Grundwissenskatalog Biologie – 8. Klasse
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Grundwissen (<strong>Klasse</strong> 8)<br />
<strong>8.</strong>1 Organisationsstufen von Lebewesen<br />
<strong>8.</strong>1.1 Reiche der Lebewesen<br />
Lebewesen werden nach ihren Grundbauplänen in 5 Reiche<br />
eingeteilt:<br />
Prokaryoten: einzellige Lebewesen ohne echten Zellkern<br />
(z.B. Bakterien)<br />
Protisten: eukaryotische Einzeller (z.B. Pantoffeltierchen)<br />
Pflanzen<br />
Pilze<br />
Tiere<br />
<strong>8.</strong>1.2 Eukaryoten Organismen, deren Zellen einen Zellkern, Transportsysteme und<br />
weitere Zellorganellen besitzen<br />
<strong>8.</strong>1.3 Pflanze Hauptsächlich an Land lebender eukaryotischer Vielzeller mit<br />
autotropher Lebensweise und spezialisierten Geweben und Organen<br />
(vgl. 6.2.1)<br />
<strong>8.</strong>1.4 Tier Eukaryotischer Vielzeller mit heterotropher Lebensweise und<br />
spezialisierten Geweben und Organen<br />
<strong>8.</strong>1.5 Autotrophe<br />
Ernährungsweise<br />
Selbständige Herstellung energiereicher Biomoleküle mithilfe von<br />
Kohlenstoffdioxid (bei einigen Bakterienarten, Algen, Pflanzen)<br />
<strong>8.</strong>1.6 fototroph Nutzung von Licht als Energiequelle (z.B. Cyanobakterien, Pflanzen)<br />
<strong>8.</strong>1.7 Heterotrophe<br />
Ernährungsweise<br />
Nutzung von energiereichen organischen Verbindungen zum Aufbau<br />
körpereigener Stoffe und als Energiequelle (bei vielen Bakterien,<br />
Pilze, Tiere)<br />
<strong>8.</strong>1.8 chemotroph Nutzung von energiereichen Molekülen als Energiequelle (einige<br />
Bakterien, Tiere, Menschen)<br />
<strong>8.</strong>1.9 Biomoleküle Natürliche, organische Verbindungen:<br />
Kohlenhydrate → Energieträger<br />
Fette → Energieträger<br />
Proteine → Funktionsträger, Baustoffe<br />
Nukleinsäuren → Informationsträger<br />
<strong>8.</strong>1.10 Aerobe<br />
Energiegewinnung<br />
Energiegewinnung durch Abbau energiereicher Biomoleküle mit<br />
Sauerstoff als Reaktionspartner<br />
Zellatmung C 6 H 12 O 6 + 6 O 2 6 H 2 O + 6 CO 2 (vgl. 5.2.2.21)<br />
<strong>8.</strong>1.11 Anaerobe<br />
Energiegewinnung<br />
Energiegewinnung durch Abbau energiereicher Biomoleküle ohne<br />
Sauerstoff als Reaktionspartner<br />
Gärung:<br />
Milchsäuregärung: Traubenzucker Milchsäure<br />
Alkohol. Gärung: Glucose Ethanol + Kohlenstoffdioxid<br />
<strong>8.</strong>1.12 Fotosynthese Fotoautotrophe Ernährungsweise bei Pflanzen (vgl. <strong>8.</strong>1.5, <strong>8.</strong>1.6)<br />
Fotosynthese 6 CO 2 + 6 H 2 O C 6 H 12 O 6 + 6 O 2 (vgl. 6.2.10)<br />
<strong>8.</strong>1.13 Zellorganellen Membranumschlossene Einheiten der Zelle, die bestimmte Aufgaben<br />
erfüllen<br />
Zellkern: enthält die genetische Information in Form von<br />
DNA<br />
Mitochondrien: Ort der Zellatmung (vgl. <strong>8.</strong>1.10)<br />
Chloroplasten: Ort der Fotosynthese (vgl. <strong>8.</strong>1.12)<br />
<strong>8.</strong>1.14 Symbiose Lebensgemeinschaft von beidseitigem Nutzen mit einem artfremden<br />
Partner (Symbiont), z.B.<br />
Knöllchenbakterien bei Schmetterlingsblütlern
Bakterien im Wiederkäuermagen<br />
