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Geschäftsbericht 2011 - Wemag AG

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

www.wemag.com


WEM<strong>AG</strong>-Gruppe auf einen Blick<br />

Geschäftsjahr <strong>2011</strong> 2010 2009<br />

Umsatz konsolidiert 1 Mio. EUR 395 372 334<br />

WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> Mio. EUR 401 384 308<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH Mio. EUR 92 91 99<br />

e.dat GmbH Mio. EUR 15 13 15<br />

mea GmbH Mio. EUR 1 1 1<br />

WEMACOM GmbH Mio. EUR 4 3 4<br />

Stromabsatz WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> 2 Mio. kWh 2.332 2.439 2.107<br />

Stromerlöse/Erlöse NNE konsolidiert 1 Mio. EUR 354 342 308<br />

WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> Mio. EUR 309 300 258<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH Mio. EUR 90 89 98<br />

Mitarbeiter/innen 3 Anzahl 534 517 515<br />

WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> Anzahl 340 334 323<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH Anzahl 23 22 20<br />

e.dat GmbH Anzahl 157 152 166<br />

WEMACOM GmbH Anzahl 14 9 6<br />

Auszubildende 3 Anzahl 39 41 39<br />

Nettoinvestitionen Mio. EUR 31 49 20<br />

WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> Mio. EUR 3 4 2<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH Mio. EUR 24 42 14<br />

e.dat GmbH Mio. EUR 0 0 0<br />

mea GmbH Mio. EUR 3 2 3<br />

WEMACOM GmbH Mio. EUR 1 1 1<br />

Bilanzsumme WEM<strong>AG</strong>-Gruppe konsolidiert Mio. EUR 460 427 426<br />

Jahresüberschuss WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> 4 Mio. EUR 17 10 12<br />

Jahresüberschuss WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH Mio. EUR 3 5 9<br />

Jahresüberschuss WEMACOM Mio. EUR 0 0 1<br />

Netzgebiet WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />

Fläche km² 8.052 8.048 8.048<br />

Einwohner Anzahl/km² 35 36 36<br />

Städte und Gemeinden Anzahl 262 266 266<br />

Leitungsnetz km 14.952 14.637 14.467<br />

1<br />

Ohne Energiesteuern, sonstige Handelsaktivitäten und EEG-Weiterverkauf, incl. Erlöse aus Netznutzung<br />

2<br />

Ohne EEG-Weiterverkauf<br />

3<br />

Stichtag 31.12.<br />

4<br />

Incl. Ergebnisabführungen e.dat GmbH, mea GmbH und vor Ergebnisabführung WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH


<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Öko ist nicht nur cool, sondern wichtig. Das finden auch Louisa und Sophie. Die beiden<br />

16-Jährigen haben ein Schülerpraktikum bei der WEM<strong>AG</strong> absolviert und die Idee für dieses<br />

Fotomotiv entwickelt. Die Zeitschrift ÖKO-TEST, Ausgabe 05/<strong>2011</strong>, bescheinigt der WEM<strong>AG</strong><br />

für ihr Ökostromprodukt einen Spitzenplatz im 1. Rang.


4<br />

Inhalt<br />

Standbein in Hamburg


5<br />

Allgemeines 6<br />

Organe der Gesellschaft 6<br />

Bericht des Aufsichtsrats 8<br />

Vorwort des Vorstands 10<br />

Lagebericht der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> und des Konzerns 14<br />

Gemeinnützige Initiativen –<br />

Nachhaltiger Umweltschutz 36<br />

Vertrieb Strom und Erdgas 50<br />

Vertriebsaktivitäten 51<br />

Strom- und Erdgasabsatz 54<br />

Strombezug 56<br />

Beschaffungssituation 57<br />

Jahresabschluss 80<br />

WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

Konzernbilanz 81<br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 82<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung 83<br />

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 84<br />

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens 86<br />

Konzernanhang 88<br />

Bestätigungsvermerk 99<br />

WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

Bilanz 100<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 101<br />

Netze 58<br />

Investitionen 59<br />

Netzservice 61<br />

Erneuerbare Energien 62<br />

Regenerative Erzeugung 64<br />

Norddeutsche Energiegemeinschaft eG 64<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />

Bilanz 102<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 103<br />

e.dat GmbH<br />

Bilanz 104<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 105<br />

Dienstleistungen 66<br />

Regionale Dienste 67<br />

e.dat GmbH 69<br />

WEMACOM Telekommunikation GmbH 70<br />

mea Energieagentur<br />

Mecklenburg-Vorpommern GmbH<br />

Bilanz 106<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 107<br />

Mitarbeiter 72<br />

Personalentwicklung 73<br />

Personalaufwand 74<br />

Personalstruktur 74<br />

Trainee-Programm 75<br />

Weiterbildung 75<br />

Arbeitssicherheit und Umweltschutz 75<br />

WEMACOM Telekommunikation GmbH<br />

Bilanz 108<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 109<br />

Ansprechpartner der WEM<strong>AG</strong> 110<br />

Karte Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> 111<br />

Regionales Engagement 76


6<br />

Allgemeines<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Gerd Amtsberg<br />

Schwerin, Beauftragter für Umweltschutz, Datenschutz und<br />

Gleichbehandlung der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

Norbert Hebinck bis 27. Juni <strong>2011</strong><br />

Wittenburg, Bürgermeister,<br />

Stadt Wittenburg<br />

Birgit Andragk seit 27. Juni <strong>2011</strong><br />

Demen, Großkundenbetreuerin<br />

der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

Rene Matzke seit 27. Juni <strong>2011</strong><br />

Schwerin, Operator (Netzwerk)<br />

der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

Klemens Bellefontaine bis 27. Juni <strong>2011</strong><br />

Mainz, Dipl.-Volkswirt,<br />

Wirtschaftsprüfer / Steuerberater,<br />

WIKOM <strong>AG</strong><br />

Reiner Benesch seit 27. Juni <strong>2011</strong><br />

Möderitz, Großkundenbetreuer<br />

der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

Thomas Brandt<br />

Groß Pankow, Bürgermeister,<br />

Gemeinde Groß Pankow (Prignitz)<br />

Kerstin Bütow-Surnitzki bis 27. Juni <strong>2011</strong><br />

Rampe, Gruppenleiterin<br />

Personalbetreuung der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

Gerd-Michael Feist<br />

Hannover, Diplom-Ingenieur,<br />

Vorsitzender des Vorstandes und<br />

Kaufmännischer Direktor,<br />

Stadtwerke Hannover <strong>AG</strong><br />

Klaus-Otto Meyer seit 27. Juni <strong>2011</strong><br />

Uelitz, Bürgermeister der Gemeinde Uelitz,<br />

Verbandsprüfer beim Genossenschaftsverband e. V.<br />

Dr. Ernst Repp<br />

Pinnow, Pensionär, Mitglied des Vorstandes des<br />

Kommunalen Anteilseignerverbandes der WEM<strong>AG</strong><br />

Norbert Römer<br />

Erster stellvertretender Vorsitzender,<br />

Castrop-Rauxel,<br />

Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion,<br />

Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen<br />

Hans-Otto Röth<br />

Gehrden, Pensionär,<br />

ehemaliges Vorstandsmitglied der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

Bernd Rudolph<br />

München, Vorstandsmitglied und<br />

stellvertretender Vorstandsvorsitzender,<br />

Thüga Aktiengesellschaft<br />

Norbert Groß<br />

Weisen, Servicetechniker Netzbetrieb<br />

der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>


7<br />

Lothar Stroppe<br />

Zweiter stellvertretender Vorsitzender,<br />

Bützow, Verbandsvorsteher des Kommunalen<br />

Anteilseignerverbandes der WEM<strong>AG</strong><br />

Michael Thomalla<br />

Warin, geschäftsführendes Vorstandsmitglied,<br />

Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern<br />

Alwin Tügel bis 27. Juni <strong>2011</strong><br />

Hagenow, Gruppenleiter<br />

Regionalkundenbetreuung der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

Ewald Woste<br />

Vorsitzender,<br />

Paderborn, Vorstandsvorsitzender,<br />

Thüga Aktiengesellschaft<br />

Vorstand<br />

Caspar Baumgart<br />

Schwerin,<br />

Kaufmännischer Vorstand<br />

Thomas Pätzold<br />

Schwerin,<br />

Technischer Vorstand<br />

In Bewegung


8<br />

Allgemeines<br />

Windkraft wächst weiter<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand während des Geschäftsjahres<br />

regelmäßig und umfassend über die Entwicklung der<br />

Gesellschaft sowie über besondere Ereignisse unterrichtet.<br />

Er hat die ihm nach Gesetz und Satzung zustehenden Überwachungsfunktionen<br />

ausgeübt und die ihm obliegenden<br />

Entscheidungen getroffen. Im Mittelpunkt der Tätigkeit des<br />

Aufsichtsrats standen Fragen zur Unternehmensplanung und<br />

-entwicklung sowie zur strategischen Positionierung der<br />

WEM<strong>AG</strong> im Wettbewerbsmarkt und im regulatorischen<br />

Umfeld. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat auch über<br />

die Änderungen des Gesetzes zur Modernisierung des<br />

Bilanzrechtes und die Auswirkungen auf § 107 Abs. 3 AktG<br />

(Risikomanagement). Den sich daraus ergebenden Aufgaben<br />

ist der Aufsichtsrat nachgekommen.<br />

Ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats fanden im Berichtszeitraum<br />

am 12. April <strong>2011</strong> und am 10. November <strong>2011</strong><br />

statt. Am 27. Juni <strong>2011</strong> wurde eine konstituierende Sitzung<br />

durchgeführt.<br />

Der Jahres- und Konzernabschluss und der zusammengefasste<br />

Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wurden von<br />

der zum Abschlussprüfer bestellten Ernst & Young GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft, der uneingeschränkte<br />

Bestätigungsvermerk wurde erteilt.<br />

Der Prüfungsbericht wurde dem Aufsichtsrat übersandt und<br />

in der Aufsichtsratssitzung am 19. April 2012 erläutert.<br />

Der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung<br />

an. Auch nach dem abschließenden Ergebnis seiner<br />

eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen<br />

gegen den Jahresabschluss und den Konzernabschluss.<br />

Dem zusammengefassten Lagebericht für die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

und den Konzern einschließlich der Ausführungen zur weiteren<br />

Unternehmensentwicklung stimmt der Aufsichtsrat zu.<br />

Dementsprechend hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss<br />

und den Konzernabschluss der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> in der vom<br />

Vorstand vorgelegten Form gebilligt. Der Jahresabschluss ist


9<br />

damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands, vom Bilanzgewinn<br />

in Höhe von 23.691 TEUR eine Ausschüttung in<br />

Höhe von 11.550 TEUR vorzunehmen und den verbleibenden<br />

Gewinn in Höhe von 12.141 TEUR auf neue Rechnung<br />

vorzutragen, schließt sich der Aufsichtsrat an.<br />

Der nach § 312 AktG vom Vorstand aufgestellte Bericht<br />

über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen liegt<br />

vor. Der Abschlussprüfer hat nach seiner Prüfung gemäß<br />

§ 313 AktG den folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung<br />

bestätigen wir, dass<br />

1. die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind und<br />

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die<br />

Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“<br />

Nach unserer eigenen Prüfung stimmen wir dem Prüfungsergebnis<br />

zu und haben keine Einwendungen gegen die am<br />

Schluss des Berichtes über die Beziehungen zu verbun denen<br />

Unternehmen abgegebene und in den Lagebericht aufgenommene<br />

Erklärung des Vorstands.<br />

In der Zusammensetzung des Aufsichtsrats ergaben sich im<br />

Berichtszeitraum folgende Änderungen:<br />

Die Mandate von Herrn Klemens Bellefontaine, Herrn Norbert<br />

Hebinck, Frau Kerstin Bütow-Surnitzki und Herrn Alwin Tügel<br />

endeten mit der Beendigung der Hauptversammlung am<br />

27. Juni <strong>2011</strong>. Der Aufsichtsrat dankt ihnen für ihr Engagement<br />

zur unternehmerischen Entwicklung der WEM<strong>AG</strong>. Neu<br />

in den Aufsichtsrat gewählt wurden zum 27. Juni <strong>2011</strong> Frau<br />

Birgit Andragk, Herr Reiner Benesch, Herr Rene Matzke und<br />

Herr Klaus-Otto Meyer.<br />

Einzelheiten zur Zusammensetzung des Aufsichtsrates und<br />

des Vorstandes sind im Anhang des Konzernabschlusses zu<br />

finden.<br />

Berater- sowie Dienstleistungs- und Werkverträge zwischen<br />

den Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft bestanden<br />

im Berichtszeitraum nicht.<br />

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, dem Betriebsrat sowie<br />

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Dank und<br />

seine Anerkennung für die im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

geleistete Arbeit aus.<br />

Schwerin, den 19. April 2012<br />

Für den Aufsichtsrat<br />

Ewald Woste<br />

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

Ewald Woste


10<br />

Allgemeines<br />

Typisch norddeutsch – typisch WEM<strong>AG</strong><br />

Vorwort des Vorstands<br />

Sehr geehrte Anteilseigner,<br />

sehr geehrte Kunden und Geschäftspartner,<br />

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WEM<strong>AG</strong>,<br />

das Jahr <strong>2011</strong> war für die WEM<strong>AG</strong> das zweite Geschäftsjahr<br />

seit ihrer Kommunalisierung. Zum Jahreswechsel 2009 / 2010<br />

stockte der Kommunale Anteilseignerverband der WEM<strong>AG</strong><br />

seine Anteile auf 74,76 % auf, während die Thüga Aktiengesellschaft<br />

als weiterer kommunaler Aktionär 25,1 % des<br />

Grundkapitals erwarb. Durch die Stadt Grabow werden<br />

0,14 % der Anteile gehalten. Wir haben im Jahr <strong>2011</strong> die<br />

starke ökologische Ausrichtung fortgesetzt, für die wir uns im<br />

Vorjahr entschieden hatten. Die katastrophalen Ereignisse in<br />

den Kernreaktoren in Fukushima und die in der Folgezeit<br />

beschlossene Energiewende in Deutschland lassen diese<br />

Richtungsentscheidung erst recht als richtig erscheinen.<br />

Die ökologische Ausrichtung manifestiert sich sowohl in den<br />

Kerngeschäftsfeldern der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe, nämlich dem Netzgeschäft,<br />

dem Energievertrieb und dem Aufbau von Erzeugungskapazitäten<br />

im Bereich der erneuerbaren Energien, als<br />

auch im Aufbau neuer Geschäftsfelder und in der Suche<br />

nach innovativen Lösungen, zum Beispiel auf dem Gebiet<br />

des Speichereinsatzes. In dieser Dreiteilung möchten wir auf<br />

die genannten Themen näher eingehen.<br />

Unser Netz trägt in wirtschaftlicher Hinsicht die Hauptlast des<br />

Umbaus der Energiewirtschaft. Auch das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

war geprägt von hohen Investitionen in die Erneuerung, die<br />

Verstärkung und den Ausbau des Netzes. Ein Großteil des<br />

Investitionsvolumens der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH in Höhe von<br />

37,3 Mio. EUR war dabei durch den Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien veranlasst. Die an unser Netz ange schlossene


11<br />

Einspeiseleistung aus erneuerbaren Energien belief sich zum<br />

Ende des Jahres <strong>2011</strong> auf rund 660 MW, während die<br />

höchste Netzlast des Jahres <strong>2011</strong> auf der Abgabeseite bei<br />

nur 412 MW lag. Mit dieser Relation nimmt das WEM<strong>AG</strong>-Netz<br />

bundesweit einen Spitzenplatz ein. Damit hat sich auch im<br />

vergangenen Jahr der Trend fortgesetzt, dass unser Netz<br />

zu immer größeren Zeitanteilen eines Jahres dem Abtransport<br />

des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms und<br />

weniger der Versorgung der angeschlossenen Kunden dient.<br />

Diese Entwicklung wird sich weiter verschärfen. In einem<br />

mittleren Szenario rechnen wir damit, dass die Einspeiseleistung<br />

aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 auf<br />

rund 2.000 MW ansteigt und damit die Netzlast um das Vierbis<br />

Fünffache übertreffen wird.<br />

Die durch den hohen Anteil erneuerbarer Energien verursachten<br />

Kosten in unserem Netz können im Gegensatz zu den Einspeisevergütungen<br />

leider zu großen Teilen nicht bundesweit<br />

umgelegt werden. Stattdessen verteuern sie die Netzentgelte,<br />

die die an unser Netz angeschlossenen Kunden zu zahlen<br />

haben. Der Anstieg der Netzentgelte machte daher ebenso wie<br />

die Erhöhung staatlicher Umlagen sowohl Anfang <strong>2011</strong> wie<br />

auch Anfang 2012 Erhöhungen der Strompreise erforderlich.<br />

Unser Vertrieb hat das Angebot an ökologischen Strom- und<br />

Gasprodukten im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. Wie<br />

schon zuvor erhalten sämtliche Privatkunden, Klein gewerbekunden<br />

und kommunale Kunden mit einem Jahresverbrauch<br />

von weniger als 100.000 kWh von uns ausschließlich<br />

Ökostrom. Seit Jahresmitte <strong>2011</strong> bieten wir außerdem ein<br />

von seiner ökologischen Wertigkeit her noch besseres<br />

Ökostromprodukt an. Es handelt sich um ein mit dem „Grüner<br />

Strom Label Gold“ versehenes und entsprechend zertifiziertes<br />

Produkt, das 2,0 ct / kWh (netto) teurer ist als unser<br />

normales Produkt. Dieser Aufschlag wird in voller Höhe in<br />

den Ausbau der erneuerbaren Energien investiert.<br />

Auf der Gasseite erhält jeder Neukunde von uns einmalig<br />

eine Waldaktie. Dieses „Wertpapier“ bestätigt dem Empfänger,<br />

dass für den Gegenwert von 10,00 EUR eine Wald fläche<br />

von 10 m 2 in Mecklenburg-Vorpommern neu aufgeforstet<br />

wird. Rund 800 Gaskunden haben im April <strong>2011</strong> an einer<br />

Baumpflanzaktion in der Schaalseeregion teilgenommen und<br />

die ersten Hektar eines WEM<strong>AG</strong>-Klimawaldes gepflanzt. Ein<br />

besonders hochwertiges Gasprodukt, bei dem der Kunde<br />

vollständig CO 2-frei gestelltes Erdgas erhält, komplettiert die<br />

Produkt palette. Die CO 2-Freistellung erfolgt u. a. durch den<br />

Ankauf von „MoorFutures“. Bei den MoorFutures handelt es<br />

sich, wie bei den Waldaktien, um eine vom Landwirtschaftsministerium<br />

des Landes Mecklenburg-Vorpommern initiierte<br />

Aktion. Die in MoorFutures investierten Mittel werden eingesetzt,<br />

um trockengelegte Moorflächen wieder zu vernässen<br />

und auf diese Weise ganz erhebliche Mengen an CO 2 im<br />

Moor zu binden.<br />

Der angestrebte Erwerb eigener Windkraftanlagen ist uns im<br />

Jahr <strong>2011</strong> noch nicht gelungen. Von einem kurz vor Vertragsabschluss<br />

stehenden Projekt haben wir Abstand genommen,<br />

nachdem der Anbieter seine Kaufpreisforderungen in der<br />

Folge der Energiewendebeschlüsse deutlich nach oben<br />

geschraubt hatte. Eine erste, im Wesentlichen auf Gülleeinsatz<br />

basierende Biogasanlage haben wir zum Jahresende in<br />

Rodenwalde in Betrieb genommen, ebenso eine größere<br />

Photovoltaikanlage in Güstrow sowie einige weitere Photovoltaikanlagen<br />

auf Betriebsgebäuden der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe.<br />

Mit 4 Mio. EUR haben wir uns zu Jahresbeginn <strong>2011</strong> an der<br />

Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG beteiligt.<br />

Gemeinsam mit den übrigen Gesellschaftern aus der Thüga-<br />

Gruppe soll über diese Gesellschaft in den nächsten zehn<br />

Jahren ein Betrag von über 1 Mrd. EUR in den Ausbau erneuerbarer<br />

Energien investiert werden. Erste Windparks mit einer<br />

Gesamtleistung von 56 MW wurden durch die neu gegründete<br />

Gesellschaft bereits im Jahr <strong>2011</strong> erworben.


12<br />

Allgemeines<br />

Der Vorstand begrüßt die neuen Auszubildenden.<br />

Dem Ausbau der erneuerbaren Energien dient auch das<br />

Bürgerbeteiligungsmodell, das wir in Form einer Genossenschaft<br />

im Februar <strong>2011</strong> ins Leben gerufen haben. Die Norddeutsche<br />

Energiegemeinschaft eG hat seit ihrer Eintragung<br />

im Handelsregister im April <strong>2011</strong> schon 753 Mitglieder<br />

gewonnen, die ca. 3,0 Mio. EUR Kapital eingelegt haben. Die<br />

Nord deutsche Energiegemeinschaft hat noch im Jahr <strong>2011</strong><br />

acht kleine Aufdach-Photovoltaikanlagen, eine große Aufdach-Anlage<br />

und eine größere Freiflächenanlage erworben.<br />

Wir möchten uns ausdrücklich beim Aufsichtsrat der WEM<strong>AG</strong><br />

für die Unterstützung dieses Vorhabens bedanken. Dass ein<br />

etabliertes Energieversorgungsunternehmen wie die WEM<strong>AG</strong><br />

ein weiteres Unternehmen wie die Norddeutsche Energiegemeinschaft<br />

eG neben sich stellt, dieses neue Unternehmen<br />

für alle Kunden und Bürgerinnen und Bürger öffnet und<br />

letztlich ihnen die Entscheidung über die Geschicke der<br />

Genossenschaft überlässt, ist in der deutschen Energiewirtschaft<br />

ein ungewöhnlicher Schritt. Wir haben uns jedoch<br />

ganz bewusst für diese Form der Bürgerbeteiligung und<br />

gegen ein rei nes Darlehensmodell entschieden, weil wir den<br />

genossenschaftlichen Ansatz für transparenter und ehrlicher<br />

halten. Hier wird der Bürger mittelbar selbst Eigentümer von<br />

EEG-Anlagen und künftig hoffentlich auch von Wind kraftanlagen.<br />

Er finanziert nicht nur als Darlehensgeber fremde,<br />

etwa der WEM<strong>AG</strong> gehörende, Anlagen.<br />

Wir sind überzeugt davon, dass die Steigerung der Energieeffizienz,<br />

das heißt auch die Senkung des Energieverbrauchs,<br />

der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende sein wird.<br />

Mit der Gründung von zwei Tochtergesellschaften sind wir<br />

angetreten, die Themen der Energieeffizienz zu neuen<br />

Geschäftsfeldern zu machen. Anfang <strong>2011</strong> wurde die Energie-Sparzentrale<br />

GmbH gegründet. Die Gesellschaft bietet<br />

zunächst vorrangig immobilienbezogene Beratungsleistungen<br />

an. Eine Ausweitung des Angebotes auf weitere Felder<br />

ist beabsichtigt. Ebenfalls im vergangenen Jahr wurde die<br />

Gründung einer Contracting-Gesellschaft gemeinsam mit der<br />

Stadtwerke Parchim GmbH beschlossen. Die formelle Gründung<br />

der Energiedienste Nordost GmbH wurde dann im<br />

Januar 2012 vollzogen.


13<br />

Unter interessanten Innovationen, mit denen wir uns beschäftigen,<br />

möchten wir das Stromspeicherthema hervorheben.<br />

Eine gemeinsam mit der Universität Rostock erstellte Studie<br />

gibt uns Hinweise, wo und in welchen Dimensionen Großspeicher<br />

in unserem Netz errichtet werden könnten. Einige<br />

konkrete Speichervorhaben verfolgen wir auf der Ebene von<br />

Machbarkeitsstudien.<br />

Die WEM<strong>AG</strong> versteht sich als das „Landwerk“ ihrer Gemeinden.<br />

Ähnlich wie ein Stadtwerk für seine Stadt wollen wir für<br />

unsere Gemeinden Dienstleister und Ansprechpartner in allen<br />

die Energieversorgung betreffenden Fragen sein. Zu diesem<br />

Zweck haben wir ein neues Konzept für die Kommunikation<br />

mit den Gemeinden in unserem Netzgebiet erar beitet, das<br />

im laufenden Jahr umgesetzt wird. Wir haben zur Verbesserung<br />

der Koordination von eigenen und gemeind lichen Baumaßnahmen<br />

eine entsprechende Koordinationsstelle eingerichtet.<br />

Wir bieten unseren Gemeinden mit der Effizienzberatung<br />

und Wärme contracting neue Dienstleistungen an.<br />

Erste Pilotvorhaben auf dem Feld der Straßenbeleuchtung<br />

laufen an. Für mehrere Gemeinden, die den Schritt zum<br />

Bioenergiedorf gehen wollen, sind wir in der Planung von<br />

Wärmenetzen tätig. Die Stiftung für nachhaltige Entwicklung<br />

in Güstrow, die der geistige Motor der Bio energiedörfer-<br />

Bewegung ist, unterstützen wir durch Zustiftungen.<br />

In inzwischen 29 Gemeinden des Landes bieten wir nach<br />

dem Zukauf eines entsprechenden Unternehmensteils breitbandige<br />

Internetverbindungen und Telefonie über Internet<br />

an. Auch damit wollen wir unserer Verantwortung für die<br />

Entwicklung unserer eher von Strukturschwäche geprägten<br />

Region gerecht werden. Die Wahrnehmung dieser Verantwortung<br />

spiegelt sich weiterhin in der hohen Ausbildungsquote<br />

der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe wider. Wie in den Vorjahren<br />

gehörten zur Belegschaft der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe im Jahr <strong>2011</strong><br />

rund 40 Auszubildende in den unterschiedlichsten Ausbildungsberufen.<br />

Einige größere und viele kleinere Vorhaben, Initiativen und<br />

Aktionen in unserem Netzgebiet haben wir auch im Jahr<br />

<strong>2011</strong> wieder als Sponsor unterstützt. Zuerst sind zu nennen<br />

die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, die mit ihren weit<br />

über 100 Konzerten während der Sommermonate ein wichtiger<br />

Botschafter des Landes über seine Grenzen hinweg<br />

sind. Wir halten unser Engagement bei den Festspielen für<br />

gut und wichtig. Die Festspiele sind inzwischen zu einem<br />

Wirtschaftsfaktor geworden, von dem das ganze Land und<br />

damit auch unsere Kunden profitieren. Andere Schwerpunkte<br />

unseres sozialen Engagements bilden die Förderung des<br />

Jugendfußballs und unsere alljährliche Kita-Aktion. Wie auch<br />

schon im vergangenen Jahr würdigen wir auch in diesem<br />

Jahr im Rahmen des <strong>Geschäftsbericht</strong>es wieder ehrenamtliche<br />

Engagements, diesmal Initiativen, die sich dem Umweltschutz<br />

und der Nachhaltigkeit widmen.<br />

Die WEM<strong>AG</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> nicht nur den nach<br />

der Kommunalisierung eingeschlagenen Weg weiter fortgesetzt,<br />

sondern sie hat auch ein gegenüber dem Vorjahr verbessertes<br />

Ergebnis erzielt. Die Ergebnisverbesserung ist zwar<br />

zu erheblichen Anteilen periodenfremden Effekten zuzurechnen,<br />

gleichwohl hätten wir es ohne den engagierten Einsatz<br />

aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne das Vertrauen<br />

unserer Kunden und ohne den Rückhalt unseres Aufsichtsrates<br />

und unserer Aktionäre nicht erreichen können. Ihnen<br />

allen möchten wir daher danken.<br />

Caspar Baumgart<br />

Thomas Pätzold


14<br />

Allgemeines<br />

WEM<strong>AG</strong> unterstützt Klimaschutzziele der Europäischen Union<br />

Lagebericht der <strong>Wemag</strong> <strong>AG</strong> und des Konzerns<br />

Überblick über den Konzern <strong>2011</strong><br />

Der WEM<strong>AG</strong>-Konzern (im Weiteren WEM<strong>AG</strong>) ist eine Unternehmensgruppe,<br />

bestehend aus der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, der<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH (WNG), der e.dat GmbH (e.dat), der<br />

mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH<br />

(mea) und der WEMACOM Telekommunikation GmbH<br />

(WEMACOM), mit wirtschaftlicher Betätigung in den verschiedenen<br />

Segmenten der Energieversorgung. Die WEM<strong>AG</strong> agiert<br />

dabei als Energieversorger mit bundesweitem Vertrieb und<br />

eigenem Verteilnetz. Schwerpunkte der Tätigkeit sind hierbei<br />

der Vertrieb von Strom und Gas und die Verteilung von Strom<br />

sowie Dienstleistungen der Abrechnung, des Messwesens<br />

und der Telekommunikation. Über diese traditionellen<br />

Geschäftsfelder hinaus wurden die Aktivitäten in der Erzeugung<br />

erneuerbarer Energien weiter ausgebaut sowie neue<br />

Projekte im Rahmen der Verbesserung der Energieeffizienz<br />

entwickelt und umgesetzt. Administrative Dienstleistungen<br />

für die Unternehmen der Gruppe erbringt das Shared-<br />

Service-Center der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Die WEM<strong>AG</strong> unterliegt als Betreiber eines Energieversorgungsnetzes<br />

den Regelungen des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

(EnWG). Da das Energieversorgungsnetz mehr als 100.000<br />

Kunden umfasst und sich über mehrere Bundesländer<br />

erstreckt, ist die Bundesnetzagentur (BNetzA) die direkt<br />

zuständige Regulierungsbehörde. Die Anforderungen des<br />

Unbundling spiegeln sich in der Ausgliederung des Netzbetreibers<br />

in die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH wieder. Die Art der Anwendung<br />

des EnWG und der dazugehörigen Rechtsverordnungen<br />

durch die BNetzA hat signifikanten Einfluss auf die<br />

wirtschaftliche Lage und Entwicklung der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe.<br />

Die Klimaschutzziele der Europäischen Union und der Bundesrepublik<br />

Deutschland werden durch die WEM<strong>AG</strong> unterstützt.<br />

Im Vertrieb wurde das Renewable Energy Certificate<br />

Systems (RECS) genutzt und durch den TÜV geprüft, um die<br />

zur Belieferung der Privatkunden erforderliche Energie CO 2-<br />

frei zu stellen. Außerdem wird im Rahmen eines Ökostrom-<br />

Produkts mit dem „Grüner Strom Label“ Wasserkraftstrom<br />

aus Österreich und der Schweiz eingesetzt. Im Ergebnis der<br />

Initiativen der WEM<strong>AG</strong> zur kontinuierlichen Verbesserung der<br />

Ökostromprodukte für die Haushaltskunden konnte im Test<br />

der Zeitschrift ÖKO-TEST im Mai des vergangenen Jahres der<br />

Rang 1 erreicht werden. Im Januar-Heft 2012 der Zeitschrift<br />

TEST der Stiftung Warentest wurde der WEM<strong>AG</strong> aufgrund des<br />

geprüften Ökostromprodukts ein „sehr starkes ökologisches<br />

Engagement“ bescheinigt.<br />

Neben der CO 2-Freistellung der Stromversorgung der Privatkunden<br />

wurde auch im Bereich der Gasversorgung den<br />

Haushaltskunden die Möglichkeit eröffnet, auf der Basis des


15<br />

Produkts wemio-Waldgas durch einen Aufschlag auf den<br />

Verbrauchspreis ein ökologisches Gasprodukt (wemio-Ökoaktivgas)<br />

zu erwerben. Dieser Aufschlag wird für verschiedenste<br />

zertifizierte Maßnahmen zur CO 2-Vermeidung, wie zum Beispiel<br />

die sogenannten MoorFutures (Wieder ver nässung von<br />

Mooren in Mecklenburg-Vorpommern) im Rahmen eines vom<br />

Landwirtschaftsministerium Mecklenburg Vorpommern aufgelegten<br />

Programms, eingesetzt. Eine Maß nahme zum ökologischen<br />

Ausgleich der durch den Verbrauch der Kunden der<br />

WEM<strong>AG</strong> entstehenden CO 2 Emissionen konnten die WEM<strong>AG</strong>-<br />

Gaskunden im Frühjahr <strong>2011</strong> aktiv erleben. In der Region Schaalsee<br />

wurden gemeinsam die ersten Bäume für den 12. Klimawald<br />

des Landes Mecklenburg- Vorpommern gepflanzt.<br />

im Jahr <strong>2011</strong> Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie mit<br />

einer Leistung von 1.657 kWp in Betrieb genommen werden.<br />

Neben eigenen Projekten beteiligt sich die mea an weiteren<br />

Gesellschaften zur Umsetzung regenerativer Projekte. So<br />

erwarb sie zu Beginn des Jahres <strong>2011</strong> eine Beteiligung von<br />

7,3 % an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG.<br />

Diese Gesellschaft erwarb im vergangenen Jahr Windparks<br />

mit einer Gesamtleistung von 56 MW. Gemeinsam mit<br />

der Solar-Anlagen-Vertriebs- und Montagegesellschaft mbH<br />

wurde die SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH<br />

gegründet, um größere Photovoltaikanlagen auf den Deponien<br />

Paarsch und Tessin zu errichten und zu betreiben.<br />

Die WEM<strong>AG</strong> hatte die entsprechenden Waldaktien im<br />

Jahr 2010 erworben und finanzierte damit die Wiederaufforstung<br />

von rund 200.000 m² Ackerfläche in Mecklenburg-<br />

Vorpommern.<br />

Der Ausbau des Netzes für die Sicherstellung der Aufnahme<br />

und Durchleitung der im Netzgebiet erzeugten regenerativen<br />

Energie nimmt eine überragende Stellung im Investitions -<br />

geschehen ein. Zusätzlich engagiert sich die WEM<strong>AG</strong> über<br />

die mea in der Erzeugung erneuerbarer Energien. So konnten<br />

Die Umsetzung der Energiewende wird auf Grund hoher Investitionen<br />

und der Umlage der EEG-Förderung auf die Endkunden<br />

auch künftig zu einer Belastung der Verbraucher führen.<br />

Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind die gesetzlich geregelten<br />

Vergütungssätze für Erzeugungsanlagen sowie der mit<br />

dem Aufbau der dezentralen Erzeugungsstruktur verbundene<br />

Ausbau des Stromnetzes. Die im Sommer <strong>2011</strong> durchgesetzte<br />

Änderung der Stromnetzentgeltverordnung befreit die stromintensive<br />

Industrie von der Zahlung von Netzentgelten, wird<br />

jedoch für die übrigen Kunden zu weiteren Belastungen führen.


