht. Die installierte Kraftwerksleistung<br />
der EEG-Anlagen übersteigt somit die maximale Netzlast<br />
von 412 MW deutlich.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 1.328 Mio. kWh aus<br />
regenerativen Erzeugungsanlagen in das Verteilungsnetz eingespeist.<br />
Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem<br />
Anstieg von 211 Mio. kWh (18,9 %). Damit ist die Elektroenergieeinspeisung<br />
aus regenerativen Erzeugungsanlagen<br />
mittlerweile nahezu doppelt so hoch wie die Einspeisung aus<br />
dem vorgelagerten Übertragungsnetz der 50Hertz Transmission<br />
GmbH (684 Mio. kWh).<br />
Infolge der im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
(EEG 2009) angehobenen EEG-Vergütungssätze für Biomasseanlagen<br />
sowie dem starken Zubau von Photovoltaikanlagen<br />
kam es im Jahr <strong>2011</strong> zu einem überdurchschnittlichen<br />
Anstieg der ausgezahlten Einspeisevergütungen. Die<br />
Vergütungen an Anlagenbetreiber für den in das Verteilnetz<br />
eingespeisten regenerativen Strom betragen im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr etwa 194 Mio. EUR, was einer Steigerung<br />
zum Vorjahr von etwa 26 % entspricht. Daneben führen<br />
wir in Dienstleistung für mehrere Stadtwerke den EEG-Belastungsausgleich<br />
durch, wofür zusätzlich ein Aufwand von<br />
ca. 11 Mio. EUR entsteht.
63<br />
Entwicklung der installierten EEG-Leistung im Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong><br />
Wind Biomasse Solar<br />
MW<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
maximale Netzlast <strong>2011</strong>: 412 MW<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
1995<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Anzahl der Tage mit mindestens 15 Minuten Rückspeisung<br />
an 50Hertz Transmission GmbH<br />
Tage<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
6<br />
32<br />
47 51<br />
54<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
100<br />
133<br />
169<br />
150<br />
192<br />
Entwicklung der EEG-Einspeisevergütung im Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong><br />
Mio. EUR<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
194,0<br />
154,6<br />
135,5<br />
111,9<br />
92,4<br />
49,8 60,7<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong>
64<br />
Regenerative Erzeugung<br />
Dachmontage einer NEG-Anlage<br />
Norddeutsche Energiegemeinschaft eG<br />
Die im Frühjahr <strong>2011</strong> gegründete Norddeutsche Energiegemeinschaft<br />
(NEG) hat bis zum Jahresende deutlich mehr<br />
Zuspruch erfahren, als selbst optimistische Prognosen zu<br />
Beginn des Geschäftsbetriebes annahmen. Zum Jahresende<br />
wurden eine Mitgliederzahl von 753 und ein Betrag von<br />
ca. 3 Mio. EUR an gezeichneten Geschäftsanteilen erreicht.<br />
Etwa die Hälfte der Mitgliederzahl kommt aus dem WEM<strong>AG</strong>-<br />
Netzgebiet, ca. 20 % aus dem Raum Hamburg, der übrige<br />
Teil aus dem näheren und weiteren Umkreis dieser Gebiete.<br />
Selbst in Süddeutschland gibt es Mitglieder der Norddeutschen<br />
Energiegemeinschaft. Wesentlich zurückzuführen ist<br />
der Erfolg der NEG auf das bereits vorhandene allgemeine<br />
Bewusstsein über die Energiewende, die direkte Ansprache<br />
aller WEM<strong>AG</strong>-Kunden durch die WEM<strong>AG</strong> sowie der Neuigkeitswert,<br />
dass ein Energieversorger sich in dieser Form ökologisch-ökonomisch<br />
betätigt und dabei bewusst die Rechtsform<br />
der Genossenschaft mit ihrer gleichberechtigten<br />
Mitgliederzusammensetzung wählt.<br />
Die NEG hat in <strong>2011</strong> zunächst eine Reihe von kleineren<br />
Photovoltaikanlagen erstellt, nachdem das ursprüngliche<br />
„Startprojekt“ in Güstrow-Rövertannen aufgrund von Problemen<br />
in der Bebauungsplanung der Stadt Güstrow nicht zu<br />
verwirklichen war. Diese Anlagen befinden sich auf kommunalen<br />
Gebäuden wie Schulen, Turnhallen und Feuerwehrgerätehäusern.<br />
Zusammen haben diese acht Anlagen eine<br />
Leistung von etwa 230 kW peak. Zum Jahresende <strong>2011</strong> wurden<br />
die ersten zwei größeren Anlagen fertig gestellt.<br />
Typ<br />
Photovoltaikanlagen<br />
Standort<br />
Paarsch (Deponie)<br />
Art der Anlage<br />
Freifläche<br />
Investitionsvolumen ca. 1,7 Mio. EUR<br />
Modulanzahl 4.252<br />
Modultyp<br />
Canadian Solar<br />
Nennleistung<br />
999 kWp
65<br />
Typ<br />
Standort<br />
Art der Anlage<br />
Investitionsvolumen<br />
Modulanzahl<br />
Modultyp<br />
Nennleistung<br />
Photovoltaikanlagen<br />
Nustrow<br />
Aufdach<br />
ca. 1,4 Mio. EUR<br />
1.769 SF + 1.534 LDK<br />
Solar Frontier; LDK<br />
625,8 kWp<br />
Für 2012 sind weitere Investitionen zunächst wieder in<br />
Photovoltaikanlagen vorgesehen. Ein Engagement im Bereich<br />
der Windkraft erscheint nach den finanziellen Möglichkeiten<br />
der NEG nicht ausgeschlossen. Aufgrund der im Anfangs jahr<br />
<strong>2011</strong> fehlen den Einnahmen, bedingt durch die erst zum Jahresende<br />
hin erfolgte Fertigstellung von NEG-Anlagen, konnte in<br />
<strong>2011</strong> kein ausschüttungsfähiger Überschuss erwirtschaftet werden.<br />
Die Unternehmensplanung für 2012 zeigt jedoch die<br />
Möglich keit, eine über den üblichen Marktzinsen liegende Rendite<br />
zu erreichen. Bei gleichbleibenden wirtschaftlichen Verhältnissen<br />
wird das auch in den Folgejahren zu erwarten sein.<br />
Insgesamt hat die NEG im ersten Jahr ihres Bestehens<br />
Photo voltaikanlagen im Wert von rd. 3,5 Mio. EUR beauftragt.<br />
Die Finanzierung erfolgte in der Regel mit rund 20 %<br />
Eigen kapital und 80 % Fremdkapital. Hervorzuheben ist,<br />
dass die Gründungs- und Kooperationspartner der WEM<strong>AG</strong><br />
in der NEG, die Volksbanken und Raiffeisenbanken der<br />
Region, sich an dieser Finanzierung mit sehr guten Konditionen<br />
beteiligt haben.<br />
Die NEG ist mittlerweile in der „EEG-Szene“ zu einem beachteten<br />
Faktor geworden. Insbesondere aus dem kommunalen<br />
Bereich nehmen Nachfragen zu, kommunale Projekte durch<br />
die Energiegemeinschaft mit ihren Möglichkeiten zur unmittel<br />
baren Bürgerbeteiligung zu organisieren. Darüber hinaus<br />
wird durch die Tätigkeit der NEG das ökologische Image<br />
der WEM<strong>AG</strong> unmittelbar gestärkt und nachhaltig positiv<br />
beeinflusst.<br />
Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage in Paarsch
66<br />
Dienstleistungen<br />
Autarker Sendemast von Loft-DSL
67<br />
Regionale Dienste<br />
Die WEM<strong>AG</strong> als Regionalversorger hat sich den Anforderungen<br />
der Energiewende gestellt und arbeitet daran, in eigene<br />
regenerative Energieerzeugungen zu investieren und dadurch<br />
eine zunehmende Eigenerzeugung durch erneuerbare<br />
Energien aufzubauen. Durch diese im Bereich „Regionale<br />
Dienste“ gebündelten Aktivitäten werden die Grundlagen für<br />
die ökologische Ausrichtung als kommunaler, „grüner“ Regionalversorger<br />
gelegt. Dabei wird die WEM<strong>AG</strong> mit ihren verschiedenen<br />
Tochtergesellschaften vor allem im kommunalen<br />
Bereich zunehmend als verlässlicher Partner in allen Fragen<br />
der erneuerbaren Energien angesehen. Dies ergänzt die<br />
Kompetenzen in den bisherigen Arbeitsfeldern und Dienstleistungsbereichen<br />
der Wasserversorgung, Abwasserbehandlung<br />
und Wärmeversorgung im kommunalen Umfeld.<br />
Über die 100-prozentige Tochter der WEM<strong>AG</strong>, die mea<br />
Energie agentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH, werden<br />
die Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien vorangetrieben.<br />
Im Bereich der Photovoltaik wurden in <strong>2011</strong> Anlagen<br />
mit rund 1,3 MW Leistung fertig gestellt.<br />
Hervorzuheben ist die Freiflächenanlage in Güstrow-Rövertannen,<br />
wo auf einer Konversionsfläche eine Anlage mit<br />
999,6 kWp errichtet wurde. Hierdurch konnten die zuvor<br />
beräumten Flächen des ehemaligen Heizkraftwerkstandortes<br />
Güstrow einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.<br />
Gleiches gilt für die rekultivierten Altdeponien in Paarsch und<br />
Tessin, auf denen Photovoltaikanlagen mit zusammen<br />
2,85 MWp errichtet wurden. Hier war die mea tätig in Kooperation<br />
mit der SAVM Solaranlagen Vertriebs- und Montagegesellschaft<br />
mbH als 50-prozentiger Gesellschafter der Solarprojekt-<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH. Die Anlage in Paarsch<br />
(ca. 1.000 kWp) wird an die NEG Norddeutsche Energiegemeinschaft<br />
verkauft, so dass auch bei der Genossenschaft<br />
ein deutlicher Zuwachs an installierter Leistung eintritt.<br />
Neben den Freiflächenanlagen wurden in <strong>2011</strong> Aufdachphoto<br />
voltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als<br />
1 MWp in Betrieb genommen. Räumliche Schwerpunkte<br />
für die Tätigkeit der mea sind mit Westmecklenburg und<br />
der Prignitz das angestammte Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong>.<br />
Darüber hinaus bestehen auch in den angren zen den Bereichen<br />
Aktivitäten, die in den nächsten Jahren zu weiteren<br />
Investitionen führen werden. Beachtenswert ist das Interesse<br />
von Kommunen, mit oder über die WEM<strong>AG</strong> bzw. die mea<br />
Projekte zu untersuchen bzw. zu verwirklichen, da die Kombination<br />
Regional versorger und Investor in erneuerbare Energien<br />
als attraktiv und seriös angesehen wird.<br />
Im Geschäftsfeld Biogasanlagen wurde <strong>2011</strong> der Bau der<br />
Anlage in Rodenwalde (400 kWel) abgeschlossen und die<br />