<strong>8.</strong>1.15 Parasitismus Lebensgemeinschaft, bei der ein Parasit an oder in einem anderen<br />
Organismus (Wirt) lebt und seine Nahrung ohne gleichwertige<br />
Gegenleistung vom Wirt bezieht<br />
Zecke<br />
Hundebandwurm<br />
<strong>8.</strong>1.16 Arbeitsteilung Trend in der Evolution zu höherer Leistungsfähigkeit durch<br />
Spezialisierung<br />
<strong>8.</strong>1.17 Organisationsstufen<br />
Formen des Lebens:<br />
Zelle (z.B. Sinneszelle)<br />
Gewebe (z.B. Netzhaut)<br />
Organe (z.B. Auge)<br />
Organismus (z.B. Mensch)<br />
<strong>8.</strong>1.18 Zellteilung Ungeschlechtliche Vermehrung, bei der genetisch identische<br />
Tochterzellen entstehen = Klone<br />
<strong>8.</strong>2 Erfolgsmodelle der Evolution<br />
<strong>8.</strong>2.1 Vielzeller Lebewesen aus mehreren, miteinander verbundenen, spezialisierten<br />
Zellen mit begrenzter Lebensdauer<br />
<strong>8.</strong>2.2 Hohltiere<br />
Stamm: Nesseltiere<br />
Tiere mit einer Körperöffnung, einem Hohlraum als Magen und<br />
Fangarmen (z.B. Hydra, Quallen)<br />
<strong>8.</strong>2.3 Zweiseitentiere Tiere mit einer rechten und linken Hälfte und einer Gliederung in<br />
Kopf und Rumpf<br />
<strong>8.</strong>2.4 Stamm: Weichtiere Tiere mit einer Körpergliederung in Kopf, Fuß und Eingeweidesack<br />
(<strong>Klasse</strong>n: Schnecken, Muscheln, Tintenfische)<br />
<strong>8.</strong>2.5 Stamm:<br />
Ringelwürmer<br />
Tiere mit lang gestrecktem Körper, der in viele gleichartige Segmente<br />
gegliedert ist (z.B. Regenwurm)<br />
<strong>8.</strong>2.6 Stamm: Gliederfüßer Tiere mit gegliedertem Körperbau aus mehreren Segmenten und<br />
Gliedmaßen<br />
<strong>Klasse</strong>n:<br />
Insekten<br />
Spinnentiere<br />
Krebstiere<br />
Tausendfüßer<br />
<strong>8.</strong>2.7 <strong>Klasse</strong>: Insekten Körpergliederung: Kopf, Brust (3 Beinpaare und 2 Flügelpaare),<br />
Hinterleib<br />
Weitere Kennzeichen:<br />
Außenskelett aus Chitin<br />
Facettenaugen<br />
Tracheensystem als Atmungsorgane<br />
Offener Blutkreislauf<br />
Strickleiternervensystem<br />
<strong>8.</strong>2.8 Entwicklung bei Insekten<br />
Unvollkommene Verwandlung: Entwicklung vom Ei über mehrere<br />
Larvenstadien und Häutungen zum geschlechtsreifen Tier (Imago)<br />
(z.B. Heuschrecken, Libellen)<br />
Vollkommene Verwandlung: Entwicklung vom Ei über Larvenstadien<br />
(mit Häutungen) und ein Puppenstadium zum Imago<br />
(z.B. Schmetterlinge, …)
<strong>8.</strong>3 Evolutionstheorie und Forschung<br />
<strong>8.</strong>3.1 Biologischer<br />
Artbegriff<br />
Alle Individuen, die sich miteinander paaren und miteinander<br />
fruchtbare Nachkommen erzeugen können<br />
<strong>8.</strong>3.2 Evolutionstheorie 1. Arten entwickeln sich im Laufe der Zeit ständig weiter.<br />
nach Darwin<br />
2. Alle Lebewesen stammen von einem gemeinsamen<br />
Vorfahren ab.<br />
3. Die Veränderung erfolgt in kleinen Schritten.<br />
4. Die Zahl der Arten nimmt im Lauf der Zeit zu.<br />
5. Besser angepasste Tiere haben bessere Überlebens- und<br />
Fortpflanzungschancen als weniger gut angepasste<br />
Artgenossen. Sie werden von der Umwelt ausgewählt<br />