16<br />

Allgemeines<br />

Erzeugung<br />

• Investitionen in<br />

erneuerbare Energien<br />

• Dienstleistungen zur<br />

Planung und Errichtung<br />

von EEG-Anlagen<br />

Netze<br />

• Investitionen in<br />

Stromnetze<br />

• Netzbetrieb<br />

• Regulierungs manage ment<br />

• Netz-Service<br />

Vertrieb<br />

• Haushalts-/<br />

Gewerbekunden<br />

• Industrie-/<br />

Geschäftskunden<br />

• Weiterverteiler<br />

Dienstleistungen<br />

• Abrechnung,<br />

Kundenservice<br />

• Telekommunikation<br />

• Wasser/Abwasser<br />

• Wärme, Contracting<br />

• Energieeffizienz<br />

mea Energieagentur<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

GmbH<br />

100,0 %<br />

Thüga Erneuerbare<br />

Energien GmbH & Co. KG<br />

7,88 %<br />

Vietlübbe Biogas GmbH<br />

50,0 %<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />

100,0 %<br />

Stadtwerke-Beteiligungen<br />

Stadtwerke<br />

Eilenburg GmbH<br />

49,0 %<br />

Stadtwerke<br />

Wittenberge GmbH<br />

22,7 %<br />

Stadtwerke<br />

Lübz GmbH<br />

20,0 %<br />

e.dat GmbH<br />

100,0 %<br />

WEMACOM Telekommu nikation<br />

GmbH, 66,6 %<br />

Erdwärme Neustadt-Glewe<br />

GmbH, 45,0 %<br />

Bützower Wärme GmbH<br />

20,0 %<br />

Erdwärme Kraft GbR<br />

4,72 %<br />

Stadtwerke<br />

Parchim GmbH<br />

15,0 %<br />

Stadtwerke<br />

Rostock <strong>AG</strong><br />

12,55 %<br />

Thüga <strong>AG</strong> (0,43 %)<br />

über 1,14 % an<br />

KOM 9 GmbH & Co. KG<br />

BAE Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft<br />

mbH<br />

49,0 %<br />

Energie-Sparzentrale<br />

GmbH, 74,9 %<br />

SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH<br />

50,0 %<br />

Energiedienste Nordost<br />

GmbH, 50,0 % *<br />

* gegründet am 25. Januar 2012<br />

Neben der gestiegenen Nachfrage nach Ökostrom- und Ökogasprodukten<br />

besteht bei vielen Bürgern der Wunsch, selbst<br />

aktiv an der Gestaltung des Umbaus der Energieversorgung<br />

teilzunehmen. Beispiel hierfür ist das gestiegene Interesse an<br />

sogenannten Bürgersolarparks bzw. Bürgerwindparks.<br />

Um diesem Wunsch der Kunden Rechnung zu tragen initii<br />

erte die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> gemeinsam mit den Volksbanken und<br />

Raiffeise n banken Güstrow und Wismar, der VR-Bank Schwerin<br />

sowie den Raiffeisenbanken Hagenow und Südstormarn<br />

die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG (NEG). Die NEG<br />

ist eine Genossenschaft, deren Ziel es ist, Projekte für die<br />

umweltfreund liche Energiegewinnung im norddeutschen<br />

Raum durchzuführen. Im ersten Jahr des Bestehens konnte<br />

die NEG 753 Mitglieder gewinnen, die Anteile in einer Höhe<br />

von mehr als 2,9 Mio. EUR gezeichnet haben. Neben dieser<br />

erfreulichen Entwicklung der Mitgliederzahlen konnten Erzeugungsanlagen<br />

mit einer Leistung von ca. 1,8 MWp in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

Eine weitere Voraussetzung für die Umsetzung der Energiewende<br />

ist die Effizienzsteigerung bei der Nutzung von Energie.<br />

Mit der Verabschiedung des Gesetzes über Energiedienstleistungen<br />

und andere Energieeffizienzmaßnahmen im<br />

November 2010 wurden Energielieferanten verpflichtet, mindestens<br />

einmal jährlich (z. B. mit der Rechnung) Kontaktinformationen<br />

zu Anbietern von Energieeffizienzmaßnahmen<br />

zur Verfügung zu stellen. Zur Unterstützung der Beratung<br />

wurde die Energie-Sparzentrale GmbH gegründet. Somit<br />

können rund um den Energieverbrauch unabhängige Beratungsleistungen<br />

angeboten und Möglichkeiten von Effizienzsteigerungen<br />

aufgezeigt werden.


17<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> setzte sich auch die Zusammenarbeit<br />

mit der Thüga und den Unternehmen der Thüga-Gruppe<br />

fort. Durch den Kommunalen Anteils eignerverband der<br />

WEM<strong>AG</strong> werden 74,76 %, durch die Thüga <strong>AG</strong> 25,10 % und<br />

durch die Stadt Grabow 0,14 % der Anteile gehalten. Einen<br />

Teil seiner Anteile hält der Kommunale Anteilseignerverband<br />

treuhänderisch für Gemeinden, die nicht Mitglied des Anteilseignerverbands<br />

sind. Wesentliche Steuerungsgröße für den<br />

Konzern und die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> ist der ausschüttungsfähige<br />

Jahresüberschuss.<br />

› Erzeugung ‹<br />

Im Geschäftsbereich Erzeugung sind vor allem die Betriebsführungen<br />

für Versorgungsaufgaben sowie die Erzeugung aus regenerativen<br />

Energien konzentriert.<br />

Die Energiewende bedeutet für die WEM<strong>AG</strong> nicht nur im Vertrieb<br />

eine neue Ausrichtung, sondern auch ein stärkeres Engagement<br />

direkt in der Erzeugung. Die entsprechenden Aktivitäten<br />

werden in der mea GmbH zusammen geführt. Die mea GmbH<br />

investierte <strong>2011</strong> in Projekte im Bereich der Erzeugung aus<br />

erneuerbaren Energien mit einer Gesamt leistung von 1.657 kWp.<br />

Anzahl Anlagen<br />

Installierte Leistung<br />

(in kWp/kW)<br />

<strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010<br />

Photovoltaik 12 6 3.059 1.802<br />

Biogas 1 0 400 0<br />

Summe 13 6 3.459 1.802<br />

Verhandlungen über den Erwerb von Windparks im Wert<br />

von rund 32 Mio. EUR konnten wider Erwarten nicht zum<br />

Abschluss gebracht werden, nachdem der Anbieter infolge<br />

der Energiewende-Beschlüsse der Bundesregierung seine<br />

Preisvorstellungen nach oben korrigierte.<br />

Die Entwicklung im Haushaltskundengeschäft wird im<br />

Wesentlichen durch eine hohe Preissensitivität verbunden<br />

mit Bonuszahlungen der bundesweit aktiven Anbieter<br />

geprägt. Dabei kommt besonders die Bedeutung des Internets<br />

als zentrales Medium zum Tragen, das aufgrund der<br />

Möglichkeit umfassender Preisvergleiche sowohl die Wettbewerbsdynamik<br />

erhöht als auch die Prozesse und Abläufe<br />

zunehmend verändert. Die Umstellung der Vertragsstruktur<br />

zu Beginn des Jahres <strong>2011</strong> bewirkte einen starken Kundenverlust<br />

auf der Stromseite im Haushaltskundenbereich, der<br />

bisher noch nicht ausgeglichen werden konnte. Im Haushaltskundensegment<br />

wird seit dem 1. Januar <strong>2011</strong> Energie<br />

nur noch unter der Marke wemio angeboten. Die Absatzverluste<br />

gegenüber dem Vorjahr resultieren aus einem deutlich<br />

geringeren Verkauf im Bereich der Standardlastprofilkunden,<br />

einem in Folge der milden Witterung geringeren Absatz im<br />

Segment der Nachtspeicherheizung sowie einem Absatzrückgang<br />

bei den Geschäftskunden.<br />

Die Steigerung der Beschaffungskosten, der gesetzlichen<br />

Zahlungsverpflichtungen nach dem Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz (EEG) und der Netzentgelte der WEM<strong>AG</strong> Netz<br />

GmbH zum 1. Januar <strong>2011</strong> zwangen zu einer massiven<br />

Erhöhung der Strompreise im Standardlastprofilkunden-<br />

Segment zum 1. Januar und 1. April <strong>2011</strong>.<br />

Die Kostensteigerungen, die durch das EEG und weitere<br />

Aktivitäten des Gesetzgebers verursacht werden, halten<br />

weiter an. Neben steigenden Aufwendungen für Netznutzung<br />

sind durch die Einführung einer Umlage gemäß § 19<br />

StromNEV (Entlastung energieintensiver Unternehmen von<br />

Netzentgelten) auch im Jahr 2012 Erhöhungen der Endkundenpreise<br />

nicht zu umgehen. Nach der Preisanpassung<br />

wird der Anteil der Steuern und Abgaben ab dem 1. April<br />

2012 ca. 43 % am Gesamtstrompreis betragen. Nimmt<br />

man die behördlich regulierten Netzentgelte hinzu, beläuft<br />

sich der Anteil dieser beiden, durch den Vertrieb nicht zu<br />

beeinflussenden Positionen, auf 71 % am Preis der Haushaltskunden.<br />

› Vertrieb ‹<br />

Der Geschäftsbereich Vertrieb beliefert Kunden im gesamten<br />

Bundesgebiet mit Strom und Gas. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden<br />

141.600 Stromkunden mit einem Gesamtabsatz von<br />

2.332 Mio. kWh gegenüber 2.439 Mio. kWh im Vorjahr<br />

versorgt.<br />

Im Vertriebsbereich Gas konnten weiterhin kontinuierliche<br />

Zuwächse erzielt werden, so dass hier zum Jahresende <strong>2011</strong><br />

ca. 20.500 Haushaltskunden und rund 500 Geschäftskunden<br />

versorgt wurden. Der Gesamtabsatz betrug <strong>2011</strong> in<br />

diesem Segment 745 Mio. kWh gegenüber 406 Mio. kWh<br />

im Vorjahr.


18<br />

Allgemeines<br />

Preiszusammensetzung<br />

Vertrieb<br />

Regulierter Netzbetrieb<br />

Steuern und Abgaben<br />

29 %<br />

Mehrwertsteuer 16 %<br />

§19-Umlage 1 %<br />

43 %<br />

KWK-Umlage 0 %<br />

Konzessionsabgabe 5 %<br />

28 %<br />

EEG-Umlage 13 %<br />

Stromsteuer 8 %<br />

Berechnungsgrundlage:<br />

wemio.de ® plus mit 4.000 kWh/Jahr<br />

im Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />

ab 1. April 2012<br />

› Netze ‹<br />

Der Geschäftsbereich Netz betreibt mit der WEM<strong>AG</strong> Netz<br />

GmbH das Verteilnetz in Westmecklenburg, in Teilen der<br />

Prignitz sowie im Gebiet der niedersächsischen Gemeinde<br />

Amt Neuhaus an der Elbe und ist für den Ausbau und die<br />

Entwicklung des Netzes verantwortlich. Wesentlicher Treiber<br />

für den Ausbau und die Strukturierung des Verteilnetzes ist<br />

der Anstieg der dezentralen Einspeisung durch regenerative<br />

Erzeugungsanlagen. Demzufolge muss das Verteilnetz mehr<br />

und mehr zu einem Einspeisenetz umgebaut werden.<br />

Die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH konnte als Netzbetreiber auch <strong>2011</strong><br />

eine sehr hohe Versorgungssicherheit gewährleisten und<br />

erhielt daher im Rahmen des Starts der Qualitätsregulierung<br />

durch die Bundesnetzagentur einen Bonus auf die zu erzielende<br />

Erlösobergrenze zugebilligt.<br />

Am 1. Januar 2009 startete die Anreizregulierung im Bereich<br />

der Netznutzung. Als Basis für die Netznutzungs entgelte und<br />

damit der Erlöse der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH wurden für die<br />

Jahre 2009 bis 2013 Erlösobergrenzen durch die BNetzA<br />

festgelegt. In dem vorangegangenen Benchmark verfahren<br />

wurde der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH eine Effizienz von 100 % für<br />

diesen Zeitraum bescheinigt.<br />

Die im Regulierungsrahmen möglichen Anpassungen an<br />

Ver änderungen, wie die durch die BNetzA eröffnete Möglichkeit<br />

der frei willigen Selbstverpflichtung zur Beschaffung der<br />

Verlustenergie, des Ansatzes von Aufwendungen für Investitionen<br />

im Rahmen von genehmigten Investitionsbudgets,<br />

des Ansatzes von Aufwendungen auf Grund der Veränderung<br />

der Versorgungsaufgabe (sogenannter Erweiterungsfaktor)<br />

sowie die weiter steigende Einspeisung aus erneuerbaren<br />

Energien in das Netz werden im Jahr 2012 zu einem<br />

weiteren Anstieg der Netznutzungsentgelte führen.<br />

Auch für die folgenden Jahre ist aufgrund der bisherigen Entwicklungen<br />

im Regulierungsrahmen, weiterhin zu erwartenden<br />

Änderungen im Rechtsrahmen der Regulierung sowie<br />

den Anforderungen der Energiewende mit steigenden<br />

Netzentgelten zu rechnen. In der aktuellen Ausrichtung der<br />

Energiepolitik, die unter anderem die Entlastung von Großverbrauchern<br />

vorsieht, ist neben der aktuellen Belastung der<br />

Kunden im Netzgebiet durch die wahrscheinlich steigende<br />

EEG-Umlage eine zusätzliche Belastung durch die deutschlandweite<br />

Umlage gemäß § 19 Abs. 2 StromNEV zu erwarten.<br />

Im Rechtsstreit mit der Bundesnetzagentur zur Festlegung<br />

der Erlösobergrenze für die Jahre 2009 – 2013 wurde am<br />

28. Juni <strong>2011</strong> im Verfahren der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH durch<br />

den Bundesgerichtshof das Urteil verkündet. Hier wurde entgegen<br />

der Entscheidung der Vorinstanz, dem OLG Düsseldorf,<br />

der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH in allen wesentlichen Punkten<br />

recht gegeben. Aufgrund dieses Urteils ist die Bundesnetzagentur<br />

derzeit bestrebt, mit allen Beschwerdeführern in


19<br />

Bezug auf die im Verfahren entschiedenen Punkte öffentlich-rechtliche<br />

Verträge abzuschließen und die Umsetzung<br />

des Urteils sicher zu stellen. Die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH hat<br />

sich im Oktober bereit erklärt einen solchen Vertrag abzuschließen<br />

und die entgangenen Erlöse über sieben Jahre<br />

(2012 – 2018) nachzuholen. Der Vertrag zwischen der Bundesnetzagentur<br />

und der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH ist allerdings<br />

bislang nicht abgeschlossen worden. Insgesamt muss festgestellt<br />

werden, dass der Regulierungsrahmen zur Anerkennung<br />

von Investi tionen in der Erlösobergrenze noch unzureichend<br />

ausgestaltet ist. Mit der vorhandenen Systematik kommt es<br />

dazu, dass bis zu sieben Jahre benötigt werden, bevor Erlöse für<br />

vorgenommene Investitionen zurückfließen. Dies reduziert die<br />

gesetzlich verankerte Eigenkapitalverzinsung erheblich.<br />

Insgesamt lag die Einspeisemenge aus regenerativen Energiequellen<br />

für <strong>2011</strong> bei 1.328 Mio. kWh gegenüber 1.117 Mio.<br />

kWh im Vorjahr. Die Einspeisung aus regenera tiven Energien hat<br />

inzwischen einen Anteil von 60 % am Gesamtabsatz des Netzes<br />

erreicht. Die installierte Anschlussleistung von EEG-Anlagen<br />

liegt bei rund 660 MW, was einem Zuwachs von 60 MW (10 %)<br />

gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die installierte Kraftwerksleistung<br />

der EEG-Anlagen übersteigt damit deutlich (+248 MW)<br />

die maximale Netzlast von 412 MW des Geschäftsjahres <strong>2011</strong>.<br />

Dies hatte zur Folge, dass es im Jahr <strong>2011</strong> an 192 Tagen<br />

(Vorjahr 150 Tage) zu Rückspeisungen in das Übertragungsnetz<br />

der 50Hertz Transmission GmbH kam. Dabei wurden<br />

am 28. Dezember <strong>2011</strong> erstmalig über den kompletten<br />

Tagesverlauf Rückspeisungen registriert.<br />

Der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH ist es gelungen, fast alle (256<br />

von 260) bestehenden Wegenutzungsverträge mit Gemeinden<br />

im Netzgebiet langfristig zu verlängern.<br />

Für insgesamt drei eingemeindete Ortsteile der Städte<br />

Ludwigslust und Wittenberge konnten die Wegenutzungsverträge<br />

nicht verlängert werden. Außerdem hat die Stadt<br />

Grabow den Wegenutzungsvertrag für die kommenden<br />

Jahre an die Stadtwerke Ludwigslust-Grabow GmbH vergeben.<br />

In diesen vier Fällen ist die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />

kraft Gesetzes zur Überlassung der für die örtliche Versorgung<br />

notwendigen Bestandteile des Netzes verpflichtet.<br />

Die Versorgungsanlagen des Ortsteiles Bentwisch gingen<br />

bereits zum Jahreswechsel 2010/<strong>2011</strong> an die Stadtwerke<br />

Wittenberge über. Bezüglich des Überganges der Netzanlagen<br />

der Ortsnetze Grabow, Glaisin und Kummer führt die<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH derzeit Verhandlungen mit den Stadtwerken<br />

Ludwigslust/Grabow. Ebenso laufen mit der E.ON<br />

e.dis <strong>AG</strong> Verhand lungen zur Übernahme des Netzes für<br />

Teile der Gemeinde Groß Pankow in der Prignitz, wo es<br />

der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH gelungen ist, den Konzessionsvertrag<br />

mit der Gemeinde zu schließen.<br />

Regenerativen Energien<br />

gehört die Zukunft


20<br />

Allgemeines<br />

› Dienstleistungen ‹<br />

Im Geschäftsbereich Dienstleistungen sind vor allem die<br />

energie nahen Dienstleistungen zusammengefasst, die im<br />

Wesentlichen<br />

• Dienstleistungen des Kundenservice, des Abwicklungsund<br />

Abrechnungsservice sowie des Messservice,<br />

• Dienstleistungen im Bereich Telekommunikation und<br />

• Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz<br />

umfassen.<br />

Zur Umsetzung dieser Strategie werden zwei Wege verfolgt.<br />

Neben ersten Aktivitäten zur Erschließung von Wohngebieten<br />

mit Breitband über Glasfaser bis ins Gebäude (z. B. Wittenförden,<br />

Schwerin-Mühlenscharrn und Schwerin-Krebsbachaue)<br />

werden im ländlichen Raum vorrangig Funklösungen<br />

realisiert. Für die Umsetzung der Funklösungen stehen Fördermittel<br />

im Rahmen der Initiative der Bundesregierung für einen<br />

bundesweiten schnellen Internetzugang zur Verfügung.<br />

Seit Ihrer Gründung im Jahre 2000 hat sich die e.dat im<br />

Dienstleistungsmarkt für Versorgungsunternehmen erfolgreich<br />

etabliert.<br />

Die Gesellschaft bietet als Dienstleister für die WEM<strong>AG</strong> und<br />

mittlerweile zehn weitere Energie- und Wasserversorger eine<br />

effiziente und zuverlässige Abwicklung von kunden- und<br />

marktbezogenen Prozessen an. Aufbauend auf über<br />

10 Jahren Erfahrung in der Abwicklung des bundesweiten<br />

Vertriebs hat die e.dat insbesondere für Stadtwerke mit Interesse<br />

an einem überregionalen Marktauftritt ein attraktives<br />

Full Service-Dienstleistungsmodell etabliert. Nach dem<br />

erfolg reichen Aufbau der fünfwerke GmbH, einer gemeinsamen<br />

bundesweiten Vertriebsgesellschaft von fünf hessischen<br />

Stadtwerken im Jahre 2010, konnte auch in diesem Jahr eine<br />

Stadtwerkekooperation als Mandant gewonnen werden.<br />

Darüber hinaus hat die e.dat für ihre Dienstleistungen im<br />

Bereich des Kundenservice und in der Marktkommunikation<br />

je ein Stadtwerk als Kunden gewinnen können sowie für die<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH die Abrechnung der EEG-Einspeisung<br />

übernommen. Als Ergebnis der konsequenten Ausrichtung<br />

auf die kontinuierliche Weiterentwicklung von Prozessen,<br />

Systemen und Mitarbeitern erreichten in einer Zufriedenheitsstudie<br />

des Verbraucherportals CHECK24 die Mandanten<br />

der e.dat einen hervorragenden sechsten bzw. zwölften Platz.<br />

Damit ist die e.dat gut positioniert, um ihren Wachstumskurs<br />

auch 2012 weiter fortzusetzen.<br />

Die WEMACOM erbringt seit ihrer Gründung Telekommunikationsdienstleistungen<br />

für die Stadtwerke Schwerin und<br />

die WEM<strong>AG</strong> Gruppe sowie große Geschäftskunden. Zusätzlich<br />

zu diesem bestehenden Geschäft erweitert sie seit<br />

2010 / <strong>2011</strong> ihr Geschäftsfeld um Angebote für Privat- und<br />

Geschäftskunden im Bereich Telefon und Internet.<br />

Dem Rechnung tragend wurde das Geschäftsfeld Loft-DSL<br />

der Firma Loft-Net e.K. erworben. Seit 1. Mai <strong>2011</strong> betreibt die<br />

WEMACOM deren Netze und Anlagen. Die Firma Loft-Net e.K.<br />

bediente zum Zeitpunkt der Übernahme in 14 Gemeinden<br />

ca. 900 Haushalte mit Internet in Band breiten von 1 bis zu<br />

10 MegaBit/s. Ziel der WEMACOM ist, die Kundenzahlen<br />

durch Wachstum in den bestehenden Netzen aber auch<br />

durch die Erschließung neuer Versorgungsgebiete kontinuierlich<br />

zu erhöhen. Der Vorteil der WEMACOM liegt dabei in der<br />

Kombination der Funknetze mit dem eigenen Lichtwellenleiternetz.<br />

So hat die WEMACOM Zugriff auf ca. 940 km eigene<br />

oder angepachtete Lichtwellenleiterkabel; der weitere Ausbau<br />

ist geplant. Die Über brückung der „letzten Meile“ zum Kunden<br />

erfolgt über eine Funkverbindung, die Anbindung des Ortsnetzes<br />

an die Internetknoten in Schwerin und Hamburg über<br />

Lichtwellenleiter mit Übertragungskapazitäten bis zu 10<br />

GigaBit/s.<br />

Im Oktober <strong>2011</strong> konnte aus einer Insolvenz heraus das<br />

Funknetz in der Gemeinde Seehof kostengünstig erworben<br />

und so das Geschäft weiter gestärkt werden. Das WEMACOM<br />

DSL-Angebot ist inzwischen in 29 Gemeinden verfügbar. In<br />

einigen der Gemeinden befinden sich die Netze noch im Aufbau<br />

bzw. in der Ausbauphase. Gegenwärtig werden ca. 1.300<br />

Kunden mit Internet versorgt. Ein größerer Kundenzuwachs<br />

wird mit der Fertigstellung des Netzes in Dassow erwartet.<br />

Auch im Segment Geschäftskunden war die WEMACOM<br />

<strong>2011</strong> erfolgreich. So konnten in Zusammenarbeit mit<br />

Geschäft s partnern neben vielen Einzellösungen auch einige<br />

große Projekte wie z. B. die Vernetzung von Standorten des<br />

NDR oder die Bereitstellung von Bandbreiten und Fasern für<br />

verschiedene Kabelfernsehanbieter in größerem Umfang<br />

gewonnen werden.


21<br />

Rahmenbedingungen<br />

› Politisches Umfeld ‹<br />

Die politische Entwicklung des letzten Jahres wurde weiterhin<br />

durch Maßnahmen zur Überwindung der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise sowie zur Stärkung der Wirtschaftsentwicklung<br />

geprägt. Dabei ist die Überwindung der Schuldenkrise in<br />

der EURO-Zone in den Mittelpunkt gerückt.<br />

In die politische Debatte um die Zukunft der Energieve r sorgung,<br />

die durch das Energiekonzept der Bundesregierung aus<br />

dem Jahr 2010 eine neue Ausrichtung in Form von ehrgeizigen<br />

Klimaschutzzielen gefunden hatte, ist durch die Reaktorkatastrophe<br />

von Fukushima erneut Bewegung gekommen.<br />

Der vorzeitige Ausstieg aus der Kernenergie unter Beibehaltung<br />

der Klimaschutzziele wird einige Entwicklungen zur Folge<br />

haben, die für das Geschäft der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe starke<br />

Konsequenzen haben wird.<br />

Die durch den Kernenergieausstieg entstehende Lücke in<br />

der Stromerzeugung wird zunächst nicht anders als durch<br />

den Neubau von konventionellen Kraftwerken bzw. durch<br />

den länger als bislang geplanten Betrieb derartiger Anlagen<br />

geschlossen werden können. Weil die Bundesregierung<br />

jedoch an den Klimaschutzzielen von 2010 unverändert festhält,<br />

muss der zusätzliche CO 2-Ausstoß durch nochmals er -<br />

höhte Anstrengungen um Energieeffizienz bzw. durch einen<br />

auf der Zeitachse stärker als ursprünglich vorgesehenen Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien kompensiert werden.<br />

Gerade die daher in der Zukunft weiterhin zu erwartende<br />

Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />

wird die Strompreise nachhaltig belasten. Zugleich bieten das<br />

Energiekonzept der Bundesregierung mit den Änderungen<br />

nach dem Unglücksfall von Fukushima sowie die Roadmap<br />

Energie der Europäischen Union die Chance auf langfristige<br />

Rahmenbedingungen für die Energiebranche.<br />

verabschiedete Agenda „Energie 2020 – Eine Strategie für<br />

wettbewerbsfähige, nachhaltige und sichere Energie“ auf<br />

und entwickeln Szenarien zur Energielandschaft 2050.<br />

Die Schwerpunkte der europäischen Kommission liegen hier<br />

auf Energieeinsparungen und der Steuerung der Energienachfrage,<br />

dem Umstieg auf erneuerbare Energien, dem<br />

Wandel bei anderen fossilen Brennstoffen (CCS-Techno logie),<br />

intelligenten Technologien, Energiespeichern und alternativen<br />

Rohstoffen. Gas kommt für die Sicherstellung der<br />

Energieversorgung eine Schlüsselrolle zu.<br />

Zur Umsetzung der ambitionierten Strategie des Ausbaus der<br />

Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien wurden die<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland erneut angepasst.<br />

Schwerpunkt hierbei war die Überprüfung der Vergütungssätze<br />

für die Einspeisung aus erneuerbaren Energien. So<br />

wurden im Laufe des Jahres die Fördersätze für Photovoltaik<br />

wegen der überaus dynamischen Entwicklung dieser Erzeugungsart<br />

gesenkt. Weitere Absenkungen sind zu erwarten.<br />

Dem weiteren Ausbau der Netzinfrastruktur kommt beim<br />

Umbau der Energielandschaft eine Schlüsselrolle zu. Gerade<br />

die zu beobachtende regionale Entkopplung zwischen<br />

Erzeugung und Verbrauch benötigt eine leistungsfähige und<br />

flexible Netzstruktur. Mit den Änderungen aus der EnWG-<br />

Novelle <strong>2011</strong> hat zukünftig bei Leitungsneubauten in der<br />

Hoch spannung das Erdkabel Priorität. Einschränkungen<br />

ergeben sich dabei aus Kostengründen und naturschutzfachlichen<br />

Belangen.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden von der Europäischen Kommission die<br />

Roadmap 2050 Klima und die Roadmap 2050 Energie vorgestellt.<br />

Mit den Konzepten sollen die ambitionierten Ziele<br />

der EU zum Klimaschutz, zur Sicherung der Energieversorgung<br />

und zur Entwicklung der erneuerbaren Energien<br />

gesichert werden. Die Konzepte setzen auf die im Jahr 2010<br />

Im Dialog mit der Politik


22<br />

Allgemeines<br />

› Wirtschaftliches Umfeld ‹<br />

In der wirtschaftlichen Entwicklung setzte sich im Jahr <strong>2011</strong> der<br />

Aufschwung, wenn auch in leicht abgeschwächtem Maße, weiter<br />

fort. Die Arbeitslosigkeit erreichte seit der Wiedervereinigung<br />

einen neuen Tiefststand. Auch für das kommende Jahr wird ein<br />

geringes Wachstum erwartet. Aufgrund der Schuldenkrise in<br />

einigen Ländern der EURO-Zone schwächte sich das Wachstum<br />

zum Jahresende hin ab. Für ein weiterhin stabiles Wachstum ist<br />

es notwendig, die Probleme in nächster Zeit zu lösen und die<br />

Auswirkungen auf die Wirtschaft damit zu begrenzen.<br />

Aufgrund der geringen Industrialisierung im angestammten<br />

Versorgungsgebiet und des hohen Anteils von Haushalts- und<br />

Dienstleistungskunden im Portfolio war die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe<br />

von den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre<br />

2008 und 2009 nicht so stark betroffen wie andere Unternehmen<br />

der Branche. Im Gegenzug wirken sich damit auch die<br />

Effekte der wirtschaftlichen Erholung deutlich geringer aus.<br />

Nach einem sehr geringen Anstieg der Verbraucherpreise in den<br />

Jahren 2009 und 2010 wurde im Jahr <strong>2011</strong> mit 2,3 % wieder<br />

ein deutlich stärkerer Anstieg verzeichnet. Diese Entwicklung<br />

wurde im Wesentlichen durch die Energiepreise (+10 %)<br />

bestimmt.<br />

Mit der anziehenden Konjunktur war auf den Rohstoff märkten<br />

im ersten Halbjahr ein weiterer Anstieg der Preise zu verzeichnen,<br />

worauf ein Stagnieren bzw. leichtes Sinken im Zuge der<br />

Eurokrise folgte. Der Börsenstrompreis ist verglichen mit dem<br />

Niveau vor der Finanz- und Wirtschaftskrise weiterhin auf einem<br />

niedrigen aber sehr volatilen Stand.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> bewirkte insbesondere der Reaktorunfall von<br />