EEG-Einspeisevergütung gesichert. Eine weitere Biogasanlage,<br />
die ebenfalls als Gemeinschaftsprojekt mit landwirtschaftlichen<br />
Betrieben geplant wurde, musste trotz erfolgter<br />
Genehmigung veränderten gesetzlichen Anforderungen<br />
angepasst werden und der Bau kann daher erst in 2012<br />
beginnen. Weitere Projekte im Biogasbereich wurden in<br />
<strong>2011</strong> vorbereitet. Auch hier handelt es sich um Kooperationen<br />
mit landwirtschaftlichen Betrieben, die die Verlässlichkeit<br />
und ständige Präsenz eines Regionalversorgers schätzen.<br />
Die WEM<strong>AG</strong> ist daran interessiert, ihr Erzeugungsportfolio<br />
durch Windkraftanlagen deutlich zu verstärken, um dem<br />
selbst gesetzten Anspruch auf einen spürbaren Anteil an<br />
eigenerzeugter erneuerbarer Energie gerecht zu werden. Der<br />
im Verhältnis zu anderen Bundesländern eher unterdurchschnittliche<br />
Besatz an Windeignungsflächen in Mecklenburg<br />
hat zu einer gewissen Marktverknappung von Flächen mit<br />
Bebauungsmöglichkeiten geführt. Zudem führten allgemeine<br />
Probleme des Anschlusses von Windenergieanlagen an das<br />
Stromnetz dazu, dieses Geschäftsfeld nicht so beschleunigen<br />
zu können, wie es vorgestellt war.<br />
Die weit fortgeschrittenen Verhandlungen über ein Windkraftprojekt<br />
mit 13 Windanlagen und 25 MW Leistung mussten<br />
<strong>2011</strong> beendet werden, nachdem eine Einigung über wesentliche<br />
Vertragsfragen nicht gefunden werden konnte.<br />
Gleichwohl hat die WEM<strong>AG</strong> an anderen Stellen ihre Bemühungen<br />
fortgesetzt und insbesondere bei den Kommunen<br />
erfreuliche Resonanz erfahren. Es ist der WEM<strong>AG</strong> ein besonderes<br />
Anliegen, die kommunalen Interessen umfassend zu<br />
berücksichtigen. Das Energieunternehmen steht in engen<br />
Verhandlungen, um als Partner mit mehreren Gemeinden<br />
ein gemeinsames Windparkprojekt zu verwirklichen. Das Projekt<br />
umfasst bis zu acht Windenergieanlagen mit ca. 20 MW<br />
Leistung. Es befindet sich in der Vorbereitungsphase und<br />
kann voraussichtlich in 2013 verwirklicht werden.
68<br />
Dienstleistungen<br />
Darüber hinaus überprüft die WEM<strong>AG</strong> ständig Windpark projekte<br />
– auch weitere mit kommunaler Beteiligung. Als hilfreich<br />
erweisen sich dabei neben der kommunalen Anbindung<br />
auch die Kontakte zu Projektanten und Entwicklungsb üros<br />
der Region. Der Erwerb von bereits bestehenden Windparks<br />
wird dann in Betracht gezogen, wenn sie den eigenen technischen<br />
und wirtschaftlichen Anforderungen entsprechen.<br />
Im Bereich der Wärmeversorgung, als einem Teil des Be -<br />
stands geschäftes der mea, ergaben sich <strong>2011</strong> keine wesentlichen<br />
Veränderungen. Allerdings stieg insbesondere im<br />
kommu nalen Bereich das Interesse an regenerativen<br />
Erzeugungs anlagen. Dies geschah vor allem im Zusammenhang<br />
mit den Bestrebungen, kleinere Orte zu „Bioenergiedörfern“<br />
zu entwickeln. Das bedeutet, den Wärmebedarf<br />
eines Ortes weitgehend und den Strombedarf in möglichst<br />
großem Umfang durch örtliche Einrichtungen zu decken.<br />
Ansatzpunkt ist in der Regel die Möglichkeit, von einer vorhandenen<br />
oder zu errichtenden Biogasanlage Wärme zu<br />
beziehen und leitungsgebunden zu verteilen. Die WEM<strong>AG</strong><br />
unterstützt diese Entwicklung. Die grundlegenden Fragen der<br />
Organisation und Konzeption einer solchen Einrichtung, die<br />
Suche nach der technisch sinnvollsten Lösung, die Ermittlung<br />
der Wirtschaf t lichkeit und alle mit dem Aufbau von kom mualen,<br />
kleinen Fernwärmeversorgungen zusammen hängenden<br />
Fragen erfor dern einen hohen Aufwand für die Gemeinden,<br />
der oft erheblichen Beratungsbedarf durch die mea auslöst.<br />
Hier helfen vor allem die Erfahrungen der mea aus dem<br />
Fernwärmegeschäft mit der Erdwärme Neustadt-Glewe<br />
GmbH, an der die mea mit 45 % beteiligt und seit 1994<br />
für die kaufmännische und technische Betriebsführung<br />
zuständig ist. In Neustadt-Glewe wurde die 2009 begonnene<br />
Rohrnetzerweiterung der Erdwärme in <strong>2011</strong> vorläufig<br />
abgeschlossen und weitere Teile der Altstadt an das Fernwärmenetz<br />
angeschlossen. Bei dem vorhersehbaren Bedarf<br />
in Neustadt-Glewe rückt eine Erweiterung der Kapazität an<br />
geothermischer, umweltfreundlich erzeugter Wärme näher.<br />
Die Entscheidungen über zusätzliche tiefengeothermische<br />
Bohrungen werden vorbereitet und in 2012 getroffen.<br />
Bei diesen Aktivitäten hat sich stets die Zusammenarbeit mit<br />
den Gemeinden bewährt. Immer mehr wird die WEM<strong>AG</strong> als<br />
das Unternehmen der Gemeinden verstanden und gerade<br />
im Bereich der regenerativen Energien als Berater und Partner<br />
in Anspruch genommen.<br />
Neustadt-Glewe setzt auf Geothermie
69<br />
e.dat GmbH<br />
Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 hat sich die e.dat als<br />
Dienstleister für Versorgungsunternehmen erfolgreich etabliert.<br />
Die Gesellschaft führt für die WEM<strong>AG</strong> sowie mittlerweile<br />
elf weitere Energie- und Wasserversorger effizient und zuverlässig<br />
kunden- und marktbezogene Prozesse durch.<br />
Produktportfolio<br />
Internetportal<br />
Marktkommunikation<br />
Abrechnung<br />
Kreditorenmanagement<br />
Debitorenmanagement<br />
Kundenservice<br />
Layout / Druck /<br />
Archivierung<br />
MSB / MDL<br />
Akquise- und<br />
Vertriebspartner-<br />
Portal:<br />
• Online-Preis rechner<br />
• Adress- und<br />
Bonitätsprüfung<br />
• Schnittstelle zu<br />
Online-Vergleichs -<br />
portalen<br />
Self-Service-Portal<br />
für Bestands kunden<br />
Marktkommunika tion<br />
nach GPKE / GeLi Gas:<br />
• Datenklärung<br />
• Prüfung, Abschluss,<br />
Verwaltung von<br />
Lieferantenund<br />
EDI-Rahmenverträgen<br />
• Strom abrechnung<br />
• Gasabrechnung<br />
• Wärmeabrechnung<br />
• Bescheide<br />
Wasser / Abwasser<br />
• Rechnungs legung<br />
TK / SVK<br />
Bearbeitung von:<br />
• Monats rechnung<br />
• Abschlags rechnung<br />
• Jahresrechnung<br />
• Sammel rechnung<br />
• Prüfung Vertragsdaten,<br />
Preise,<br />
Mengen<br />
• Einrichtung<br />
INVOIC-Verfahren<br />
mit Markt partnern<br />
• Führung und Pflege<br />
der Vertragskonten<br />
• Zahlungsverkehr<br />
• Vorgerichtliches<br />
Mahnwesen<br />
• Sperraufträge<br />
• Insolvenzen<br />
Telefonischer<br />
und schriftlicher<br />
Kundenservice mit:<br />
• Produkt beratung<br />
• Management<br />
Kundenvertragskonto<br />
• Beschwerdemanagement<br />
• Marktbefragung<br />
• Kunden akquisition<br />
• Erzeugung und<br />
Versand von<br />
Schriftverkehr<br />
(Papier und<br />
elektronisch)<br />
• Gestaltung des<br />
Drucklayouts<br />
• Elektronische<br />
Archivierung<br />
• Ablesung<br />
• Außendienststeuerung<br />
• Messeservice<br />
• Eichrechtliche<br />
Überwachung<br />
• Management<br />
Zählein richtungen<br />
• Smart Metering<br />
• Zahlungsverkehr<br />
Auf Grundlage ihrer mehr als zehnjährigen Erfahrung beim<br />
Begleiten des bundesweiten Vertriebs hat die e.dat insbesondere<br />
für Energieversorger, die Interesse an einem überregionalen<br />
Marktauftritt haben, ein attraktives Full Service-<br />
Dienstleistungsmodell etabliert. Nach dem erfolgreichen<br />
Aufbau der „fünfwerke“, einer gemeinsamen bundesweiten<br />
Vertriebs marke von fünf Stadtwerken aus Hessen und Niedersachsen,<br />
im vergan genen Jahr konnte auch <strong>2011</strong> eine<br />
Stadtwerkekooperation als Mandant gewonnen werden.<br />
Darüber hinaus hat die e.dat für ihre Dienstleistungen im<br />
Bereich des Kundenservices und in der Marktkommunikation<br />
je ein Stadtwerk als Kunden gewonnen sowie für die<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH die Abrechnung der EEG-Einspeisung<br />
übernommen.<br />
Mit Stand 31. Dezember <strong>2011</strong> betreut die e.dat mit ca. 170<br />
Mitar beitern insgesamt rund 410.000 Verträge.<br />
Operativ war das Jahr <strong>2011</strong> wie schon die Vorjahre stark von<br />
den Veränderungen bei den rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen<br />
der Energiewirtschaft geprägt. Dazu gehör ten<br />
insbesondere das Umsetzen der Wechselprozesse im Messwesen<br />
sowie der Vorgaben des neuen Energie wirt schafts gesetzes<br />
zur Gestaltung der Energieabrechnung. Im Rahmen der<br />
Umstellung der Mobilfunknetze von Telekom und Vodafone<br />
hat die e.dat für ihre Zählerfernauslesung zudem eine auf dem<br />
Internetprotokoll basierende Kommunikation eingeführt.<br />
Das Umsetzen der auf Grundlage einer detaillierten Analyse<br />
von über 170 Einzelprozessen identifizierten Optimierungs-<br />
und Automatisierungspotenziale bildete im Rahmen<br />
des Projekts „e.dat 2012“ einen weiteren Schwerpunkt im<br />
abgelaufenen Jahr. Das Projekt ist Teil eines umfassenden<br />
Qualitäts managements, dessen Wirksamkeit <strong>2011</strong> durch das<br />
erfolgreiche Verlängern der Zertifizierung nach ISO 9001:2008<br />
von der unabhängigen Deutschen Gesellschaft für Qualitätssicherung<br />
erneut bestätigt wurde. Als Ergebnis der konsequenten<br />
Ausrichtung auf die konti nuierliche Weiterentwicklung<br />
von Prozessen, Systemen und Mitarbeitern erreichten in<br />
einer Zufriedenheitsstudie des Verbraucherportals CHECK24<br />
der e.dat-Mandant WEM<strong>AG</strong> einen hervorragenden sechsten<br />
und die „fünfwerke“ einen sehr guten zwölften Platz.<br />
Damit ist die e.dat gut positioniert, um ihren Wachstumskurs<br />
auch 2012 weiter fortzusetzen.