(selektiert).<br />
<strong>8.</strong>3.3 Fossilien Überreste oder Spuren von Lebewesen früherer Erdzeitalter (z.B.<br />
Versteinerung, Mumifizierung, …)<br />
<strong>8.</strong>3.4 Homologe Organe Organe, die sich auf den Bauplan gemeinsamer Vorfahren<br />
zurückführen lassen und im Laufe der Zeit, durch die Übernahme<br />
verschiedener Aufgaben, ein unterschiedliches Aussehen aufweisen<br />
können (z.B. Vogelflügel <strong>–</strong> Delphinflosse)<br />
<strong>8.</strong>3.5 Analoge Organe Organe, die aufgrund vergleichbarer Aufgaben ähnlich aussehen,<br />
jedoch keinen gemeinsamen Bauplan besitzen (z.B. Insektenflügel <strong>–</strong><br />
Vogelflügel)<br />
<strong>8.</strong>3.6 Brückentiere Tiere, die in ihrem Bau Merkmale von zwei Tierklassen zeigen (z.B.<br />
Archaeopteryx)<br />
<strong>8.</strong>3.7 Selektion Natürliche Auslese unter Individuen einer Art, die zufällig besser an<br />
die Umweltbedingungen angepasst sind und die dadurch eine<br />
größere Überlebenschance und einen größeren Fortpflanzungserfolg<br />
besitzen<br />
<strong>8.</strong>3.8 Ergebnisse der Tarnung, z.B.<br />
natürlichen Selektion Unauffällige Färbung<br />
Mimese (Nachahmen eines belebten oder unbelebten<br />
Vorbildes aus dem Lebensraum)<br />
Warnung, z.B.<br />
Auffällige Färbung eines „wehrhaften“ Lebewesens<br />
Mimikry (Nachahmen eines wehrhaften oder ungenießbaren<br />
Vorbildes, ohne selbst wehrhaft oder ungenießbar zu sein)<br />
<strong>8.</strong>4. Fortpflanzung und Entwicklung<br />
<strong>8.</strong>4.1 Hormone Chemische Botenstoffe, die in speziellen Drüsen gebildet werden,<br />
über den Blutkreislauf verteilt werden und wichtige Lebensprozesse<br />
steuern (z.B. Östrogene, Testosteron) (5.2.2.33)<br />
<strong>8.</strong>4.2 Weiblicher Zyklus Vorgänge im Körper einer geschlechtsreifen Frau, die sich in einem<br />
etwa 28-tägigen Rhythmus wiederholen und durch Hormone<br />
geregelt werden.<br />
Phasen des Zyklus:<br />
Heranreifen einer Eizelle im Eierstock<br />
Eisprung: Verlassen der reifen Eizelle in den Eileiter<br />
Wanderung der reifen Eizelle durch den Eileiter in die<br />
Gebärmutter (befruchtungsfähige Phase)
Erfolgt keine Befruchtung:<br />
Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut (Menstruation)<br />
<strong>8.</strong>4.3 Schwangerschaft Erfolgt eine Befruchtung:<br />
Durch mehrere aufeinander folgende Zellteilungen entsteht<br />
aus der Zygote ein Embryo<br />
Einnistung des Embryo in die Gebärmutterschleimhaut und<br />
Anlage aller Organe<br />
Ab dem 3. Schwangerschaftsmonat: Heranreifen der angelegten<br />
Organe im Fetus<br />
Nach 40 Wochen: Ankündigung der Geburt durch Wehen<br />
und anschließende Geburt<br />
Versorgung im Mutterleib:<br />
Zuerst über die Gebärmutterschleimhaut<br />
Später über Plazenta und Nabelschnur<br />
<strong>8.</strong>4.4 Empfängnisverhütung Maßnahmen, die eine Befruchtung während oder nach dem<br />
Geschlechtsverkehr verhindern sollen (z.B. Kondome, Pille, …)<br />
Pearl Index: Gibt an, wie viele von 100 Frauen innerhalb eines<br />
Jahres schwanger werden, obwohl sie mit der gleichen Methode<br />
verhüten (z.B. Pille: < 1)