Fukushima einen Preissprung um rund 10 %, der erst zum<br />

Jahresende wieder annähernd ausgeglichen war.<br />

Da die Strombeschaffung zur Risikominimierung für größere<br />

Kunden zeitnah mit dem Verkaufsgeschäft (Back to Back) und<br />

für das Massengeschäft in festen Tranchen mit einem Vorlauf<br />

von mehreren Monaten synchron zum Absatz durchgeführt<br />

wird, wirkten sich die niedrigen Preise erst mit entsprechender<br />

Verzögerung aus. So hat sich auf den Jahresdurchschnitt gesehen<br />

nach einer Reduzierung im Jahr 2010 wieder eine Steigerung<br />

der Stromeinkaufspreise ergeben. Insgesamt erhöhten sich<br />

die durchschnittlichen Gesamtstrom bezugskosten um 14,4 %<br />

(-3,8 % im Jahr 2010). Haupt treiber für die Entwicklung war<br />

die Umlage gemäß § 14 EEG (sogenannte EEG-Umlage), die<br />

zum 1. Januar <strong>2011</strong> um 1,48 ct/kWh erhöht wurde.<br />

Preisentwicklung am Stromgroßhandelsmarkt<br />

EUR/MWh<br />

90,00<br />

Peakload<br />

85,00<br />

80,00<br />

Eindeckungszeitraum <strong>2011</strong><br />

Eindeckungszeitraum 2012 Eindeckungszeitraum 2013<br />

Baseload<br />

75,00<br />

70,00<br />

65,00<br />

60,00<br />

55,00<br />

50,00<br />

45,00<br />

40,00<br />

02.06.2009<br />

02.08.2009<br />

02.10.2009<br />

02.12.2009<br />

02.02.2010<br />

02.04.2010<br />

02.06.2010<br />

02.08.2010<br />

02.10.2010<br />

02.12.2010<br />

02.02.<strong>2011</strong><br />

02.04.<strong>2011</strong><br />

02.06.<strong>2011</strong><br />

02.08.<strong>2011</strong><br />

02.10.<strong>2011</strong><br />

02.12.<strong>2011</strong>


23<br />

› Wettbewerbsumfeld ‹<br />

Die Bereitschaft zum Wechsel des Versorgers und der<br />

Wettbewerb im Vertrieb verharren weiter auf hohem<br />

Niveau. Es ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung<br />

weiter anhält und der Wettbewerb um Endkunden, insbesondere<br />

die privaten Haushalte, weiter zunehmen wird.<br />

Bisher hat dies jedoch nur bedingt Einfluss auf die Absatzentwicklung<br />

des Vertriebes gehabt.<br />

Der Wettbewerb im Haushaltskundengeschäft wird im<br />

Wesentlichen über den Preis, verbunden mit Bonuszahlungen,<br />

geführt. Daraus ergibt sich ein entsprechend<br />

hoher Druck auf die Vertriebsmarge.<br />

Der Anteil der regenerativen Energien an der Stromversorgung<br />

nimmt weiterhin stetig zu. Durch die Abnahme verpflich<br />

tung von EEG-Strom entsprechend § 14 Abs. 3 EEG<br />

wurden <strong>2011</strong> für den Endverbraucher 3,53 ct/kWh Kosten<br />

verursacht (sogenannte EEG-Umlage).<br />

Die bisherige Praxis der BNetzA, neben den Plankosten<br />

für das vorgelagerte Netz sowie den Plankosten für die<br />

durch die Netzbetreiber zu tragenden Aufwendungen aus<br />

der dezentralen Einspeisung auch die Anpassung der Aufwendungen<br />

für die Beschaffung der Netzverluste im Rahmen<br />

einer freiwilligen Selbstverpflichtung anzuerkennen,<br />

wird beibehalten. Weitere Verbesserungen der Ertragssituation<br />

ergeben sich aus der Anpassung des Erweiterungsfaktors<br />

sowie aus der Genehmigung von Investitionsbudgets.<br />

Diese in die Erlösobergrenze einzubeziehenden<br />

Kosten tragen zusätzlich zu den Verbesserungen des Jahres<br />

<strong>2011</strong> dazu bei, die Mehrbelastungen für den Netzbetreiber<br />

zu reduzieren.<br />

Allerdings hält die BNetzA an ihrem bisherigen Vorgehen<br />

fest, Investitionsbudgets bei Verteilnetzbetreibern in der<br />

Regel abzulehnen.<br />

Persönliche Kundenberatung


24<br />

Allgemeines<br />

Wirtschaftliche Lage des Konzerns<br />

Ertragslage des Konzerns<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. EUR<br />

Mio. EUR<br />

Umsatzerlöse 667,7 644,1<br />

Sonstige Erlöse 15,3 16,4<br />

Materialaufwand -590,3 -569,3<br />

Personalaufwand -31,1 -30,5<br />

Sonstiger Aufwand -23,6 -26,7<br />

Abschreibungen -19,6 -19,0<br />

Zins- und Beteiligungsergebnis 3,7 3,1<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 22,1 18,1<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und sonstige -5,3 -5,7<br />

Periodenergebnis 16,8 12,4<br />

Das Periodenergebnis der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe beträgt 16,8 Mio.<br />

EUR im Geschäftsjahr <strong>2011</strong>. Die Steigerung resultiert aus<br />

gestiegenen Umsatzerlösen, denen ein gesunkener Sonstiger<br />

Aufwand und ein weniger stark gestiegener Personal- und<br />

Materialaufwand sowie Abschreibungen gegenüberstehen.<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt<br />

22,1 Mio. EUR und liegt damit 4,0 Mio. EUR über dem des<br />

Vorjahres.<br />

Den größten Anteil am Ergebnis vor Zinsen und Beteiligungen<br />

hat die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>. Hier ist vor allem der Ergebnisbeitrag<br />

des Geschäftsbereiches Vertrieb gestiegen, überwiegend<br />

jedoch aufgrund periodenfremder Effekte.<br />

Der Ergebnisbeitrag des Geschäftsbereiches Netz ist in <strong>2011</strong><br />

rückläufig. Die Steigerung von Bezugskosten, Materialaufwand<br />

und Fremdleistungen übersteigt die Erhöhung der<br />

Gesamterlöse.<br />

und dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) umfasst.<br />

Die Steigerung der Stromerlöse resultiert haupt sächlich aus<br />

der Weitergabe gesetzlicher Umlagen und damit verbundener<br />

Preisanpassungen.<br />

Die Nettoumsatzerlöse (ohne Strom- und Energiesteuern,<br />

EEG-Weiterverkauf und sonstige Handelsaktivitäten) betrugen<br />

395,2 Mio. EUR (Vorjahr 371,6 Mio. EUR).<br />

Die Stromlieferungen des Vertriebs lagen mit 2.332 Mio. kWh<br />

etwas unter dem Vorjahresniveau (-4,4%).<br />

Die im Netzgebiet durch die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH verteilte<br />

Strommenge von 2.218 Mio. kWh lag knapp unter, die auf<br />

Basis des EEG eingespeiste Energie über dem Vorjahresniveau.<br />

Nach 644 Mio. EUR im Vorjahr stiegen die Umsatzerlöse der<br />

WEM<strong>AG</strong>-Gruppe um 3,7 % auf rund 668 Mio. EUR. Der<br />

wesentliche Teil hiervon entfällt auf das Stromgeschäft, das<br />

neben eigenen Stromlieferungen und Netznutzung auch die<br />

Verpflichtung zur Abnahme und der Weiterleitung von Stromlieferungen<br />

nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)


25<br />

Finanzlage des Konzerns<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. EUR<br />

Mio. EUR<br />

Mittelzufluss / Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit 45,3 40,8<br />

Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -56,8 -51,6<br />

Mittelzufluss / Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit -1,6 -11,5<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -13,1 -22,3<br />

Finanzmittelfonds am 1. Januar 32,4 54,7<br />

Finanzmittelfonds am 31. Dezember 19,3 32,4<br />

Der Finanzmittelbestand der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe beträgt 19,3 Mio.<br />

EUR am 31. Dezember <strong>2011</strong> und hat sich somit im Ge -<br />

schäftsjahr um 13,1 Mio. EUR verringert.<br />

Der Mittelzufluss aus der Geschäftstätigkeit in Höhe von<br />

45,3 Mio. EUR resultiert aus dem um zahlungsunwirksame<br />

Aufwendungen und Erträge bereinigten Konzernjahresüberschuss.<br />

Diesem steht ein Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit<br />

in Höhe von 56,8 Mio. EUR und aus der Finanzierungs tätigkeit<br />

in Höhe von 1,6 Mio. EUR gegenüber. Trotz der Ver rin ge rung<br />

des Finanzmittelbestandes durch das hohe Investi tions gesche<br />

hen stellt sich die Finanzlage des Konzerns als solide dar.<br />

Vermögenslage des Konzerns<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. EUR<br />

Mio. EUR<br />

Anlagevermögen 313,2 276,7<br />

Vorräte 3,6 6,9<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 121,6 109,1<br />

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten 19,3 32,4<br />

Sonstige Aktiva 2,6 2,1<br />

Aktiva 460,3 427,2<br />

Eigenkapital 279,7 274,5<br />

Rückstellungen 94,6 91,4<br />

Verbindlichkeiten 40,1 23,4<br />

Sonstige Passiva 45,9 37,9<br />

Passiva 460,3 427,2<br />

Die Bilanzsumme des Konzerns erhöhte sich gegenüber<br />

dem Vorjahr um 33,1 Mio. EUR. Die Steigerung des Anlagevermögens<br />

um 36,5 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen<br />

aus den Investitionen der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH. Forderungen<br />

und Sonstige Vermögensgegenstände stiegen um 12,5 Mio.<br />

EUR. Dem gegenüber steht eine Verringerung der Kassenbestände<br />

um 13,1 Mio. EUR. Bei den Passiva erhöhten sich die<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (9,9 Mio. EUR)<br />

und bei den Sonstigen Passiva die Baukostenzuschüsse<br />

(8,8 Mio. EUR).


26<br />

Allgemeines<br />

Bilanzstruktur WEM<strong>AG</strong>-Gruppe <strong>2011</strong> (in Mio. EUR)<br />

Aktiva<br />

Passiva<br />

Kurzfristiges Vermögen 32 %<br />

147 122<br />

26 % Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

31<br />

7 % Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Langfristiges Vermögen 68 %<br />

313 307<br />

67 % Eigenkapital<br />

100 % 460 460 100 %<br />

Die Investitionen der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe in das Sachanlagevermögen,<br />

einschließlich immaterieller Vermögensgegenstände,<br />

beliefen sich <strong>2011</strong> auf rund 44,2 Mio. EUR. Davon betrugen<br />

die Investitionen der<br />

• WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH 36,2 Mio. EUR,<br />

• WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> 3,2 Mio. EUR,<br />

• mea GmbH, vor allem in regenerative<br />

Erzeugungs anlagen, 3,0 Mio. EUR,<br />

• WEMACOM GmbH 1,5 Mio. EUR und<br />

• e.dat GmbH 0,4 Mio. EUR.<br />

Mit 34,2 Mio. EUR bildeten die Investitionen in das Verteilnetz<br />

unter Zuordnung der Anlagen in Bau den Schwerpunkt<br />

und verteilten sich mit<br />

• 17,4 Mio. EUR auf die Hochspannung,<br />

• 11,0 Mio. EUR auf die Mittelspannung,<br />

• 5,3 Mio. EUR auf die Niederspannung und<br />

• 0,5 Mio. EUR auf sonstige Projekte.


27<br />

Innovation und Nachhaltigkeit<br />

Die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe unterstützt die Bestrebungen der Politik<br />

hinsichtlich der Erhöhung der Energieeffizienz, der weiteren<br />

Stärkung des Ausbaus der erneuerbaren Energien, der Kraft-<br />

Wärme-Kopplung und deren Integration in die bestehenden<br />

Netze. Die hierfür erforderlichen Anstrengungen zeigen sich<br />

insbesondere in der Investitionstätigkeit der WEM<strong>AG</strong> Netz<br />

GmbH, der mea GmbH und der Norddeutsche Energiegemeinschaft<br />

eG. Im Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> dominiert besonders<br />

die Windenergie. Auf Grund der immer noch hohen<br />

Förderung war bei Photovoltaikanlagen <strong>2011</strong> wie schon in<br />

2010 ein besonders hoher Zuwachs der Neuanschlüsse an<br />

das Netz der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH zu verzeichnen.<br />

In Ergänzung zum Engagement in der Stromerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energien wurden im Jahr <strong>2011</strong> erste Projekte<br />

im Bereich Elektromobilität gestartet. Zum Einen wurde mit<br />

der movelo GmbH eine landesweite Kooperation zur weiteren<br />

Erschließung des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern<br />

für die Nutzung von Pedelecs (Elektrofahrräder) im<br />

Tourismus geschlossen. Dem Landkreis Westmecklenburg<br />

wurden zum Start der Kooperation für ein Jahr zehn Pedelecs<br />

kostenfrei zur Nutzung überlassen. Für Hamburg und das<br />

Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH wurde ein Kooperationsvertrag<br />

mit der Adam Opel <strong>AG</strong> im Zusammenhang mit<br />

dem Marktstart des Opel Ampera unterzeichnet.<br />

› Erneuerbare Energien ‹<br />

Die Anzahl der im Netzgebiet angeschlossenen Anlagen zur<br />

Stromerzeugung aus regenerativer Energie nimmt weiterhin<br />

kontinuierlich zu. So wurden im Jahr <strong>2011</strong> Anlagen mit einer<br />

Gesamtleistung von 60 MW neu angeschlossen, was einer<br />

Steigerung von rund 10 % entspricht.<br />

Erneuerbare Energien<br />

Anzahl Anlagen<br />

Installierte Leistung (in MW)<br />

<strong>2011</strong> 2010 <strong>2011</strong> 2010<br />

Wasserkraft 16 16 2,5 2,5<br />

Biomasse 170 130 92,0 70,2<br />

Klär-/Deponiegas 2 2 0,5 0,5<br />

Geothermie 1 1 0,2 0,2<br />

Windkraft 394 392 474,5 470,5<br />

Photovoltaik 2.426 1.726 90,0 55,4<br />

Summe 3.009 2.267 659,7 599,3<br />

Auch in der Zukunft ist mit einer weiteren Steigerung der<br />

Anzahl der angeschlossenen Anlagen zu rechnen.<br />

Der weitere Ausbau eigener Erzeugungsanlagen bzw. die<br />

Beteiligung an Projekten Dritter bildet auch in Zukunft einen<br />

der Schwerpunkte der mea GmbH.<br />

Trotz dieser positiven Entwicklung ist es nicht immer möglich,<br />

geplante Projekte sofort in das Netz einzubinden. Die bestehenden<br />

Übertragungskapazitäten müssen dazu in einigen<br />

Regionen erst ausgebaut werden.


28<br />

Allgemeines<br />

Dezentrale Erzeugung<br />

Für das Gelingen der Energiewende wird die dezentrale<br />

Erzeugung eine entscheidende Rolle spielen. So ist das Ziel<br />

der Bundesregierung, im Jahr 2050 80 % des Bruttostromverbrauchs<br />

aus regenerativen Energiequellen zu erzeugen.<br />

Dies ist nur mit einem weiteren Ausbau sowohl der Erzeugungsanlagen<br />

als auch der Übertragungs- und Verteilnetze<br />

zu erreichen. <strong>2011</strong> wurden 20 % des deutschlandweit verbrauchten<br />

Stromes aus regenerativen Energiequellen erzeugt.<br />

Die erneuerbaren Energien sind damit zur wichtigsten<br />

Energie quelle neben der Braunkohle (20 %) geworden. Den<br />

größten Anteil trägt hierzu die Windkraft bei, gefolgt von der<br />

Biomasse sowie Wasserkraft und Photovoltaik.<br />

Das Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH ist durch eine, im<br />

Verhältnis zum Absatz, hohe Konzentration von EEG-Anlagen<br />

gekennzeichnet. Die Einspeisung aus dezentralen Erzeugungsanlagen<br />

hat im Jahr <strong>2011</strong> einen neuen Höchststand erreicht.<br />

Deutliche Steigerungen waren mit Ausnahme von Klär- und<br />

Deponiegas in allen Bereichen zu verzeichnen: Windkraftanlagen<br />

(+15,8 %; +100,1 Mio. kWh), Photovoltaik (+99,5%;<br />

28,7 Mio. kWh), Wasserkraft (+28,9 %; +1,6 Mio. kWh) und<br />

Biomasse (+18,1%; +81,4 Mio. kWh). Damit lag die Steigerung<br />

deutlich über den Planannahmen. Vor allem die Windkraft<br />

und die Photovoltaik übertrafen die Erwartungen deutlich.<br />

Dazu trug bei der Windkraft der erzeugungsstarke<br />

Dezember entscheidend bei, so dass hier ein neuer Höchstwert<br />

(+70,5 Mio. kWh; +10,6 %) erreicht wurde.<br />

Dezentrale Erzeugung<br />

Einspeisung in MWh<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Wasserkraft 7.105 5.511<br />

Biomasse 529.778 448.396<br />

Klär-/Deponiegas 0 208<br />

Geothermie 0 0<br />

Windkraft 733.960 633.849<br />

Photovoltaik 57.564 28.853<br />

Summe 1.328.407 1.116.817<br />

Im Netzgebiet beträgt der Anteil der Einspeisung aus regenerativen<br />

Erzeugungsanlagen bezogen auf die gesamte verteilte<br />

Energie 60 % sowie an der an die Letztverbraucher verteilten<br />

Energie ca. 74 % und liegt damit deutlich über den<br />

politischen Zielvorgaben des integrierten Effizienz- und<br />

Klimaschutzpakets der Bundesregierung für das Jahr 2020.<br />

Die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH geht davon aus, dass dieser Anteil<br />

innerhalb der nächsten Jahre auf 100 % steigen wird. Die<br />

sich daraus ergebenden Anforderungen an die Gestaltung<br />

der Infrastruktur bedingen umfangreiche Investitionen in das<br />

Leitungsnetz, um den erzeugten Strom aufnehmen und<br />

abtrans portieren zu können.<br />

Anteil EEG-Einspeisung am Letztverbrauch im Netzgebiet (in %)<br />

Regenerative Erzeugung Konventionelle Erzeugung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

83<br />

73 74 76<br />

30<br />

20<br />

42<br />

31<br />

35<br />

10 19 22 28<br />

0<br />

57 58 59<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> 2012 2013 2014<br />

Ziel der Bundesregierung<br />

im Jahr 2050 – 80 % aus<br />

erneuerbarer Energie<br />

Ziel der Bundesregierung<br />

im Jahr 2020 – 35 % aus<br />

erneuerbarer Energie


29<br />

Einweisung in moderne Technik<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe beschäftigte zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

573 Personen, dies bedeutet eine Steigerung um 15 Mitarbeiter<br />

gegenüber dem Vorjahr.<br />

Der Anstieg der Mitarbeiteranzahl ist in erster Linie auf den<br />

erhöhten Bedarf im Rahmen der Entwicklung neuer<br />

Geschäftsfelder bzw. der Gewinnung neuer Kunden im<br />

Dienstleistungssektor zurückzuführen. Zusätzlich trägt die<br />

Besetzung bisher offener Stellen zu einem Anstieg der Mitarbeiter<br />

bei. Die Erhöhung der Anzahl der Beschäftigten in Vollzeiteinheiten<br />

gegenüber dem Vorjahr resultiert neben der<br />

Erhöhung der Mitarbeiterzahl aus der Anpassung der Arbeitszeit<br />

auf 100 % der tariflichen Arbeitszeit. Die Betriebsvereinbarung<br />

03/2007 zur Absenkung der tariflichen Arbeitszeit<br />

wurde außer Kraft gesetzt. Ab 1. Oktober <strong>2011</strong> gilt damit<br />

wieder uneingeschränkt der Tarifvertrag mit 100 % Arbeitszeit.<br />

Die Ausbildung und die Nachwuchsgewinnung waren<br />

ebenso Schwerpunkte der Personalarbeit wie die Gesundheitsförderung<br />

und die Arbeitssicherheit der Mitarbeiter.<br />

Durch langfristige Nachwuchsplanung und Ausbildung will<br />

die WEM<strong>AG</strong> die Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs<br />

sicherstellen. Eine große Rolle spielt dabei die innerbetriebliche<br />

Ausbildung. Ergänzend wurde das im Jahr 2009 gestartete<br />

Trainee-Programm mit der Einstellung weiterer Trainees<br />

fortgesetzt. Mit der Weiterführung des Programms wird an<br />

dem Ziel festgehalten, auch in Zukunft besonders qualifizierten<br />

akademischen Nachwuchs für die Mitarbeit im Unternehmen<br />

zu gewinnen.<br />

Anzahl der WEM<strong>AG</strong>-Mitarbeiter<br />

<strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> 2010<br />

Frauen Männer gesamt gesamt<br />

Aktive Mitarbeiter (Personen am 31.12.) 236 298 534 517<br />

Auszubildende (Personen am 31.12.) 8 31 39 41<br />

Beschäftigte 244 329 573 558<br />

Beschäftigte am 31.12. in Vollzeiteinheiten 237 327 564 538


30<br />

Allgemeines<br />

Risikomanagement im Konzern<br />

Nach § 91 Abs. 2 AktG ist der Vorstand einer Aktiengesellschaft<br />

verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere<br />

ein Überwachungssystem einzurichten, damit den<br />

Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen<br />

früh erkannt werden.<br />

Das Risikomanagement in der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe wurde auch<br />

im Jahr <strong>2011</strong> kontinuierlich weiterentwickelt und ist in die<br />

Überwachungs- und Steuerungssysteme integriert. Es stellt<br />

die gruppenweite systematische Erfassung, Bewertung und<br />

Kommunikation von Risiken sicher. In Abhängigkeit von der<br />

Bedeutung des jeweiligen Risikos wird es mit angemessenen<br />

Mitteln durch die Risikoverantwortlichen der einzelnen Bereiche<br />

der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe überwacht. Gegebenenfalls werden<br />

die erforderlichen Gegenmaßnahmen ergriffen.<br />

Über relevante Einzelrisiken und die Gesamtrisikolage wird<br />

im Rahmen des Quartalsreportings berichtet. Bei wesentlichen<br />

Veränderungen werden die zuständigen Entscheidungsträger<br />

umgehend informiert.<br />

Über die Thüga-Beteiligung investiert die<br />

WEM<strong>AG</strong> auch in Windparks in Rheinland-Pfalz.<br />

Für die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> und den WEM<strong>AG</strong>-Konzern ergibt sich<br />

nach gegenwärtigem Erkenntnisstand weder durch Einzelrisiken<br />

noch durch die aggregierte Risikoposition eine Bestandsgefährdung.<br />

Der Vertrieb ist durch den bestehenden Wettbewerb um Endkunden<br />

auch weiterhin einem intensiven Preis- und Margen -<br />

druck bezogen auf verkaufte Strommengen ausgesetzt. Die<br />

Konkretisierung der Risiken kann zu einer Beeinflussung der<br />

Liquiditäts- und Ertragslage der Gesellschaft führen. Die<br />

bestehende Wettbewerbssituation birgt aber auch Chancen<br />

zum Gewinn von Kunden und zum Ausbau des Strom- und<br />

Gasvertriebes.<br />

Durch die Risikorichtlinie Vertrieb werden auf einem schwankenden<br />

Markt insbesondere Vertriebsrisiken beobachtet und<br />

begrenzt. Eine konsequente Kontrolle der getroffenen Annahmen<br />

bestätigte die Vorgaben aus der Richtlinie.<br />

Beim Netzbetreiber bestehen neben technischen Risiken<br />

auch Risiken aus der Regulierung von Netznutzungsentgelten<br />

durch die BNetzA. Eine weitere Senkung der Netznutzungsentgelte<br />

oder andere Maßnahmen der Regulierungsbehörde<br />

können eine nachhaltige Beeinträchtigung der Ertragslage<br />

der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe zur Folge haben. Die Geschäftsjahre<br />

2007 bis <strong>2011</strong> mit ihren erheblichen Ergebnissprüngen nach<br />

unten wie nach oben belegen dies deutlich.<br />

Die geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen und deren<br />

Auslegung durch die BNetzA im Rahmen der bevorstehenden<br />

Prüfung der Netzkosten in Vorbereitung der zweiten<br />

Periode der Anreizregulierung bergen ebenso wie mögliche<br />

Anpassungen des Rechtsrahmens ein derzeit nicht klar<br />

abschätzbares Risikopotenzial für die Ergebnisentwicklung<br />

des WEM<strong>AG</strong>-Konzerns.<br />

Nachtragsbericht WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

Ereignisse von besonderer Bedeutung haben sich nach dem<br />

Bilanzstichtag nicht ergeben.


31<br />

Lage der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

Ertragslage der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. EUR<br />

Mio. EUR<br />

Umsatzerlöse (ohne Energiesteuern) 477,7 500,2<br />

Sonstige Erlöse 8,6 5,8<br />

Materialaufwand -438,1 -460,4<br />

Personalaufwand -21,9 -21,3<br />

Sonstiger Aufwand -11,5 -13,5<br />

Abschreibungen -2,5 -2,3<br />

Zins- und Beteiligungsergebnis 13,7 13,1<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 26,0 21,6<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -6,4 -6,7<br />

Periodenergebnis 19,6 14,9<br />

Das Periodenergebnis der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> beträgt 19,6 Mio. EUR.<br />

Die Verbesserung von 4,7 Mio. EUR resultiert vor allem aus<br />

dem deutlich besseren Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

(+4,4 Mio. EUR).<br />

Die Umsatzerlöse der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> vor Abzug der Energieund<br />

Stromsteuer betrugen in <strong>2011</strong> ca. 511,0 Mio. EUR. Sie<br />

beinhalten im Wesentlichen die Erlöse aus Stromverkauf und<br />

Dienstleistungen für Investitionen und Instandhaltung.<br />

Der Stromabsatz an Kunden im Jahr <strong>2011</strong> belief sich auf<br />

2.332 Mio. kWh. Die um die Energiesteuer sowie die Erlöse<br />

aus sonstigen Handelsaktivitäten bereinigten Stromerlöse<br />

betrugen 306,8 Mio. EUR. Die bereinigten Stromerlöse beinhalten<br />

die den Kunden in Rechnung gestellten Bezugs kosten,<br />

Netznutzungsentgelte, Steuern und Abgaben (ohne Stromsteuer)<br />

sowie die Vertriebskosten.<br />

Die Erhöhung der sonstigen Erlöse resultiert vor allem aus<br />

einer gestiegenen Beauftragung im Bereich der IT-Dienstleistungen,<br />

der Finanzdienstleistungen, der Dienstleistungen<br />

der Personalbetreuung sowie aus der Korrektur der Abgrenzungen<br />

früherer Geschäftsjahre.<br />

Der Materialaufwand der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> betrug im laufenden<br />

Geschäftsjahr 438,1 Mio. EUR gegenüber 460,4 Mio. EUR<br />

im Vorjahr (-4,8 %).<br />

Der um die sonstigen Handelsaktivitäten bereinigte Aufwand<br />

für Strombezug (ohne Netznutzung) betrug in <strong>2011</strong><br />

ca. 175,5 Mio. EUR (mit Netznutzung 258,3 Mio. EUR);<br />

Vorjahr 202,4 Mio. EUR (mit Netznutzung 285,7 Mio. EUR).<br />

Der Reduzierung der Strombezugskosten auf Grund sinkender<br />

Börsenpreise stehen deutlich höhere Aufwendungen aus<br />

der erhöhten EEG-Umlage gegenüber.<br />

Die Verringerung des sonstigen Aufwandes beruht vor allem<br />

auf einem geringeren Belastungsausgleich nach dem KWK-<br />

Gesetz, geringeren Forderungsausfällen sowie einer geringeren<br />

Zuführung zur Rückstellung für drohende Verluste. Dem<br />

stehen höhere Aufwendungen für Werbemaßnahmen, die<br />

IT-Infrastruktur und das Gebäudemanagement gegenüber.<br />

Der Personalaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr um<br />

2,6 % auf 21,9 Mio. EUR. Im gleichen Zeitraum stieg die<br />

Anzahl der Mitarbeiter auf Grund weiterer Herausforderungen,<br />

die sich aus den immer komplexeren Anforderungen<br />

des Marktes ergeben, um 6 auf 377 Personen.<br />

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle<br />

Vermögensgegenstände des Anlagevermögens betrugen<br />

2,5 Mio. EUR.<br />

Das Zins- und Beteiligungsergebnis erhöhte sich gegenüber<br />

dem Vorjahr auf 13,7 Mio. EUR.


32<br />

Allgemeines<br />

Finanzlage der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. EUR<br />

Mio. EUR<br />

Mittelzufluss / Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit -5,4 38,8<br />

Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -13,6 -40,1<br />

Mittelzufluss / Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit 4,5 -20,4<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -14,5 -21,7<br />

Finanzmittelfonds am 1. Januar 28,8 50,5<br />

Finanzmittelfonds am 31. Dezember 14,3 28,8<br />

Der Finanzmittelbestand der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> beträgt am<br />

31. Dezember <strong>2011</strong> 14,3 Mio. EUR und hat sich somit im<br />

Geschäftsjahr um 14,5 Mio. EUR verringert. Der Mittelabfluss<br />

aus der Geschäftstätigkeit in Höhe von 5,4 Mio. EUR resultiert<br />

aus dem um zahlungsunwirksame Aufwendungen<br />

und Erträge bereinigten Jahresüberschuss. Diesem stehen<br />

ein Mittel abfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe von<br />

13,6 Mio. EUR und ein Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit<br />

in Höhe von 4,5 Mio. EUR gegenüber.<br />

Vermögenslage der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. EUR<br />

Mio. EUR<br />

Anlagevermögen 202,0 185,6<br />

Vorräte 3,4 6,8<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 109,1 96,1<br />

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten 14,3 28,8<br />

Sonstige Aktiva 0,2 0,0<br />

Aktiva 329,0 317,3<br />

Eigenkapital 253,5 245,5<br />

Rückstellungen 41,6 52,2<br />

Verbindlichkeiten 33,9 19,6<br />

Passiva 329,0 317,3<br />

Die Bilanzsumme der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> erhöhte sich gegenüber<br />

dem Vorjahr um 11,7 Mio. EUR. Bei den Aktiva steht einer<br />

Erhöhung des Anlagevermögens um 16,4 Mio. EUR, resultierend<br />

aus dem Erwerb einer Beteiligung an der KOM9<br />

GmbH & Co. KG, einer Erhöhung der langfristigen Darlehen<br />

an Tochterunternehmen sowie einer Erhöhung der Forderungen<br />

eine Verringerung der Vorräte, vor allem aber der Kassenbestände<br />

gegenüber.<br />

Bei den Passiva verringern sich die Rückstellungen<br />

(-10,6 Mio. EUR), wogegen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen (+14,3 Mio. EUR) deutlich steigen.<br />

Der Rückgang der Rückstellungen resultiert aus einer Abnahme<br />

der Rückstellungen für ausstehende Rechnungen.<br />

Wesentliche Treiber für den Anstieg der Verbindlichkeiten<br />

sind die Inanspruchnahme eines Darlehens sowie der<br />

Anstieg der Verbindlichkeiten aus Strom- und Erdgassteuer.


33<br />

Bilanzstruktur WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> <strong>2011</strong> (in Mio. EUR)<br />

Aktiva<br />

Passiva<br />

Kurzfristiges Vermögen 38 %<br />

125 60<br />

18 % Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

15<br />

5 % Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Langfristiges Vermögen 62 %<br />

204 254<br />

77 % Eigenkapital<br />

100 % 329 329 100 %<br />

› Beziehungen zu verbundenen Unternehmen ‹<br />

Der gemäß § 312 AktG von der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> erstellte<br />

Abhängigkeitsbericht schließt mit folgender Erklärung des<br />

Vorstandes:<br />

› Nachtragsbericht der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> ‹<br />

Ereignisse von besonderer Bedeutung haben sich nach dem<br />

Bilanzstichtag nicht ergeben.<br />

Wir erklären, dass die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, Schwerin, bei den im<br />

Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />

aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die<br />

uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen<br />

wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine<br />

angemessene Gegenleistung erhielt. Andere Maßnahmen<br />

sind weder getroffen noch unterlassen worden.