70<br />
Dienstleistungen<br />
Loft-DSL bringt Funklösung<br />
WEMACOM Telekommunikation GmbH<br />
Die WEMACOM, ein gemeinsames Tochterunternehmen<br />
der WEM<strong>AG</strong> und der Stadtwerke Schwerin, hat ihr Tätigkeitsfeld<br />
erweitert und bietet seit <strong>2011</strong> Privat- und<br />
Geschäftskunden mit Hilfe einer modernen Funktechnologie<br />
schnelles Internet und Telefon an. Grundlage dafür war<br />
die Übernahme des Internetgeschäfts Loft-DSL der Firma<br />
Loft-Net e.K. aus Grevesmühlen, die zu diesem Zeitpunkt<br />
in 14 Gemeinden etwa 900 Haushalte mit Internet in<br />
Bandbreiten von 1 bis zu 10 MB versorgte. Es wurden<br />
sechs Mitarbeiter sowie ein Auszubildender übernommen<br />
und der Standort nach Schwerin verlagert. Neben ersten<br />
Aktivitäten zur Erschließung von Wohngebieten über Glasfaserkabel<br />
in verschiedenen Schweriner Stadtteilen wurde<br />
aus wirtschaftlichen Gründen verstärkt auf Funklösungen<br />
gesetzt.<br />
Ziel der WEMACOM ist, die Kundenzahl durch Wachstum in<br />
den bestehenden Netzen und das Erschließen neuer Versorgungsgebiete<br />
kontinuierlich zu erhöhen. Dabei setzt das<br />
Unternehmen auf die Kombination der Funknetze mit dem<br />
eigenen Lichtwellenleiternetz. So verfügt die WEMACOM<br />
über bzw. hat Zugriff auf ca. 940 km Lichtwellenleiter kabel<br />
– der weitere Ausbau ist geplant.<br />
Das Überbrücken der „letzten Meile“ zum Kunden erfolgt<br />
über eine Funkverbindung, die Anbindung des Ortsnetzes an<br />
die Internetknoten in Schwerin und Hamburg über Lichtwellenleiter<br />
mit Übertragungskapazitäten bis zu 10 GB.<br />
So lassen sich die neuen Gebiete langfristig und meist kostengünstiger<br />
als bisher an das Internet anschließen. Die versorgten<br />
Gebiete sind bereits bzw. werden 2012 schrittweise<br />
in das eigene Lichtwellenleiternetz eingebunden. Damit wird<br />
auch das Angebot höherer Bandbreiten zu gleichen bzw. bei<br />
gleicher Bandbreite auch zu niedrigeren Preisen gegenüber<br />
den bisherigen Tarifstaffeln möglich. Für diese Gebiete sind<br />
entsprechende Tarifangebote in Vorbereitung und sollen<br />
kurzfristig eingeführt werden.<br />
Nach Übernahme des Geschäftsfeldes Loft-DSL konnten<br />
recht kurzfristig auch Telefonanschlüsse über die Funkverbindung<br />
bereit gestellt werden. Dieses Angebot wird derzeit von<br />
ca. 100 Kunden genutzt. Der weitere Ausbau des Produktes
71<br />
mit mehr Rufnummern und Firmenanschlüssen ist geplant.<br />
Die Abrechnung der Dienstleistungen erfolgt in Kooperation<br />
mit der WEM<strong>AG</strong> und einem externen Telefondienstleister.<br />
Dazu wurde ein entsprechender Abrechnungsprozess in SAP<br />
integriert.<br />
Auch im Bereich Geschäftskunden war die WEMACOM <strong>2011</strong><br />
erfolgreich. So konnten in Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern<br />
neben vielen Einzellösungen auch einige große<br />
Projekte wie zum Beispiel das Vernetzen der Standorte des<br />
Norddeutschen Rundfunks im Versorgungsgebiet oder die<br />
Bereitstellung von Bandbreiten und Fasern für verschiedene<br />
Kabelfernsehanbieter in größerem Umfang gewonnen werden.<br />
Im Oktober <strong>2011</strong> konnte aus einer Insolvenz heraus das Funknetz<br />
in der Gemeinde Seehof kostengünstig erworben und so<br />
das Geschäft weiter gestärkt werden. Damit ist Loft-DSL bereits<br />
in 29 Gemeinden verfügbar. In einigen der Gemeinden befinden<br />
sich die Netze noch im Aufbau oder in der Ausbauphase.<br />
Gegenwärtig werden ca. 1.200 Kunden mit Internet versorgt.<br />
Ein größerer Kundenzuwachs wird mit der Fertigstellung des<br />
Netzes in Dassow erwartet. Darauf ausgerichtet ist auch die<br />
Beteiligung an den Ausschrei bungen der Koordinierungsstelle<br />
Breitband beim Zweckverband „Elektronische Verwaltung in<br />
Mecklenburg-Vorpommern“ (eGo-MV) zur Breitbandversorgung<br />
ländlicher Räume in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Schnurlos ins Internet<br />
Da nachhaltige Lösungen zur Breitbandversorgung zunehmend<br />
Glasfaserstrukturen erfordern, werden auch solche Projekte zur<br />
Erschließung von Kommunen mit Breitband weiter verfolgt<br />
und bei Bedarf neu aufgelegt.<br />
Vertragsunterzeichnung
72<br />
Mitarbeiter<br />
Ausbildung in der Praxis
73<br />
Personalentwicklung<br />
Am 31. Dezember <strong>2011</strong> beschäftigte die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe<br />
573 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, inklusive 39 Auszubildende,<br />
sieben befristet übernommene Auslerner und drei<br />
Trainees. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich damit die Zahl<br />
der Beschäftigten um 2,7 % bzw. 15 Personen.<br />
28 Mitarbeiter sind in <strong>2011</strong> aus dem Unternehmen ausgeschieden,<br />
darunter vier Mitarbeiter, die in die Freistellungsphase<br />
der Altersteilzeit eingetreten sind und 14 Mitarbeiter,<br />
deren befristeter Arbeitsvertrag ausgelaufen ist.<br />
Neun Auszubildende und Dualstudenten der WEM<strong>AG</strong>,<br />
darunter fünf Elektroniker, ein Fachinformatiker und drei<br />
Bachelor of Arts haben ihre Ausbildung erfolgreich beendet.<br />
Darüber hinaus schlossen auch zwei Bürokaufleute ihre<br />
Ausbildung bei der e.dat GmbH ab. Alle wurden befristet in<br />
ein Arbeitsverhältnis übernommen, um erste berufliche<br />
Erfahrungen zu sammeln.<br />
Die WEM<strong>AG</strong> hat acht neue Ausbildungsverträge abgeschlossen:<br />
vier für den Beruf Elektroniker für Betriebstechnik, drei<br />
für das duale Studium zum Bachelor of Arts, Fachrichtung<br />
Betriebswirtschaftslehre und einen Ausbildungsvertrag für<br />
einen Fachinformatiker in der Fachrichtung Systemintegra tion.<br />
Außerdem wurde zusätzlich im Rahmen des Ausbaus des<br />
Dienstleistungsgeschäftes ein Fachinformatiker durch die<br />
WEM<strong>AG</strong> übernommen.<br />
Die Ausbildung junger Menschen genießt bei der WEM<strong>AG</strong><br />
einen hohen Stellenwert. Grund dafür ist nicht nur die<br />
demografische Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
sondern auch die soziale Verantwortung, die das Unternehmen<br />
für die Region wahrnimmt. So bekommen die Bachelor<br />
of Arts die Möglichkeit, einige Wochen im Ausland zu studieren.<br />
Ein Beispiel dafür ist das Englischmodul an der Heriot<br />
Watt Univer sity in Edinburgh. Der Kurs ist dem Curriculum<br />
der Berufs akademie in Lübeck weitgehend angepasst,<br />
sodass die Ergebnisse für das duale Bachelor-Studium voll<br />
angerechnet werden. Neben den Studiengebühren trägt die<br />
WEM<strong>AG</strong> ebenfalls einen Teil der zusätzlichen Kosten für den<br />
Kurs im Ausland. Im Rahmen des Programms Leonardo da<br />
Vinci Pro Viso bekommen auch technische Auszubildende<br />
Gelegenheit, erste berufliche Erfahrungen im Ausland zu<br />
sammeln. Im Jahr <strong>2011</strong> reiste ein Elektroniker für ein vierwöchiges<br />
Praktikum nach Cork in Irland. Das Unternehmen<br />
fördert diese Möglichkeiten, weil die jungen Menschen vor<br />
allem Kompetenzen entwickeln können, wie es in gewohnter<br />
Umgebung kaum möglich wäre.<br />
Der erste Tag
74<br />
Mitarbeiter<br />
Zertifikat für Arbeitssicherheit und Umweltschutz<br />
Personalaufwand<br />
Aufgrund des ab 1. Januar <strong>2011</strong> wirksamen Vergütungstarifvertrages<br />
wurde die Tabellenvergütung der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, der<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH sowie der WEMACOM GmbH für <strong>2011</strong><br />
um 3 % erhöht. Die Tabellenvergütung der e.dat GmbH wurde<br />
laut Verweisungs- und Vergütungstarifvertrag zum 1. Januar<br />
<strong>2011</strong> um 1 % erhöht. Auf Basis der Betriebsvereinbarung zur<br />
Beschäftigungssicherung wurden wie im Vorjahr sowohl die<br />
tarifliche Tabellen vergütung als auch die tarifliche Arbeitszeit<br />
für die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> und die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH zum 1. April<br />
<strong>2011</strong> auf 97,11 % gekürzt. Somit ergab sich für die Mitarbeiter<br />
eine tägliche Arbeitszeit von 7 Stunden und 23 Minuten. Zum<br />
1. Oktober <strong>2011</strong> wurden die volle tarifliche Arbeitszeit von<br />
täglich 7 Stunden und 36 Minuten sowie die volle Tabellenvergütung<br />
laut Manteltarifvertrag des AVEU eingeführt.<br />
Personalstruktur<br />
Das Durchschnittsalter des Stammpersonals der WEM<strong>AG</strong>-<br />
Gruppe betrug zum Jahresende 43,2 Jahre – die durchschnittliche<br />
Betriebszugehörigkeit lag bei 17,9 Jahren. 44,2 %<br />
der Belegschaft waren Frauen und der Anteil der gewerblichen<br />
Mitarbeiter betrug 18 %. 32,4 % der Mitarbeiter verfügen<br />
über einen Hochschul- bzw. Fachhochschulabschluss,<br />
15,2 % verfügen über eine Meister- oder Techniker ausbildung<br />
bzw. einen gleichwertigen Fachschulabschluss, 51,9 %<br />
haben eine Berufsausbildung absolviert und 0,6 % haben<br />
keinen Abschluss. Mit 30 Mitarbeitern der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe,<br />
die bis zum 31. Dezember 1952 geboren wurden, bestehen<br />
noch Ver träge zur Altersteilzeit.