34<br />

Allgemeines<br />

Ausblick für den WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

Auch in den kommenden Jahren wird die Entwicklung der<br />

Branche durch Unsicherheiten und Veränderungen des politischen<br />

und gesetzlichen Ordnungsrahmens sowie durch<br />

einen erheblichen Konsolidierungs- und Veränderungsdruck<br />

geprägt sein. So wird der vertriebliche Wettbewerb weiterhin<br />

hoch sein und der Druck auf die Netzgesellschaft durch die<br />

Regulierung auf hohem Niveau anhalten.<br />

Die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe plant, die Marktposition des Vertriebes<br />

auszubauen und neue Kunden, insbesondere außerhalb des<br />

regionalen Stammmarktes, zu gewinnen. Die Onlineprodukte<br />

„wemio.de“ und „wemiogas“ werden weiter ausgebaut und<br />

aktiv zur bundesweiten Neukundengewinnung eingesetzt.<br />

Urteils des Bundesgerichtshofes im Verfahren zur Festlegung<br />

der Erlösobergrenze zugeleitet, der jedoch bis heute wegen<br />

einer zwischenzeitlich ergangenen Entscheidung nicht abgeschlossen<br />

werden konnte. Die sich daraus möglicherweise<br />

ergebenden Verbesserungen werden die Ergebnisbelastung<br />

nur vorübergehend abfedern. Einzelne, sich aus dem Urteil<br />

des Bundesgerichtshofes ergebende, Verbesserungen wurden<br />

im Rahmen der Gesetzgebung bereits korrigiert. So ist<br />

auch in der Zukunft mit regelmäßigen Detailänderungen des<br />

Regulierungsrahmens zu rechnen. Daher sind trotz dieser<br />

Verbesserungen auch in der Zukunft von Seiten der WEM<strong>AG</strong><br />

Netz GmbH erhebliche Anstrengungen zu unternehmen, um<br />

auf Dauer ein angemessenes Ergebnis erzielen zu können.<br />

Die zum 1. Januar 2008 beantragten Netzentgelte wurden<br />

mit umfangreichen Kürzungen, vor allem im Anlagevermögen,<br />

im Laufe des Jahres 2008 genehmigt und bildeten die<br />

Grundlage für die Ermittlung der Effizienz und der Erlösobergrenze<br />

für die erste Periode der Anreizregulierung. Nach derzeitigen<br />

Erkenntnissen ist auch in Zukunft damit zu rechnen,<br />

dass wesentliche Kostenentwicklungen, die durch den Netzbetreiber<br />

nicht zu beeinflussen sind, entweder verspätet oder<br />

aber gar nicht über eine Berücksichtigung im Rahmen der<br />

Netzentgeltregulierung erstattet werden.<br />

Die BNetzA hat im Zusammenhang mit der Abfrage zur<br />

Anpassung der Erlösobergrenze für das Geschäftsjahr 2012<br />

der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH einen Vergleich zur Umsetzung des<br />

Die wesentlichen Änderungen der Stromnetzentgeltverordnung<br />

und der Anreizregulierungsverordnung werden sich<br />

erst im anstehenden Verfahren zur Festlegung der Erlösobergrenze<br />

für die Jahre 2014 bis 2018 auswirken. Die Vorgaben<br />

und Abfragen der BNetzA zu den im Jahr <strong>2011</strong> einzureichenden<br />

Anträgen auf die Festlegung der Erlösobergrenze<br />

im Bereich Gas lassen die Schlussfolgerung zu,<br />

dass hier eine deutlich umfangreichere Prüfung, mit Schwerpunkt<br />

eingekaufter Dienstleistungen, zu erwarten ist. Neben<br />

der deutlich stärkeren Detaillierung der Abfragen wurden<br />

ebenfalls die Zinssätze für die Eigenkapitalverzinsung durch<br />

die Bundesnetzagentur auf leicht geringerem Niveau festgelegt.<br />

Diese werden ein geringeres Ergebnis in den Jahren<br />

2014 – 2018 bedingen.<br />

Auf dem richtigen Weg


35<br />

› Zusammenfassung der Chancen und Risiken ‹<br />

Der Vertrieb der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe ist durch den bestehenden<br />

Wettbewerb um Endkunden auch weiterhin einem intensiven<br />

Preis- und Margendruck ausgesetzt. Diese Situation birgt<br />

sowohl Chancen als auch Risiken, die zu einer Beeinflussung<br />

der Liquiditäts- und Ertragslage führen können.<br />

Die Produkte der WEM<strong>AG</strong>, insbesondere der dem Kunden<br />

gebotene Service und die ihm gebotene Zuverlässigkeit<br />

sowie eine langfristig stabile wirtschaftliche Entwicklung der<br />

WEM<strong>AG</strong>-Gruppe stehen auch weiterhin im Fokus der Bemühungen.<br />

Ziel des Vertriebes der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe ist es auch<br />

in Zukunft, auf dieser Basis, Kunden langfristig zu binden und<br />

neue Kunden zu gewinnen. Hierzu soll auch die ökologische<br />

Strategie beitragen.<br />

Der Einfluss der erneuerbaren Energien wird auch in den<br />

nächsten Jahren weiter zunehmen und sich insbesondere<br />

auf die Investitionstätigkeit der WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH auswirken.<br />

Durch die Nutzung des Erweiterungsfaktors im Regulierungsrahmen<br />

kann der nachteilige Einfluss auf die Rentabilität<br />

des Netzes gegebenenfalls begrenzt werden. Die<br />

Möglichkeit der Nutzung des Investitionsbudgets ist für<br />

Verteilnetzbetreiber in der derzeitigen Regulierungspraxis<br />

fast ausgeschlossen. Die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit<br />

notwendiger Investitionen zum Erhalt und Ausbau des<br />

Verteilnetzes bleibt, gerade vor dem Hintergrund der notwendigen<br />

Integration der EEG-Anlagen, auch in Zukunft eine<br />

Herausforderung.<br />

Die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe wird in Zukunft die sich aus dem Verbund<br />

mit der Thüga <strong>AG</strong> und der Thüga-Gruppe ergebenden<br />

Kooperationsmöglichkeiten zur Stärkung der eigenen Kompetenz<br />

und Wettbewerbsfähigkeit nutzen. So hat sich die<br />

mea GmbH an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co.<br />

KG beteiligt, um weitere Impulse im Bereich der Erzeugung<br />

erneuerbarer Energien zu setzen und durch gebündelte<br />

Kompetenz und Leistungskraft Projekte zu initiieren, die<br />

eigenständig nicht umzusetzen wären.<br />

Großes Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz wird<br />

neben den Maßnahmen an Gebäuden in der Erneuerung<br />

der bestehenden Heizungsanlagen gesehen. Hier soll sich<br />

für die WEM<strong>AG</strong> ein neues Geschäftsfeld entwickeln. Aus<br />

diesem Grunde wurde mit der Stadtwerke Parchim GmbH<br />

im Januar 2012 die Energiedienste Nordost GmbH gegründet,<br />

die im Rahmen von Contracting-Projekten bestehende<br />

ineffiziente Anlagen durch moderne Anlagen ersetzen und<br />

betreiben soll.<br />

Die Rahmenbedingungen für Servicedienstleistungen in der<br />

Versorgungswirtschaft werden sich weiter regelmäßig verändern.<br />

Dies führt zu einem Prozess der ständigen Anpassung<br />

der Systeme, die eine Erhöhung der Komplexität zur Folge<br />

haben werden. Nach der Umsetzung der Änderungen aus<br />

den Festlegungen zu den Wechselprozessen im Messwesen<br />

und den Marktregeln für die Durchführung der Bilanz kreisabrechnung<br />

Strom, steht als nächstes die Umsetzung der<br />

geforderten Wechselfrist von 3 Wochen für Endverbraucher<br />

und deren Integration in die Marktprozesse an. Zugleich<br />

sehen sich die Marktteilnehmer, etablierte Energiehändler<br />

und Netzbetreiber, zunehmender Konkurrenz durch neue<br />

überregionale Anbieter bzw. erhöhtem Kostendruck durch<br />

die Netzentgeltregulierung ausgesetzt. Insgesamt erwarten<br />

wir, dass angesichts der zunehmenden Komplexität der<br />

Marktregeln im Wettbewerb neben dem Preis die Qualität<br />

der Dienstleistungen wieder zunehmend in den Fokus der<br />

Auftraggeber und Kunden rücken wird.<br />

Im Zusammenhang mit dem Umbau der Energieversorgung<br />

sind für die nächsten Jahre von politischer Seite weitere<br />

Schritte angedacht, um die Versorgungssicherheit zu erhalten,<br />

den Wettbewerb und die Transparenz im Energiesektor<br />

zu erhöhen sowie die Integration der Erzeugungsanlagen zu<br />

gewährleisten. Neben der Studie der deutschen Energieagentur<br />

(DENA) zum Investitionsbedarf bei Verteilnetzen, die<br />

Ende 2012 vorliegen soll, sind hier noch Änderungen der<br />

Messzugangsverordnung, Verordnungen zu unterbrechbaren<br />

Verbrauchseinrichtungen, zu abschaltbaren Lasten sowie die<br />

Novelle der Grundversorgungsverordnungen Strom und Gas<br />

zu nennen.<br />

Die Rahmenbedingungen, insbesondere im Zusammenhang<br />

mit der Anreizregulierung durch die BNetzA, machen eine<br />

Ergebnisprognose wie in den Vorjahren schwierig. Es wird<br />

davon ausgegangen, dass durch entsprechende Maßnahmen<br />

das Ergebnis der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> in den folgenden Jahren<br />

mindestens auf dem Niveau des Jahres 2010 gehalten werden<br />

kann.


36<br />

Gemeinnützige Initiativen Initiativen<br />

Baumpflanzaktion am Schaalsee


Nachhaltiger Umweltschutz<br />

37<br />

Starkes Bewusstsein für den Umwelt- und Naturschutz<br />

Der Umwelt- und Naturschutz beginnt schon vor der eigenen<br />

Haustür. Das zeigen uns die vielen Beispiele aus den Städten<br />

und Gemeinden des WEM<strong>AG</strong>-Netzgebietes, über die nachfolgend<br />

berichtet wird. Da wurden zum Beispiel in Wendisch<br />

Priborn hunderte Blumen und Sträucher gepflanzt oder in<br />

Gadebusch sowie den umliegenden Dörfern beim Frühjahrsputz<br />

900 Schubkarren voll Müll gesammelt. Nachhaltigkeit<br />

widerspiegelt sich im Crivitzer Arboretum, in dem auch die<br />

Nachkommen besonders alter und schöner Baumriesen der<br />

Region ein Zuhause finden. Ergänzt wird die Palette<br />

durch Angler, die Brücken bauen, und Imker, die Bienenbäume<br />

pflanzen.<br />

Auch in den Schulen wächst das Bewusstsein für den Erhalt<br />

und die Pflege der Natur. Es werden Schulhöfe begrünt<br />

und der Müll in den Klassenräumen getrennt gesammelt.<br />

Dabei sind es nicht immer Vereine und Initiativen, die große<br />

Aktionen organisieren, sondern auch Einzelpersonen, die mit<br />

ihrem Enthusiasmus viele begeistern und mitreißen.<br />

Zahlreiche Vereine und Initiativen sind dem Aufruf der<br />

WEM<strong>AG</strong> gefolgt und haben ihre Aktivitäten präsentiert. Bei<br />

allen haben wir uns mit einer finanziellen Zuwendung<br />

bedankt, mit der wir das Engagement für unsere Natur und<br />

unsere Umwelt unterstützen wollen.<br />

Auch das Engagement der WEM<strong>AG</strong> für den Naturschutz in<br />

unserer Region ist vielfältig. So haben wir mit unserer großen<br />

Baumpflanz aktion am Schaalsee im Frühjahr <strong>2011</strong> über die<br />

Grenzen Mecklenburg-Vorpommerns hinweg Zeichen für<br />

eine ökologische Zukunft gesetzt. Über das MoorFutures-<br />

Programm des Landes investieren wir in die Wiedervernässung<br />

von Mooren. Das Aufstellen von Storchennestern und<br />

Adlerhorsten unterstützt nachhaltig das Ansiedeln dieser<br />

Vogelarten. Für den Schutz der Großvögel werden in deren<br />

häufig genutzten Flugzonen an einigen Freileitungsseilen<br />

weithin sichtbare orangefarbene Vogelwarnkugeln angebracht.<br />

Diese Maßnahme hat sich unter anderem in der Elbtalaue<br />

bewährt.<br />

Auch in den nächsten <strong>Geschäftsbericht</strong>en der WEM<strong>AG</strong><br />

werden wir über das vielfältige ehrenamtliche Engagement<br />

der Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinden<br />

berichten.<br />

Schulgarten in Gammelin


38<br />

Gemeinnützige Initiativen<br />

› Anglerverein Krakow am See e.V. ‹<br />

Schutz und Genuss der Natur im Einklang halten<br />

Wo vorher eine wilde Müllkippe war, haben die Mitglieder<br />

des Anglervereins Krakow am See Ende der 1960er Jahre<br />

mit eigenen Händen ihr Domizil aufgebaut. Während dieser<br />

Zeit entstand auch die Steganlage mit fast 60 Anlegeplätzen.<br />

Das Engagement für Natur und Umwelt ist über die Jahre<br />

weiter gewachsen. So haben Vereinsmitglieder 1999 die<br />

Schweinsgrabenbrücke wieder aufgebaut. Mit dem Bau dieser<br />

Brücke konnte der vor etwa 40 Jahren zugeschüttete Graben<br />

renaturiert und wieder eine wasserführende Verbindung<br />

der beiden angrenzenden Teile des Krakower Sees geschaffen<br />

werden. Sie dient als wichtiges Durchzugs- und Laichgebiet<br />

für Fische. Ein Jahr später pflanzten die Angler auf der<br />

Insel Lieps eine neue Pappel als Ersatz für den durch Blitzschlag<br />

zerstörten Baum, der durch den Kinderfilm „Nie<br />

wieder Ibiza“ berühmt wurde. Auch am Bau des Boots- und<br />

Angelsteges am Krakower Stadtsee und des barrierefreien<br />

Angelsteges am Gruber See waren fleißige Helfer des Vereins<br />

beteiligt. Mit einer Fläche von über 15 km² besitzt der<br />

Krakower See als einer der großen Seen der Mecklenburgischen<br />

Seenplatte eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa<br />

neun Kilometern. Er hat eine durchschnittliche Tiefe von<br />

7,4 Metern und zeichnet sich durch sehr klares Wasser aus.<br />

Ideale Bedingungen für Angler, die hier unter anderem<br />

Barsch, Hecht, Aal, Plötze und dicke Karpfen am Haken<br />

haben. „Nicht nur der erfolgreiche Fang, sondern auch der<br />

Schutz und Genuss unserer Natur stehen im Vordergrund<br />

und müssen im Einklang bleiben“, erläutert der Vorsitzende<br />

Dirk Rojahn den Vereinsgedanken. Für den Erhalt der intakten<br />

Natur am Krakower See beteiligt sich vor allem die Jugendgruppe<br />

des Vereins an der jährlich von der Stadt aus ge rufenen<br />

Frühjahrsreinigung. Dabei wird sich insbesondere um die<br />

Bereiche der Uferzone gekümmert, die nur mit Gummi stiefel,<br />

Wathose oder Boot erreicht werden können.<br />

Bau der Schweinsgrabenbrücke


Nachhaltiger Umweltschutz<br />

39<br />

› Förderverein Langenhägener Seewiesen e.V. ‹<br />

Naturschauspiel aus nächster Nähe erleben<br />

Jedes Jahr rasten während des Herbstzuges von August bis<br />

November etwa 3.000 Kraniche im Naturschutzgebiet<br />

Langenhägener Seewiesen, um hier Kraft für ihren langen<br />

Weg nach Süden zu schöpfen. „Wir bieten Interessenten die<br />

Möglichkeit, bei unseren Führungen das faszinierende Naturschauspiel<br />

aus nächster Nähe zu erleben“, schwärmt die<br />

Vorsitzende des Fördervereins Langenhägener Seewiesen<br />

e.V., Petra Steiniger. Das westlich von Goldberg gelegene<br />

Naturschutzgebiet ist ein reich strukturiertes Biotop mit<br />

Gehölzgruppen, Grünland und Wasserflächen. Es bietet den<br />

verschiedensten Tier- und Pflanzenarten einen idealen<br />

Lebensraum. Für den Erhalt der Langenhägener Seewiesen<br />

ist Anfang 1992 der Förderverein gegründet worden. Er hat<br />

sich neben der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Umwelterziehung<br />

für Jung und Alt vor allem dem praktischen<br />

Naturschutz verschrieben. Dazu gehören unter anderem<br />

das Instandhalten der Beobachtungsstände, Schau tafeln,<br />

Kraniche rasten auf dem Weg nach Süden<br />

Absperrun gen und Zäune sowie das ökologische Bewirtschaften<br />

der Flächen, wie zum Beispiel mit Mäharbeiten.<br />

Darüber hinaus werden wöchentlich auf allen drei Wasserflächen<br />

des Naturschutzgebietes Vögel gezählt, die Pegelstände<br />

der Seewiesen beobachtet und seltene Pflanzen,<br />

wie die heimischen Orchideen, gezählt und geschützt. In<br />

Seminaren und Vorträgen informiert der Verein über Fauna,<br />

Flora und Umweltschutzmaßnahmen. Mit der Naturkontaktstation<br />

Langenhagen ist eine Anlaufstelle für unterschiedlichste<br />

Bereiche geschaffen worden. „Die Einrichtung steht<br />

für Schulprojekte sowie Seminare zur Umwelt-, Natur- und<br />

Landschaftspflege offen. Zu einer festen Tradition sind die<br />

Ferienlager auf dem Gelände der Naturkontaktstation geworden“,<br />

berichtet die Vereinsvorsitzende. Dabei bietet das Areal<br />

viele Möglichkeiten für Sport und Spiel, kreatives Gestalten<br />

mit Naturmaterialien, Brotbacken, Grillen, Lagerfeuer, Nachtwanderungen<br />

und natürlich Naturbeobachtungen.<br />

Naturschutzgebiet Langenhägener Seewiesen


40<br />

Gemeinnützige Initiativen<br />

› Förderverein Arboretum Crivitz e.V. ‹<br />

Lehrreicher Schatz der Natur<br />

Von der Liebesallee sind es nur wenige Schritte bis zum Haupteingang<br />

des Arboretums. Hier wird der Besucher von Pyramideneichen,<br />

europäischen Lärchen und deutschen Mispeln<br />

begrüßt. Etwa 140 Baum- und 40 Straucharten sind bisher im<br />

Arboretum Crivitz gepflanzt worden. Jedes Gehölz ist mit einem<br />

Schild versehen, das Auskunft über den deutschen und botanischen<br />

Namen sowie die natürliche Herkunft gibt. Kürzlich<br />

haben Mitglieder des Fördervereins weitere 23 Schilder aufgestellt.<br />

Sie weisen auf den „Baum des Jahres“ hin, der seit<br />

23 Jahren bundesweit von einem Kuratorium ernannt wird.<br />

Das Arboretum Crivitz vereint alle 23 Baumarten. „Durch<br />

Zufall“, meint Gernot Seelig, der die Idee für das Arboretum<br />

hatte und maßgeblich an der Gründung des Fördervereins im<br />

Jahr 2007 beteiligt war. Den Lehrcharakter der im Stil eines<br />

englischen Parks gestalteten Anlage unterstreichen die beiden<br />

Lehrpfade: während der eine Weg Gehölze zeigt, die in der<br />

Neuzeit in das mitteleuropäische Vegetationsgebiet gelangt<br />

sind, gibt der zweite Pfad Auskunft über die Baumarten der<br />

Wälder in den einzelnen Erdformationen. Ein Feuchtbiotop, ein<br />

Trockenrasen, zwei Insektenhotels und große Findlinge ergänzen<br />

das Arboretum, das mit seiner Fläche von 7,6 Hektar und<br />

Blütenpracht<br />

insgesamt 2.500 Meter langen Wegen zu ausgedehnten und<br />

informativen Spaziergängen einlädt. Das Arboretum beteiligt<br />

sich seit einiger Zeit an der Veranstaltung „Offene Gärten“ in<br />

Mecklenburg-Vorpommern und nimmt an der bundesweiten<br />

Aktion „Junge Riesen“ teil. „Dafür sind im Amtsbereich Crivitz<br />

aus Samen besonders alter und schöner Baumriesen Nachkommen<br />

gezogen worden, von denen wir die ersten jungen<br />

Bäume bereits einpflanzen konnten“, erläutert der Vereinsvorsitzende<br />

Gernot Seelig. Von Zeit zu Zeit kümmern sich die<br />

Vereinsmitglieder auch um Nach- oder Zusatzpflanzungen, um<br />

das Sortiment zu erweitern und eine bessere Vergleichbarkeit<br />

zwischen verwandten Baumarten herzustellen.<br />

Lehrpfad durch das Arboretum (Fotos: Hans-Jürgen Heine)


Nachhaltiger Umweltschutz<br />

41<br />

› Gewerbeverein Neustadt-Glewe e.V. ‹<br />

Kinder- und Jugendakademie gibt Antworten auf viele Warum-Fragen<br />

Kinder sind wissbegierig. Diese natürliche Gabe will der<br />

Gewerbeverein Neustadt-Glewe fördern und hat dazu die<br />

Kinder- und Jugendakademie ins Leben gerufen. „Mit unserem<br />

interessanten, außerschulischen Bildungsangebot wollen<br />

wir einen kreativen Zugang zu Technik, Natur, Gesellschaft,<br />

Wissenschaft und Forschung ermöglichen sowie die Kinder<br />

und Jugendlichen motivieren, sich bereits sehr früh für<br />

die komplexen Inhalte und Fragen aus diesen Bereichen zu<br />

begeistern“, erläutert der Vereinsvorsitzende Christian Rosenkranz<br />

und ergänzt: „Bildung ist mehr als Unterricht. Sie kann<br />

nicht verabreicht, sondern nur erworben werden.“ Mit der<br />

Pützmunter-Experimente-Show fiel im Juni 2009 der Startschuss<br />

für die erste Kinder- und Jugendakademie der Region.<br />

Im Herbst folgte unter dem Motto „Wer wohnt eigentlich in<br />

der Milchstraße?“ die zweite Vorlesung. Seitdem stürmen<br />

zwei Mal pro Jahr Neugierige den Hörsaal. Die Vorlesungen<br />

der Akademie sind so gestaltet, dass sie für Kinder und<br />

Jugendliche ab zehn Jahre geeignet sind. Bislang besuchten<br />

mehr als 400 Schüler die Veranstaltungen. Die Themen<br />

drehen sich vor allem um Biologie, Ökologie und das Klima.<br />

<strong>2011</strong>, dem internationalen Jahr des Waldes, widmete sich<br />

eine Vorlesung diesem Lebensraum. Dabei konnten die<br />

jungen Zuhörer unter anderem erfahren, dass Wälder nicht<br />

nur Sauerstoff produzieren und Kohlen dioxid speichern,<br />

sondern auch Wasserspeicher sind und vor Überschwemmungen<br />

schützen. Ein anderes Mal gingen die Kinder der<br />

Frage nach, wie das Klima zu retten ist oder erfuhren mehr<br />

über die Bionik, die Wissenschaft, die Biologie und Technik<br />

mit einander verbindet. Nach der Vorlesung durch namhafte<br />

Wissenschaftler können die Kinder viele Warum-Fragen<br />

stellen. Anschließend erhält jeder junge Student einen<br />

Akademieausweis und ein Zertifikat über den Besuch der<br />

Veranstaltung.<br />

Kinder stürmen den Hörsaal


42<br />

Gemeinnützige Initiativen<br />

› Imkerverein Sternberg und Umgebung e.V. ‹<br />

Brüel Imkerverein auf dem Sternberg Weg zur blühenden und Umgebung Bienenstadt e.V.<br />

Die Honigbiene ist der bedeutendste nicht ersetzbare<br />

Bestäuber in der Natur. Außerdem hängen etwa 85 Prozent<br />

der landwirtschaftlichen Erträge in Deutschland vom Fleiß<br />

der Honigbiene ab. Deutlich bekannter dürfte wohl das<br />

schönste beim Bestäuben entstehende Nebenprodukt sein,<br />

der Honig. Doch um die Zukunft des Insektes ist es im Nordosten<br />

schlecht bestellt: monotone Landschaften, nicht blühende<br />

Agrarflächen nach dem Raps sowie neuartige Belastungen<br />

und Krankheiten führen ohne Hilfe zum Tod vieler<br />

Bienenvölker. Darüber hinaus geht die Zahl der Imker, deren<br />

Durchschnittsalter hier bei 70 Jahren liegt, immer weiter<br />

zurück. Dieser Entwicklung will der Imkerverein Sternberg<br />

und Umgebung e. V. mit Nachwuchsförderung, Umweltbildung<br />

und Öffentlichkeitsarbeit entgegenwirken. „Dafür haben<br />

wir ein Konzept entwickelt, das bei zahlreichen Partnern<br />

schon auf große Resonanz gestoßen ist“, berichtet Rita<br />

Klammer, die sich zusammen mit ihrem Mann, der zugleich<br />

Vorsitzender des Imkervereins ist, für den Erhalt der Honigbienen<br />

einsetzt. So ist es zum Beispiel gelungen, im Sommer<br />

<strong>2011</strong> an der Regionalen Schule Brüel das Wahlpflichtfach<br />

„Imkern“ zu etablieren. Bei verschiedenen Projekttagen lüftet<br />

Willfried Klammer seinen Schleier und erklärt den Kindern,<br />

welche Auswirkung die veränderte Kulturlandschaft auf das<br />

Zusammenspiel von Blüten und Bestäubern hat. „Honig<br />

kann importiert werden – Bestäubung aber nicht“, unterstreicht<br />

der Vereinsvorsitzende. Geplant sind des Weiteren<br />

ein Biene n garten und ein Bienenlehrpfad, die Vergabe von<br />

Bienenpatenschaften sowie der Bau eines Wildbienenhotels.<br />

In Workshops und Vorträgen sollen Bürger und Behörden<br />

informiert werden, wie sie mit bienenfreundlichen Pflanzen<br />

dazu beitragen können, das gefährdete Nutztier zu erhalten.<br />

„Brüel soll eine blühende Bienenstadt werden“, wünscht sich<br />

Rita Klammer.<br />

Imkerschüler im Bienenwanderwagen


Nachhaltiger Umweltschutz<br />

43<br />

› Klaus Fengler, Wendisch Priborn ‹<br />

Blütenträume Klaus Fengler, lassen Wendisch „Fliederdorf“ Priborn wachsen<br />

Klaus Fengler hat einen Traum. Er wünscht sich, dass Wendisch<br />

Priborn einmal „Fliederdorf“ wird. Zur Verwirklichung<br />

dieses Traumes hat er vor etwa drei Jahren begonnen, an<br />

verschiedenen Stellen des Dorfes mehr als 100 Fliedersträucher<br />

zu pflanzen und so den Grundstein für die Initiative<br />

„Unser Dorf soll schöner werden“ gelegt. Damit möglichst<br />

das ganze Jahr über eine reiche Farbenpracht die Gemeinde<br />

verschönert, hatte der Bürgermeister die Idee, zusätzlich<br />

Sommer- und Herbstblüher zu pflanzen und zu sähen. So<br />

entstand auch ein ganz besonderer Hingucker: auf der etwa<br />

600 Quadratmeter großen Freifläche in der Dorfmitte, gleich<br />

gegenüber der WEM<strong>AG</strong>-Trafostation, die vor etwa zwei Jahren<br />

von einem Rostocker Graffiti-Künstler besprüht wurde,<br />

wachsen Chrysanthemen, Dahlien und Studentenblumen<br />

sowie Astern, Bartnelken und Klatschmohn. Überragt wird<br />

die bunte Pracht von leuchtend gelben Sonnenblumen.<br />

Außerdem säumt eine breite Blumenkante aus Tulpen,<br />

Gladiolen und Stiefmütterchen den Weg zum Dorfgemeinschaftshaus,<br />

an dessen Eingang mehrere Monate im Jahr<br />

verschiedene Rosen blühen. Auf der Bundesgartenschau<br />

2009 in Schwerin ist Klaus Fengler auf eine Blumenpyramide<br />

aufmerksam geworden – heute steht ein „Nachbau“ in<br />

Wendisch Priborn. Zweieinhalb Meter schlängeln sich die<br />

Blütenreiche Gemeinde<br />

Ranken der Trichtermalven mit ihren rosa und blauen Blüten<br />

um die Rundhölzer gen Himmel. Mit seinem Engagement,<br />

bei dem ihm zwei Dorfbewohner helfen, schafft Klaus<br />

Fengler einen wichtigen Lebensraum für Kleinlebewesen,<br />

wie Schmetterlinge und Bienen. „Darüber hinaus wollen wir<br />

den Bewohnern unserer Gemeinde Anregungen für die<br />

Gestaltung des eigenen Vorgartens geben“, erläutert der Diplomlandwirt.<br />

Nachmachen ist erwünscht. Dafür verschenkt er<br />

gern die Saat der Studentenblumen, Knollen der Dahlien<br />

oder selbst gezogene Jungpflanzen.<br />

Weg zum Dorfgemeinschaftshaus


44<br />

Gemeinnützige Initiativen<br />

› Verein zur Förderung Angemessener Lebensverhältnisse, Ganzlin ‹<br />

Erlebbare Visionen für die Zukunft der Umwelt und Energie<br />

Die Arbeit und Ideen der Menschen, die sich im Verein zur<br />

Förderung Angemessener Lebensverhältnisse (FAL e.V.)<br />

engagieren, dienen dem Erhalt und Ausbau der Lebensfähigkeit<br />

einer kleinen Region südlich des Plauer Sees. Alle Unternehmungen<br />

in den Bereichen Naturschutz, Landschaftsgestaltung<br />

und ökologisches Bauen sind der Nachhaltigkeit<br />

verpflichtet und in die Zukunft geplant. Zu den Projekten<br />

gehören unter anderem die Wunderfeld e. G. als Verarbeiter<br />

regionaler Produkte zu besonderen kulinarischen Spezia litäten,<br />

der Wangeliner Garten mit dem Wissen über die<br />

Pflanzen der vergangenen Jahrhunderte, die europäische<br />

Bildungsstätte für Lehmbau, die Lehmbauer aus ganz Europa<br />

in Wangelin vereint und das Lehmmuseum, in dem das<br />

Wissen über den Lehm gesammelt und präsentiert wird.<br />

<strong>2011</strong> haben Teilnehmer eines internationalen Baustellenkurses<br />

in Wangelin das erste lasttragende Strohballen-Gewölbehaus<br />

in Deutschland errichtet. „Der Bau dieses einzigartigen<br />

Komplexes ist Kernbestandteil unseres Projektes Morgenland,<br />

mit dem wir Visionen für die Zukunft der Umwelt und<br />

Energie erlebbar machen wollen“, erläutert FAL-Geschäftsführer<br />

Klaus Hirrich. Kurz nach seiner Gründung 1990 hat der<br />

FAL im Rahmen eines EU-Projektes begonnen, den<br />

ehe maligen Schießplatz der Sowjetarmee bei Retzow von<br />

Müll und Munition zu befreien, um damit einen bedeutenden<br />

Magerrasen-Standort für die Region zu erhalten. Dank<br />

der Pflege hat sich eine Heidelandschaft entwickelt, die<br />

inzwischen als Naturschutzgebiet Marienfließ ein Zuhause<br />

für Schmetterlinge, Bienen, Ziegenmelker und Ölkäfer geworden<br />

ist. Während der vergangenen Jahre haben Vereinsmitglieder<br />

bei vielen Arbeitseinsätzen in der Region um<br />

Retzow, Gnevsdorf, Ganzlin und Wendisch Priborn etwa<br />

50.000 Bäume und Sträucher sowie Hecken und Alleen<br />

gepflanzt. Außerdem wurde 2008/2009 vom FAL ein Rundwanderweg<br />

entlang alter Obstbäume angelegt. Die Sammlung<br />

der regional typischen Gehölze wird nach dem Veredeln<br />

von Reisern durch weitere historische Obstsorten ergänzt.<br />

Lehmbaukurs


Nachhaltiger Umweltschutz<br />

45<br />

› Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und Umgebung e.V. ‹<br />

Kuhschelle erfolgreich gerettet<br />

Die Förderung der Kultur, Heimatpflege und Heimatkunde<br />

liegt dem Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und<br />

Umgebung e. V. besonders am Herzen. Dafür organisieren<br />

die Vereinsmitglieder jährlich mehr als ein Dutzend Veranstaltungen<br />

zu wissenschaftlichen, kulturellen, künstlerischen,<br />

politischen und heimatkundlichen Themen. Ein besonders<br />

großes Projekt des Vereins ist der Naturlehrpfad Recknitz-<br />

Düne, der vor etwa einem Jahr eingeweiht werden konnte.<br />

Der etwa einen Kilometer lange Weg durch das Naturschutzgebiet<br />

beginnt am Reitplatz in Laage an einer Informationstafel.<br />

Er führt vom Scheibenberg über den Nelkenberg bis<br />

zum Langen Berg, auf dem sich jetzt eine Aussichtsplattform<br />

befindet. „Zahlreiche Tafeln weisen den Besucher auf die<br />

Besonderheiten der Natur links und rechts des Weges hin,<br />

wie zum Beispiel auf die Torf- und die Lewerenztannen“,<br />

erläutert der Vereinsvorsitzende Manfred Walter. Umgesetzt<br />

wurde das vom Verein initiierte Projekt zusammen mit<br />

Schülern einer 9. Klasse des RecknitzCampus Laage. Unter-<br />

Einweihung des Naturlehrpfades Recknitz-Düne<br />

stützung gab es auch vom Berufsbildungszentrum „Start“ in<br />

Teterow und der Stadtverwaltung Laage. Bereits 2009 hatte<br />

sich der Verein für den Erhalt der Kuhschelle stark gemacht,<br />

die es noch an einigen Stellen des Flächennaturdenkmals<br />

gab. Um die Lebensbedingungen für diese seltene Schönheit<br />

der heimischen Flora zu verbessern, starteten die Vereinsmitglieder<br />

einen Arbeitseinsatz und befreiten das Gebiet<br />

vom wild wuchernden Ginster. Dabei kamen weitere Raritäten,<br />

wie der Tüpfelfarn, das Salomonsiegel oder der Ährige<br />

Ehrenpreis zum Vorschein. 2012 plant der Verein, eine zugewachsene<br />

Börnung in der Nähe der Recknitz zu renaturieren.<br />

Diese ehemalige Tränkanlage für Milchkühe soll wieder so<br />

hergerichtet werden, dass sich hier Fauna und Flora in ihrer<br />

ursprünglichen Vielfalt ansiedeln können.<br />

Die seltene Kuhschelle (Fotos: Heimatverein)