75<br />
Trainee-Programm<br />
Um an den Erfolg der vergangenen Jahre anzuknüpfen und<br />
einem möglichen Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat<br />
die WEM<strong>AG</strong> im Rahmen ihres Trainee-Programms zwei<br />
weitere Hochschulabsolventen eingestellt. Innerhalb von<br />
24 Monaten durchlaufen die künftigen Spezialisten innerhalb<br />
der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe unter anderem die Bereiche Finanzen,<br />
Controlling, Vertrieb und Netze. Während der gesamten<br />
Zeit steht jedem Trainee ein Pate zur Seite, der ihn bei der<br />
Integration im Unternehmen und beim Aufbau eines Netzwerkes<br />
unterstützt. Zusätzlich übernimmt ein Mentor die<br />
fachliche Betreuung und fördert den Erfahrungsaustausch.<br />
Weiterbildung<br />
Der Netzwerkgedanke wird zunehmend auch in der Fortund<br />
Weiterbildung gelebt und ausgebaut. Erstmalig absolviert<br />
eine Mitarbeiterin der WEM<strong>AG</strong> ein berufsbegleitendes<br />
Studium im Masterstudiengang Kommunalwirtschaft, der mit<br />
Unterstützung der Thüga ins Leben gerufen wurde. Außerdem<br />
wurden neben kontinuierlichen und bewährten Fortbildungsmaßnahmen<br />
für die Mitarbeiter konkrete Angebote<br />
der Thüga wahrgenommen. So absolvierten WEM<strong>AG</strong>-Mitarbeiter<br />
ein modulares Trainingsprogramm für Meister und<br />
technische Teamleiter, das von allen Gesellschaften der<br />
Thüga-Gruppe belegt werden kann. Darüber hinaus nahmen<br />
weitere Mitarbeiter aus der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe am Führungskräftenachwuchsprogramm<br />
der Thüga teil.<br />
Arbeitssicherheit und Umweltschutz<br />
Die Arbeitssicherheit und der betriebliche Umweltschutz<br />
genießen innerhalb der WEM<strong>AG</strong>-Unternehmensgruppe einen<br />
hohen Stellenwert. Die Gesunderhaltung der Mitarbeiter und<br />
der Umwelt sind den anderen Unternehmenszielen gleichgestellt.<br />
Im September <strong>2011</strong> bestätigte die Berufsgenossenschaft<br />
Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse im Rahmen des<br />
Re-Audits erstmals der gesamten WEM<strong>AG</strong>-Unternehmensgruppe<br />
die Umsetzung des Arbeitsschutzmanagementsystems.<br />
Das neue Arbeitsschutzmanagementzertifikat gilt bis<br />
September 2014.
76<br />
Regionales Engagement<br />
WEM<strong>AG</strong> ermöglicht Teilnahme an Fußball-Talentferienschule
77<br />
Die WEM<strong>AG</strong> ist als kommunales Unternehmen eng mit der<br />
Region verbunden. Das spiegelt sich auch im Engagement<br />
des Energieversorgers in verschiedenen Bereichen des<br />
gesellschaftlichen Lebens wider. So unterstützt die WEM<strong>AG</strong><br />
seit <strong>2011</strong> ein Vorhaben der Gesamtschule Sternberg. Die<br />
Schüler der 9. und 10. Klasse planen einen Energieprojektpark,<br />
der aus einer Photovoltaik- und einer Windkraftanlage<br />
bestehen soll. Den Einfall dafür hatten sie während des<br />
Wahlpflichtunterrichts „Erneuerbare Energien“. Im ersten<br />
Bau abschnitt ist geplant, einen Carport zu errichten, auf<br />
dessen Dach später die Solarmodule montiert werden. Die<br />
Photovoltaikanlage soll eine Leistung von 2 kWp besitzen.<br />
Die gewonnene Energie wird zur Deckung des Eigenbedarfs<br />
der Schule verwendet. Nach Fertigstellung der Photovoltaikanlage<br />
wollen die Schüler noch eine Windkraftanlage errichten.<br />
Damit alles richtig funktioniert, helfen auch Auszubildende<br />
der WEM<strong>AG</strong> bei diesem Vorhaben mit.<br />
Spielend lernen<br />
Kita-Aktion<br />
Energieprojekt der Gesamtschule Sternberg<br />
Schüler erhalten Unterstützung<br />
Die vorweihnachtliche Kita-Aktion der WEM<strong>AG</strong> hat Tradition.<br />
Bereits zum 15. Mal waren WEM<strong>AG</strong>-Mitarbeiter in Westmecklenburg<br />
und der Prignitz unterwegs – so manches Mal<br />
in Begleitung des Bürgermeisters oder Landrats – um<br />
die fast 10.000 Kinder in den etwa 200 Kindertagesstätten<br />
zu beschenken. Das Weihnachtsgeschenk <strong>2011</strong> war ein<br />
spannendes Wissensspiel aus Holz. Die Idee für das kindgerechte<br />
Brettspiel tüftelten die Lewitz-Werkstätten Parchim<br />
zusammen mit der Marketingabteilung des kommunalen<br />
Energieversorgers aus. Gefertigt wurde es in Handarbeit von<br />
Behinderten. Entstanden ist ein unterhaltsames Spiel mit<br />
pädagogischem Hintergrund, das Buchstaben mit Begriffen<br />
aus unterschiedlichen Wissensbereichen verknüpft und die<br />
Kinder unter Anleitung der Erzieher spielerisch an das<br />
Alpha bet heranführt.