46<br />

Gemeinnützige Initiativen<br />

› Schulhofinitiative der Karl-Scharfenberg-Schule Neustadt-Glewe ‹<br />

Klassenzimmer im Grünen<br />

Warum lässt sich aus einem tristen grauen Schulhof nicht ein<br />

Ort machen, der zum Aufenthalt einlädt – mit grünen Hügeln<br />

für die Bewegung, verschiedenen Rückzugsmöglichkeiten,<br />

mit Plätzen für sportliche Aktivitäten und Orten zum Lernen?<br />

Diese Frage stellten sich vor einiger Zeit die Schüler, Lehrer<br />

und die Direktorin der Karl-Scharfenberg-Schule Neustadt-<br />

Glewe gleichermaßen. Zusammen mit der Elternvertretung<br />

und dem Schulverein der Regionalen Schule wurde 2009<br />

die Initiative, den Schulhof zu gestalten, aus der Taufe gehoben.<br />

„Ziel war es, Räume zu schaffen, die dem unterschiedlichen<br />

Temperament, Charakter und Alter der Kinder entsprechen<br />

und ihnen zugleich die Natur näher bringen“, erklärt<br />

die Vorsitzende des Schulvereins, Silke Schulz. Was zunächst<br />

als kleines Mitmachprojekt begann, entwickelte eine Eigendynamik<br />

und begeisterte 230 Schüler, 20 Lehrer sowie etwa<br />

200 Eltern und engagierte Bürger, sich an dieser Schulhofinitiative<br />

zu beteiligen. Nach den Planungen ist Ende 2010<br />

mit der Geländemodellierung begonnen worden. Dadurch<br />

entstanden Hügellandschaften, die die motorischen Fähigkeiten<br />

schulen. Einige Monate später kamen Felsen zum<br />

Klettern und ein Volleyballfeld dazu. Außerdem wurde damit<br />

begonnen, einen kleinen Schulwald anzulegen.<br />

Der Schulhof bietet Raum für naturnahen Unterricht<br />

Das Bepflanzen des etwa 1 ha großen Schulhofes erfolgt<br />

ausschließlich mit einheimischen Pflanzen, Gehölzen und<br />

Aussaaten. Darunter befinden sich die Eiche, Sandbirke und<br />

Vogelbeere, der Baumhasel, Holunder, Wildapfel, Hartriegel<br />

und Flieder sowie ein für Schmetterlinge und Wildbienen<br />

wertvoller Wildblumen- und Gräsersaum. Darüber hinaus<br />

wird im zum Schulhof gehörenden Schulgarten eine Streuobstwiese<br />

angelegt. Auf befestigten Flächen ist Platz für<br />

Tische und Stühle, so dass im Sommer das Klassenzimmer<br />

ins Grüne verlegt werden kann. „Der Schulhof gibt in seiner<br />

neuen Form viel Raum für Projekte und Kurse sowie einen<br />

naturnahen Unterricht“, freut sich Schulleiterin Ute Ott über<br />

die entstehenden Synergien.<br />

Hügellandschaften schulen motorische Fähigkeiten


Nachhaltiger Umweltschutz<br />

47<br />

› Verein der Freunde und Förderer der Grundschule Gammelin ‹<br />

Grüner Rahmen für Umwelterziehung<br />

Umwelterziehung wird an der Grundschule Gammelin groß<br />

geschrieben. Der begrünte Schulhof, der herrliche Schulgarten,<br />

der Natur belassene Spielplatz und der angrenzende<br />

Dorfpark bieten beste Rahmenbedingungen für dieses<br />

Klassenziel. „Die Kinder lernen von Anfang an, dass sie zum<br />

Schutz der Natur und Umwelt entscheidend beitragen können.<br />

Über den Sachkundeunterricht hinaus führen wir Projekte<br />

durch, um die Kinder für diese Thematik zu sensibilisieren“,<br />

erläutert Schulleiterin Nadine Lembke das Konzept.<br />

Unterstützung gibt es dabei vom Verein der Freunde und<br />

Förderer der Grundschule Gammelin, der 2008 gegründet<br />

wurde und dem etwa 30 Mitglieder angehören. So sind mit<br />

den Kindern unter anderem ein Insektenhotel und Weideniglus<br />

auf dem Schulhof gebaut worden. Die gemeinsam<br />

gezimmerten Nistkästen wurden im Dorf angebracht und<br />

das im Schulgarten geerntete frische Öko-Gemüse an die<br />

Gammeliner verkauft. Darüber hinaus pflegten die Kinder die<br />

Steinmauern und Hecken um das Schulgrundstück, führten<br />

ein Storchentagebuch, legten eine Kräuterspirale an, pflanzten<br />

am Umwelttag wieder den „Baum des Jahres“ und sorgten<br />

für den schuleigenen Teich, der viele heimische Tiere<br />

anlockt. Mit der Projektarbeit „Unser Zuhause – vielfältiger,<br />

artenreicher Lebensraum“ hat die Schule 2010 den Umweltpreis<br />

des Landkreises Ludwigslust gewonnen. Auch <strong>2011</strong><br />

Am Umwelttag wurde der „Baum des Jahres“ gepflanzt<br />

ging der Preis nach Gammelin. Zudem wurde das dauerhafte<br />

Engagement für den Umweltschutz mit einem Sonderpreis<br />

geehrt. „Unsere Kinder sind auch Umweltdetektive. Sie achten<br />

darauf, dass in jedem Klassenzimmer der Müll getrennt<br />

gesammelt wird“, berichtet Nadine Lembke, die zugleich<br />

stellvertretende Vorsitzende des Schulfördervereins ist. Seit<br />

Kurzem wird Sonnenenergie für die Stromversorgung der<br />

Schule genutzt. Die moderne Photovoltaikanlage liefert<br />

zu dem Daten des aktuellen Verbrauchs und der CO 2-Einsparung<br />

auf ein Display im Schulflur.<br />

Ein fertiges Weideniglu


48<br />

Gemeinnützige Initiativen<br />

› Agenda-Gruppe Gadebusch ‹<br />

Große Ziele auf lokaler Ebene verwirklichen<br />

Global denken – lokal handeln. Nach diesem Motto arbeitet<br />

die Agenda-Gruppe Gadebusch und setzt sich dafür ein, dass<br />

die nachhaltige Entwicklung von Gadebusch und der Umgebung<br />

an den Grundsätzen der UN-Konferenz von Rio de<br />

Janeiro 1992 ausgerichtet wird. „Die Menschheit muss<br />

nachhaltig leben und wirtschaften, um die Existenzgrundlage<br />

für künftige Generationen zu erhalten“, erklärt der Kopf der<br />

Agenda-Gruppe, Andreas Lausen. Dabei wollen die zehn<br />

festen Mitglieder der 1998 gegründeten Initiative vor allem<br />

den Kommunalpolitikern Denkanstöße geben. So ist es der<br />

Gruppe gelungen, dass der 192 Hektar große Gadebuscher<br />

Stadtwald vom Forest Stewardship Council (FSC), einer internationalen<br />

Organisation, die die umweltgerechte und nachhaltige<br />

Waldbewirtschaftung fordert, zertifiziert wurde. Vor<br />

neun Jahren hatte die Agenda-Gruppe erstmals in Gadebusch<br />

und den umliegenden Gemeinden zum Frühjahrsputz aufgerufen<br />

– <strong>2011</strong> beteiligten sich 300 freiwillige Helfer an der<br />

Aktion und sammelten während der Reinigung von Wiesen,<br />

Wald und Feldmark mehr als 120 Kubikmeter Müll.<br />

Frühjahrsputz<br />

Außerdem konnten in den vergangenen Jahren Bürgermeister<br />

und Gemeindevertreter überzeugt werden, dass zum<br />

Beispiel in Gadebusch 300, in Roggendorf 200 und in<br />

Veelböken 50 Bäume gepflanzt wurden – darunter Linden,<br />

Buchen, Eichen und Obstbäume.<br />

› Detlef Dürrbaum, Amt Neuhaus ‹<br />

Imker aus Leidenschaft<br />

Detlef Dürrbaum ist 68 Jahre. Von Ruhestand mag er jedoch<br />

nichts hören. Neben seiner Tätigkeit als Ortsvorsteher in<br />

Neuhaus widmet er den größten Teil seiner freien Zeit der<br />

Bienenhaltung, Honigvermarktung und dem Vermehren der<br />

Bienenweide. Während einer großen Aktion sind etwa<br />

560 Honigbäume, 50 Berg-Ahorn-Bäume und 20 Weiden in<br />

der Region gepflanzt worden. „Die Bienen brauchen<br />

Nahrung“, begründet Detlef Dürrbaum, der seit 34 Jahren<br />

Imker ist. Diese Leidenschaft lässt er auch andere Menschen<br />

spüren. Ob in Vorträgen, den Besuchen bei Hortklassen oder<br />

beim Tag der offenen Tür für Ornithologen aus Hamburg –<br />

der Imker gibt sein Wissen gern weiter. Das gilt auch für<br />

die beiden Gymnasiasten, die Hilfe bei der Vorbereitung<br />

eines Vortrages über die Biene und die Natur bekamen,<br />

sowie die drei Nachwuchsimker, die von Detlef Dürrbaum<br />

gefördert werden. Sein Engagement für die Natur reicht aber<br />

noch weiter: so gestaltet er durch das Züchten der vom Aussterben<br />

bedrohten Kaninchenrasse Meißner Widder die erste<br />

Bienenhaltung<br />

Arche-Region in Deutschland aktiv mit. Außerdem sorgte er<br />

dafür, dass als Ausgleich für Baumaßnahmen Blühstreifen<br />

angelegt und mit Unterstützung der WEM<strong>AG</strong> ein Storchennest<br />

auf gestellt wurden.


Nachhaltiger Umweltschutz<br />

49<br />

› Anglerverein „Uns Frietied“ Lübstorf e.V. ‹<br />

Angler sehen Naturschutz als Verpflichtung<br />

Das Vereinshaus liegt direkt am Westufer des Schweriner<br />

Sees, inmitten eines Landschaftsschutzgebietes: kurze<br />

Wellen klatschen an das schmale Ufer, Birkenblätter rauschen<br />

im Wind und auf einer kleinen Insel gleich neben der<br />

Steganlage brütet in aller Ruhe ein Schwan. „Wir sind sehr<br />

naturver bunden und sehen es als eine Verpflichtung, dieses<br />

ökologische Gleichgewicht zu erhalten“, meint Axel Reimer, Vorsitzender<br />

des Anglervereins „Uns Frietied“. Regelmäßig küm -<br />

mern sich die Vereinsmitglieder um die Pflege der Außen -<br />

anlagen. Neben dem Frühjahrsputz und dem Herbst einsatz<br />

mit Winterfestmachung wird zwei Mal im Jahr der Uferbereich<br />

von Unrat und Treibgut befreit. Das Beschneiden der Kopfweiden<br />

und die Pflege der Pflanzen im Uferbereich erfolgt in<br />

enger Abstimmung mit der Umweltschutzbehörde Greves -<br />

mühlen. Das artgerechte Fischen sowie das Einhalten der<br />

Schonzeiten und Mindestmaße der Fische sind für die Angler<br />

Ehrensache. <strong>2011</strong> erfolgten die Wärmedämmung des<br />

Vereinshauses und der Anschluss an die zentrale Abwasserentsorgung<br />

- Energiesparlampen beleuchten schon seit einigen<br />

Jahren die Außenanlagen. „Außerdem denken wir über<br />

den Bau einer Solar- oder Photovoltaikanlage nach“, erklärt<br />

der Vereinsvorsitzende. Die Module dafür könnten auf den<br />

Dächern der Bootsschuppen montiert werden. Als weitere<br />

Naturschutzmaßnahme sind auf dem Vereinsgelände<br />

Erfolgreicher Fang<br />

Nist hilfen für die zahlreichen Singvögel geplant. „Dieses Projekt<br />

kann von unserer Jugendgruppe umgesetzt werden“,<br />

schlägt Axel Reimer vor. Bei all den Plänen kommt natürlich<br />

das gesellige Vereinsleben nicht zu kurz. Außerdem beteiligt<br />

sich der Anglerverein an Veranstaltungen in der Gemeinde<br />

Lübstorf, wie dem Sommerfest und der Lichterfahrt mit<br />

Booten auf dem Schweriner See. Der 1948 gegründete<br />

Verein zählt etwa 140 Mitglieder.<br />

Pflege des Vereinsgeländes


50<br />

Vertrieb Strom und Erdgas<br />

Jung und Alt pflanzt Klimawald


51<br />

Vertriebsaktivitäten<br />

Die WEM<strong>AG</strong> hat sich bereits vor Jahren entschieden, konsequent<br />

die Nutzung nachhaltiger Energieformen auszubauen<br />

und wurde damit als deutschlandweiter Energieversorger<br />

seiner großen Verantwortung für den Klimaschutz gerecht.<br />

Seitdem wurden viele weitere Schritte eingeleitet, die Energiewende<br />

aktiv mit zu gestalten. Schon seit 2008 erhalten<br />

Haushaltskunden der WEM<strong>AG</strong> ausschließlich CO 2-freien<br />

Ökostrom. Im Jahr <strong>2011</strong> hat sich im Hinblick auf das „grüne“<br />

Rundum-Sorglos-Paket für Privatkunden viel getan.<br />

Mit der Gründung der Norddeutschen Energiegemeinschaft<br />

eG bietet die WEM<strong>AG</strong> allen Interessenten die Möglichkeit,<br />

selbst in den Bau von Ökokraftwerken zu investieren. Die<br />

Genossenschaftsmitglieder profitieren von den attraktiven<br />

Renditen. Zudem gelangt in die deutschen Haushalte mehr<br />

und mehr Ökostrom.<br />

Durch die Kooperation mit der Energie-Sparzentrale GmbH<br />

bietet die WEM<strong>AG</strong> ihren Kunden ein breites Spektrum an<br />

Informationen rund um das Thema Energiesparen. Beratungsdienstleistungen<br />

in den eigenen vier Wänden erhalten<br />

WEM<strong>AG</strong>-Kunden zu Vorzugsbedingungen.<br />

Mit dem Ziel, die Nutzung von Ökostrom als Energiequelle<br />

für Elektrofahrzeuge im Alltag voranzutreiben, vereinbarte<br />

die WEM<strong>AG</strong> <strong>2011</strong> eine Zusammenarbeit mit der Opel <strong>AG</strong>.<br />

Künftige Opel Ampera-Fahrer erhalten zum Aufladen ihres<br />

Elektro-Autos bei der WEM<strong>AG</strong> ein Vorteilspaket mit wemio-<br />

Ökostrom zu Vorzugskonditionen sowie eine Anschlussprüfung.<br />

Durch die Kooperation mit der movelo GmbH –<br />

dem größten europäischen Anbieter für Elektromobilität im<br />

Tourismus – rundet die WEM<strong>AG</strong> ihre Ökomobilitätsstrategie<br />

ab. Gemeinsam organisieren sie den Verleih und die CO 2-<br />

neutrale Nutzung von Elektrofahrrädern, den Pedeleces.<br />

erworben. Im Frühjahr 2012 soll die nächste Baumpflanzaktion<br />

stattfinden.<br />

Das Interesse der Verbraucher, persönlich bei der Energiewende<br />

mitzuwirken, wächst deutlich. Daher bietet die<br />

WEM<strong>AG</strong> seit Mitte <strong>2011</strong> neben ihren „grünen“ Strom- und<br />

Erdgasprodukten auch die zusätzliche Option „Ökoaktivstrom“<br />

bzw. „Ökoaktivgas“ an. Die Aufschläge, die bei diesen<br />

Produktoptionen erhoben werden, fließen zu 100 Prozent in<br />

den Bau neuer Ökokraftwerke oder in Projekte wie Moor-<br />

Futures, das die Wiedervernässung von Mooren unterstützt.<br />

Der Vorteil: diese beeindruckenden Ökosysteme speichern<br />

Kohlendioxid und Stickstoff und tragen damit zum Klimaschutz<br />

bei.<br />

In der Mai-Ausgabe der Zeitschrift ÖKO-TEST konnte das<br />

Ökostromprodukt wemio der WEM<strong>AG</strong> ein sehr gutes Ergebnis<br />

erzielen und erreichte einen Spitzenplatz im 1. Rang. Die<br />

Tester nahmen die Tarife von 73 Ökostrom-Anbietern kritisch<br />

unter die Lupe - eine sehr gute Bewertung gab es nur für<br />

15 reine Öko-Produkte, darunter auch für wemio. Schon<br />

im vergangenen Jahr erreichte das Ökostromprodukt der<br />

WEM<strong>AG</strong> im Vergleich der Zeitschrift ÖKO-TEST einen Platz im<br />

2. Rang. Durch kontinuierliche Investitionen in eigene Ökokraftwerke<br />

und der Möglichkeit von Bürgerbeteiligungen über<br />

die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG verbesserte sich<br />

Für alle Erdgaskunden erwarb die WEM<strong>AG</strong> Anfang des Jahres<br />

je eine Waldaktie (www.waldaktie.de) und finanzierte<br />

damit das Wiederaufforsten von rund 200.000 m² Ackerfläche<br />

in Mecklenburg-Vorpommern. Da auf ökologisches<br />

Bewusstsein auch Taten folgen müssen, lud die WEM<strong>AG</strong><br />

alle Kunden ein, am 9. April gemeinsam mit vielen freiwilligen<br />

Helfern die kleinen Setzlinge selbst in die Erde zu bringen.<br />

Rund 800 Kunden folgten dieser Einladung. Auch in<br />

Zukunft wird für jeden neuen Erdgaskunden eine Waldaktie<br />

Bäume für Hamburg


52<br />

Vertrieb Strom und Erdgas<br />

das neue Testergebnis. Mit etablierten Ökostrom-Anbietern<br />

auf Augenhöhe zählt wemio nicht nur zu den Besten, sondern<br />

hat in der Spitzengruppe auch eines der günstigsten<br />

Angebote.<br />

Als Reaktion auf den erheblichen Kundenzuwachs in<br />

Hamburg öffnete dort am 29. August das erste wemio-<br />

Kundencenter seine Türen. Es steht nun neben den Kundenberatungen<br />

in Schwerin und Güstrow werktags für alle<br />

Kundenfragen bereit. Unterstützt wurde die Eröffnung durch<br />

zahlreiche Werbemaßnahmen in der „Umwelthauptstadt<br />

<strong>2011</strong>“. So wurden im „Internationalen Jahr des Waldes“<br />

10.000 Bäume unter dem Motto „Nicht schnacken – anpacken!“<br />

an Passanten verschenkt. Das wemio-Team war rund<br />

zwei Wochen im Hamburger Stadtgebiet unterwegs, um die<br />

Erlen, Ulmen und Eschen zu verteilen.<br />

Sympathische Geste<br />

Im Geschäfts- und Industriekundensegment war auch <strong>2011</strong><br />

ein steigender Wettbewerbsdruck zu verzeichnen. Um dieser<br />

Entwicklung effektiv entgegenwirken zu können, wurden die<br />

Vertriebsaktivitäten für das Strom- und Gasgeschäft auch<br />

strukturell verschmolzen. Hierdurch war es möglich, die Weichen<br />

für ein ausgeglichenes Lieferjahr 2012 zu stellen und<br />

Verluste im Stromgeschäft durch den Gashandel auszugleichen.<br />

Im Lieferjahr <strong>2011</strong> wurden 1.758 GWh Strom und<br />

229 GWh Gas an Geschäfts- und Industriekunden verkauft.<br />

Das Umstellen der Gaslieferverträge von Beistellung auf<br />

Energielieferung zuzüglich Netznutzung in den H-Gas-Marktgebieten<br />

wurde konsequent umgesetzt. Hierzu sind alle<br />

Beistellungsverträge mit Marktpartnern fristgerecht gekündigt.<br />

Es ist nun möglich, Netzentgeltänderungen unkompliziert<br />

und in voller Höhe an die Kunden weiterzugeben und somit<br />

Preisrisiken aus Netzentgeltänderungen zu minimieren.<br />

Die Zusammenarbeit der WEM<strong>AG</strong> mit ihren Geschäftspartnern<br />

im Bereich Weiterverteiler wurde im vergangenen<br />

Geschäftsjahr in dem vom Gesetzgeber zugelassenen Rahmen<br />

auf technischer, kaufmännischer und juristischer Ebene<br />

in bewährter Weise fortgeführt.<br />

Auf die von der Bundesnetzagentur auf Grundlage des<br />

Energiewirtschaftsgesetzes geänderten Marktregeln sowie<br />

weitere gesetzliche Vorgaben konnten die Partner erfolgreich<br />

reagieren.<br />

Cyclassics<br />

Vor allem die von der Bundesnetzagentur an die deutsche<br />

Energiewirtschaft gerichtete Forderung nach einer kurzfristigen<br />

Umsetzung des Beschlusses zur „Festlegung von<br />

Marktregeln für die Durchführung der Bilanzkreisabrechnung<br />

Strom MaBiS“ stellte für die beteiligten Partner eine große<br />

Herausforderung dar. Zu realisieren war das Einführen von<br />

neuen Regeln für die Bilanzkreisabrechnung Strom sowohl<br />

für den Vertrieb als auch für den Verteilungsnetzbetreiber.<br />

Dies bedeutete ein umfassendes Anpassen bzw. Ergänzen<br />

der Energiedatenmanagementsysteme sowie das Neugestalten<br />

von Arbeitsabläufen und Kooperationsbeziehungen.


53<br />

Die dynamische Entwicklung des Strommarkts eröffnete den<br />

Unternehmen bei der Strombeschaffung vielfältige Chancen,<br />

barg aber auch Risiken. Um die Wirtschaftlichkeit und<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern, haben<br />

sich in dieser Situation maßgeschneiderte Beschaf fungs -<br />

strategien auf der Basis des Modells der strukturierten<br />

Beschaf fung wiederum bewährt. Dazu zählt insbesondere<br />

die Zusammenarbeit bei der strukturierten, großhandelsbasierten<br />

Beschaffung zu gemeinsam abgestimmten Zeitpunkten,<br />

der kurzfristige Mehr- und Mindermengenausgleich am<br />

Termin- und Spotmarkt sowie der Bilanz- und EEG-Ausgleich.<br />

Durch das Bündeln der gemeinsam zu beschaffenden Mengen<br />

zu handelbaren Produkten und dem rollierenden Einkauf<br />

am Großhandelsmarkt über einen längeren Zeitraum war es<br />

gelungen, für das jeweils gewünschte Profil einen wett bewerbsf<br />

ähigen Marktpreis zu erzielen.<br />

Back to Back-Lieferungen auch in kleinen Mengen für Sonder<br />

vertragskunden, Lieferungen von zertifiziertem Ökostrom<br />

sowie das Erstellen von Jahres-, Monats- und Tagesprognosen<br />

wurden den WEM<strong>AG</strong>-Geschäftspartnern bei Bedarf als<br />

Dienstleistung bereitgestellt.<br />

Die Dienstleistungsangebote der WEM<strong>AG</strong> zur Strombeschaffung,<br />

-lieferung und -abwicklung inklusive Bilanzkreismanagement<br />

und -abrechnung nach den aktuellen Marktregeln<br />

gelten für Lieferungen an Geschäftspartner bundesweit.<br />

Erstes wemio-Kundencenter in Hamburg


54<br />

Vertrieb Strom und Erdgas<br />

Strom- und Erdgasabsatz<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> versorgte die WEM<strong>AG</strong> 141.600 Verbrauchstellen<br />

mit Strom sowie 21.000 Verbrauchstellen mit<br />

Gas. In beiden Bereichen konnten in Summe 3.076,9 Mio.<br />

kWh Energie an Kunden verkauft werden, beim Strom waren<br />

es 2.331,5 Mio. kWh, der Gasanteil lag bei 745,4 Mio. kWh.<br />

Gegenüber dem Vorjahr entspricht dieser Absatz einem<br />

Zuwachs von 231,6 Mio. kWh (+8,1%).<br />

Innerhalb des WEM<strong>AG</strong>-Netzgebietes sank der Stromabsatz<br />

von 854,6 Mio. kWh in 2010 auf 816,0 Mio. kWh, was einem<br />

Mengenrückgang von 4,5 % entspricht. Die Verkaufsmenge<br />

im Privatkundenbereich sank um 59,9 Mio. kWh auf ca.<br />

370 Mio. kWh. Dem entgegen konnte im Bereich Geschäftskunden<br />

ein Mengenzuwachs von 20,4 Mio. kWh auf<br />

304,4 Mio. kWh erzielt werden. Das Absatzvolumen im<br />

Bereich der Stadtwerke lag bei rund 142 Mio. kWh und damit<br />

ca. 1 % über dem Niveau des Vorjahres.<br />

In externen Netzgebieten sank der Stromabsatz gegenüber<br />

2010 um etwa 69 Mio. kWh auf 1.515,5 Mio. kWh. Hier<br />

konnten die Rückgänge bei Geschäftkunden (-74,3 Mio.<br />

kWh) und im Stadtwerksbereich (-7,6 Mio. kWh) durch einen<br />

Mengenzuwachs bei Privatkunden (+13,1 Mio. kWh) nur<br />

zum Teil kompensiert werden.<br />

Einen deutlichen Absatzzuwachs gab es erneut im Bereich<br />

Gas. Die Absatzmengen stiegen um 83,4 % auf einen<br />

Gesamtbetrag von 745,4 Mio. kWh. Sowohl im Geschäftskundenbereich<br />

(+47,9 % auf 229,2 Mio. kWh) als auch im<br />

Bereich Privatkunden (+105,3% auf 516,2 Mio. kWh) konnte<br />

ein signifikanter Zuwachs erzielt werden.<br />

Der Weiterverkauf des im Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong> erzeugten<br />

EEG-Stroms ist Bestandteil der Aktivitäten der WEM<strong>AG</strong> Netz<br />

GmbH.<br />

Ökologisch in die Zukunft


55<br />

Erdgasabsatz (nach Kundengruppe, in Mio. kWh)<br />

800<br />

Privatkunden Geschäftskunden (jeweils außerhalb Netzgebiet)<br />

700<br />

600<br />

229,2<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

154,9<br />

516,2<br />

189,7<br />

251,4<br />

176,6 175,0<br />

3,3 35,7<br />

2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Stromabsatz (nach Absatzgebiet, in Mio. kWh)<br />

innerhalb Netzgebiet<br />

außerhalb Netzgebiet<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.095,0<br />

1.160,7 1.259,9 1.584,3<br />

1.515,5<br />

1.000<br />

500<br />

1.022,2<br />

928,9 847,0 854,6<br />

816,0<br />

0<br />

2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Stromabsatz (nach Kundengruppe und Absatzgebiet)<br />

Geschäftskunden<br />

außerhalb Netzgebiet<br />

innerhalb Netzgebiet<br />

Privatkunden<br />

außerhalb Netzgebiet<br />

innerhalb Netzgebiet<br />

Stadtwerke<br />

außerhalb Netzgebiet<br />

innerhalb Netzgebiet<br />

54,8 %<br />

14,6 %<br />

0,7 %<br />

20,7 %<br />

9,2 %<br />

58,3 %<br />

13,2 %<br />

1,5 %<br />

19,9 %<br />

7,1 %<br />

11,6 % 13,1 %<br />

62,7 %<br />

1,8 %<br />

62,3 %<br />

2,4 %<br />

17,6 % 15,9 %<br />

0,5 %<br />

0,2 %<br />

5,8 %<br />

6,1 %<br />

2008 2009 2010 <strong>2011</strong>


56<br />

Vertrieb Strom und Erdgas<br />

Strombezug<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> hat der überwiegende Teil der Strombeschaffung<br />

am Großhandelsmarkt stattgefunden. Ergänzt wurden<br />

die notwendigen Strommengen durch den Kauf von Strom<br />

aus den dezentralen Erzeugungsanlagen in der Region.<br />

Die bundesweite Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz (EEG) betrug <strong>2011</strong> insgesamt 35,30 EUR/MWh.<br />

Elektromobilität<br />

Stromkennzeichnung der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

(gemäß § 42 Energiewirtschaftsgesetz)<br />

Haushaltskunden<br />

der<br />

WEM<strong>AG</strong> /<br />

wemio<br />

Geschäftskunden<br />

und<br />

Kommunen<br />

mit Ökostromvertrag<br />

Geschäftskunden<br />

ohne<br />

Ökostromvertrag<br />

Geschäftskunden<br />

mit<br />

EEG-Umlage<br />

nach § 41 EEG<br />

Energiemix<br />

der WEM<strong>AG</strong><br />

insgesamt<br />

Bundesweiter<br />

Durchschnitt<br />

Kernenergie in %<br />

Kohle in %<br />

Erdgas in %<br />

Sonstige fossile Energieträger in %<br />

Sonstige Erneuerbare Energien in %<br />

Erneuerbare Energien, gefördert nach dem EEG in %<br />

CO2 in g/kWh*<br />

Radioaktiver Abfall in g/kWh*<br />

0,00 % 0,00 % 11,00 % 13,61 % 9,28 % 24,50 %<br />

0,00 % 0,00 % 59,06 % 73,10 % 49,81 % 42,50 %<br />

0,00 % 0,00 % 7,62 % 9,43 % 6,43 % 11,70 %<br />

0,00 % 0,00 % 2,01 % 2,49 % 1,70 % 3,30 %<br />

80,16 % 80,16 % 0,47 % 0,58 % 15,76 % 3,10 %<br />

19,84 % 19,84 % 19,84 % 0,79 % 17,03 % 14,90 %<br />

0 0 642 794 664 494<br />

0 0 0,00030 0,00037 0,00031 0,00070<br />

* Mengen, die auf die Stromerzeugung zurückzuführen sind.<br />

Basisjahr 2010<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.wemag.com


57<br />

Beschaffungssituation<br />

Der Grundlaststrompreis für das Jahr 2012 startete zu Beginn<br />

des Jahres <strong>2011</strong> mit rund 52 EUR/MWh auf dem Vorjahresniveau.<br />