78<br />
Regionales Engagement<br />
Eine runde Sache ist die längjährige Zusammenarbeit mit dem<br />
Landesfußballverband. Auch in der Spielsaison 2012/2013<br />
wird die WEM<strong>AG</strong> Premiumsponsor des Landesfußballverbandes<br />
sein. Durch dieses Engagement soll der Kinder- und<br />
Jugendsport in Mecklenburg-Vorpommern weiter nach haltig<br />
unterstützt werden. Im Rahmen der Spieljahreseröffnung in<br />
der Sportschule Güstrow wurde den Trainern der Gewinnermannschaften<br />
der vorigen Spielsaison je ein Trikot satz überreicht:<br />
den Meistern der WEM<strong>AG</strong>-Liga C- und D-Junioren,<br />
Lübtheener SV und Schweriner SC sowie den Aufsteigern<br />
der beiden Ligen SV Burgsee Schwerin, Hagenower SV,<br />
SG Schön berg/Klütz und SV Plate. Drei der sechs Mannschaften<br />
konnten bereits in den vergangenen beiden Jahren als<br />
Aufsteiger mit den weißen Trikots der WEM<strong>AG</strong> ausgezeichnet<br />
werden.<br />
Gemeinsam am Ball
79<br />
jugend forscht-Teilnehmer<br />
Ebenfalls fest verknüpft mit der WEM<strong>AG</strong> ist der Landeswettbewerb<br />
„jugend forscht – schüler experimentieren“, den die<br />
WEM<strong>AG</strong> als einziges Patenunternehmen bereits zum 21. Mal<br />
ausgerichtet hat. Fast 100 Teilnehmer präsentierten ihre<br />
43 Forschungsprojekte in sechs Kategorien einer Jury und<br />
anschließend einer breiten Öffentlichkeit. Erstmals vergab die<br />
WEM<strong>AG</strong> den eigenen „öko-aktiv Preis“ für das besonders<br />
innovative Ökologie-Thema „Künstliche Bäume – Unsere<br />
Klimaretter?“. Die besten Nachwuchsforscher qualifizierten<br />
sich für die Teilnahme am Bundesfinale in Kiel.<br />
Im Jahr 2012 wird der bisherige Hauptsponsor WEM<strong>AG</strong> den<br />
Landeswettbewerb gemeinsam mit den Stadtwerken Rostock<br />
in der Hansestadt veranstalten. Durch die Nähe zu den<br />
meisten Teilnehmern soll der Wettbewerb neue Impulse<br />
bekommen.<br />
Auszeichnung
80<br />
Jahresabschluss<br />
Blindtext<br />
WEM<strong>AG</strong> setzt auf eigene Ökokraftwerke
WEM<strong>AG</strong>-Konzern 81<br />
Konzernbilanz<br />
Aktiva Konzernanhang 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR TEUR<br />
Anlagevermögen (1)<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 3.308 2.159<br />
Sachanlagen 241.849 218.606<br />
Finanzanlagen (2) 68.040 55.931<br />
313.197 276.696<br />
Umlaufvermögen<br />
Vorräte (3) 3.611 6.864<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (4) 121.550 109.096<br />
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 19.307 32.396<br />
144.468 148.356<br />
Latente Steuern (5) 1.305 981<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 257 58<br />
Sonderverlustkonto 1.088 1.088<br />
460.315 427.179<br />
Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR TEUR<br />
Eigenkapital (6)<br />
Gezeichnetes Kapital 39.000 39.000<br />
Gewinnrücklagen 190.871 190.871<br />
Bilanzgewinn 48.568 43.387<br />
Eigenkapital der Gesellschafter des Mutterunternehmens 278.439 273.258<br />
Eigenkapital anderer Gesellschafter 1.280 1.215<br />
279.719 274.473<br />
Baukostenzuschüsse 38.834 30.019<br />
Rückstellungen (7)+(8) 94.608 91.429<br />
Verbindlichkeiten (9) 40.088 23.337<br />
Latente Steuern (5) 6.996 7.861<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 70 60<br />
460.315 427.179
82<br />
WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Konzernanhang <strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Umsatzerlöse (10) 667.694 644.081<br />
Veränderungen des Bestands an unfertigen Leistungen -3.345 -3.458<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 5.966 7.204<br />
Sonstige betriebliche Erträge 12.713 12.715<br />
Materialaufwand (11) -590.253 -569.310<br />
Personalaufwand (12) -31.151 -30.579<br />
Abschreibungen (13) -19.611 -18.987<br />
Konzessionsabgabe -7.845 -8.054<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -15.740 -18.655<br />
Beteiligungsergebnis (14) 4.541 3.191<br />
Zinsergebnis (15) -843 -18<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 22.126 18.130<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (16) -5.200 -5.672<br />
Sonstige Steuern -130 -99<br />
Konzernjahresüberschuss 16.796 12.359<br />
– den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen 16.731 12.198<br />
– den Minderheitengesellschaftern zuzurechnen 65 160<br />
Gewinnvortrag 44.602 43.808<br />
Gewinnverwendung 0 -15<br />
Ausschüttung -11.550 -11.550<br />
Konzernbilanzgewinn 49.848 44.602<br />
– den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen 48.568 43.387<br />
– den Minderheitengesellschaftern zuzurechnen 1.280 1.215
83<br />
Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Periodenergebnis 16.796 12.359<br />
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 19.611 18.987<br />
Veränderung der Baukostenzuschüsse 8.815 -1.697<br />
Veränderung der Rückstellungen 3.179 28.249<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen abzüglich entsprechender Erträge 0 -1.276<br />
Einzahlungen aus Anlagenabgängen 697 431<br />
Veränderung der Vorräte, der Forderungen sowie anderer Aktiva -10.589 8.563<br />
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 6.832 -24.772<br />
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 45.341 40.844<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -56.810 -51.618<br />
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit -56.810 -51.618<br />
Auszahlungen an Gesellschafter (Dividende) -11.550 -11.550<br />
Auszahlungen für die Tilgung von Darlehen -70 0<br />
Einzahlungen aus aufgenommenen Darlehen 10.000 0<br />
Mittelzufluss/Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit -1.620 -11.550<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -13.089 -22.324<br />
Finanzmittelfonds am 01. Januar 32.396 54.720<br />
Finanzmittelfonds am 31. Dezember 19.307 32.396<br />
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten 19.307 32.396<br />
19.307 32.396
84<br />
WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für <strong>2011</strong><br />
Mutterunternehmen<br />
Gezeichnetes<br />
Kapital<br />
Stammaktien<br />
15.000.000<br />
Gewinnrücklagen<br />
Übriges<br />
erwirtschaftetes<br />
Konzerneigenkapital<br />
Eigenkapital<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
31.12.2009 39.000 190.841 42.218 272.059<br />
Gezahlte Dividenden -11.550 -11.550<br />
Übrige Veränderungen 0 30 520 550<br />
0 30 -11.030 -11.000<br />
Konzern-Jahresüberschuss 12.359 12.359<br />
Übriges Konzernergebnis -160 -160<br />
Konzerngesamtergebnis 12.199 12.199<br />
31.12.2010 39.000 190.871 43.387 273.258<br />
Gezahlte Dividenden -11.550 -11.550<br />
Übrige Veränderungen 0 0 0 0<br />
0 0 -11.550 -11.550<br />
Konzern-Jahresüberschuss 16.796 16.796<br />
Übriges Konzernergebnis -65 -65<br />
Konzerngesamtergebnis 16.731 16.731<br />
31.12.<strong>2011</strong> 39.000 190.871 48.568 278.439
85<br />
Minderheitsgesellschafter<br />
Konzerneigenkapital<br />
Minderheitenkapital<br />
Eigenkapital<br />
TEUR TEUR TEUR<br />
1.590 1.590 273.649<br />
-11.550<br />
-535 -535 15<br />
-535 -535 -11.535<br />
12.359<br />
160 160 0<br />
160 160 12.359<br />
1.215 1.215 274.473<br />
-11.550<br />
0 0 0<br />
0 0 -11.550<br />
16.796<br />
65 65 0<br />
65 65 16.796<br />
1.280 1.280 279.719
86<br />
WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens *<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
01.01.<strong>2011</strong> Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.<strong>2011</strong><br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte 9.740 2.221 0 0 11.961<br />
Geschäfts- und Firmenwert 0 6 0 0 6<br />
9.740 2.227 0 0 11.967<br />
Sachanlagen<br />
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte<br />
und Bauten einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken 40.165 854 268 0 41.287<br />
Stromverteilungsanlagen 398.307 31.000 20.048 -1.612 447.743<br />
Fernwärmeanlagen 658 17 0 0 675<br />
Sonstige technische Anlagen und Maschinen 10.742 2.850 910 0 14.502<br />
Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung 27.241 2.057 217 -778 28.737<br />
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 23.538 5.208 -21.443 -1 7.302<br />
500.651 41.986 0 -2.391 540.246<br />
Finanzanlagen<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 15 0 0 0 15<br />
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0 0 0<br />
Beteiligungen 54.053 12.425 0 -392 66.086<br />
Wertpapiere Personal 1.903 172 0 -96 1.979<br />
55.971 12.597 0 -488 68.080<br />
566.362 56.810 0 -2.879 620.293<br />
* konsolidiert WEM<strong>AG</strong>-Gruppe nach Zwischengewinneliminierung<br />
und at equity (incl. Rundungsdifferenzen-Ausgleich)
87<br />
Abschreibungen<br />
Buchwerte<br />
01.01.<strong>2011</strong> Zugänge Umbuchungen Abgänge Zuschreibungen 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
7.581 1.108 0 0 -30 8.659 3.302 2.159<br />
0 0 0 0 0 0 6 0<br />
7.581 1.108 0 0 -30 8.659 3.308 2.159<br />
22.814 1.122 0 0 0 23.936 17.351 17.351<br />
232.561 15.181 0 -1.421 0 246.321 201.422 165.746<br />
458 39 0 0 0 497 178 200<br />
3.532 773 0 0 0 4.305 10.197 7.210<br />
22.680 1.419 0 -761 0 23.338 5.399 4.561<br />
0 0 0 0 0 0 7.302 23.538<br />
282.045 18.534 0 -2.182 0 298.397 241.849 218.606<br />
0 0 0 0 0 0 15 15<br />
0 0 0 0 0 0 0 0<br />
40 0 0 0 0 40 66.046 54.013<br />
0 0 0 0 0 0 1.979 1.903<br />
40 0 0 0 0 40 68.040 55.931<br />
289.666 19.642 0 -2.182 -30 307.096 313.197 276.696
88<br />
WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
Konzernanhang<br />
Allgemeine Hinweise<br />
Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt.<br />
Zur Klarheit und Übersichtlichkeit des Konzernabschlusses haben wir einzelne Posten der Konzernbilanz und Konzern-<br />
Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert erläutert. Die für einzelne Positionen<br />
geforderten Zusatzangaben haben wir ebenfalls in den Anhang übernommen. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
stellten wir nach dem Gesamtkostenverfahren auf. Der Konzernabschluss ist in TEUR aufgestellt.<br />
Konsolidierungskreis<br />
Der Konzernabschluss umfasst unverändert die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> sowie ihre Tochterunternehmen:<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),<br />
e.dat GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),<br />
mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),<br />
WEM<strong>AG</strong> Wind Energie GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),<br />
WEMACOM Telekommunikation GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 66,6 %).<br />
In diesem Geschäftsjahr wurde die WEM<strong>AG</strong> Wind Energie GmbH als Vorratsgesellschaft, bislang ohne operative Geschäftstätigkeit,<br />
mit einem Stammkapital von 25 TEUR gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung<br />
an Handelsgeschäften, welche in den Geschäftszweigen Wind und Energie tätig sind.<br />
Die Equity-Bilanzierung der wesentlichen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen nahmen wir nach der Buchwertmethode<br />
vor. Dabei handelt es sich um folgende inländische Gesellschaften:<br />
Name<br />
Kapitalanteile<br />
Energie-Sparzentrale GmbH, Raben Steinfeld 74,9 %<br />
Stadtwerke Eilenburg GmbH, Eilenburg 49,0 %<br />
Stadtwerke Wittenberge GmbH, Wittenberge 22,7 %<br />
Stadtwerke Lübz GmbH, Lübz 20,0 %<br />
SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH, Schwerin 50,0 %<br />
BAE Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH, Brüel 49,0 %<br />
Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, Neustadt-Glewe 45,0 %<br />
Bützower Wärme GmbH, Bützow 20,0 %<br />
Vietlübbe Biogas GmbH, Vietlübbe 50,0 %<br />
Im Berichtsjahr neu hinzugekommen sind die Anteile an der Energie-Sparzentrale GmbH und an der SEG Solarprojekt-<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH.
89<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
1. Allgemein<br />
Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt. Realisations- und Imparitätsprinzip wurden beachtet; Vermögensgegenstände<br />
bewerteten wir höchstens zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten.<br />
2. Aktiva<br />
Die immateriellen Vermögensgegenstände sowie Sach- und Finanzanlagen wurden zu Anschaffungskosten erfasst und linear<br />
entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten – vermindert um Abschreibungen – angesetzt. In die Herstellungskosten<br />
werden Einzelkosten und in angemessenem Umfang Gemeinkosten einbezogen.<br />
Planmäßige Abschreibungen für bis zum 31. Dezember 2007 erfolgte Anschaffungen werden degressiv vorgenommen; auf<br />
die lineare Methode wird übergegangen, sobald diese zu höheren Abschreibungen führt. Zugänge ab dem 01. Januar 2008<br />
werden ausschließlich linear unter Ansatz betriebsgewöhnlicher Nutzungsdauern abgeschrieben.<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Wert bis 150 EUR (netto ohne Umsatzsteuer) werden ab dem 01. Januar 2008<br />
sofort erfolgswirksam erfasst und geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Wert zwischen 150 EUR und 1.000 EUR (jeweils<br />
netto ohne Umsatzsteuer) werden auf einem Sammelposten erfasst und über fünf Jahre abgeschrieben.<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen werden zum Ansatz eines niedrigeren beizulegenden Werts vorgenommen.<br />
Das Finanzanlagevermögen wird mit Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.<br />
Zinslose und niedrig verzinsliche Ausleihungen wurden auf den Barwert abgezinst.<br />
Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren<br />
zu Anschaffungskosten oder mit den niedrigeren Werten am Bilanzstichtag.<br />
Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und der geminderten Verwertbarkeit ergeben, werden durch Einzelbewertung<br />
ermittelte angemessene Wertabschläge vorgenommen.<br />
Die unfertigen Leistungen sind mit den Herstellungskosten bewertet. Sie umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige<br />
angemessene Gemeinkosten. Zinsen für Fremdkapital sind nicht einbezogen.<br />
Der am Bilanzstichtag noch nicht abgerechnete Stromverbrauch für Kunden mit rollierender Abrechnung ist nach statistischem<br />
Verfahren kundenindividuell abgegrenzt. Die damit verbundenen Auswirkungen hinsichtlich Strombeschaffung und Netznutzung<br />
sind ergebniswirksam berücksichtigt.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zu Nennwerten abzüglich der Wertabschläge für Einzelrisiken und<br />
für das allgemeine Kreditrisiko bilanziert. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr<br />
als einem Jahr zinsten wir ab.
90<br />
WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
3. Passiva<br />
Die Bilanzierung der Pensionsrückstellungen und der Verpflichtungen aus der Jubiläumsgeldregelung sowie aus der Altersteilzeitregelung<br />
erfolgte gemäß handelsrechtlicher Vorschriften. Als versicherungsmathematisches Verfahren wurde die<br />
Projected Unit Credit Method (Methode der laufenden Einmalprämien) gewählt. Der Rechnungszinssatz beträgt 5,13 % p. a.<br />
Dies entspricht dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssatz. Den Berechnungen der Pensionsrück stellungen<br />
liegen die Richttafeln 2005 von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde. Künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen wurden<br />
mit 2,5 % zugrunde gelegt.<br />
Bei der Bemessung der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken Rechnung<br />
getragen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden abgezinst. Die Abzinsung orientiert sich<br />
an dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre.<br />
Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.<br />
Konsolidierungsgrundsätze<br />
Die Kapitalkonsolidierung wurde nach der Neubewertungsmethode durchgeführt, wobei nach den Verhältnissen vom<br />
01. Januar 2008, dem Zeitpunkt der erstmaligen Aufstellung des Konzernabschlusses, konsolidiert wurde.<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse innerhalb des Konsolidie<br />
rungskreises wurden eliminiert.<br />
Konzerninterne Ergebnisse aus Lieferungen und Leistungen mit assoziierten Unternehmen wurden wegen geringer Bedeutung<br />
nicht eliminiert.<br />
Erfolgswirksame Konsolidierungsmaßnahmen ergaben zum Bilanzstichtag aktivische latente Steuern in Höhe von 1.305 TEUR<br />
und passivische latente Steuern in Höhe von 6.996 TEUR.
91<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz<br />
(1) Anlagevermögen<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel (Anlage) dargestellt.<br />
(2) Finanzanlagen<br />
Die Anteile an assoziierten Unternehmen und übrigen Beteiligungen haben sich im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> um die Anteile an der<br />
Energie-Sparzentrale GmbH, an der SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH, an der Thüga Erneuerbare Energien<br />
GmbH & Co. KG und an der KOM9 GmbH & Co. KG erhöht und sind in der folgenden Übersicht dargestellt:<br />
Unternehmen, Sitz Kapitalanteil Eigenkapital<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
Ergebnis<br />
<strong>2011</strong><br />
% TEUR TEUR<br />
Energie-Sparzentrale GmbH, Raben Steinfeld 74,90 5 -20<br />
Stadtwerke Eilenburg GmbH, Eilenburg 1) 49,00 7.801 648<br />
Vietlübbe Biogas GmbH, Vietlübbe 1) 50,00 110 -31<br />
Stadtwerke Wittenberge GmbH, Wittenberge 1) 22,70 9.103 1.151<br />
Stadtwerke Lübz GmbH, Lübz 1) 20,00 3.371 441<br />
Stadtwerke Parchim GmbH, Parchim 1) 15,00 7.824<br />
2) 3)<br />
Stadtwerke Rostock <strong>AG</strong>, Rostock 1) 12,55 110.329<br />
2) 3)<br />
Erdwärme Kraft GbR, Berlin 1) 4,72 82 -9<br />
KOM9 GmbH & Co. KG, Freiburg im Breisgau 1) 1,14 875.962 57.989<br />
SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH, Schwerin 50,00 7 -43<br />
Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH (BAE), Brüel 1) 49,00 48 1<br />
Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, Neustadt-Glewe 45,00 1.725 72<br />
Bützower Wärme GmbH, Bützow 1) 20,00 4.723 572<br />
Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG, München 1) 7,88 4.758 -1.765<br />
1)<br />
vorläufiges Ergebnis<br />
2)<br />
Ergebnisabführungsvertrag<br />
3)<br />
Garantiedividende<br />
Im Rahmen der Insolvenzsicherung von Wertguthaben aus Altersteilzeitvereinbahrungen werden Wertpapiere i. H. von<br />
1.979 TEUR gehalten, die mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt sind.<br />
Bezüglich der Anteile an assoziierten Unternehmen bestanden zum 01. Januar 2008 positive Unterschiedsbeträge in<br />
Höhe von 2.969 TEUR, die vollständig auf Geschäfts- und Firmenwerte entfallen und entsprechend der erwarteten<br />
Nutzungsdauer über 15 Jahre abgeschrieben werden. Negative Unterschiedsbeträge bestanden zum 01. Januar 2008<br />
in Höhe von 539 TEUR.
92<br />
WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
(3) Vorräte<br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.315 1.223<br />
Unfertige Leistungen 2.296 5.641<br />
3.611 6.864<br />
Die unfertigen Leistungen betreffen im Wesentlichen im Bau befindliche Investitionsprojekte, die der Netzservicebereich<br />
der WEM<strong>AG</strong> im Auftrag anderer Unternehmen durchführt und die erst nach der endgültigen Fertigstellung weiterberechnet<br />
werden.<br />
(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
31.12.<strong>2011</strong> davon<br />
Restlaufzeit<br />
> 1 Jahr<br />
31.12.2010<br />
TEUR TEUR TEUR<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 105.755 - 90.102<br />
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen 4.618 - 156<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 11.177 1.844 18.838<br />
121.550 1.844 109.096<br />
Von den sonstigen Vermögensgegenständen des Vorjahres hatte ein Betrag von 1,4 Mio. EUR eine Laufzeit von mehr als<br />
einem Jahr.<br />
(5) Steuerabgrenzungsposten<br />
Zur Anpassung der Steuerbelastung aus den Einzelabschlüssen an das Konzernergebnis wurden aktive und passive latente<br />
Steuern angesetzt. Der Steuersatz beträgt 30 %. Während die aktive latente Steuer aus der Zwischenergebniseliminierung<br />
aufgrund der Aktivierung konzernintern erstellter Sachanlagen resultiert, wird die passive latente Steuer aufgrund des<br />
Sonder postens mit Rücklageanteil (§ 4 Fördergebietsgesetz) gebildet, der im Konzernabschluss gemäß TransPuG nicht berücksichtigt<br />
wird.
93<br />
(6) Eigenkapital<br />
Die Bestandteile und Veränderungen des Konzerneigenkapitals sind in der Eigenkapitalveränderungsrechnung (Anlage)<br />
dargestellt.<br />
Das gezeichnete Kapital entspricht dem der Muttergesellschaft und beträgt 39.000 TEUR. Es ist in 15 Mio. auf den Namen<br />
lautende vinkulierte Stückaktien eingeteilt, deren Übertragung der Zustimmung der Hauptversammlung bedarf. Auf jede<br />
Stückaktie entfällt ein Anteil am gezeichneten Kapital von 2,60 EUR.<br />
Die Gewinnrücklagen umfassen die der Muttergesellschaft und haben sich zum Vorjahr nicht verändert.<br />
Gesetzliche<br />
Rücklage<br />
Andere<br />
Gewinnrücklagen<br />
Gewinnrücklagen<br />
insgesamt<br />
TEUR TEUR TEUR<br />
Stand 01.01.<strong>2011</strong>/31.12.<strong>2011</strong> 39.867 151.004 190.871<br />
(7) Rückstellungen<br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Pensionsrückstellungen 3.174 3.109<br />
Steuerrückstellungen 1.823 3.104<br />
Sonstige Rückstellungen 89.611 85.216<br />
94.608 91.429
94<br />
WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
(8) Sonstige Rückstellungen<br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Drohverluste 904 1.721<br />
Altersteilzeit 2.746 2.847<br />
Sonstige Verpflichtungen ggü. Mitarbeitern 2.632 3.283<br />
Prozesskosten 4.425 4.743<br />
Ausstehende Lieferantenrechnungen 59.467 54.481<br />
Übrige 19.437 18.141<br />
89.611 85.216<br />
Die sonstigen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern beinhalten im Wesentlichen leistungs- und ergebnisabhängige Zahlungen<br />
(1.644 TEUR; Vorjahr 1.683 TEUR) sowie Arbeitszeitguthaben (512 TEUR; Vorjahr 656 TEUR).<br />
(9) Verbindlichkeitenspiegel<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
insgesamt<br />
davon mit einer Restlaufzeit 31.12.2010<br />
< 1 Jahr 1 – 5 Jahre > 5 Jahre insgesamt<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten 12.941 98 1.829 11.014 3.005<br />
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.549 1.549 - - 793<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen 8.795 8.686 109 - 9.427<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
aus Steuern 11.475 11.475 - - 3.936<br />
im Rahmen der sozialen Sicherheit 0 0 - - 0<br />
Übrige 5.328 5.232 96 - 6.176<br />
16.803 16.707 96 - 10.112<br />
40.088 27.040 2.034 11.014 23.337<br />
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten des Vorjahres hatten Verbindlichkeiten von 343 TEUR eine Laufzeit von<br />
1 bis 5 Jahren und Verbindlichkeiten von 2.581 TEUR hatten eine Laufzeit von mehr als 5 Jahren. Von den Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen des Vorjahres hatten Verbindlichkeiten von 19 TEUR eine Laufzeit von 1 bis 5 Jahren. Alle<br />
anderen Verbindlichkeiten des Vorjahres hatten eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.