Das verheerende Erdbeben am 11. März <strong>2011</strong> in<br />

Japan und die Beschädigung des Kernkraftwerkes in Fukushima<br />

hatten im Rahmen des Moratoriums der Bundes regierung<br />

die Abschaltung der Reaktoren in Deutschland zur Folge. Daraufhin<br />

kletterten die Stromeinkaufspreise deutlich. Anfang<br />

April erreichten sie ihren Höhepunkt mit einem Grundlaststrompreis<br />

von 60,68 EUR/MWh für das Jahr 2012. Der<br />

Terminhandel wurde <strong>2011</strong> zusätzlich durch die Euro-Krise<br />

und wirtschaftspolitische Entscheidungen zum Euro-Rettungs-<br />

schirm beeinflusst. Zum Ende des Jahres lag der Preis dann<br />

wieder auf dem Niveau von 53,19 EUR/MWh.<br />

Ähnlich wie im Strom zeigte sich auch die Preisentwicklung<br />

beim Gas. Beim Produkt „Kalenderjahr 2012“ für das NCG-<br />

Marktgebiet lag das Jahrestief bei ca. 23 EUR/MWh, das<br />

Jahreshoch für das gleiche Produkt bei ca. 28 EUR/MWh<br />

und damit insgesamt deutlich über dem Niveau des Vorjahres.<br />

Die Gasbeschaffung erfolgte am Großhandelsmarkt. Es<br />

konnten weitere Handelspartner in das Portfolio aufgenommen<br />

werden.<br />

Strompreisentwicklung für das Produkt „Kalenderjahr 2012“ Base<br />

Strompreis<br />

EUR/MWh<br />

61<br />

60<br />

59<br />

58<br />

Fukushima<br />

Downgrade Griechenland<br />

Energieeffizienz-Richtlinie<br />

Downgrade USA<br />

57<br />

Referendum Griechenland<br />

56<br />

55<br />

54<br />

53<br />

52<br />

51<br />

50<br />

Jan. 11<br />

Feb. 11<br />

Mrz. 11<br />

Apr. 11<br />

Mai 11<br />

Jun. 11<br />

Jul. 11<br />

Aug. 11<br />

Sep. 11<br />

Okt. 11<br />

Nov. 11<br />

Dez. 11


58<br />

Netze<br />

Ausbau des Hochspannungsnetzes


59<br />

Investitionen<br />

Qualität und Sicherheit in der Stromversorgung sind für die<br />

WEM<strong>AG</strong> wichtige Unternehmensziele. Die Maßnahmen zum<br />

Ausbau der Verteilnetze zur weiteren Aufnahme von Strom aus<br />

regenerativen Quellen gehen damit einher. Mit den Investitionen<br />

gewährleistet die WEM<strong>AG</strong> eine sichere und qualitativ<br />

hochwertige Versorgung ihrer Netzkunden mit Strom. Einspeisern<br />

werden damit auch weitere Kapazitäten zum Transport<br />

nachhaltig erzeugten Stroms zur Verfügung gestellt.<br />

<strong>2011</strong> investierte die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH 37,3 Mio. EUR in<br />

das Sanieren und Erweitern ihrer Verteilungsnetze. Zusätzlich<br />

flossen 19,1 Mio. EUR in die Instandhaltung der Elektroenergieanlagen.<br />

Damit setzt das Unternehmen seine Investitions-<br />

und Instandhaltungsstrategie der Vergangenheit unter<br />

Berück sichtigung der Prämissen des regulierten Marktes kontinuierlich<br />

fort.<br />

Im Rahmen des Investitionsprogramms wurden <strong>2011</strong> in der<br />

Mittelspannungsebene 113 km und in der Niederspannungsebene<br />

168 km Stromleitungen gebaut.<br />

Dazu gehörte unter anderem der EEG-Netzausbau zwischen<br />

dem Umspannwerk Lankow und Wittenförden. Hier wurde<br />

der Grundstein für das Aufteilen der Leitungen und die Weiterführung<br />

nach Grambow, Groß Brütz und Rogahn gelegt.<br />

Die Investitionssumme von 870 TEUR schloss auch das Verlegen<br />

von 8,4 km Mittelspannungskabel und das Umbeseilen<br />

von 1,6 km Freileitung ein.<br />

bereits 3,3 km Mittelspannungskabel verlegt. Die Investition<br />

lag bei 330 TEUR. In den kommenden zwei Jahren sind der<br />

Weiterbau und die Anbindung an das Umspannwerk Gadebusch<br />

geplant.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind insgesamt 70 Netz stationen<br />

errichtet worden. Von den insgesamt 1.650 ausgeführten<br />

Hausanschlüssen wurden 772 neu gebaut und 878<br />

saniert.<br />

Im Rahmen des Investitionsprogramms der WEM<strong>AG</strong> Netz<br />

GmbH wurden auch wichtige Maßnahmen im Hochspannungsnetz<br />

umgesetzt. Besonderes Augenmerk dabei gilt der<br />

Erneuerung bzw. dem Ausbau von 110-kV-Freileitungen<br />

sowie 110/20-kV-Knotenpunkten.<br />

Die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH betreibt zwischen Güstrow und<br />

Wismar eine 110-kV-Freileitung. Das von der E.ON edis <strong>AG</strong><br />

betriebene Umspannwerk Wismar ist über diese Freileitung<br />

an den 380/110-kV-Netzknoten Güstrow angebunden.<br />

Für eine bessere Versorgung des Umspannwerkes wird die<br />

Freileitung in Zusammenarbeit mit der E.ON edis <strong>AG</strong> erneuert.<br />

Der Abschnitt zwischen den Umspannwerken Wismar<br />

und Bützow wird dabei um ein System erweitert. Das Umsetzen<br />

der Investitionsmaßnahme gliedert sich in zwei Teile.<br />

Ein weiteres Beispiel ist die Ortschaft Alt Meteln. Hier hat<br />

die WEM<strong>AG</strong> 1,8 km Mittelspannungskabel und 2 km Nie -<br />

derspannungskabel verlegt. Bestandteil des 350 TEUR<br />

umfassenden Projektes war zudem der Ersatz der alten<br />

Betonmaststation durch eine moderne Trafostation.<br />

Mit 500 TEUR wurde das Ortsnetz in Quitzöbel optimiert.<br />

Die WEM<strong>AG</strong> hat hier 6,2 km Niederspannungskabel, 1,6 km<br />

Mittel spannungskabel sowie 2,2 km Hausanschlusskabel<br />

verlegt.<br />

Das Erhöhen der Versorgungssicherheit im Bereich Brüsewitz<br />

und die Netzverstärkung für EEG-Anlagen sind Gründe für<br />

den Bau einer neuen Verbindung von Dragun nach Brüsewitz.<br />

Im Rahmen der <strong>2011</strong> begonnenen Baumaßnahme wurden<br />

Zuwachs <strong>2011</strong><br />

(P inst in MW)<br />

Gesamtleistung<br />

im<br />

Netz per <strong>2011</strong><br />

(P inst in MW)<br />

Windenergieanlagen 4,0 474,5<br />

Bioenergieanlagen 21,8 92,0<br />

Photovoltaikanlagen 34,6 90,0<br />

Wasserkraftanlagen 0,0 2,5<br />

Erdwärme 0,0 0,2<br />

Klär-/Deponiegas 0,0 0,5<br />

Gesamt 60,4 659,7


60<br />

Netze<br />

Der erste Abschnitt von Wismar nach Bützow wurde im Juli<br />

<strong>2011</strong> in Betrieb genommen. Die Aufwendungen belaufen<br />

sich dafür auf ca. 14 Mio. EUR. Die Erneuerung und Erweiterung<br />

des zweiten Abschnitts von Bützow nach Güstrow wird<br />

voraussichtlich bis Januar 2013 realisiert. Die Investitionen<br />

hierfür betragen ca. 8,9 Mio. EUR. Die komplette Freileitung<br />

Güstrow-Bützow-Wismar wird somit 2013 in Betrieb gehen.<br />

Für das Erstellen eines neuen Netzanschlusspunktes für EEG-<br />

Anlagen wird das Umspannwerk Großer Dreesch in Schwerin<br />

modernisiert und erweitert, so dass nach Abschluss der<br />

Arbeiten zwei Transformatoren betrieben werden können.<br />

Die Umbaumaßnahme wurde <strong>2011</strong> begonnen und wird<br />

2012 fortgeführt. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf<br />

ca. 3 Mio. EUR.<br />

Darüber hinaus soll diese Freileitung zusätzlich große Mengen<br />

an Energie aus regenerativer Einspeisung aus dem Raum<br />

Bützow aufnehmen, sobald ein neuer Netzverknüpfungspunkt<br />

zwischen der Mittel- und Hochspannung in der Nähe<br />

von Bernitt errichtet ist. Mit dem Bau des Umspannwerks<br />

wurde <strong>2011</strong> begonnen, die Fertigstellung ist für 2012<br />

geplant. Die Höhe der Aufwendungen dafür beträgt ca.<br />

3,2 Mio. EUR.<br />

<strong>2011</strong> wurde im Umspannwerk Brüel das Schaltanlagengebäude<br />

erneuert. Um die Abmaße des neuen Gebäudes<br />

geringer zu halten, ist die veraltete luftisolierte Schaltanlage<br />

gegen eine neue gasisolierte Schaltanlage ausgetauscht<br />

worden. Sie wird künftig mit bis zu 20 Schaltzellen betrieben.<br />

Damit ist das Umspannwerk auf den Anschluss weiterer<br />

regenerativer Einspeiseanlagen vorbereitet. Die Investitionen<br />

<strong>2011</strong> betrugen insgesamt etwa 2 Mio. EUR.<br />

Investitionen ins Stromnetz<br />

in TEUR<br />

50.000<br />

45.000<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

30.882<br />

17.824<br />

Hochspannung<br />

Mittelspannung<br />

Niederspannung,<br />

Info- und Netzleittechnik,<br />

Sonstige Investitionen<br />

15.000<br />

10.000<br />

1.962<br />

7.329 7.052<br />

11.376<br />

5.000<br />

0<br />

6.102 6.497<br />

8.120<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Die Sicherung des Netzgebietes durch den Neuabschluss<br />

von Wegenutzungsverträgen konnte in <strong>2011</strong> abgeschlossen<br />

werden. Damit wurde die Grundlage für das weitere erfolgreiche<br />

Betreiben des Netzes im historisch gewachsenen Gebiet<br />

für die nächsten rund 20 Jahre gelegt. Insgesamt konnten<br />

280 Wegenutzungsverträge mit (heute, teilweise nach Fusionen)<br />

256 Gemeinden abgeschlossen werden. Zwei Ortsteile<br />

von Städten mit eigenen Stadtwerken und eine Gemeinde<br />

gingen an Stadtwerke, in einer Gemeinde konnten zusätzliche<br />

Ortsteile hinzugewonnen werden. Einige Bewerbungsverfahren<br />

in Gemeinden, die an das Gebiet der WEM<strong>AG</strong><br />

Netzgesellschaft angrenzen und in denen die Netze bisher<br />

von Wettbewerbern betrieben werden, sind noch nicht abgeschlossen.


61<br />

Netzservice<br />

Der Netzservice ist für den Betrieb und die Verkehrssicherung<br />

der Stromversorgungsnetze verantwortlich. Schwerpunkte im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr bildeten unter anderem das<br />

Planen, Koordinieren und Abwickeln von Netzneubauvorhaben<br />

sowie das Durchführen notwendiger Instandhaltungsaufgaben.<br />

Unterstützt wurden die Mitarbeiter dabei von<br />

leistungsstarken Vertragsunternehmen, die hauptsächlich aus<br />

der Region kommen.<br />

Bei Fragen zum Netzanschluss und Netzbetrieb nahmen<br />

zahlreiche Kunden die Fachkompetenz der Servicemitarbeiter<br />

in Anspruch. Dabei ging es vorrangig um Anschlüsse<br />

von Photovoltaik- und Biogasanlagen. Auch Besitzer eigener<br />

Stromversorgungsanlagen nutzten die Dienstleistungsangebote<br />

des Netzservice. Sie reichten von der Netzschutz prüfung<br />

bis zur Komplettbetreuung.<br />

Durch ständige Weiterbildung wurde das Wissen der Mitarbeiter<br />

auf dem neuesten Stand gehalten und den sich ständig<br />

ändernden Bedingungen durch die Energiegesetze angepasst.<br />

Zudem konnten die eigenen Kompetenzen im<br />

Hochspannungsbereich ausgebaut und das Störgeschehen<br />

im Stromversorgungsnetz auf niedrigem Niveau gehalten<br />

werden.<br />

Im Rahmen der regelmäßigen Kontrolle sind im Jahr <strong>2011</strong><br />

die Mittel- und Hochspannungsnetze wieder aus der Luft<br />

kontrolliert worden. Die Inspektion per Helikopter gab einen<br />

guten Überblick über den aktuellen Zustand des WEM<strong>AG</strong>-<br />

Inspektion per Helikopter<br />

Netzes. Seit der Befliegung im Jahr 2008 sind im Netzgebiet<br />

viele alte beziehungsweise störungsintensive Leitungen<br />

erneuert oder verkabelt worden. Zahlreiche Frei leitungsstationen<br />

wurden hinsichtlich des Baukörpers und Personenschutzes<br />

auf den neusten Stand gebracht. Diese Veränderungen<br />

wurden von der Hubschrauberbesatzung in elek -<br />

tronischer Form dokumentiert und später in den Datenbestand<br />

eingearbeitet.<br />

Im Mittelspannungsnetz konnten nur wenige Schwachstellen<br />

festgestellt werden. Sie wurden entweder sofort beseitigt<br />

oder in den Wartungsplan aufgenommen. Im 527 km langen<br />

Hochspannungsnetz gab es keine Beschädigungen an den<br />

1.839 Masten, den Leiterseilen oder Tragwerken. Das Befliegen<br />

der Freileitungen ist eine zusätzliche Maßnahme zum<br />

Vermeiden von Versorgungsausfällen und erfolgt zeitversetzt<br />

zur Trassenbegehung.<br />

Störungsentwicklung 2000 bis <strong>2011</strong><br />

Störungen 20-kV-Störungen (Anzahl) 0,4-kV-Störungen (Anzahl)<br />

1.800<br />

1.600<br />

Unwetter und Orkane<br />

1.585<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.036<br />

1.000<br />

950<br />

1.009<br />

928 915<br />

Unwetter und Orkane<br />

800<br />

750 718<br />

600<br />

505<br />

594<br />

537 563<br />

507<br />

400 245 229<br />

215 182 202<br />

200<br />

166 179<br />

112 125 153<br />

105<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong>


62<br />

Netze<br />

Energiegewinnung aus Wind<br />

Erneuerbare Energien<br />

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr wurden wieder zahlreiche<br />

regenerative Erzeugungsanlagen an das Verteilungsnetz der<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH angeschlossen. Durch die Integration<br />

von über 40 neuen Biomasseanlagen stieg die Anschlussleistung<br />

in dieser Energieart um rund 22 MW auf rund<br />

92 MW. Darüber hinaus wurden zwei Windenergieanlagen<br />

mit einer Gesamtleistung von 4 MW in Betrieb genommen,<br />

wodurch sich die installierte Gesamtleistung in diesem Segment<br />

auf rund 475 MW erhöhte. Bei den Energieträgern<br />

Wasserkraft, Geothermie und Deponiegas war in <strong>2011</strong> kein<br />

Zuwachs zu verzeichnen. Wie schon im Vorjahr stieg auch in<br />

<strong>2011</strong> die Zahl der Photovoltaikanlagen unvermindert an.<br />

Durch den Anschluss von mehr als 700 neuen Photovoltaikanlagen<br />

erhöhte sich die verfügbare Leistung auf insgesamt<br />

ca. 90 MW. Zum Ende des Geschäftsjahres sind damit rund<br />

660 MW installierte Kraftwerksleistung aus erneuerbaren<br />

Energieanlagen angeschlossen, was einem Zuwachs von<br />

60 MW (10 %) entspricht. Die installierte Kraftwerksleistung<br />

der EEG-Anlagen übersteigt somit die maximale Netzlast<br />

von 412 MW deutlich.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 1.328 Mio. kWh aus<br />

regenerativen Erzeugungsanlagen in das Verteilungsnetz eingespeist.<br />

Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem<br />

Anstieg von 211 Mio. kWh (18,9 %). Damit ist die Elektroenergieeinspeisung<br />

aus regenerativen Erzeugungsanlagen<br />

mittlerweile nahezu doppelt so hoch wie die Einspeisung aus<br />

dem vorgelagerten Übertragungsnetz der 50Hertz Transmission<br />

GmbH (684 Mio. kWh).<br />

Infolge der im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG 2009) angehobenen EEG-Vergütungssätze für Biomasseanlagen<br />

sowie dem starken Zubau von Photovoltaikanlagen<br />

kam es im Jahr <strong>2011</strong> zu einem überdurchschnittlichen<br />

Anstieg der ausgezahlten Einspeisevergütungen. Die<br />

Vergütungen an Anlagenbetreiber für den in das Verteilnetz<br />

eingespeisten regenerativen Strom betragen im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr etwa 194 Mio. EUR, was einer Steigerung<br />

zum Vorjahr von etwa 26 % entspricht. Daneben führen<br />

wir in Dienstleistung für mehrere Stadtwerke den EEG-Belastungsausgleich<br />

durch, wofür zusätzlich ein Aufwand von<br />

ca. 11 Mio. EUR entsteht.


63<br />

Entwicklung der installierten EEG-Leistung im Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong><br />

Wind Biomasse Solar<br />

MW<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

maximale Netzlast <strong>2011</strong>: 412 MW<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

1995<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Anzahl der Tage mit mindestens 15 Minuten Rückspeisung<br />

an 50Hertz Transmission GmbH<br />

Tage<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

6<br />

32<br />

47 51<br />

54<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

100<br />

133<br />

169<br />

150<br />

192<br />

Entwicklung der EEG-Einspeisevergütung im Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong><br />

Mio. EUR<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

194,0<br />

154,6<br />

135,5<br />

111,9<br />

92,4<br />

49,8 60,7<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong>


64<br />

Regenerative Erzeugung<br />

Dachmontage einer NEG-Anlage<br />

Norddeutsche Energiegemeinschaft eG<br />

Die im Frühjahr <strong>2011</strong> gegründete Norddeutsche Energiegemeinschaft<br />

(NEG) hat bis zum Jahresende deutlich mehr<br />

Zuspruch erfahren, als selbst optimistische Prognosen zu<br />

Beginn des Geschäftsbetriebes annahmen. Zum Jahresende<br />

wurden eine Mitgliederzahl von 753 und ein Betrag von<br />

ca. 3 Mio. EUR an gezeichneten Geschäftsanteilen erreicht.<br />

Etwa die Hälfte der Mitgliederzahl kommt aus dem WEM<strong>AG</strong>-<br />

Netzgebiet, ca. 20 % aus dem Raum Hamburg, der übrige<br />

Teil aus dem näheren und weiteren Umkreis dieser Gebiete.<br />

Selbst in Süddeutschland gibt es Mitglieder der Norddeutschen<br />

Energiegemeinschaft. Wesentlich zurückzuführen ist<br />

der Erfolg der NEG auf das bereits vorhandene allgemeine<br />

Bewusstsein über die Energiewende, die direkte Ansprache<br />

aller WEM<strong>AG</strong>-Kunden durch die WEM<strong>AG</strong> sowie der Neuigkeitswert,<br />

dass ein Energieversorger sich in dieser Form ökologisch-ökonomisch<br />

betätigt und dabei bewusst die Rechtsform<br />

der Genossenschaft mit ihrer gleichberechtigten<br />

Mitgliederzusammensetzung wählt.<br />

Die NEG hat in <strong>2011</strong> zunächst eine Reihe von kleineren<br />

Photovoltaikanlagen erstellt, nachdem das ursprüngliche<br />

„Startprojekt“ in Güstrow-Rövertannen aufgrund von Problemen<br />

in der Bebauungsplanung der Stadt Güstrow nicht zu<br />

verwirklichen war. Diese Anlagen befinden sich auf kommunalen<br />

Gebäuden wie Schulen, Turnhallen und Feuerwehrgerätehäusern.<br />

Zusammen haben diese acht Anlagen eine<br />

Leistung von etwa 230 kW peak. Zum Jahresende <strong>2011</strong> wurden<br />

die ersten zwei größeren Anlagen fertig gestellt.<br />

Typ<br />

Photovoltaikanlagen<br />

Standort<br />

Paarsch (Deponie)<br />

Art der Anlage<br />

Freifläche<br />

Investitionsvolumen ca. 1,7 Mio. EUR<br />

Modulanzahl 4.252<br />

Modultyp<br />

Canadian Solar<br />

Nennleistung<br />

999 kWp


65<br />

Typ<br />

Standort<br />

Art der Anlage<br />

Investitionsvolumen<br />

Modulanzahl<br />

Modultyp<br />

Nennleistung<br />

Photovoltaikanlagen<br />

Nustrow<br />

Aufdach<br />

ca. 1,4 Mio. EUR<br />

1.769 SF + 1.534 LDK<br />

Solar Frontier; LDK<br />

625,8 kWp<br />

Für 2012 sind weitere Investitionen zunächst wieder in<br />

Photovoltaikanlagen vorgesehen. Ein Engagement im Bereich<br />

der Windkraft erscheint nach den finanziellen Möglichkeiten<br />

der NEG nicht ausgeschlossen. Aufgrund der im Anfangs jahr<br />

<strong>2011</strong> fehlen den Einnahmen, bedingt durch die erst zum Jahresende<br />

hin erfolgte Fertigstellung von NEG-Anlagen, konnte in<br />

<strong>2011</strong> kein ausschüttungsfähiger Überschuss erwirtschaftet werden.<br />

Die Unternehmensplanung für 2012 zeigt jedoch die<br />

Möglich keit, eine über den üblichen Marktzinsen liegende Rendite<br />

zu erreichen. Bei gleichbleibenden wirtschaftlichen Verhältnissen<br />

wird das auch in den Folgejahren zu erwarten sein.<br />

Insgesamt hat die NEG im ersten Jahr ihres Bestehens<br />

Photo voltaikanlagen im Wert von rd. 3,5 Mio. EUR beauftragt.<br />

Die Finanzierung erfolgte in der Regel mit rund 20 %<br />

Eigen kapital und 80 % Fremdkapital. Hervorzuheben ist,<br />

dass die Gründungs- und Kooperationspartner der WEM<strong>AG</strong><br />

in der NEG, die Volksbanken und Raiffeisenbanken der<br />

Region, sich an dieser Finanzierung mit sehr guten Konditionen<br />

beteiligt haben.<br />

Die NEG ist mittlerweile in der „EEG-Szene“ zu einem beachteten<br />

Faktor geworden. Insbesondere aus dem kommunalen<br />

Bereich nehmen Nachfragen zu, kommunale Projekte durch<br />

die Energiegemeinschaft mit ihren Möglichkeiten zur unmittel<br />

baren Bürgerbeteiligung zu organisieren. Darüber hinaus<br />

wird durch die Tätigkeit der NEG das ökologische Image<br />

der WEM<strong>AG</strong> unmittelbar gestärkt und nachhaltig positiv<br />

beeinflusst.<br />

Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage in Paarsch


66<br />

Dienstleistungen<br />

Autarker Sendemast von Loft-DSL


67<br />

Regionale Dienste<br />

Die WEM<strong>AG</strong> als Regionalversorger hat sich den Anforderungen<br />

der Energiewende gestellt und arbeitet daran, in eigene<br />

regenerative Energieerzeugungen zu investieren und dadurch<br />

eine zunehmende Eigenerzeugung durch erneuerbare<br />

Energien aufzubauen. Durch diese im Bereich „Regionale<br />

Dienste“ gebündelten Aktivitäten werden die Grundlagen für<br />

die ökologische Ausrichtung als kommunaler, „grüner“ Regionalversorger<br />

gelegt. Dabei wird die WEM<strong>AG</strong> mit ihren verschiedenen<br />

Tochtergesellschaften vor allem im kommunalen<br />

Bereich zunehmend als verlässlicher Partner in allen Fragen<br />

der erneuerbaren Energien angesehen. Dies ergänzt die<br />

Kompetenzen in den bisherigen Arbeitsfeldern und Dienstleistungsbereichen<br />

der Wasserversorgung, Abwasserbehandlung<br />

und Wärmeversorgung im kommunalen Umfeld.<br />

Über die 100-prozentige Tochter der WEM<strong>AG</strong>, die mea<br />

Energie agentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH, werden<br />

die Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien vorangetrieben.<br />

Im Bereich der Photovoltaik wurden in <strong>2011</strong> Anlagen<br />

mit rund 1,3 MW Leistung fertig gestellt.<br />

Hervorzuheben ist die Freiflächenanlage in Güstrow-Rövertannen,<br />

wo auf einer Konversionsfläche eine Anlage mit<br />

999,6 kWp errichtet wurde. Hierdurch konnten die zuvor<br />

beräumten Flächen des ehemaligen Heizkraftwerkstandortes<br />

Güstrow einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.<br />

Gleiches gilt für die rekultivierten Altdeponien in Paarsch und<br />

Tessin, auf denen Photovoltaikanlagen mit zusammen<br />

2,85 MWp errichtet wurden. Hier war die mea tätig in Kooperation<br />

mit der SAVM Solaranlagen Vertriebs- und Montagegesellschaft<br />

mbH als 50-prozentiger Gesellschafter der Solarprojekt-<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH. Die Anlage in Paarsch<br />

(ca. 1.000 kWp) wird an die NEG Norddeutsche Energiegemeinschaft<br />

verkauft, so dass auch bei der Genossenschaft<br />

ein deutlicher Zuwachs an installierter Leistung eintritt.<br />

Neben den Freiflächenanlagen wurden in <strong>2011</strong> Aufdachphoto<br />

voltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als<br />

1 MWp in Betrieb genommen. Räumliche Schwerpunkte<br />

für die Tätigkeit der mea sind mit Westmecklenburg und<br />

der Prignitz das angestammte Netzgebiet der WEM<strong>AG</strong>.<br />

Darüber hinaus bestehen auch in den angren zen den Bereichen<br />

Aktivitäten, die in den nächsten Jahren zu weiteren<br />

Investitionen führen werden. Beachtenswert ist das Interesse<br />

von Kommunen, mit oder über die WEM<strong>AG</strong> bzw. die mea<br />

Projekte zu untersuchen bzw. zu verwirklichen, da die Kombination<br />

Regional versorger und Investor in erneuerbare Energien<br />

als attraktiv und seriös angesehen wird.<br />

Im Geschäftsfeld Biogasanlagen wurde <strong>2011</strong> der Bau der<br />

Anlage in Rodenwalde (400 kWel) abgeschlossen und die<br />

EEG-Einspeisevergütung gesichert. Eine weitere Biogasanlage,<br />

die ebenfalls als Gemeinschaftsprojekt mit landwirtschaftlichen<br />

Betrieben geplant wurde, musste trotz erfolgter<br />

Genehmigung veränderten gesetzlichen Anforderungen<br />

angepasst werden und der Bau kann daher erst in 2012<br />

beginnen. Weitere Projekte im Biogasbereich wurden in<br />

<strong>2011</strong> vorbereitet. Auch hier handelt es sich um Kooperationen<br />

mit landwirtschaftlichen Betrieben, die die Verlässlichkeit<br />

und ständige Präsenz eines Regionalversorgers schätzen.<br />

Die WEM<strong>AG</strong> ist daran interessiert, ihr Erzeugungsportfolio<br />

durch Windkraftanlagen deutlich zu verstärken, um dem<br />

selbst gesetzten Anspruch auf einen spürbaren Anteil an<br />

eigenerzeugter erneuerbarer Energie gerecht zu werden. Der<br />

im Verhältnis zu anderen Bundesländern eher unterdurchschnittliche<br />

Besatz an Windeignungsflächen in Mecklenburg<br />

hat zu einer gewissen Marktverknappung von Flächen mit<br />

Bebauungsmöglichkeiten geführt. Zudem führten allgemeine<br />

Probleme des Anschlusses von Windenergieanlagen an das<br />

Stromnetz dazu, dieses Geschäftsfeld nicht so beschleunigen<br />

zu können, wie es vorgestellt war.<br />

Die weit fortgeschrittenen Verhandlungen über ein Windkraftprojekt<br />

mit 13 Windanlagen und 25 MW Leistung mussten<br />

<strong>2011</strong> beendet werden, nachdem eine Einigung über wesentliche<br />

Vertragsfragen nicht gefunden werden konnte.<br />

Gleichwohl hat die WEM<strong>AG</strong> an anderen Stellen ihre Bemühungen<br />

fortgesetzt und insbesondere bei den Kommunen<br />

erfreuliche Resonanz erfahren. Es ist der WEM<strong>AG</strong> ein besonderes<br />

Anliegen, die kommunalen Interessen umfassend zu<br />

berücksichtigen. Das Energieunternehmen steht in engen<br />

Verhandlungen, um als Partner mit mehreren Gemeinden<br />

ein gemeinsames Windparkprojekt zu verwirklichen. Das Projekt<br />

umfasst bis zu acht Windenergieanlagen mit ca. 20 MW<br />

Leistung. Es befindet sich in der Vorbereitungsphase und<br />

kann voraussichtlich in 2013 verwirklicht werden.