95<br />
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(10) Umsatzerlöse<br />
Die Aufgliederung der Umsatzerlöse ergibt sich wie folgt:<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Erlöse aus Stromverkäufen (inklusive Netznutzung) 383.216 368.127<br />
Erlöse aus Stromhandel 77.141 116.777<br />
Erlöse aus EEG-Geschäften 195.380 155.876<br />
Strom- und Energiesteuern -33.340 -26.137<br />
622.397 614.643<br />
Sonstige Umsatzerlöse 45.297 29.438<br />
667.694 644.081<br />
(11) Materialaufwand<br />
Die Aufgliederung des Materialaufwands ergibt sich wie folgt:<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren 536.087 511.452<br />
Bezogene Leistungen 54.166 57.858<br />
590.253 569.310<br />
(12) Personalaufwand<br />
Die Aufgliederung des Personalaufwands ergibt sich wie folgt:<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Löhne und Gehälter 25.852 25.444<br />
Soziale Abgaben 4.603 4.512<br />
Aufwendungen für Altersversorgung 696 623<br />
31.151 30.579
96<br />
WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
(13) Abschreibungen<br />
Die Abschreibungen des Geschäftsjahres sind aus dem als Anlage zum Konzernanhang beigefügten Konzernanlagespiegel<br />
ersichtlich.<br />
(14) Beteiligungsergebnis<br />
Es handelt sich neben den Ergebnissen aus assoziierten Unternehmen in Höhe von -392 TEUR (Vorjahr -125 TEUR) im<br />
Wesentlichen um Dividendenerträge in Höhe von 4.934 TEUR (Vorjahr 3.316 TEUR).<br />
(15) Zinsergebnis<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Andere sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.445 2.781<br />
Andere sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -3.288 -2.799<br />
-843 -18<br />
Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen entfallen 263 TEUR auf Zinserträge aus Steuerguthaben.<br />
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen mit 83 TEUR Zinsen aus Steuernachforderungen und mit<br />
806 TEUR die Aufzinsung von Rückstellungen.<br />
(16) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
Von den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen 1.020 TEUR auf Steuererstattungen für Vorjahre sowie 0 TEUR<br />
(Vorjahr 0 TEUR) auf latenten Steueraufwand und 1.191 TEUR (Vorjahr 1.276 TEUR) auf latenten Steuerertrag.
97<br />
Sonstige Angaben<br />
Geschäfte größeren Umfangs nach § 6b Abs. 2 EnWG<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wurden keine wesentlichen Geschäfte außerhalb der operativen Geschäftstätigkeit im Sinne dieser<br />
Vorschrift getätigt.<br />
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> und die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH haften gemäß § 133 Umwandlungsgesetz gesamtschuldnerisch bis zum Ablauf<br />
von fünf Jahren für Verbindlichkeiten, die vor der Ausgliederung der Stromverteilungsanlagen an die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH im<br />
Jahr 2007 entstanden sind.<br />
Die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> hat sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH finanziell so ausgestattet<br />
wird, dass sie jederzeit in der Lage ist, ihren Verpflichtungen gemäß Bundesberggesetz gegenüber dem Bergamt Stralsund bis<br />
zu einer Höhe von 256 TEUR nachzukommen.<br />
Hinweise auf Risiken aus der Inanspruchnahme oben genannter Haftungsverhältnisse sind gegenwärtig nicht ersichtlich.<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes der Muttergesellschaft sind in einer gesonderten Übersicht (Anlage)<br />
dargestellt.<br />
Gesamtbezüge des Vorstands<br />
Die Vorstandsbezüge betrugen insgesamt 435 TEUR. Ruhegehälter wurden in Höhe von 99 TEUR gezahlt. Hinterbliebenenbezüge<br />
wurden in Höhe von 7 TEUR gezahlt. Für weitere Hinterbliebenenbezüge besteht eine Rückstellung in Höhe von 89 TEUR.<br />
Gesamtbezüge des Aufsichtsrats<br />
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> beliefen sich auf 96 TEUR.
98<br />
WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Angestellte 445 434<br />
Gewerbliche Arbeitnehmer 117 115<br />
562 549<br />
davon Auszubildende 38 38<br />
Prüfungs- und Beratungshonorare<br />
Das für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers des Konzerns beträgt für die Abschlussprüfungen<br />
(inklusive Auslagen) 176 TEUR.<br />
Ergebnisverwendungsvorschlag<br />
Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von 23.691.353,26 EUR zur<br />
Zahlung einer Dividende von 0,77 EUR je Stückaktie (11.550.000,00 EUR) zu verwenden und den verbleibenden Gewinn<br />
von 12.141.353,26 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.<br />
Schwerin, 19. März 2012<br />
WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
Der Vorstand<br />
Caspar Baumgart<br />
Thomas Pätzold
99<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht, der<br />
mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst<br />
wurde, haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />
„Wir haben den von der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, Schwerin, aufgestellten<br />
Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel<br />
– und den Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht<br />
der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das<br />
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />
nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften<br />
liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter<br />
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage<br />
der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über<br />
den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht<br />
abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317<br />
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung<br />
so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und<br />
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss<br />
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung und durch den Konzernlagebericht<br />
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt<br />
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die<br />
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />
für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse<br />
der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,<br />
der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten<br />
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der<br />
wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie<br />
die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />
und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für<br />
unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den<br />
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,<br />
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des<br />
Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />
Entwicklung zutreffend dar.“<br />
Berlin, den 20. März 2012<br />
Ernst & Young GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Glöckner<br />
Gerlach<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Wirtschaftsprüfer
100<br />
WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />
Bilanz<br />
Aktiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.446 1.400<br />
Sachanlagen 10.951 10.305<br />
Finanzanlagen 189.587 173.870<br />
201.984 185.575<br />
Umlaufvermögen<br />
Vorräte 3.420 6.812<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 109.162 96.132<br />
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 14.273 28.775<br />
126.855 131.719<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 197 0<br />
329.036 317.294<br />
Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Eigenkapital<br />
Gezeichnetes Kapital 39.000 39.000<br />
Gewinnrücklagen 190.841 190.841<br />
Bilanzgewinn 23.691 15.611<br />
253.532 245.452<br />
Rückstellungen 41.565 52.195<br />
Verbindlichkeiten 33.939 19.646<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 0 1<br />
329.036 317.294
101<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Umsatzerlöse 477.701 500.179<br />
Veränderungen des Bestands an unfertigen Leistungen -3.399 -3.449<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 8 -29<br />
Sonstige betriebliche Erträge 11.981 9.279<br />
Materialaufwand -438.120 -460.410<br />
Personalaufwand -21.901 -21.348<br />
Abschreibungen -2.490 -2.248<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -11.475 -13.517<br />
Beteiligungsergebnis 9.650 8.380<br />
Zinsergebnis 4.041 4.745<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 25.995 21.582<br />
Außerordentliches Ergebnis 0 0<br />
Steuern -6.364 -6.743<br />
Jahresüberschuss 19.631 14.839<br />
Gewinnvortrag 4.061 772<br />
Einstellung in andere Gewinnrücklagen<br />
Bilanzgewinn 23.691 15.611
102<br />
WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />
Bilanz<br />
Aktiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.144 32<br />
Sachanlagen 221.494 201.625<br />
222.638 201.657<br />
Umlaufvermögen<br />
Vorräte 101 47<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 36.296 35.202<br />
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 777 208<br />
37.174 35.457<br />
Sonderverlustkonto 1.088 1.088<br />
260.900 238.202<br />
Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Eigenkapital<br />
Gezeichnetes Kapital 5.000 5.000<br />
Kapitalrücklage 35.000 35.000<br />
Gewinnvortrag 8.803 8.803<br />
48.803 48.803<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil gem. § 4 Fördergebietsgesetz 21.680 24.378<br />
Baukostenzuschüsse 38.700 29.863<br />
Rückstellungen 51.828 37.817<br />
Verbindlichkeiten 99.889 97.341<br />
260.900 238.202
103<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Umsatzerlöse 286.943 246.252<br />