68<br />

Dienstleistungen<br />

Darüber hinaus überprüft die WEM<strong>AG</strong> ständig Windpark projekte<br />

– auch weitere mit kommunaler Beteiligung. Als hilfreich<br />

erweisen sich dabei neben der kommunalen Anbindung<br />

auch die Kontakte zu Projektanten und Entwicklungsb üros<br />

der Region. Der Erwerb von bereits bestehenden Windparks<br />

wird dann in Betracht gezogen, wenn sie den eigenen technischen<br />

und wirtschaftlichen Anforderungen entsprechen.<br />

Im Bereich der Wärmeversorgung, als einem Teil des Be -<br />

stands geschäftes der mea, ergaben sich <strong>2011</strong> keine wesentlichen<br />

Veränderungen. Allerdings stieg insbesondere im<br />

kommu nalen Bereich das Interesse an regenerativen<br />

Erzeugungs anlagen. Dies geschah vor allem im Zusammenhang<br />

mit den Bestrebungen, kleinere Orte zu „Bioenergiedörfern“<br />

zu entwickeln. Das bedeutet, den Wärmebedarf<br />

eines Ortes weitgehend und den Strombedarf in möglichst<br />

großem Umfang durch örtliche Einrichtungen zu decken.<br />

Ansatzpunkt ist in der Regel die Möglichkeit, von einer vorhandenen<br />

oder zu errichtenden Biogasanlage Wärme zu<br />

beziehen und leitungsgebunden zu verteilen. Die WEM<strong>AG</strong><br />

unterstützt diese Entwicklung. Die grundlegenden Fragen der<br />

Organisation und Konzeption einer solchen Einrichtung, die<br />

Suche nach der technisch sinnvollsten Lösung, die Ermittlung<br />

der Wirtschaf t lichkeit und alle mit dem Aufbau von kom mualen,<br />

kleinen Fernwärmeversorgungen zusammen hängenden<br />

Fragen erfor dern einen hohen Aufwand für die Gemeinden,<br />

der oft erheblichen Beratungsbedarf durch die mea auslöst.<br />

Hier helfen vor allem die Erfahrungen der mea aus dem<br />

Fernwärmegeschäft mit der Erdwärme Neustadt-Glewe<br />

GmbH, an der die mea mit 45 % beteiligt und seit 1994<br />

für die kaufmännische und technische Betriebsführung<br />

zuständig ist. In Neustadt-Glewe wurde die 2009 begonnene<br />

Rohrnetzerweiterung der Erdwärme in <strong>2011</strong> vorläufig<br />

abgeschlossen und weitere Teile der Altstadt an das Fernwärmenetz<br />

angeschlossen. Bei dem vorhersehbaren Bedarf<br />

in Neustadt-Glewe rückt eine Erweiterung der Kapazität an<br />

geothermischer, umweltfreundlich erzeugter Wärme näher.<br />

Die Entscheidungen über zusätzliche tiefengeothermische<br />

Bohrungen werden vorbereitet und in 2012 getroffen.<br />

Bei diesen Aktivitäten hat sich stets die Zusammenarbeit mit<br />

den Gemeinden bewährt. Immer mehr wird die WEM<strong>AG</strong> als<br />

das Unternehmen der Gemeinden verstanden und gerade<br />

im Bereich der regenerativen Energien als Berater und Partner<br />

in Anspruch genommen.<br />

Neustadt-Glewe setzt auf Geothermie


69<br />

e.dat GmbH<br />

Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 hat sich die e.dat als<br />

Dienstleister für Versorgungsunternehmen erfolgreich etabliert.<br />

Die Gesellschaft führt für die WEM<strong>AG</strong> sowie mittlerweile<br />

elf weitere Energie- und Wasserversorger effizient und zuverlässig<br />

kunden- und marktbezogene Prozesse durch.<br />

Produktportfolio<br />

Internetportal<br />

Marktkommunikation<br />

Abrechnung<br />

Kreditorenmanagement<br />

Debitorenmanagement<br />

Kundenservice<br />

Layout / Druck /<br />

Archivierung<br />

MSB / MDL<br />

Akquise- und<br />

Vertriebspartner-<br />

Portal:<br />

• Online-Preis rechner<br />

• Adress- und<br />

Bonitätsprüfung<br />

• Schnittstelle zu<br />

Online-Vergleichs -<br />

portalen<br />

Self-Service-Portal<br />

für Bestands kunden<br />

Marktkommunika tion<br />

nach GPKE / GeLi Gas:<br />

• Datenklärung<br />

• Prüfung, Abschluss,<br />

Verwaltung von<br />

Lieferantenund<br />

EDI-Rahmenverträgen<br />

• Strom abrechnung<br />

• Gasabrechnung<br />

• Wärmeabrechnung<br />

• Bescheide<br />

Wasser / Abwasser<br />

• Rechnungs legung<br />

TK / SVK<br />

Bearbeitung von:<br />

• Monats rechnung<br />

• Abschlags rechnung<br />

• Jahresrechnung<br />

• Sammel rechnung<br />

• Prüfung Vertragsdaten,<br />

Preise,<br />

Mengen<br />

• Einrichtung<br />

INVOIC-Verfahren<br />

mit Markt partnern<br />

• Führung und Pflege<br />

der Vertragskonten<br />

• Zahlungsverkehr<br />

• Vorgerichtliches<br />

Mahnwesen<br />

• Sperraufträge<br />

• Insolvenzen<br />

Telefonischer<br />

und schriftlicher<br />

Kundenservice mit:<br />

• Produkt beratung<br />

• Management<br />

Kundenvertragskonto<br />

• Beschwerdemanagement<br />

• Marktbefragung<br />

• Kunden akquisition<br />

• Erzeugung und<br />

Versand von<br />

Schriftverkehr<br />

(Papier und<br />

elektronisch)<br />

• Gestaltung des<br />

Drucklayouts<br />

• Elektronische<br />

Archivierung<br />

• Ablesung<br />

• Außendienststeuerung<br />

• Messeservice<br />

• Eichrechtliche<br />

Überwachung<br />

• Management<br />

Zählein richtungen<br />

• Smart Metering<br />

• Zahlungsverkehr<br />

Auf Grundlage ihrer mehr als zehnjährigen Erfahrung beim<br />

Begleiten des bundesweiten Vertriebs hat die e.dat insbesondere<br />

für Energieversorger, die Interesse an einem überregionalen<br />

Marktauftritt haben, ein attraktives Full Service-<br />

Dienstleistungsmodell etabliert. Nach dem erfolgreichen<br />

Aufbau der „fünfwerke“, einer gemeinsamen bundesweiten<br />

Vertriebs marke von fünf Stadtwerken aus Hessen und Niedersachsen,<br />

im vergan genen Jahr konnte auch <strong>2011</strong> eine<br />

Stadtwerkekooperation als Mandant gewonnen werden.<br />

Darüber hinaus hat die e.dat für ihre Dienstleistungen im<br />

Bereich des Kundenservices und in der Marktkommunikation<br />

je ein Stadtwerk als Kunden gewonnen sowie für die<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH die Abrechnung der EEG-Einspeisung<br />

übernommen.<br />

Mit Stand 31. Dezember <strong>2011</strong> betreut die e.dat mit ca. 170<br />

Mitar beitern insgesamt rund 410.000 Verträge.<br />

Operativ war das Jahr <strong>2011</strong> wie schon die Vorjahre stark von<br />

den Veränderungen bei den rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen<br />

der Energiewirtschaft geprägt. Dazu gehör ten<br />

insbesondere das Umsetzen der Wechselprozesse im Messwesen<br />

sowie der Vorgaben des neuen Energie wirt schafts gesetzes<br />

zur Gestaltung der Energieabrechnung. Im Rahmen der<br />

Umstellung der Mobilfunknetze von Telekom und Vodafone<br />

hat die e.dat für ihre Zählerfernauslesung zudem eine auf dem<br />

Internetprotokoll basierende Kommunikation eingeführt.<br />

Das Umsetzen der auf Grundlage einer detaillierten Analyse<br />

von über 170 Einzelprozessen identifizierten Optimierungs-<br />

und Automatisierungspotenziale bildete im Rahmen<br />

des Projekts „e.dat 2012“ einen weiteren Schwerpunkt im<br />

abgelaufenen Jahr. Das Projekt ist Teil eines umfassenden<br />

Qualitäts managements, dessen Wirksamkeit <strong>2011</strong> durch das<br />

erfolgreiche Verlängern der Zertifizierung nach ISO 9001:2008<br />

von der unabhängigen Deutschen Gesellschaft für Qualitätssicherung<br />

erneut bestätigt wurde. Als Ergebnis der konsequenten<br />

Ausrichtung auf die konti nuierliche Weiterentwicklung<br />

von Prozessen, Systemen und Mitarbeitern erreichten in<br />

einer Zufriedenheitsstudie des Verbraucherportals CHECK24<br />

der e.dat-Mandant WEM<strong>AG</strong> einen hervorragenden sechsten<br />

und die „fünfwerke“ einen sehr guten zwölften Platz.<br />

Damit ist die e.dat gut positioniert, um ihren Wachstumskurs<br />

auch 2012 weiter fortzusetzen.


70<br />

Dienstleistungen<br />

Loft-DSL bringt Funklösung<br />

WEMACOM Telekommunikation GmbH<br />

Die WEMACOM, ein gemeinsames Tochterunternehmen<br />

der WEM<strong>AG</strong> und der Stadtwerke Schwerin, hat ihr Tätigkeitsfeld<br />

erweitert und bietet seit <strong>2011</strong> Privat- und<br />

Geschäftskunden mit Hilfe einer modernen Funktechnologie<br />

schnelles Internet und Telefon an. Grundlage dafür war<br />

die Übernahme des Internetgeschäfts Loft-DSL der Firma<br />

Loft-Net e.K. aus Grevesmühlen, die zu diesem Zeitpunkt<br />

in 14 Gemeinden etwa 900 Haushalte mit Internet in<br />

Bandbreiten von 1 bis zu 10 MB versorgte. Es wurden<br />

sechs Mitarbeiter sowie ein Auszubildender übernommen<br />

und der Standort nach Schwerin verlagert. Neben ersten<br />

Aktivitäten zur Erschließung von Wohngebieten über Glasfaserkabel<br />

in verschiedenen Schweriner Stadtteilen wurde<br />

aus wirtschaftlichen Gründen verstärkt auf Funklösungen<br />

gesetzt.<br />

Ziel der WEMACOM ist, die Kundenzahl durch Wachstum in<br />

den bestehenden Netzen und das Erschließen neuer Versorgungsgebiete<br />

kontinuierlich zu erhöhen. Dabei setzt das<br />

Unternehmen auf die Kombination der Funknetze mit dem<br />

eigenen Lichtwellenleiternetz. So verfügt die WEMACOM<br />

über bzw. hat Zugriff auf ca. 940 km Lichtwellenleiter kabel<br />

– der weitere Ausbau ist geplant.<br />

Das Überbrücken der „letzten Meile“ zum Kunden erfolgt<br />

über eine Funkverbindung, die Anbindung des Ortsnetzes an<br />

die Internetknoten in Schwerin und Hamburg über Lichtwellenleiter<br />

mit Übertragungskapazitäten bis zu 10 GB.<br />

So lassen sich die neuen Gebiete langfristig und meist kostengünstiger<br />

als bisher an das Internet anschließen. Die versorgten<br />

Gebiete sind bereits bzw. werden 2012 schrittweise<br />

in das eigene Lichtwellenleiternetz eingebunden. Damit wird<br />

auch das Angebot höherer Bandbreiten zu gleichen bzw. bei<br />

gleicher Bandbreite auch zu niedrigeren Preisen gegenüber<br />

den bisherigen Tarifstaffeln möglich. Für diese Gebiete sind<br />

entsprechende Tarifangebote in Vorbereitung und sollen<br />

kurzfristig eingeführt werden.<br />

Nach Übernahme des Geschäftsfeldes Loft-DSL konnten<br />

recht kurzfristig auch Telefonanschlüsse über die Funkverbindung<br />

bereit gestellt werden. Dieses Angebot wird derzeit von<br />

ca. 100 Kunden genutzt. Der weitere Ausbau des Produktes


71<br />

mit mehr Rufnummern und Firmenanschlüssen ist geplant.<br />

Die Abrechnung der Dienstleistungen erfolgt in Kooperation<br />

mit der WEM<strong>AG</strong> und einem externen Telefondienstleister.<br />

Dazu wurde ein entsprechender Abrechnungsprozess in SAP<br />

integriert.<br />

Auch im Bereich Geschäftskunden war die WEMACOM <strong>2011</strong><br />

erfolgreich. So konnten in Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern<br />

neben vielen Einzellösungen auch einige große<br />

Projekte wie zum Beispiel das Vernetzen der Standorte des<br />

Norddeutschen Rundfunks im Versorgungsgebiet oder die<br />

Bereitstellung von Bandbreiten und Fasern für verschiedene<br />

Kabelfernsehanbieter in größerem Umfang gewonnen werden.<br />

Im Oktober <strong>2011</strong> konnte aus einer Insolvenz heraus das Funknetz<br />

in der Gemeinde Seehof kostengünstig erworben und so<br />

das Geschäft weiter gestärkt werden. Damit ist Loft-DSL bereits<br />

in 29 Gemeinden verfügbar. In einigen der Gemeinden befinden<br />

sich die Netze noch im Aufbau oder in der Ausbauphase.<br />

Gegenwärtig werden ca. 1.200 Kunden mit Internet versorgt.<br />

Ein größerer Kundenzuwachs wird mit der Fertigstellung des<br />

Netzes in Dassow erwartet. Darauf ausgerichtet ist auch die<br />

Beteiligung an den Ausschrei bungen der Koordinierungsstelle<br />

Breitband beim Zweckverband „Elektronische Verwaltung in<br />

Mecklenburg-Vorpommern“ (eGo-MV) zur Breitbandversorgung<br />

ländlicher Räume in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Schnurlos ins Internet<br />

Da nachhaltige Lösungen zur Breitbandversorgung zunehmend<br />

Glasfaserstrukturen erfordern, werden auch solche Projekte zur<br />

Erschließung von Kommunen mit Breitband weiter verfolgt<br />

und bei Bedarf neu aufgelegt.<br />

Vertragsunterzeichnung


72<br />

Mitarbeiter<br />

Ausbildung in der Praxis


73<br />

Personalentwicklung<br />

Am 31. Dezember <strong>2011</strong> beschäftigte die WEM<strong>AG</strong>-Gruppe<br />

573 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, inklusive 39 Auszubildende,<br />

sieben befristet übernommene Auslerner und drei<br />

Trainees. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich damit die Zahl<br />

der Beschäftigten um 2,7 % bzw. 15 Personen.<br />

28 Mitarbeiter sind in <strong>2011</strong> aus dem Unternehmen ausgeschieden,<br />

darunter vier Mitarbeiter, die in die Freistellungsphase<br />

der Altersteilzeit eingetreten sind und 14 Mitarbeiter,<br />

deren befristeter Arbeitsvertrag ausgelaufen ist.<br />

Neun Auszubildende und Dualstudenten der WEM<strong>AG</strong>,<br />

darunter fünf Elektroniker, ein Fachinformatiker und drei<br />

Bachelor of Arts haben ihre Ausbildung erfolgreich beendet.<br />

Darüber hinaus schlossen auch zwei Bürokaufleute ihre<br />

Ausbildung bei der e.dat GmbH ab. Alle wurden befristet in<br />

ein Arbeitsverhältnis übernommen, um erste berufliche<br />

Erfahrungen zu sammeln.<br />

Die WEM<strong>AG</strong> hat acht neue Ausbildungsverträge abgeschlossen:<br />

vier für den Beruf Elektroniker für Betriebstechnik, drei<br />

für das duale Studium zum Bachelor of Arts, Fachrichtung<br />

Betriebswirtschaftslehre und einen Ausbildungsvertrag für<br />

einen Fachinformatiker in der Fachrichtung Systemintegra tion.<br />

Außerdem wurde zusätzlich im Rahmen des Ausbaus des<br />

Dienstleistungsgeschäftes ein Fachinformatiker durch die<br />

WEM<strong>AG</strong> übernommen.<br />

Die Ausbildung junger Menschen genießt bei der WEM<strong>AG</strong><br />

einen hohen Stellenwert. Grund dafür ist nicht nur die<br />

demografische Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

sondern auch die soziale Verantwortung, die das Unternehmen<br />

für die Region wahrnimmt. So bekommen die Bachelor<br />

of Arts die Möglichkeit, einige Wochen im Ausland zu studieren.<br />

Ein Beispiel dafür ist das Englischmodul an der Heriot<br />

Watt Univer sity in Edinburgh. Der Kurs ist dem Curriculum<br />

der Berufs akademie in Lübeck weitgehend angepasst,<br />

sodass die Ergebnisse für das duale Bachelor-Studium voll<br />

angerechnet werden. Neben den Studiengebühren trägt die<br />

WEM<strong>AG</strong> ebenfalls einen Teil der zusätzlichen Kosten für den<br />

Kurs im Ausland. Im Rahmen des Programms Leonardo da<br />

Vinci Pro Viso bekommen auch technische Auszubildende<br />

Gelegenheit, erste berufliche Erfahrungen im Ausland zu<br />

sammeln. Im Jahr <strong>2011</strong> reiste ein Elektroniker für ein vierwöchiges<br />

Praktikum nach Cork in Irland. Das Unternehmen<br />

fördert diese Möglichkeiten, weil die jungen Menschen vor<br />

allem Kompetenzen entwickeln können, wie es in gewohnter<br />

Umgebung kaum möglich wäre.<br />

Der erste Tag


74<br />

Mitarbeiter<br />

Zertifikat für Arbeitssicherheit und Umweltschutz<br />

Personalaufwand<br />

Aufgrund des ab 1. Januar <strong>2011</strong> wirksamen Vergütungstarifvertrages<br />

wurde die Tabellenvergütung der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, der<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH sowie der WEMACOM GmbH für <strong>2011</strong><br />

um 3 % erhöht. Die Tabellenvergütung der e.dat GmbH wurde<br />

laut Verweisungs- und Vergütungstarifvertrag zum 1. Januar<br />

<strong>2011</strong> um 1 % erhöht. Auf Basis der Betriebsvereinbarung zur<br />

Beschäftigungssicherung wurden wie im Vorjahr sowohl die<br />

tarifliche Tabellen vergütung als auch die tarifliche Arbeitszeit<br />

für die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> und die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH zum 1. April<br />

<strong>2011</strong> auf 97,11 % gekürzt. Somit ergab sich für die Mitarbeiter<br />

eine tägliche Arbeitszeit von 7 Stunden und 23 Minuten. Zum<br />

1. Oktober <strong>2011</strong> wurden die volle tarifliche Arbeitszeit von<br />

täglich 7 Stunden und 36 Minuten sowie die volle Tabellenvergütung<br />

laut Manteltarifvertrag des AVEU eingeführt.<br />

Personalstruktur<br />

Das Durchschnittsalter des Stammpersonals der WEM<strong>AG</strong>-<br />

Gruppe betrug zum Jahresende 43,2 Jahre – die durchschnittliche<br />

Betriebszugehörigkeit lag bei 17,9 Jahren. 44,2 %<br />

der Belegschaft waren Frauen und der Anteil der gewerblichen<br />

Mitarbeiter betrug 18 %. 32,4 % der Mitarbeiter verfügen<br />

über einen Hochschul- bzw. Fachhochschulabschluss,<br />

15,2 % verfügen über eine Meister- oder Techniker ausbildung<br />

bzw. einen gleichwertigen Fachschulabschluss, 51,9 %<br />

haben eine Berufsausbildung absolviert und 0,6 % haben<br />

keinen Abschluss. Mit 30 Mitarbeitern der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe,<br />

die bis zum 31. Dezember 1952 geboren wurden, bestehen<br />

noch Ver träge zur Altersteilzeit.


75<br />

Trainee-Programm<br />

Um an den Erfolg der vergangenen Jahre anzuknüpfen und<br />

einem möglichen Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat<br />

die WEM<strong>AG</strong> im Rahmen ihres Trainee-Programms zwei<br />

weitere Hochschulabsolventen eingestellt. Innerhalb von<br />

24 Monaten durchlaufen die künftigen Spezialisten innerhalb<br />

der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe unter anderem die Bereiche Finanzen,<br />

Controlling, Vertrieb und Netze. Während der gesamten<br />

Zeit steht jedem Trainee ein Pate zur Seite, der ihn bei der<br />

Integration im Unternehmen und beim Aufbau eines Netzwerkes<br />

unterstützt. Zusätzlich übernimmt ein Mentor die<br />

fachliche Betreuung und fördert den Erfahrungsaustausch.<br />

Weiterbildung<br />

Der Netzwerkgedanke wird zunehmend auch in der Fortund<br />

Weiterbildung gelebt und ausgebaut. Erstmalig absolviert<br />

eine Mitarbeiterin der WEM<strong>AG</strong> ein berufsbegleitendes<br />

Studium im Masterstudiengang Kommunalwirtschaft, der mit<br />

Unterstützung der Thüga ins Leben gerufen wurde. Außerdem<br />

wurden neben kontinuierlichen und bewährten Fortbildungsmaßnahmen<br />

für die Mitarbeiter konkrete Angebote<br />

der Thüga wahrgenommen. So absolvierten WEM<strong>AG</strong>-Mitarbeiter<br />

ein modulares Trainingsprogramm für Meister und<br />

technische Teamleiter, das von allen Gesellschaften der<br />

Thüga-Gruppe belegt werden kann. Darüber hinaus nahmen<br />

weitere Mitarbeiter aus der WEM<strong>AG</strong>-Gruppe am Führungskräftenachwuchsprogramm<br />

der Thüga teil.<br />

Arbeitssicherheit und Umweltschutz<br />

Die Arbeitssicherheit und der betriebliche Umweltschutz<br />

genießen innerhalb der WEM<strong>AG</strong>-Unternehmensgruppe einen<br />

hohen Stellenwert. Die Gesunderhaltung der Mitarbeiter und<br />

der Umwelt sind den anderen Unternehmenszielen gleichgestellt.<br />

Im September <strong>2011</strong> bestätigte die Berufsgenossenschaft<br />

Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse im Rahmen des<br />

Re-Audits erstmals der gesamten WEM<strong>AG</strong>-Unternehmensgruppe<br />

die Umsetzung des Arbeitsschutzmanagementsystems.<br />

Das neue Arbeitsschutzmanagementzertifikat gilt bis<br />

September 2014.


76<br />

Regionales Engagement<br />

WEM<strong>AG</strong> ermöglicht Teilnahme an Fußball-Talentferienschule


77<br />

Die WEM<strong>AG</strong> ist als kommunales Unternehmen eng mit der<br />

Region verbunden. Das spiegelt sich auch im Engagement<br />

des Energieversorgers in verschiedenen Bereichen des<br />

gesellschaftlichen Lebens wider. So unterstützt die WEM<strong>AG</strong><br />

seit <strong>2011</strong> ein Vorhaben der Gesamtschule Sternberg. Die<br />

Schüler der 9. und 10. Klasse planen einen Energieprojektpark,<br />

der aus einer Photovoltaik- und einer Windkraftanlage<br />

bestehen soll. Den Einfall dafür hatten sie während des<br />

Wahlpflichtunterrichts „Erneuerbare Energien“. Im ersten<br />

Bau abschnitt ist geplant, einen Carport zu errichten, auf<br />

dessen Dach später die Solarmodule montiert werden. Die<br />

Photovoltaikanlage soll eine Leistung von 2 kWp besitzen.<br />

Die gewonnene Energie wird zur Deckung des Eigenbedarfs<br />

der Schule verwendet. Nach Fertigstellung der Photovoltaikanlage<br />

wollen die Schüler noch eine Windkraftanlage errichten.<br />

Damit alles richtig funktioniert, helfen auch Auszubildende<br />

der WEM<strong>AG</strong> bei diesem Vorhaben mit.<br />

Spielend lernen<br />

Kita-Aktion<br />

Energieprojekt der Gesamtschule Sternberg<br />

Schüler erhalten Unterstützung<br />

Die vorweihnachtliche Kita-Aktion der WEM<strong>AG</strong> hat Tradition.<br />

Bereits zum 15. Mal waren WEM<strong>AG</strong>-Mitarbeiter in Westmecklenburg<br />

und der Prignitz unterwegs – so manches Mal<br />

in Begleitung des Bürgermeisters oder Landrats – um<br />

die fast 10.000 Kinder in den etwa 200 Kindertagesstätten<br />

zu beschenken. Das Weihnachtsgeschenk <strong>2011</strong> war ein<br />

spannendes Wissensspiel aus Holz. Die Idee für das kindgerechte<br />

Brettspiel tüftelten die Lewitz-Werkstätten Parchim<br />

zusammen mit der Marketingabteilung des kommunalen<br />

Energieversorgers aus. Gefertigt wurde es in Handarbeit von<br />

Behinderten. Entstanden ist ein unterhaltsames Spiel mit<br />

pädagogischem Hintergrund, das Buchstaben mit Begriffen<br />

aus unterschiedlichen Wissensbereichen verknüpft und die<br />

Kinder unter Anleitung der Erzieher spielerisch an das<br />

Alpha bet heranführt.


78<br />

Regionales Engagement<br />

Eine runde Sache ist die längjährige Zusammenarbeit mit dem<br />

Landesfußballverband. Auch in der Spielsaison 2012/2013<br />

wird die WEM<strong>AG</strong> Premiumsponsor des Landesfußballverbandes<br />

sein. Durch dieses Engagement soll der Kinder- und<br />

Jugendsport in Mecklenburg-Vorpommern weiter nach haltig<br />

unterstützt werden. Im Rahmen der Spieljahreseröffnung in<br />

der Sportschule Güstrow wurde den Trainern der Gewinnermannschaften<br />

der vorigen Spielsaison je ein Trikot satz überreicht:<br />

den Meistern der WEM<strong>AG</strong>-Liga C- und D-Junioren,<br />

Lübtheener SV und Schweriner SC sowie den Aufsteigern<br />

der beiden Ligen SV Burgsee Schwerin, Hagenower SV,<br />

SG Schön berg/Klütz und SV Plate. Drei der sechs Mannschaften<br />

konnten bereits in den vergangenen beiden Jahren als<br />

Aufsteiger mit den weißen Trikots der WEM<strong>AG</strong> ausgezeichnet<br />

werden.<br />

Gemeinsam am Ball


79<br />

jugend forscht-Teilnehmer<br />

Ebenfalls fest verknüpft mit der WEM<strong>AG</strong> ist der Landeswettbewerb<br />

„jugend forscht – schüler experimentieren“, den die<br />

WEM<strong>AG</strong> als einziges Patenunternehmen bereits zum 21. Mal<br />

ausgerichtet hat. Fast 100 Teilnehmer präsentierten ihre<br />

43 Forschungsprojekte in sechs Kategorien einer Jury und<br />

anschließend einer breiten Öffentlichkeit. Erstmals vergab die<br />

WEM<strong>AG</strong> den eigenen „öko-aktiv Preis“ für das besonders<br />

innovative Ökologie-Thema „Künstliche Bäume – Unsere<br />

Klimaretter?“. Die besten Nachwuchsforscher qualifizierten<br />

sich für die Teilnahme am Bundesfinale in Kiel.<br />

Im Jahr 2012 wird der bisherige Hauptsponsor WEM<strong>AG</strong> den<br />

Landeswettbewerb gemeinsam mit den Stadtwerken Rostock<br />

in der Hansestadt veranstalten. Durch die Nähe zu den<br />

meisten Teilnehmern soll der Wettbewerb neue Impulse<br />

bekommen.<br />

Auszeichnung


80<br />

Jahresabschluss<br />

Blindtext<br />

WEM<strong>AG</strong> setzt auf eigene Ökokraftwerke


WEM<strong>AG</strong>-Konzern 81<br />

Konzernbilanz<br />

Aktiva Konzernanhang 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR TEUR<br />

Anlagevermögen (1)<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 3.308 2.159<br />

Sachanlagen 241.849 218.606<br />

Finanzanlagen (2) 68.040 55.931<br />

313.197 276.696<br />

Umlaufvermögen<br />

Vorräte (3) 3.611 6.864<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (4) 121.550 109.096<br />

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 19.307 32.396<br />

144.468 148.356<br />

Latente Steuern (5) 1.305 981<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 257 58<br />

Sonderverlustkonto 1.088 1.088<br />

460.315 427.179<br />

Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR TEUR<br />

Eigenkapital (6)<br />

Gezeichnetes Kapital 39.000 39.000<br />

Gewinnrücklagen 190.871 190.871<br />

Bilanzgewinn 48.568 43.387<br />

Eigenkapital der Gesellschafter des Mutterunternehmens 278.439 273.258<br />

Eigenkapital anderer Gesellschafter 1.280 1.215<br />

279.719 274.473<br />

Baukostenzuschüsse 38.834 30.019<br />

Rückstellungen (7)+(8) 94.608 91.429<br />

Verbindlichkeiten (9) 40.088 23.337<br />

Latente Steuern (5) 6.996 7.861<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 70 60<br />

460.315 427.179


82<br />

WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Konzernanhang <strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Umsatzerlöse (10) 667.694 644.081<br />

Veränderungen des Bestands an unfertigen Leistungen -3.345 -3.458<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 5.966 7.204<br />

Sonstige betriebliche Erträge 12.713 12.715<br />

Materialaufwand (11) -590.253 -569.310<br />

Personalaufwand (12) -31.151 -30.579<br />

Abschreibungen (13) -19.611 -18.987<br />

Konzessionsabgabe -7.845 -8.054<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -15.740 -18.655<br />

Beteiligungsergebnis (14) 4.541 3.191<br />

Zinsergebnis (15) -843 -18<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 22.126 18.130<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (16) -5.200 -5.672<br />

Sonstige Steuern -130 -99<br />

Konzernjahresüberschuss 16.796 12.359<br />

– den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen 16.731 12.198<br />

– den Minderheitengesellschaftern zuzurechnen 65 160<br />

Gewinnvortrag 44.602 43.808<br />

Gewinnverwendung 0 -15<br />

Ausschüttung -11.550 -11.550<br />

Konzernbilanzgewinn 49.848 44.602<br />

– den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen 48.568 43.387<br />

– den Minderheitengesellschaftern zuzurechnen 1.280 1.215


83<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Periodenergebnis 16.796 12.359<br />

Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 19.611 18.987<br />

Veränderung der Baukostenzuschüsse 8.815 -1.697<br />

Veränderung der Rückstellungen 3.179 28.249<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen abzüglich entsprechender Erträge 0 -1.276<br />

Einzahlungen aus Anlagenabgängen 697 431<br />

Veränderung der Vorräte, der Forderungen sowie anderer Aktiva -10.589 8.563<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 6.832 -24.772<br />

Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 45.341 40.844<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -56.810 -51.618<br />

Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit -56.810 -51.618<br />

Auszahlungen an Gesellschafter (Dividende) -11.550 -11.550<br />

Auszahlungen für die Tilgung von Darlehen -70 0<br />

Einzahlungen aus aufgenommenen Darlehen 10.000 0<br />

Mittelzufluss/Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit -1.620 -11.550<br />

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -13.089 -22.324<br />

Finanzmittelfonds am 01. Januar 32.396 54.720<br />

Finanzmittelfonds am 31. Dezember 19.307 32.396<br />

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten 19.307 32.396<br />

19.307 32.396


84<br />

WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für <strong>2011</strong><br />

Mutterunternehmen<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

Stammaktien<br />

15.000.000<br />

Gewinnrücklagen<br />

Übriges<br />

erwirtschaftetes<br />

Konzerneigenkapital<br />

Eigenkapital<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

31.12.2009 39.000 190.841 42.218 272.059<br />

Gezahlte Dividenden -11.550 -11.550<br />

Übrige Veränderungen 0 30 520 550<br />

0 30 -11.030 -11.000<br />

Konzern-Jahresüberschuss 12.359 12.359<br />

Übriges Konzernergebnis -160 -160<br />

Konzerngesamtergebnis 12.199 12.199<br />

31.12.2010 39.000 190.871 43.387 273.258<br />

Gezahlte Dividenden -11.550 -11.550<br />

Übrige Veränderungen 0 0 0 0<br />

0 0 -11.550 -11.550<br />

Konzern-Jahresüberschuss 16.796 16.796<br />

Übriges Konzernergebnis -65 -65<br />

Konzerngesamtergebnis 16.731 16.731<br />

31.12.<strong>2011</strong> 39.000 190.871 48.568 278.439


85<br />

Minderheitsgesellschafter<br />

Konzerneigenkapital<br />

Minderheitenkapital<br />

Eigenkapital<br />

TEUR TEUR TEUR<br />

1.590 1.590 273.649<br />

-11.550<br />

-535 -535 15<br />

-535 -535 -11.535<br />

12.359<br />

160 160 0<br />

160 160 12.359<br />

1.215 1.215 274.473<br />

-11.550<br />

0 0 0<br />

0 0 -11.550<br />

16.796<br />

65 65 0<br />

65 65 16.796<br />

1.280 1.280 279.719


86<br />

WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens *<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

01.01.<strong>2011</strong> Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.<strong>2011</strong><br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte 9.740 2.221 0 0 11.961<br />

Geschäfts- und Firmenwert 0 6 0 0 6<br />

9.740 2.227 0 0 11.967<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte<br />

und Bauten einschließlich der Bauten<br />

auf fremden Grundstücken 40.165 854 268 0 41.287<br />

Stromverteilungsanlagen 398.307 31.000 20.048 -1.612 447.743<br />

Fernwärmeanlagen 658 17 0 0 675<br />

Sonstige technische Anlagen und Maschinen 10.742 2.850 910 0 14.502<br />

Andere Anlagen, Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung 27.241 2.057 217 -778 28.737<br />

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 23.538 5.208 -21.443 -1 7.302<br />

500.651 41.986 0 -2.391 540.246<br />

Finanzanlagen<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 15 0 0 0 15<br />

Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0 0 0<br />

Beteiligungen 54.053 12.425 0 -392 66.086<br />

Wertpapiere Personal 1.903 172 0 -96 1.979<br />

55.971 12.597 0 -488 68.080<br />

566.362 56.810 0 -2.879 620.293<br />

* konsolidiert WEM<strong>AG</strong>-Gruppe nach Zwischengewinneliminierung<br />

und at equity (incl. Rundungsdifferenzen-Ausgleich)


87<br />

Abschreibungen<br />

Buchwerte<br />

01.01.<strong>2011</strong> Zugänge Umbuchungen Abgänge Zuschreibungen 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

7.581 1.108 0 0 -30 8.659 3.302 2.159<br />

0 0 0 0 0 0 6 0<br />

7.581 1.108 0 0 -30 8.659 3.308 2.159<br />

22.814 1.122 0 0 0 23.936 17.351 17.351<br />

232.561 15.181 0 -1.421 0 246.321 201.422 165.746<br />

458 39 0 0 0 497 178 200<br />

3.532 773 0 0 0 4.305 10.197 7.210<br />

22.680 1.419 0 -761 0 23.338 5.399 4.561<br />

0 0 0 0 0 0 7.302 23.538<br />

282.045 18.534 0 -2.182 0 298.397 241.849 218.606<br />

0 0 0 0 0 0 15 15<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

40 0 0 0 0 40 66.046 54.013<br />

0 0 0 0 0 0 1.979 1.903<br />

40 0 0 0 0 40 68.040 55.931<br />

289.666 19.642 0 -2.182 -30 307.096 313.197 276.696


88<br />

WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

Konzernanhang<br />

Allgemeine Hinweise<br />

Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt.<br />

Zur Klarheit und Übersichtlichkeit des Konzernabschlusses haben wir einzelne Posten der Konzernbilanz und Konzern-<br />

Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert erläutert. Die für einzelne Positionen<br />

geforderten Zusatzangaben haben wir ebenfalls in den Anhang übernommen. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

stellten wir nach dem Gesamtkostenverfahren auf. Der Konzernabschluss ist in TEUR aufgestellt.<br />

Konsolidierungskreis<br />

Der Konzernabschluss umfasst unverändert die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> sowie ihre Tochterunternehmen:<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),<br />

e.dat GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),<br />

mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),<br />

WEM<strong>AG</strong> Wind Energie GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),<br />

WEMACOM Telekommunikation GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 66,6 %).<br />

In diesem Geschäftsjahr wurde die WEM<strong>AG</strong> Wind Energie GmbH als Vorratsgesellschaft, bislang ohne operative Geschäftstätigkeit,<br />

mit einem Stammkapital von 25 TEUR gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung<br />

an Handelsgeschäften, welche in den Geschäftszweigen Wind und Energie tätig sind.<br />

Die Equity-Bilanzierung der wesentlichen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen nahmen wir nach der Buchwertmethode<br />

vor. Dabei handelt es sich um folgende inländische Gesellschaften:<br />

Name<br />

Kapitalanteile<br />

Energie-Sparzentrale GmbH, Raben Steinfeld 74,9 %<br />

Stadtwerke Eilenburg GmbH, Eilenburg 49,0 %<br />

Stadtwerke Wittenberge GmbH, Wittenberge 22,7 %<br />

Stadtwerke Lübz GmbH, Lübz 20,0 %<br />

SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH, Schwerin 50,0 %<br />

BAE Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH, Brüel 49,0 %<br />

Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, Neustadt-Glewe 45,0 %<br />

Bützower Wärme GmbH, Bützow 20,0 %<br />

Vietlübbe Biogas GmbH, Vietlübbe 50,0 %<br />

Im Berichtsjahr neu hinzugekommen sind die Anteile an der Energie-Sparzentrale GmbH und an der SEG Solarprojekt-<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH.