Veränderungen des Bestands an unfertigen Leistungen 54 -9<br />
Sonstige betriebliche Erträge 9.996 11.830<br />
Materialaufwand -255.433 -214.660<br />
Personalaufwand -1.513 -1.520<br />
Abschreibungen -16.149 -15.778<br />
Konzessionsabgabe -7.820 -8.028<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -8.634 -8.822<br />
Zinsergebnis -4.501 -4.514<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2.943 4.751<br />
Steuern -4 -30<br />
Aufwendungen aus Gewinnabführung -2.939 -4.721<br />
Jahresüberschuss 0 0
104<br />
e.dat GmbH<br />
Bilanz<br />
Aktiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 377 369<br />
Sachanlagen 165 40<br />
Finanzanlagen 187 283<br />
729 692<br />
Umlaufvermögen<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 699 781<br />
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 3.713 2.975<br />
4.412 3.756<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 0 1<br />
5.141 4.449<br />
Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Eigenkapital<br />
Gezeichnetes Kapital 250 250<br />
Gewinnvortrag 534 534<br />
784 784<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil gem. § 4 Fördergebietsgesetz 1 2<br />
Rückstellungen 1.464 1.766<br />
Verbindlichkeiten 2.892 1.897<br />
5.141 4.449
105<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Umsatzerlöse 14.725 13.214<br />
Sonstige betriebliche Erträge 300 233<br />
Materialaufwand -544 -636<br />
Personalaufwand -6.973 -7.290<br />
Abschreibungen -242 -272<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -5.420 -4.992<br />
Zinsergebnis -14 -29<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.832 228<br />
Aufwendungen aus Gewinnabführung -1.832 -228<br />
Jahresüberschuss 0 0
106<br />
mea Energieagentur<br />
Mecklenburg-Vorpommern GmbH<br />
Bilanz<br />
Aktiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Anlagevermögen<br />
Sachanlagen 9.199 6.484<br />
Finanzanlagen 2.700 534<br />
11.899 7.018<br />
Umlaufvermögen<br />
Vorräte 6 5<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 451 658<br />
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 421 295<br />
878 958<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 60 58<br />
12.837 8.034<br />
Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Eigenkapital<br />
Gezeichnetes Kapital 130 130<br />
Kapitalrücklage 1.290 1.290<br />
Gewinnvortrag 118 118<br />
1.538 1.538<br />
Baukostenzuschüsse 166 173<br />
Rückstellungen 71 50<br />
Verbindlichkeiten 11.062 6.273<br />
12.837 8.034
107<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Umsatzerlöse 1.284 1.162<br />
Sonstige betriebliche Erträge 293 352<br />
Materialaufwand -584 -527<br />
Abschreibungen -348 -279<br />
Konzessionsabgabe -25 -26<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -334 -378<br />
Beteiligungsergebnis 40 30<br />
Zinsergebnis -340 -203<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -14 131<br />
Steuern -1 12<br />
Erträge aus Verlustübernahme (Vj.: Ergebnisabführung) 15 -143<br />
Jahresüberschuss 0 0
108<br />
WEMACOM Telekommunikation GmbH<br />
Bilanz<br />
Aktiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 341 358<br />
Sachanlagen 4.424 3.445<br />
4.765 3.803<br />
Umlaufvermögen<br />
Vorräte 83 0<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 362 549<br />
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 99 142<br />
544 691<br />
5.309 4.494<br />
Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Eigenkapital<br />
Gezeichnetes Kapital 60 60<br />
Gewinnvortrag 3.645 3.164<br />
Jahresüberschuss 194 481<br />
3.899 3.705<br />
Sonderposten für Investitionszuschüsse 10 0<br />
Baukostenzuschüsse 5 5<br />
Rückstellungen 169 149<br />
Verbindlichkeiten 1.156 577<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 70 58<br />
5.309 4.494
109<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Umsatzerlöse 3.707 3.426<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 77 0<br />
Sonstige betriebliche Erträge 63 45<br />
Materialaufwand -1.466 -1.464<br />
Personalaufwand -765 -421<br />
Abschreibungen -543 -500<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -757 -361<br />
Zinsergebnis -28 -18<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 288 707<br />
Steuern -94 -226<br />
Jahresüberschuss 194 481
110<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
Amt/Gemeinde/Stadt Landkreis Ansprechpartner<br />
Amt Bad Wilsnack/Weisen Prignitz Rolf Bemmann<br />
Amt Banzkow Ludwigslust-Parchim Holger Geetz<br />
Amt Boizenburg-Land Ludwigslust-Parchim Tobias Struck<br />
Amt Bützow-Land Rostock Thomas Pätzold<br />
Amt Crivitz Ludwigslust-Parchim Birgit Andragk<br />
Amt Dömitz-Malliß Ludwigslust-Parchim Cornelia Meissner<br />
Amt Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen Nordwestmecklenburg Cornelia Meissner<br />
Amt Eldenburg-Lübz Ludwigslust-Parchim Michael Hillmann<br />
Amt Gadebusch Nordwestmecklenburg Caspar Baumgart<br />
Amt Goldberg-Mildenitz Ludwigslust-Parchim Michael Enigk<br />
Amt Grabow Ludwigslust-Parchim Holger Geetz<br />
Amt Güstrow-Land Rostock Bernd Halfkath<br />
Amt Hagenow-Land Ludwigslust-Parchim Tobias Struck<br />
Amt Krakow am See Rostock Caspar Baumgart<br />
Amt Laage Rostock Caspar Baumgart<br />
Amt Lenzen-Elbtalaue Prignitz Rolf Bemmann<br />
Amt Ludwigslust-Land Ludwigslust-Parchim Holger Geetz<br />
Amt Lützow-Lübstorf Nordwestmecklenburg Karsten Schiller<br />
Amt Neukloster-Warin Nordwestmecklenburg Dirk Lembke<br />
Amt Neustadt-Glewe Ludwigslust-Parchim Thomas Pätzold<br />
Amt Ostufer Schweriner See Ludwigslust-Parchim Cornelia Meissner<br />
Amt Parchimer Umland Ludwigslust-Parchim Birgit Andragk<br />
Amt Plau am See Ludwigslust-Parchim Michael Hillmann<br />
Amt Putlitz/Berge Prignitz Michael Enigk<br />
Amt Rehna Nordwestmecklenburg Karsten Schiller<br />
Amt Schwaan Rostock Bernd Halfkath<br />
Amt Sternberger Seenlandschaft Ludwigslust-Parchim Birgit Andragk<br />
Amt Stralendorf Ludwigslust-Parchim Tobias Struck<br />
Amt Wittenburg Ludwigslust-Parchim Thomas Pätzold<br />
Amt Zarrentin Ludwigslust-Parchim Thomas Pätzold<br />
Gemeinde Amt Neuhaus Lüneburg Dirk Lembke<br />
Gemeinde Groß Pankow/Prignitz Prignitz Rolf Bemmann<br />
Gemeinde Karstädt Prignitz Rolf Bemmann<br />
Gemeinde Plattenburg Prignitz Rolf Bemmann<br />
Stadt Bleckede Lüneburg Dirk Lembke<br />
Stadt Grabow Ludwigslust-Parchim Caspar Baumgart<br />
Stadt Lübtheen Ludwigslust-Parchim Caspar Baumgart<br />
Stadt Ludwigslust Ludwigslust-Parchim Caspar Baumgart<br />
Stadt Perleberg Prignitz Thomas Pätzold<br />
Stadt Wittenberge Prignitz Thomas Pätzold<br />
Stand 19. Januar 2012
Das Netzgebiet der wemag<br />
Kaufmännischer Vorstand<br />
Caspar Baumgart<br />
0385 . 755 - 2300<br />
0385 . 755 - 2760<br />
caspar.baumgart@wemag.com<br />
Technischer Vorstand<br />
Thomas Pätzold<br />
0385 . 755 - 2400<br />
0385 . 755 - 2760<br />
thomas.paetzold@wemag.com<br />
Regionale Dienste<br />
Rolf Bemmann<br />
0385 . 755 - 2678<br />
0385 . 755 - 2340<br />
rolf.bemmann@wemag.com<br />
Netzservice<br />
Holger Geetz<br />
0385 . 755 - 2529<br />
0385 . 755 - 2271<br />
holger.geetz@wemag.com<br />
Netzbetrieb<br />
Dirk Lembke<br />
0385 . 755 - 2306<br />
0385 . 755 - 2095<br />
dirk.lembke@wemag.com<br />
Hochspannung<br />
Karsten Schiller<br />
0385 . 755 - 2563<br />
0385 . 755 - 2095<br />
karsten.schiller@wemag.com<br />
Vertrieb<br />
Birgit Andragk<br />
0385 . 755 - 2661<br />
0385 . 755 - 2355<br />
birgit.andragk@wemag.com<br />
Vertrieb<br />
Bernd Halfkath<br />
0385 . 755 - 2200<br />
0385 . 755 - 2348<br />
bernd.halfkath@wemag.com<br />
Stadtwerke<br />
Kundencenter<br />
Netzdienststellen<br />
Vertrieb<br />
Michael Hillmann<br />
0385 . 755 - 2666<br />
0385 . 755 - 2348<br />
michael.hillmann@wemag.com<br />
Personalmanagement<br />
Michael Enigk<br />
0385 . 755 - 2218<br />
0385 . 755 - 2421<br />
michael.enigk@wemag.com<br />
Controlling<br />
Cornelia Meissner<br />
0385 . 755 - 2396<br />
0385 . 755 - 2264<br />
cornelia.meissner@wemag.com<br />
30 km<br />
Innovationsmanagement<br />
Tobias Struck<br />
0385 . 755 - 2540<br />
0385 . 755 - 2311<br />
tobias.struck@wemag-netz.de
Herausgeber<br />
wemag ag<br />
Obotritenring 40<br />
19053 Schwerin<br />
Tel. 0385 . 755 - 00<br />
Fax 0385 . 755 - 2222<br />
gestaltung<br />
Kausche und Partner<br />
Kommunikation, Hamburg<br />
fotos<br />
WEM<strong>AG</strong> (Archiv)<br />
Stephan Rudolph-Kramer<br />
Jost Broichmann<br />
druck<br />
Druckerei Hahn GmbH,<br />
Rostock-Elmenhorst<br />
KUNDENTELEFON<br />
0385 . 755 - 2755<br />
Montag bis Freitag von 7.30 bis 19.30 Uhr<br />
KUNDENCENTER<br />
WEM<strong>AG</strong>-Kundencenter Schwerin<br />
Mecklenburgstraße 32<br />
19053 Schwerin<br />
Tel. 0385 . 755 - 2323<br />
WEM<strong>AG</strong>-Kundencenter Güstrow<br />
Pferdemarkt 26<br />
18273 Güstrow<br />
Tel. 0385 . 755 -1279<br />
wemio-Kundencenter Hamburg<br />
Wandsbeker Chaussee 2 – 4<br />
22089 Hamburg<br />
Tel. 040 . 2094 - 9984<br />
Internet<br />
www.wemag.com<br />
www.wemio.de<br />
www.facebook.com/wemio<br />
www.wemagblog.com<br />
www.youtube.de/wemagtv<br />
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E-MAIL<br />
kontakt@wemag.com<br />
NETZDIenststellen<br />
Bützow<br />
Leiter: Ulrik Wittenburg<br />
Tel. 0385 . 755 - 2608<br />
Gadebusch<br />
Leiter: Gunther Kerber<br />
Tel. 0385 . 755 - 2634<br />
Hagenow<br />
Leiter: Thomas Junghans<br />
Tel. 0385 . 755 - 2641<br />
Neustadt-Glewe<br />
Leiter: Maik Reimann<br />
Tel. 0385 . 755 - 2649<br />
Perleberg<br />
Leiter: Mario Beyer<br />
Tel. 0385 . 755 - 2654