89<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

1. Allgemein<br />

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt. Realisations- und Imparitätsprinzip wurden beachtet; Vermögensgegenstände<br />

bewerteten wir höchstens zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten.<br />

2. Aktiva<br />

Die immateriellen Vermögensgegenstände sowie Sach- und Finanzanlagen wurden zu Anschaffungskosten erfasst und linear<br />

entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten – vermindert um Abschreibungen – angesetzt. In die Herstellungskosten<br />

werden Einzelkosten und in angemessenem Umfang Gemeinkosten einbezogen.<br />

Planmäßige Abschreibungen für bis zum 31. Dezember 2007 erfolgte Anschaffungen werden degressiv vorgenommen; auf<br />

die lineare Methode wird übergegangen, sobald diese zu höheren Abschreibungen führt. Zugänge ab dem 01. Januar 2008<br />

werden ausschließlich linear unter Ansatz betriebsgewöhnlicher Nutzungsdauern abgeschrieben.<br />

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Wert bis 150 EUR (netto ohne Umsatzsteuer) werden ab dem 01. Januar 2008<br />

sofort erfolgswirksam erfasst und geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Wert zwischen 150 EUR und 1.000 EUR (jeweils<br />

netto ohne Umsatzsteuer) werden auf einem Sammelposten erfasst und über fünf Jahre abgeschrieben.<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen werden zum Ansatz eines niedrigeren beizulegenden Werts vorgenommen.<br />

Das Finanzanlagevermögen wird mit Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.<br />

Zinslose und niedrig verzinsliche Ausleihungen wurden auf den Barwert abgezinst.<br />

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren<br />

zu Anschaffungskosten oder mit den niedrigeren Werten am Bilanzstichtag.<br />

Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und der geminderten Verwertbarkeit ergeben, werden durch Einzelbewertung<br />

ermittelte angemessene Wertabschläge vorgenommen.<br />

Die unfertigen Leistungen sind mit den Herstellungskosten bewertet. Sie umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige<br />

angemessene Gemeinkosten. Zinsen für Fremdkapital sind nicht einbezogen.<br />

Der am Bilanzstichtag noch nicht abgerechnete Stromverbrauch für Kunden mit rollierender Abrechnung ist nach statistischem<br />

Verfahren kundenindividuell abgegrenzt. Die damit verbundenen Auswirkungen hinsichtlich Strombeschaffung und Netznutzung<br />

sind ergebniswirksam berücksichtigt.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zu Nennwerten abzüglich der Wertabschläge für Einzelrisiken und<br />

für das allgemeine Kreditrisiko bilanziert. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr<br />

als einem Jahr zinsten wir ab.


90<br />

WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

3. Passiva<br />

Die Bilanzierung der Pensionsrückstellungen und der Verpflichtungen aus der Jubiläumsgeldregelung sowie aus der Altersteilzeitregelung<br />

erfolgte gemäß handelsrechtlicher Vorschriften. Als versicherungsmathematisches Verfahren wurde die<br />

Projected Unit Credit Method (Methode der laufenden Einmalprämien) gewählt. Der Rechnungszinssatz beträgt 5,13 % p. a.<br />

Dies entspricht dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssatz. Den Berechnungen der Pensionsrück stellungen<br />

liegen die Richttafeln 2005 von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde. Künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen wurden<br />

mit 2,5 % zugrunde gelegt.<br />

Bei der Bemessung der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken Rechnung<br />

getragen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden abgezinst. Die Abzinsung orientiert sich<br />

an dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre.<br />

Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.<br />

Konsolidierungsgrundsätze<br />

Die Kapitalkonsolidierung wurde nach der Neubewertungsmethode durchgeführt, wobei nach den Verhältnissen vom<br />

01. Januar 2008, dem Zeitpunkt der erstmaligen Aufstellung des Konzernabschlusses, konsolidiert wurde.<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse innerhalb des Konsolidie<br />

rungskreises wurden eliminiert.<br />

Konzerninterne Ergebnisse aus Lieferungen und Leistungen mit assoziierten Unternehmen wurden wegen geringer Bedeutung<br />

nicht eliminiert.<br />

Erfolgswirksame Konsolidierungsmaßnahmen ergaben zum Bilanzstichtag aktivische latente Steuern in Höhe von 1.305 TEUR<br />

und passivische latente Steuern in Höhe von 6.996 TEUR.


91<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz<br />

(1) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel (Anlage) dargestellt.<br />

(2) Finanzanlagen<br />

Die Anteile an assoziierten Unternehmen und übrigen Beteiligungen haben sich im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> um die Anteile an der<br />

Energie-Sparzentrale GmbH, an der SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH, an der Thüga Erneuerbare Energien<br />

GmbH & Co. KG und an der KOM9 GmbH & Co. KG erhöht und sind in der folgenden Übersicht dargestellt:<br />

Unternehmen, Sitz Kapitalanteil Eigenkapital<br />

31.12.<strong>2011</strong><br />

Ergebnis<br />

<strong>2011</strong><br />

% TEUR TEUR<br />

Energie-Sparzentrale GmbH, Raben Steinfeld 74,90 5 -20<br />

Stadtwerke Eilenburg GmbH, Eilenburg 1) 49,00 7.801 648<br />

Vietlübbe Biogas GmbH, Vietlübbe 1) 50,00 110 -31<br />

Stadtwerke Wittenberge GmbH, Wittenberge 1) 22,70 9.103 1.151<br />

Stadtwerke Lübz GmbH, Lübz 1) 20,00 3.371 441<br />

Stadtwerke Parchim GmbH, Parchim 1) 15,00 7.824<br />

2) 3)<br />

Stadtwerke Rostock <strong>AG</strong>, Rostock 1) 12,55 110.329<br />

2) 3)<br />

Erdwärme Kraft GbR, Berlin 1) 4,72 82 -9<br />

KOM9 GmbH & Co. KG, Freiburg im Breisgau 1) 1,14 875.962 57.989<br />

SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH, Schwerin 50,00 7 -43<br />

Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH (BAE), Brüel 1) 49,00 48 1<br />

Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, Neustadt-Glewe 45,00 1.725 72<br />

Bützower Wärme GmbH, Bützow 1) 20,00 4.723 572<br />

Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG, München 1) 7,88 4.758 -1.765<br />

1)<br />

vorläufiges Ergebnis<br />

2)<br />

Ergebnisabführungsvertrag<br />

3)<br />

Garantiedividende<br />

Im Rahmen der Insolvenzsicherung von Wertguthaben aus Altersteilzeitvereinbahrungen werden Wertpapiere i. H. von<br />

1.979 TEUR gehalten, die mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt sind.<br />

Bezüglich der Anteile an assoziierten Unternehmen bestanden zum 01. Januar 2008 positive Unterschiedsbeträge in<br />

Höhe von 2.969 TEUR, die vollständig auf Geschäfts- und Firmenwerte entfallen und entsprechend der erwarteten<br />

Nutzungsdauer über 15 Jahre abgeschrieben werden. Negative Unterschiedsbeträge bestanden zum 01. Januar 2008<br />

in Höhe von 539 TEUR.


92<br />

WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

(3) Vorräte<br />

31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.315 1.223<br />

Unfertige Leistungen 2.296 5.641<br />

3.611 6.864<br />

Die unfertigen Leistungen betreffen im Wesentlichen im Bau befindliche Investitionsprojekte, die der Netzservicebereich<br />

der WEM<strong>AG</strong> im Auftrag anderer Unternehmen durchführt und die erst nach der endgültigen Fertigstellung weiterberechnet<br />

werden.<br />

(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

31.12.<strong>2011</strong> davon<br />

Restlaufzeit<br />

> 1 Jahr<br />

31.12.2010<br />

TEUR TEUR TEUR<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 105.755 - 90.102<br />

Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen 4.618 - 156<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 11.177 1.844 18.838<br />

121.550 1.844 109.096<br />

Von den sonstigen Vermögensgegenständen des Vorjahres hatte ein Betrag von 1,4 Mio. EUR eine Laufzeit von mehr als<br />

einem Jahr.<br />

(5) Steuerabgrenzungsposten<br />

Zur Anpassung der Steuerbelastung aus den Einzelabschlüssen an das Konzernergebnis wurden aktive und passive latente<br />

Steuern angesetzt. Der Steuersatz beträgt 30 %. Während die aktive latente Steuer aus der Zwischenergebniseliminierung<br />

aufgrund der Aktivierung konzernintern erstellter Sachanlagen resultiert, wird die passive latente Steuer aufgrund des<br />

Sonder postens mit Rücklageanteil (§ 4 Fördergebietsgesetz) gebildet, der im Konzernabschluss gemäß TransPuG nicht berücksichtigt<br />

wird.


93<br />

(6) Eigenkapital<br />

Die Bestandteile und Veränderungen des Konzerneigenkapitals sind in der Eigenkapitalveränderungsrechnung (Anlage)<br />

dargestellt.<br />

Das gezeichnete Kapital entspricht dem der Muttergesellschaft und beträgt 39.000 TEUR. Es ist in 15 Mio. auf den Namen<br />

lautende vinkulierte Stückaktien eingeteilt, deren Übertragung der Zustimmung der Hauptversammlung bedarf. Auf jede<br />

Stückaktie entfällt ein Anteil am gezeichneten Kapital von 2,60 EUR.<br />

Die Gewinnrücklagen umfassen die der Muttergesellschaft und haben sich zum Vorjahr nicht verändert.<br />

Gesetzliche<br />

Rücklage<br />

Andere<br />

Gewinnrücklagen<br />

Gewinnrücklagen<br />

insgesamt<br />

TEUR TEUR TEUR<br />

Stand 01.01.<strong>2011</strong>/31.12.<strong>2011</strong> 39.867 151.004 190.871<br />

(7) Rückstellungen<br />

31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Pensionsrückstellungen 3.174 3.109<br />

Steuerrückstellungen 1.823 3.104<br />

Sonstige Rückstellungen 89.611 85.216<br />

94.608 91.429


94<br />

WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

(8) Sonstige Rückstellungen<br />

31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Drohverluste 904 1.721<br />

Altersteilzeit 2.746 2.847<br />

Sonstige Verpflichtungen ggü. Mitarbeitern 2.632 3.283<br />

Prozesskosten 4.425 4.743<br />

Ausstehende Lieferantenrechnungen 59.467 54.481<br />

Übrige 19.437 18.141<br />

89.611 85.216<br />

Die sonstigen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern beinhalten im Wesentlichen leistungs- und ergebnisabhängige Zahlungen<br />

(1.644 TEUR; Vorjahr 1.683 TEUR) sowie Arbeitszeitguthaben (512 TEUR; Vorjahr 656 TEUR).<br />

(9) Verbindlichkeitenspiegel<br />

31.12.<strong>2011</strong><br />

insgesamt<br />

davon mit einer Restlaufzeit 31.12.2010<br />

< 1 Jahr 1 – 5 Jahre > 5 Jahre insgesamt<br />

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten 12.941 98 1.829 11.014 3.005<br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.549 1.549 - - 793<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen 8.795 8.686 109 - 9.427<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

aus Steuern 11.475 11.475 - - 3.936<br />

im Rahmen der sozialen Sicherheit 0 0 - - 0<br />

Übrige 5.328 5.232 96 - 6.176<br />

16.803 16.707 96 - 10.112<br />

40.088 27.040 2.034 11.014 23.337<br />

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten des Vorjahres hatten Verbindlichkeiten von 343 TEUR eine Laufzeit von<br />

1 bis 5 Jahren und Verbindlichkeiten von 2.581 TEUR hatten eine Laufzeit von mehr als 5 Jahren. Von den Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen des Vorjahres hatten Verbindlichkeiten von 19 TEUR eine Laufzeit von 1 bis 5 Jahren. Alle<br />

anderen Verbindlichkeiten des Vorjahres hatten eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.


95<br />

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(10) Umsatzerlöse<br />

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse ergibt sich wie folgt:<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Erlöse aus Stromverkäufen (inklusive Netznutzung) 383.216 368.127<br />

Erlöse aus Stromhandel 77.141 116.777<br />

Erlöse aus EEG-Geschäften 195.380 155.876<br />

Strom- und Energiesteuern -33.340 -26.137<br />

622.397 614.643<br />

Sonstige Umsatzerlöse 45.297 29.438<br />

667.694 644.081<br />

(11) Materialaufwand<br />

Die Aufgliederung des Materialaufwands ergibt sich wie folgt:<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren 536.087 511.452<br />

Bezogene Leistungen 54.166 57.858<br />

590.253 569.310<br />

(12) Personalaufwand<br />

Die Aufgliederung des Personalaufwands ergibt sich wie folgt:<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Löhne und Gehälter 25.852 25.444<br />

Soziale Abgaben 4.603 4.512<br />

Aufwendungen für Altersversorgung 696 623<br />

31.151 30.579


96<br />

WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

(13) Abschreibungen<br />

Die Abschreibungen des Geschäftsjahres sind aus dem als Anlage zum Konzernanhang beigefügten Konzernanlagespiegel<br />

ersichtlich.<br />

(14) Beteiligungsergebnis<br />

Es handelt sich neben den Ergebnissen aus assoziierten Unternehmen in Höhe von -392 TEUR (Vorjahr -125 TEUR) im<br />

Wesentlichen um Dividendenerträge in Höhe von 4.934 TEUR (Vorjahr 3.316 TEUR).<br />

(15) Zinsergebnis<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Andere sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.445 2.781<br />

Andere sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -3.288 -2.799<br />

-843 -18<br />

Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen entfallen 263 TEUR auf Zinserträge aus Steuerguthaben.<br />

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen mit 83 TEUR Zinsen aus Steuernachforderungen und mit<br />

806 TEUR die Aufzinsung von Rückstellungen.<br />

(16) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

Von den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen 1.020 TEUR auf Steuererstattungen für Vorjahre sowie 0 TEUR<br />

(Vorjahr 0 TEUR) auf latenten Steueraufwand und 1.191 TEUR (Vorjahr 1.276 TEUR) auf latenten Steuerertrag.


97<br />

Sonstige Angaben<br />

Geschäfte größeren Umfangs nach § 6b Abs. 2 EnWG<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wurden keine wesentlichen Geschäfte außerhalb der operativen Geschäftstätigkeit im Sinne dieser<br />

Vorschrift getätigt.<br />

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> und die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH haften gemäß § 133 Umwandlungsgesetz gesamtschuldnerisch bis zum Ablauf<br />

von fünf Jahren für Verbindlichkeiten, die vor der Ausgliederung der Stromverteilungsanlagen an die WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH im<br />

Jahr 2007 entstanden sind.<br />

Die WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> hat sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH finanziell so ausgestattet<br />

wird, dass sie jederzeit in der Lage ist, ihren Verpflichtungen gemäß Bundesberggesetz gegenüber dem Bergamt Stralsund bis<br />

zu einer Höhe von 256 TEUR nachzukommen.<br />

Hinweise auf Risiken aus der Inanspruchnahme oben genannter Haftungsverhältnisse sind gegenwärtig nicht ersichtlich.<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes der Muttergesellschaft sind in einer gesonderten Übersicht (Anlage)<br />

dargestellt.<br />

Gesamtbezüge des Vorstands<br />

Die Vorstandsbezüge betrugen insgesamt 435 TEUR. Ruhegehälter wurden in Höhe von 99 TEUR gezahlt. Hinterbliebenenbezüge<br />

wurden in Höhe von 7 TEUR gezahlt. Für weitere Hinterbliebenenbezüge besteht eine Rückstellung in Höhe von 89 TEUR.<br />

Gesamtbezüge des Aufsichtsrats<br />

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> beliefen sich auf 96 TEUR.


98<br />

WEM<strong>AG</strong>-Konzern<br />

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Angestellte 445 434<br />

Gewerbliche Arbeitnehmer 117 115<br />

562 549<br />

davon Auszubildende 38 38<br />

Prüfungs- und Beratungshonorare<br />

Das für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers des Konzerns beträgt für die Abschlussprüfungen<br />

(inklusive Auslagen) 176 TEUR.<br />

Ergebnisverwendungsvorschlag<br />

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den Bilanzgewinn der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von 23.691.353,26 EUR zur<br />

Zahlung einer Dividende von 0,77 EUR je Stückaktie (11.550.000,00 EUR) zu verwenden und den verbleibenden Gewinn<br />

von 12.141.353,26 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.<br />

Schwerin, 19. März 2012<br />

WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

Der Vorstand<br />

Caspar Baumgart<br />

Thomas Pätzold


99<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht, der<br />

mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst<br />

wurde, haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />

„Wir haben den von der WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, Schwerin, aufgestellten<br />

Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel<br />

– und den Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht<br />

der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das<br />

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />

nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften<br />

liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter<br />

der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage<br />

der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über<br />

den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317<br />

HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung<br />

so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und<br />

Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung und durch den Konzernlagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt<br />

werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />

die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />

und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die<br />

Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />

der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />

für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse<br />

der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,<br />

der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten<br />

Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der<br />

wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie<br />

die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />

und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />

dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für<br />

unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den<br />

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des<br />

Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend dar.“<br />

Berlin, den 20. März 2012<br />

Ernst & Young GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Glöckner<br />

Gerlach<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Wirtschaftsprüfer


100<br />

WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong><br />

Bilanz<br />

Aktiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 1.446 1.400<br />

Sachanlagen 10.951 10.305<br />

Finanzanlagen 189.587 173.870<br />

201.984 185.575<br />

Umlaufvermögen<br />

Vorräte 3.420 6.812<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 109.162 96.132<br />

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 14.273 28.775<br />

126.855 131.719<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 197 0<br />

329.036 317.294<br />

Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 39.000 39.000<br />

Gewinnrücklagen 190.841 190.841<br />

Bilanzgewinn 23.691 15.611<br />

253.532 245.452<br />

Rückstellungen 41.565 52.195<br />

Verbindlichkeiten 33.939 19.646<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 0 1<br />

329.036 317.294


101<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Umsatzerlöse 477.701 500.179<br />

Veränderungen des Bestands an unfertigen Leistungen -3.399 -3.449<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 8 -29<br />

Sonstige betriebliche Erträge 11.981 9.279<br />

Materialaufwand -438.120 -460.410<br />

Personalaufwand -21.901 -21.348<br />

Abschreibungen -2.490 -2.248<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -11.475 -13.517<br />

Beteiligungsergebnis 9.650 8.380<br />

Zinsergebnis 4.041 4.745<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 25.995 21.582<br />

Außerordentliches Ergebnis 0 0<br />

Steuern -6.364 -6.743<br />

Jahresüberschuss 19.631 14.839<br />

Gewinnvortrag 4.061 772<br />

Einstellung in andere Gewinnrücklagen<br />

Bilanzgewinn 23.691 15.611


102<br />

WEM<strong>AG</strong> Netz GmbH<br />

Bilanz<br />

Aktiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 1.144 32<br />

Sachanlagen 221.494 201.625<br />

222.638 201.657<br />

Umlaufvermögen<br />

Vorräte 101 47<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 36.296 35.202<br />

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 777 208<br />

37.174 35.457<br />

Sonderverlustkonto 1.088 1.088<br />

260.900 238.202<br />

Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 5.000 5.000<br />

Kapitalrücklage 35.000 35.000<br />

Gewinnvortrag 8.803 8.803<br />

48.803 48.803<br />

Sonderposten mit Rücklageanteil gem. § 4 Fördergebietsgesetz 21.680 24.378<br />

Baukostenzuschüsse 38.700 29.863<br />

Rückstellungen 51.828 37.817<br />

Verbindlichkeiten 99.889 97.341<br />

260.900 238.202


103<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Umsatzerlöse 286.943 246.252<br />

Veränderungen des Bestands an unfertigen Leistungen 54 -9<br />

Sonstige betriebliche Erträge 9.996 11.830<br />

Materialaufwand -255.433 -214.660<br />

Personalaufwand -1.513 -1.520<br />

Abschreibungen -16.149 -15.778<br />

Konzessionsabgabe -7.820 -8.028<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -8.634 -8.822<br />

Zinsergebnis -4.501 -4.514<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2.943 4.751<br />

Steuern -4 -30<br />

Aufwendungen aus Gewinnabführung -2.939 -4.721<br />

Jahresüberschuss 0 0


104<br />

e.dat GmbH<br />

Bilanz<br />

Aktiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 377 369<br />

Sachanlagen 165 40<br />

Finanzanlagen 187 283<br />

729 692<br />

Umlaufvermögen<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 699 781<br />

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 3.713 2.975<br />

4.412 3.756<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 0 1<br />

5.141 4.449<br />

Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 250 250<br />

Gewinnvortrag 534 534<br />

784 784<br />

Sonderposten mit Rücklageanteil gem. § 4 Fördergebietsgesetz 1 2<br />

Rückstellungen 1.464 1.766<br />

Verbindlichkeiten 2.892 1.897<br />

5.141 4.449


105<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Umsatzerlöse 14.725 13.214<br />

Sonstige betriebliche Erträge 300 233<br />

Materialaufwand -544 -636<br />

Personalaufwand -6.973 -7.290<br />

Abschreibungen -242 -272<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -5.420 -4.992<br />

Zinsergebnis -14 -29<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.832 228<br />

Aufwendungen aus Gewinnabführung -1.832 -228<br />

Jahresüberschuss 0 0


106<br />

mea Energieagentur<br />

Mecklenburg-Vorpommern GmbH<br />

Bilanz<br />

Aktiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Anlagevermögen<br />

Sachanlagen 9.199 6.484<br />

Finanzanlagen 2.700 534<br />

11.899 7.018<br />

Umlaufvermögen<br />

Vorräte 6 5<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 451 658<br />

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 421 295<br />

878 958<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 60 58<br />

12.837 8.034<br />

Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 130 130<br />

Kapitalrücklage 1.290 1.290<br />

Gewinnvortrag 118 118<br />

1.538 1.538<br />

Baukostenzuschüsse 166 173<br />

Rückstellungen 71 50<br />

Verbindlichkeiten 11.062 6.273<br />

12.837 8.034


107<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Umsatzerlöse 1.284 1.162<br />

Sonstige betriebliche Erträge 293 352<br />

Materialaufwand -584 -527<br />

Abschreibungen -348 -279<br />

Konzessionsabgabe -25 -26<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -334 -378<br />

Beteiligungsergebnis 40 30<br />

Zinsergebnis -340 -203<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -14 131<br />

Steuern -1 12<br />

Erträge aus Verlustübernahme (Vj.: Ergebnisabführung) 15 -143<br />

Jahresüberschuss 0 0


108<br />

WEMACOM Telekommunikation GmbH<br />

Bilanz<br />

Aktiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 341 358<br />

Sachanlagen 4.424 3.445<br />

4.765 3.803<br />

Umlaufvermögen<br />

Vorräte 83 0<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 362 549<br />

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 99 142<br />

544 691<br />

5.309 4.494<br />

Passiva 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 60 60<br />

Gewinnvortrag 3.645 3.164<br />

Jahresüberschuss 194 481<br />

3.899 3.705<br />

Sonderposten für Investitionszuschüsse 10 0<br />

Baukostenzuschüsse 5 5<br />

Rückstellungen 169 149<br />

Verbindlichkeiten 1.156 577<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 70 58<br />

5.309 4.494


109<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Umsatzerlöse 3.707 3.426<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 77 0<br />

Sonstige betriebliche Erträge 63 45<br />

Materialaufwand -1.466 -1.464<br />

Personalaufwand -765 -421<br />

Abschreibungen -543 -500<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -757 -361<br />

Zinsergebnis -28 -18<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 288 707<br />

Steuern -94 -226<br />

Jahresüberschuss 194 481


110<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Amt/Gemeinde/Stadt Landkreis Ansprechpartner<br />

Amt Bad Wilsnack/Weisen Prignitz Rolf Bemmann<br />

Amt Banzkow Ludwigslust-Parchim Holger Geetz<br />

Amt Boizenburg-Land Ludwigslust-Parchim Tobias Struck<br />

Amt Bützow-Land Rostock Thomas Pätzold<br />

Amt Crivitz Ludwigslust-Parchim Birgit Andragk<br />

Amt Dömitz-Malliß Ludwigslust-Parchim Cornelia Meissner<br />

Amt Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen Nordwestmecklenburg Cornelia Meissner<br />

Amt Eldenburg-Lübz Ludwigslust-Parchim Michael Hillmann<br />

Amt Gadebusch Nordwestmecklenburg Caspar Baumgart<br />

Amt Goldberg-Mildenitz Ludwigslust-Parchim Michael Enigk<br />

Amt Grabow Ludwigslust-Parchim Holger Geetz<br />

Amt Güstrow-Land Rostock Bernd Halfkath<br />

Amt Hagenow-Land Ludwigslust-Parchim Tobias Struck<br />

Amt Krakow am See Rostock Caspar Baumgart<br />

Amt Laage Rostock Caspar Baumgart<br />

Amt Lenzen-Elbtalaue Prignitz Rolf Bemmann<br />

Amt Ludwigslust-Land Ludwigslust-Parchim Holger Geetz<br />

Amt Lützow-Lübstorf Nordwestmecklenburg Karsten Schiller<br />

Amt Neukloster-Warin Nordwestmecklenburg Dirk Lembke<br />

Amt Neustadt-Glewe Ludwigslust-Parchim Thomas Pätzold<br />

Amt Ostufer Schweriner See Ludwigslust-Parchim Cornelia Meissner<br />

Amt Parchimer Umland Ludwigslust-Parchim Birgit Andragk<br />

Amt Plau am See Ludwigslust-Parchim Michael Hillmann<br />

Amt Putlitz/Berge Prignitz Michael Enigk<br />

Amt Rehna Nordwestmecklenburg Karsten Schiller<br />

Amt Schwaan Rostock Bernd Halfkath<br />

Amt Sternberger Seenlandschaft Ludwigslust-Parchim Birgit Andragk<br />

Amt Stralendorf Ludwigslust-Parchim Tobias Struck<br />

Amt Wittenburg Ludwigslust-Parchim Thomas Pätzold<br />

Amt Zarrentin Ludwigslust-Parchim Thomas Pätzold<br />

Gemeinde Amt Neuhaus Lüneburg Dirk Lembke<br />

Gemeinde Groß Pankow/Prignitz Prignitz Rolf Bemmann<br />

Gemeinde Karstädt Prignitz Rolf Bemmann<br />

Gemeinde Plattenburg Prignitz Rolf Bemmann<br />

Stadt Bleckede Lüneburg Dirk Lembke<br />

Stadt Grabow Ludwigslust-Parchim Caspar Baumgart<br />

Stadt Lübtheen Ludwigslust-Parchim Caspar Baumgart<br />

Stadt Ludwigslust Ludwigslust-Parchim Caspar Baumgart<br />

Stadt Perleberg Prignitz Thomas Pätzold<br />

Stadt Wittenberge Prignitz Thomas Pätzold<br />

Stand 19. Januar 2012


Das Netzgebiet der wemag<br />

Kaufmännischer Vorstand<br />

Caspar Baumgart<br />

0385 . 755 - 2300<br />

0385 . 755 - 2760<br />

caspar.baumgart@wemag.com<br />

Technischer Vorstand<br />

Thomas Pätzold<br />

0385 . 755 - 2400<br />

0385 . 755 - 2760<br />

thomas.paetzold@wemag.com<br />

Regionale Dienste<br />

Rolf Bemmann<br />

0385 . 755 - 2678<br />

0385 . 755 - 2340<br />

rolf.bemmann@wemag.com<br />

Netzservice<br />

Holger Geetz<br />

0385 . 755 - 2529<br />

0385 . 755 - 2271<br />

holger.geetz@wemag.com<br />

Netzbetrieb<br />

Dirk Lembke<br />

0385 . 755 - 2306<br />

0385 . 755 - 2095<br />

dirk.lembke@wemag.com<br />

Hochspannung<br />

Karsten Schiller<br />

0385 . 755 - 2563<br />

0385 . 755 - 2095<br />

karsten.schiller@wemag.com<br />

Vertrieb<br />

Birgit Andragk<br />

0385 . 755 - 2661<br />

0385 . 755 - 2355<br />

birgit.andragk@wemag.com<br />

Vertrieb<br />

Bernd Halfkath<br />

0385 . 755 - 2200<br />

0385 . 755 - 2348<br />

bernd.halfkath@wemag.com<br />

Stadtwerke<br />

Kundencenter<br />

Netzdienststellen<br />

Vertrieb<br />

Michael Hillmann<br />

0385 . 755 - 2666<br />

0385 . 755 - 2348<br />

michael.hillmann@wemag.com<br />

Personalmanagement<br />

Michael Enigk<br />

0385 . 755 - 2218<br />

0385 . 755 - 2421<br />

michael.enigk@wemag.com<br />

Controlling<br />

Cornelia Meissner<br />

0385 . 755 - 2396<br />

0385 . 755 - 2264<br />

cornelia.meissner@wemag.com<br />

30 km<br />

Innovationsmanagement<br />

Tobias Struck<br />

0385 . 755 - 2540<br />

0385 . 755 - 2311<br />

tobias.struck@wemag-netz.de


Herausgeber<br />

wemag ag<br />

Obotritenring 40<br />

19053 Schwerin<br />

Tel. 0385 . 755 - 00<br />

Fax 0385 . 755 - 2222<br />

gestaltung<br />

Kausche und Partner<br />

Kommunikation, Hamburg<br />

fotos<br />

WEM<strong>AG</strong> (Archiv)<br />

Stephan Rudolph-Kramer<br />

Jost Broichmann<br />

druck<br />

Druckerei Hahn GmbH,<br />

Rostock-Elmenhorst<br />

KUNDENTELEFON<br />

0385 . 755 - 2755<br />

Montag bis Freitag von 7.30 bis 19.30 Uhr<br />

KUNDENCENTER<br />

WEM<strong>AG</strong>-Kundencenter Schwerin<br />

Mecklenburgstraße 32<br />

19053 Schwerin<br />

Tel. 0385 . 755 - 2323<br />

WEM<strong>AG</strong>-Kundencenter Güstrow<br />

Pferdemarkt 26<br />

18273 Güstrow<br />

Tel. 0385 . 755 -1279<br />

wemio-Kundencenter Hamburg<br />

Wandsbeker Chaussee 2 – 4<br />

22089 Hamburg<br />

Tel. 040 . 2094 - 9984<br />

Internet<br />

www.wemag.com<br />

www.wemio.de<br />

www.facebook.com/wemio<br />

www.wemagblog.com<br />

www.youtube.de/wemagtv<br />

www.twitter.com/wemag_ag<br />

E-MAIL<br />

kontakt@wemag.com<br />

NETZDIenststellen<br />

Bützow<br />

Leiter: Ulrik Wittenburg<br />

Tel. 0385 . 755 - 2608<br />

Gadebusch<br />

Leiter: Gunther Kerber<br />

Tel. 0385 . 755 - 2634<br />

Hagenow<br />

Leiter: Thomas Junghans<br />

Tel. 0385 . 755 - 2641<br />

Neustadt-Glewe<br />

Leiter: Maik Reimann<br />

Tel. 0385 . 755 - 2649<br />

Perleberg<br />

Leiter: Mario Beyer<br />

Tel. 0385 . 755 - 2654

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